Gesund im Alter
Wir haben dank den medizinischen Fortschritten mittlerweile die Möglichkeit ein langes und vor allem auch gesundes Leben zu führen. Jedoch ist noch nicht jede Erkrankung heilbar. Trotzdem ist sehr wichtig, regelmäßige Arztbesuche wahrzunehmen, um schnellstmöglich mit der richtigen Behandlung starten zu können. Diese Ausgabe soll genau dies vermitteln und zeigen, dass man auch trotz einer Erkrankung seine Lebensfreude nicht verlieren muss.
Wir haben dank den medizinischen Fortschritten mittlerweile die Möglichkeit ein langes und vor allem auch gesundes Leben zu führen. Jedoch ist noch nicht jede Erkrankung heilbar. Trotzdem ist sehr wichtig, regelmäßige Arztbesuche wahrzunehmen, um schnellstmöglich mit der richtigen Behandlung starten zu können. Diese Ausgabe soll genau dies vermitteln und zeigen, dass man auch trotz einer Erkrankung seine Lebensfreude nicht verlieren muss.
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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET
Gesund im Alter
Lesen Sie mehr unter www.gesundimalter.info
Chris Lohner
Im exklusiven Interview spricht die Ikone
ganz offen über das Älterwerden,
ihren Antrieb und den Tod.
Sehen:
Auch im Alter auf die
richtige Behandlung
und passenden
Hilfsmittel setzen
Kälteagglutinin-
Erkrankung:
Der lange Weg zur
Diagnose und aktuelle
Therapiemöglichkeiten
FOTO: INGE PRADER
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Eine Themenzeitung von Mediaplanet
IN DIESER AUSGABE
VORWORT
08
Herzgesundheit
Warum man für ein gutes Leben auf sich
schauen sollte erklärt Oberarzt Mag. Dr.
Lukas Fiedler im Interview.
09
Mein Alter ist mir wurst!
Chris Lohner erzählt im Interview, was sie
antreibt und dass man keine Angst vor dem
Alter haben muss.
10
Demenz
Die fünf häufigsten Fragen zu Demenz
werden von der klinischen Psychologin
Katrin Kaiser beantwortet.
PARTNER DER KAMPAGNE
Österreichischer Seniorenbund
Die schlagkräftige Interessenvertretung der
älteren Generation.
www.seniorenbund.at
Project Manager: Bettina Paar, BA
Sales Director: Florian Rohm, BA
Lektorat: Sophie Müller, MA
Design und Layout: Juraj Príkopa
Managing Director: Bob Roemké
Medieninhaber: Mediaplanet GmbH, Bösendorferstraße
4/23, 1010 Wien, ATU 64759844 · FN 322799f FG Wien
Impressum: mediaplanet.com/at/impressum
Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H
Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. & Co.KG
Kontakt bei Mediaplanet: Tel: +43 676 847 785 216
E-Mail: [email protected] ET: 15.03.2023
Bleiben Sie in Kontakt:
DerGesundheitsratgeber
@austriamediaplanet
FOTO: PRIVAT FOTO: INGE PRADER
FOTO: SHUTTERSTOCK
Machen wir unsere
20 gewonnenen Jahre zu
gesunden Jahren!
Bleiben wir aktiv und neugierig und hören wir rechtzeitig auf unseren
Körper – so können wir dem Leben nicht nur zwanzig und mehr Jahre,
sondern den Jahren auch mehr Leben verleihen, damit wir sie in vollen
Zügen genießen können!
Text Österreichischer Seniorenbund
Text
Name Surname
Ingrid Korosec, Präsidentin
des Österreichischen Seniorenbundes
FOTO: JAKOB GLASER
Statistisch gesehen
haben wir nicht nur
20 gewonnene Jahre
vor uns, sondern wir
fühlen uns auch – wie
Studien belegen – um bis zu
zehn Jahre jünger und mit
zunehmendem Alter immer
glücklicher. Als „neue Alte“
sind wir heutzutage gesünder
und fitter als alle Generationen
vor uns. Das macht die Pension
zu einem spannenden und
wunderbaren Abschnitt, in dem
wir ein neues Kapitel unseres
Lebens aufschlagen und genießen
können.
Wir positionieren uns klar
gegen Altersdiskriminierung!
Darum trete ich entschieden
gegen Altersdiskriminierung
auf, die in unserer Gesellschaft
keinen Platz haben darf. Keine
Kreditkarte ab 70 und damit
ein de-facto-Ausschluss von
Online-Shopping, Hotelbuchungen
und Reisen, obwohl
wir Senior:innen einen großen
Wirtschaftsfaktor darstellen?
Hürden für die Position als
Funktionär:in in Freiwilligenorganisationen,
obwohl Senior:innen
sich jährlich im Gegenwert
von 2,5 Milliarden Euro ehrenamtlich
engagieren?
Nicht mit uns! Wir entscheiden
darüber, was wir können
und wollen, nicht unser chronologisches
Alter! Mit Beharrlichkeit,
Selbstbewusstsein
und den richtigen Argumenten
erreichen wir ein Umdenken.
Unser Einsatz wirkt: Ab 1. Mai
2023 hat Altersdiskriminierung
bei Bankkrediten gesetzlich
ein Ende! Ab diesem Zeitpunkt
zählen die finanziellen Sicherheiten,
nicht mehr allein das
Alter. Das ist ein großer Etappensieg
im Marathonlauf gegen
Altersdiskriminierung – und
ich freue mich schon, wenn wir
gemeinsam über die Ziellinie
treten.
Bleiben wir neugierig!
Ebenso selbstbewusst müssen
wir uns gegenüber sein, um
erfolgreich und freudvoll zu
altern. Bleiben wir neugierig,
stecken wir uns persönliche
Ziele und pflegen wir soziale
Kontakte. Lebensfreude blüht
erst in der Gemeinschaft richtig
auf – das ist das Motto der Senior:innenorganisationen
mit
ihren vielfältigen Aktivitäten,
die Interessierte stets willkommen
heißen.
Ein Garant für Lebensqualität
ist der Erhalt der eigenen Selbständigkeit
– dies funktioniert
jedoch nicht ohne Mobilität
und Aktivität. Tätigkeiten
wie die Einkäufe selbst zu
erledigen, einen Ausflug
zu machen oder ohne Hilfe
Freunde und Freundinnen zu
besuchen mögen wie Kleinigkeiten
erscheinen, fehlen aber
schmerzlich, wenn sie nicht
mehr möglich sind, weil man zu
eingeschränkt ist.
Darum: Rechtzeitig auf Warnsignale
des Körpers hören!
Bei diesen Signalen spreche ich
nicht von schweren Erkrankungen
oder Schicksalsschlägen,
sondern von Begleiterscheinungen
des Alters, auf die wir
Unsere 20
gewonnenen
Jahre sind ein
Geschenk –
machen wir
gemeinsam
das Beste
daraus!
rechtzeitig reagieren müssen:
Dass man andere Menschen
beispielsweise plötzlich
schlechter versteht, sich beim
Zeitunglesen schwerer tut oder
sich Dinge nicht mehr merkt,
sind Warnsignale unseres
Körpers, die wir auf keinen Fall
ignorieren dürfen!
Sich dafür zu genieren oder
gar den Kopf in den Sand zu
stecken, ist das Schlimmste, was
Senior:innen in diesen Situationen
tun können. Prävention ist
das Zauberwort, denn viele
Beeinträchtigungen lassen sich
effektiv behandeln und vorbeugen.
Ihr Arzt/Ihre Ärztin ist
dafür die ideale Ansprech- und
Vertrauensperson. Unsere 20
gewonnenen Jahre sind ein
Geschenk – machen wir
gemeinsam das Beste daraus!
Eine Themenzeitung von Mediaplanet
Lesen Sie mehr unter www.gesundimalter.info 3
Entgeltliche Einschaltung
Eine Brille, die exakt
zu Ihren Augen passt
Warum sich B.I.G. EXACT Gläser jeden Tag
bezahlt machen, erklärt Ines Hrassnig, Expertin für
biometrisches Sehen und Inhaberin von Optik Buffa
in Klagenfurt.
Seit wann arbeiten Sie mit Rodenstock
zusammen?
Optik Buffa gibt es seit 165 Jahren. So lange
ich mich erinnern kann, haben wir mit
Rodenstock zusammengearbeitet. Als ich
das Geschäft übernommen habe, habe ich
deshalb keinen Grund gesehen, warum sich
dies ändern sollte. Im Gegenteil: Mir ist
wichtig, dass ich einen Partner an meiner
Seite habe, der hochwertige Produkte
anbietet und mir garantiert, dass wir
gemeinsam für meine Kund:innen die beste
Lösung finden. Mit Rodenstock habe ich all
das – und so kann ich meinen Kund:innen
dabei helfen, im Alltag wieder richtig gut zu
sehen.
Ines Hrassnig,
Expertin für
biometrisches Sehen
Viele Menschen benutzen keinen oder
den falschen Sehbehelf. Woran liegt das?
Die Verschlechterung der Sehstärke schreitet
meistens schleichend voran und wird
darum lange Zeit nicht erkannt. Und wenn,
dann greifen viele Menschen einfach zu
einer Lesebrille aus dem Supermarkt. Diese
Brillen passen dann oft nicht und führen zu
Kopfschmerzen oder Verspannungen, weil
man eine unnatürliche Körperhaltung einnehmen
muss, um scharf zu sehen. Darum
ist es so wichtig, die Sehstärke regelmäßig zu
kontrollieren – ab 40 Jahren einmal jährlich
– und eine Brille zu verwenden, die auch
wirklich passt. Dabei geht es nicht nur um
die richtige Sehstärke. Die Brille muss auch
zum Verwendungszweck passen. Beim Lesen
habe ich andere Anforderungen an die Brille
FOTO: OPTIK BUFFA E.U.
als etwa bei der Arbeit am Bildschirm oder
beim Autofahren. Meine Mitarbeiter:innen
und ich nehmen uns deshalb auch die Zeit,
jede:n Kund:in ausführlich zu beraten und
die Brille individuell auf die Person und ihre
Bedürfnisse abzustimmen.
Mit B.I.G. EXACT gibt es die Möglichkeit,
die Brillen nicht nur auf die Anforderungen,
sondern ganz individuell auf die
Augen der Kund:innen abzustimmen. Wie
funktioniert das?
Die Kund:innen kommen wie gewohnt zu
mir ins Geschäft, wo wir gemeinsam die
beste individuelle Lösung für sie finden. Für
die Anfertigung von B.I.G. EXACT Gläsern,
muss man lediglich vor dem DNEye®
Scanner Platz nehmen: einfach geradeaus in
den Scanner sehen und kurz stillhalten. Auf
den ersten Blick stellt der DNEye® Scanner
keinen großen Unterschied zu anderen Geräten
dar, die zur Bestimmung der Sehstärke
verwendet werden. Die Besonderheit dieses
Scanners ist aber, dass ein biometrisches
Augenmodell erstellt wird, das exakt zu den
Augen der Kund:innen passt. Diese Daten
fließen dann direkt in die Brillenglasproduktion
mit ein. Somit erhalten Kund:innen
Gläser, die exakt zu den Augen passen.
Welche Vorteile bieten diese Gläser?
Gleitsichtgläser sind die komplexesten Gläser.
Je besser sie zum Auge der Kund:innen
passen, desto besser funktionieren sie. Man
kommt natürlich auch mit einem Kleinwagen
ans Ziel. Mit einer Limousine wird man
aber gerade bei langen Strecken entspannter
ankommen. Die B.I.G. EXACT Gläser
bieten im Alltag einfach genau dieses Plus
an Komfort. Beim Autofahren ist für viele
unserer Kund:innen die Technik hinter den
Gläsern auch am besten nachvollziehbar:
Der DNEye® Scanner vermisst die Pupille
bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen.
Die Gläser erlauben so schärferes und
kontrastreicheres Sehen bei Dämmerung
und Dunkelheit. Im Straßenverkehr
bedeutet das mehr Sicherheit. Auch der
Schaukeleffekt, vor dem viele Kund:innen
Respekt haben, ist sichtbar reduziert. Die
B.I.G. EXACT Gläser sind herkömmlichen
Gleitsichtgläsern auch in den Randbereichen
überlegen, was das periphere Sehen
deutlich verbessert.
Welche Erfahrung haben Sie bislang mit
den Gläsern gemacht?
Meine Mitarbeiter:innen und ich tragen
selbst B.I.G. EXACT. Wir wollen nichts
verkaufen, was wir nicht selber getestet
haben. Ich muss sagen, es sind ganz einfach
meine Lieblingsgläser, weil sie sehr gut
funktionieren. Das merke ich aber nicht nur
an mir, sondern auch den Kund:innen; die
zu 100 % zufrieden sind. Der Großteil der
Kund:innen entscheidet sich für diese
Spitzengläser und ist dann umso begeisterter.
Eine Brille ist ein Medizinprodukt, das
man jeden Tag benutzt – und die Qualität
der Rodenstock-Gläser macht sich hier
jeden Tag bezahlt.
Optik BUFFA e.U.
Kramergasse 2
9020 Klagenfurt
Telefon: 0463/511276
Höchste biometrische Präzision für bestes Sehen
So unterschiedlich das Aussehen der Menschen ist, so unterschiedlich und individuell sind auch ihre Augen. Mit dem
DNEye® Scanner ist es möglich, ein Brillenglas ganz nach den individuellen Bedürfnissen des Auges anzufertigen.
Und das lässt sich auch mit
Zahlen belegen: Neun von
zehn Befragten einer Schweizer
Studie geben an, mit ihrer
B.I.G. EXACT Brille komfortabler
als mit herkömmlichen Gleitsichtgläsern
zu sehen. 92 % geben an schärfer, 84
% kontrastreicher und 80 % bei Dämmerung
besser zu sehen. Selbst die Eingewöhnungszeit
fällt mit diesen Gläsern kürzer aus.
Herkömmliche Gleitsichtgläser beruhen
auf einem statistischen Standardmodell
des Auges. Dieses passt aber nur für 2% der
Augen. Unberücksichtigt bleibt, dass jedes
Auge einzigartig ist und sich zum Beispiel
anhand seiner Länge, der Pupillengröße,
der Hornhautdicke, sowie vieler weiterer
Parameter unterscheidet.
Rodenstock hat es sich mit seiner B.I.G.
VISION® FOR ALL zur Aufgabe gemacht,
schärfstes Sehen und hohen Sehkomfort
nicht mehr dem Zufall zu überlassen. Mit
„Biometric Intelligent Glasses“ bietet man
biometrisch exakte Gleitsichtgläser, die so
einzigartig sind wie das Auge, für das sie
gemacht wurden. Das Ergebnis heißt B.I.G.
EXACT.
Der Weg zur exakten Brille ist dabei
gewohnt einfach. Zusätzlich zur üblichen
Beratung erfasst ein:e Optiker:in mit dem
DNEye® Scanner von Rodenstock das Auge
der Kund:innen. Dabei werden mehrere
tausend Messpunkte im Auge erfasst - selbst
kleinste Unregelmäßigkeiten der Hornhaut
werden berücksichtigt. Mit hochkomplexen,
patentierten Berechnungsmethoden wird
ein exaktes, biometrisches Augenmodell
erzeugt. Alle Daten fließen direkt und vollständig
in die Brillenglasproduktion ein.
Das Ergebnis sind Gläser, die auf den
mikrometer genau zum Auge passen. Für die
Kund:innen von Rodenstock bedeutet dies
nichts anderes als schärfstes Sehen für jeden
Winkel und bei jedem Blick und bislang
unerreichter Sehkomfort im Alltag.
Weitere Informationen
zu B.I.G. Vision®
finden Sie unter:
www.rodenstock.at/
bigvisionforall
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Eine Themenzeitung von Mediaplanet
Entgeltliche Einschaltung
FOTO: SHUTTERSTOCK
Lesehilfe: Ein entscheidender
Schritt für die Lebensqualität
Mit eingeschränkter Sehfähigkeit durch den Tag zu kommen kann für Betroffene eine
gewaltige Herausforderung darstellen. Monika Bucher bewältigt dies seit vielen Jahren,
im Gespräch mit Mediaplanet erzählt sie davon.
Monika Bucher
Lebt bereits seit
vielen Jahren mit
eingeschränkter
Sehfähigkeit
Frau Bucher, mit
welchen Einschränkungen
haben Sie
zu kämpfen?
Das beginnt bei Kleinigkeiten.
Früher, als
Kind und Jugendliche,
habe ich gern
die Natur bewundert.
Aber bereits vor
vielen Jahren hat es
begonnen, dass ich
einen Vogel, der vorbeigeflogen
ist, nicht
mehr sehen konnte.
Das ist vielleicht eine
Kleinigkeit – aber
für mich ist es sehr
schade, wenn mir
jemand etwas zeigen
möchte und ich es
einfach nicht sehen
kann. Das gilt auch
für Filme, Bücher,
Zeitungen oder Bilder. Es entgeht mir viel
Schönes, das es auf der Welt zu sehen gäbe.
Wenn ich zu einem Fenster schaue, sehe ich
nur ein unscharfes Hell, ich kann aber keine
Details erkennen.
FOTO: VIDEBIS
Können Sie uns beschreiben, welche
Herausforderungen Sie täglich zu
bewältigen haben?
Der Alltag ist oft schwierig. Man muss sich
vorstellen, dass alles, was man tagtäglich
tut, stark automatisiert ablaufen muss. Der
Bewegungsradius ist sehr eingeschränkt
und viele Handlungen, über die andere
Menschen nicht einmal nachdenken, müssen
sehr achtsam und bewusst umgesetzt
werden. Wenn ich mir Essen kochen möchte,
muss ich im Kühlschrank alles ertasten,
damit ich die richtigen Zutaten zur Hand
nehme. Reisen ist besonders schwierig, weil
ich ohne Hilfe nur schwer in Züge einsteigen
kann; geschweige denn, dass ich in den
richtigen Zug einsteigen würde, weil ich ja
keine Anzeigetafeln lesen kann.
Welche Hilfsmittel unterstützen Sie
im täglichen Leben?
Da möchte ich zuerst die Hilfe durch andere
Menschen nennen. Vor einiger Zeit wollte
ich einige Marmeladengläser befüllen und
da war dann die Tochter meines Nachbarn
so lieb, mir zu helfen. Für sie waren das
nur drei oder vier Minuten, für mich stellte
sie eine riesige Hilfe dar. Hilfsbereitschaft
unter Mitmenschen ist in einer Lage wie
meiner das Wichtigste – auch, weil es schön
und herzerwärmend ist zu spüren, dass ich
nicht alleine bin.
Außerdem gibt es heute viele tolle Geräte.
Ich habe etwa eine sprechende Uhr, die
mir die Zeit ansagt. Darüber hinaus gibt
es Lesehilfen bis hin zu richtigen Vorlesesystemen,
mit denen ich Bücher oder
Zeitungen lesen kann; und auch Geräte,
die mir zum Beispiel am Bahnhof helfen,
Hinweise und Abfahrtstafeln zu lesen. In
Summe macht das den Alltag überraschend
gut bewältigbar.
Wie war es für Sie, solche Geräte in den
Alltag zu integrieren?
Sie können sich vorstellen, dass das für
mich schon eine Herausforderung war. Das
ist eine andere Art zu lesen und mich zu
verhalten, als ich das von früher gewohnt
war. Aber auch hier hatte ich Unterstützung.
Ich habe mich an die Firma VIDEBIS
gewandt, wo die Berater:innen zu Beginn
abgeklärt haben, wie es um meine Sehkraft
bestellt ist. Danach hat man mir gesagt,
welche Geräte für mich in Frage kommen.
Ein Vorlesegerät war dann besonders toll!
Man hat es mir sehr genau erklärt und so
konnte ich gut lernen, wie ich richtig damit
umgehe, weil ich natürlich Sorge hatte,
etwas falsch zu machen. Diese Angst hat
man mir aber schnell genommen und heute
bin ich unglaublich dankbar, mit dieser
Unterstützung gewissermaßen doch lesen
zu können. Das hilft im Alltag und ist
einfach schön.
Lernen Sie VIDEBIS kennen
Besuchen Sie unsere Homepage
und schauen Sie sich
unser (barrierefreies) Vorstellungsvideo
an:
www.videbis.at
Das 30-köpfige
VIDEBIS-Team,
darunter Sehgesunde,
Sehschwache,
Sehbehinderte und
Blinde, versteht das
Handwerk rund um
Sehhilfen ganzheitlich.
Das Team ist
in ganz Österreich
unterwegs - Filialen
sind in Wien, Linz,
Graz, Klagenfurt und
Innsbruck zu finden.
ÖSTERREICHWEITE
HILFSMITTEL
BERATUNGSTAGE
Kommen Sie zu unseren
österreichweiten Beratungstagen
und lassen Sie sich in aller Ruhe – mit
vorheriger Terminvereinbarung –
beraten!
12. April 2023 von 10 bis 17 Uhr
Blinden- und Sehbehindertenverband
Vorarlberg
Haus Ingrüne, Ingrüne 12, 6858 Schwarzach
13. – 14. April 2023 von 10 bis 17 Uhr
VIDEBIS Innsbruck
Amraserstraße 87, 1. OG, 6020 Innsbruck
18. – 19. April 2023 von 10 bis 17 Uhr
Blinden- und Sehbehindertenverband
Oberösterreich
Makartstraße 11, 4020 Linz
20. – 21. April 2023 von 10 bis 17 Uhr
Blinden- und Sehbehindertenverband Salzburg
Schmiedingerstraße 62, 5020 Salzburg
25. – 26. April 2023 von 10 bis 17 Uhr
Blinden- und Sehbehindertenverband Steiermark
Augasse 132, 8051 Graz
27. – 28. April 2023 von 10 bis 17 Uhr
Blinden- und Sehbehindertenverband Kärnten
Gutenbergstraße 7, 9020 Klagenfurt
23. – 24. Mai 2023 von 10 bis 17 Uhr
Odilieninstitut Steiermark
Leonhardstraße 130, 8010 Graz
Terminvereinbarungen unter
01 / 27 88 333
oder per E-Mail an:
Weitere Informationen
finden Sie unter
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HMBT-F-2023
Gutes Gespräch, gutes Gefühl:
Eine Themenzeitung von Mediaplanet
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Störung des zentralen Sehens
durch eine altersbedingte
Makuladegeneration (AMD)
Die altersbedingte Makuladegeneration ist bei
Menschen über 50 Jahren die häufigste Ursache
für einen schweren Sehverlust.
Text Werner Sturmberger
Einsamkeit
im Alter
Das Älterwerden geht mit diversen
Herausforderungen einher, Einsamkeit ist
eine davon. Was vielen dabei nicht bewusst ist:
Niemanden um sich zu haben birgt einige Risiken.
Text Philipp Jauernik
Wenn das Sehen durch einen
grauen Fleck oder schattige
Bereiche im Zentrum des
Sichtfeldes getrübt wird
und Objekte und Linien
verzerrt oder verschoben wahrgenommen
werden, kann das auf eine AMD hinweisen.
Neben dem Alter dürften auch Lebensstil,
mangelnder Schutz vor UV-Strahlung
sowie familiäre Veranlagung ihr Entstehen
begünstigen. Die tatsächlichen Ursachen
einer AMD sind aber nicht restlos erklärt.
Bei der AMD kommt es zu einer Schädigung
der Macula lutea. Das auch „gelber
Fleck“ genannte Gebiet, durch das die
Sehachse verläuft, liegt an der Rückseite
der Netzhaut. In seiner Mitte liegt
jener Bereich, der für das schärfste Sehen
verantwortlich ist. Möglich machen das
besonders viele für das Hell- und Farbsehen
notwendige Zapfenzellen. Durch die AMD
wird die Funktion dieser Zellen nachhaltig
gestört. Dabei unterscheidet man zwischen
trockener und feuchter AMD.
Bei der trockenen AMD kommt es zu einer
Ablagerung von Stoffwechselprodukten
in der Netzhaut, die zum Absterben der
Sinneszellen führen. Sie schreitet meist
langsam voran und wird deshalb anfänglich
häufig nicht bemerkt. Die weitaus seltenere
feuchte AMD schreitet hingegen rasch
voran und geht mit einer schnellen und
deutlichen Verschlechterung des Sehvermögens
einher. Verantwortlich dafür sind
Blutgefäßbildungen unter der Netzhaut, die
häufig mit Flüssigkeitsansammlungen und
Blutungen einhergehen.
Bei der trockenen AMD wird in der
Therapie versucht, die Einlagerung durch
die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln
und speziellen Vitaminpräparaten weitgehend
zu verlangsamen; während man bei
der feuchten AMD auf die Verödung von
Gefäßen und Präparate zur Hemmung des
Gefäßwachstums setzt. Der Therapieerfolg
ist dabei maßgeblich vom Zeitpunkt der
Diagnose abhängig. Daher sollte bei der
Wahrnehmung einer Sehverschlechterung,
insbesondere, wenn sie rapide auftritt,
diese schnellstmöglich fachärztlich
abgeklärt werden.
Es ist noch nicht lange her, dass wir
während der Coronapandemie
Lockdowns erlebten. Plötzlich
waren sehr viele Menschen damit
konfrontiert, für mehrere Wochen mit sehr
stark reduzierten Sozialkontakten auskommen
zu müssen – sie erlebten eine unbekannte
Form der Einsamkeit.
Was wir oft vergessen: Das, was wir alle in
dieser Zeit erlebten, betrifft vor allem ältere
Menschen oft das ganze Jahr über. Mit dem
Pensionsalter fällt zuerst das Arbeitsumfeld
weg, später tragen auch Todesfälle im
Bekanntenkreis massiv zur Vereinsamung
bei. Da wir Menschen aber evolutionär
bedingt keine Einzelgänger:innen sind,
stellt dies eine große Herausforderung dar –
und zwar psychisch und physisch.
Laut einer Studie der Universität Münster
stieg während der Lockdowns der Anteil
von Menschen mit moderat bis schwer
ausgeprägten depressiven Symptomen von
6,4 auf 8,8 Prozent. Wenn also das Gefühl
der Einsamkeit stärker wird, begünstigt dies
psychische und physische Erkrankungen.
Dazu zählt auch ein erhöhtes Demenzrisiko,
warnt die Alzheimer Forschung. Denn
gerade soziale Kontakte halten das Gehirn
fit. Expert:innen empfehlen, die Kontakte
aktiv zu pflegen – zur Familie, aber speziell
auch zu Freund:innen und Gleichgesinnten.
Dabei kann es zum Beispiel helfen, sich in
Vereinen oder Gruppen aller Art zu engagieren,
dort können Kontakte geknüpft und
die Zeit mit sinnvollen Dingen verbracht
werden. Außerdem ist es oft eine schöne
Möglichkeit, die eigene Lebenserfahrung
einzubringen und weiterzugeben. Oftmals
werden solche Aktivitäten von der Gemeinde
koordiniert, wo man auch Informationen
dazu erhalten kann.
Für alleinstehende Menschen können
außerdem auch Senior:innen-Wohngemeinschaften
eine gute Lösung sein. Hier sind
ältere Menschen immer in Gesellschaft und
die Kosten können geteilt werden. Damit ist
dies eine Lösung für Senior:innen, die nicht
in einem Altersheim leben möchten aber
zuhause nur alleine wären und vor allem
Unterstützung im Alltag benötigen.
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INTERVIEW
Mehr Lebensqualität dank Selbstkatheterismus
Bärbel
Klahr-Kramer
Pflegekraft,
Spezialisiert auf
MS-Erkrankungen
Univ.-Prof. Dr.
Christian Enzinger
Klinische Abteilung
für Neurologie,
Universitätsklinikum
Graz
FOTO: PRIVAT FOTO: REGINE SCHÖTTL
Bärbel Klahr-Kramer ist Spezialistin für Selbstkatheterismus. Bei Menschen mit Multipler Sklerose
und Blasenfunktionsstörungen kann das richtige Handling schon früh trainiert werden.
Text Magdalena Reiter-Reitbauer
Worauf kommt es für Menschen mit Multipler
Sklerose (MS) bei der Anwendung des Intermittierenden
Selbstkatheterismus (ISK) an?
Zunächst kommt es auf die körperliche und
kognitive Verfassung von MS-Patient:innen an.
Als nächstes überlegen wir uns gemeinsam mit
den Patient:innen, welcher Katheter für sie infrage
kommt. Schließlich soll das Hilfsmittel auch
sympathisch sein. Wir sehen uns dann an, wie gut
die Patient:innen damit zurechtkommen. Aber das
A und O ist die Akzeptanz der Patient:innen.
Das heißt, geschultes Fachpersonal geht
gemeinsam mit den Patient:innen das
richtige Handling durch?
Genau. Bei einigen Patient:innen reicht eine schriftliche,
bei anderen eine visuelle oder audiovisuelle
Erklärung. Wir schulen Patient:innen so lange, wie
sie es brauchen.
Mit welchen Erfahrungen kommen
Patient:innen zu Ihnen?
Ich arbeite an einer reinen MS-Klinik. Das bedeutet,
dass ich die Patient:innen in regelmäßigen
Abschnitten sehe – je nachdem, welche medikamentösen
Therapien sie erhalten. Die allermeisten
Patient:innen profitieren vom ISK, weil sie dann
wieder einen geregelten Tagesablauf – ohne Angst,
inkontinent zu sein – haben können.
Bedeuten Blasenprobleme nach wie vor,
mit einem Tabuthema zu leben?
Ja, leider. Es wird viel um das Thema herumgeredet.
Gleichzeitig wissen wir aber, dass jede:r zweite
MS-Patient:in Blasenprobleme hat. Wir müssen den
Patient:innen daher einen geschützten Raum geben.
Es gibt verschiedene Lösungsmöglichkeiten für
Patient:innen, wie eben das Katheterisieren. Interessanterweise
sind jüngere Menschen ein bisschen
offener als über 60-Jährige. Aber wenn man nicht
darüber spricht, kann auch nicht geholfen werden.
Wie können MS-Patient:innen
dahingehend unterstützt werden?
Wichtig ist, dass Patient:innen merken, dass sie mit
ihren Problemen ernst genommen werden und
ihnen geholfen werden kann. In der Öffentlichkeit
gilt Inkontinenz als etwas, das entweder Kinder
oder ältere Menschen betrifft. Für MS-Patient:innen
kann der Tag kommen, an dem es durch einen
Schub schwieriger wird, mit dem ISK umzugehen.
Wenn eine Blasenfunktionsstörung vorliegt, ist es
daher gut, das richtige Handling zu trainieren. Am
Anfang gibt es vielleicht eine Hemmschwelle, die
man überwinden muss, aber die Anwendung ist
einfach und schließlich zählt das Ergebnis: Die
Lebensqualität steigert sich dadurch – und das ist
auch ein Benefit für das Privatleben.
Multiple Sklerose und Blasenprobleme: Was tun?
Univ.-Prof. Dr. Christian Enzinger erklärt im Interview, inwiefern sich Multiple Sklerose auch
auf die Blasengesundheit auswirkt und welche Behandlungsoptionen es gibt.
Text Magdalena Reiter-Reitbauer
Welches Erkrankungsbild steckt hinter
der Diagnose Multiple Sklerose?
Bei Multipler Sklerose (MS) handelt es sich um eine
chronisch-entzündliche und autoimmunologisch
vermittelte Erkrankung. Schreitet die Erkrankung
unbehandelt voran, kommt es zu neurologischen
Ausfällen und schubartigen Verschlechterungen
des Krankheitsverlaufes. Zu den Symptomen zählen
unter anderem Sehstörungen, Empfindungsstörungen,
Probleme mit der Koordination oder im
späteren Erkrankungsverlauf auch Blasenfunktionsstörungen.
Wir können heute jedoch zielgerichtet
Medikamente einsetzen, die die Immunantwort
an verschiedenen Stellen des fehlgeleiteten
Immunprozesses wieder korrigieren.
Sie haben erwähnt, dass MS auch die Blase
betreffen kann. Welche Probleme können hier
auftreten?
Der Muskel, der die Harnblase verschließt, und
jener Muskel, der die Harnblase auspresst, spielen
dann nicht mehr richtig zusammen. MS-Patient:innen
verspüren entweder einen großen Blasendrang
oder können die Harnblase nur unvollständig
entleeren. Das ist problematisch, weil sich Restharn
über den Harnleiter bis zu den Nieren zurückstaut
und so zu einer Nierenfunktionsstörung führen
kann. Daher ist es wichtig, dass MS-Patient:innen
vorhandene Blasenprobleme ärztlich abklären
lassen. Wir müssen lernen, diese Probleme anzusprechen,
da 50-80 % der MS-Patient:innen in
ihrem Leben einmal mit Blasenfunktionsstörungen
zu tun haben.
Welche Behandlungsoptionen gibt es
für Blasenfunktionsstörungen bei MS?
Das sind z. B. Kontrolle der Trinkmenge, Regelung
des Tagesablaufs, Vorlagen, Medikamente oder
die Option, dass sich Betroffene selbst wiederholend
katheterisieren. Das bedeutet, dass der Harn
abgeleitet wird und sich nicht zurückstauen kann.
Mit dem Selbstkatheterismus kann jede:r Patient:in
selbst bestimmen, wann Harn abgelassen werden
soll. Es ist wichtig zu verhindern, dass Harnwegsinfekte
wiederkehrend auftreten.
Worauf sollten Betroffene beim Intermittierenden
Selbstkatheterismus (ISK) achten?
Zunächst ist es wichtig, die Scham zu verlieren,
Probleme anzusprechen. Patient:innen erhalten
eine Selbstkatheterismus-Einschulung. Außerdem
ist von großer Bedeutung, eher früher als später mit
dem Selbstkatheterismus zu beginnen. Schließlich
tun sich Patient:innen selbst etwas Gutes damit,
weil sie damit verhindern, dass es zu sekundären
Schäden kommt. Dadurch wird auch die Lebensqualität
von MS-Patient:innen verbessert!
Diskretion für unterwegs
Sie reisen gerne und nutzen Einmalkatheter?
Perfekt für Reisen oder unterwegs - der intermittierende Einmalkatheter VaPro Pocket
und der VaPro Plus Pocket mit integriertem Auffangbeutel im praktischen Taschenformat
für den Mann, sowie der Infyna Chic Einmalkatheter mit wiederverschließbarem Case für die
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Kontinenzversorgung
Eine Themenzeitung von Mediaplanet
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Kalt, kälter, krank
Handschuhe vergessen? Da können frostige Temperaturen schon einmal ordentlich in die Finger „beißen“.
Wer an der Kälteagglutininkrankheit leidet, bekommt ähnliche Probleme jedoch bereits bei Temperaturen
deutlich über dem Gefrierpunkt (3 bis 20 Grad Celsius). Näheres zur Erkrankung erklärt Assoc.-Prof. Dr.
med. Thomas Melchardt, Leitender Oberarzt der hämatologischen und hämostaseologischen Ambulanz im
Universitätsklinikum Salzburg.
Assoc.-Prof. Dr.
med. Thomas Melchardt,
PhD
Leitender Oberarzt
der hämatologischen
und hämostaseologischen
Ambulanz im
Universitätsklinikum
Salzburg
Text
Doreen Brumme
FOTO: PRIVAT
Diagnose Kälteagglutininkrankheit –
Womit bekommen Betroffene es zu tun?
Die Kälteagglutininerkrankung ist eine
relativ seltene Erkrankung, die entweder
akut auftritt oder sich langsam anschleicht,
voranschreitet und chronisch wird. Sie
wird mit zunehmender Schwere lästiger
und kann auch den Alltag der Betroffenen
beeinträchtigen. Es handelt sich dabei um
eine Autoimmunkrankheit, da der Körper
selbst Eiweiße (Antikörper) produziert, die
die roten Blutkörperchen angreifen und
schädigen. Der daraus resultierende Mangel
an roten Blutkörperchen kann zu Blutarmut
und sogar Blutzerstörung führen. Das
Besondere ist: Die Antikörper wirken umso
zerstörerischer, je kälter es ist.
Wie zeigt sich die Erkrankung?
Aufgrund der Temperaturabhängigkeit
zeigt sich die dementsprechend genannte
Kälteagglutininerkrankung am ehesten
dort, wo der Körper mit kühlerer Betriebstemperatur
läuft: an den Finger- und
Zehenspitzen und an der Nasenspitze.
Diese färben sich bei Kälte weißlich oder
bläulich und können auch arg schmerzen.
In schlimmen Fällen kommt es zu irreversiblen
Gewebeschäden.
Was verursacht die Erkrankung?
Mit 13 bis 15 Betroffenen pro eine Million
Menschen ist die Erkrankung selten. Im
Mittel sind die Patient:innen über 60. Die
akute Kälteagglutininkrankheit tritt zum
Beispiel nach einem Infekt, beispielsweise
Lungenentzündung, auf. Die chronische
Version ist zumeist das Resultat eines
Immunsystems, das aus dem Takt geraten
ist; selten ist sie eine Begleiterin einer anderen
Erkrankung, beispielsweise Lymphdrüsen-
oder Knochenmarkkrebs.
Wie wird die Erkrankung diagnostiziert
und behandelt?
Sobald der Verdacht auf die Kälteagglutininkrankheit
im Raum steht, lässt sie sich
gut diagnostizieren, denn man untersucht
das Blut mit einem Antikörpersuchtest.
Ob und wie die Krankheit behandelt wird,
hängt zum einen davon ab, was sie individuell
verursacht hat: Akute Fälle verschwinden
in der Regel von selbst. Ist die Ursache
des chronischen Krankheitsbildes ein
gestörtes Immunsystem, kann eine Immuntherapie
helfen. Sind andere Erkrankungen
ursächlich, werden diese gegebenenfalls
behandelt – im Zuge dessen schwächt sich
oft auch die Kälteagglutininerkrankung ab.
Zum anderen gibt die/der Patient:in den
Ausschlag dafür, ob eine Behandlung nötig
und sinnvoll ist: Bei starken Schmerzen
und schwerer Beeinträchtigung des Alltags
sollte behandelt werden.
Wie sind die Aussichten auf ein Leben mit
der seltenen Erkrankung?
Auch wenn ich eingangs sagte, dass die
Erkrankung lästig ist – sie ist nur selten
lebensverkürzend oder lebensbedrohlich.
Grundsätzlich hilft es, Kälte zu meiden.
Doch natürlich kann nicht jede:r Betroffene
gleich ganz in warme Gefilde ziehen.
Haben Sie ein Fallbeispiel für uns?
Typisch ist vielleicht die Frisörin, Ende 50,
die jahrelang herumlaborierte … Als die
Frau schließlich bei uns in der Uniklinik
landete, fragte ich sie zuerst: „Wie geht es
Ihnen?“. Sie antwortete, dass sie im Herbst
und Winter immer müde sei und ihr die
Finger weh täten. Dies stärkte den Verdacht
auf eine Kälteagglutininkrankheit. Als sie
dann noch berichtete, dass die Beschwerden
ab März, April spürbar nachließen und
kaum mehr vorhanden seien, führte der
Bluttest schnell zur sicheren Diagnose.
Nachdem die Patientin nun endlich weiß,
was die Ursache ihrer Beschwerden ist,
steuert sie bewusst dagegen: Sie achtet
darauf, die Hände möglichst warm zu
halten und kommt so ohne Behandlung gut
zurecht.
Entgeltliche Einschaltung
MAT-AT-2300229-V1.0 - 03/2023
Altersanämie – Kälteagglutinin-Krankheit
Fühlen Sie sich zu müde um den Alltag zu bewältigen oder kennen Sie Menschen über 60, denen es so geht? Gründe
hierfür kann es viele geben; einer davon ist die Blutarmut, in der medizinischen Fachsprache Anämie genannt. Viele
ältere Menschen leiden unter einer Anämie, was wiederum viele Ursachen haben kann. 1 Nachstehend möchten
wir eine besondere und seltene Form der Anämie beleuchten, die wie andere seltene Erkrankungen oft lange Zeit
unentdeckt und unbehandelt bleibt. 2 Für sie gibt es seit Kurzem eine spezifische Therapiemöglichkeit.
Kälteagglutinin-Krankheit
Die Kälteagglutinin-Krankheit (engl.: cold
agglutinin disease; CAD) ist eine seltene,
erworbene Bluterkrankung. Bei Patient:innen,
die von der Kälteagglutinin-Krankheit
(CAD) betroffen sind, greift das Immunsystem
mit bestimmten Abwehrstoffen die
eigenen roten Blutkörperchen, die Erythrozyten,
an. Diese Abwehrstoffe nennt man
Kälteantikörper. Sie binden sich verstärkt
unterhalb der Körpertemperatur von 37
Grad Celsius an die roten Blutkörperchen
und lassen diese verklumpen. 3,4
Diagnose
Wurde in einer Blutuntersuchung eine
Anämie festgestellt, müssen die Ursachen
abgeklärt werden. Liegt der Anämie eine
vermehrte Zerstörung der roten Blutkörperchen
(Hämolyse) zugrunde, geben spezielle
Laborttests Aufschluss darüber, ob es sich
tatsächlich um eine Kälteagglutinin-Krankheit
handelt.
Ärztliche Hilfestellung
Die Kälteagglutinin-Krankheit muss von
Spezialist:innen im Krankenhaus abgeklärt
bzw. therapiert werden. Fragen Sie Ihre:n
Hausärztin/-arzt in Bezug auf das weitere
Vorgehen.
Symptome
Die Symptome können dabei verschiedenartig sein: 5-7
Körper:
Schwäche
Ermüdung (Fatigue)
Schmerzen im Rücken oder in den Beinen
Blasse Haut
Nieren:
Dunkler Urin (Blut im Urin)
Extremitäten:
(Kältebedingte) bläuliche Farbe von
Händen oder Füßen
Schmerzen an Händen und Füßen
Kopf:
Benommenheit
Kopfschmerzen
Lunge:
Kurzatmigkeit
Herz:
Unregelmäßiger Herzschlag
Brustschmerzen
Verdauungssystem:
Erbrechen oder Durchfall
* Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Mehr zur Krankheit
können Sie auch hier
finden:
surl.sanofi.com/
meinsanoficad
Referenzen
1
Stauder, R., Valent, P., & Theur, I. (2018). Anemia at older age: etiologies, clinical implications, and management.
2
www.pharmig.at/mediathek/pressecorner/diagnoseprozesse-bei-seltenen-erkrankungen-beschleunigen (Abruf 13.2.2023)
3
Jäger U, et al. Blood Rev. 2020;41:100648.
4
Berentsen, S., Barcellini, W., D’Sa, S., & Jilma, B. (2022). Sutimlimab for treatment of cold agglutinin disease: why, how and for whom?
5
National Institutes of Health. Cold agglutinin disease. rarediseases.info.nih.gov/diseases/6130/cold-agglutinin-disease (Letzter Zugriff: 14.12.2021).
6
Mullins M et al. Blood Adv. 2017;1(13):839-848.
7
Aljubran SA, Lockey RF. Cold agglutinin disease clinical presentation. Medscape website. emedicine.medscape.com/article/135327-clinical. (Letzter Zugriff: 14.12.2021).
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Eine Themenzeitung von Mediaplanet
EXPERTISE
Gesundheit ist auch Herzenssache
Oberarzt Mag. Dr. Lukas Fiedler, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie,
spricht im Interview über die Herzgesundheit und erklärt, warum man auf
sich schauen sollte, wenn man gut leben will.
Text
Lukas Wieringer
Herr Oberarzt Fiedler, was muss ich mir
unter „Herzgesundheit“ vorstellen?
Herzerkrankungen sind immer noch die
häufigste Todesursache in Österreich. Alles,
was das Herz und die Gefäße betrifft, wird
unter dem Begriff „kardiovaskuläre Erkrankungen“
zusammengefasst. Wenn wir uns
um die Herzgesundheit kümmern, versuchen
wir, den schweren Komplikationen –
einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall
– vorzubeugen. Und gerade für Menschen
höheren Alters ist die Wahrscheinlichkeit,
dass sie von Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems
betroffen sind, deutlich höher.
Woran liegt das?
Im höheren Alter verändert sich die Gefäßwand.
Sie wird mit den Jahren steifer,
was zu einem höheren Blutdruck führt.
Der höhere Blutdruck fördert wiederum
die weitere Veränderung am Gefäß. Ein
Teufelskreis, der zu Gefäßverschlüssen
oder zumindest zu Verengungen führen
kann. Im Idealfall wird diese Veränderung
möglichst früh erkannt und beseitigt. Aber
natürlich versucht man, schon die Auslöser
dieser Gefäßveränderungen zu minimieren.
Lässt sich diesen Gefäßveränderungen
vorbeugen?
Ein großer Punkt ist das Rauchen, weil es
die Gefäßwände nachhaltig schädigt. Aber
auch die Ernährung spielt eine große Rolle.
Ein zu hoher Blutfettgehalt kann dazu
führen, dass sich das Fett an der Gefäßwand
ansammelt. Wenn diese Mini-Fettdepots
reißen und mit Blut in Kontakt kommen,
kommt es zu einem akuten Verschluss
und wir haben einen Herzinfarkt. Die viel
zitierte „Mediterrane Ernährung“ mit viel
Obst, Gemüse und Olivenöl kann da für die
Prävention einen großen Beitrag leisten.
Wenig Fertiggerichte, wenig Mehlspeisen,
seltenes Naschen, all das wirkt sich positiv
auf die Herzgesundheit aus.
Sollte Sport auch sein?
Es reicht schon regelmäßige Bewegung.
Nicht nur bei Menschen im hohen Alter
wirkt sich körperliche Betätigung positiv aus.
Auch bei Jüngeren wird das Herz-Kreislaufsystem
durch körperliche Aktivität gestärkt.
Zivilisationskrankheiten wie etwa hoher
Blutdruck können durch regelmäßige Bewegung
eingedämmt werden. Und ganz wichtig:
Man kann auch im hohen Alter noch etwas
dafür tun, die persönlichen Risikofaktoren
zu verringern. Eine optimale Blutdruck- und
Fettstoffwechseleinstellung bringt immer
etwas. Dies sollte nicht vernachlässigt oder
gar unterschätzt werden. Aber natürlich ist
es wichtig, so früh wie möglich darauf zu
achten, weil man dann mehr Zeit hat, das
optimale Ergebnis zu erreichen.
Also macht es Sinn, sich regelmäßig
untersuchen zu lassen?
Ja, klar. Man sollte sich auch bei leichten
Beschwerden schon auf die Suche nach den
Ursachen begeben. Im Idealfall ist man so
früh aufmerksam, dass man gegensteuern
und das Worst-Case-Szenario „Herzinfarkt“
verhindern kann. Ein „normaler“ unbehandelter
Herzinfarkt bringt eine Sterblichkeit
von 30 Prozent mit sich. Durch moderne
Therapien ist diese Zahl jedoch auf unter
drei Prozent gefallen. Aber natürlich sollte
unser Ziel sein, dass weniger Menschen
überhaupt von einem Herzinfarkt betroffen
sind. Und das schaffen wir nur durch
Prävention.
Ab welchem Alter sollte man präventiv
zum Arzt/zur Ärztin gehen?
Ab dem 50. Lebensjahr macht es für alle
Sinn – gehört man zur Risikogruppe, etwa
als Raucher:in oder wenn in der Familie
Herzerkrankungen vorgekommen sind,
auch schon früher. Eine Blutabnahme im
Jahr ist für jede:n zu schaffen. Wichtig zu
betonen ist Folgendes: Man muss keine
Angst vor der Untersuchung oder vor der
Diagnose haben. Angst sollte man dann
haben, wenn man das Thema Herzgesundheit
ignoriert.
FOTO: PRIVAT
Oberarzt Mag. Dr.
Lukas Fiedler
Oberarzt an der
Abteilung für Innere
Medizin, Kardiologie
und Nephrologie des
LK Wiener Neustadt
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INTERVIEW
„Mein Alter ist mir wurst!“
Das sagt Chris Lohner, Bestsellerautorin, bekannte Moderatorin,
Schauspielerin und legendäre Stimme der ÖBB, die ihr Alter genießt wie
kaum eine andere. Im Interview verrät die fast 80-Jährige, was sie antreibt –
auf ihrem Weg mit dem unausweichlichen Ziel: dem Tod.
Text Doreen Brumme
Wie geht es Ihnen, Chris?
Prinzipiell sehr gut. Ich habe gerade meine
zweite Knie-OP hinter mir und trainiere
fleißig, weil ich bis Mitte April wieder top fit
sein möchte. Wie wir in Wien sagen: Es ist
„zach“ (mühsam), aber es wird sich schon
ausgehen. Ich lebe im Hier und Jetzt, bin
ein grundvergnügter Mensch und nehme
die nötigen Restaurierungsarbeiten an
meinem Körper mit Humor.
Was bedeutet Ihnen Gesundheit?
Gesundheit ist die
Basis des Lebens.
Bin ich gesund,
ist alles möglich!
Gesundheit, Liebe
und Humor – das
sind die drei Zutaten,
mit denen es
mir gut geht. Ich
habe mir schon
vor einiger Zeit
Gedanken um den
Sinn des Lebens
gemacht und für
mich festgestellt,
dass es den Sinn
gar nicht gibt. Es
ist ganz einfach:
Wir kommen hier
alle nicht lebend
raus. Das Leben ist
der Weg zum Tod.
Nicht mehr – und
nicht weniger. Es
liegt an jeder und
jedem einzelnen,
für sich zu entscheiden,
welchen
Weg sie/er einschlägt.
Und dieser
Weg wird einzigartig
sein, denn
jede:r von uns ist
ein wunderbares
Einzelstück. Für
mich stand schon
früh fest: Ich will
Menschen helfen
und sie unterhalten.
Und es freut
mich, dass mir
das auch bis jetzt
gelungen ist.
Hat Gesundheit
für Sie heute
einen anderen
Stellenwert als
früher?
Mit Sicherheit: Ich bin ein Kriegskind und
wuchs im besetzten Nachkriegsösterreich
auf. Damals starben Kinder an Krankheiten,
gegen die es heute Impfungen gibt. Ich selbst
bekam mit fünf Jahren die Masern. Masern
war und ist eine gefährliche Krankheit.
Damals betraf sie meine Augen – ich war
für einige Wochen blind. Das war damals
so, dagegen ließ sich nichts tun. Heute
sorge ich bewusst vor: Ich bin – auch wegen
meiner vielen Reisen – gegen alles Mögliche
geimpft. Im Übrigen imponiert mir, wie
es früher die Chines:innen und vermutlich
auch die alten Ägypter:innen mit der
Gesundheit hielten: Man bezahlte den Arzt/
die Ärztin, solange man gesund war. Wurde
man krank, war die Behandlung gratis.
Ängstigt Sie der Tod?
Keinesfalls! Er ist im Leben immer dabei,
auch wenn viele so tun, als gäb‘s ihn
gar nicht. Wir sollten uns mehr mit ihm
beschäftigen! Das ist auch der Grund,
warum ich Testimonial für ein Bestattungsunternehmen
bin: Ich mache Platz für
den Tod – schon jetzt, während ich noch
putzmunter bin. Ich akzeptiere, dass der
Tod unausweichlich ist. Er ist von Geburt
an unser ständiger Begleiter, und deshalb
sollte man sich mit ihm anfreunden, anstatt
ihn zu ignorieren. Der Tod ist kein Einzelschicksal.
Falls mich der Tod nicht mitten
aus dem Leben reißt, will ich mit Würde
gehen: Ich will meinen Abgang selbst
bestimmen und habe dementsprechend
vorgesorgt. Der Tod ist das letzte spannende
Abenteuer – schließlich weiß keine:r, was
uns danach erwartet!
Was tun Sie für Ihre Gesundheit?
Ich bin immer in Bewegung: Ich stehe
auf der Bühne, spiele regelmäßig Tennis,
schwimme in meinem Gartenpool, gehe
mit meinem Hund spazieren, treffe liebe
Menschen, reise. Meinen 80. Geburtstag im
Juli werde ich auf „meiner Insel“ Jamaika
feiern, mit Freund:innen bei einem Dinner
am Strand im Sand. Ich esse, was mir
schmeckt und genieße jeden Bissen voller
Dankbarkeit. Schließlich weiß ich von
meinem sozialen Engagement in Afrika und
Südamerika, dass unser Wohlstand nicht
selbstverständlich ist.
Was treibt Sie morgens aus dem Bett?
Ich bin ein echter Morgenmuffel – man
spricht mich in der Früh besser nicht an.
Mein erster Gang führt mich ins Bad vor
den Spiegel. Dann lache ich mich herzhaft
an – so richtig tief aus der Brust heraus. Das
mache ich seit ich ein Model war, also seit
Jahren, ach was, seit Jahrzehnten! Das gibt
mir ein herrliches Gefühl, das mich in den
Tag hinein begleitet. Jeden Tag aufs Neue.
Und dann freue ich mich auf mein Frühstück
– das verbinde ich jeden Morgen mit
einer Dosis „Seelenhygiene“: Ich prüfe meine
Gedanken und wie ich Menschen begegnet
bin. Ich schaue mir meine Sonnen- und
Schattenseiten an
und setze mich mit
ihnen auseinander.
Ich beantworte
mir die Fragen:
„Was bin ich für ein
Mensch?“ und „Bin
ich der Mensch, der
ich sein möchte?“.
Das ist Arbeit an
mir selbst, zu der
ich allen Menschen
nur raten kann.
FOTO: INGE PRADER
Hätten Sie gerne
jemandem mit am
Frühstückstisch
sitzen?
Auf keinen Fall!
Ich bin mir selbst
genug! Als absoluter
Freigeist liebe
ich Freiheit und
Unabhängigkeit – so
bin ich schon mein
ganzes Leben lang.
Ich genieße alles,
was möglich ist.
Davon kann mich
auch mein Alter
nicht abhalten ...
das ist mir eh wurst,
denn Alter ist nur
eine Zahl. Es geht
im Leben doch
darum zu wissen,
was man will und
nicht will – und
darum, Chancen
zu ergreifen, die
sich uns auftun.
Abwarten gilt nicht.
Man muss stattdessen
losgehen,
laut sagen, was man
will und sich nicht
scheuen, zu fragen,
ob man gebraucht
wird. Und eines weiß ich inzwischen auch
mit Gewissheit: Auf Krampf geht schon mal
gar nichts im Leben.
Was raten Sie denen,
die Angst vor dem Alter haben?
Macht eine Therapie! Wenn Gespräche mit
Freund:innen nicht helfen, dann muss die/
der Therapeut:in ran. Angst ist keine gute
Begleiterin, keine gute Ratgeberin. Angst
blockiert das Gehirn. Und wer mit allen
Mitteln versucht, das Alter aufzuhalten,
der/die wird sowieso scheitern. Ich bin gut
zu meinem Körper, ich pflege und erhalte,
was ich pflegen und erhalten kann; und
lasse ersetzen, was ersetzt werden muss
und heutzutage auch möglich ist: die
Hüften, die Knie. Ich stehe mit beiden
Beinen fest auf dem Boden, lebe den
Moment, als wär’s der letzte. Jeden Tag
gehe ich am Morgen in meinen Garten,
Blick Richtung Himmel, und sage voller
Demut: „Danke, Universum!“
„Ich bin ein Kind der
Stadt“, das neuste
Buch von Chris
Lohner
chrislohner.com
10 Lesen Sie mehr unter www.gesundimalter.info
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INTERVIEW
FOTO: SHUTTERSTOCK
Die häufigsten Fragen
zum Thema Demenz
Beantwortet von der klinischen Psychologin Katrin Kaiser
Was sind die ersten Symptome
von Demenz?
Das kann sehr unterschiedlich sein. Bei der
am häufigsten vorkommenden Demenzform,
der Alzheimerkrankheit, schleicht
sich langsam eine Vergesslichkeit ein, die
über eine Altersvergesslichkeit hinausgeht.
Das Einspeichern neuer Informationen
wird dann immer schwieriger. Bei anderen
Formen von Demenz kann es sein, dass sich
zuerst die Persönlichkeit verändert oder
man Wortfindungsstörungen bemerkt und
sich das Sprachverständnis verschlechtert.
Gibt es Demenztests für zuhause?
Es gibt viele Selbsttests für zu Hause, die
aber alle kaum Aussagekraft haben. Ich
empfehle deshalb die fachärztliche Untersuchung,
um zuerst die physischen Fragen
abzuklären. Vermeintliche Demenzsymptome
können nämlich auch auftreten, wenn
man an einem Mangel leidet oder etwas
mit dem Stoffwechsel nicht stimmt. Die
zweite Stufe ist die klinisch-psychologische
Testung, bei der wir ein Leistungsprofil
erstellen und die verschiedenen kognitiven
Funktionen testen. Sollte sich dabei herausstellen,
dass es sich um eine Demenzerkrankung
handelt, kann man anhand der
vorhandenen kognitiven Ressourcen die
Behandlung planen.
Wird Demenz vererbt?
Das ist eine Frage, die viele Angehörige
interessiert und mir deshalb oft bei Vorträgen
gestellt wird. Es gibt eine Alzheimervariante,
die familiär vererbt wird – nach
heutigem Stand der Forschung kommt
diese jedoch nur bei 1–5 Prozent der Fälle
vor. Es ist also eine sehr geringe Zahl.
Ist Demenz heilbar?
Demenz ist zum heutigen Zeitpunkt leider
nicht heilbar. Mit der richtigen Behandlung
kann man der Erkrankung aber entgegenwirken
und viel Lebensqualität erhalten.
Eine wichtige Säule der Behandlung stellt
das Finden eines Facharztes/einer Fachärztin
des Vertrauens dar, um die medikamentöse
Einstellung vorzunehmen. Ebenso
wichtig ist eine ressourcenerhaltende
Behandlung. Hier gibt es eine Fülle an
Möglichkeiten, von klinisch-psychologischer
Behandlung, über Psychotherapie, Ergotherapie,
Physiotherapie, Gedächtnistraining,
Biographiearbeit und Validation bis hin zu
tiergestützter Therapie. Als dritte Säule sehe
ich die Aufklärung des Umfelds. Menschen
mit Demenz reagieren sensibel auf Stress,
deshalb ist es so wichtig, dass Bezugspersonen
über die Erkrankung gut Bescheid
wissen, um entsprechend damit umgehen zu
können. Dazu zählen für mich auch das
Annehmen von Unterstützung und Hilfsangeboten
und die Selbstfürsorge.
Der Podcast auf
Eine Themenzeitung von Mediaplanet
Lesen Sie mehr unter www.gesundimalter.info 11
Die wichtigsten
FOTO: SHUTTERSTOCK
Notrufnummern
im Überblick
Gelangt man in eine Notsituation, kann es passieren, dass uns die wichtigsten
Notrufnummern nicht sofort einfallen. Dabei ist schnelles Handeln in vielen
Situationen sehr wichtig, damit die bestmögliche Hilfe rasch zur Seite gestellt
werden kann.
Euro-Notruf
112
(einheitliche europäische Notrufnummer)
Feuerwehr 122
Polizei 133
Rettung 144
Ärztlicher Notdienst 141
Vergiftungszentrale 01 406 43 43
Apothekendienste 1455
ARBÖ-Pannendienst 123
ÖAMTC-Pannenhilfe 120
Die Notrufnummern können österreichweit kostenlos angerufen werden,
der Euro-Notruf sogar in allen EU-Staaten.
12 Lesen Sie mehr unter www.gesundimalter.info
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Gesundheit bedeutet
Lebensqualität
Dank enormer medizinischer Fortschritte haben wir die Möglichkeit, ein langes und
gesundes Leben zu führen.
Nehmen Sie regelmäßige ärztliche Untersuchungen wahr, um altersbedingten
Beschwerden so gut wie möglich entgegenzuwirken.
Nur so haben Sie Ihre Gesundheit und damit Ihre Lebensqualität selbst in der Hand!
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