Gesund im Alter
«Älterwerden bietet vielen von uns auch Chancen und Möglichkeiten, da wir heute rund 20 bis 25 Jahre länger leben und oft bis ins hohe Alter fit bleiben», sagt Rudolf Joder, Präsident des Schweizerischen Verbandes für Seniorenfragen, im Vorwort der Kampagne «Gesund im Alter». In der Ausgabe behandeln wir Themen wie Demenz, Bluthochdruck, Diabetes und vieles mehr.
«Älterwerden bietet vielen von uns auch Chancen und Möglichkeiten, da wir heute rund 20 bis 25 Jahre länger leben und oft bis ins hohe Alter fit bleiben», sagt Rudolf Joder, Präsident des Schweizerischen Verbandes für Seniorenfragen, im Vorwort der Kampagne «Gesund im Alter». In der Ausgabe behandeln wir Themen wie Demenz, Bluthochdruck, Diabetes und vieles mehr.
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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET
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GESUND IM ALTER
Das Alter
als Chance
«Älterwerden bietet vielen von uns auch
Chancen und Möglichkeiten, da wir heute rund
20 bis 25 Jahre länger leben und oft bis ins hohe
Alter fit bleiben», so Rudolf Joder im Vorwort.
Bluthochdruck
Regelmässiges
Messen lohnt sich!
Seite 6–7
Demenz
Früherkennung verbessert
die Prognosen.
Seite 8–9
Mit wichtigen Nährstoffen fit
durch den Winter
Mit einer Kombination von Omega-3 Fettsäuren und Zink unterstützen
Sie besonders in der kalten Jahreszeit Ihren Organismus und das körpereigene
Immunsystem.
2 | Lesen Sie mehr unter dergesundheitsratgeber.ch
VERANTWORTLICH
FÜR DEN INHALT
DIESER AUSGABE:
FOTO
: M A RI A ST E I N W E N D E R
Kerstin Köckenbauer
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Kerstin Köckenbauer
Managing Director: Bob Roemké
Lektorat: Joseph Lammertz
Grafik & Layout: Daniela Fruhwirth
Grafiken in der Ausgabe: Shuttertstock
Medieninhaber: Mediaplanet GmbH,
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Distribution: Brigitte (Schweiz)
Druck: Walstead NP Druck GmbH
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E-Mail: kerstin.koeckenbauer@
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ET: 21.12.2022
Bleiben Sie in Kontakt:
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@DerGesundheitsratgeber
FOTO:ZVG
VORWORT
Rudolf Joder
ehemaliger
Nationalrat,
Rechtsanwalt,
Präsident des
Schweizerischen
Verbandes
für Seniorenfragen
SVS
Alle wollen alt werden,
niemand will alt sein
Das Alter oder der dritte
Lebensabschnitt
«Alter ist keine klar definierbare
Kategorie – ausser als Altersangabe
in Jahren. Wir werden in dem
Masse wirklich älter, in dem wir
entmündigt werden», sagt Peter
Schneider, Psychotherapeut und
Kolumnist, in seinem Buch «Jungbleiben
ist auch keine Lösung».
Die Leute altern individuell und
unterschiedlich. Man fühlt sich
heute durchschnittlich zehn Jahre
jünger, als man physisch alt ist.
«Das Alter» gibt es also nicht – was
also meinen wir, wenn wir von
Alter reden, wann beginnt dieser
Lebensabschnitt überhaupt? Die
alternde Bevölkerung und damit
deren Bedürfnisse, Erwartungen
und Forderungen verändern sich
laufend und stellen alle Akteure
vor grosse Herausforderungen.
Welche Lösungen braucht es, wer
ist verantwortlich, sie zu erarbeiten
und rechtzeitig Angebote zur Verfügung
zu stellen? Das sind nur ein
paar der Themen aus der Palette
von Altersfragen, mit denen wir
uns alle beschäftigen müssen.
Alter kann auch
eine Chance sein
Älterwerden bietet vielen von uns
auch Chancen und Möglichkeiten,
da wir heute rund 20 bis 25 Jahre
länger leben und oft bis ins hohe
Alter fit bleiben. Das erlaubt es
den älter werdenden Menschen,
das eigene Älterwerden mitzugestalten,
verpflichtet sie aber auch,
sich zu engagieren und bei der Entwicklung
von gesellschaftlichen
Lösungen mitzuwirken. Solche
Aktivitäten helfen, Einschränkungen,
die nicht aufgehalten werden
können, besser zu bewältigen und
mit den Entwicklungen Schritt zu
halten.
Die alternde Gesellschaft – eine
Herausforderung für alle
Mittelfristig wird ein Viertel der
Schweizer Bevölkerung über
65-jährig sein. Nur wenn wir
alle – Gesellschaft, Forschung,
Politik, Seniorinnen- und Seniorenverbände
und nicht zuletzt die
Das Geheimnis für
Langlebigkeit heisst
aktiv bleiben.
Prof. Dr. Sabina Misoch, Leitung
Institut für Altersforschung (IAF),
OST - Ostschweizer Fachhochschule
Alten selbst – zusammenspannen,
können tragfähige Lösungen zur
Bewältigung der demografischen
Situation entwickelt werden.
Die Rolle von Senior:innen-
Verbänden
Verbände wie der SVS (Schweizerischer
Verband für Seniorenfragen)
sind wichtige Player im Mosaik
der Altersfragen, wenn es darum
geht, herkömmliche Altersbilder
zu revidieren und mit dem Begriff
Alter differenziert umzugehen.
Sie verschaffen den Anliegen der
Älteren Gehör auf politischer,
wirtschaftlicher und gesellschaftlicher
Ebene.
Also, packen wir’s an und
engagieren wir uns für ein
gutes Alter!
MEDIAPLANET | 3
Stärkung für Abwehrkräfte
und Immunsystem
Gerade im Winter braucht der menschliche Körper besondere
Unterstützung. Mit einer guten Nährstoffversorgung können die
körpereigenen Abwehrkräfte gestärkt werden. Welche Nährstoffe
dem Immunsystem unter anderem helfen, fit durch die kalte
Jahreszeit und Erkältungswellen zu kommen, lesen Sie hier.
MULTITALENT – VITAMIN C
Eines der bekanntesten Vitamine
ist das Vitamin C, das an
vielen wichtigen Funktionen im Körper
beteiligt ist. Vitamin C schützt unter
anderem die Zellen vor oxidativem Stress
und erhöht gleichzeitig die Eisenaufnahme.
Auch als Ascorbinsäure bezeichnet,
ist das Vitamin C für das Immunsystem
ein praktisches Multitalent.
SONNENVITAMIN – VITAMIN D
Obwohl Vitamin D vom Körper
selbst gebildet werden kann,
braucht es gerade in sonnenärmeren
Monaten oftmals extra Verstärkung. Denn
die körpereigene Vitamin-D-Produktion
wird überwiegend von der Sonne in Gang
gesetzt. Das «Sonnenvitamin» ist für einen
gesunden Knochenstoffwechsel verantwortlich
und spielt auch eine wichtige
Rolle in der Prävention von Erkrankungen.
SCHUTZVITAMIN – VITAMIN E
Das Vitamin E hilft, die Zellen des
Körpers gesund und leistungsfähig
zu halten. Als Sammelbegriff für eine
Gruppe an antioxidativ wirkenden und
fettlöslichen Substanzen ist das Vitamin E
ein wichtiges Schutzvitamin für den Körper.
Da das Vitamin E nicht vom Körper
selbst hergestellt werden kann, muss es
extra zugeführt werden.
SPURENELEMENT – ZINK
Das Spurenelement Zink ist für
mehrere körperliche Stoffwechselprozesse
wichtig, hilft, Augen und Haut
gesund zu halten, und beeinflusst ausserdem
verschiedene Hormone. Darüber
hinaus trägt Zink zur gesunden Funktion
des Immunsystems bei und unterstützt so
die Abwehrkräfte.
OMEGA-3-FETTSÄUREN
Omega-3-Fettsäuren gehören
zu den ungesättigten Fettsäuren.
Der menschliche Körper kann diese
essenziellen und lebensnotwendigen
Fettsäuren selbst nicht herstellen.
Omega-3-Fettsäuren tragen unter anderem
zu einer normalen Gehirn-, Seh- und
Herzfunktion bei und helfen, das Immunsystem
fit zu halten.
Mit wichtigen
Nährstoffen fit
durch den Winter
Doppelherz aktiv
Omega-3 + Folsäure
+ B 6 + B 12 + Vitamin E
Kapseln
Doppelherz aktiv
Zink + Vitamin C
+ L-Histidin
Tabletten
Haben Sie es gewusst? Die Schweizer Gesellschaft für Ernährung empfiehlt
auf eine ausreichende Versorgung von Omega-3 zu achten. Nicht immer ist
es möglich, über die tägliche Nahrung die benötigten Mengen aufzunehmen.
Bei einer zu geringen Versorgung über die Nahrung wird daher eine Zufuhr
ausdrücklich empfohlen.
Eine ebenfalls sehr wichtige Funktion im Organismus und im körpereigenen
Immunsystem übernimmt Zink. Auch bei diesem
Mineralstoff sollte auf eine aus reichende Versorgung
geachtet werden.
Mit einer Kombination von Omega-3 Fettsäuren
und Zink unterstützen Sie besonders in der kalten
Jahreszeit Ihren Organismus und das körpereigene
Immunsystem.
4 | Lesen Sie mehr unter dergesundheitsratgeber.ch
Diabetes –
die süsse Gefahr
Diabetes Typ 2 ist auf dem Vormarsch, vor
allem aufgrund von zunehmendem Wohlstand,
ungesunder Lebensweise und steigender
Lebenserwartung. Bei frühem Erkennen
und konsequentem Behandeln können aber
Langzeitfolgen vermieden werden.
des Lebensstils mit Gewichtsreduktion,
ausgewogener gesunder
Ernährung und ausreichend körperlicher
Aktivität. Gelegentlich reicht
dies, um den Zucker genügend zu
senken. Meist sind jedoch zusätzlich
Medikamente sinnvoll. Hier steht
uns mittlerweile eine ganze Palette
von modernen Substanzen zur Verfügung.
Gelegentlich kommt auch
beim Typ-2-Diabetes Insulin zum
Einsatz, vor allem bei stark erhöhtem
Zucker und bei zunehmender
Schwäche der insulinproduzierenden
Zellen.
FOTO: KANTONSPITAL BADEN
Dr. med.
Michael Egloff
Leitender Arzt
Endokrinologie/
Diabetologie
und Innere
Medizin
Kantonsspital
Baden
Was genau ist Diabetes Typ 2?
Ein Diabetes mellitus besteht, wenn
der Zuckergehalt im Blut erhöht ist.
Bei der Steuerung des Blutzuckers
kommt dem Hormon Insulin grosse
Bedeutung zu. Besteht ein Missverhältnis
zwischen Insulinbedarf des
Körpers und Insulinausschüttung,
kommt es zu einem Anstieg des Blutzuckers.
Beim Diabetes Typ 1 handelt
es sich um eine Autoimmunerkrankung,
die zu einer graduellen Zerstörung
der Inselzellen und dadurch zu
einem völligen Insulinmangel führt.
Beim Diabetes Typ 2 besteht hingegen
eine sogenannte Insulinresistenz,
das heisst, dass das Insulin im Gewebe
nicht gut wirkt. Dadurch kommt es
zu einem erhöhten Insulinbedarf, der
nicht genügend gedeckt werden kann.
Zusätzlich kann die Funktion der
Inselzellen eingeschränkt sein.
Die Insulinresistenz wird begünstigt
durch Faktoren wie Übergewicht,
ungesunde Ernährung und mangelnde
körperliche Aktivität. Zudem altert
das Blutzuckersystem wie alle Organe
im Körper, weshalb Diabetes Typ 2 mit
zunehmendem Alter häufiger auftritt.
Man nennt ihn deshalb auch «Altersdiabetes».
Oft besteht eine familiäre
Veranlagung. Leiden erstgradige
Verwandte an einem Diabetes Typ 2,
ist das Risiko erhöht, selbst daran zu
erkranken, häufig auch in jüngerem
Alter.
Wer sollte sich auf Diabetes Typ 2
untersuchen lassen?
Da leicht erhöhte Blutzuckerwerte
keine Symptome verursachen, ist eine
Screening-Blutzuckermessung ab
dem Alter von 35 bis 40 Jahren generell
sinnvoll. Personen mit erhöhtem
Risiko sollten sich früher untersuchen
lassen. Dies betrifft Personen mit
erstgradigen Verwandten mit Diabetes
Typ 2, Personen mit Bluthochdruck,
Adipositas oder erhöhtem Cholesterin
und Frauen mit Zustand nach
Schwangerschaftsdiabetes.
Stärker erhöhter Blutzucker kann
sich bemerkbar machen mit vermehrtem
Durstgefühl, erhöhter Urinmenge,
allgemeiner Schwäche, Sehstörungen,
Gewichtsverlust und Anfälligkeit für
Infektionen. Bei solchen Symptomen
gehört eine Blutzuckerbestimmung
zur Abklärung dazu.
An wen wendet man sich
bei Symptomen am besten?
Die erste Anlaufperson ist sicher der
Hausarzt. Dieser kann die nötigen
Abklärungen durchführen und eine
Therapie einleiten. Eine Zuweisung zu
einem Diabetologen ist meist nur bei
komplizierten Fällen notwendig.
Wie läuft die Diagnose ab?
Zuerst wird der Zucker im Blut gemessen,
am besten nüchtern. Zudem wird
ein Dreimonatswert, das sogenannte
HbA1c, bestimmt. Ein Testergebnis
soll für die Diagnose Diabetes in mindestens
zwei Messungen erhöht sein.
Diagnose Diabetes Typ 2, was nun?
Der wichtigste Therapiepfeiler beim
Typ-2-Diabetes ist eine Veränderung
Worauf muss ich als Betroffene
oder Betroffener achten?
Am wichtigsten ist eine gesunde
Lebensweise. Dies bedeutet allerdings
nicht, dass man auf alles verzichten
muss. Gefragt ist ein gutes
Mass. Gezuckerte Getränke und
Fruchtsäfte sowie Nikotin sollten
aber gemieden werden.
Daneben sollen Betroffene auch in
der Lage sein, den Blutzucker selbst
zu messen und somit zu überwachen,
insbesondere in speziellen
Situationen wie Sport, Krankheit,
Fasten, Autofahren etc.
Es sollen regelmässige Kontrollen
beim Arzt erfolgen, um allfällige
Therapieanpassungen vorzunehmen,
Langzeitkomplikationen zu
erkennen und weitere Herz-Kreislauf-Risikofaktoren
wie Blutdruck,
Cholesterin und Nikotinkonsum zu
behandeln.
Wie wichtig ist die frühe Diagnose
und damit verbundene
Behandlung?
Ein unbehandelter oder schlecht
eingestellter Diabetes kann über die
Jahre zu Langzeitkomplikationen
führen. Die dabei hauptsächlich
betroffenen Organe sind Herz/
Kreislauf, Augen, Nieren, Nerven
und Füsse. Durch eine gute
Behandlung des Diabetes mit
Lebensstiloptimierung und
geeigneten Medikamenten kann das
Auftreten solcher Komplikationen
vermieden oder deutlich hinausgezögert
sowie deren Fortschreiten
verlangsamt werden.
MEDIAPLANET | 5
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6 | Lesen Sie mehr unter dergesundheitsratgeber.ch
Blutdruck messen –
nicht vergessen!
Bluthochdruck ist gefährlich.
Er wird auch der «stille Killer»
genannt, weil man ihn nicht spürt und
daher oft lange nicht erkennt. Den
Blutdruck regelmässig messen und im
Normalbereich halten lohnt sich also.
Schützen Sie sich noch heute!
Jeder vierte Erwachsene in der
Schweiz hat einen zu hohen
Blutdruck. Ab 60 Jahren ist
es sogar jeder zweite. Viele
wissen nichts davon, deshalb nennen
Spezialisten den Bluthochdruck
auch den «stillen Killer». Denn er
ist gefährlich: Er greift die Wände
der Blutgefässe an, was mit der Zeit
zu einer Arteriosklerose führt – der
Weitere Informationen
Bestellen Sie bei der Schweizerischen Herzstiftung gratis die
Broschüre «Bluthochdruck vorbeugen». Darin wird erklärt, wie Sie
Bluthochdruck vorbeugen, was Sie dagegen unternehmen und wie
Sie den Blutdruck selbst messen können.
www.swissheart.ch/publikationen oder [email protected]
Ursachen eines zu hohen Blutdrucks
In 95 Prozent der Fälle von Bluthochdruck kann
nicht auf eine eindeutige Ursache geschlossen
werden. Man spricht daher auch von essenzieller
Hypertonie. Diese Faktoren begünstigen einen
zu hohen Blutdruck:
Dauerstress
erhöhte
Cholesterinwerte
Faktoren,
die Blutdruck
begünstigen
Tabak- und
Alkoholmissbrauch
Übergewicht
Folgeerkrankungen von
Bluthochdruck
Bluthochdruck kann vor
allem unbehandelt
folgende Erkrankungen
nach sich ziehen:
koronare
Herzkrankheit
erektile
Dysfunktion
(Potenzstörungen)
Schädigung
der Netzhaut
des Auges
Diabetes
mellitus
Vererbung
falsche
Ernährung
Nierenversagen
Angina pectoris
(Brustenge)
MEDIAPLANET | 7
Hauptrisikofaktor
für einen gefürchteten
Hirnschlag oder Herzinfarkt.
Der Bluthochdruck belastet zudem
das Herz: Vorhofflimmern und Herzschwäche
sind oft die Folgen. Mit
dem Anstieg des Blutdrucks können
Nieren und Augen Schaden nehmen,
das Risiko einer Demenz steigt. Den
Bluthochdruck sollte man also ernst
nehmen und etwas dagegen unternehmen.
Wann ist der Blutdruck
zu hoch?
Einen zu hohen
Blutdruck spürt
man selbst nicht,
nur eine Messung
gibt Gewissheit.
Die Schweizerische
Herzstiftung empfiehlt
eine jährliche
Blutdruckmessung beim
Arzt oder in der Apotheke
ab dem 18. Lebensjahr. Ein
Blutdruck ab 140/90 mmHg
beim Arzt oder ab 135/85 mmHg
bei der Selbstmessung zu Hause
ist zu hoch.
Wie entsteht ein
hoher Blutdruck?
Bislang weiss man nur lückenhaft,
weshalb es zu einem hohen Blutdruck
kommen kann. Das Alter ist ein
Risikofaktor: Ab dem 35. Lebensjahr
beginnt bei vielen der Blutdruck
zu steigen, bei Frauen häufig nach
Beginn der Menopause. Weitere
Risiken sind: erbliche Anlagen,
Übergewicht, Rauchen, Bewegungsmangel
und Stress. Nur in etwa zehn
Prozent der Fälle findet man eine
klare Ursache, zum Beispiel verengte
Nierenarterien, geschädigte Nieren
bei Diabetes, Hormonstörungen oder
nächtliche Atempausen.
Was kann ich dagegen tun?
Gesunde Lebensgewohnheiten helfen,
den hohen Blutdruck zu senken.
Dazu gehören: Reduzieren Sie das
Übergewicht, ernähren Sie sich ausgeglichen
und mit Lebensmitteln,
die den Blutdruck senken, also viel
Gemüse und Früchten, fettarmen
Milchprodukten, Vollkornprodukten,
Knoblauch, Grüntee, etwas schwarzer
Schokolade. Hören Sie auf zu rauchen
und reduzieren Sie Ihren Salz- und
Alkoholkonsum. Sorgen Sie ferner
für viel Bewegung und ausreichend
Entspannung im Alltag.
Wie behandelt man
den Bluthochdruck?
Genügt die Anpassung des Lebensstils
nicht, ist der Blutdruck stark erhöht
oder bestehen andere Herz-Gefäss-
Erkrankungen, kommen Medikamente
zum Einsatz. Dabei steht heute eine
breite Palette von Wirkstoffen zur
Verfügung. Diese Medikamente
müssen in der Regel das Leben lang
eingenommen werden, denn geheilt
werden kann der Bluthochdruck
nicht.
Herzinsuffizienz
(Herzschwäche)
Mögliche
Folgeerkrankungen
von Bluthochdruck
arterielle
Verschlusskrankheit
Schlaganfall
*Quelle:: https://www.neue-apotheke-marne.de/
gesundheitsbibliothek/index/bluthochdruck/
GESUNDHEIT
IST KEIN LUXUS
SONDERN EIN
GESCHENK.
Herzinfarkt
Schädigung
des
Herzmuskels
Advance AG, Generalvertretung OMRON Healthcare Schweiz
8 | Lesen Sie mehr unter dergesundheitsratgeber.ch
Demenz lässt
sich beeinflussen!
Demenz ist bislang nicht heilbar, je früher die Krankheit jedoch
diagnostiziert wird, desto besser sind die Prognosen. Dr. med.
Simon J. Schreiner ist Oberarzt in der Klinik für Neurologie am
Universitätsspital Zürich. Er beschäftigt sich seit Jahren mit
Demenz und verwandten Erkrankungen.
Dr. med. Simon
J. Schreiner
Oberarzt in
der Klinik für
Neurologie am
Universitätsspital
Züirch
FOTO: UNIVERSITÄTSSPITAL ZÜRICH
Alle 16 Minuten erkrankt in
der Schweiz eine Person an
Alzheimer oder einer anderen
Form der Demenz.* Gibt es Präventionsmöglichkeiten?
Prävention ist dort möglich, wo
wir Risikofaktoren positiv beeinflussen
können. Bluthochdruck,
Rauchen, mangelnde körperliche
Aktivität, Diabetes oder Übergewicht
gehen mit höherem
Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
aber auch für Demenz
einher. Weitere Risikofaktoren
für Demenz sind zum Beispiel
Schwerhörigkeit, exzessiver Alkoholkonsum
oder Luftverschmutzung.
Ferner gibt es Hinweise
auf einen Zusammenhang mit
Depression sowie eine möglicherweise
schützende Funktion des
Schlafs.
Zwar ist es schwierig, kausale
Zusammenhänge und Erfolge von
Prävention mit Studien zu belegen,
aber sehr vieles deutet darauf
hin, dass Prävention möglich
ist. Expertinnen und Experten
empfehlen daher eine regelmässige
Kontrolle – und gegebenenfalls
Therapie – der behandelbaren
Risikofaktoren und einen gesunden
Lebensstil mit regelmässiger
körperlicher, geistiger und sozialer
Aktivität, gesunder (mediterraner)
Ernährung und ausreichend
erholsamem Schlaf.
Welche Symptome können
auf eine beginnende Demenzerkrankung
hindeuten?
Die Symptome sind oft schleichend,
unterschiedlich je
nach Demenzform und teils
überschneidend mit anderen
Alterserscheinungen, weshalb
weitere Untersuchungen zur
Einordnung der Symptome sinnvoll
sein können.
Bei der typischen Alzheimerkrankheit
sehen wir oft frühe
Schwierigkeiten im Kurzzeitgedächtnis,
der örtlichen Orientierung
oder Planungsfähigkeit.
Betroffene wiederholen Fragen
und können sich an Details
eines kürzlichen Gesprächs oder
Ereignisses nicht mehr erinnern.
Orientierungsprobleme
treten zunächst in neuer, später
auch in vertrauter Umgebung
auf. Weitere Zeichen sind zum
Beispiel Verlust von Initiative
und Interesse oder wechselhafte
psychische Symptome wie etwa
Depressivität. Andere Demenzen
können sich zum Beispiel mit
verändertem Schlaf (Ausleben
von Trauminhalten), Verhalten
(unangebracht, fehlende Empathie)
oder Sprachproblemen
ankünden. Betroffene nehmen
Symptome aber oft weniger wahr
als ihr Umfeld oder kaschieren
diese.
Was raten Sie, sollte man
selbst oder sollten Angehörige
erste Symptome bemerken?
Ich rate dazu, miteinander zu
reden und eine Ärztin oder einen
Arzt beizuziehen. Dieser Schritt
fällt manchmal schwer wegen
Sorgen oder Scham, ist aber
wichtig. Die Ärztin oder der Arzt
macht eine erste Einschätzung
und schliesst andere, teils gut
behandelbare Ursachen wie etwa
Schilddrüsenunterfunktion aus.
Bestätigt sich aber der Verdacht
auf eine mögliche beginnende
Demenz, sollte eine weitere
Abklärung erfolgen. Hierzu empfiehlt
sich eine Memory Clinic, in
der Spezialistinnen und Spezialisten
eine umfassende Beurteilung
mit individuell abgestimmten
Untersuchungen vornehmen. Das
Ziel ist eine Diagnose, auf deren
Basis man die Betroffenen zu
Therapien und weiteren Massnahmen
beraten kann.
Der Verlauf einer Demenzerkrankung
beginnt schon sehr
viel früher, bevor sich klinische
Symptome zeigen. In welchem
Alter beginnen erste Hirnveränderungen?
Biologische Gehirnveränderungen
gehen den Symptomen tatsächlich
um Jahre voraus. Dabei
handelt es sich insbesondere um
MEDIAPLANET | 9
bestimmte Proteinablagerungen
(Beta-Amyloid,
Tau), die wir mit Spezialuntersuchungen
(Positronen-Emissions-Tomographie
[PET] oder
Lumbalpunktion) bereits zu
Lebzeiten nachweisen können.
Erste Ablagerungen beginnen
viele Jahre, bis zu circa ein bis
zwei Dekaden, vor den Symptomen,
also bei einigen Betroffenen
im mittleren Lebensalter.
Würde man nun die Betroffenen
in dieser Vorlaufzeit
behandeln, bestünde eine gute
Chance,
den Abbauprozess aufzuhalten.
Wie könnten diese Patientinnen
und Patienten frühzeitig
ermittelt werden?
Eine Kernfrage, die uns viel
beschäftigt. Wenn Symptome
beginnen, ist die Krankheit biologisch
bereits fortgeschritten.
Dieses Problem erklärt möglicherweise
auch bisherige Missoder
Teilerfolge von Studien zu
biologisch orientierten Therapieansätzen
wie zum Beispiel den
Immuntherapien. Vieles deutet
darauf hin, dass die Chancen, den
Abbau aufzuhalten oder zu verzögern,
umso grösser sind, je früher
therapiert wird. Daher ist
die Früherkennung eine
wichtige Voraussetzung für
neue Therapien. Die Untersuchungen
PET und Lumbalpunktion
ermöglichen
zwar eine Früherkennung,
sind aber zu aufwendig für
einen breiten Einsatz.
Deshalb werden
vereinfachte
Verfahren
entwickelt, etwa
Bluttests, die die
Proteinablagerungen
mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit
vorhersagen
können.
Aber längst nicht alle Personen
mit solchen Ablagerungen entwickeln
Symptome innerhalb ihres
Lebens. Der Grund dafür ist noch
unklar und die erwähnten Risikosowie
weitere Faktoren spielen
wahrscheinlich eine Rolle.
Die zukünftige Demenztherapie
könnte sich also in Richtung
einer hoch spezialisierten und
personalisierten Medizin
bewegen. Ich bin sehr gespannt,
welche Lösungen wir finden und
welche der aktuell vielversprechenden
Entwicklungen wir den
Betroffenen dann anbieten
können.
*Quelle: https://www.alzheimerschweiz.ch/fileadmin/dam/
Alzheimer_Schweiz/Dokumente/
Publikationen-Produkte/Factsheet_
DemenzCH_2022.pdf
Domicil ist im Kanton Bern die Nummer 1 in der Langzeitpfl ege.
Zu Domicil gehören 23 Häuser, davon fünf mit einem
speziellen Angebot für Menschen mit Demenz:
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10 | Lesen Sie mehr unter dergesundheitsratgeber.ch
In Bewegung bleiben
gegen Arthrose
Herr Dr. Bürgin, Sie betreuen
viele Menschen, die von Arthrose
betroffen sind. Können Sie kurz
erklären, worum es bei dieser Erkrankung
geht?
Sehr gerne. Die Arthrose ist eine
Erkrankung von Gelenken. Dabei
wird im Alter die schützende
Knorpelschicht immer dünner. Es
gibt verschiedene Gründe, die diese
Abnutzungserscheinung begünstigen.
Zum Beispiel können genetische
Faktoren eine rasche Alterung
des Gelenkes hervorrufen oder
Unfälle (Traumata), die Schäden am
Knorpel verursachen, der Arthrose
Vorschub leisten.
Es handelt sich also um eine Degeneration
des Knorpels, warum
ist dann Bewegung gerade bei
Arthrose so wichtig?
Die Bewegung ist daher wichtig,
weil die Ernährung des Knorpels
bei Bewegung gefördert wird. Der
Knorpel beinhaltet keine Blutgefässe.
Es kommt durch die leichte
Kompression des Knorpels beim
Gehen zu einem Sog, ähnlich einer
Pumpwirkung, die Nährstoffe in
den Knorpel hineinzieht (Diffusion).
Bei abgenutztem Knorpel ist es
weiterhin wichtig, sich zu bewegen,
damit die restlichen noch intakten
Knorpelteile gut gepflegt werden.
Zudem führt Bewegung zu antientzündlichen
Effekten.
Welche Arten von Bewegung
empfehlen Sie Menschen, die von
Arthrose betroffen sind?
Primär empfehle ich den Patienten
zu gehen, denn der Mensch ist ein
Läufer. Dabei sind ausgedehnte Spaziergänge
oder auch leichtes Joggen
sinnvoll. Fahrradfahren ist eine gute
Alternative zum «Lauftraining». Es
lohnt sich, die Gelenke zu kräftigen.
Es ist auf die exzentrische Funktion
(Bremskraft) der Muskulatur zu
achten. Diese hat eine stabilisierende
Wirkung auf das Gelenk.
Was macht den Menschen hier
Ihrer Erfahrung nach die meisten
Schwierigkeiten?
Ich mache die Erfahrung, dass
vielen Patienten die Zeit für ein
strukturiertes Training fehlt. Oft
vergisst man im Alltag, den Körper
zu pflegen. Gerade weil wir beruflich
oft stark eingebunden sind, merken
wir kaum, dass wir uns einseitig
belasten. Durch Bewegung und
Sport werden die Gelenke in allen
Richtungen durchbewegt. Als Prophylaxe
empfiehlt sich daher, schon
früh (als Kind) damit zu starten. Es
ist schwierig, erst dann zu beginnen,
wenn Schmerzen stören und erste
Schäden da sind.
Wie können Ärztinnen und Ärzte
Betroffene dabei unterstützen?
Wir können im Rahmen von
Routineuntersuchungen bereits
darauf hinweisen, dass eine
regelmässige Aktivierung der
Gelenke die Ernährung des Knorpels
fördert. So kann eine Arthroseentwicklung
hinausgezögert oder sogar
verhindert werden. Es gibt gute
Daten, dass mittelschwere und auch
schwere Arthrosen bei Läufern
massiv seltener sind als bei der
Normalbevölkerung, etwa bei
Büroangestellten.
Dr. med.
Stephan
Bürgin
Facharzt für
Rheumatologie
und Manualmediziner
(SAMM)
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12 | Lesen Sie mehr unter dergesundheitsratgeber.ch
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Homepage www.osteoswiss.ch
Auf dem Schweizer Osteoporose-Portal
sind alle wichtigen Details und Informationen
über die Knochenkrankheit
aufgeführt.
Selbsthilfegruppen
Osteoporose-Selbsthilfgruppen sind
freiwillige Zusammenschlüsse von
Menschen, die sich entschieden haben,
vor der Krankheit der brüchigen Knochen
und den damit zusammenhängenden
Problemen nicht zu kapitulieren
und sich gegenseitig zu unterstützen.
Happy Bones
Die Botschafter für Knochengesundheit
sorgen auf Tanzanlässen aller Art für
lustvolle Bewegung und helfen so mit,
die Koordinationsfähigkeit und das
Balancegefühl zu verbessern und somit
die Sturzgefahr und das Knochenbruchrisiko
zu verringern.
Weitere Informationen
OsteoSwiss Geschäftsstelle
Kehlhofrain 8,
6043 Adligenswil
Gratis-Helpline: 0848 80 50 88
Mail: [email protected]
Internet: www.osteoswiss.ch
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