15.03.2023 Aufrufe

Gesund im Alter

Wir haben dank den medizinischen Fortschritten mittlerweile die Möglichkeit ein langes und vor allem auch gesundes Leben zu führen. Jedoch ist noch nicht jede Erkrankung heilbar. Trotzdem ist sehr wichtig, regelmäßige Arztbesuche wahrzunehmen, um schnellstmöglich mit der richtigen Behandlung starten zu können. Diese Ausgabe soll genau dies vermitteln und zeigen, dass man auch trotz einer Erkrankung seine Lebensfreude nicht verlieren muss.  

Wir haben dank den medizinischen Fortschritten mittlerweile die Möglichkeit ein langes und vor allem auch gesundes Leben zu führen. Jedoch ist noch nicht jede Erkrankung heilbar. Trotzdem ist sehr wichtig, regelmäßige Arztbesuche wahrzunehmen, um schnellstmöglich mit der richtigen Behandlung starten zu können. Diese Ausgabe soll genau dies vermitteln und zeigen, dass man auch trotz einer Erkrankung seine Lebensfreude nicht verlieren muss.  

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET

Gesund im Alter

Lesen Sie mehr unter www.gesundimalter.info

Chris Lohner

Im exklusiven Interview spricht die Ikone

ganz offen über das Älterwerden,

ihren Antrieb und den Tod.

Sehen:

Auch im Alter auf die

richtige Behandlung

und passenden

Hilfsmittel setzen

Kälteagglutinin-

Erkrankung:

Der lange Weg zur

Diagnose und aktuelle

Therapiemöglichkeiten

FOTO: INGE PRADER


2 Lesen Sie mehr unter www.gesundimalter.info

Eine Themenzeitung von Mediaplanet

IN DIESER AUSGABE

VORWORT

08

Herzgesundheit

Warum man für ein gutes Leben auf sich

schauen sollte erklärt Oberarzt Mag. Dr.

Lukas Fiedler im Interview.

09

Mein Alter ist mir wurst!

Chris Lohner erzählt im Interview, was sie

antreibt und dass man keine Angst vor dem

Alter haben muss.

10

Demenz

Die fünf häufigsten Fragen zu Demenz

werden von der klinischen Psychologin

Katrin Kaiser beantwortet.

PARTNER DER KAMPAGNE

Österreichischer Seniorenbund

Die schlagkräftige Interessenvertretung der

älteren Generation.

www.seniorenbund.at

Project Manager: Bettina Paar, BA

Sales Director: Florian Rohm, BA

Lektorat: Sophie Müller, MA

Design und Layout: Juraj Príkopa

Managing Director: Bob Roemké

Medieninhaber: Mediaplanet GmbH, Bösendorferstraße

4/23, 1010 Wien, ATU 64759844 · FN 322799f FG Wien

Impressum: mediaplanet.com/at/impressum

Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H

Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. & Co.KG

Kontakt bei Mediaplanet: Tel: +43 676 847 785 216

E-Mail: [email protected] ET: 15.03.2023

Bleiben Sie in Kontakt:

DerGesundheitsratgeber

@austriamediaplanet

FOTO: PRIVAT FOTO: INGE PRADER

FOTO: SHUTTERSTOCK

Machen wir unsere

20 gewonnenen Jahre zu

gesunden Jahren!

Bleiben wir aktiv und neugierig und hören wir rechtzeitig auf unseren

Körper – so können wir dem Leben nicht nur zwanzig und mehr Jahre,

sondern den Jahren auch mehr Leben verleihen, damit wir sie in vollen

Zügen genießen können!

Text Österreichischer Seniorenbund

Text

Name Surname

Ingrid Korosec, Präsidentin

des Österreichischen Seniorenbundes

FOTO: JAKOB GLASER

Statistisch gesehen

haben wir nicht nur

20 gewonnene Jahre

vor uns, sondern wir

fühlen uns auch – wie

Studien belegen – um bis zu

zehn Jahre jünger und mit

zunehmendem Alter immer

glücklicher. Als „neue Alte“

sind wir heutzutage gesünder

und fitter als alle Generationen

vor uns. Das macht die Pension

zu einem spannenden und

wunderbaren Abschnitt, in dem

wir ein neues Kapitel unseres

Lebens aufschlagen und genießen

können.

Wir positionieren uns klar

gegen Altersdiskriminierung!

Darum trete ich entschieden

gegen Altersdiskriminierung

auf, die in unserer Gesellschaft

keinen Platz haben darf. Keine

Kreditkarte ab 70 und damit

ein de-facto-Ausschluss von

Online-Shopping, Hotelbuchungen

und Reisen, obwohl

wir Senior:innen einen großen

Wirtschaftsfaktor darstellen?

Hürden für die Position als

Funktionär:in in Freiwilligenorganisationen,

obwohl Senior:innen

sich jährlich im Gegenwert

von 2,5 Milliarden Euro ehrenamtlich

engagieren?

Nicht mit uns! Wir entscheiden

darüber, was wir können

und wollen, nicht unser chronologisches

Alter! Mit Beharrlichkeit,

Selbstbewusstsein

und den richtigen Argumenten

erreichen wir ein Umdenken.

Unser Einsatz wirkt: Ab 1. Mai

2023 hat Altersdiskriminierung

bei Bankkrediten gesetzlich

ein Ende! Ab diesem Zeitpunkt

zählen die finanziellen Sicherheiten,

nicht mehr allein das

Alter. Das ist ein großer Etappensieg

im Marathonlauf gegen

Altersdiskriminierung – und

ich freue mich schon, wenn wir

gemeinsam über die Ziellinie

treten.

Bleiben wir neugierig!

Ebenso selbstbewusst müssen

wir uns gegenüber sein, um

erfolgreich und freudvoll zu

altern. Bleiben wir neugierig,

stecken wir uns persönliche

Ziele und pflegen wir soziale

Kontakte. Lebensfreude blüht

erst in der Gemeinschaft richtig

auf – das ist das Motto der Senior:innenorganisationen

mit

ihren vielfältigen Aktivitäten,

die Interessierte stets willkommen

heißen.

Ein Garant für Lebensqualität

ist der Erhalt der eigenen Selbständigkeit

– dies funktioniert

jedoch nicht ohne Mobilität

und Aktivität. Tätigkeiten

wie die Einkäufe selbst zu

erledigen, einen Ausflug

zu machen oder ohne Hilfe

Freunde und Freundinnen zu

besuchen mögen wie Kleinigkeiten

erscheinen, fehlen aber

schmerzlich, wenn sie nicht

mehr möglich sind, weil man zu

eingeschränkt ist.

Darum: Rechtzeitig auf Warnsignale

des Körpers hören!

Bei diesen Signalen spreche ich

nicht von schweren Erkrankungen

oder Schicksalsschlägen,

sondern von Begleiterscheinungen

des Alters, auf die wir

Unsere 20

gewonnenen

Jahre sind ein

Geschenk –

machen wir

gemeinsam

das Beste

daraus!

rechtzeitig reagieren müssen:

Dass man andere Menschen

beispielsweise plötzlich

schlechter versteht, sich beim

Zeitunglesen schwerer tut oder

sich Dinge nicht mehr merkt,

sind Warnsignale unseres

Körpers, die wir auf keinen Fall

ignorieren dürfen!

Sich dafür zu genieren oder

gar den Kopf in den Sand zu

stecken, ist das Schlimmste, was

Senior:innen in diesen Situationen

tun können. Prävention ist

das Zauberwort, denn viele

Beeinträchtigungen lassen sich

effektiv behandeln und vorbeugen.

Ihr Arzt/Ihre Ärztin ist

dafür die ideale Ansprech- und

Vertrauensperson. Unsere 20

gewonnenen Jahre sind ein

Geschenk – machen wir

gemeinsam das Beste daraus!


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

Lesen Sie mehr unter www.gesundimalter.info 3

Entgeltliche Einschaltung

Eine Brille, die exakt

zu Ihren Augen passt

Warum sich B.I.G. EXACT Gläser jeden Tag

bezahlt machen, erklärt Ines Hrassnig, Expertin für

biometrisches Sehen und Inhaberin von Optik Buffa

in Klagenfurt.

Seit wann arbeiten Sie mit Rodenstock

zusammen?

Optik Buffa gibt es seit 165 Jahren. So lange

ich mich erinnern kann, haben wir mit

Rodenstock zusammengearbeitet. Als ich

das Geschäft übernommen habe, habe ich

deshalb keinen Grund gesehen, warum sich

dies ändern sollte. Im Gegenteil: Mir ist

wichtig, dass ich einen Partner an meiner

Seite habe, der hochwertige Produkte

anbietet und mir garantiert, dass wir

gemeinsam für meine Kund:innen die beste

Lösung finden. Mit Rodenstock habe ich all

das – und so kann ich meinen Kund:innen

dabei helfen, im Alltag wieder richtig gut zu

sehen.

Ines Hrassnig,

Expertin für

biometrisches Sehen

Viele Menschen benutzen keinen oder

den falschen Sehbehelf. Woran liegt das?

Die Verschlechterung der Sehstärke schreitet

meistens schleichend voran und wird

darum lange Zeit nicht erkannt. Und wenn,

dann greifen viele Menschen einfach zu

einer Lesebrille aus dem Supermarkt. Diese

Brillen passen dann oft nicht und führen zu

Kopfschmerzen oder Verspannungen, weil

man eine unnatürliche Körperhaltung einnehmen

muss, um scharf zu sehen. Darum

ist es so wichtig, die Sehstärke regelmäßig zu

kontrollieren – ab 40 Jahren einmal jährlich

– und eine Brille zu verwenden, die auch

wirklich passt. Dabei geht es nicht nur um

die richtige Sehstärke. Die Brille muss auch

zum Verwendungszweck passen. Beim Lesen

habe ich andere Anforderungen an die Brille

FOTO: OPTIK BUFFA E.U.

als etwa bei der Arbeit am Bildschirm oder

beim Autofahren. Meine Mitarbeiter:innen

und ich nehmen uns deshalb auch die Zeit,

jede:n Kund:in ausführlich zu beraten und

die Brille individuell auf die Person und ihre

Bedürfnisse abzustimmen.

Mit B.I.G. EXACT gibt es die Möglichkeit,

die Brillen nicht nur auf die Anforderungen,

sondern ganz individuell auf die

Augen der Kund:innen abzustimmen. Wie

funktioniert das?

Die Kund:innen kommen wie gewohnt zu

mir ins Geschäft, wo wir gemeinsam die

beste individuelle Lösung für sie finden. Für

die Anfertigung von B.I.G. EXACT Gläsern,

muss man lediglich vor dem DNEye®

Scanner Platz nehmen: einfach geradeaus in

den Scanner sehen und kurz stillhalten. Auf

den ersten Blick stellt der DNEye® Scanner

keinen großen Unterschied zu anderen Geräten

dar, die zur Bestimmung der Sehstärke

verwendet werden. Die Besonderheit dieses

Scanners ist aber, dass ein biometrisches

Augenmodell erstellt wird, das exakt zu den

Augen der Kund:innen passt. Diese Daten

fließen dann direkt in die Brillenglasproduktion

mit ein. Somit erhalten Kund:innen

Gläser, die exakt zu den Augen passen.

Welche Vorteile bieten diese Gläser?

Gleitsichtgläser sind die komplexesten Gläser.

Je besser sie zum Auge der Kund:innen

passen, desto besser funktionieren sie. Man

kommt natürlich auch mit einem Kleinwagen

ans Ziel. Mit einer Limousine wird man

aber gerade bei langen Strecken entspannter

ankommen. Die B.I.G. EXACT Gläser

bieten im Alltag einfach genau dieses Plus

an Komfort. Beim Autofahren ist für viele

unserer Kund:innen die Technik hinter den

Gläsern auch am besten nachvollziehbar:

Der DNEye® Scanner vermisst die Pupille

bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen.

Die Gläser erlauben so schärferes und

kontrastreicheres Sehen bei Dämmerung

und Dunkelheit. Im Straßenverkehr

bedeutet das mehr Sicherheit. Auch der

Schaukeleffekt, vor dem viele Kund:innen

Respekt haben, ist sichtbar reduziert. Die

B.I.G. EXACT Gläser sind herkömmlichen

Gleitsichtgläsern auch in den Randbereichen

überlegen, was das periphere Sehen

deutlich verbessert.

Welche Erfahrung haben Sie bislang mit

den Gläsern gemacht?

Meine Mitarbeiter:innen und ich tragen

selbst B.I.G. EXACT. Wir wollen nichts

verkaufen, was wir nicht selber getestet

haben. Ich muss sagen, es sind ganz einfach

meine Lieblingsgläser, weil sie sehr gut

funktionieren. Das merke ich aber nicht nur

an mir, sondern auch den Kund:innen; die

zu 100 % zufrieden sind. Der Großteil der

Kund:innen entscheidet sich für diese

Spitzengläser und ist dann umso begeisterter.

Eine Brille ist ein Medizinprodukt, das

man jeden Tag benutzt – und die Qualität

der Rodenstock-Gläser macht sich hier

jeden Tag bezahlt.

Optik BUFFA e.U.

Kramergasse 2

9020 Klagenfurt

Telefon: 0463/511276

[email protected]

Höchste biometrische Präzision für bestes Sehen

So unterschiedlich das Aussehen der Menschen ist, so unterschiedlich und individuell sind auch ihre Augen. Mit dem

DNEye® Scanner ist es möglich, ein Brillenglas ganz nach den individuellen Bedürfnissen des Auges anzufertigen.

Und das lässt sich auch mit

Zahlen belegen: Neun von

zehn Befragten einer Schweizer

Studie geben an, mit ihrer

B.I.G. EXACT Brille komfortabler

als mit herkömmlichen Gleitsichtgläsern

zu sehen. 92 % geben an schärfer, 84

% kontrastreicher und 80 % bei Dämmerung

besser zu sehen. Selbst die Eingewöhnungszeit

fällt mit diesen Gläsern kürzer aus.

Herkömmliche Gleitsichtgläser beruhen

auf einem statistischen Standardmodell

des Auges. Dieses passt aber nur für 2% der

Augen. Unberücksichtigt bleibt, dass jedes

Auge einzigartig ist und sich zum Beispiel

anhand seiner Länge, der Pupillengröße,

der Hornhautdicke, sowie vieler weiterer

Parameter unterscheidet.

Rodenstock hat es sich mit seiner B.I.G.

VISION® FOR ALL zur Aufgabe gemacht,

schärfstes Sehen und hohen Sehkomfort

nicht mehr dem Zufall zu überlassen. Mit

„Biometric Intelligent Glasses“ bietet man

biometrisch exakte Gleitsichtgläser, die so

einzigartig sind wie das Auge, für das sie

gemacht wurden. Das Ergebnis heißt B.I.G.

EXACT.

Der Weg zur exakten Brille ist dabei

gewohnt einfach. Zusätzlich zur üblichen

Beratung erfasst ein:e Optiker:in mit dem

DNEye® Scanner von Rodenstock das Auge

der Kund:innen. Dabei werden mehrere

tausend Messpunkte im Auge erfasst - selbst

kleinste Unregelmäßigkeiten der Hornhaut

werden berücksichtigt. Mit hochkomplexen,

patentierten Berechnungsmethoden wird

ein exaktes, biometrisches Augenmodell

erzeugt. Alle Daten fließen direkt und vollständig

in die Brillenglasproduktion ein.

Das Ergebnis sind Gläser, die auf den

mikrometer genau zum Auge passen. Für die

Kund:innen von Rodenstock bedeutet dies

nichts anderes als schärfstes Sehen für jeden

Winkel und bei jedem Blick und bislang

unerreichter Sehkomfort im Alltag.

Weitere Informationen

zu B.I.G. Vision®

finden Sie unter:

www.rodenstock.at/

bigvisionforall


4 Lesen Sie mehr unter www.gesundimalter.info

Eine Themenzeitung von Mediaplanet

Entgeltliche Einschaltung

FOTO: SHUTTERSTOCK

Lesehilfe: Ein entscheidender

Schritt für die Lebensqualität

Mit eingeschränkter Sehfähigkeit durch den Tag zu kommen kann für Betroffene eine

gewaltige Herausforderung darstellen. Monika Bucher bewältigt dies seit vielen Jahren,

im Gespräch mit Mediaplanet erzählt sie davon.

Monika Bucher

Lebt bereits seit

vielen Jahren mit

eingeschränkter

Sehfähigkeit

Frau Bucher, mit

welchen Einschränkungen

haben Sie

zu kämpfen?

Das beginnt bei Kleinigkeiten.

Früher, als

Kind und Jugendliche,

habe ich gern

die Natur bewundert.

Aber bereits vor

vielen Jahren hat es

begonnen, dass ich

einen Vogel, der vorbeigeflogen

ist, nicht

mehr sehen konnte.

Das ist vielleicht eine

Kleinigkeit – aber

für mich ist es sehr

schade, wenn mir

jemand etwas zeigen

möchte und ich es

einfach nicht sehen

kann. Das gilt auch

für Filme, Bücher,

Zeitungen oder Bilder. Es entgeht mir viel

Schönes, das es auf der Welt zu sehen gäbe.

Wenn ich zu einem Fenster schaue, sehe ich

nur ein unscharfes Hell, ich kann aber keine

Details erkennen.

FOTO: VIDEBIS

Können Sie uns beschreiben, welche

Herausforderungen Sie täglich zu

bewältigen haben?

Der Alltag ist oft schwierig. Man muss sich

vorstellen, dass alles, was man tagtäglich

tut, stark automatisiert ablaufen muss. Der

Bewegungsradius ist sehr eingeschränkt

und viele Handlungen, über die andere

Menschen nicht einmal nachdenken, müssen

sehr achtsam und bewusst umgesetzt

werden. Wenn ich mir Essen kochen möchte,

muss ich im Kühlschrank alles ertasten,

damit ich die richtigen Zutaten zur Hand

nehme. Reisen ist besonders schwierig, weil

ich ohne Hilfe nur schwer in Züge einsteigen

kann; geschweige denn, dass ich in den

richtigen Zug einsteigen würde, weil ich ja

keine Anzeigetafeln lesen kann.

Welche Hilfsmittel unterstützen Sie

im täglichen Leben?

Da möchte ich zuerst die Hilfe durch andere

Menschen nennen. Vor einiger Zeit wollte

ich einige Marmeladengläser befüllen und

da war dann die Tochter meines Nachbarn

so lieb, mir zu helfen. Für sie waren das

nur drei oder vier Minuten, für mich stellte

sie eine riesige Hilfe dar. Hilfsbereitschaft

unter Mitmenschen ist in einer Lage wie

meiner das Wichtigste – auch, weil es schön

und herzerwärmend ist zu spüren, dass ich

nicht alleine bin.

Außerdem gibt es heute viele tolle Geräte.

Ich habe etwa eine sprechende Uhr, die

mir die Zeit ansagt. Darüber hinaus gibt

es Lesehilfen bis hin zu richtigen Vorlesesystemen,

mit denen ich Bücher oder

Zeitungen lesen kann; und auch Geräte,

die mir zum Beispiel am Bahnhof helfen,

Hinweise und Abfahrtstafeln zu lesen. In

Summe macht das den Alltag überraschend

gut bewältigbar.

Wie war es für Sie, solche Geräte in den

Alltag zu integrieren?

Sie können sich vorstellen, dass das für

mich schon eine Herausforderung war. Das

ist eine andere Art zu lesen und mich zu

verhalten, als ich das von früher gewohnt

war. Aber auch hier hatte ich Unterstützung.

Ich habe mich an die Firma VIDEBIS

gewandt, wo die Berater:innen zu Beginn

abgeklärt haben, wie es um meine Sehkraft

bestellt ist. Danach hat man mir gesagt,

welche Geräte für mich in Frage kommen.

Ein Vorlesegerät war dann besonders toll!

Man hat es mir sehr genau erklärt und so

konnte ich gut lernen, wie ich richtig damit

umgehe, weil ich natürlich Sorge hatte,

etwas falsch zu machen. Diese Angst hat

man mir aber schnell genommen und heute

bin ich unglaublich dankbar, mit dieser

Unterstützung gewissermaßen doch lesen

zu können. Das hilft im Alltag und ist

einfach schön.

Lernen Sie VIDEBIS kennen

Besuchen Sie unsere Homepage

und schauen Sie sich

unser (barrierefreies) Vorstellungsvideo

an:

www.videbis.at

Das 30-köpfige

VIDEBIS-Team,

darunter Sehgesunde,

Sehschwache,

Sehbehinderte und

Blinde, versteht das

Handwerk rund um

Sehhilfen ganzheitlich.

Das Team ist

in ganz Österreich

unterwegs - Filialen

sind in Wien, Linz,

Graz, Klagenfurt und

Innsbruck zu finden.

ÖSTERREICHWEITE

HILFSMITTEL­

BERATUNGSTAGE

Kommen Sie zu unseren

österreichweiten Beratungstagen

und lassen Sie sich in aller Ruhe – mit

vorheriger Terminvereinbarung –

beraten!

12. April 2023 von 10 bis 17 Uhr

Blinden- und Sehbehindertenverband

Vorarlberg

Haus Ingrüne, Ingrüne 12, 6858 Schwarzach

13. – 14. April 2023 von 10 bis 17 Uhr

VIDEBIS Innsbruck

Amraserstraße 87, 1. OG, 6020 Innsbruck

18. – 19. April 2023 von 10 bis 17 Uhr

Blinden- und Sehbehindertenverband

Oberösterreich

Makartstraße 11, 4020 Linz

20. – 21. April 2023 von 10 bis 17 Uhr

Blinden- und Sehbehindertenverband Salzburg

Schmiedingerstraße 62, 5020 Salzburg

25. – 26. April 2023 von 10 bis 17 Uhr

Blinden- und Sehbehindertenverband Steiermark

Augasse 132, 8051 Graz

27. – 28. April 2023 von 10 bis 17 Uhr

Blinden- und Sehbehindertenverband Kärnten

Gutenbergstraße 7, 9020 Klagenfurt

23. – 24. Mai 2023 von 10 bis 17 Uhr

Odilieninstitut Steiermark

Leonhardstraße 130, 8010 Graz

Terminvereinbarungen unter

01 / 27 88 333

oder per E-Mail an:

[email protected]

Weitere Informationen

finden Sie unter

www.videbis.at/News/

HMBT-F-2023


Gutes Gespräch, gutes Gefühl:

Eine Themenzeitung von Mediaplanet

Lesen Sie mehr unter www.gesundimalter.info 5

Störung des zentralen Sehens

durch eine altersbedingte

Makuladegeneration (AMD)

Die altersbedingte Makuladegeneration ist bei

Menschen über 50 Jahren die häufigste Ursache

für einen schweren Sehverlust.

Text Werner Sturmberger

Einsamkeit

im Alter

Das Älterwerden geht mit diversen

Herausforderungen einher, Einsamkeit ist

eine davon. Was vielen dabei nicht bewusst ist:

Niemanden um sich zu haben birgt einige Risiken.

Text Philipp Jauernik

Wenn das Sehen durch einen

grauen Fleck oder schattige

Bereiche im Zentrum des

Sichtfeldes getrübt wird

und Objekte und Linien

verzerrt oder verschoben wahrgenommen

werden, kann das auf eine AMD hinweisen.

Neben dem Alter dürften auch Lebensstil,

mangelnder Schutz vor UV-Strahlung

sowie familiäre Veranlagung ihr Entstehen

begünstigen. Die tatsächlichen Ursachen

einer AMD sind aber nicht restlos erklärt.

Bei der AMD kommt es zu einer Schädigung

der Macula lutea. Das auch „gelber

Fleck“ genannte Gebiet, durch das die

Sehachse verläuft, liegt an der Rückseite

der Netzhaut. In seiner Mitte liegt

jener Bereich, der für das schärfste Sehen

verantwortlich ist. Möglich machen das

besonders viele für das Hell- und Farbsehen

notwendige Zapfenzellen. Durch die AMD

wird die Funktion dieser Zellen nachhaltig

gestört. Dabei unterscheidet man zwischen

trockener und feuchter AMD.

Bei der trockenen AMD kommt es zu einer

Ablagerung von Stoffwechselprodukten

in der Netzhaut, die zum Absterben der

Sinneszellen führen. Sie schreitet meist

langsam voran und wird deshalb anfänglich

häufig nicht bemerkt. Die weitaus seltenere

feuchte AMD schreitet hingegen rasch

voran und geht mit einer schnellen und

deutlichen Verschlechterung des Sehvermögens

einher. Verantwortlich dafür sind

Blutgefäßbildungen unter der Netzhaut, die

häufig mit Flüssigkeitsansammlungen und

Blutungen einhergehen.

Bei der trockenen AMD wird in der

Therapie versucht, die Einlagerung durch

die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln

und speziellen Vitaminpräparaten weitgehend

zu verlangsamen; während man bei

der feuchten AMD auf die Verödung von

Gefäßen und Präparate zur Hemmung des

Gefäßwachstums setzt. Der Therapieerfolg

ist dabei maßgeblich vom Zeitpunkt der

Diagnose abhängig. Daher sollte bei der

Wahrnehmung einer Sehverschlechterung,

insbesondere, wenn sie rapide auftritt,

diese schnellstmöglich fachärztlich

abgeklärt werden.

Es ist noch nicht lange her, dass wir

während der Coronapandemie

Lockdowns erlebten. Plötzlich

waren sehr viele Menschen damit

konfrontiert, für mehrere Wochen mit sehr

stark reduzierten Sozialkontakten auskommen

zu müssen – sie erlebten eine unbekannte

Form der Einsamkeit.

Was wir oft vergessen: Das, was wir alle in

dieser Zeit erlebten, betrifft vor allem ältere

Menschen oft das ganze Jahr über. Mit dem

Pensionsalter fällt zuerst das Arbeitsumfeld

weg, später tragen auch Todesfälle im

Bekanntenkreis massiv zur Vereinsamung

bei. Da wir Menschen aber evolutionär

bedingt keine Einzelgänger:innen sind,

stellt dies eine große Herausforderung dar –

und zwar psychisch und physisch.

Laut einer Studie der Universität Münster

stieg während der Lockdowns der Anteil

von Menschen mit moderat bis schwer

ausgeprägten depressiven Symptomen von

6,4 auf 8,8 Prozent. Wenn also das Gefühl

der Einsamkeit stärker wird, begünstigt dies

psychische und physische Erkrankungen.

Dazu zählt auch ein erhöhtes Demenzrisiko,

warnt die Alzheimer Forschung. Denn

gerade soziale Kontakte halten das Gehirn

fit. Expert:innen empfehlen, die Kontakte

aktiv zu pflegen – zur Familie, aber speziell

auch zu Freund:innen und Gleichgesinnten.

Dabei kann es zum Beispiel helfen, sich in

Vereinen oder Gruppen aller Art zu engagieren,

dort können Kontakte geknüpft und

die Zeit mit sinnvollen Dingen verbracht

werden. Außerdem ist es oft eine schöne

Möglichkeit, die eigene Lebenserfahrung

einzubringen und weiterzugeben. Oftmals

werden solche Aktivitäten von der Gemeinde

koordiniert, wo man auch Informationen

dazu erhalten kann.

Für alleinstehende Menschen können

außerdem auch Senior:innen-Wohngemeinschaften

eine gute Lösung sein. Hier sind

ältere Menschen immer in Gesellschaft und

die Kosten können geteilt werden. Damit ist

dies eine Lösung für Senior:innen, die nicht

in einem Altersheim leben möchten aber

zuhause nur alleine wären und vor allem

Unterstützung im Alltag benötigen.

Ihr starker

Partner für

schwache

Augen

Freiwillige gesucht!

23 Minuten,

12 Sekunden

einfach mal zuhören.

www.plaudernetz.at

Kostenlose

Beratung

Verschiedene

Hilfsmittel

Freizeitangebot

Wir sind für Sie da!

Tel. 01/330 35 45–0 | www.hilfsgemeinschaft.at

Einfach mit anderen Menschen plaudern.

05 1776 100


6 Lesen Sie mehr unter www.gesundimalter.info

Eine Themenzeitung von Mediaplanet

INTERVIEW

Mehr Lebensqualität dank Selbstkatheterismus

Bärbel

Klahr-Kramer

Pflegekraft,

Spezialisiert auf

MS-Erkrankungen

Univ.-Prof. Dr.

Christian Enzinger

Klinische Abteilung

für Neurologie,

Universitätsklinikum

Graz

FOTO: PRIVAT FOTO: REGINE SCHÖTTL

Bärbel Klahr-Kramer ist Spezialistin für Selbstkatheterismus. Bei Menschen mit Multipler Sklerose

und Blasenfunktionsstörungen kann das richtige Handling schon früh trainiert werden.

Text Magdalena Reiter-Reitbauer

Worauf kommt es für Menschen mit Multipler

Sklerose (MS) bei der Anwendung des Intermittierenden

Selbstkatheterismus (ISK) an?

Zunächst kommt es auf die körperliche und

kognitive Verfassung von MS-Patient:innen an.

Als nächstes überlegen wir uns gemeinsam mit

den Patient:innen, welcher Katheter für sie infrage

kommt. Schließlich soll das Hilfsmittel auch

sympathisch sein. Wir sehen uns dann an, wie gut

die Patient:innen damit zurechtkommen. Aber das

A und O ist die Akzeptanz der Patient:innen.

Das heißt, geschultes Fachpersonal geht

gemeinsam mit den Patient:innen das

richtige Handling durch?

Genau. Bei einigen Patient:innen reicht eine schriftliche,

bei anderen eine visuelle oder audiovisuelle

Erklärung. Wir schulen Patient:innen so lange, wie

sie es brauchen.

Mit welchen Erfahrungen kommen

Patient:innen zu Ihnen?

Ich arbeite an einer reinen MS-Klinik. Das bedeutet,

dass ich die Patient:innen in regelmäßigen

Abschnitten sehe – je nachdem, welche medikamentösen

Therapien sie erhalten. Die allermeisten

Patient:innen profitieren vom ISK, weil sie dann

wieder einen geregelten Tagesablauf – ohne Angst,

inkontinent zu sein – haben können.

Bedeuten Blasenprobleme nach wie vor,

mit einem Tabuthema zu leben?

Ja, leider. Es wird viel um das Thema herumgeredet.

Gleichzeitig wissen wir aber, dass jede:r zweite

MS-Patient:in Blasenprobleme hat. Wir müssen den

Patient:innen daher einen geschützten Raum geben.

Es gibt verschiedene Lösungsmöglichkeiten für

Patient:innen, wie eben das Katheterisieren. Interessanterweise

sind jüngere Menschen ein bisschen

offener als über 60-Jährige. Aber wenn man nicht

darüber spricht, kann auch nicht geholfen werden.

Wie können MS-Patient:innen

dahingehend unterstützt werden?

Wichtig ist, dass Patient:innen merken, dass sie mit

ihren Problemen ernst genommen werden und

ihnen geholfen werden kann. In der Öffentlichkeit

gilt Inkontinenz als etwas, das entweder Kinder

oder ältere Menschen betrifft. Für MS-Patient:innen

kann der Tag kommen, an dem es durch einen

Schub schwieriger wird, mit dem ISK umzugehen.

Wenn eine Blasenfunktionsstörung vorliegt, ist es

daher gut, das richtige Handling zu trainieren. Am

Anfang gibt es vielleicht eine Hemmschwelle, die

man überwinden muss, aber die Anwendung ist

einfach und schließlich zählt das Ergebnis: Die

Lebensqualität steigert sich dadurch – und das ist

auch ein Benefit für das Privatleben.

Multiple Sklerose und Blasenprobleme: Was tun?

Univ.-Prof. Dr. Christian Enzinger erklärt im Interview, inwiefern sich Multiple Sklerose auch

auf die Blasengesundheit auswirkt und welche Behandlungsoptionen es gibt.

Text Magdalena Reiter-Reitbauer

Welches Erkrankungsbild steckt hinter

der Diagnose Multiple Sklerose?

Bei Multipler Sklerose (MS) handelt es sich um eine

chronisch-entzündliche und autoimmunologisch

vermittelte Erkrankung. Schreitet die Erkrankung

unbehandelt voran, kommt es zu neurologischen

Ausfällen und schubartigen Verschlechterungen

des Krankheitsverlaufes. Zu den Symptomen zählen

unter anderem Sehstörungen, Empfindungsstörungen,

Probleme mit der Koordination oder im

späteren Erkrankungsverlauf auch Blasenfunktionsstörungen.

Wir können heute jedoch zielgerichtet

Medikamente einsetzen, die die Immunantwort

an verschiedenen Stellen des fehlgeleiteten

Immunprozesses wieder korrigieren.

Sie haben erwähnt, dass MS auch die Blase

betreffen kann. Welche Probleme können hier

auftreten?

Der Muskel, der die Harnblase verschließt, und

jener Muskel, der die Harnblase auspresst, spielen

dann nicht mehr richtig zusammen. MS-Patient:innen

verspüren entweder einen großen Blasendrang

oder können die Harnblase nur unvollständig

entleeren. Das ist problematisch, weil sich Restharn

über den Harnleiter bis zu den Nieren zurückstaut

und so zu einer Nierenfunktionsstörung führen

kann. Daher ist es wichtig, dass MS-Patient:innen

vorhandene Blasenprobleme ärztlich abklären

lassen. Wir müssen lernen, diese Probleme anzusprechen,

da 50-80 % der MS-Patient:innen in

ihrem Leben einmal mit Blasenfunktionsstörungen

zu tun haben.

Welche Behandlungsoptionen gibt es

für Blasenfunktionsstörungen bei MS?

Das sind z. B. Kontrolle der Trinkmenge, Regelung

des Tagesablaufs, Vorlagen, Medikamente oder

die Option, dass sich Betroffene selbst wiederholend

katheterisieren. Das bedeutet, dass der Harn

abgeleitet wird und sich nicht zurückstauen kann.

Mit dem Selbstkatheterismus kann jede:r Patient:in

selbst bestimmen, wann Harn abgelassen werden

soll. Es ist wichtig zu verhindern, dass Harnwegsinfekte

wiederkehrend auftreten.

Worauf sollten Betroffene beim Intermittierenden

Selbstkatheterismus (ISK) achten?

Zunächst ist es wichtig, die Scham zu verlieren,

Probleme anzusprechen. Patient:innen erhalten

eine Selbstkatheterismus-Einschulung. Außerdem

ist von großer Bedeutung, eher früher als später mit

dem Selbstkatheterismus zu beginnen. Schließlich

tun sich Patient:innen selbst etwas Gutes damit,

weil sie damit verhindern, dass es zu sekundären

Schäden kommt. Dadurch wird auch die Lebensqualität

von MS-Patient:innen verbessert!

Diskretion für unterwegs

Sie reisen gerne und nutzen Einmalkatheter?

Perfekt für Reisen oder unterwegs - der intermittierende Einmalkatheter VaPro Pocket

und der VaPro Plus Pocket mit integriertem Auffangbeutel im praktischen Taschenformat

für den Mann, sowie der Infyna Chic Einmalkatheter mit wiederverschließbarem Case für die

Frau sind diskret und einfach anzuwenden.

Beginnen Sie selbstsicher zu reisen.

Bestellen Sie Ihr kostenloses Muster

Besuchen Sie uns unter www.hollister.at/continencecare

oder kontaktieren Sie uns unter 01 877 08 00.

Lesen Sie vor der Verwendung die Gebrauchsanleitung mit Informationen zu Verwendungszweck,

Kontraindikationen, Warnhinweisen, Vorsichtsmaßnahmen und Anleitungen.

Hollister, das Hollister Logo sowie Infyna Chic, VaPro Pocket und VaPro Plus

Pocket sind Warenzeichen von Hollister Incorporated.

© 2023 Hollister Incorporated. AT-00285

Kontinenzversorgung


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

Lesen Sie mehr unter www.gesundimalter.info 7

Kalt, kälter, krank

Handschuhe vergessen? Da können frostige Temperaturen schon einmal ordentlich in die Finger „beißen“.

Wer an der Kälteagglutininkrankheit leidet, bekommt ähnliche Probleme jedoch bereits bei Temperaturen

deutlich über dem Gefrierpunkt (3 bis 20 Grad Celsius). Näheres zur Erkrankung erklärt Assoc.-Prof. Dr.

med. Thomas Melchardt, Leitender Oberarzt der hämatologischen und hämostaseologischen Ambulanz im

Universitätsklinikum Salzburg.

Assoc.-Prof. Dr.

med. Thomas Melchardt,

PhD

Leitender Oberarzt

der hämatologischen

und hämostaseologischen

Ambulanz im

Universitätsklinikum

Salzburg

Text

Doreen Brumme

FOTO: PRIVAT

Diagnose Kälteagglutininkrankheit –

Womit bekommen Betroffene es zu tun?

Die Kälteagglutininerkrankung ist eine

relativ seltene Erkrankung, die entweder

akut auftritt oder sich langsam anschleicht,

voranschreitet und chronisch wird. Sie

wird mit zunehmender Schwere lästiger

und kann auch den Alltag der Betroffenen

beeinträchtigen. Es handelt sich dabei um

eine Autoimmunkrankheit, da der Körper

selbst Eiweiße (Antikörper) produziert, die

die roten Blutkörperchen angreifen und

schädigen. Der daraus resultierende Mangel

an roten Blutkörperchen kann zu Blutarmut

und sogar Blutzerstörung führen. Das

Besondere ist: Die Antikörper wirken umso

zerstörerischer, je kälter es ist.

Wie zeigt sich die Erkrankung?

Aufgrund der Temperaturabhängigkeit

zeigt sich die dementsprechend genannte

Kälteagglutininerkrankung am ehesten

dort, wo der Körper mit kühlerer Betriebstemperatur

läuft: an den Finger- und

Zehenspitzen und an der Nasenspitze.

Diese färben sich bei Kälte weißlich oder

bläulich und können auch arg schmerzen.

In schlimmen Fällen kommt es zu irreversiblen

Gewebeschäden.

Was verursacht die Erkrankung?

Mit 13 bis 15 Betroffenen pro eine Million

Menschen ist die Erkrankung selten. Im

Mittel sind die Patient:innen über 60. Die

akute Kälteagglutininkrankheit tritt zum

Beispiel nach einem Infekt, beispielsweise

Lungenentzündung, auf. Die chronische

Version ist zumeist das Resultat eines

Immunsystems, das aus dem Takt geraten

ist; selten ist sie eine Begleiterin einer anderen

Erkrankung, beispielsweise Lymphdrüsen-

oder Knochenmarkkrebs.

Wie wird die Erkrankung diagnostiziert

und behandelt?

Sobald der Verdacht auf die Kälteagglutininkrankheit

im Raum steht, lässt sie sich

gut diagnostizieren, denn man untersucht

das Blut mit einem Antikörpersuchtest.

Ob und wie die Krankheit behandelt wird,

hängt zum einen davon ab, was sie individuell

verursacht hat: Akute Fälle verschwinden

in der Regel von selbst. Ist die Ursache

des chronischen Krankheitsbildes ein

gestörtes Immunsystem, kann eine Immuntherapie

helfen. Sind andere Erkrankungen

ursächlich, werden diese gegebenenfalls

behandelt – im Zuge dessen schwächt sich

oft auch die Kälteagglutininerkrankung ab.

Zum anderen gibt die/der Patient:in den

Ausschlag dafür, ob eine Behandlung nötig

und sinnvoll ist: Bei starken Schmerzen

und schwerer Beeinträchtigung des Alltags

sollte behandelt werden.

Wie sind die Aussichten auf ein Leben mit

der seltenen Erkrankung?

Auch wenn ich eingangs sagte, dass die

Erkrankung lästig ist – sie ist nur selten

lebensverkürzend oder lebensbedrohlich.

Grundsätzlich hilft es, Kälte zu meiden.

Doch natürlich kann nicht jede:r Betroffene

gleich ganz in warme Gefilde ziehen.

Haben Sie ein Fallbeispiel für uns?

Typisch ist vielleicht die Frisörin, Ende 50,

die jahrelang herumlaborierte … Als die

Frau schließlich bei uns in der Uniklinik

landete, fragte ich sie zuerst: „Wie geht es

Ihnen?“. Sie antwortete, dass sie im Herbst

und Winter immer müde sei und ihr die

Finger weh täten. Dies stärkte den Verdacht

auf eine Kälteagglutininkrankheit. Als sie

dann noch berichtete, dass die Beschwerden

ab März, April spürbar nachließen und

kaum mehr vorhanden seien, führte der

Bluttest schnell zur sicheren Diagnose.

Nachdem die Patientin nun endlich weiß,

was die Ursache ihrer Beschwerden ist,

steuert sie bewusst dagegen: Sie achtet

darauf, die Hände möglichst warm zu

halten und kommt so ohne Behandlung gut

zurecht.

Entgeltliche Einschaltung

MAT-AT-2300229-V1.0 - 03/2023

Altersanämie – Kälteagglutinin-Krankheit

Fühlen Sie sich zu müde um den Alltag zu bewältigen oder kennen Sie Menschen über 60, denen es so geht? Gründe

hierfür kann es viele geben; einer davon ist die Blutarmut, in der medizinischen Fachsprache Anämie genannt. Viele

ältere Menschen leiden unter einer Anämie, was wiederum viele Ursachen haben kann. 1 Nachstehend möchten

wir eine besondere und seltene Form der Anämie beleuchten, die wie andere seltene Erkrankungen oft lange Zeit

unentdeckt und unbehandelt bleibt. 2 Für sie gibt es seit Kurzem eine spezifische Therapiemöglichkeit.

Kälteagglutinin-Krankheit

Die Kälteagglutinin-Krankheit (engl.: cold

agglutinin disease; CAD) ist eine seltene,

erworbene Bluterkrankung. Bei Patient:innen,

die von der Kälteagglutinin-Krankheit

(CAD) betroffen sind, greift das Immunsystem

mit bestimmten Abwehrstoffen die

eigenen roten Blutkörperchen, die Erythrozyten,

an. Diese Abwehrstoffe nennt man

Kälteantikörper. Sie binden sich verstärkt

unterhalb der Körpertemperatur von 37

Grad Celsius an die roten Blutkörperchen

und lassen diese verklumpen. 3,4

Diagnose

Wurde in einer Blutuntersuchung eine

Anämie festgestellt, müssen die Ursachen

abgeklärt werden. Liegt der Anämie eine

vermehrte Zerstörung der roten Blutkörperchen

(Hämolyse) zugrunde, geben spezielle

Laborttests Aufschluss darüber, ob es sich

tatsächlich um eine Kälteagglutinin-Krankheit

handelt.

Ärztliche Hilfestellung

Die Kälteagglutinin-Krankheit muss von

Spezialist:innen im Krankenhaus abgeklärt

bzw. therapiert werden. Fragen Sie Ihre:n

Hausärztin/-arzt in Bezug auf das weitere

Vorgehen.

Symptome

Die Symptome können dabei verschiedenartig sein: 5-7

Körper:

Schwäche

Ermüdung (Fatigue)

Schmerzen im Rücken oder in den Beinen

Blasse Haut

Nieren:

Dunkler Urin (Blut im Urin)

Extremitäten:

(Kältebedingte) bläuliche Farbe von

Händen oder Füßen

Schmerzen an Händen und Füßen

Kopf:

Benommenheit

Kopfschmerzen

Lunge:

Kurzatmigkeit

Herz:

Unregelmäßiger Herzschlag

Brustschmerzen

Verdauungssystem:

Erbrechen oder Durchfall

* Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Mehr zur Krankheit

können Sie auch hier

finden:

surl.sanofi.com/

meinsanoficad

Referenzen

1

Stauder, R., Valent, P., & Theur, I. (2018). Anemia at older age: etiologies, clinical implications, and management.

2

www.pharmig.at/mediathek/pressecorner/diagnoseprozesse-bei-seltenen-erkrankungen-beschleunigen (Abruf 13.2.2023)

3

Jäger U, et al. Blood Rev. 2020;41:100648.

4

Berentsen, S., Barcellini, W., D’Sa, S., & Jilma, B. (2022). Sutimlimab for treatment of cold agglutinin disease: why, how and for whom?

5

National Institutes of Health. Cold agglutinin disease. rarediseases.info.nih.gov/diseases/6130/cold-agglutinin-disease (Letzter Zugriff: 14.12.2021).

6

Mullins M et al. Blood Adv. 2017;1(13):839-848.

7

Aljubran SA, Lockey RF. Cold agglutinin disease clinical presentation. Medscape website. emedicine.medscape.com/article/135327-clinical. (Letzter Zugriff: 14.12.2021).


8 Lesen Sie mehr unter www.gesundimalter.info

Eine Themenzeitung von Mediaplanet

EXPERTISE

Gesundheit ist auch Herzenssache

Oberarzt Mag. Dr. Lukas Fiedler, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie,

spricht im Interview über die Herzgesundheit und erklärt, warum man auf

sich schauen sollte, wenn man gut leben will.

Text

Lukas Wieringer

Herr Oberarzt Fiedler, was muss ich mir

unter „Herzgesundheit“ vorstellen?

Herzerkrankungen sind immer noch die

häufigste Todesursache in Österreich. Alles,

was das Herz und die Gefäße betrifft, wird

unter dem Begriff „kardiovaskuläre Erkrankungen“

zusammengefasst. Wenn wir uns

um die Herzgesundheit kümmern, versuchen

wir, den schweren Komplikationen –

einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall

– vorzubeugen. Und gerade für Menschen

höheren Alters ist die Wahrscheinlichkeit,

dass sie von Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems

betroffen sind, deutlich höher.

Woran liegt das?

Im höheren Alter verändert sich die Gefäßwand.

Sie wird mit den Jahren steifer,

was zu einem höheren Blutdruck führt.

Der höhere Blutdruck fördert wiederum

die weitere Veränderung am Gefäß. Ein

Teufelskreis, der zu Gefäßverschlüssen

oder zumindest zu Verengungen führen

kann. Im Idealfall wird diese Veränderung

möglichst früh erkannt und beseitigt. Aber

natürlich versucht man, schon die Auslöser

dieser Gefäßveränderungen zu minimieren.

Lässt sich diesen Gefäßveränderungen

vorbeugen?

Ein großer Punkt ist das Rauchen, weil es

die Gefäßwände nachhaltig schädigt. Aber

auch die Ernährung spielt eine große Rolle.

Ein zu hoher Blutfettgehalt kann dazu

führen, dass sich das Fett an der Gefäßwand

ansammelt. Wenn diese Mini-Fettdepots

reißen und mit Blut in Kontakt kommen,

kommt es zu einem akuten Verschluss

und wir haben einen Herzinfarkt. Die viel

zitierte „Mediterrane Ernährung“ mit viel

Obst, Gemüse und Olivenöl kann da für die

Prävention einen großen Beitrag leisten.

Wenig Fertiggerichte, wenig Mehlspeisen,

seltenes Naschen, all das wirkt sich positiv

auf die Herzgesundheit aus.

Sollte Sport auch sein?

Es reicht schon regelmäßige Bewegung.

Nicht nur bei Menschen im hohen Alter

wirkt sich körperliche Betätigung positiv aus.

Auch bei Jüngeren wird das Herz-Kreislaufsystem

durch körperliche Aktivität gestärkt.

Zivilisationskrankheiten wie etwa hoher

Blutdruck können durch regelmäßige Bewegung

eingedämmt werden. Und ganz wichtig:

Man kann auch im hohen Alter noch etwas

dafür tun, die persönlichen Risikofaktoren

zu verringern. Eine optimale Blutdruck- und

Fettstoffwechseleinstellung bringt immer

etwas. Dies sollte nicht vernachlässigt oder

gar unterschätzt werden. Aber natürlich ist

es wichtig, so früh wie möglich darauf zu

achten, weil man dann mehr Zeit hat, das

optimale Ergebnis zu erreichen.

Also macht es Sinn, sich regelmäßig

untersuchen zu lassen?

Ja, klar. Man sollte sich auch bei leichten

Beschwerden schon auf die Suche nach den

Ursachen begeben. Im Idealfall ist man so

früh aufmerksam, dass man gegensteuern

und das Worst-Case-Szenario „Herzinfarkt“

verhindern kann. Ein „normaler“ unbehandelter

Herzinfarkt bringt eine Sterblichkeit

von 30 Prozent mit sich. Durch moderne

Therapien ist diese Zahl jedoch auf unter

drei Prozent gefallen. Aber natürlich sollte

unser Ziel sein, dass weniger Menschen

überhaupt von einem Herzinfarkt betroffen

sind. Und das schaffen wir nur durch

Prävention.

Ab welchem Alter sollte man präventiv

zum Arzt/zur Ärztin gehen?

Ab dem 50. Lebensjahr macht es für alle

Sinn – gehört man zur Risikogruppe, etwa

als Raucher:in oder wenn in der Familie

Herzerkrankungen vorgekommen sind,

auch schon früher. Eine Blutabnahme im

Jahr ist für jede:n zu schaffen. Wichtig zu

betonen ist Folgendes: Man muss keine

Angst vor der Untersuchung oder vor der

Diagnose haben. Angst sollte man dann

haben, wenn man das Thema Herzgesundheit

ignoriert.

FOTO: PRIVAT

Oberarzt Mag. Dr.

Lukas Fiedler

Oberarzt an der

Abteilung für Innere

Medizin, Kardiologie

und Nephrologie des

LK Wiener Neustadt


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

Lesen Sie mehr unter www.gesundimalter.info 9

INTERVIEW

„Mein Alter ist mir wurst!“

Das sagt Chris Lohner, Bestsellerautorin, bekannte Moderatorin,

Schauspielerin und legendäre Stimme der ÖBB, die ihr Alter genießt wie

kaum eine andere. Im Interview verrät die fast 80-Jährige, was sie antreibt –

auf ihrem Weg mit dem unausweichlichen Ziel: dem Tod.

Text Doreen Brumme

Wie geht es Ihnen, Chris?

Prinzipiell sehr gut. Ich habe gerade meine

zweite Knie-OP hinter mir und trainiere

fleißig, weil ich bis Mitte April wieder top fit

sein möchte. Wie wir in Wien sagen: Es ist

„zach“ (mühsam), aber es wird sich schon

ausgehen. Ich lebe im Hier und Jetzt, bin

ein grundvergnügter Mensch und nehme

die nötigen Restaurierungsarbeiten an

meinem Körper mit Humor.

Was bedeutet Ihnen Gesundheit?

Gesundheit ist die

Basis des Lebens.

Bin ich gesund,

ist alles möglich!

Gesundheit, Liebe

und Humor – das

sind die drei Zutaten,

mit denen es

mir gut geht. Ich

habe mir schon

vor einiger Zeit

Gedanken um den

Sinn des Lebens

gemacht und für

mich festgestellt,

dass es den Sinn

gar nicht gibt. Es

ist ganz einfach:

Wir kommen hier

alle nicht lebend

raus. Das Leben ist

der Weg zum Tod.

Nicht mehr – und

nicht weniger. Es

liegt an jeder und

jedem einzelnen,

für sich zu entscheiden,

welchen

Weg sie/er einschlägt.

Und dieser

Weg wird einzigartig

sein, denn

jede:r von uns ist

ein wunderbares

Einzelstück. Für

mich stand schon

früh fest: Ich will

Menschen helfen

und sie unterhalten.

Und es freut

mich, dass mir

das auch bis jetzt

gelungen ist.

Hat Gesundheit

für Sie heute

einen anderen

Stellenwert als

früher?

Mit Sicherheit: Ich bin ein Kriegskind und

wuchs im besetzten Nachkriegsösterreich

auf. Damals starben Kinder an Krankheiten,

gegen die es heute Impfungen gibt. Ich selbst

bekam mit fünf Jahren die Masern. Masern

war und ist eine gefährliche Krankheit.

Damals betraf sie meine Augen – ich war

für einige Wochen blind. Das war damals

so, dagegen ließ sich nichts tun. Heute

sorge ich bewusst vor: Ich bin – auch wegen

meiner vielen Reisen – gegen alles Mögliche

geimpft. Im Übrigen imponiert mir, wie

es früher die Chines:innen und vermutlich

auch die alten Ägypter:innen mit der

Gesundheit hielten: Man bezahlte den Arzt/

die Ärztin, solange man gesund war. Wurde

man krank, war die Behandlung gratis.

Ängstigt Sie der Tod?

Keinesfalls! Er ist im Leben immer dabei,

auch wenn viele so tun, als gäb‘s ihn

gar nicht. Wir sollten uns mehr mit ihm

beschäftigen! Das ist auch der Grund,

warum ich Testimonial für ein Bestattungsunternehmen

bin: Ich mache Platz für

den Tod – schon jetzt, während ich noch

putzmunter bin. Ich akzeptiere, dass der

Tod unausweichlich ist. Er ist von Geburt

an unser ständiger Begleiter, und deshalb

sollte man sich mit ihm anfreunden, anstatt

ihn zu ignorieren. Der Tod ist kein Einzelschicksal.

Falls mich der Tod nicht mitten

aus dem Leben reißt, will ich mit Würde

gehen: Ich will meinen Abgang selbst

bestimmen und habe dementsprechend

vorgesorgt. Der Tod ist das letzte spannende

Abenteuer – schließlich weiß keine:r, was

uns danach erwartet!

Was tun Sie für Ihre Gesundheit?

Ich bin immer in Bewegung: Ich stehe

auf der Bühne, spiele regelmäßig Tennis,

schwimme in meinem Gartenpool, gehe

mit meinem Hund spazieren, treffe liebe

Menschen, reise. Meinen 80. Geburtstag im

Juli werde ich auf „meiner Insel“ Jamaika

feiern, mit Freund:innen bei einem Dinner

am Strand im Sand. Ich esse, was mir

schmeckt und genieße jeden Bissen voller

Dankbarkeit. Schließlich weiß ich von

meinem sozialen Engagement in Afrika und

Südamerika, dass unser Wohlstand nicht

selbstverständlich ist.

Was treibt Sie morgens aus dem Bett?

Ich bin ein echter Morgenmuffel – man

spricht mich in der Früh besser nicht an.

Mein erster Gang führt mich ins Bad vor

den Spiegel. Dann lache ich mich herzhaft

an – so richtig tief aus der Brust heraus. Das

mache ich seit ich ein Model war, also seit

Jahren, ach was, seit Jahrzehnten! Das gibt

mir ein herrliches Gefühl, das mich in den

Tag hinein begleitet. Jeden Tag aufs Neue.

Und dann freue ich mich auf mein Frühstück

– das verbinde ich jeden Morgen mit

einer Dosis „Seelenhygiene“: Ich prüfe meine

Gedanken und wie ich Menschen begegnet

bin. Ich schaue mir meine Sonnen- und

Schattenseiten an

und setze mich mit

ihnen auseinander.

Ich beantworte

mir die Fragen:

„Was bin ich für ein

Mensch?“ und „Bin

ich der Mensch, der

ich sein möchte?“.

Das ist Arbeit an

mir selbst, zu der

ich allen Menschen

nur raten kann.

FOTO: INGE PRADER

Hätten Sie gerne

jemandem mit am

Frühstückstisch

sitzen?

Auf keinen Fall!

Ich bin mir selbst

genug! Als absoluter

Freigeist liebe

ich Freiheit und

Unabhängigkeit – so

bin ich schon mein

ganzes Leben lang.

Ich genieße alles,

was möglich ist.

Davon kann mich

auch mein Alter

nicht abhalten ...

das ist mir eh wurst,

denn Alter ist nur

eine Zahl. Es geht

im Leben doch

darum zu wissen,

was man will und

nicht will – und

darum, Chancen

zu ergreifen, die

sich uns auftun.

Abwarten gilt nicht.

Man muss stattdessen

losgehen,

laut sagen, was man

will und sich nicht

scheuen, zu fragen,

ob man gebraucht

wird. Und eines weiß ich inzwischen auch

mit Gewissheit: Auf Krampf geht schon mal

gar nichts im Leben.

Was raten Sie denen,

die Angst vor dem Alter haben?

Macht eine Therapie! Wenn Gespräche mit

Freund:innen nicht helfen, dann muss die/

der Therapeut:in ran. Angst ist keine gute

Begleiterin, keine gute Ratgeberin. Angst

blockiert das Gehirn. Und wer mit allen

Mitteln versucht, das Alter aufzuhalten,

der/die wird sowieso scheitern. Ich bin gut

zu meinem Körper, ich pflege und erhalte,

was ich pflegen und erhalten kann; und

lasse ersetzen, was ersetzt werden muss

und heutzutage auch möglich ist: die

Hüften, die Knie. Ich stehe mit beiden

Beinen fest auf dem Boden, lebe den

Moment, als wär’s der letzte. Jeden Tag

gehe ich am Morgen in meinen Garten,

Blick Richtung Himmel, und sage voller

Demut: „Danke, Universum!“

„Ich bin ein Kind der

Stadt“, das neuste

Buch von Chris

Lohner

chrislohner.com


10 Lesen Sie mehr unter www.gesundimalter.info

Eine Themenzeitung von Mediaplanet

INTERVIEW

FOTO: SHUTTERSTOCK

Die häufigsten Fragen

zum Thema Demenz

Beantwortet von der klinischen Psychologin Katrin Kaiser

Was sind die ersten Symptome

von Demenz?

Das kann sehr unterschiedlich sein. Bei der

am häufigsten vorkommenden Demenzform,

der Alzheimerkrankheit, schleicht

sich langsam eine Vergesslichkeit ein, die

über eine Altersvergesslichkeit hinausgeht.

Das Einspeichern neuer Informationen

wird dann immer schwieriger. Bei anderen

Formen von Demenz kann es sein, dass sich

zuerst die Persönlichkeit verändert oder

man Wortfindungsstörungen bemerkt und

sich das Sprachverständnis verschlechtert.

Gibt es Demenztests für zuhause?

Es gibt viele Selbsttests für zu Hause, die

aber alle kaum Aussagekraft haben. Ich

empfehle deshalb die fachärztliche Untersuchung,

um zuerst die physischen Fragen

abzuklären. Vermeintliche Demenzsymptome

können nämlich auch auftreten, wenn

man an einem Mangel leidet oder etwas

mit dem Stoffwechsel nicht stimmt. Die

zweite Stufe ist die klinisch-psychologische

Testung, bei der wir ein Leistungsprofil

erstellen und die verschiedenen kognitiven

Funktionen testen. Sollte sich dabei herausstellen,

dass es sich um eine Demenzerkrankung

handelt, kann man anhand der

vorhandenen kognitiven Ressourcen die

Behandlung planen.

Wird Demenz vererbt?

Das ist eine Frage, die viele Angehörige

interessiert und mir deshalb oft bei Vorträgen

gestellt wird. Es gibt eine Alzheimervariante,

die familiär vererbt wird – nach

heutigem Stand der Forschung kommt

diese jedoch nur bei 1–5 Prozent der Fälle

vor. Es ist also eine sehr geringe Zahl.

Ist Demenz heilbar?

Demenz ist zum heutigen Zeitpunkt leider

nicht heilbar. Mit der richtigen Behandlung

kann man der Erkrankung aber entgegenwirken

und viel Lebensqualität erhalten.

Eine wichtige Säule der Behandlung stellt

das Finden eines Facharztes/einer Fachärztin

des Vertrauens dar, um die medikamentöse

Einstellung vorzunehmen. Ebenso

wichtig ist eine ressourcenerhaltende

Behandlung. Hier gibt es eine Fülle an

Möglichkeiten, von klinisch-psychologischer

Behandlung, über Psychotherapie, Ergotherapie,

Physiotherapie, Gedächtnistraining,

Biographiearbeit und Validation bis hin zu

tiergestützter Therapie. Als dritte Säule sehe

ich die Aufklärung des Umfelds. Menschen

mit Demenz reagieren sensibel auf Stress,

deshalb ist es so wichtig, dass Bezugspersonen

über die Erkrankung gut Bescheid

wissen, um entsprechend damit umgehen zu

können. Dazu zählen für mich auch das

Annehmen von Unterstützung und Hilfsangeboten

und die Selbstfürsorge.

Der Podcast auf


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

Lesen Sie mehr unter www.gesundimalter.info 11

Die wichtigsten

FOTO: SHUTTERSTOCK

Notrufnummern

im Überblick

Gelangt man in eine Notsituation, kann es passieren, dass uns die wichtigsten

Notrufnummern nicht sofort einfallen. Dabei ist schnelles Handeln in vielen

Situationen sehr wichtig, damit die bestmögliche Hilfe rasch zur Seite gestellt

werden kann.

Euro-Notruf

112

(einheitliche europäische Notrufnummer)

Feuerwehr 122

Polizei 133

Rettung 144

Ärztlicher Notdienst 141

Vergiftungszentrale 01 406 43 43

Apothekendienste 1455

ARBÖ-Pannendienst 123

ÖAMTC-Pannenhilfe 120

Die Notrufnummern können österreichweit kostenlos angerufen werden,

der Euro-Notruf sogar in allen EU-Staaten.


12 Lesen Sie mehr unter www.gesundimalter.info

Eine Themenzeitung von Mediaplanet

Gesundheit bedeutet

Lebensqualität

Dank enormer medizinischer Fortschritte haben wir die Möglichkeit, ein langes und

gesundes Leben zu führen.

Nehmen Sie regelmäßige ärztliche Untersuchungen wahr, um altersbedingten

Beschwerden so gut wie möglich entgegenzuwirken.

Nur so haben Sie Ihre Gesundheit und damit Ihre Lebensqualität selbst in der Hand!

Mehr Infos zum Thema Gesundheit im Alter finden Sie unter

www.gesundimalter.info.

Sie engagieren sich bereits in diesem Bereich und möchten Ihre Lösungen unserer

Leser:innenschaft vorstellen?

Melden Sie sich bei [email protected] und vereinbaren Sie einen

unverbindlichen Gesprächstermin.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!