22.03.2023 Aufrufe

Technologies for Smart Factories

  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET

Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info

TECHNOLOGIES FOR

SMART FACTORIES

Zusammenarbeit zwischen

Menschen und kollaborativen

Robotern meistern

„Cobots” im Profil, Prof. Maria Leitner klärt auf!

Seite 8–9

FOTO: UNSPLASH

u-OS - das Betriebssystem für

Automatisierung und IIoT

Unabhängig. Flexibel. Offen.


SM23_Inserat_470x470.indd 1 17.03.23 09:09

2 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info

IN DIESER AUSGABE

VORWORT

04

Digitales Probefahren

durch Simulation

Dr. Thomas Sobotka von Fraunhofer

Austria erklärt, wie Simulationen die

Produktion verbessern können.

06

Mit der All Electric Society

zum wirtschaftlichen Erfolg

Dipl.-Ing. Peter Reichel klärt auf, wie

Dekarbonisierung, Elektrifizierung

und Digitalisierung zum

wirtschaftlichen Erfolg führen können.

VERANSTALTUNGSTIPP

DIE ZUKUNFT

LÄSST SICH STEUERN

23.–25.05.2023

Fachmesse für die

industrielle Automatisierung

Design Center Linz

smart-linz.at

Business Development Manager:

Anna Deisenhammer, BA

Sales Director: Florian Rohm, BA

Lektorat: Sophie Müller, MA

Layout: Daniela Fruhwirth, Naima Gaetani

Managing Director: Bob Roemké

Medieninhaber: Mediaplanet GmbH, Bösendorferstraße

4/23, 1010 Wien, ATU 64759844 · FN 322799f FG Wien

Impressum: https://mediaplanet.com/at/impressum/

Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H.

Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. &

Co.KG

Kontakt bei Mediaplanet: Tel: +43 1 236 34380

E-Mail: [email protected]

ET: 22.03.2023

Bleiben Sie in Kontakt:

Mediaplanet Austria

@mediaplanet.austria

@DerUnternehmensratgeber

FOTO: FRAUNHOFER AUSTRIA

FOTO: OVE/FÜRTHNER

FOTO: ANDREAS HANDL

Roland Sommer

Geschäftsführer

Plattform Industrie

4.0

Wie werden wir

in Zukunft

produzieren?

Geänderte Rahmenbedingungen beeinflussen den

Produktionssektor. Wie können wir sicherstellen, dass der

Wandel auch hierzulande erfolgreich ist? Vier Ansätze.

Die europäische Kommission hat

2021 ein Papier zu Industrie 5.0

veröffentlicht – dabei wird der

Industrie-4.0-Ansatz erweitert;

die Themen Menschenzentriertheit,

Resilienz und Nachhaltigkeit stehen im

Mittelpunkt. Insbesondere der Mensch

nimmt eine zentrale Rolle bei neuen Entwicklungen

ein. Im Prinzip geht es um die

Frage, wie ein Produktionssystem aufgebaut

werden kann, um den Menschen bestmöglich

zu unterstützen.

Weiters ist ein Trend zu selbstprogrammierender

und adaptierender Software zu

beobachten, ebenso sind „mitdenkende“

Produkte und „Embedded AI“ Teil des Themenspektrums.

In einem Strategiepapier

der Österreichischen Wissenschaftlichen

Gesellschaft für Produktionstechnik ist

dazu folgendes Zitat zu finden: „Das aktuell

beobachtbare evolutionäre Momentum der

Verschränkung von Sach- und Digitalgüterindustrie,

gepaart mit dem wissenschaftlichen

(AI) und technischen Fortschritt

(Miniaturisierung, radikale Vernetzung)

führt logisch notwendig in eine Post-Digitalisierungsepoche

der Kognifizierung.“

Ein dritter Ansatz wird im kürzlich abgeschlossenen

EU-Projekt „ConnectedFactories

2“ adressiert. Die „Hyper-Connected

Factory“ vernetzt nicht nur Produktionsmaschinen

untereinander, sondern

darüber hinaus: so können ergänzende

Datenanalysen (z. B. mithilfe von Edge

Devices) unter anderem zur fehlerfreien

Produktion beitragen. Ebenso können

damit Wertschöpfungsketten berücksichtigt

werden, um beispielsweise den CO 2

-Fußabdruck

zu bestimmen.

Auch zirkuläre Gedanken rücken zunehmend

in den Fokus: um die Produktion ressourcen-

und energieeffizient zu gestalten,

ist es unumgänglich, (Sekundär-)Rohstoffe

und Energieeinsatz bestmöglich in einem

Kreislaufzyklus zu verwerten. Beispielsweise

indem Re-Use, Recycling und Re-Manufacturing

von Produkten verbessert und

ergänzende Sensorik verbaut werden.

All diese Ansätze und viele weitere werden

den Produktionsalltag in den nächsten

Jahren maßgeblich mitbestimmen. Aber

egal, ob vernetzte Produktionsanlagen,

„mitdenkende“ Maschinen oder Kreislaufwirtschaft:

Der Entwicklungsmotor wird

der Mensch bleiben, der nach effizienten

Lösungen sucht, um neue Technologien

voranzutreiben und somit die Produktion in

die Zukunft zu führen.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre

mit vielen neuen Inputs und Blickwinkeln, '

Ihr Roland Sommer

2023

digital : regional

7. Summit Industrie 4.0

Die Jahreskonferenz der Plattform Industrie 4.0 Österreich

› Programm und Anmeldung: www.plattformindustrie40.at

In Kooperation mit:

23.05.2023

Haus der

Digitalisierung


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

MEDIAPLANET | 3

Entgeltliche Einschaltung

Nur im VERBUND

ist man stark

Strom aus erneuerbaren Energiequellen

zählt in Österreich zu den Eckpfeilern

der Energiewende. Wie strategische

Partnerschaften diese vorantreiben,

zeigt VERBUND in Kooperation mit

Borealis und Lenzing vor.

FOTO: LENZING AG/NEUMAYR/LEOPOLD

VERBUND ist Österreichs

führendes Energieunternehmen

und durch sein

umfangreiches Portfolio

in vielen Branchen wichtiges Rückgrat

einer zuverlässigen Stromversorgung.

Die neuen Kooperationen

mit Lenzing und Borealis heben

die Versorgungssicherheit auch bei

energieintensiven Unternehmen

mithilfe von erneuerbaren Energiequellen

auf ein neues Niveau.

Borealis – Energiemix am Standort

Schwechat erweitert

Mit Borealis – weltweit führender

Anbieter von Polyolefin-Lösungen

und Vorreiter im Bereich des

Polyolefin-Recyclings – wurde eine

umfangreiche Kooperation abgeschlossen,

die sowohl die Stromerzeugung

als auch die Abnahme von

Strom aus erneuerbaren Energien

beinhaltet. Der neu errichtete

PV-Park mit 75.000 m2 befindet

sich auf einem Industriegrundstück

am Borealis-Produktionsstandort

Schwechat und besteht

aus 10.220 PV-Einzelmodulen,

die eine Nennleistung (Peak-Leistung)

von jeweils 460 Watt-Peak

(Wp) aufweisen. Insgesamt soll die

Gesamtleistung des Parks rund 4,7

Megawattpeak (MWp) erreichen

und einen Energieertrag von rund

5,6 Gigawattstunden (GWh) pro

Jahr liefern. Dies entspricht in

etwa dem jährlichen Stromverbrauch

von 1.400 österreichischen

Haushalten, der für die Produktion

bei Borealis genutzt wird. Um eine

vollumfängliche Versorgung aus

erneuerbaren Energiequellen zu

sichern, wurde die Kooperation um

eine Stromabnahmevereinbarung

(PPA) erweitert. Diese versorgt

den Borealis-Standort Schwechat

seit Jänner 2023 mit Strom aus

Wasserkraft. Dazu wird der Strom

aus zwei seiner österreichischen

Wasserkraftwerke an der Donau,

in Aschach und Abwinden-Asten,

gewonnen. Damit nähert sich

Borealis dem Ziel, seine Polyolefinund

Kohlenwasserstoffproduktion

bis 2030 zu 100 % mit erneuerbaren

Energien zu betreiben. „Die

ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele

der Borealis-Strategie 2030 rücken

immer mehr in greifbare Nähe,

nicht zuletzt dank unserer branchenübergreifenden

Partnerschaft

mit VERBUND“, erklärt Thomas

Gangl, CEO von Borealis.

Lenzing – weitere Meilensteine

beim Ausbau von Photovoltaik

und E-Mobilität

Auch die Lenzing Gruppe

– Spezialist für holzbasierte

Spezialfasern für die Textil- und

Vliesstoffindustrien – setzt in

der Versorgung seit 2022 auf

eine Partnerschaft mit dem

PV-Betreibermodell. VERBUND

stellt die erforderliche Infrastruktur

zur Verfügung und der Kunde

die Freiflächen zur Gewinnung.

„Es ermöglicht uns den Umstieg

auf Sonnenstrom ohne Investitionskosten

und ohne Risiko. Mit

dem kontinuierlichen Ausbau

erneuerbarer Energien führen wir

unseren Kurs der Ökologisierung

der Wertschöpfungskette fort,

optimieren unsere Klimabilanz,

sparen Kosten und entlasten das

Stromnetz, da wir beinahe 100

Prozent des PV-Stroms in unserer

Produktion nutzen“, erklärt

Christian Skilich, Chief Pulp Officer

der Lenzing Gruppe. Gleichzeitig

werden mit dem Errichten einer

E-Ladeinfrastruktur am Unternehmensstandort

die Weichen für

den Umstieg auf emissionsfreie

Mobilität gestellt. Der Strom aus

den verschiedenen PV-Modulen

fließt nicht nur direkt in die Produktion

vor Ort, sondern künftig

auch in E-Ladestationen. In einer

ersten Ausbaustufe sind rund 48

Wallboxen geplant. Die Ladestationen

werden für Mitarbeiter:innen,

Besucher:innen und den eigenen

Fuhrpark des Unternehmens

zugänglich sein.

Diese Partnerschaften zeigen,

wie durch branchenübergreifende

Zusammenarbeit die Energiewende

nachhaltig gelingen kann.


4 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info

INSIGHT

ERP

Datenupdate

Simulation

Dieses Teilbild

zeigt die Prinzipdarstellung

eines

Digitalen Zwillings

für die Produktion

Simulationseinsatz

in Produktionssystemen

FOTO: FRAUNHOFER AUSTRIA

Stellgrößen

Eingangsgrößen

Digitales

Probefahren

durch Simulation

Dr. Thomas

Sobotka

Projektleiter

Produktionsplanung

und

Auftragsmanagement

bei

Fraunhofer

Austria

Produktion

optimale Planung & Steuerung

Modellbildung

Sensor/IOT

Optimierung

Finden der

best möglichen Konfiguration

der Produktion

Simulationsmodell

Abbildung der Wirkzusammenhänge

&

Randbedingungen

Planung

reale Produktion

Simulationen können auf verschiedene

Arten helfen, die Produktion zu verbessern.

Entscheidend ist dabei immer, dass sie

wirkungsvoll eingesetzt werden.

Der Digitale Zwilling ist

längst ein weithin bekannter

Begriff. Darunter versteht

man in der Produktionswelt

ein digitales Modell – die Simulation

– einer Fabrik, das ständig mit

Daten aus der realen Produktion

aktualisiert wird und in die nahe

GRAFIK QUELLE: FRAUNHOFER AUSTRIA

Optimierung

Produktionssystem-Ziele

(Auswahl):

• Fabrik-Optimierung oder

Neubau planen

• Produktionslinien optimal

auslegen

• Logistikkonzepte entwickeln

& absichern

• Neue Fertigungstechnologie

digital „Probefahren“

• Optimales Produktions-

Steuerungskonzept entwickeln

• Investitionen quantitativ

absichernstresstests für

Fabriken

• ...

Zukunft vorausdenkt. Dabei prüft

der Zwilling Handlungsoptionen

und eruiert automatisch die beste

Lösung – womit die Fertigung

effizienter wird. Das macht unter

anderem komplexe moderne Fabriken

zusätzlich störungssicher und

hilft bei der Energiewende.

Doch der Digitale Zwilling ist

aufwändig und deshalb für die

meisten Unternehmen noch ein

fernes Ziel. Simulationen sind aber

nicht erst im Zwilling sinnvoll,

sondern können flexibel praktische

Planungen unterstützen, z. B. beim

Bau oder der Modernisierung einer

Fabrik. Man kann ein oder mehrere

Set-Ups einer Produktion digital

„Probe fahren“ und so prüfen,

mit welchem Werkskonzept die

Aufträge effizienter und stressfreier

abgearbeitet werden können. Entscheidungen

für etwaige Umstrukturierungen,

neue Maschinen und

Abläufe lassen sich mit dieser

Methode bestmöglich absichern.

Was aus Forschungssicht der

einfachere Simulationseinsatz sein

mag, sollte aber nicht unterschätzt

werden. Die Herausforderungen

sind hier nur anders gelagert. Im

Vergleich zum Digitalen Zwilling

muss keine ständige Datenpipeline

zwischen Simulation und Realität

bestehen. Die Herausforderung

in der Praxis ist oft eine enorme

Datenmenge: Um z. B. saisonale

Schwankungen zu berücksichtigen,

müssen für den digitalen Test die

Aufträge eines kompletten Jahres

in zeitlicher Abfolge durchgespielt

und dabei die gesamte Produktion

berücksichtigt werden. Tausende

Bestellungen, die in viele einzelne

Auftragsteile heruntergebrochen

und an hunderten Arbeitsplätzen

bearbeitet werden, überfordern

klassische Simulationswerkzeuge.

Für die Situation und Aufgabe

maßgeschneiderte Simulationen

„rechnen effizienter“ und können

die Aufgabe bewältigen.

Für Expert:innen gilt es dann,

das richtige Maß an Details zu

finden: Nicht die genaueste

Simulation ist gefragt, sondern die

wirkungsvollste. Es gilt also, die

wirtschaftliche Frage zu beantworten.

Und für das Unternehmen

zeigt sich dabei auch, ob die

vorhandene Datenqualität für den

zukünftigen Einsatz eines Digitalen

Zwillings geeignet ist. Eine

Simulation auf Projektbasis kann

somit den Weg für die Simulation

im laufenden Betrieb bereiten.


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

MEDIAPLANET | 5

IKT-Einsatz in

Unternehmen

Digitalisierung in

Österreichs Unternehmen

Unternehmen

mit Remote-Zugriff

2022

76 %

Unternehmen nutzen Informationsund

Kommunikationstechnologien, die

flexibles und ressourcenschonendes

Arbeiten ermöglichen.

Unternehmen mit

E-Commerce-

Verkäufen

2021

26 %

2020: 30 %

Unternehmen mit

Roboter-Nutzung

2022

5 %

2020: 6 %

Quelle: www.statistik.at/statistiken/forschung-innovation-digitalisierung/digitale-wirtschaft-und-gesellschaft/ikt-einsatz-in-unternehmen

Entgeltliche Einschaltung

Zukunftsfit mit Digitalisierung

FH-Prof. PD DI Dr. Stephan Winkler, wissenschaftlicher Leiter des Softwarepark Hagenberg,

über Fehler in der Corona-Krise und die Wichtigkeit, sich in Sachen Digitalisierung Hilfe zu holen.

FH-Prof. PD DI

Dr. Stephan

Winkler

Wissenschaftliche

Leitung

Softwarepark

Hagenberg

Mehr Infos unter:

softwareparkhagenberg.com

Oder schreiben

Sie uns:

office@softwarepark-hagenberg.

com

FOTO: PRIVAT

Kann uns die Digitalisierung dabei

helfen, mit den Krisen unserer Zeit

besser umzugehen und wenn ja, wie?

Aus meiner Sicht kann sie uns dabei helfen,

ja. Der größte Vorteil der Digitalisierung

besteht darin, dass wir sehr schnell

große Mengen an Daten verfügbar haben,

wo auch immer wir diese Daten brauchen.

Das beste Beispiel dafür war die

Corona-Krise, bei der wir durch fehlende

Daten öfter als uns lieb war im Blindflug

waren. Unsere schlechte Datenlage ist

uns auf den Kopf gefallen. An anderes

Beispiel sind die Versorgungsketten. Im

Supply Chain Management ist die Verfügbarkeit

von Daten die Grundlage zur

Prozessoptimierung. Dank Digitalisierung

können wir unsere Ressourcen effizienter

einsetzen.

Wie weit sind wir in Österreich,

was die Digitalisierung angeht?

Wir müssen anerkennen, dass andere

Länder in Sachen Digitalisierung deutlich

weiter sind als wir. Man merkt, dass bei

uns viele Unternehmen schon lange

erfolgreich im Geschäft sind und der

Gedanke vorherrscht, es könne auch ohne

Industrie 4.0 so weitergehen. Wir haben

in Österreich ein sehr hohes Niveau in

der Forschung, schaffen es aber nicht,

dieses Potenzial in der Realität auch voll

zu entfalten, sprich, in den Unternehmen

einzusetzen.

Können wir uns Vorgehensweisen

anderer Länder als Vorbild nehmen,

um besser zu werden?

Oft reicht es schon, wenn wir nicht ins

Ausland schauen, sondern als österreichisches

Unternehmen versuchen, von

anderen heimischen Unternehmen zu

lernen. Für Unternehmer:innen gibt es

zahlreiche Möglichkeiten, sich Beratung

in Sachen Digitalisierung zu holen. Wir

müssen es schaffen, mehr Menschen für

die Themen Digitalisierung und Data

Science zu begeistern.

DigitalisierungsCheck vom Profi

Im Softwarepark Hagenberg gibt es den

DigitalisierungsCheck für Ihr Unternehmen.

Welche Vorteile bringt Ihnen das?

• Neutrale Expert:innen erarbeiten die

einzelnen Digitalisierungspotenziale

und Möglichkeiten zur Optimierung.

• All das geschieht rasch und unbürokratisch.

In kürzester Zeit gibt es einen

fertigen Maßnahmenplan und einen

Endbericht für Ihr Unternehmen.

• Basierend darauf können individuelle

Lösungen – maßgeschneidert für Ihr

Unternehmen – umgesetzt werden.

Weiter Information finden Sie unter:

www.softwarepark-hagenberg.com


6 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info

EXPERTISE

Mit der

All Electric Society

zum wirtschaftlichen Erfolg

FOTO: UNSPLASH

Dekarbonisierung, Elektrifizierung und

Digitalisierung gehen Hand in Hand. Mit den

geeigneten Rahmenbedingungen kann dieser

Wandel zum wirtschaftlichen Erfolg für Österreich

und Europa werden.

Dipl.-Ing. Peter

Reichel

Generalsekretär

OVE Österreichischer

Verband für

Elektrotechnik

FOTO: OVE/FÜRTHNER

Auf dem Weg in eine

nachhaltige Gesellschaft

spielen Elektrifizierung

und

Digitalisierung eine zentrale

Rolle. Nachhaltiges Wirtschaften

erfordert neue innovative Technologien.

Die Lösungen dafür liegen

in der Elektrotechnik: dezentrale

Stromerzeugung aus erneuerbaren

Energiequellen und mit neuen

Organisationsformen, digitalisierte

Stromnetze, Elektromobilität,

innovative DC-Technologien, intelligente

Gebäudeautomation. Die

Liste könnte noch lange fortgesetzt

werden. Wir steuern auf eine „All

Electric and Connected Society“

zu, in der CO 2

-neutral erzeugter

Strom die zentrale Energieform

darstellt.

Für die österreichische und

europäische Wirtschaft ist das eine

große Chance. Werden heimische

Entwicklungen, Produkte und

Dienstleistungen genutzt, profitiert

die heimische Wertschöpfung.

Es liegt an der Politik, dieses

Potenzial zu erkennen und mit

geeigneten Rahmenbedingungen

für die Entwicklung und den

Einsatz innovativer Technologien

ideale Voraussetzungen für ihren

Erfolg zu schaffen. Wie dringend

wir der drohenden Deindustrialisierung

Österreichs und Europas

entgegentreten müssen, hat sich

zuletzt deutlich gezeigt: Lieferkettenschwierigkeiten

aufgrund

der Pandemie und die Energiekrise

als Folge des Kriegs in der Ukraine

haben uns unsere Abhängigkeit

schmerzhaft vor Augen geführt.

Neben den geeigneten wirtschaftlichen

und rechtlichen

Rahmenbedingungen gibt es noch

weitere wichtige Voraussetzungen

für den Erfolg der Zwillingstransformation,

die Nachhaltigkeit in

den Mittelpunkt des digitalen Wandels

stellt: Wir brauchen Standards,

auf die wir uns verlassen können.

Elektrotechnische Normung sorgt

für Sicherheit und Verlässlichkeit,

schafft Vertrauen und ermöglicht

ein reibungsloses Zusammenspiel

unterschiedlicher Systeme.

Und wir brauchen qualifizierte

Fachkräfte für die Entwicklung

und Implementierung neuer

Technologien. In der gesamten

Branche der Elektrotechnik und

Informationstechnik fehlen laut

aktuellen Studien mehr als 10.000

Fachkräfte. Das ist eine alarmierende

Zahl, die nicht nur die Energiewende

sondern insgesamt den

Wirtschaftsstandort Österreich

gefährdet. Es braucht daher eine

breite Mobilisierung, um mehr

Personen für eine Ausbildung in

den Bereichen Elektrotechnik und

Informationstechnik – von der

Lehre bis zum Universitätsstudium

– zu gewinnen. Und es gilt,

verstärkt auch das große Potenzial

weiblicher Fachkräfte zu nutzen.

Der OVE schafft als unabhängige

Branchenplattform Raum für

Projekte, Initiativen und Runde

Tische, die an möglichen

Lösungen für diese Herausforderungen

arbeiten.


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

MEDIAPLANET | 7

Entgeltliche Einschaltung

Automated

Engineering

als Schlüssel

zur Kreativität

Hans-Peter Ziegler, Business Development Manager und ausgewiesener

Experte für Automated Engineering, spricht im Interview über die

Veränderungen, die auf uns zu kommen, und darüber, wie man ihnen

gut vorbereitet begegnet.

Hans-Peter

Ziegler

Business

Development

Manager und

ausgewiesener

Experte für

Automated

Engineering

FOTO: ZVG

Herr Ziegler, was muss ich mir

unter Automated Engineering

vorstellen?

Automated Engineering bedeutet,

dass Arbeitsschritte, die bis dato

in regelmäßigen Abständen manuell

durchgeführt worden sind, nun

softwaregestützt automatisiert

werden. Der Vorteil dabei ist, dass

manuelle Tätigkeiten reduzieren

werden und so deutlich mehr

Zeit für anspruchsvolle Aufgaben

bleibt, die nur schwer oder gar

nicht automatisierbar sind. Im

Engineering würde das bedeuten,

dass etwa das Zusammentragen

oder Übermitteln von notwendigen

Daten entfällt. Das lässt mehr

Raum für die Optimierung der

Arbeitsschritte.

Ist die Automatisierung von Prozessen

schon gang und gäbe?

Wir versuchen heute bereits

allerhand Vorgänge zu automatisieren.

Das beginnt bei der

Auftragsabwicklung, geht über

die Rechnungsprüfung und endet

bei der automatisierten Auftragsbestätigung.

Das sind alles Dinge,

die sich ständig wiederholen und

viele manuelle Tätigkeiten und

Zeit in Anspruch nehmen. Genau

hier kann man also mit Software-Lösungen

etwas bewirken.

Mittlerweile kann die künstliche

Intelligenz sogar schon Texte der

Dokumente lesen, interpretieren

und basierend darauf eigene Texte

verfassen. Im Engineering, sprich,

in der Entwicklung und Konstruktion,

geht es um simples Zusammentragen

von Daten. Wenn man

das automatisieren kann, erhöhen

sich Effektivität und damit auch

Produktivität. Und selbst für die

Qualität hat eine solche Automatisierung

Vorteile. Dadurch habe ich

ein wiederholbares Ergebnis, das

heißt, ich kann damit die Qualität

der Ausführung konstant hoch

halten. Der Automatisierungssoftware

passieren nämlich keine

Flüchtigkeitsfehler.

Welche Rolle wird der Standardisierung

im Rahmen des

Automated Engineering zugeschrieben?

Die Standardisierung ist die Basis

für die Automation. Durch sie

schaffen wir Aufgaben, die vergleichbar

sind und sich wiederholen.

Dadurch sind sie beschreibbar

und können leicht automatisiert

zur Anwendung gebracht werden.

Inwiefern trägt Automated

Engineering zur Energieeffizienz

und Nachhaltigkeit eines Unternehmens

bei?

Wenn etwa durch automatisierte

Abläufe eine Produktion optimiert

wird, gibt es weniger Rückfragen

und wenig Ausschuss in der

Fertigung. Dadurch ergeben sich

weniger Verluste und eine große

Effizienz.

In welche Richtung wird sich das

Automated Engineering in

Zukunft bewegen?

Eine wesentliche Rolle bei der

Automatisierung wird in meinen

Augen die Zusammenarbeit

unterschiedlicher Unternehmen

einnehmen. Ich denke, sie werden

sich zunehmend öffnen, um

miteinander in ihrem Geschäftsund

Themenumfeld zu arbeiten

und sich zu unterstützen. Hier

wird es darum gehen, in Echtzeit

große Datenmengen zur Verfügung

zu stellen. Und wenn wir die

dafür nötigen Abläufe automatisieren,

bekommen wir mehr Zeit

für Kreativität.

Mehr Information

finden Sie unter:

www.discover.

eplan.at/automated-engineering


8 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info

FOTO: © UNIVERSITÄT WIEN /GREGOR SCHWEINESTER

Zusammenarbeit

zwischen Menschen

und kollaborativen

Robotern meistern

Prozesse machen die Kollaboration

zwischen Menschen und kollaborativen

Robotern planbar und skalierbar


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

MEDIAPLANET | 9

Mit der Digitalisierung

werden kollaborative

Roboter (Cobots)

immer öfter in der

Industrie eingesetzt. Sie wurden

gezielt entwickelt, um Menschen

in ihren Arbeitstätigkeiten zu

unterstützen. Dabei können

sie unter anderem gefährliche

oder schwere Tätigkeiten (z. B.

Schweißen, Tragen von schweren

Komponenten) übernehmen.

Im Vergleich zu ihren großen

Geschwistern, den Industrierobotern,

haben sie oftmals vergleichsweise

geringeres Gewicht

und können schnell und flexibel

für neue Arbeitsschritte konfiguriert

werden.

In der Industrie kommen für

bestimmte Arbeitsschritte oftmals

nur ein Mensch und ein Cobot im

Zusammenspiel zum Einsatz. Die

Forschung zeigt aber, dass Szenarien

mit mehreren Menschen und

mehreren Cobots immer realistischer

werden und eine höhere

Skalierbarkeit der Produktion

ermöglichen. Wir konnten dabei

vier Arten der Zusammenarbeit

entdecken, die für den Entwurf

einer modernen Produktion herangezogen

werden können.

In der Synchronisation arbeiten

Menschen und Cobots zusammen

am selben Werkstück, jedoch zeitlich

nacheinander. Zum Beispiel

legt ein Mensch Schrauben von

einer Seite in Löcher einer Platte

und der Cobot verschraubt diese

von der anderen Seite. Bei der

Kooperation arbeiten Mensch und

Cobot gleichzeitig an unterschiedlichen

Arbeitsprozessen, jedoch

am selben Werkstück. Dies ermöglicht

eine höhere Produktivität

und effizientere Raumnutzung.

Alle arbeiten unabhängig voneinander

in Bezug

auf die Zeit und

Arbeitsschritte,

der Cobot

muss jedoch die

Arbeitsumgebung

des Menschen

beachten. Kooperation

kann zum Beispiel bei Qualitätskontrollen

eingesetzt werden.

Kollaboration ist die komplexeste

Form der Zusammenarbeit, da der

Mensch und der Cobot interaktiv

im selben Prozess und am

FOTO: SHUTTERSTOCK

selben Werkstück zur Erreichung

eines gemeinsamen Ziels beitragen.

Zum Beispiel kann dies

eine schwere Ladung sein, die

vom Cobot getragen und vom

Menschen angeleitet wird. Bei

Koexistenz befinden sich Cobots

und Menschen in derselben

Arbeitsumgebung, führen aber

unterschiedliche Tätigkeiten

aus. Sie kooperieren daher nicht

direkt miteinander – sondern

nebeneinander. Durch die Teilung

der Arbeitsumgebung müssen

jedoch verschiedene räumliche

Sicherheitsmaßnahmen beachtet

werden.

Mit einer prozessorientierten

Automatisierung

kann die Zusammenarbeit

von kollaborativen

Robotern effizient

überwacht und gesteuert werden.

Durch weitere Innovationen

werden künftig auch mehrere

Menschen mit Cobots zusammenarbeiten,

um eine höhere Skalierbarkeit

in der Produktion zu

ermöglichen.

FOTO : S I M S H OT

Prof. Maria Leitner

Universität

Regensburg und

Universität Wien

Text

Prof. Maria

Leitner

FOTO: © UNIVERSITÄT WIEN /GREGOR SCHWEINESTER


10 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info

FOTO: SHUTTERSTOCK

Die chemische Industrie

ist ein Innovationsmotor

für den Klimaschutz

Die chemische Industrie ist einer der wichtigsten Treiber der

Transformation. Eine klimaneutrale Wirtschaft braucht Produkte,

Technologien und Lösungen dieser Branche.

Prof. Hubert

Culik

Obmann, Fachverband

der

Chemischen

Industrie Österreich

FOTO: MARKO'S PHOTOGRAPHY

Im Kampf gegen den Klimawandel

kommt der chemischen

Industrie eine

besondere Rolle zu. Zum

einen benötigen alle Green-Deal-

Technologien Stoffe und Vorprodukte

aus der Branche: Solar- und

Windenergie, energieeffiziente

Gebäudedämmung oder E-Mobilität

wären ohne Lösungen aus der

Chemie undenkbar. Zum anderen

müssen die Unternehmen der

Branche künftig auch ihre eigene

Produktion klimaneutral gestalten.

Dazu bedarf es geeigneter

politischer Rahmenbedingungen.

Investitionen und F&E in Zukunftstechnologien

sind entscheidend.

Die gezielte Förderung von Schlüsseltechnologien

in den Bereichen

Wasserstoff, Carbon Capture and

Utilization (CCU) und Kreislaufwirtschaft

sollte im Mittelpunkt

stehen. Gleichzeitig brauchen wir

einen raschen Ausbau der Infrastruktur,

um eine international

wettbewerbsfähige chemische

Industrie in Österreich zu erhalten.

Vor allem ausreichende Mengen an

erneuerbarer Energie zu konkurrenzfähigen

Konditionen werden

entscheidend sein. Mittel- und

langfristig können neue Technologien

aus der chemischen Industrie

die Unabhängigkeit von fossilen

Rohstoffen sichern, etwa aus dem

Bereich der Kreislaufwirtschaft.

Effiziente Genehmigungsverfahren

und der Abbau unnötiger

Bürokratie könnten diese Prozesse

beschleunigen.

Kreislaufwirtschaft als

Schlüssel zur Klimaneutralität

Gerade Kunststoffe sind aufgrund

ihres geringen Gewichts und ihrer

vergleichsweise ressourcenschonenden

Herstellung ein Schlüsselmaterial

für den Klimaschutz.

Durch einen umfassenden Ausbau

des Kunststoffrecyclings können

der Einsatz fossiler Ressourcen für

Kunststoffprodukte weiter deutlich

reduziert und gleichzeitig bis zu

2,4 Millionen Tonnen CO 2

pro Jahr

in Österreich eingespart werden.

Neue Technologien wie chemisches

Recycling und CCU könnten

auch von Österreich aus den

Umgang mit CO 2

revolutionieren.

Mit der flächendeckenden Etablierung

einer Kreislaufwirtschaft wäre

auch eine Halbierung des Energiebedarfs

für die Dekarbonisierung

in der chemischen Industrie von

60 auf 30 TWh möglich. Wenn die

Politik hier einen Förder- und Ausbauschwerpunkt

setzt, können wir

im internationalen Wettbewerb um

die effizientesten Klimaschutztechnologien

ganz vorne mit dabei sein.

Anreize funktionieren besser

als überbordende Bürokratie

Gleichzeitig ist Augenmaß bei

geplanten neuen Regulierungen

notwendig, die die Innovationskraft

der Branche hemmen

könnten. Die chemische Industrie

ist derzeit von rund 80 geplanten

Regelungen des Green Deals

betroffen: Neben dem Klima- und

Energiepaket hat insbesondere die

Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit

massive Auswirkungen auf

die Branche. Um diese Mehrfachbelastung

bewältigen zu können,

bedarf es zukünftig einer besseren

zeitlichen Abstimmung der

Maßnahmen. Zudem müssen

geopolitische Entwicklungen viel

stärker berücksichtigt werden, um

Abhängigkeiten zu verringern und

die strategische Autonomie

Europas zu stärken.


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

MEDIAPLANET | 11

INSIGHT

Fachkräftemangel:

Die unendliche Geschichte?

Der Fachkräftemangel befand sich bereits im Vorjahr auf Rekordniveau.

Dieser Trend hat sich im heurigen Jahr bislang nahtlos fortgesetzt.

Text Werner Sturmberger

Knapp neun von zehn

mittelständischen Unternehmen

geben laut einer

aktuellen Studie der Beratungsfirma

EY Österreich an, dass

es gerade schwierig sei, neue qualifizierte

Mitarbeiter:innen zu finden.

Eine Entspannung der Lage ist in

näherer Zukunft nicht zu erwarten.

Während in den Jahren zuvor viel

darüber nachgedacht wurde, wie

viele Stellen durch die Digitalisierung

verloren gehen würden – eine

Studie der Universität Oxford rief

etwa ein „Rennen Mensch gegen

Maschine“ aus und prognostizierte,

knapp jeder zweite Arbeitsplatz

könnte verloren gehen –, erhielten

die durch diesen Strukturwandel

neu entstehenden Jobs deutlich

weniger Aufmerksamkeit. Eine

Studie des Economica Instituts im

Auftrag der Industriellenvereinigung

kommt etwa zu dem Schluss,

dass in Österreich bis zum Jahr

2029 58.000 Stellen in industriellen

Schlüsseltechnologien nicht besetzt

werden können. Dazu zählen

Bereiche wie Bio- und Nanotechnologie,

Photonik, Mikro- und Nanoelektronik

sowie Fertigungs- und

Materialtechnologien.

Verschärft wird diese Situation

durch die gesellschaftliche Alterung

und das Nachrücken geburtenschwächerer

Jahrgänge. Dieselbe

Studie kommt demnach zu dem

Schluss, dass in den nächsten zwölf

Jahren weitere 461.000 Personen

zur Besetzung von Stellen fehlen

werden. Ein zu erwartender Wirtschaftsaufschwung

in den nächsten

Jahren würde den Arbeitskräftebedarf

weiter erhöhen. Gesamt

würden Österreich in den nächsten

Jahren damit mehr als eine halbe

Million Arbeitskräfte fehlen. Der

Fachkräftemangel droht so –

gesamtgesellschaftlich und auch für

einzelne Unternehmen – zur großen

Wachstumsbremse zu werden.

Klar ist, dass es politische

Maßnahmen braucht, um dem

entgegenzuwirken. Doch bis

beispielsweise Ausbildungsoffensiven

in den MINT-Fächern wirksam

werden, vergehen Jahre. Auch die

mögliche Weiterbeschäftigung von

vor dem Pensionsantritt stehenden

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

kann bestenfalls eine Überbrückungsmaßnahme

darstellen.

Unternehmen sind darum gefordert,

Strategien zu entwickeln, um

Fachkräfte erfolgreich anwerben

und an den Betrieb binden zu

können. Nicht zuletzt wird es

darum gehen, vorhandene

Fachkräfte effizient – das heißt, in

ihren Kernaufgabengebieten

– einzusetzen.

Entgeltliche Einschaltung

Fachkräfte für Kernaufgaben entlasten

Der Fachkräftemangel hat die produzierenden Betriebe fest im Griff.

Deshalb ist es umso wichtiger, vorhandene Fachkräfte richtig einzusetzen.

Dies und mehr erklärt Testify-CEO Sebastian Spindler im Interview.

Daten digital erfasst wurden, können

diese zudem automatisiert dokumentiert,

ausgewertet und in unterschiedliche

ERP-Systeme integriert werden. Die Daten

stehen mir dann sofort, etwa für ein Live-

Monitoring oder die Optimierung von

Produktionsprozessen, zur Verfügung.

Sebastian

Spindler

CEO testify

FOTO : Z VG

Wie kann ein einzelnes Unternehmen

auf ein gesamtgesellschaftliches Problem

reagieren?

Um hohe Fertigungsqualität gewährleisten

zu können sind produzierende

Betriebe auf eine entsprechend genaue

und häufig auch rechtlich notwendige

Dokumentation angewiesen. Diese Zettelwirtschaft

ist jedoch mühsam, zeitraubend

und wenig effizient – insbesondere

dann, wenn sie von Fachkräften erledigt

wird. In manchen Betrieben verschlingen

diese bürokratischen Aufgaben ein Drittel

der Arbeitszeit. Es gibt also eine klare

Motivation für Unternehmen, die wertvollen

Zeitressourcen der verfügbaren

Fachkräfte wertschöpfend einzusetzen.

Das heißt, dafür zu sorgen, dass Fachkräfte

sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren

können. Damit werden Jobs wieder

attraktiver und für Unternehmen wird es

so einfacher, Fachkräfte zu finden und zu

halten. Voraussetzung dafür ist aber eine

Effizienzsteigerung bei administrativen

Aufgaben. Mit unserem Tool lässt sich

diese realisieren.

Wie macht Testify

das Arbeiten effizienter?

Mit Testify findet die Dokumentation

digital und direkt während des Produktionsprozesses

statt – ganz einfach per

Smartphone, Tablet, Laptop; was auch

immer ich gerade bei der Hand habe.

Ich kann Checklisten dort abarbeiten,

wo die Tätigkeit passiert. Ich muss nicht

mühsam erst etwas in ein ausgedrucktes

Formular eintragen, das dann noch

manuell im Büro in ein Excel-Sheet übertragen

und schlussendlich archivieren.

Die Dokumentation ist damit effizienter

und weniger fehleranfällig. Sobald die

Wie kommt man zu

einer solchen Lösung?

Für die Nutzung von Testify muss man

nicht programmieren können. Unser Tool

ist als No-Code-Software einfach und

individuell und direkt vom Fachbereich

konfigurierbar. Darum ist es uns wichtig,

schon beim kostenlosen Ersttermin einen

konkreten Anwendungsfall des Kunden in

unserem Tool abzubilden. Der Kunde

kann so sofort sehen, wie Testify in seiner

Welt funktioniert und wie schnell und

einfach Abläufe digitalisiert werden

können.

Mehr Information

finden Sie unter:

www.testify.io


12 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info

EXPERTISE

Blackout –

was die heimische

Industrie zu

beachten hat

FOTOS: SHUTTERSTOCK


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

MEDIAPLANET | 13

Mag. Marion

Mitsch

Geschäftsführerin

des

Fachverbands

der Elektro- und

Elektronikindustrie

FOTO: FEEI

In der Industrie gibt es zahlreiche kritische

Prozesse, deren plötzliche Unterbrechung zu

erheblichen Schäden führen kann. Um dies

zu vermeiden braucht es Notfallpläne.

Schadensvermeidung

In Kärnten läuft derzeit eine Initiative

mit dem Ziel, das Worst-Case-

Szenario möglichst abzuwenden.

Eine Gruppe großer Stromverbraucher:innen

aus mehreren Branchen

führt dort mit dem Netzbetreiber

und der Landesregierung Gespräche

darüber, welche Unternehmen

ihren Verbrauch bei Bedarf in welcher

Zeit geordnet zurückfahren

vorausschauende Pläne und

freiwillige Abschaltungs-Tools zu

erarbeiten.

Vorsorge

Sollte ein großflächiger Blackout

eintreten, so werden die gewohnten

Kommunikationskanäle aller

Voraussicht nach rasch zusammenbrechen.

Mobiltelefone funktionieren

dann nicht mehr. Für

Brandschutzpläne und Cyber Security-

Konzepte sind nicht genug – heutzutage

braucht es auch Blackout-Vorsorge

Mag. Marion Mitsch, Geschäftsführerin Fachverband

der Elektro- und Elektronikindustrie

• Wie viele Personen können den

Heimweg nicht gefahrlos antreten

und müssen daher möglicherweise

sogar die Nacht im Unternehmen

verbringen? Ist die Versorgung

dieser Personen mit Trinkwasser

sichergestellt? Funktionieren die

WC-Anlagen weiterhin? Können

elektronische Schließsysteme

auch mechanisch bedient werden?

Öffnen Aufzüge automatisch bzw.

gibt es Personen im Unternehmen,

die in Aufzügen Eingeschlossene

befreien können?

• Wie gut sind meine Lieferant:innen,

Transportdienstleister:innen

und Kund:innen vorbereitet? Nur

wenige Tankstellen haben z. B.

Handpumpen. Tunnel werden zum

Teil gesperrt sein. Zug-, Straßenbahn-

und U-Bahnverkehr werden

zum Erliegen kommen, ebenso der

Straßenverkehr durch ausgefallene

Ampeln und Chaos.

Brandschutzpläne in Unternehmen

sind selbstverständlich.

Genauso wichtig ist es, auch für

den Fall eines plötzlich auftretenden

großflächigen Stromausfalls

gewappnet zu sein und Notfallpläne

griffbereit zu haben.

können. Dadurch gewinnen Netzbetreiber

und Politik ein brauchbares

Tool zur Stabilisierung der

Stromversorgung im Krisenfall. Für

Unternehmen, die zum geordneten

Herunterfahren ihrer Produktion

mehrere Stunden bis Tage benötigen,

verringert sich so das Risiko

kurzfristiger Stromausfälle bzw.

-abschaltungen und damit auch die

Gefahr von Schäden. Jene Unternehmen,

die ihre Produktion bei

Bedarf sofort einstellen können,

erwarten für ihr Entgegenkommen

eine angemessene Entschädigung.

Sie nehmen zum Nutzen der anderen

Unternehmen und der Bevölkerung

Umsatzeinbußen in Kauf.

Derzeit ist es jedoch noch offen, ob

das Kärntner Vorhaben umsetzbar

ist. Zur allgemeinen Schadensvermeidung

ist es jedenfalls

sinnvoll und erstrebenswert, auch

in den anderen Bundesländern

den Fall, dass der Strom während

der Arbeitszeit ausfällt, sollten

jedenfalls folgende Fragen vorab

beantwortet werden:

• Gibt es Prozesse im Unternehmen,

die rasch unter Kontrolle

gebracht werden müssen, da sonst

Brand-, Explosions- oder Verseuchungsgefahr

besteht? Welche

Anlagen müssen rasch gereinigt,

entleert etc. werden, um Schäden

an den Anlagen zu vermeiden?

• Wer trennt Gebäude und Anlagen

umgehend vom Stromnetz, um

später die Wiederherstellung

der Stromversorgung nicht

zu gefährden und Schäden

abzuwenden, die

beim Hochfahren der

Stromversorgung an

elektrischen Anlagen

entstehen

können?

Der FEEI – Fachverband der Elektround

Elektronik industrie vertritt die

Interessen von rund 300 Unternehmen

in Österreich und leistet damit einen

wesentlichen Beitrag zur Sicherung des

Wirtschafts standorts Österreich.

Mehr Informationen unter:

www.feei.at


14 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info

17.04–07.09 |

2023

imh

19.04–07.11 |

2023

WEKA

AKADEMIE

17–19.04

5. Jahresforum Pulverbeschichtung

Hotel Ploberger, Wels

www.imh.at/pulver

18–19.04

Qualitätsmanagement

Schlosspark Mauerbach, Mauerbach

www.imh.at/qualitaet

24–27.04

Zertifikats-Lehrgang

Produktionsmanagement

Austria Trend Hotel Bosei, Wien

www.imh.at/produktionsleiter

25–26.04

Rechts- und Haftungsfragen für

das technische Management

Arthur Garden Inn, Wien

www.imh.at/haftungsrisiken

15.05

Einheitspatent &

Unified Patent Court

Hilton Vienna Plaza, Wien

www.imh.at/upc

16.05

Die GmbH Geschäfsführung

Hilton Vienna Plaza, Wien

www.imh.at/geschaeftsfuehrer

23–24.05

Personaleinsatz in der Produktion

Arcotel Wimberger, Wien

www.imh.at/schichtplanung

31.05–01.06

Aufbau eines Nachhaltigkeits-

Management-Systems für die Produktion

Austria Trend Hotel Bosei, Wien

www.imh.at/nachhaltige-produktion

28–29.06

Cyber Resilience

Arcotel Wimberger, Wien

www.imh.at/cyberresilience

06–07.09

Forum IT: Cyberattacken

erkennen und abwehren

Arthur Garden Inn, Wien

www.imh.at/cyberattacken

19.04

Virtuell verhandeln

www.weka-akademie.at/online-seminar-virtuell-verhandeln

27.04

Bilanz und Jahresabschluss

verstehen und interpretieren

Ort: Hilton Vienna Plaza,

Schottenring 11, 1010 Wien

www.weka-akademie.at/bilanz-und-jahresabschluss

17.05

Mitarbeiterführung in der Produktion

Ort: Hilton Vienna Plaza,

Schottenring 11, 1010 Wien

www.weka-akademie.at/mitarbeiterfuhrung-in-der-produktion/

DIE ZUKUNFT

LÄSST SICH STEUERN

23.– 25.05.2023

Fachmesse für die

industrielle Automatisierung

Design Center Linz

09.08

Rechtskonformer Umgang mit

Kundendaten

www.weka-akademie.at/online-seminar-rechtskonformer-umgang-mitkundendaten/

20.09.

„Sicherheit für Lehrlinge

in technischen Betrieben“

www.weka-akademie.at/onlineseminar-sicherheitsanforderungen-furlehrlinge

07.11

CE-Kennzeichnung für

Führungskräfte

www.weka-akademie.at/onlineseminar-ce-kennzeichnung-undverantwortung

JETZT TICKET

SICHERN!

smart-linz.at


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

MEDIAPLANET | 15

EXPERTEN-

PANEL

FOTO: SHUTTERSTOCK

Entgeltliche Einschaltung

Visual Computing und Künstliche Intelligenz

als Schlüsseltechnologien für Smart Factories

Für unsere Partner entwickeln wir am VRVis

Lösungen, die mithilfe modernster Visual-Analytics-Ansätze

die Datenanalyseprozesse verbessern

und sogar verkürzen. Dadurch konnten mit

unseren Lösungen für ein besseres Verständnis

der Produktionsprozesse bereits Analysezeiten

eines ganzen Arbeitstages auf lediglich fünf

Minuten reduziert werden – und das für Prozessexpert:innen

ohne Data-Science-Erfahrung bei

einer Datenmenge von mehreren Jahren. Ebenso

setzen wir neueste Ansätze der Künstlichen

Intelligenz ein, um Produktionsprozesse zu automatisieren.

Mit unserer Forschung unterstützen

wir den gesamten Entwicklungszyklus von der

Analyse der Datenqualität, der Annotation von

Trainingsdaten und der KI-basierten Modellbildung

bis hin zur Entwicklung maßgeschneiderter

Lösungen, z. B. für die Qualitätssicherung

in der Produktion oder der bildbasierten Analyse

von Materialien.

Visual Computing, Data Analytics und

Künstliche Intelligenz sind Schlüsseltechnologien

in der Umsetzung von Smart Manufacturing.

Sie ermöglichen es, die Produktionswelt

digital und gleichzeitig auch für den Menschen

visuell und interaktiv zu erfassen, zu analysieren

und Prozesse in großem Maßstab zu verbessern.

Die Quantität der anfallenden Sensor- und

Bilddaten sowie die hohen Anforderungen an

fehlerfreie Produktionsabläufe stellen

Unternehmen vor immer neue Herausforderungen,

für die wir am VRVis seit über 20 Jahren in

Kooperation mit unseren Partnern Lösungsmethoden

erforschen.

FOTO: VRVIS

Durch das Zusammenspiel von Künstlicher Intelligenz

mit Visual Computing sowie anhand von maßgeschneiderten

Visual-Analytics-Anwendungen können Materialien

und Produktionsprozesse automatisiert erfasst

und überprüft werden.

Entgeltliche Einschaltung

Wie sich Unternehmen auf die künftige Gesetzgebung

hinsichtlich der Lieferkette vorbereiten können

Harald Nitschinger

CEO und Co-

Founder Prewave

GmbH

FOTO : P R E WAV E

In den letzten Jahren hat eine Reihe

von Ländern Gesetze zur Lieferkette

erlassen, wie z. B. das deutsche Lieferkettengesetz

oder das bevorstehende

europäische Lieferkettengesetz. Diese

Gesetze sollen sicherstellen, dass Unternehmen

alle notwendigen Schritte setzen,

um ethische und nachhaltige Praktiken in

ihren Lieferketten sicherzustellen.

Wichtig bei der Vorbereitung auf

zukünftige Gesetzgebungen ist ein

umfassender Ansatz zur Einhaltung der

Vorschriften. Dies bedeutet, dass ein

Unternehmen die rechtlichen Anforderungen

und den aktuellen Stand seiner

Lieferkette kennen muss.

Wir haben mit Prewave eine Lösung

entwickelt, die genau auf diese Anforderungen

zugeschnitten ist. Mit Prewave

erhalten Sie Einblick in Ihre Lieferkette,

um ethische und nachhaltige Praktiken zu

gewährleisten. Das Tool ermöglicht Ihnen

darüber hinaus, Lieferant:innen und

Subunternehmer:innen bewerten zu

können. Dadurch können Sie sicherstellen,

dass Sie die neuen

Compliance-Anforderungen vollumfänglich

erfüllen. Dies kann neben der

Einhaltung der Gesetze auch zu erheblichen

Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen

führen und hilft Ihnen,

Ihren guten Ruf und das Vertrauen Ihrer

Kund:innen zu erhalten.

Mehr Informationen finden Sie hier:

prewave.com/de


16 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info

TREFFPUNKT ZUM THEMA:

SMART AUTOMATION IN LINZ

23. – 25. MAI 2023

WWW.RITTAL.AT/SMART2023

Markus Asch, CEO Rittal International und Rittal Software

Systems (o.li.), und Univ.-Prof. Dr.-Ing. Oliver Riedel,

Institutsleiter Fraunhofer IAO (o.re.)

Links: Future Work Lab der Fraunhofer Gesellschaft

Zwilling für Zwilling

EXPERTENGESPRÄCH Nach fast

zehn Jahren Industrie 4.0 stehen Fabriken

bei der digitalen Transformation

in weiten Teilen noch ganz am Anfang.

Doch was braucht es, um eine smarte

Produktion voranzutreiben? Ein Verständnis

für übergreifende Ökosysteme.

Dreh- und Angelpunkt sind drei

digitale Zwillinge und ihre Vernetzung

in datendurchgängigen Ökosystemen:

der Anlagenzwilling, der Produktzwilling

sowie der digitale Zwilling des Fertigungsprozesses.

Markus Asch, CEO

Rittal International und Rittal Software

Systems, und Univ.-Prof. Dr.-Ing. Oliver

Riedel, Institutsleiter Fraunhofer IAO sowie

Institutsleiter des Instituts für Steuerungstechnik

der Universität Stuttgart,

im Interview über den Status quo, die

Herausforderungen und die Chancen

der digitalen Transformation in der produzierenden

Industrie.

Erfahren Sie hier

mehr über die

Smart Factory und

die Bedeutung

der digitalen

Zwillinge im

be top-Interview.

www.rittal.at/myrittal

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!