29.03.2023 Aufrufe

Österreichs Landwirtschaft

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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET

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ÖSTERREICHS

LANDWIRTSCHAFT

die Zukunft der Agrarund

Lebensmittelindustrie

FOTO: ANNA SCHOBER / FAMILIE JÄGERSBERGER

Vom Bauernhof

zum Supermarktregal

Die Reise unserer Lebensmittel:

eine Geschichte vom Anbau über

die Ernte und Verarbeitung bis hin

zum Einkaufserlebnis

Landwirtschaft 4.0

oder schon 5.0?

Wie der Bauernhof der

Zukunft aussieht und

was uns erwartet

Wie die

Kreislaufwirtschaft

die Landwirtschaft

revolutioniert

CEMOS.

Macht gute Fahrer noch besser.

CEMOS ist Ihr CLAAS Experte an Bord, der Sie bei der täglichen Arbeit unterstützt.

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Feldhäcksler und Traktoren.

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optimalen Abstimmung der Maschine.

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claas.at


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Eine Themenzeitung von Mediaplanet

VERANTWORTLICH FÜR DEN

INHALT DIESER AUSGABE:

VORWORT

Christina Karner

Senior Project Manager

Mediaplanet GmbH

Maximilian Listl

Project Manager

Mediaplanet GmbH

Senior Project Manager: Christina Karner

Project Manager: Maximilian Listl

Business Development Manager: Anna Deisenhammer, BA

Sales Director: Florian Rohm, BA

Lektorat: Sophie Müller, MA Layout: Juraj Príkopa

Managing Director: Bob Roemké

Medieninhaber: Mediaplanet GmbH, Bösendorferstraße 4/23,

1010 Wien, ATU 64759844 · FN 322799f FG Wien

Impressum: mediaplanet.com/at/impressum/

Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H.

Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. &

Co.KG·

Kontakt bei Mediaplanet: Tel: +43 676 847 785 240

E-Mail: [email protected]

ET: 29.03.2023

Bleiben Sie in Kontakt:

@MediaplanetWorld

@mediaplanet.austria

FOTO: MEDIAPLANET GMBH FOTO: MEDIAPLANET GMBH

Josef Moosbrugger

LK-Präsident

FOTO: LKÖ/APA-FOTOSERVICE/L. SCHEDL

Fatale Abhängigkeit

bei Lebensmitteln

verhindern

Leere Obst- und Gemüseregale in Großbritannien machen uns

jüngst wieder einmal deutlich, wie wichtig es ist, eine vitale

Land- und Forstwirtschaft im eigenen Land zu haben, die uns mit

Lebensmitteln, nachhaltigen Rohstoffen und Energie versorgt.

Dass wir weiterhin aus einem

breiten regionalen Produktsortiment

wählen können,

darf jedoch nicht über die

Tatsache hinwegtäuschen,

dass auch unsere bäuerlichen

Familienbetriebe mit zahlreichen

Herausforderungen zu kämpfen haben.

Multiple Krisen prägen vielmehr unsere

Zeit. COVID-19 ist weiterhin nicht von der

Bildfläche verschwunden, die Klimaverschlechterung

stellt einen allgegenwärtigen

Brennpunkt dar und der russische Angriffskrieg

auf die Ukraine belastet alle Lebensund

Wirtschaftsbereiche massiv. Gerade im

Gas- und Energiebereich zeigt sich, wie fatal

es war, sich auf das Billigste in der Welt zu

verlassen: fossile Energieträger aus politischen

Krisenregionen, die nicht nur unsere

Unabhängigkeit, sondern auch unser Klima

und unsere Lebensgrundlagen massiv

schädigen. Wir haben nun alle Hände voll

zu tun, um uns aus dieser Abhängigkeit zu

befreien und einen zukunftsweisenden Weg

einzuschlagen. Unser Budget sollte für den

Ausbau von Zukunftstechnologien eingesetzt

und nicht – wie bisher – für Abhängigkeit

verpulvert werden.

Anstatt jedoch echte Nachhaltigkeit und

regionale Wirtschaftskreisläufe zu forcieren

und somit Wirtschaft, Umwelt und Mensch

im Rahmen einer guten Balance zu stärken,

bewegen wir uns in vielerlei Hinsicht in

die entgegengesetzte Richtung, insbesondere

auf EU-Ebene. Potenziale in unseren

Wäldern, in denen dank multifunktionaler

Waldwirtschaft mehr Holz nachwächst,

als genutzt wird, sollen ungenutzt bleiben;

während der Welthandel auf Kosten

der regionalen Produktion ausgebaut

werden soll. Wir sind jedoch der festen

Überzeugung, dass das Motto „Schützen

durch nützen“ gelten muss. Mit einem breiten

Mix aus erneuerbaren Energieträgern

und Effizienz- und Energiesparmaßnahmen

müssen wir es schleunigst aus dieser schädlichen

fossilen Sackgasse schaffen. Gleichzeitig

müssen wir dafür Sorge tragen, dass

sich die gefährliche Abhängigkeit, die sich

bei Gas und Energie eingeschlichen hat, bei

Lebensmitteln nicht wiederholt.

Daher müssen wir uns darum kümmern,

dass unsere bäuerlichen Familienbetriebe

auch weiterhin wirtschaften können – und

dass sie dafür entsprechende Rahmenbedingungen,

genügend „Werkzeuge“ und

kostengerechte Erzeuger:innenpreise

erhalten. Es gilt zu verhindern, dass die

Standards einseitig weiter in die Höhe

geschraubt werden und die Betriebe im

verschärften internationalen Wettbewerb

auf ihren Qualitätsprodukten sitzen

bleiben. Wer beispielsweise noch mehr

Tierwohl möchte, darf diese Aufgabe nicht

allein an die Bäuerinnen und Bauern

abschieben, sondern sollte im Alltag

entsprechend entscheiden, einkaufen und

bestellen. Der Handel wird primär das

liefern, was die Leute haben wollen und zu

bezahlen bereit sind. Nicht nur die Politik,

sondern wir alle als Gesellschaft haben eine

große Verantwortung – den kommenden

Generationen und der gesamten Lebensvielfalt

gegenüber.

Eine spannende Lektüre und alles Gute

wünscht Ihnen Ihr Josef Moosbrugger,

VERANSTALTUNGSTIPPS

LFI Oberösterreich

Wir bauen einen Brotbackofen aus Lehm

15.04.2023

St. Georgen/Gusen, Betrieb Derntl

LFI Oberösterreich

LFI Oberösterreich

Duftendes Brot und Gebäck - ganz

einfach selber machen

18.04.2023

Linz, Seminarhaus

LFI Oberösterreich

LFI Oberösterreich

Krautland, Erdäpfelacker - biologisch

selbst versorgen

19.04.2023

Rutzenmoos, GH Schobesberger

LFI Oberösterreich

LFI Steiermark

Zertifikatslehrgang Natur- und

Landschaftsvermittlung

ab 19.04.2023

Wagna, Bildungshaus Retzhof

LFI Steiermark

LFI Oberösterreich

Waldbaden - genieße die Natur

22.04.2023

St. Florian, GH Wolfsjägerhof

LFI Oberösterreich

LFI Wien

Grundlagen der biologischen

Landwirtschaft

26.04.2023

Wien, 1060

LFI Wien

LFI Tirol

Mein Betriebskonzept als Basis für die

Betriebsentwicklung

09.05.2023

St. Johann i.T.

LFI Tirol

LFI Steiermark

Steirische Bio-Süßlupine - Vielfältig vom

veganen Schnitzel bis zum Kaffee

10.05.2023

Graz, Steiermarkhof

LFI Steiermark

LFI Tirol

Mähen mit der Sense - Anfänger*innen

11.05.2023

Volders

LFI Tirol

LFI Steiermark

Mit Weinbergschnecken auf der

Überholspur

16.06.2023

Langenwang, Pretulsaibling Traxler

LFI Steiermark

LFI Niederösterreich

Wildbienen- und Nützlingsförderung im

Biolandbau

28.06.2023

Wien-Essling, Bio Forschung Austria

LFI Niederösterreich

LFI Steiermark

Biobackvergnügen - steirisch und vegan

30.06.2023

Graz, Steiermarkhof

LFI Steiermark

LAND & FORST Wieselburg

Fachmesse für Land- und

Forstwirtschaft

01. bis 04.06.2023

www.messewieselburg.at

RIEDER LANDWIRTSCHAFTS- UND

HERBSTMESSE mit VOLKSFEST

07. - 10.09.2023 (Volksfest ist an zwei

Wochenenden - von 31.08. - 03.09.

und von 07.-10.09.) Messegelände Ried

www.riedermesse.at


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NACHHALTIGKEIT

Mit Bio und Humusaufbau

für ein enkeltaugliches Österreich

„Wir machen Österreich enkeltauglich

– Mach mit!“. Unter diesem Motto versammeln

sich die größten Bio-Pionierinnen

und Pioniere der Bewegung „Enkeltaugliches

Österreich“, um ein gutes Erbe für

die nächsten Generationen zu hinterlassen.

Mit viel Freude und Mut zur Veränderung

arbeiten hier Bio-Bauern und Bäuerinnen,

nachhaltige Unternehmer:innen, führende

Wissenschafter:innen, aktive Vereine und

Organisationen zusammen und treten eigenverantwortlich

und unabhängig für eine

enkeltaugliche Umwelt ein. Dabei setzen sie

in vier Bereichen an: Landwirtschaft, Wald,

Landschaft und Wirtschaft. Das Besondere

dabei ist, dass Forschung und Umsetzung

hier Hand in Hand gehen. Ein Gesicht der

Bewegung ist Andreas Achleitner vom Biohof

Achleitner in Oberösterreich: „Für meine

Eltern und für mich war immer schon

klar, dass wir in unserer Bio-Landwirtschaft

und am gesamten Biohof enkeltauglich

arbeiten und dass wir längere Auswirkungen

unseres Tuns hinterfragen und Entscheidungen

nicht kurzsichtig treffen.“

Humus macht den Unterschied

Besonderes Augenmerk legen sie dabei auf

Humusaufbau: „Humus ist das Leben, das

uns zu Füßen liegt. Wie in einem Mikrokosmos

tummeln sich in einer Handvoll

Humus mehr Lebewesen, als es Menschen

auf der Welt gibt.“ Aber der Humusgehalt

in Österreichs Böden wird immer geringer:

Im Vergleich zu Messungen aus dem

Jahr 1930 sind nur noch etwa 33–50 % des

Humusgehalts vorhanden. Eine Steigerung

ist wesentlich, denn die Humusschicht des

Bodens erfüllt verschiedene Aufgaben. Sie

speichert Wasser und Nährstoffe für das

Wachstum der Pflanzen und bietet Schutz

vor Erosion durch Wind und Starkregen.

Somit macht sie den bewirtschafteten

Boden robuster und die Pflanzen resistenter

gegen Schädlinge. Aber vor allem bindet sie

große Mengen an CO2 aus der Luft. Durch

Humusaufbau um ca. 3 % auf 25 cm Bodentiefe

könnten 125 Tonnen CO2 pro Hektar

gebunden werden.

Am Biohof wird seit der Umstellung

auf Bio im Jahr 1990 aktiv Humusaufbau

betrieben. „Kompost ist die Basis für die

Nährstoffversorgung unserer Kulturen und

für einen dauerhaft gesunden Boden“, führt

Achleitner aus. „Mit Humusaufbau wirst

du als Bauer langfristig unabhängig von

Kunstdünger und Pestiziden.“ Dank der

Bewegung „Enkeltaugliches Österreich“

kamen die Achleitners mit Gerald Dunst

von der Ökoregion Kaindorf in Kontakt:

„Im gemeinsamen Austausch konnten wir

wichtige Schritte setzen, um den Humusaufbau

auf unseren Flächen noch schneller

voranzutreiben, z. B. durch den Ausbau der

Dauerbegrünung des Ackers, Maßnahmen

zur Reduzierung der Bodenbearbeitung,

Fine-Tuning unserer Kompostierung usw.

Das Wichtigste: Wir wollen Humusaufbau

nicht nur nachhaltig, sondern auch messbar

und nachgewiesen machen. Wenn jeder

Bauer in Österreich sein volles Humusaufbau-Potenzial

nutzen würde, dann könnten

wir beinahe die Hälfte des CO2-Ausstoßes

Österreichs in den Feldern langfristig

binden.“

FOTO: BIOHOF ACHLEITNER

Humusaufbau kann jede:r

Enkeltauglicher Humusaufbau geht aber

über den Feldrand hinaus. Auch in der

Stadt kann mit einfachen Schritten Humusaufbau

unterstützt werden. Bioabfälle sind

viel zu wertvoll für den Restmüll. Für ein

enkeltaugliches Österreich sollten sie in der

Biomülltonne entsorgt werden. Wer selbst

Kompost in der eigenen Wohnung herstellen

möchte, kann dies einfach mit einer

Wurmbox tun, die – richtig angelegt – auch

keinerlei Geruchsbelästigung verursacht.

Gartenbesitzer:innen können den Humusgehalt

im Rasen ganz einfach erhöhen,

indem sie den Rasenschnitt liegen lassen

und auf chemische Dünger verzichten.

Schon mit kleinen Anpassungen im Alltag

können also wichtige Ziele unterstützt

werden.

Mehr Informationen

lesen Sie unter

www.etoe.at

Entgeltliche Einschaltung

Alessandro Wolf

CEO Lidl Österreich

FOTO: LIDL ÖSTERREICH

25 JAHRE LIDL ÖSTERREICH: WEITERHIN FOKUS

AUF ROT-WEIß-ROT UND NACHHALTIGKEIT

Über 1 Mrd. Euro

Wertschöpfung für

heimische Lieferant:innen,

Sortiment wird weiter

ausgebaut.

Seit 1998 ist Lidl Österreich erfolgreich

auf dem heimischen Lebensmittelmarkt

vertreten. Heute

arbeiten bereits rund 5.800 Mitarbeiter:innen

in über 250 Filialen, der Salzburger

Zentrale und den drei Logistikzentren

in Laakirchen, Wundschuh und Großebersdorf.

Lidl CEO Alessandro Wolf blickt

positiv in das Jubiläumsjahr und wird den

österreichischen Weg fortsetzen.

FOTO: LIDL ÖSTERREICH

Herr Wolf, wie zufrieden sind Sie mit der

Entwicklung von Lidl in Österreich?

Österreich ist ein umkämpfter Markt – ich

sehe es als großen Erfolg, dass wir uns

als einer der letzten Neuankömmlinge in

Österreich etablieren konnten. Das alles ist

ein Erfolg des Teams von Lidl – wir haben

viele Mitarbeiter:innen, die schon viele

Jahre bei uns arbeiten. Wir haben auch

treue Geschäftspartner:innen, die von den

ersten Tagen an mit uns gearbeitet haben,

und das ist nicht selbstverständlich. Gerade

Lieferant:innen aus Österreich waren am

Anfang nicht leicht zu bekommen.

Wie viel Österreich steckt heute im Sortiment

von Lidl?

Mehr als die meisten denken! Rund 300

heimische Betriebe und mehr als 1.500

Bauern und Bäuerinnen und Landwirte und

Landwirtinnen profitieren von der langfristigen

Partnerschaft mit Lidl Österreich. Im

vergangenen Jahr haben heimische Lieferant:innen

eine Rekord-Wertschöpfung von

über 1 Milliarde Euro über die Geschäftsbeziehung

zu Lidl erzielt. Rund 490 Mio. Euro

kommen aus dem Export zu anderen Lidl

Landesgesellschaften. Mittlerweile stammen

über 50 % der verkauften Lebensmittel

in unseren Filialen aus Österreich – das sind

pro Jahr mehr als 530 Mio. Produkte. Diesen

erfolgreichen Weg werden wir fortsetzen!

Wird dieser Umsatz nur mit österreichischen

Marken erzielt?

Nein. Als Diskonter bilden bei uns die

Eigenmarken ein wichtiges Standbein.

Deshalb haben wir für Österreich eigene

Exklusivmarken entwickelt: „Alpengut“

für Molkereiprodukte, „Wiesentaler“ für

Frischfleisch und Wurst und „Ein Gutes

Stück Heimat“ als eigene Bio-Marke aus

Österreich. Bei diesen Eigenmarken können

sich die Kundinnen und Kunden zu 100 %

darauf verlassen, dass Österreich drinnen

ist. Fast alle dieser Produkte sind auch

AMA-zertifiziert. Die Produzent:innen stehen

transparent auf den Verpackungen, ein

beliebiges Austauschen von Lieferant:innen

gibt es bei uns nicht.

Auch Nachhaltigkeit ist bei Lidl Österreich

ein großes Thema. Was kann ein:e

Lebensmittelhändler:in dazu beitragen?

Sehr viel sogar. Als großer Lebensmittelhändler

haben wir eine Verantwortung für

Mensch und Umwelt. Das ist für uns nicht

nur eine unternehmerische Notwendigkeit,

sondern auch eine moralische Verpflichtung

gegenüber allen nachfolgenden Generationen.

Was das Sortiment betrifft, werden wir

uns genau ansehen, wo es Sinn macht, auf

tierisches Protein zu verzichten und

pflanzliches Protein einzusetzen. Das heißt

nicht, dass es keine tierischen Produkte

mehr geben wird. Wir werden dennoch

bewusster darauf achten, welche Auswirkungen

unser Sortiment mittelbar auf das Klima

hat. Das sehen wir als unsere Verantwortung.

Aktuell haben wir schon über 270 vegane

Artikel dauerhaft im Sortiment. Bis 2025

werden wir das Angebot auf über 400

Produkte ausweiten. Damit überlassen wir

unseren Kund:innen die Wahl, sich für rein

pflanzliche Produkte zu entscheiden.

Mehr erfahren:

www.lidl.at


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INTERVIEW

„Ich war schon

immer in das

Landleben verliebt“

– im Interview mit

Influencerin @Kaaaatsch

FOTO: KÖCKENBERGER KATHARINA

Katharina

Köckenberger ist

landwirtschaftliche

Facharbeiterin und hat

70.000 Follower:innen

auf Instagram. Auf

der Plattform nimmt

sie ihre Community

mit durch ihren

spannenden Alltag.

FOTO: KÖCKENBERGER KATHARINA

Preis-Leistungsverhältnis stimmen. Meiner

Meinung nach ist es ebenso wichtig zu

investieren. Dies ermöglicht eine effektivere

Arbeit und kann viel Zeit ersparen.

Spielt Digitalisierung eine große Rolle

dabei?

Das Thema Digitalisierung wird von vielen

Personen noch skeptisch betrachtet. So wie

es in jedem Bereich der Fall ist, geht natürlich

auch die Landwirtschaft mit der Zeit.

Die Digitalisierung bringt sowohl Erleichterungen

als auch Herausforderungen in der

Arbeitsweise der Landwirte mit sich. Es gibt

aber bereits einige hilfreiche Apps, die die

Landwirte bei der Planung und Umsetzung

unterstützen. Ebenso kommen auf einigen

Betrieben Drohnen zum Einsatz – beispielsweise

zur Bekämpfung des Maiszünslers,

für die Erkennung von Wildtieren bzw.

Wildschäden oder auch für die Erstellung

von Applikationskarten und einige weitere

hilfreiche Anwendungen.

Kurzes Intro – Worum geht’s, wer bist du,

was machst du?

Mein Name ist Katharina Köckenberger,

ich bin 26 Jahre alt und wohne im schönen

Niederösterreich. Ich bin in einem Dorf

aufgewachsen und war schon immer in das

Landleben verliebt. 2013 kam ich schließlich

mit meinem Freund Moritz Bogner, einem

Landwirt, zusammen und seither beschäftige

ich mich mit dieser Thematik. Ich habe

mich dazu entschlossen, landwirtschaftliche

Facharbeiterin zu werden und begonnen,

meine Erfahrungen und Erlebnisse auf

Instagram zu teilen. Zusätzlich bin ich bei

der freiwilligen Feuerwehr, ich mache gerne

Sport und habe den Jagdschein.

2022 habe ich meinen Studienabschluss

in Marketing und Kommunikation

gemacht. Ich arbeite nun Vollzeit in einem

Unternehmen; die restliche Zeit widme ich

der Landwirtschaft und Instagram.

Bei dem Familienbetrieb handelt es sich

um einen Ackerbaubetrieb mit Lohnunternehmen

in Niederösterreich. Als

Dienstleistung bieten sie unter anderem

Bodenbearbeitung, Gülleausbringung,

Pflanzenschutz, Aussaat, Ernte, Transport

und Erdbewegung an. Aktuell, also in den

Wintermonaten, verbringen wir viel Zeit im

Wald und in der Werkstatt für die Wartung

der Maschinen.

Meine liebsten Arbeiten in der Landwirtschaft

sind der Erntetransport, die

Bodenbearbeitung und die Aussaat. Neben

meinem Vollzeitjob ist dies aktuell nur sehr

eingeschränkt möglich aber trotzdem ein

schöner Ausgleich. Auf Instagram versuche

ich authentisch zu sein, das heißt, ich zeige

mich gerne bei der Arbeit am Feld oder im

Wald.

Maschinen und Landtechnik: Was ist dir

daran wichtig und wie wichtig sind gute

Maschinen?

Es gibt viele verschiedene Aspekte beim

Kauf einer Landmaschine, die man beachten

kann. Jeder hat andere Bedingungen

und Vorlieben. Natürlich spielen auch die

Markentreue und die Erfahrung über Generationen

hinweg eine gewisse Rolle.

Eine gute Maschine ist für mich jene,

die richtig gewartet und gepflegt wird. Man

muss sich auf eine Maschine verlassen

können und natürlich sollte dabei auch das

Meine liebsten

Arbeiten in der

Landwirtschaft sind

der Erntetransport, die

Bodenbearbeitung und

die Aussaat.

Influencerin kaatsch

Wie stellst du dir deinen perfekten Hof

vor?

Grundsätzlich finde ich den Betrieb meines

Freundes und seiner Brüder schon sehr toll.

Auf meinem perfekten Hof stelle ich mir

in Zukunft meine eigenen Kinder vor und

wie sie ebenso die Liebe zur Landwirtschaft

entdecken.

Generell wünsche ich mir für die Landwirtschaft

in Zukunft, dass sich die Einstellung

vieler Menschen ändert und die

Wertschätzung zurückkehrt – denn am

Ende geht es um unsere Lebensmittel.

Follow me on

Instagram:

@kaaaatsch


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DIGITALISIERUNG

Digitalisierung

in der Landwirtschaft

Landwirtschaft 4.0 ist das neue Schlagwort in der Agrarbranche. Doch was steckt dahinter und welche

Vorteile lassen sich für Betriebsführer:innen genauso wie für Mitarbeiter:innen daraus ziehen?

Text Lukas Wieringer

Die Digitalisierung hat unser

aller Leben längst im Griff.

Egal, ob im Beruf oder im Privatleben

– ohne Digitalisierung

kommt heute niemand mehr

aus. Und nach der Industrie 4.0 ist jetzt

auch die Landwirtschaft gefragt, den nächsten

Schritt zu wagen. Denn Landwirtschaft

4.0 kann mehr, als man denkt.

Intelligentes Datenmanagement

In der Landwirtschaft fallen riesige Mengen

an Daten an; sei es in der Viehzucht, der

Milchwirtschaft oder beim Ackerbau.

Bisher wurden diese Daten vom Bauer/

der Bäuerin selbst erkannt, erfasst und

mit der eigenen Erfahrung und nach der

eigenen Einschätzung weiterverarbeitet. Es

ist aber schlichtweg nicht immer möglich,

in jedem Bereich der eigenen Landwirtschaft

alle Daten und Fakten ständig im

Kopf zu haben. Doch das ist in Zeiten der

Landwirtschaft 4.0 auch nicht mehr nötig.

Durch smarte Softwarelösungen werden

bevorstehende Entscheidungen durch das

gezielte Erfassen und optimale Auswerten

und Analysieren gesammelter Daten nämlich

deutlich erleichtert. Diese Optimierung

in den Abläufen führt naturgemäß auch zu

einer Ertragssteigerung und somit am Ende

des Tages zu einem deutlich größeren Plus

auf der Habenseite.

Dünge- und Pflanzenschutz

Besonders im Ackerbau spielen Dünger

und Pflanzenschutzmittel eine große Rolle.

Und jede:r Brancheninsider:in weiß, wie

teuer der Einsatz dieser Substanzen – die

in den meisten Fällen der Ertragsoptimierung

dienen – den Landwirt:innen auf das

gesamte Jahr gerechnet kommt. Doch es

gibt Abhilfe: Dank der vielzitierten Landwirtschaft

4.0 ist es nun möglich, den Einsatz

von Dünge- und Pflanzenschutzmittel

mit maßgeschneiderten Softwarelösungen

optimal zu planen und zu optimieren.

Auf dem Acker arbeiten sensorgesteuerte

Landmaschinen mit GPS-Unterstützung.

Das ermöglicht Landwirt:innen, die Entwicklung

und die Nährstoffversorgung der

Nutzpflanzen punktgenau zu beobachten

und zu steuern, was den Ertrag steigert.

Und es wird nur genau so viel Dünger

und Pflanzenschutzmittel verwendet, wie

unbedingt nötig. Das schont nicht nur die

Finanzen des landwirtschaftlichen Betriebs,

sondern stellt auch einen aktiven Beitrag

zum Umweltschutz dar.

Das digitalisierte Arbeitsgerät

Für eine nachhaltige Verbesserung des

Betriebsergebnisses und Erleichterung der

täglichen Arbeit bieten moderne Geräte

bereits die Möglichkeit, auf Digitalisierung

zu setzen. Mit automatischer Spurführung

via GPS arbeiten beispielsweise Traktoren

wie auf Schienen; immer in der richtigen

Spur, ohne Überlappung und mit voller

Arbeitsbreite. Auch eine drohende Schadverdichtung

des Bodens lässt sich mittels

Assistenzsystemen erkennen. Für die

erforderlichen Berechnungen werden

Maschinen- und Bodenzustandsdaten

verknüpft. Und für den Fall, dass etwas

kaputt geht, weiß der Servicepartner schon

Bescheid, denn miteinander vernetzte

Maschinen informieren automatisch über

Fehler, die für etwaige Servicepartner

sofort zugänglich sind. So kann in kürzester

Zeit auf Defekte reagiert werden. Das

macht die Diagnose einfach und hält

Ausfallzeiten kurz. Doch das funktioniert

nicht erst bei Defekten. Auch anstehende

Wartungen werden von der Maschine

selbst an den Servicebetrieb gemeldet und

geplant. Das spart Zeit und hält den

Betrieb am Laufen. Der Digitalisierung sei

Dank.

FOTO: SHUTTERSTOCK

Vernetzte Maschinen. Vernetzte Services. Vernetzter Betrieb.

Nutzen Sie das volle Potenzial der CLAAS digitalen Lösungen. Wenn Sie wissen, wo sich Ihre Maschinen gerade befinden, wie deren

Betriebszustand ist und welche Möglichkeiten die jeweilige Arbeitsumgebung bietet, können Sie viel Zeit, wertvolle Ressourcen und

damit bares Geld sparen.

Lenksysteme GPS Pilot - CEMOS - TELEMATICS und DataConnect - CLAAS connect - Remote Service - Farm Management


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NEWS

Landjugend

ist fokussiert,

motiviert und

zukunftsorientiert

Mit über 90.000

Mitgliedern ist die

Landjugend die größte

Jugendorganisation am

Land. Seit 69 Jahren hält

der Verein die Regionen

mit zahlreichen Projekten

und Initiativen attraktiv

und zukunftsfit.

FOTO: HEKTAR.TV

FOTO: HEKTAR.TV

Du bist letztes Jahr im EU-Parlament mit

einem Preis für die entwickelte Aquaponik-Fischzuchtanlage

ausgezeichnet

worden, weil sie zeigt, wie umwelt- und

ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft

gelingen kann. Was bedeutet dir

dieser Preis?

Aquaponik gibt es schon lange. Nur in

Österreich war es bis dato nicht so geläufig.

Uns persönlich bedeutet der Preis sehr viel.

Dadurch sehen wir uns in der ressourcenund

umweltschonenden Arbeit bestätigt.

Was ist unter Aquaponik zu verstehen?

Aquaponik ist eine Kombination aus

Fischzucht (Aquakultur) und Gemüseanbau

(Hydrokultur). Fisch und Gemüse

stehen hierbei im Einklang und gedeihen

in ein- und demselben Wasserkreislauf. Bei

dieser Kreislaufwirtschaft profitiert das

Gemüse durch Nährstoffe aus dem Kot der

Fische und die Fische profitieren durch die

Wasserfiltration der Pflanzen.

Über 13.000 ehrenamtliche Mitarbeiter

sorgen Land auf, Land

ab für ein abwechslungsreiches

und auf die Jugend abgestimmtes

Bildungsprogramm. Im Rahmen der rund

100.000 Bildungsstunden jährlich lernen

junge Menschen ihre eigenen Fähigkeiten

kennen und erwerben neues Wissen.

Zudem engagieren sich die Jugendlichen

für ein gutes Zusammenleben. Österreichweit

ist der Verein für die Projektarbeit,

insbesondere für seine „Tat.Ort Jugend“-

Aktionen, bekannt. Dabei wird unentgeltlich

wertvolle Arbeit für den ländlichen

Raum und die Gemeinden geleistet.

Welche innovativen und zukunftsorientierten

Persönlichkeiten aus der Landjugend

hervorgehen, zeigt Simon Kaiblingers

Erfolgsgeschichte. Mit einer Aquaponik-

Aanlage, die er gemeinsam mit seiner Frau

Alina realisierte, ist er mehr als erfolgreich.

Er bekam Ende 2022 sogar eine Auszeichnung

im EU-Parlament dafür.

Simon, du bist seit 2008 Mitglied der Landjugend,

was bedeutet der Verein für dich?

Landjugend bedeutet für mich Gemeinschaft

und Zusammenhalt von jungen

Leuten, die miteinander viele Erfahrungen

fürs spätere Leben sammeln.

Wurdest du von der Landjugend dazu

motiviert, neue und innovative Projekte

in deinem Betrieb umzusetzen?

Bereits in meiner aktiven Landjugendzeit

haben wir unser Aquaponik-Projekt gestartet.

Durch die tollen Weiterbildungsangebote,

bei denen neben fachlichem Input

auch innovative Praxisbeispiele vorgestellt

werden, bekommen junge Landwirtinnen

und Landwirte neue Einblicke. Das regt

natürlich an, das bisherige Betriebskonzept

zu überdenken und den eigenen Betrieb

weiterzuentwickeln.

Wie hast du dich durch die Landjugend

weiterentwickelt?

Meine Persönlichkeit konnte ich durch

die Landjugend enorm weiterentwickeln.

Neben Rhetorik lernte ich auch die Planung

und Koordination von Projekten. Dabei

übernahm ich Verantwortung, motivierte

andere Mitglieder und förderte den Teamspirit.

Denn nur als Team und wenn alle an

einem Strang ziehen, werden die gesteckten

Ziele erreicht.

Wie sieht dein Rat an all jene aus, die mit

einer innovativen Idee erfolgreich werden

wollen?

Wichtig ist, nach dem ersten Rückschlag

nicht gleich aufzugeben. Weiterhin an die

Idee zu glauben und hart dafür zu arbeiten,

lohnt sich.

Was ist deine schönste Landjugend-Erinnerung?

Davon gibt es sehr viele! Ein ganz toller

Moment war für mich, als wir vom Fanbus

meiner Heimatgemeinde beim Bundesentscheid

Agrarolympiade in Salzburg

angefeuert wurden.

FOTO: HEKTAR.TV


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TIERWOHL

FOTO: XXXX

FOTO: ANNA SCHOBER / FAMILIE JÄGERSBERGER

Es ist 5 Uhr früh, der Wecker klingelt

Im land- und forstwirtschaftlichen Betrieb der Familie Jägersberger, vulgo Ax, beginnt ein

gewöhnlicher Tag mit der Fütterung der Tiere. Ihr Betrieb liegt im Herzen eines wunderschönen

Talkessels; unübersehbar thront das 2.076 m hohe Bergmassiv des Schneebergs hinter dem

konventionell bewirtschafteten Ax.Ox.Hof.

Seit 2002 betreiben Ingrid und

Hannes eine Ochsenmast im

Vollerwerb mit 65 Ochsen. Im

Sommer tummeln sich die

Tiere auf den rund 25 ha großen

Dauerweiden. Das Grundfutter

für die Wintermonate wird auf den 15 ha

Grünland- und 9,5 ha Ackerflächen selbst

geerntet. Kreislaufwirtschaft ist den beiden

sehr wichtig, weshalb ein sorgsamer und

nachhaltiger Umgang mit Grund und Boden

gegeben und für künftige Generationen

gesichert ist.

Wirft man einen Blick in den Stall,

erkennt man, dass hier liebevoll mit den

Tieren umgegangen wird. In den Freilaufställen

ist es ruhig, in den verschiedenen

Mastställen, je nach Mastabschnitt, findet

man entspannte Tiere vor, die genüsslich

am Wiederkäuen sind.

Um 10 Uhr geht die Bäuerin erneut in den

Stall. Im Winter gibt es vormittags noch

eine Futtergabe, im Sommer geht es für die

Ochsen hinaus auf die Weiden. Zeitgleich

erfolgt eine gründliche Kontrolle, ob alle

Tiere wohlauf sind. Außerdem wird die

Sauberkeit der Tränken kontrolliert, denn

frisches Wasser ist wichtig für die Gesundheit

der Tiere. Während dieser Abläufe gibt

es außerdem längere Streicheleinheiten,

das genießen nicht nur die Tiere, sondern

auch die Bäuerin. Ein ausreichender

Mensch-Tier-Kontakt ist gesundheitsfördernd

und stressabbauend. Dies trägt nachweislich

zum Wohl der Tiere bei. Am Ax.Ox.

Hof fühlen sich die Tiere im alten und auch

im neuen Stall sehr wohl.

Den alten Milchviehstall aus dem Jahr

1890 haben Hannes und Ingrid in Eigenregie

zu einem Freilaufstall umgebaut. Je

nach Größe und Mastabschnitt werden die

Tiere auf Stroh in Gruppen gehalten. Es

gibt zwei Abteile mit Liegeflächen und vier

Abteile mit Tiefstreu. Man könnte diesen

Stall auch als sogenannten „Tierwohlstall“

bezeichnen, dessen Betreuung sehr arbeitsintensiv

ist und besonders viel Management

erfordert.

In der Phase der Endmast übersiedeln 30

Ochsen in den 2016 neu errichteten Stall.

Die Abteile sind mit perforierten Betonelementen

ausgelegt, damit Kot und Urin

in den Güllekeller fallen können. „Der neue

Stall stellt eine immense Arbeitserleichterung

dar; und auf den Grünlandflächen

haben wir durch die anfallende Gülle

eine perfekte Zwischendüngung“, betont

Hannes.

Das Thema „Tierwohl“ ist in aller

Munde und wird von der Gesellschaft

gefordert, wobei viele Menschen jetzt

vielleicht denken, dass diese Tiere zu Tode

gestreichelt werden würden. Dem ist nicht

so, denn auch diese Tiere werden einmal

geschlachtet. Jeder Mensch, der Fleisch

isst, muss sich dessen bewusst sein, dass

ein Tier dafür sein Leben lassen muss. Ein

wertschätzender Umgang mit heimischen

Lebensmitteln, der sich in unserer Ernährung

widerspiegelt, würde schon vieles

verändern.

„Das geforderte ‚Tierwohl‘ wirft der Konsument

mit seinem Griff ins Regal schnell

wieder über Bord, nachdem der Blick beim

Preisschild hängen geblieben ist. ‚Tierwohl‘

muss honoriert werden, denn es bedeutet

für uns Landwirte eine immense Mehrarbeit.

Auch wir Bäuerinnen und Bauern

leben nicht von der Hand in den Mund“, so

die Meinung der Bäuerin.

Um 16 Uhr beginnt die abendliche Fütterung.

Ingrid steht mit dem Handy in der

Hand im Futtergang und beobachtet ihre

Ochsen. Mit dem Finger am Auslöser ihrer

Handykamera wartet sie auf den perfekten

Moment, um Bilder und Beiträge für ihren

Social-Media-Account zu sammeln.

Beim gemeinsamen Abendessen lassen

Ingrid und Hannes den Tag Revue passieren

und blicken mit Optimismus in die Zukunft.

Die Zukunftspläne vom Ax.Ox.Hof

können jederzeit mitverfolgt werden.

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Entgeltliche Einschaltung

FOTO: NACHHALTIGE TIERHALTUNG ÖSTERREICH

„StadtLandTier“: Blackbox Bauernhof?

Während wir ohne Essen nicht überleben können und „Gut essen“ voll im Trend liegt,

weiß kaum jemand, wo unsere Nahrungsmittel herkommen und wer sie herstellt.

Das ist wenig überraschend –

leben doch knapp drei von fünf

Österreicherinnen und Österreichern

im städtischen Raum.

Gleichzeitig arbeiten weniger

als 4 % der Erwerbstätigen in Österreich in

der Landwirtschaft. Sie sorgen dafür, dass

die Konsument:innen das ganze Jahr über

auf hochwertige Lebensmittel „made in

Austria“ vertrauen können.

Kaum jemand kennt aber eine:n der

rund 420.000 Land- und Forstwirtinnen

und -wirte persönlich oder hat Einblick in

ihre Arbeit. Oder hätten Sie gewusst, dass

zwei von drei Landwirt:innen ihre Höfe

im Nebenerwerb betreiben und die allermeisten

davon als Familienbetrieb geführt

werden (93 %) – und dass Österreich in

Europa zu den Bio-Pionier:innen zählt?

Ins Gespräch kommen

Die Initiative „StadtLandTier“ will das

nun ändern. Auf Instagram und Facebook

wird „StadtLandTier“ die österreichischen

Bauern und Bäuerinnen vor den Vorhang

holen und sie mitsamt ihren Betrieben und

Produkten vorstellen. Dabei will man „die

Stalltüren für alle öffnen“ und mit Einblicken

in die Arbeit der Bauern und Bäuerinnen

für Transparenz sorgen.

Bei den Konsument:innen soll so ein

Bewusstsein für die Arbeit in der Landwirtschaft

geschaffen und der Wert regionaler

Produkte verdeutlicht werden. Ergänzt

werden diese Beiträge durch allerhand

Wissenswertes rund um tierische Nahrungsmittel:

von Fakten zur Tierhaltung in

Österreich über Einkaufstipps bis hin zu

Rezeptideen für die gelungene Zubereitung.

Ziel ist es, einen informierten Dialog

zwischen Bauern und Bäuerinnen auf der

einen und Konsument:innen auf der

anderen Seite anzustoßen. Und das kann

nur gelingen, wenn der Bauernhof nicht

länger eine Blackbox bleibt.

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Eine Themenzeitung von Mediaplanet

EXPERTISE

Lebensmittel und deren

Herstellung: Welche Spuren

unser Essen hinterlässt

Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin des

Fachverbands der Lebensmittelindustrie, im

Gespräch über Hintergründe und Zukunftsvisionen.

Frau Koßdorff, wie wird sich die

Kreislaufwirtschaft in der Lebensmittelindustrie

in Österreich in Zukunft entwickeln?

Welche Veränderungen stehen

uns in den kommenden Jahren bevor?

Die Lebensmittelindustrie zählt mit ihren

rund 200 Betrieben und 27.000 Beschäftigten

zu den größten Branchen Österreichs.

Sie sichert täglich die Versorgung des

Landes mit sicheren, qualitativ hochwertigen

und genussvollen Lebensmitteln.

Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sind

dabei sehr wichtig und in vielen Bereichen

gelebte Praxis, etwa beim Recycling von

Verpackungen oder bei der Beschaffung

von Rohstoffen. Dieser Trend

wird sich weiter verstärken. Ziel

ist es, Rohstoffe so lange wie

möglich im Kreislauf zu halten

und Abfälle bestmöglich zu

vermeiden.

Was sind Ihrer Meinung

nach die wichtigsten

Schritte, die die Lebensmittelindustrie

in Österreich

setzen sollte, um die Kreislaufwirtschaft

in der Branche

zu fördern?

Vom Mehrwegbehälter aus Glas bis

zur Getränkeflasche aus dem Material

gesammelter PET-Flaschen: Wertvolle

Rohstoffe aus Lebensmittel- und Getränkeverpackungen

sollten möglichst lange im

Stoffkreislauf gehalten werden. Best-Practice-Beispiele

aus der Branche zeigen,

wie das geht. In der Recycling-Anlage in

Müllendorf (Homepage: pet2pet.at), einer

Initiative einiger heimischer Getränkeabfüll-Unternehmen,

werden aus gesammelten

PET-Flaschen neue PET-Flaschen

hergestellt, was sich rePET nennt.

Durch das Schließen von Produktionsprozessen

etwa in der Stärke-, Zucker-, Bieroder

Gemüseproduktion können außerdem

in vielen Fällen Reststoffe wie Schalen oder

Biertreber komplett weiterverwendet

werden und schließlich

als Futtermittel, Düngemittel,

Bioethanol oder in der unternehmenseigenen

Biogasanlage

zum Einsatz kommen.

Auch die Abwärme, die bei

der Lebensmittelherstellung

anfällt, wird in den Betrieben

vielfach bereits rückgewonnen

und wiedereingesetzt. Das

spart den Einsatz von fossilen

Energieträgern wie Erdgas, -öl

oder Kohle, wodurch CO2-

Emissionen reduziert werden.

Alle diese Initiativen tragen

dazu bei, die Kreislaufwirtschaft

weiter zu fördern (siehe

Best-Practice-Beispiele unter:

www.oesterreich-isst-informiert.at).

Wie können Verbraucher:innen ihren

Beitrag leisten, um die Kreislaufwirtschaft

in der Lebensmittelindustrie in

Österreich zu unterstützen?

Konsument:innen können durch das

richtige Sammeln und Entsorgen von Verpackungen

einen wesentlichen Beitrag zum

Klimaschutz leisten. So können Rohstoffe

aus Lebensmittelverpackungen möglichst

lange im Kreislauf gehalten werden. Auch

das achtsame Einkaufen und Lagern

von Lebensmitteln hilft, Lebensmittelabfälle

zu Hause zu vermeiden. Jeder österreichische

Haushalt wirft pro Jahr fast 58

kg unverdorbene Lebensmittel in den Müll.

Häufige Gründe dafür sind zu große Einkaufsmengen

und zu rasches Wegwerfen

noch genießbarer Produkte. Da ist eine gute

Einkaufsplanung schon die halbe Miete,

die nicht nur Ressourcen, sondern auch die

Geldbörse schont.

Wie wird der Einsatz von Maschinen und

Technologien in der Lebensmittelindustrie

in Österreich die Zukunft der Branche

beeinflussen?

Technische Anlagen sind bei der Herstellung

von Lebensmitteln und Getränken

ein wichtiges Tool, um Verarbeitungsschritte

wie das Schneiden, Zerkleinern,

Kochen oder Pasteurisieren von Rohwaren

oder Abfüllen und Verpacken der fertigen

Produkte zu ermöglichen. Dabei stehen die

Sicherheit und Qualität der Lebensmittel

im Zentrum. In der Praxis sind solche

Anlagen oft einfach „größere“ Versionen

von bekannten Haushaltsgeräten. Ein

Beispiel: Wenn Sie Marmelade zuhause

in einem Topf kochen und umrühren,

erfolgt das in einem Betrieb

technisch analog im größeren

Maßstab – und meistens

energieeffizienter als zuhause.

Forschung und Entwicklung

gehen hier stetig weiter,

um teure Energie gut zu

nutzen und wertvolle Lebensmittel

möglichst schonend

herzustellen.

Wie werden Innovationen und

Technologien eingesetzt, um

die Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit

der Produktion in der

heimischen Lebensmittelindustrie zu

verbessern?

Die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen

ermöglicht laufende Verbesserungen

für eine nachhaltige

Lebensmittelherstellung. Wissenschaftspreise

wie DER ALIMENTARIUS der

Fachzeitschrift DIE ERNÄRHUNG unterstützen

dabei junge Forscher:innen. So

können die Hersteller:innen in Österreich

weiterhin alle Konsument:innen mit guten

und sicheren Lebensmitteln versorgen.

Auch in den 180 Ländern weltweit, in die

exportiert wird, schätzen Menschen diese

Leistungen unserer Betriebe.

FOTO: WILKE FOTOS: SHUTTERSTOCK

Mag. Katharina

Koßdorff

Geschäftsführerin

Fachverband der Lebensmittelindustrie


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

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ZUKUNFT

Österreichs

Jungbäuerinnen

und Jungbauern:

Nächste

Generation

in den

Startlöchern

FOTO: BAUERNBUND

FOTO: BAUERNBUND

Die Landwirtschaft in Österreich ist nicht nur breit aufgestellt, sondern auch besonders jung. Jeder zehnte Bauernhof

wird von einer Jungbäuerin oder einem Jungbauern unter 35 Jahren geführt; genau sind es 12,2 Prozent und damit

deutlich mehr Betriebe als im EU-Durchschnitt (5,1 Prozent). Gelingt es dieser Generation von jungen Bäuerinnen und

Bauern, trotz multipler weltweiter Krisen mit Zuversicht in die Zukunft zu sehen?

Klare Antworten liefert eine aktuelle

KeyQUEST-Umfrage unter Österreichs

Landwirt:innen. 2022 wurde

der höchste Zufriedenheitswert

seit Einführung der Umfrage 2010 festgestellt

– insbesondere bei Betriebsführerinnen

und -führerin bis 34 Jahren. Warum

das so ist, entschlüsseln Georg Strasser

und Carina Reiter. Strasser ist Präsident

des Österreichischen Bauernbundes, Reiter

dessen Jugendsprecherin. Beide sind sie

leidenschaftliche Praktiker:innen. Reiter

bestätigt die positive Stimmung: „Gerade

wir Jungen erfahren in schwierigen Zeiten

den Rückhalt der Bevölkerung. In den

letzten Jahren wurde das Bewusstsein für

eine sichere Versorgung geschärft. Die

gestiegene Wertschätzung wirkt sich positiv

auf die Zufriedenheit der Jungbäuerinnen

und -bauern aus, das lässt uns positiv nach

vorne blicken.“

Strasser verweist auf die Kenntnisse, die

Hofübernehmer:innen von ihren Vorgängerinnen

und Vorgängern und am Bildungsweg

erhalten: „Landwirtschaft denkt in

Generationen, Wissen wird von den Eltern

an die Kinder weitergegeben. Das landund

forstwirtschaftliche Bildungswesen

zeichnet sich durch Praxisnähe

und eine enge Verbindung zur

Forschung aus. Die Landwirtschaft

ist auch der Lehrberuf mit den

viertmeisten Lehrabschlüssen in

Österreich.“

Reiter betont außerdem die biodiversitätsfördernde

Wirtschaftsweise, die gerade

von den Jungen gelebt wird: „Das Agrarumweltprogramm

ÖPUL erfreut sich reger

Beliebtheit, bereits vier von fünf Betrieben

nehmen daran teil und erbringen freiwillige

FOTO: SHUTTERSTOCK

Mehrleistungen für Klima- und Artenschutz.

Wir wollen diese Quote weiter ausbauen,

ohne die Versorgungssicherheit und das

wirtschaftliche Fortkommen unserer bäuerlichen

Familienbetriebe zu vernachlässigen.“

Ein Alleinstellungsmerkmal sei die standortangepasste

Landwirtschaft, meint

Reiter. „Wir arbeiten im Einklang

mit der Natur und produzieren

höchste Qualität. Dieser Weg hat

sich nicht nur auf nationaler Ebene

als Erfolgsmodell bewährt“,

so die Jungbäuerin. Auf dem

elterlichen Betrieb in Pfarrwerfen

im Salzburger Land ist die Mutterkuhhaltung

der Haupterwerbszweig, die Tiere

werden am Betrieb auf der Weide gehalten.

„Durch eine aktive Bewirtschaftung des

Grünlandes, aber auch etwa des Waldes,

leisten wir einen wesentlichen Beitrag zum

Klimaschutz. Nachhaltig bewirtschaftete

Wälder und Böden dienen als Kohlenstoffspeicher

und sind natürliche Luftfilter“,

sagt Reiter.

Die Landwirtschaft, insbesondere die

Generation der Hofübernehmer:innen, sei

ein wesentlicher Teil der Energiewende,

führt Strasser aus: „Die nächste Generation

trägt aktiv zum Ausbau erneuerbarer

Energien bei. Es liegt an uns, die Betriebe

beim Weg in die Energieunabhängigkeit zu

unterstützen, etwa mit dem Fördermodell

‚Energieautarker Bauernhof‘. Wir forcieren

den Ausbau von Photovoltaik – auf Dachflächen,

versiegelten Flächen und als

Agrar-Photovoltaik mit sinnvoller Doppelnutzung.

Zusätzlich steigern wir auch die

Biogasproduktion im Land, verwerten

Reststoffe sinnvoll und tragen auch hier zu

mehr Unabhängigkeit bei.“

STOPP DEM BODENVERBRAUCH!

„ Bedenken wir: Der Boden ist eine nicht erneuerbare, wertvolle Ressource. In einer

Handvoll Erde leben mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt! Dieses

Wunderwerk Boden bindet Kohlenstoff, reinigt Wasser, verhindert Überschwemmungen,

schützt vor Dürre, liefert uns Lebensmittel, gibt Menschen, Tieren und Pflanzen

Lebensraum. Der Boden ist also Teil unserer kritischen Infrastruktur.

Stoppen wir daher die weitere Verbauung unserer Äcker und Wiesen und erhalten so

unsere Böden zur Produktion von regionalen Lebensmitteln. Auch unsere Kinder und

Kindeskinder möchten eine lebenswerte Zukunft haben – das sind wir ihnen schuldig!


Die Österreichische Hagelversicherung - weil uns die Zukunft ein Anliegen ist.


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Eine Themenzeitung von Mediaplanet

Entgeltliche Einschaltung

FOTOS: KWB ENERGIESYSTEME GMBH

Bei KWB steht

der effiziente

Energieeinsatz

im Mittelpunkt

Beim steirischen Energiesystemanbieter KWB

stehen die Zeichen auf Wandel. Das Unternehmen

entwickelte sich vom reinen Heizkesselhersteller

zum Gesamtlösungsanbieter für Wärme und Strom

und bietet mittlerweile alle Komponenten für die

Energiewende in den eigenen vier Wänden an.

FOTOS: KWB ENERGIESYSTEME GMBH

Die Heizung ist nur ein Element

im Gesamtenergiesystem

eines Hauses. Durch die

Erweiterung des Portfolios

bietet KWB seinen Kund:innen

ein intelligent aufeinander abgestimmtes

Zusammenspiel verschiedener Komponenten.

Denn das Kernanliegen der täglichen

Arbeit bei KWB ist der sinnvolle Einsatz

von Ressourcen. Gemeinsam mit seinen

konzernweit über 400 Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern arbeitet KWB daran, die

vorhandene Energie im jeweiligen System

möglichst intelligent zu nutzen. Wenn

KWB wegen der Heizung gerufen wird,

ergibt es Sinn, das gesamte Energiesystem

zu betrachten, weil sich hier sinnvolle Synergien

ergeben. Mittlerweile bietet KWB

von Photovoltaik und Sonnenkollektoren

bis hin zu Batterie- und Pufferspeicher

alle Komponenten für die Energiewende

in den eigenen vier Wänden an. Verbunden

und aufeinander abgestimmt werden

die einzelnen Module mithilfe des neuen

softwarebasierten Systems KWB Comfort-

Energy, das die Steuerung sämtlicher im

Haus verbauten Energiekomponenten

bündelt. So ermittelt das System, wann

die Sonne scheint, um zu kalkulieren, wie

weit der Pufferspeicher durch Brennstoffe

aufgeheizt werden muss, damit der tägliche

Energiebedarf im jeweiligen Haushalt

gedeckt werden kann. Das intelligente

Energiemanagementsystem steuert die

Energieerzeugung also im Rhythmus der

Natur, setzt diese genau dann ein, wenn

es am sinnvollsten ist, und optimiert sich

durch Nutzer:innenverhalten und Wetterdaten

selbst. Durch die effiziente Nutzung

von kostenloser Sonnenenergie konnte in

der Testphase Brennstoff eingespart und

so die Effizienz des Pelletkessels weiter

gesteigert werden – ein Gewinn aus ökonomischer

und ökologischer Sicht!

Nachhaltig heizen

Während auf EU-Ebene aktuell über Holz

als nachhaltiger Energieträger diskutiert

wird, ist die Lage für KWB eindeutig:

Österreich ist ein Wald- und Holzland.

Damit ist Holz ein zentraler Faktor, wenn es

um die österreichische Energieversorgung

und den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen

geht. In Europa ist Biomasse eine der

tragenden Säulen der Energiewende.

Jahrzehntelange Forschungs- und Entwicklungsarbeit

haben Biomasseheizsysteme zu

dem gemacht, was sie heute sind: eine

etablierte Technologie am Heizungsmarkt.

Heizsysteme von KWB sind Hightech-Produkte,

die den Brennstoff Holz höchst

effizient und extrem sauber verbrennen.

Ein Umstieg von fossilen Heizsystemen wie

z. B. von einer Ölheizung auf eine moderne

KWB Biomasseheizung ist daher ein

wertvoller Beitrag zum Klimaschutz und

wird vom Staat gefördert.

Lesen Sie mehr unter:

kwb.net

KWB MultiSun

Solar thermie

ca. 10 m 2

KWB Combifire

Stückholz- & Pelletheizung

18 – 38 kW

KWB EmpaCompact

Puffer speicher

> 2.000 l


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

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Wassermanagement als

Ausweg aus der Klimakrise

Wasserknappheit stellt eine zunehmende Herausforderung für Landwirtschaft und

Lebensmittelindustrie dar und verlangt nach innovativen Wassermanagement-Lösungen.

Text

Werner Sturmberger

FOTO: SHUTTERSTOCK

Der Rückblick der Zentralanstalt

für Meteorologie und Geodynamik

auf den vergangenen Winter

verheißt wenig Gutes: Dieser

war vergleichsweise warm und zumindest

stellenweise sehr trocken – vor allem der

Westen Österreichs, aber auch das südliche

Niederösterreich und das Mittelburgenland

waren betroffen. Mit einer Besserung ist

mittelfristig nicht zu rechnen, denn einem

aktuellen Bericht des Weltwirtschaftsforums

zufolge wird der weltweite Bedarf das

tatsächlich zur Verfügung stehende Frischwasser

im Jahr 2030 um bis zu 40 Prozent

überschreiten. Und schon jetzt stellt der

Wassermangel für zahllose Biotope, Flüsse,

Seen und Feuchtgebiete sowie für deren

Biodiversität eine akute Gefahr dar. Er

bedroht aber auch

die globale

Versorgungssicherheit

mit Nahrungsmitteln:

Die Bewässerung in der Landwirtschaft ist

für ca. 70 Prozent des globalen Wasserverbrauchs

verantwortlich.

Die zunehmende Trockenheit wird sich

auch hierzulande bemerkbar machen, wie

ein Bericht des Umweltbundesamts und der

Universität für Bodenkultur zeigt. Demnach

könnten die verfügbaren Grundwasserressourcen

in Österreich bis 2050 um bis

zu 23 Prozent abnehmen. Gleichzeitig wird

der Bedarf an Bewässerungsmaßnahmen

zunehmen. Mit rund 69 Millionen Kubikmeter

ist der Bewässerungsbedarf aktuell

vergleichsweise gering – er konzentriert

sich vor allem auf die Vegetationsperiode

in Ostösterreich. Bis 2050 könnte sich diese

Menge aber verdoppeln. Das wären mehr

als 50.000 olympische Schwimmbecken.

Um der Verknappung des Grundwassers,

der aufgrund des Klimawandels zunehmenden

Verdunstung und dem damit erhöhten

Wasserbedarf der Landwirtschaft entgegenzuwirken,

braucht es nachhaltige

Lösungen: Das Land Niederösterreich

und die Landwirtschaftskammer

Niederösterreich

haben dazu das

Kompetenzzentrum für Bewässerung

gegründet. Seit Juli 2020 wird dort Knowhow

aus Wasser- und Landwirtschaft

gebündelt, um innovative Bewässerungsund

Bewirtschaftungsmethoden zu entwickeln

und diese gemeinsam mit Gemeinden

und Landwirt:innen umzusetzen.

Die lebensmittelverarbeitende Industrie

steht vor ähnlichen Herausforderungen.

Auch hier gilt es, einen verantwortungsvollen

Umgang mit den begrenzten Ressourcen

zu gewährleisten und in gesteigertem

Maße nachhaltige Lösungen zu etablieren.

Dazu zählt beispielsweise eine ressourceneffiziente

Wasseraufbereitung für die

Reinigung und Herstellung von Lebensmitteln

und Getränken, um die Sicherheit und

Qualität der Produkte sicherzustellen. Im

Angesicht drohender Wasserknappheit

gewinnt aber auch die Aufbereitung von

Prozesswasser zur Weiternutzung an

Bedeutung. Technische Partner dieser

Entwicklung sind Wassertechnologieunternehmen,

die ihre Expertise in den gesamten

Lebenszyklus von Wasser einfließen lassen.

Das macht es möglich, Umweltbelastung

und Frischwasserbedarf deutlich zu senken

und somit nachhaltige und ökologische

Produktionsprozesse zu etablieren.

Entgeltliche Einschaltung

Know-how für die österreichische

Ernährungssicherheit

Der Klimawandel gefährdet zusehends die Wasserversorgung der Landwirtschaft. „Moderne

Wassermanagementsysteme können hier Unterstützung bieten“, erklärt Eveline Haagen, Managing Director von

Xylem Austria.

Lesen Sie mehr unter:

www.xylem.com

Wie kann die österreichische Landwirtschaft

auf Wasserkrisen reagieren?

Landwirtschaft ist ohne zuverlässigen

Zugang zu Wasser nicht möglich. Ohne ein

rationelles, nachhaltiges Wassermanagement

machen Landwirtinnen und Landwirte ihren

Lebensunterhalt von Wetterbedingungen

und häufig auch von ineffizienten, arbeitsintensiven

und unzuverlässigen Methoden

abhängig. Energie- und Wasserverbrauch der

Bewässerung machen einen der höchsten

Kostenfaktoren aus. Für eine kontinuierliche

Produktivität braucht es bereits jetzt kurzfristige

Lösungen mit hohem Wirkungsgrad

sowie zuverlässige Pumpensysteme. Langfristig

muss ein Umdenken in der Landwirtschaft

erfolgen. Sie muss sich den neuen Gegebenheiten

anpassen und – als eine der Hauptleidtragenden

– eine nachhaltige Nutzung der

Ressource Wasser einfordern. Die Debatte um

„Water-Reuse“, die Wiederverwendung von

gereinigtem Abwasser zur Bewässerung, steht

in Österreich aber leider noch am Anfang.

Welche Rolle spielt Wasser bei der

Weiterverarbeitung und Herstellung von

Lebensmitteln?

Wasser ist in der Lebensmittelindustrie

unersetzlich. Gerade dort wo es direkt verwendet

wird, wie bei der Herstellung von

Getränken und Reinigung von Früchten,

Letztlich müssen wir

branchenübergreifend

daran arbeiten,

den Wasser- und

Energieverbrauch zu

senken.

Gemüse sowie unterschiedlichen Gebinden,

muss es besonders strengen Hygienekriterien

entsprechen. Ein Abfall der Qualität

kann zu massiven gesundheitlichen

Problem führen oder hat zumindest einen

kostspieligen Stopp der Produktion zur

Folge. In unser Wasser gelangen aber viele

unerwünschte und schädliche Stoffe aus der

Landwirtschaft, Medikamentenrückstände

und Krankheitserreger, die nur mit aufwendigen

und kosten- und energieintensiven

Maßnahmen entfernt werden können. Die

Optimierung des Wasser- und Energieverbrauchs

und die Sicherstellung einer gleichbleibend

hohen Qualität über den gesamten

Zyklus senken einerseits die Kosten und

gewährleisten andererseits einen sicheren

und nachhaltigen Betrieb. Diese Themen

gewinnen aufgrund strengerer Kriterien zur

Abwasserbehandlung außerdem zunehmend

an Bedeutung. Letztlich müssen wir

branchenübergreifend daran arbeiten, den

Wasser- und Energieverbrauch zu senken.

Welchen Beitrag kann Xylem dabei leisten?

Wir sind österreichweit rund um die Uhr für

unsere Kund:innen im Einsatz. Mit unserer

Zentrale in Stockerau sind wir in einem

Kerngebiet der österreichischen Landwirtschaft

angesiedelt – wir verfügen im

Bereich der Bewässerung über jahrzehntelange

Erfahrung. Um kurzfristig und

unkompliziert helfen zu können, vermieten

wir einzelne Geräte wie Pumpen aber auch

Gesamtlösungen zur Wasseraufbereitung

– vor allem dann, wenn wir gemeinsam mit

unseren Kund:innen in Pilotprojekten nach

Lösungen suchen. Xylem Austria bietet in

allen Regionen der Welt zuverlässige und

langlebige Produkte zur effizienten Nutzung

von Wasser und zur Senkung von

Energie- und Lebenszykluskosten an. Dabei

steht für uns als Technologiepartner im

Vordergrund, dass wir unser globales

Know-how lokal in die Zusammenarbeit mit

Landwirt:innen und Betrieben einbringen

und gemeinsam nachhaltige Lösungen

schaffen.

FOTOS: XYLEM WATER SOLUTIONS AUSTRIA

Ing. Eveline Haagen

Geschäftsführerin

Xylem Water

Solutions Austria


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