Sehen & Hören
Die Fähigkeit Sehen und Hören zu können ist nicht selbstverständlich. Oftmals entstehen in diesen Bereichen Probleme, welche durch einen Arztbesuch gut behandelbar sind. Mit dieser Kampagne sollen die Menschen zu einer Routineuntersuchung motiviert werden. Es gilt: Je früher, desto besser. Nur wer rechtzeitig seinem Problem auf den Grund geht, kann die bestmögliche Unterstützung erhalten.
Die Fähigkeit Sehen und Hören zu können ist nicht selbstverständlich. Oftmals entstehen in diesen Bereichen Probleme, welche durch einen Arztbesuch gut behandelbar sind. Mit dieser Kampagne sollen die Menschen zu einer Routineuntersuchung motiviert werden. Es gilt: Je früher, desto besser. Nur wer rechtzeitig seinem Problem auf den Grund geht, kann die bestmögliche Unterstützung erhalten.
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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET
FOTO: TIM CAVADINI
Sehen und Hören
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Netzhauterkrankungen:
Warum eine frühe
Erkennung und die richtige
Behandlung essenziell für
die Augen sind
Trockene Augen:
Durch unsere digitale Welt
entstandene Risikofaktoren
und entsprechende
Lösungen
Hören:
Als eines der wichtigsten
Sinnesorgane muss das Ohr
regelmäßigen Kontrollen
unterzogen werden
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Eine Themenzeitung von Mediaplanet
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Österreichische Ophthalmologische
Gesellschaft (ÖOG)
Die Österreichischen Augenärztinnen und
Augenärzte
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Europäische Union der Hörakustiker e.V.
Pressekontakt: Sabine Stübe-Kirchhof
Tel.: +49 (0) 61 31 / 28 30-14
E-Mail: [email protected]
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FOTO: PRIVAT
Bettina Paar
Project Manager,
Mediaplanet GmbH
Mediaplanet Austria
Prim. Priv. Doz. Dr.
Katharina Krepler
Präsidentin der
Österreichischen
Ophthalmologischen
Gesellschaft (ÖOG)
Text
Österreichische
Ophthalmologie
Gesellschaft
FOTO: FEELIMAGE/ MATERN
Ein Besuch bei der Augenärztin oder
dem Augenarzt hat für viele Menschen
keine hohe Priorität, solange
das Sehvermögen gut ist. Für die
erste Brille gehen viele rasch zur Optikerin
oder zum Optiker. Ein ärztlicher Besuch ist
nach wie vor mit Unsicherheit bzw. Sorge
vor einer eventuellen Diagnose verbunden.
Diese ist aber völlig unbegründet, da die
augenärztliche Untersuchung schmerzlos
und ein Großteil der Augenerkrankungen
mittlerweile gut behandelbar ist. Einige
Augenerkrankungen verursachen keine
Schmerzen oder sofort wahrnehmbaren
Probleme. Sie machen sich erst bemerkbar,
wenn der Schaden bereits fortgeschritten
ist, wie zum Beispiel beim Glaukom, der
altersbedingten Makuladegeneration oder
bei Netzhautschäden durch Diabetes. Eine
nicht oder zu spät entdeckte Erkrankung
kann jedoch weitreichende Auswirkungen
auf die Lebensqualität haben. Denn gutes
Sehen bedeutet Selbständigkeit und aktive
Teilhabe am Leben. Deshalb sind regelmäßige
Augenuntersuchungen wichtig, selbst
wenn keine offensichtlichen Beschwerden
vorliegen.
Die ersten Augenuntersuchungen sollten
bereits im frühesten Kindesalter im Rahmen
des Mutter-Kind-Passes stattfinden.
Hier geht es darum, angeborene Augenerkrankungen,
zum Beispiel das Schielen,
rasch zu erkennen und frühzeitig zu
behandeln. Auch beim Schuleintritt ist ein
Besuch bei der Augenärztin/dem Augenarzt
wichtig, um mögliche bis dahin nicht
erkannte Fehlsichtigkeiten zu diagnostizieren,
wie beispielsweise Weitsichtigkeit
oder Kurzsichtigkeit (Myopie). Besonders
die Zahl der kurzsichtigen Kinder steigt aufgrund
der verstärkten Naharbeit mit Handy,
Tablet und Laptop weltweit stark an.
Wissenschaftlichen Berechnungen zufolge
könnten im Jahr 2030 bereits 50 % aller
Kinder in Europa kurzsichtig sein. Eine
rechtzeitige Diagnose durch die Augenärztin/den
Augenarzt und eine entsprechende
Therapie können das Fortschreiten der
Myopie verlangsamen und somit mögliche
Spätfolgen für die Augen reduzieren. Denn
vor allem eine höhergradige Kurzsichtigkeit
begünstigt später das Auftreten von verschiedenen
Erkrankungen des Auges, wie
z.B. Netzhautabhebungen.
Im Berufsleben machen sich erste
Beschwerden durch vielstündige Bildschirmarbeit
in Form von trockenen
Augen, manchmal bezeichnet als „Office
Eye Syndrom“, bemerkbar. Auch beginnt
im mittleren Lebensalter die sogenannte
Alterssichtigkeit, die eine Lesebrille
erforderlich macht – für viele Menschen der
Grund, zum ersten Mal eine Augenärztin/
einen Augenarzt aufzusuchen.
Mit zunehmendem Alter hat das Sehvermögen
einen weitreichenden Einfluss auf
die Lebensqualität. So scheint das Risiko für
Demenzerkrankungen bei Menschen mit
eingeschränkter Sehkraft erhöht zu sein.
Auch ein höheres Sturzrisiko und damit
einhergehende Mobilitätseinschränkungen
haben massive Auswirkungen auf Selbständigkeit
und Aktivität. Eine rechtzeitige
Therapie, wie beispielsweise eine Operation
des Grauen Stars (Linsentrübung), kann
daher einen großen Nutzen haben. Um
gutes Sehen bis ins hohe Alter zu bewahren,
sollte man daher ein Leben lang auf die
Augen achten.
Deshalb möchte ich in meiner Funktion
als Präsidentin der Österreichischen Ophthalmologischen
Gesellschaft (ÖOG) an Sie
appellieren, Ihre Augen regelmäßig bei der
Augenärztin/beim Augenarzt untersuchen
zu lassen und Anzeichen einer Sehbeeinträchtigung
ernst zu nehmen.
Schauen Sie auf Ihre Augengesundheit!
Rückfragen & Kontakt:
Österreichische
Ophthalmologische
Gesellschaft (ÖOG)
www.augen.at
Entgeltliche Einschaltung
Lässt sich Kurzsichtigkeit bei Kindern stoppen?
Augenärzte und -ärztinnen behandeln mit drei Therapien: Augentropfen, Spezialbrillengläser und Kontaktlinsen
Dr. Gabriela Seher
Präsidentin der
österreichweiten
„Vereinigung Kontaktlinsen
anpassender Augenärzte“
FOTO: BILDROSA
Immer mehr Kinder im Grundschulalter
sind kurzsichtig, warum?
Unsere Patienten mit Sehschwächen werden
immer jünger. Kinder verbringen – nicht erst
seit Corona und Homeschooling – zu viel
Zeit vor dem Fernseher, dem Computer und
am Handy. Das begünstigt die Kurzsichtigkeit,
in der Fachsprache Myopie genannt,
bei der nahe Gegenstände scharf gesehen
werden, entfernte jedoch unscharf.
Wie behandeln Sie Kurzsichtigkeit bei
Kindern?
Zuerst kommt die fachärztliche Diagnose.
Augenärzte sind ausgebildet, bei einer
Untersuchung auch ernsthafte Augenerkrankungen
zu entdecken. Reine Sehtests,
wie sie etwa bei Optikern angeboten
werden, greifen hier zu kurz. Wenn es um
das Augenlicht geht, ist fachärztliche Kompetenz
anzuraten.
Wie sieht die Therapie bei Myopie aus?
Der Zeitpunkt entscheidet. Je früher
eine Therapie ansetzt, um das kindliche
Augenwachstum aufzuhalten und damit
das Voranschreiten der Kurzsichtigkeit zu
stoppen, umso besser. Rückgängig machen
kann man Myopie nicht.
Welche Therapieansätze gibt es?
Es gibt drei Methoden. Die Behandlung
mit Atropin-Augentropfen ist am besten
erforscht. Tägliches Eintropfen – am
besten abends – verhindert ein weiteres
Längenwachstum des Auges. Atropin
hat in dieser geringen Dosierung kaum
Nebenwirkungen.
Wie sieht es mit optischen Sehhilfen aus?
Neu sind Brillengläser mit DIMS-Technologie.
Bei diesen Gläsern sind auf der
Vorderfläche 396 kleine wabenartige Linsen
eingearbeitet. Die DIMS-Brille gaukelt dem
Auge eine gewisse Unschärfe vor. Diese
stört beim Sehen nicht, bewirkt aber, dass
der Augapfel weniger Wachstumsanreize
bekommt.
Kontaktlinsen und „Nachtlinsen“ -
wo ist der Unterschied?
Auch spezielle Kontaktlinsen können das
Voranschreiten der Kurzsichtigkeit bremsen.
Es gibt Kontaktlinsen mit dem speziellen
Design in verschiedenen Variationen,
sogar Tageskontaktlinsen mit beeindruckenden
Studienergebnissen sind bereits
erhältlich.
Nachtlinsen oder „Ortho-K“ Kontaklinsen
werden in manchen Fällen eingesetzt. Sie
werden nur nachts getragen und formen im
Schlaf die Hornhaut des Auges. Fehlsichtige
können damit tagsüber ohne Sehbehelf
scharf sehen – ohne Linsen oder Brille.
Wie lange dauert die Therapie gegen
Kurzsichtigkeit?
Die meisten Betroffenen sind das gesamte
Kindes- und Jugendalter hindurch gefährdet,
höher kurzsichtig zu werden.
Kleinkinder sollten vorsorglich jährlich
zum Augenarzt. Nur aus gesunden Kindern
können gesunde Erwachsene werden.
Kontaktlinsen anpassende
Augenärzte
und -ärztinnen in
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augenkontakt.eu
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Entgeltliche Einschaltung
FOTO: UNSPLASH
Netzhauterkrankung:
Frühe Therapie für
bessere Prognose
Bei Netzhauterkrankungen leidet das Sehvermögen von betroffenen
Menschen. Was insbesondere gegen die altersbedingte Makuladegeneration
und das diabetische Makulaödem therapeutisch getan werden kann, erklärt
Univ.-Prof. Dr. Yosuf El-Shabrawi im Interview.
Univ.-Prof. Dr. Yosuf
El-Shabrawi
Facharzt für
Augenheilkunde
FOTO: PRIVAT
Was genau versteht man unter Netzhauterkrankungen?
Das Auge ist mit einer Fotokamera vergleichbar,
über deren Linsensystem Licht
auf den Film oder Chip projiziert wird. Über
die Linse am Auge erfolgt die Scharfstellung
auf der Netzhaut. Wenn nun Erkrankungen
der Netzhaut vorliegen, erhalten Menschen
kein scharfes Bild mehr. Als Makula wird
jenes zentrale Areal der Netzhaut bezeichnet,
das für die Sehschärfe besonders
wichtig ist. Darin befindet sich der schärfste
Punkt des Sehens. Ist die Makula beschädigt,
sieht man entsprechend schlechter.
Zu den Erkrankungen der Makula zählen
etwa die altersbedingte Makuladegeneration
oder das diabetische Makulaödem. Es
gibt natürlich noch weitere Erkrankungen
der Netzhaut, wie etwa Netzhautablösungen,
aber diese zählen zu einem anderen
Erkrankungsspektrum.
Welche Symptome können auf Erkrankungen
der Makula hinweisen?
Viele Patient:innen beschreiben am Anfang
Verzerrungen des Bildes. Damit ein scharfes
Bild auf die Netzhaut projiziert werden
kann, müssen die Fotorezeptoren gleichmäßige
Abstände aufweisen – so ist es das
Gehirn gewohnt. Bei einer Makuladegeneration
kommt es zu einer Veränderung der
Abstände, weil Zellen bei einer trockenen
Makuladegeneration untergehen oder sich
Flüssigkeiten bei einer feuchten Makuladegeneration
einlagern. Das führt dazu, dass
die Fotorezeptoren nicht mehr vorhanden
sind oder verschoben werden. Dadurch
entstehen verzerrte, unscharfe Bilder oder
Bildausfälle. Als Warnsignale merken das
Patient:innen selbst am häufigsten.
Warum ist eine möglichst frühe Diagnosestellung
wichtig?
Früher hatten wir keine Möglichkeit, eine
Makuladegeneration zu therapieren. Heute
können wir für einzelne Erkrankungsformen
sehr wohl Therapieoptionen anbieten.
Wie bei jeder Erkrankung gilt auch hier: Je
früher man eine Erkrankung behandeln
kann, desto besser ist die Prognose.
Welche Therapien können speziell Patient:innen
mit altersbedingter Makuladegeneration
und diabetischem Makulaödem
angeboten werden?
Wir wissen, dass Wachstumsfaktoren für
ein vermehrtes Gefäßwachstum bzw. auch
für eine gewisse Undichte der Gefäße
verantwortlich sind. Wir können heute
Medikamente einsetzen, die genau diese
Wachstumsfaktoren unterdrücken können.
Problematische Blutgefäße können so zum
Schrumpfen gebracht bzw. in ihrem Wachstum
gehemmt werden und verursachen so
weniger Schäden auf der Netzhaut. Über
eine direkte Injektion direkt in das Auge
wird die Substanz in entsprechenden zeitlichen
Abständen verabreicht. Laut unseren
Patient:innen ist das zwar kein Spaß, aber
zumindest nicht dramatisch unangenehm.
Allein bei uns am Klinikum Klagenfurt
spritzen wir über 12.000 Injektionen pro
Jahr. Die Injektionen erfolgen ambulant
und die Patient:innen können unmittelbar
danach nach Hause gehen. Die Häufigkeit
der Injektionen hängt vom Zustandsbild
und vom Ansprechen auf Medikamente
ab. In den meisten Fällen beginnen wir mit
drei bis fünf Injektionen alle vier Wochen
als Basistherapie. Je nach Bedarf wird die
Substanz dann im weiteren Verlauf in verschiedenen
zeitlichen Intervallen injiziert.
Was können Patient:innen mit altersbedingter
Makuladegeneration oder
diabetischem Makulaödem und eingeschränktem
Sehvermögen zusätzlich tun,
um ihren Alltag leichter zu bewältigen?
Wir können mithilfe von verschiedenen
Kantenfiltergläsern das Bild so kontrastreich
stellen, dass das Restbild so scharf wie
möglich wird. Es gibt außerdem bestimmte
Nahrungsergänzungsmittel, die in Apotheken
erhältlich sind und für die es gute
Studien gibt. Im Gegensatz zur feuchten
Makuladegeneration gibt es für die trockene
Makuladegeneration leider noch keine
zugelassene Behandlung. Zwei Substanzen
sind in den Zulassungsstudien allerdings
bereits weit fortgeschritten. Vielleicht
werden schon im kommenden Jahr zugelassene
Substanzen vorhanden sein. Wir
erhalten auch immer wieder neue Medikamente
für die Behandlung der feuchten
Makuladegeneration, sodass Patient:innen
in Zukunft weniger häufig Injektionen
durchführen lassen müssen.
Welche Risikofaktoren gibt es für Netzhauterkrankungen?
Es gibt genetische Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit
einer Makuladegeneration
erhöhen. Weitere Erkrankungen dürften
ebenso eine Rolle als Risiko spielen. Wir wissen
definitiv, dass das Rauchen ein großer
Risikofaktor ist. Denn für Raucher:innen ist
das Risiko einer fortschreitenden Makuladegeneration
– je nach genetischer Prädisposition
– um das Acht- bis Zehnfache erhöht.
Welche Empfehlungen können Sie Patient:innen
abschließend geben?
Die grundlegende Empfehlung ist, dass
man ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig zu
Augenärzt:innen gehen sollte. Wir haben
mittlerweile hervorragende Geräte, mit
denen schon sehr früh Erkrankungen wie
die altersbedingte Makuladegeneration
oder das diabetische Makulaödem festgestellt
werden können. Bei der augenärztlichen
Untersuchung werden Patient:innen
aber ganz grundsätzlich auch auf andere
Erkrankungen hin getestet. Daher ist es
wichtig, nicht einfach nur Sehtests beim
Optiker sondern auch augenärztliche
Untersuchungen durchführen zu lassen.
Parallel dazu ist es wichtig, Erkrankungen
wie Diabetes einerseits zu kontrollieren und
andererseits gut einstellen zu lassen.
Diabetiker:innen sollten regelmäßig zu
Augenärzt:innen gehen. Wenn wir bei
Veränderungen der Netzhaut früh intervenieren
können, haben Patient:innen eine
viel bessere Prognose.
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INSPIRATION
FOTO: UNSPLASH
Sehenden Auges in die
Digitalisierung
Priv.-Doz.in Dr.in Katharina Krepler, Primaria an der Augenabteilung der Klinik Landstraße und der
Klinik Donaustadt in Wien sowie Präsidentin der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft
(ÖOG) erklärt, wie man es schafft, trotz Bildschirmarbeit keine eckigen Augen zu bekommen.
Prim. Priv. Doz. Dr.
Katharina Krepler
Präsidentin der
Österreichischen
Ophthalmologischen
Gesellschaft (ÖOG)
Text
Lukas Wieringer
FOTO: FEELIMAGE/ MATERN
Frau Primaria Krepler, welche Schwierigkeiten
hält unsere zunehmend digitalisierte
Welt für unsere Augen bereit?
In unserer Arbeitswelt aber in vielen Fällen
auch im Privaten verbringen wir viele Stunden
jeden Tag vor Bildschirmen. Beruflich
vorm Computer und Tablet, in der Freizeit
am Handy und abends zur Entspannung
schauen wir uns auf dem Fernseher eine
Serie oder einen Film an. Selbst am Weg
von der Arbeit nach Hause sind wir im Auto
zunehmend mit Bildschirmen konfrontiert.
Diese lange Zeit, die wir mit dem Blick
auf Bildschirme verbringen, ist einerseits
anstrengend für die Augen, weil man ständig
etwas in der Nähe ansieht. Und andererseits
sind wir bei Bildschirmarbeit in der
Regel in Innenräumen und nicht im Freien.
Hinzu kommt, dass man bei konzentriertem
Arbeiten am Computer deutlich
weniger zwinkert als normalerweise.
Welche Probleme kann das hervorrufen?
Eine Überanstrengung der Augen kann
zahlreiche Symptome hervorrufen. Von
Kopfschmerzen über brennende und
tränende, gerötete Augen bis hin zu einem
ständigen Fremdkörpergefühl ist da vieles
dabei. Als Alarmzeichen gilt, wenn man die
Augen deutlich spürt. Denn normalerweise
spürt man sie nicht – man sollte nicht
merken, dass man sie hat. Das häufigste
Problem unserer Zeit ist das sogenannte
„trockene Auge“, das durch Bildschirmarbeit
hervorgerufen oder verschlechtert
wird. Aber es gibt noch ein zweites Problemgebiet
bei diesem Thema.
Welches wäre das?
Die Kurzsichtigkeit nimmt gerade bei Kindern
stark zu. Ein nachgewiesener Risikofaktor
dafür ist die Zeit vor dem Bildschirm.
Aber auch Naharbeit im Allgemeinen trägt
dazu bei. Wenn sich das Auge ständig auf
Arbeiten in der Nähe einstellen muss,
bekommt es einen Wachstumsreiz und
wird länger. Auf der ganzen Welt nimmt
die Kurzsichtigkeit bei Kindern stark zu.
Man schätzt, dass bis 2030 knapp die Hälfte
aller Jugendlichen kurzsichtig sein wird. In
Asien sind es schon jetzt 95 Prozent.
Kann man gegen diese Entwicklung etwas
tun?
Ein Problem ist, dass wir viel zu wenig Zeit
bei natürlichem Licht im Freien verbringen.
Wichtig wäre, dass Kinder und Jugendliche
mindestens eineinhalb Stunden jeden Tag
im Freien spielen oder Sport betreiben,
um die Entwicklung zu verlangsamen. Sie
sitzen jedoch in der Schule und müssen
dort konzentriert arbeiten, müssen danach
Hausübung machen und zur Belohnung
gibt’s eine Stunde Computerspiel oder Fernseher.
Das ist nicht optimal.
Was kann man als Erwachsene:r tun, um
trockenen Augen vorzubeugen?
Bei Computerarbeit sollte man zumindest
jede Stunde ein paar Minuten Pause
machen und dabei am besten aus dem
Fenster in die Ferne schauen. Wichtig ist,
die Augen zu entspannen und nicht auf die
Nähe einzustellen. Wichtig ist auch,
bewusst öfter zu zwinkern. Auch sollte man
darauf achten, dass der Arbeitsplatz
ergonomisch korrekt eingestellt und
arrangiert ist. Aber auch für Erwachsene
gilt, dass beispielsweise Spazierengehen
nicht nur für die Augen deutlich besser und
gesünder ist, als sich gleich nach der Arbeit
mit dem Handy zu beschäftigen oder
digitale Medien zu konsumieren. Befeuchtende,
pflegende Augentropfen können die
Symptome lindern. Wenn man permanente
Beschwerden hat, sollte man die Augen
aber in einer augenärztlichen Praxis
anschauen lassen.
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Werner Brunbauer
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Unsere Welt wird zunehmend digitaler.
Welche Auswirkungen hat das auf unser
Sehverhalten?
Es stimmt, unsere Welt ist schnelllebig
und wir müssen ständig viele Informationen
verarbeiten, die auch unterwegs von
diversen Bildschirmen auf uns einprasseln.
Doch es geht um mehr als nur die Bildschirme
vor unseren Augen. Der ständige
Wechsel zwischen digitalen Geräten und
der Umgebung stellt eine große Herausforderung
für unsere Augen dar und kann
zu Sehproblemen, überanstrengten Augen
oder auch Nackenschmerzen führen.
Wie können wir unsere Augen darauf
besser einstellen?
Unsere Antwort auf den digitalen Sehstress
sind die ZEISS SmartLife Brillengläser.
Ihnen liegt ein umfassendes Konzept für
moderne Alltagsbrillengläser zugrunde, das
sowohl das dynamische Sehverhalten als
auch die altersspezifischen Sehbedürfnisse
berücksichtigt. Das bedeutet: klares und
scharfes Sehen den ganzen Tag hindurch
– mit großen Sichtfeldern in alle Entfernungen
und Richtungen, um mehr und besser
aus dem Augenwinkel zu sehen.
Welchen Effekt hat das für unsere Augen?
SmartLife Brillengläser ermöglichen komfortables
Sehen von Anfang an und nehmen
auch auf mögliche Sehfehler Rücksicht.
Das Ergebnis kann sich im wahrsten Sinn
des Wortes sehen lassen: Die Gläser bieten
vollen UV-Schutz und entfalten bis zu 88 %
größere, scharfe Sehbereiche, was wiederum
schnelle, bequeme Blickwechsel in alle
Richtungen ermöglicht. Das strengt die
Augen weniger an und führt dazu, dass sie
am Ende des Tages erholter, weniger müde
und stressbefreiter sind.
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Ganz einfach: für alle. Wir sprechen hier
von einer Lösung für das agile, vernetzte
Leben mit Smartphone – egal für welches
Alter. Unsere Produkte berücksichtigen
sowohl die im Alter abnehmende Fähigkeit,
Objekte in der Nähe scharf zu sehen, als
auch die Tatsache, dass die Pupille mit
zunehmendem Alter kleiner wird.
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NEWS
So werden
müde Augen
wieder munter
Die lange Arbeit am Bildschirm stellt für
unsere Augen eine große Belastung dar,
weshalb das Arbeitsrecht regelmäßige
Bildschirmpausen vorsieht. Am
besten nutzt man diese für einfache
Entspannungsübungen. Wir haben für Sie
die wichtigsten zusammengefasst:
Text Werner Sturmberger
Unterstützung
für die eigene
Sehkraft
Viele von uns kennen den Zustand, in
dem wir nicht gar so gut sehen, wie wir
gerne würden. Das kann viele Ursachen
haben. Als Oberbegriff spricht man
hierbei von „Low Vision“.
Text Philipp Jauernik
Regelmäßige Pausen einlegen:
Kurze Arbeitsunterbrechungen können genutzt werden, um zu
blinzeln und den Blick in die Ferne zu richten. Bei vorhandenen
Sehfehlern sind entsprechende Sehbehelfe für ein beschwerdefreies
Arbeiten unerlässlich.
Abklopfen:
Augen schließen und mit Mittel- und Zeigefinger bei den Augenbrauen
beginnend für eine Minute locker die Partie rund um die
Augen abklopfen. Das fördert die Durchblutung und sorgt für eine
bessere Aufnahme von Sauerstoff und Nährstoffen. Alternativ
ist es auch möglich, die Region mit kreisenden Bewegungen zu
massieren.
Fernblick:
Um die Elastizität der Linse zu fördern und die Muskulatur der
Augen zu entspannen, empfiehlt es sich, die Blickweite zu wechseln.
Dafür sucht man sich fünf unterschiedlich weit entfernte Gegenstände
im Büro – oder besser noch draußen – und fixiert diese
abwechselnd, beginnend mit dem am nächsten gelegenen bis hin
zum entferntesten.
Schwingen:
Diese Übung lockert nicht nur die äußeren Augenmuskeln, sondern
auch die Schulterpartie. Dabei werden die Arme nach vorne
gestreckt und die Hände in einem Halbkreis von links nach rechts
geschwungen. Der Kopf bleibt in seiner Position – nur die Augen
folgen den Bewegungen der Hände.
Palmieren:
Hierfür werden die Handflächen schnell aneinander gerieben und
anschließend die Augen mit den gewölbten Händen komplett
abgedunkelt. Man sollte so lange in dieser Stellung verharren, bis
Scheinbilder wie Farben oder Bewegungen verschwinden.
Vision“ („geringes Sehen“) umfasst all jenes, was mit
Sehbehinderung zu tun hat. Neben Grünem und Grauen
„Low
Star zählen dazu etwa die altersbedingte Makula-Degeneration
und andere Beeinträchtigungen des Sehapparates.
Statistisch betrachtet sind in Österreich 320.000 Menschen
sehschwach oder blind. Der damit oft verbundene Verlust des Sehvermögens
ist allerdings kein unausweichliches Schicksal. Mit der
richtigen Augenvorsorge können Diagnosen frühzeitig gestellt und
die gegebenenfalls nötige Therapie eingeleitet werden.
Das muss auch gar nicht „schlimm“ werden. Im Rahmen von
Low-Vision-Beratungen werden die Bedürfnisse von Betroffenen
genau erhoben. Geschultes Personal erarbeitet ein genaues Profil,
das zeigt, wie Menschen ihr vorhandenes Sehvermögen optimal
nutzen können.
Dabei werden die Krankheitsgeschichte sowie Herausforderungen
und Wünsche der Betroffenen eingearbeitet und die bisherigen
Hilfsmittel wie Brillen und Lupen analysiert. Dies dient dazu, die
aus der jeweiligen Augenerkrankung folgenden Auswirkungen,
etwa auf das Kontrastsehen, genau beurteilen zu können. Bei der
anschließenden Augenglasbestimmung werden Dioptriestärke und
Sehschärfe in Ferne und Nähe, Kontrastsehen sowie der individuelle
Licht- und Vergrößerungsbedarf gemessen.
Aus diesem Profil ergibt sich die bestmögliche Hilfe für die Betroffenen.
Neben Brillen bieten optische und elektronische Lupen,
Bildschirmlesegeräte, Vorlesegeräte, ergonomische Hilfen sowie
Vergrößerungs-Software für den Computer Unterstützung. Auch die
richtige Beleuchtung wird erarbeitet.
Das alles sind Schritte, die nicht wehtun, aber helfen, die Lebensqualität
zu erhalten und zu steigern. Umso wichtiger ist es nicht zu
zögern, die eigene Sehschwäche untersuchen zu lassen und eine
Low-Vision-Beratung in Anspruch zu nehmen – unabhängig vom
Alter. Denn so, wie jede:r betroffen sein kann, kann auch jede:r
beraten werden.
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Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen dieses Medizinproduktes informieren Gebrauchsanweisung, Arzt oder Apotheker.
Stand der Information: 10/2022. SIMI_2022_034
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INTERVIEW
Zivilisationskrankheit
trockene Augen
Unsere Augen brauchen – genau wie unsere Haut – ausreichend Pflege, erklärt Augenärztin
Ingrid Boldin im Interview. Wichtig sei aber auch, frühzeitig abklären zu lassen, ob man an
trockenen Augen oder einer möglicherweise gefährlichen Entzündung leidet.
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1. Cagini C et al. Journal of Ocular Pharmacology and Therapeutics. Sep 2017.539-542. https://doi.org/10.1089/jop.2016.0149. 2. Posarelli C et al. J Ocul Pharmacol Ther. 2019 Sep;35(7) 381-387. OCUTEA-AT-220007 1122
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Priv.-Doz. Dr.med.
univ. Ingrid Boldin
Fachärztin für Augenheilkunde
Text
Werner Sturmberger
FOTO: INGRID BOLDIN
Woran erkennt man trockene Augen?
Das ist gar keine so einfache Frage. Wenn
die Augen gerötet sind oder schmerzen,
kann das viele unterschiedliche Ursachen
haben. Die Symptome für ein trockenes
Auge sind vielfältig: Brennen, Rötung,
Stechen, Fremdkörpergefühl, Tränen,
Jucken sowie Lichtempfindlichkeit. Diese
können jedoch auch durch unterschiedliche
Entzündungen hervorgerufen werden. Es
gibt viele Erkrankungen, die sich zu Beginn
wie ein trockenes Auge anfühlen – zum
Beispiel eine Regenbogenhautentzündung.
Spätestens dann, wenn Augentropfen keine
Linderung bringen und die Beschwerden
binnen zwei oder drei Tagen nicht abklingen,
sollte man ärztliche Hilfe in Anspruch
nehmen. Wenn man Kontaktlinsen trägt,
besser schon am zweiten Tag. Diese bergen
immer das Risiko, dass die für ein trockenes
FOTO: SHUTTERSTOCK
Auge typischen Beschwerden von einer
bakteriellen Infektion ausgelöst werden.
Letztere kann binnen weniger Tage das
Auge schädigen. Um eine sehbedrohende
Erkrankung ausschließen zu können, sollte
auf jeden Fall eine augenfachärztliche
Diagnose gestellt werden.
Woher kommen die Beschwerden?
Dafür gibt es zwei Hauptursachen. Einerseits
ist ein Mangel an Tränenflüssigkeit
verantwortlich: In den meisten Fällen
wird einfach zu wenig Tränenflüssigkeit
produziert, was unter anderem dem
Alterungsprozess, Medikamenten oder
Hormonen geschuldet ist. Seltener ist dies
auf eine rheumatologische Grunderkrankung
zurückzuführen. Andererseits kann
eine Störung der Homöostase des Tränenfilms
zugrunde liegen. Das bedeutet, der
Tränenfilm ist nicht mehr intakt und bricht
deshalb auf. Dabei wird als Hauptgrund zu
wenig Fett an die Augenoberfläche abgegeben,
wodurch die wässrige Phase des
Tränenfilms nur mehr unzureichend vor
Austrocknung schützt. Auch hier spielen
Entzündungen am Lidrand und Alterungsprozesse
eine Rolle. Die Drüsen in den
Augenlidern werden mit zunehmendem
Alter trockener, wodurch das Fett nicht
mehr an den Lidrand gelangt und so seine
Schutzfunktion nicht entfalten kann. Es
kann auch passieren, dass die Lider an
Spannung verlieren, sodass die Augenoberfläche
nicht mehr optimal benetzt werden
kann.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Ist zu wenig Tränenflüssigkeit vorhanden,
dann muss man von außen Flüssigkeit an
die Augenoberfläche bringen. Das erreicht
man mit Tränenersatzmittel. Vorzugsweise
sollten dieses konservierungsmittelfrei
sein, um toxische Reaktionen zu vermeiden.
Die Präparate unterscheiden sich dabei
vor allem in ihrer Viskosität: Manche sind
eher flüssig und laufen deshalb schneller
wieder aus dem Auge; andere wiederum
sind dickflüssiger, behindern aber das
Sehen. Hier muss man einfach schauen,
welche Lösung individuell am besten ist.
Prinzipiell gilt aber: Je trockener das Auge,
desto geleeartiger sollte das Ersatzmittel
sein, da ein solches länger an der Augenoberfläche
verbleibt. Für Patient:innen, die
unter einem Lipidmangel an der Augenoberfläche
leiden, gibt es Tropfen, die
zusätzlich Fett enthalten, aber auch Lipid-
Sprays, die auf das Auge gesprüht werden.
Darüber hinaus gibt es unterschiedliche
Salben – allerdings beeinträchtigen diese
die Sicht stark, weswegen sie vorwiegend
über Nacht angewendet werden. Oftmals
helfen aber auch schon warme Umschläge
auf den Lidern mit anschließender Massage
der Drüsen. Hiermit wird das Fett in den
Drüsen flüssiger und kann so leichter an die
Oberfläche befördert bzw. massiert werden.
Gibt es weitere Maßnahmen, um die Augen
vor Austrocknung zu schützen?
Wind trocknet alles aus – die Haut und
auch die Augen. Zug- und auch Heizungsluft
sollte also nach Möglichkeit vermieden
werden. Ein eher unvermeidbares Problem
ist die Bildschirmarbeit: Je konzentrierter
wir arbeiten, desto weniger blinzeln wir und
desto weniger werden die Augen benetzt.
Darum hin und wieder die Augen komplett
schließen – weil man den Fettfilm ja von
unten nach oben hochzieht – und bei
geschlossenem Auge einmal mit den Augen
einen Kreis ziehen; am besten natürlich
vorher noch eintropfen. So verteilt sich
die Tränenflüssigkeit wieder auf dem
Auge. Man kann sich die Bildschirmarbeit
angenehmer machen, indem man leicht
von oben auf den Bildschirm schaut. Denn
wenn wir von oben nach unten sehen, wird
ein größerer Teil des Auges vom Lid abgedeckt
– und somit verdunstet auch weniger
Tränenflüssigkeit.
Wie verbreitet ist das Problem des trockenen
Auges?
Trockene Augen sind eine Zivilisationserkrankung
– leichte und milde Formen
eines trockenen Auges sind weit verbreitet.
Generell vermindert sich die Menge der
Tränenflüssigkeit im Alter, speziell bei
Frauen auch durch den hormonellen
Wechsel. Zusätzlich können Medikamente,
Bildschirmarbeit oder Umweltfaktoren zu
Symptomen eines trockenen Auges führen.
Viele Menschen tragen Kontaktlinsen, die
das Gleichgewicht an der Augenoberfläche
stören und so die Austrocknung des Auges
begünstigen. Das heißt das Auge braucht
– genauso wie die Haut – Pflege, insbesondere
im Alter.
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Eine Themenzeitung von Mediaplanet
INFOGRAFIK
Sehen und Hören:
unsere wichtigsten Sinne
Die Augen und Ohren sind unsere wichtigsten Sinnesorgane – mit ihnen entdecken wir die Welt.
Damit das gut funktioniert, besteht zwischen den beiden Organen ein Zusammenhang: Die
Blickrichtung fokussiert auch unsere Hörrichtung. Das Gehirn erfasst Eindrücke daher am besten in
Kombination. Nachfolgend haben wir ein paar spannende Fakten zum Thema zusammengestellt.
Der Augapfel besteht aus
den folgenden Schichten:
Hornhaut, Lederhaut,
Aderhaut und Netzhaut. 1
Jede vierte Person leidet
an Symptomen des
trockenen Auges. 3
Die Iris und die Linse
eines Auges sind dafür
verantwortlich, dass
Bilder scharf und in einer
ausreichenden Helligkeit
wahrgenommen werden. 2
Das menschliche Auge wiegt
rund 7,5 Gramm und ist damit
in etwa so schwer wie eine
50-Cent-Münze. 4
Ein Lidschlag dauert zwischen
100 und 150 Millisekunden – das
Blinzeln ist damit auch die schnellste
Körperbewegung, zu der Menschen
fähig sind. 5
FOTO: SHUTTERSTOCK
Etwa 20 Prozent aller
Menschen in Österreich
leben mit einer Form der
Hörbeeinträchtigung. 6
Das menschliche Gehör kann
400.000 Töne unterscheiden und
gleichzeitig die Richtung, aus der
sie kommen, bestimmen. 7
Hörverlust ist ein zentraler
Risikofaktor für das spätere
Entstehen einer Demenz. 8
Um einen Ohrwurm loszuwerden, sollte man sich den betroffenen
Song in voller Länge anhören – das Gehirn neigt nämlich dazu,
Unerledigtes immer wieder in Erinnerung zur rufen. 9
1,2
www.gesundheit.gv.at/krankheiten/augen/auge-aufbau-sehvorgang.html
3
www.optikum.at/systane-trockenes-auge/
4,5
www.optiker-straubing.de/20_1_3-Fakten-zu-Ihren-Augen#:~:text=Zahlen%20und%20Fakten,in%20der%20Netzhaut%20des%20Auges
6
www.ots.at/presseaussendung/OTS_20180228_OTS0033/volkskrankheit-17-millionen-menschen-in-oesterreich-sind-schwerhoerig-bildvideo
7
www.planet-wissen.de/natur/sinne/hoeren/index.html
8
www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Unbehandelte-Schwerhoerigkeit-erhoeht-das-Demenz-Risiko,demenz804.html
9
www.fitforfun.de/news/welttag-des-hoerens-faszination-ohr-25-000-haarzellen-auf-hochbetrieb-411450.html
Eine Themenzeitung von Mediaplanet
Lesen Sie mehr unter www.dergesundheitsratgeber.info 9
INSPIRATION
FOTO: EUHA/FOTO RECHTNITZ
Hörsysteme können dafür sorgen,
dass Menschen mit Hörverlust
„geistig auf der Höhe“ bleiben.
Hören findet im
Gehirn statt
Hören ist kein Vorgang, der sich allein auf die Ohren beschränkt, sondern erfordert
auch Hirnleistung! Feine Haarsinneszellen im Innenohr nehmen dabei Schallwellen
auf und geben den Schall als Nervenimpulse an das Hörzentrum im Gehirn weiter.
Dort wird das Signal entschlüsselt, damit wir das Gehörte auch verstehen können.
Deshalb ist es wichtig, „geistig auf der Höhe“ zu sein, wenn wir gut hören wollen.
Text
Europäische Union
der Hörakustiker e.V.
Je älter wir werden, umso mehr lässt
unser Hörvermögen nach. Gleichzeitig
nehmen die sogenannten
„kognitiven Fähigkeiten“ ab. Dieser
Sammelbegriff umfasst wichtige Aspekte
des Lebens: Aufmerksamkeit, Erinnerungsvermögen,
Konzentration, räumliche
Vorstellungskraft. Dies sind die Grundlagen
des menschlichen Denkens. Lernen,
Zahlenverständnis und Intelligenz gehören
ebenfalls dazu. Diese kognitiven Fähigkeiten
sind wichtig, um den Alltag zu gestalten.
Forscher:innen der University of Cambridge
und des MRC Institute of Hearing in Nottingham
empfehlen daher, dass ältere Menschen
grundsätzlich ihre kognitiven Fähigkeiten
nutzen und trainieren sollten, um so auch
ihr Sprachverstehen zu verbessern.
Wenn das Hörvermögen eingeschränkt
ist, kann die Verwendung eines Hörsystems
dafür sorgen, dass Menschen dennoch
„geistig auf der Höhe“ bleiben und kognitiv
in etwa auf dem gleichen Niveau sind wie
Menschen ohne Hörverlust. Gutes Hören
und kognitive Fähigkeiten hängen also
unmittelbar zusammen.
Hörtraining
Im Rahmen der Hörsystemversorgung gibt
es verschiedene Möglichkeiten, die Kognition
zu trainieren und die Höranstrengung
gering zu halten, zum Beispiel das Hörtraining.
Ähnlich wie ein Kreuzworträtsel
als „Gehirnjogging“ beschrieben wird, hilft
Hörtraining dem Hörgedächtnis auf die
Sprünge und erleichtert das Erkennen von
Wörtern und deren Bedeutungen.
Audiotherapie
Auch eine Audiotherapie, die von
Hörakustikern und Hörakustikerinnen mit
einer speziellen Zusatzausbildung angeboten
wird, kann helfen, den Alltag mit Hörverlust
besser zu gestalten. Dabei werden
unter anderem Strategien fürs Hören und
Kommunizieren und für den Umgang mit
Hörverlust entwickelt.
Hilfestellungen im Alltag
Außerdem empfiehlt Beate Gromke,
Hörakustikmeisterin und Präsidentin der
Europäischen Union der Hörakustiker e. V.,
auf Zusatzgeräte zurückzugreifen: „Es gibt
zahlreiche Alltagshilfen, zum Beispiel beim
Fernsehen, Musikhören, Telefonieren oder
bei Konzerten. Ich empfehle, diese Unterstützung
anzunehmen. Menschen mit
Hörverlust profitieren davon. Das Hören
wird verbessert und die Höranstrengung
sinkt. Das ist eine enorme Erleichterung.“
FOTO: EUHA/FOTO RECHTNITZ
Beate Gromke
Präsidentin der
Europäischen Union
der Hörakustiker e.V.
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www.euha.org
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Eine Themenzeitung von Mediaplanet
Was tun bei
Hörproblemen?
Warum es so wichtig ist, bei Hörproblemen möglichst
rasch ärztliche Hilfe aufzusuchen, erklärt Univ.-Prof.
Dr. Wolfgang Gstöttner, Präsident der Österreichischen
HNO Gesellschaft, im Interview.
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang
Gstöttner
Facharzt für HNO-
Krankheiten und
Präsident der österreichischen
HNO
Gesellschaft
Text
Magdalena Reiter-
Reitbauer
FOTO: FOTOATELIER STADLMANN
Hören ist für das tägliche Leben essenziell.
Was kann passieren, wenn das Sinnesorgan
Ohr nicht richtig funktioniert?
Wir müssen hier zwischen Kindes-, Erwachsenen-
und höherem Erwachsenenalter
unterscheiden. Wenn bereits in der Kindheit
eine höhergradige Schwerhörigkeit
vorliegt, sind die Auswirkungen dramatisch,
da Kinder nur über ihr Hörvermögen
sprechen lernen. Da eine gesunde Sprachentwicklung
zeitlich limitiert ist, muss eine
entsprechende Behandlung also möglichst
zeitnah zur Geburt beginnen. In einer
kurzen, wenig aufwändigen Untersuchung
erhalten wir über das Neugeborenen-Hörscreening
Auskunft, ob grundsätzliches
Hörvermögen vorhanden ist oder nicht. Das
ist für den weiteren Weg des Kindes ganz
entscheidend.
Welche Auswirkungen können Hörprobleme
im Erwachsenenalter und höheren
Alter haben?
Im höheren Alter ist die soziale Kommunikation
für die Vorbeugung von Gehirnerkrankungen
und Demenz entscheidend.
Wenn höhergradig Schwerhörige nicht
mehr kommunizieren können und sich
isolieren, ist der Weg für eine Demenzentwicklung
vorbereitet. Dies kann aber im
vorliegenden Fall verhindert werden, wenn
sie möglichst rasch ein Hörgerät oder Hörimplantat
erhalten.
Bemerken Menschen sofort, wenn sie
schlechter hören, oder ist diese Entwicklung
eher schleichend?
Ein Hörsturz tritt plötzlich auf. Patient:innen
merken das und kommen daher relativ
schnell zu uns Ärzt:innen zur Behandlung.
Bei schleichenden Entwicklungen verharmlosen
viele Menschen zunächst ihre
Probleme. Vor uns HNO-Ärzt:innen muss
man sich aber nicht fürchten. Wir sehen
nur ins Ohr und führen Hörtests durch, um
Probleme abzuklären.
Bestehen Empfehlungen, ab welchem
Alter man grundsätzlich zu HNO-Ärzt:innen
gehen sollte?
Es wäre wünschenswert, wenn Patient:innen
ab 50 Jahren gelegentlich einen Hörtest
machen würden. Wenn jedoch bereits in
der Familie Schwerhörigkeiten aufgetreten
sind, ist es ratsam, schon in einem jüngeren
Alter einen Hörtest durchführen zu lassen.
Könnten Sie kurz erklären, wie so ein Test
funktioniert?
Wir haben unterschiedliche Arten von
Hörtests. Zum einen können wir das Reintonhörvermögen
prüfen. Hier messen wir
tiefe und hohe Töne in unterschiedlichen
Lautstärken. Zum anderen können wir mit
Hilfe von Sprachtests feststellen, wann etwa
ein Hörgerät benötigt wird.
Stichwort Hörgerät: Was können Patient:innen
nun gegen Hörprobleme tun?
Zunächst müssen wir wissen, wie hochgradig
die Schwerhörigkeit ist. Störungen
im Mittelohr und im Gehörgang können wir
medizinisch gut behandeln und reparieren.
Liegen die Probleme aber im Innenohr, ist
die Behandlung komplizierter, weil keine
hörverbessernden Operationen durchgeführt
werden können. Hier können wir aber
Hörgeräte einsetzen, die als Verstärkeranlage
Gesprochenes lauter hörbar machen.
Bei einer mittelgradigen Schwerhörigkeit
ist das eine gute Behandlungsmöglichkeit.
Wenn es sich um eine hochgradige Schwerhörigkeit
handelt, braucht es ein Cochlea-
Implantat, das den Gehörnerv in Richtung
Gehirn direkt simuliert.
Hier hat sich in den letzten Jahren bereits
viel getan. Welche Entwicklungen dürfen
wir in den nächsten Jahren erwarten?
Wir beginnen nun Cochlea-Implantate so
zu implantieren, dass gar nichts mehr
sichtbar sein wird. Das ist ein großer
Durchbruch. Das große Ziel ist es, dass wir
irgendwann Therapien anbieten können,
mit denen sich das Ohr wieder von selbst
regenerieren kann – auch, wenn das
vielleicht noch ein halbes Jahrhundert
dauern wird.
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PANEL
FOTO: UNSPLASH
Hilfe dank
fachlicher Expertise
Für die meisten Menschen sind das Sehen und Hören eine
Selbstverständlichkeit. Erst wenn Beschwerden auftreten, werden wir darauf
aufmerksam, welche schwerwiegenden Auswirkungen eine Beeinträchtigung
haben kann. Die Expertinnen Mag. Maria Heiss und Dr. Irene Ruhswurm geben
einen Einblick in die Themen Tinnitus und Grauer Star.
Entgeltliche Einschaltung
Leiden auch Sie unter Tinnitus?
85 Prozent all jener
Menschen, die unter
Ohrgeräuschen leiden,
kann geholfen werden!
Rasche Ermüdung und Konzentrationsprobleme,
Reizbarkeit, Unruhe, falsche
Antworten, etc. sind häufige Folgen einer
gestörten Hörverarbeitung – und das trotz
diagnostizierter guter Hörfähigkeit. Tinnitus
(= Ohrensausen) kann eine weitere Folge
davon sein.
Die bisher häufig vermuteten Ursachen
für Geräusche im Ohr, beispielsweise
Stress, Verspannungen der Halswirbelsäule
oder Traumatisierungen, entpuppen sich
immer mehr als nur verstärkende Faktoren.
Auch eine Coronainfektion kann Tinnitus
auslösen oder verschlimmern. Laut einer
Studie des Teams um Kevin Munro von der
University of Manchester erleiden fast 15 %
der Covid-Patient:innen einen Tinnitus.
Solange ich das
Tinnitusgerät trage,
höre ich mein
Ohrgeräusch nicht.
Hans Krankl
Kunde von „Mein Hörstudio“
in St. Pölten
FOTO: PRIVAT
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Therapieformen mit Hörgeräten, Noisern
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dabei sind das begleitende Gespräch und
die individuell auf den/die Einzelne:n abgestimmten
Geräte, um den Leidensdruck
der/des Betroffenen deutlich reduzieren zu
können.
Egal, ob der Tinnitus durch eine Coronainfektion
entstanden ist oder schon seit 30
Jahren vorhanden ist, bei ca. 85 % der Betroffenen
kann der Leidensdruck des Tinnitus
deutlich gesenkt werden. Bei einigen ist das
Ohrgeräusch überhaupt nicht mehr hörbar.
Seit 2006 ist „Mein Hörstudio“ auf die
Behandlung von Tinnitus spezialisiert. In
dieser Zeit wurden rund 3.000 Tinnitusbetroffene
aus ganz Österreich und dem
Ausland betreut! Überzeugen Sie sich selbst
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Mag. Maria Heiss
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meinhoerstudio.at
Entgeltliche Einschaltung
Liebe Freund:innen von Licht für die Welt,
Univ. Doz. Dr. Irene
Ruhswurm
Spezialistin für
Augenerkrankungen
FOTO: GREGOR KUNTSCHER
viele meiner Patient:innen wissen ihre
Augengesundheit erst zu schätzen, wenn die
Sehkraft nachlässt. Damit dies gar nicht erst
passiert, ist es wichtig, die Augen regelmäßig
kontrollieren zu lassen. Seit mehr als 15
Jahren unterstütze ich Licht für die Welt mit
meiner Expertise als Augenärztin und setze
ich mich mit der Organisation für Augengesundheit
in Österreich und Afrika ein.
Jedes Mal, wenn ich eines der Projektländer
von Licht für die Welt bereise, werde
ich mit der Freude der Menschen, die ihr
Augenlicht zurückerlangen, belohnt. Doch
es ist auch erschreckend, wie viele Kinder
an vermeidbaren oder heilbaren Krankheiten
wie dem Grauen Star erblinden. Die
Linsentrübung kann angeboren sein oder
durch eine Verletzung am Auge entstehen.
Als Therapie ist eine Operation nötig, damit
diese Kinder eine sehende Zukunft vor sich
haben.
In Österreich wird Grauer Star schnell
erkannt und behandelt. Das liegt daran,
dass Eltern wissen, worauf sie achten
müssen, und vor allem rasch ärztliche
Hilfe in Anspruch nehmen können. Die
nötigen Eingriffe werden hierzulande in
Schwerpunktspitälern von Expert:innen
durchgeführt.
In vielen einkommensschwachen Ländern
ist das oft nicht der Fall. Auf meiner
Reise nach Mosambik im Juli musste ich
sehen, was es heißt, wenn zu wenig Ärztinnen
und Ärzte und Geräte für Untersuchungen
zur Verfügung stehen. In der von Licht
für die Welt unterstützten Augenklinik in
Beira warten zahlreiche Patient:innen und
hoffen auf Hilfe. Ob des großen Andrangs
ist die Klinik gut organisiert und die augenmedizinischen
Leistungen sind hervorragend.
Das Personal vor Ort leistet in den
Augenambulanzen von Licht für die Welt
tolle Arbeit.
Doch um alle Kinder vom Grauen Star zu
heilen, braucht es mehr Augenkliniken in
Ländern wie Mosambik, Uganda, Burkina
Faso, Äthiopien und Kenia. Mit Ihrer
Unterstützung schulen wir das medizinische
Personal vor Ort; wir stellen Geräte für
die Untersuchungen bereit und erhöhen die
Verfügbarkeit augenmedizinischer Dienstleistungen
– damit auch Menschen in den
armen Regionen Afrikas ihre Augen
regelmäßig untersuchen lassen können.
Licht für die Welt
Lesen Sie mehr unter
licht-fuerdie-welt.at
SPRECHEN SIE
BETROFFENE DIREKT AN!
Erzählen wir gemeinsam Erfolgsgeschichten, bieten wir Patient:innenorganisationen,
Betroffenen und Expert:innen eine Bühne um Patient:innenmündigkeit zu fördern
und Bewusstsein für Krankheiten zu schaffen.
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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET
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KRANKHEITEN
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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET
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ernst zu nehmen und sie aktiv zu fördern.
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