Magen& Darm
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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET
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"Der Beutel war furchtbar.
Ich war sehr jung und hatte
mich immer stark über
meinen Körper definiert."
Philipp Stehler hat Colitis Ulcerosa
und kämpfte 2019 um sein Leben.
MAGEN & DARM
HÖR AUF DEIN BAUCHGEFÜHL
NICHT VERPASSEN:
Ernährung
Welchen Einfluss diese auf
Gesundheit und Körper hat
Seite 08
Histaminintoleranz
Was es damit auf sich hat und
wie es zur Diagnose kommt
Seite 11
HOCHKALORISCH
16g EIWEISS
4g BALASTSTOFFE
13 VITAMINE
14 MINERALSTOFFE
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VERANTWORTLICH FÜR DEN
INHALT IN DIESER AUSGABE
Rachel Apelbaum
Fast jede zweite
Person ist in ihrem
Leben mehr oder
minder von einer
Darmerkrankung
betroffen, deswegen
ist jetzt die Zeit,
dem Thema Darm
ein bisschen extra
Aufmerksamkeit zu
schenken.
Vielversprechende
neue Möglichkeiten
Vom Reizdarmsyndrom sind circa zehn Millionen Menschen in Deutschland
betroffen, auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen, CED,
sehen wir oft. Schätzungen zufolge haben hierzulande rund eine halbe
Million Menschen Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn. Als Auslöser wird
eine Barrierestörung im Darm vermutet; Bakterien dringen in Bereiche vor,
in denen sie beim Gesunden nicht vorkommen. Das Immunsystem erkennt
sie als fremd, was Entzündungsreaktionen auslöst.
Nora Hinz
Die gezielte
Unterstützung der
Darmgesundheit
ist ein essenzieller
Beitrag für ein gutes
Körpergefühl und
ganzheitliches
Wohlbefinden. Es
ist wichtig, darüber
mehr Kenntnis zu
erlangen.
Business Development Manager: Samantha Wladyko,
Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Philipp Colaço
(Managing Director), Alexandra Lassas (Content and
Production Manager), Henriette Schröder (Sales Director),
Grafik & illustration: Lea Hartmann
artstudiolh
Mediaplanet-Kontakt: [email protected]
Coverbild: Privat
Alle Artikel, die mit “in Zusammenarbeit mit“ gekennzeichnet
sind, sind keine neutrale Redaktion der Mediaplanet Verlag
Deutschland GmbH.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die
gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich,
weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen
gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
@Mediaplanet_germany
facebook.com/MediaplanetStories
Please recycle
Text Miriam Rauh
Prof. Dr. med. habil.
Ahmed Madisch
Vorstand Gastro-
Liga e. V., Centrum
Gastroenterologie
Bethanien und
Agaplesion Krankenhaus
Bethanien
FOTO: ÄRZTEKAMMER NIEDERSACHSEN
CW_20200121_7672
Intakte Barrierefunktion
Für die intakte Barrierefunktion ist
ein ausgewogenes Darmmikrobiom
wichtig. Der Begriff „Mikrobiom“ umfasst
die Gesamtheit der Mikroorganismen,
die den Darm besiedeln: Bakterien, Pilze
und Viren. Deren Stoffwechselaktivitäten
beeinflussen die Gesundheit – nicht nur des
Darms, sondern des gesamten Körpers – je
nach Zusammensetzung positiv oder negativ.
Für die verschiedenen
Krankheitsbilder des
Magen-Darm-Trakts
stehen vielversprechende
neue Therapien zur
Verfügung.
Aufgaben des Mikrobioms
Die Aufgaben des Mikrobioms sind vielfältig,
so wirkt es sich z. B. auf das Immunsystem
und die Nahrungsverwertung aus.
Mit Billionen von Mikroorgansimen stellt
das Mikrobiom gemeinsam mit der
Schleimhaut eine Barriere zwischen dem
Äußeren und dem Inneren des Körpers
dar. Mit einem gestörten Mikrobiom werden
Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom,
Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Fettleibigkeit,
Hauterkrankungen, Allergien sowie
auch psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen
und Angststörungen assoziiert.
Das System „Bauch“ steht zudem in direkter
Verbindung mit dem Gehirn, im Sinne einer
Darm-Hirn-Achse.
Ernährung & neue Therapien
Ein wichtiges Instrument für Betroffene
von chronischen Magen-Darm-Erkrankungen
ist die Ernährung. Welche Bestandteile
sie enthalten und was Patient:innen vermeiden
sollten, muss individuell evaluiert
werden, wie wir es in den Reizdarmrichtlinien
empfehlen. Darüber hinaus stehen
für die verschiedenen Krankheitsbilder des
Magen-Darm-Trakts vielversprechende neue
Therapien zur Verfügung. So kommen neben
Pro- und Präbiotika auch Phytotherapeutika
zum Einsatz. In den letzten Jahren wurde
viel zum Thema Mikrobiom geforscht. Wir
stehen hier noch am Anfang. Man beginnt
gerade, zu entdecken, welche Fragen sich
zum Beispiel mit der Beschaffenheit des
Mikrobioms beantworten lassen und welche
Möglichkeiten sich daraus ergeben.
studiolh
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Dr. Gustav Klein GmbH & Co. KG entstanden.
Gastritol® Liquid – Mit nachweislich 40x mehr Bitterstoffen
den Magen ins Gleichgewicht bringen!
Text Dr. Gustav Klein
Magenschmerzen – Viele kennen das Gefühl
und empfinden dadurch einen hohen
Leidensdruck! Zu deftig oder zu viel gegessen?
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starken Magenschmerzen. Damit sollte sich niemand
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und zuverlässige Abhilfe des Leidensdrucks durch
einen sehr hohen Bitterstoffgehalt.
Eine gute Verdauung ist ein Stück Lebensqualität!
Leider kommen Störungen in der Verdauung häufig
vor! Ungesunde Essgewohnheiten (hektisches
Schlingen, zu viel oder zu fettes Essen) sind meist die
Ursache, aber auch Verdauungsschwäche mit Folgeerscheinungen,
über die man oft nicht gerne spricht.
Gerade Diabetiker:innen leiden häufig unter einer
verlangsamten Verdauung, besonders wenn der Blutzucker
auf den Magen schlägt.
Hier kann die Natur helfen: Wertvolle Bitterstoffe
fördern nachweislich die Verdauung! Bitterstoffe
sind essenziell für eine gesunde Verdauung aber leider
nur wenig bis gar nicht in unseren Lebensmitteln enthalten.
Dadurch fehlen uns diese Bitterstoffe, um den
Magen ins Gleichgewicht zu bringen.
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von Magen- und Darmbeschwerden wie Völlegefühl,
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pflanzl. Arzneimittel, angewendet bei Erw. zur Linderung v. leichten Verdauungsbeschwerden
(z. B. Völlegefühl, Blähungen) sowie leichten krampfartigen
Beschwerden im Magen-Darm-Trakt. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie
die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 3
Hilfe zur Selbsthilfe
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Was kann man tun, wenn man von einem Reizdarmsyndrom
betroffen ist? Bei der Deutschen Reizdarmselbsthilfe e. V. erhalten
Betroffene Hilfe zur Selbsthilfe.
Text Miriam Rauh
Frau Oelschläger, von einem
Reizdarmsyndrom ist in
Deutschland mehr als jeder
Zehnte betroffen. Weiß man,
was die Ursachen dafür sind?
Es gibt keine bestimmte Ursache für ein
Reizdarmsyndrom (RDS). Stress und psychische
Belastungen stehen aber als
Auslöser für RDS in Verdacht, auch eine
ungünstige Ernährung kann die Symptome
verstärken. Ein Reizdarmsyndrom
entsteht nicht durch eine Infektion, es
hat auch nichts mit einer Laktoseintoleranz
oder einer anderen Lebensmittelunverträglichkeit
zu tun. Bislang gibt es
auch keinen Hinweis darauf, dass es in
Zusammenhang mit bösartigen Erkrankungen
steht.
Mit welchen Symptomen macht sich
ein Reizdarm bemerkbar?
Die Symptome sind stark personenbezogen
und sehr unterschiedlich. Beim
RDS sind Nervenenden im Darm ungewöhnlich
empfindlich, Beschwerden
reichen von Krämpfen, Bauchschmerzen
und Übelkeit über Blähungen und Völlegefühl
bis hin zu Durchfällen und Verstopfung.
Auch die Ausprägung variiert.
Manche Betroffene spüren vergleichsweise
wenig, andere sind stark beeinträchtigt.
Dann gibt es Phasen, in denen
Betroffene fast beschwerdefrei sind
und andere, in denen sie z. B. starke
Schmerzen haben. Ein RDS kann übrigens
in andere Organe ausstrahlen,
z. B. in Leber, Galle oder Schilddrüse. Auch
das Gehirn steht mit dem Darm in
direkter Verbindung.
Wie wird ein Reizdarmsyndrom
behandelt?
In den meisten Fällen wird mit Ernährungsberatern
zusammengearbeitet. Man
muss herausfinden, was Betroffene individuell
vertragen und was mögliche
Trigger sind. Ein Ernährungstagebuch
hilft, zu identifizieren, was einem bekommt
und was zu Problemen führt.
Das kann bei den Betroffenen jeweils
sehr unterschiedlich sein. Sogenannte
„Safe Food-Listen“ können dann im Falle
eines Schubs helfen, Symptome zu reduzieren.
Es gibt auch die Möglichkeit von
Darm- und Magenspiegelungen, um einen
genauen Befund erhalten zu können.
Viele Patienten bekommen zudem Medikamente,
jedenfalls für eine gewisse Zeit.
Eine langfristige Medikamenteneinnahme
kann aber wiederum zu Magenbeschwerden
führen.
Man muss
herausfinden,
was Betroffene
individuell
vertragen.
Kann man einen Reizdarm vollständig
heilen?
Es ist möglich, dass sich die Symptome
so weit zurückentwickeln, dass Betroffene
beschwerdefrei sind. Die meisten haben
allerdings jahrelang mit RDS zu kämpfen.
Gibt es Möglichkeiten zur Vorbeugung?
Empfehlenswert sind ausreichend Bewegung,
z. B. Gymnastik oder Radfahren,
die Treppen benutzen anstatt
den Lift – all dies regt die Verdauung an
und fördert einen gesunden Darm. Insgesamt
ist eine gesunde Lebensweise mit
studiolh
einer ausgewogenen Ernährung hilfreich.
Dazu gehört auch, dass man sich im
stressigen Alltag ruhige Phasen und Auszeiten
verschafft, in denen man entspannt.
Wo finden Betroffene Hilfe? Wie können
Netzwerke helfen?
Betroffene und alle, die sich für das
Thema interessieren, z. B. Angehörige,
können über unseren Verein, Deutsche
Reizdarm-selbsthilfe e. V., viele wertvolle
Informationen erhalten. Wir bieten auch
regelmäßige Gruppen-Treffen für unsere
Mitglieder an, online oder persönlich,
um den Austausch Betroffener untereinander
zu fördern.
Ein weiteres Angebot, das sehr gut angenommen
wird, sind auch unsere Webinare,
in denen wir aktuelles Wissen zum
Thema vermitteln. Dieses Wissen ermöglicht
es Patienten und Patientinnen ihre
Erkrankung besser zu verstehen und
sich so besser helfen zu können – auch
zusammen mit Ärzten und Ernährungsberatern,
die wir bei Bedarf vermitteln.
Lesen Sie mehr auf der
Webseite der Deutschen
Reizdarmselbst-hilfe e. V.
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit HEIMAT Distillers entstanden.
Alkoholfreier Rum & Gin? Cheers to that!
HEIMAT DISTILLERS ist für seine erstklassigen Craft-Spirituosen bekannt – und seit einiger Zeit auch für alkoholfreien
Premium-Gin und -Rum. Sie gehören zu den ersten Destillerien, die den Alkoholfrei-Trend aufgegriffen haben.
Wie kam es dazu und wie schmecken alkoholfreie Varianten?
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Raphael, wie kamt ihr auf die Idee zu VOGELFREI BOTANICAL?
Wir mussten für einen Fernsehdreh mit unserer neuen Anlage auf
Alkohol verzichten und stattdessen mit demineralisiertem Wasser
destillieren. Die Botanicals waren dieselben, die auch unser HEIMAT
Dry Gin enthält. Das Ergebnis war anders als erwartet, einfach überwältigend.
Das war die Initialzündung für unseren alkoholfreien Gin.
Wie werden VOGELFREI BOTANICAL und VOGELFREI SUGAR
CANE produziert?
Unser VOGELFREI BOTANICAL basiert nahezu auf denselben
Botanicals, wie unser HEIMAT Dry Gin. Der Hauptunterschied liegt
in der Destillation. Beim klassischen Dry Gin destillieren wir mit
Alkohol. Beim BOTANICAL jedoch hauptsächlich mit Wasserdampf,
stellen also Hydrolate her. Zusätzlich verwenden wir für die Textur
und den Abgang verschiedene Destillate und Mazerate, um das komplette
Aromaspektrum eines „normalen“ Gins oder Rums alkoholfrei
nachzuempfinden. VOGELFREI BOTANICAL ist frei von künstlichen
Aromastoffen und zu 100 Prozent natürlich und vegan.
Im VOGELFREI SUGAR CANE vereinen wir Komponenten, die den
Geschmack von Rum nachempfinden. Basis ist eine Zuckerrohrmelasse,
wie bei einem herkömmlichen Rum. Die typisch alkoholische
Schärfe wird durch ein Chili-Mazerat erzeugt, das Holzaroma kommt
von einem Limousineichen-Mazerat und die Süße erhält der SUGAR
CANE durch hochwertigen Agavendicksaft.
Neu im Sortiment ist unser VOGELFREI COLOR, eine tolle alkoholfreie
Gin-Alternative mit einem funky Farbwechsel durch Anthocyane,
das sind natürliche Pflanzenstoffe.
Und der Geschmack?
Geschmacklich kommt unser VOGELFREI BOTANICAL mediterran,
wacholdrig und floral daher. Botanicals wie Thymian, Zitronenverbene,
Wacholder und Lavendel verleihen ihm sein einzigartiges
Aroma, das an unseren HEIMAT Dry Gin anlehnt. Der neue VOGEL-
FREI COLOR haben wir eher klassisch mit einer leichten Zitrusnote
gehalten. Für einen tollen WOW Effekt, verwenden wir Auszüge aus
der Süßkartoffel, Lavendel und wilden Beeren.
Wohin geht der Trend?
Eine bewusste Ernährung spielt eine immer zentralere Rolle, das
wird sich auch im Segment der alkoholfreien Spirituosen in den
kommenden Jahren stärker bemerkbar machen. Im vergangenen
Jahr hat sich hier vieles getan und hier wird sich auch zukünftig
vieles tun. Mit unseren alkoholfreien Alternativen kann jeder, der
auf Alkohol verzichten möchte oder muss, in den Genuss von erstklassigem
Gin-Tonic oder Rum-Cola kommen. Ich lege jedem nahe,
das zu probieren.
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Die Darmspiegelung schützt
Professor Dr. med. Leopold Ludwig ist niedergelassener Gastroenterologe und Internist.
In seiner Praxis führt er auch Darmspiegelungen als Früherkennungsprogramm zur
Krebsvorsorge durch. Wie läuft diese Untersuchung ab und was macht sie so effektiv?
MESSETIPP
25. Internationales Endoskopie
Symposium Düsseldorf
2. – 4. Februar 2023, Maritim
Hotel Düsseldorf, Airport City
Text Miriam Rauh
Prof. Dr. med.
Leopold Ludwig
Niedergelassener
Gastroenterologe
in Dornstadt bei
Ulm
Professor Dr. Ludwig, welche Vorsorgeuntersuchungen
zur Darmkrebsfrüherkennung
gibt es?
Das gesetzliche Programm zur Darmkrebsvorsorge
gibt es für Frauen ab 55 und für
Männer ab 50 Jahren; bei Männern früher, da
bei ihnen Darmkrebs in der Regel früher auftritt.
Das Programm basiert in Deutschland –
anders als in anderen europäischen Ländern
– auf der Darmspiegelung. Diese Maßnahme
ist sehr präzise, anhand der gewonnenen Erkenntnisse
lassen sich valide Aussagen treffen.
Darmspiegelungen werden ambulant durchgeführt,
bei niedergelassenen Gastroenterologen.
Andere Maßnahmen, wie beispielsweise Tests,
die okkultes, nicht sichtbares Blut im Stuhl
erkennen, sind weniger aussagekräftig. Sie
werden in der Regel von Hausärzten, Urologen
und Gynäkologen angeboten.
Viele, die noch nie eine Darmspiegelung
gemacht haben, haben Angst davor.
Ist das berechtigt?
Angst braucht man definitiv nicht zu haben.
Die Praxen sind gut vorbereitet. Bestimmte
Standards müssen erfüllt sein, auch das Personal
ist speziell geschult. Durch die Sedierung bekommt
man eventuell unangenehme Passagen
der Untersuchung gar nicht mit.
Worauf sollten sich Patienten einstellen?
Wie läuft eine Darmspiegelung ab?
Üblicherweise findet ein Vorgespräch statt,
in dem Details wie mögliche Risiken und der
Ablauf besprochen werden. Das kann vor Ort
in der Praxis sein, gegebenenfalls auch digital
in einer Videosprechstunde. Dann werden
die Vorbereitungen getroffen: Der Darm muss
für die Untersuchung leer sein. Patient*innen
müssen deswegen im Vorfeld ein Abführmittel
einnehmen und in kurzer Zeit viel trinken. Dies
kann gegebenenfalls zu Missempfindungen im
Bauchraum führen, ist aber leider notwendig.
Die Spiegelung selbst dauert etwa 20 bis 30
Minuten. Wie lange genau, hängt davon ab,
ob viele Polypen zu sehen sind. Sie werden
meist direkt entfernt, um weitere Untersuchungen
zu vermeiden.
Durch eine Darmspiegelung
lässt sich das Entstehen
von Krebs möglichst
früh erkennen oder sogar
verhindern.
Wie findet man den geeigneten Arzt?
Der Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen
hat einen Arztfinder, mit dem man
sich gastroenterologische Praxen in der Nähe
anzeigen lassen kann.
Es gibt etwa 2.100 Praxen in Deutschland, in
denen eine Vorsorgekoloskopie angeboten
wird. In der Regel muss man nicht weiter als
zehn bis 15 Kilometer fahren.
Außer Untersuchungen oder medizinischen
Eingriffen – gibt es Maßnahmen, die man
präventiv ergreifen kann, um seinen Darm
gesund zu halten?
Alles, was allgemein empfohlen wird, ist auch
für den Darm gut: Bewegung, eine ballaststoffreiche,
eher kalorienarme Ernährung mit nicht
zu viel Fleisch hat einen positiven Effekt. Aber
diese Maßnahmen bieten keinen vollständigen
Schutz, insbesondere dann nicht, wenn eine
Veranlagung besteht. Wirklich schützen können
nur die Analyse des eigenen Risikoprofils und
regelmäßige Vorsorge.
Durch eine Darmspiegelung lässt sich das Entstehen
von Krebs möglichst früh entdecken
oder sogar verhindern.
Es ist uns eine große Freude, Sie zu unserer
Jubiläumsveranstaltung des Internationalen
Endoskopie Symposiums Düsseldorf
einzuladen. Nach zwei pandemiebedingt
virtuellen Veranstaltungen wird der Kongress
2023 wieder mit Präsenz vor Ort stattfinden.
Ein Streaming in Echtzeit wird auf
die Sitzungen mit Livedemonstrationen beschränkt.
Registrierten Teilnehmern steht
der entsprechende Online-Zugang und ein
Mediathekenprogramm von allen Hauptsitzungen
nach dem Symposium zur Verfügung.
Dieses Konzept sollte einen großen
Anreiz zur persönlichen Teilnahme in Düsseldorf
bieten. Neben dem Live-Erlebnis bieten
sich viele Gelegenheiten, Kolleg*innen,
Geschäftspartner*innen sowie alte und neue
Freund*innen von Angesicht zu Angesicht
zu treffen. Die 25. Ausgabe des Internationalen
Endoskopie Symposiums wird ihrem
Namen mehr als gerecht. Wie bisher werden
renommierte Expert*innen aus vielen Ländern
in Düsseldorf präsentieren. Ziel ist es,
auf internationaler Ebene voneinander zu
lernen und Erfahrungen auszutauschen.
Das multimediale Programm aus Live-
Demonstrationen aus dem Evangelischen
Krankenhaus Düsseldorf, Mini- und Satellitensymposien,
State-of-the-art-Vorträgen
und Breakout-Sessions sollte alle Ärzt*innen
und das Assistenzpersonal mit Interesse
für die Endoskopie ansprechen. Das Spektrum
reicht von der Basis bis zu zukunftsweisenden
neue Technologien.
Wir freuen uns schon jetzt auf einen regen
und interessanten Austausch mit Ihnen!
Noch nicht angemeldet?
Seien Sie im Februar dabei, wenn die 25. Ausgabe
wieder startet. Die Online-Anmeldung finden Sie
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Warum wir alle falsch
auf dem Klo sitzen
Unsere Toiletten sind bequem, aber ungesund.
Mit stuul® wird dieses Problem gelöst.
Das ganze Land geht falsch aufs Klo. Anstatt
wie Mutter Natur es ursprünglich vorgesehen
hatte, bei der Darmentleerung in
die Hocke zu gehen, sitzen wir alle bequem auf
unseren Toiletten. Leider führt das sehr oft zu
gesundheitlichen Problemen wie z. B. Hämorrhoiden
oder Verstopfungen.
Der Grund dafür liegt in unserer Anatomie. Eine
zentrale Rolle spielt hierbei der sogenannte
Puborektalmuskel. Er bildet eine Art Schlaufe,
die den Enddarm wie einen Gartenschlauch
knickt. Damit wird verhindert, dass uns beim
Stehen und Gehen ein ungewolltes Malheur
passiert. Beim Sitzen auf der Toilette wird dieser
Knick leider nur teilweise gelöst und man muss
drücken und pressen. Erst in der Hocke entspannt
sich der Puborektalmuskel und der Enddarm wird
gestreckt.
Nun hat der Stuhl endlich freie Bahn und
kann den Darm - auch mithilfe der Schwerkraft -
mühelos verlassen.
Zum Glück gibt es eine einfache und schnelle
Lösung, die uns die richtige Sitzhaltung bzw.
Hockhaltung auf dem Klo ermöglicht – einen Toilettenhocker.
Besonders stilvoll sind jedoch die wenigsten
dieser Toilettenhocker. Ganz anders stuul®: Er
vereint die gesundheitlichen Vorteile eines herkömmlichen
Toilettenhockers mit dem visuellen
Reiz eines modernen Design-Objekts. Der stuul®
besteht aus zwei identischen Hockern, die platzsparend
ineinandergesteckt werden können. So
fügt er sich unauffällig in jedes Bad ein. Zudem
wird er klimaneutral in Deutschland produziert
und ist zu 100% stofflich recyclebar.
Die Menschen dahinter sind Daniel und Philipp.
Daniel hat das Unternehmen vor 3 Jahren gegründet.
Philipp war der erste Kunde und ist der
größte stuul®-Fan. Die Liebe zum Design-Toilettenhocker
ging so weit, dass Philipp inzwischen
mit eingestiegen ist. Ihr erklärtes Ziel ist es, ganz
Deutschland richtig aufs Klo zu setzen und dabei
eine Menge Spaß zu haben.
FOTOS: STUUL®
Weitere Informationen
und mehr zu
unserem Produkt
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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der M. Reich GmbH entstanden.
Mit Bitterstoffen geht’s besser!
Seit Menschengedenken waren Bitterstoffe ein wichtiger Bestandteil der Ernährung, heute sind sie aber immer seltener zu finden.
„Entbitterte“ Gemüse und der Trend zu süßen Speisen tragen dazu bei – mit negativen Folgen für die Gesundheit von Magen und
Darm. Dank der Produkte von M. Reich lassen sich Bitterstoffe wieder leicht in die Ernährung integrieren.
Bitterstoffe sind regelrecht aus der
Mode gekommen. Traditionell bittere
Pflanzen wie Rucola-, Chicorée- oder
Lolo Rosso-Salat lassen sich milder
leichter verkaufen als das Original.
Dabei haben die herben sekundären Pflanzenstoffe
einen positiven Effekt auf die Gesundheit.
Sie regen den Gallenfluss und somit die Reinigung
der Leber an, können die Basenproduktion
im Verdauungstrakt positiv beeinflussen und
können zudem noch gegen Süßhungerattacken
hilfreich sein!
Bitter und bequem: BitterStoffTropfen
Besonders bequem für alle, die sich etwas Gutes
tun wollen: Die BitterStoffTropfen von M. Reich,
ausgezeichnet mit dem nationalen Branchenpreis
„Reformprodukt des Jahres 2023“. Nach
dem Essen sorgen sie ganz ohne Alkohol und
Koffein für Wohlbefinden. Auch gegen die Lust
auf Süßes können die M. Reichs BitterStoffTropfen
aus 55 ausgewählten Kräutern helfen.
Was sind Bitterstoffe?
Bitterstoffe sind keine Nährstoffe wie z. B. Eiweiße
oder Kohlenhydrate, vielmehr gehören sie zu
den Wirkstoffen. Sie kommen in verschiedenen
Pflanzenarten mit unterschiedlichem Bitterwert
vor. Den höchsten natürlichen Bitterwert hat
dabei der Enzian, mit der Substanz Amarogentin.
Gibt man nur einen Fingerhut voll davon in
58.000.000 Liter Wasser, erkennt die Zunge noch
immer den bitteren Geschmack. Auch Tausendgüldenkraut
und Löwenzahn enthalten
Bitterstoffe. Ebenso Orangen- oder Pomeranzenschalen,
Wermut, Kurkuma, Anis und
Fenchel.
Viele Bitterstoffe kombinieren
Wichtig zu wissen: Jede chemische Form des
Bitterstoffs spricht nur eine Art von Rezeptoren
an. Man sollte immer möglichst viele verschiedene
Bitterstoffe zu sich nehmen, damit diese
möglichst viele Rezeptoren ansprechen. Bitterstoffe
aktivieren dabei nicht erst im Magen oder
Darm die Rezeptoren, sondern schon beim Kontakt
mit der Zunge und Mundschleimhaut. Aus
diesem Grund empfiehlt sich für Bitterstoffe die
Einnahme als Pulver oder in Form von Tropfen
sehr gut. Sie können pur verzehrt werden, in stillem
Wasser oder auch in einem säurearmen Saft.
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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der MaWi Food GmbH entstanden.
Yaconwurzel: Gesund süßen bei CED
Dass man längst nicht nur mit Zucker süßen kann, ist bekannt. Aber kaum jemand hat schon
von der Yaconwurzel gehört, obwohl deren Süße viele Vorteile bietet: Sie wird sowohl von
Menschen mit Morbus Crohn oder anderen CED als auch von Diabetikern sehr gut vertragen.
INA & FELIX STÖCKLE GRÜNDETEN VOR EINEINHALB JAHREN INKAPURA®
Wie kamen Sie auf die
Idee, mit Yaconwurzel
zu süßen, statt mit
Zucker?
Aus privaten Gründen
haben wir uns mit
gesunden Zuckeralternativen beschäftigt und
stießen dabei auf die Yaconwurzel, ein Gemüse
aus Peru, das dort unter anderem zum Süßen
verwendet wird. Anders als Zucker enthält die
Süße der Yaconwurzel Ballaststoffe, Vitamine
und Mineralien und wird von Menschen mit
einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung
sehr gut vertragen. Sogar für Diabetiker ist die
Yacon-Süße geeignet, weil sie keine Auswirkungen
auf den Blutzuckerspiegel hat. Es war uns
eine Herzensangelegenheit, diese Entdeckung
bekannt zu machen. Deswegen gründeten wir
vor eineinhalb Jahren InkaPura®.
Können Sie den Geschmack der Yaconwurzel
beschreiben?
Die unverarbeitete Yaconwurzel besteht zu 90
Prozent aus Wasser, sie schmeckt ein bisschen
wie Melone. Der Yaconwurzel-Sirup erinnert an
Waldhonig, mit einer leichten Karamellnote.
Außer der guten Verträglichkeit – was ist
besonders an InkaPura-Produkten?
Yaconwurzel enthält viel Inulin, ein Präbiotikum,
das gut für die gesunde Darmflora ist. Wir destillieren
den Sirup bei 42°C, unsere Produkte haben
Rohkostqualität. Das bedeutet, die wertvollen
Inhaltsstoffe bleiben alle erhalten. Besonders an
der Yaconwurzel ist auch ihre Vielseitigkeit – sie
lässt sich sowohl zu Sirup als auch zu Pulver verarbeiten.
Zudem hat sie im Vergleich zu Zucker
nur etwa ein Drittel der Kalorien.
Wo ist die Pflanze heimisch?
Die Heimat der Yaconwurzel ist Peru, dort werden
auch die Yaconwurzeln für unsere Produkte von
Kleinbauern-Kooperativen unter den Bedingungen
des fairen Handels angebaut. Sie wächst aber
auch in Europa. Wir starten gerade einen Versuch
mit einem Bauern vor Ort, der Yaconwurzeln
zwischen seinen Mais gesetzt hat.
Können Sie uns einen Ausblick auf 2023 geben?
Was passiert bei InkaPura®?
Wir sind dabei, unsere Produktpalette zu erweitern.
Seit einigen Wochen bieten wir vier unterschiedliche
Schokoaufstriche ohne Zucker und
ohne Palmöl an. Im nächsten Jahr bringen wir
weitere Produkte heraus. Aktuell entwickeln wir
einige sehr leckere Neuheiten – mehr verraten wir
noch nicht.
Lesen Sie mehr zu
uns und unseren
Produkten auf
www.inkapura.de
Und auf Instagram
inkapura.de
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Deutsche Heilbrunnen im Verband Deutscher Mineralbrunnen e. V. entstanden.
Träge Verdauung und Sodbrennen
natürlich wegtrinken
Heilwässer als natürliche Alltagshelfer für Magen und Darm
Bonn, Dezember 2022.
Bei vielen Verdauungsproblemen können
natürliche Heilwässer kostengünstig,
nachhaltig und auf sanfte Weise helfen.
Es empfiehlt sich ohnehin, auf ausreichend
Flüssigkeit zu achten, damit es
im Darm stets gut vorangeht. Mit dem richtigen Wasser
lassen sich Verdauungsbeschwerden aber auch gezielt
lindern.
Hydrogencarbonat bei Sodbrennen und saurem
Magen
Bei Säureproblemen wie Sodbrennen oder zu viel
Magensäure bieten sich Heilwässer mit viel Hydrogencarbonat
(ab etwa 1.300 mg pro Liter) an. Hydrogencarbonat
ist eine Base, die im Körper ganz natürlich verwendet
wird, um Säuren zu neutralisieren. Zusätzliches
Hydrogencarbonat kann helfen, das saure Brennen zu
lindern und einen sauren Magen zu besänftigen. Das
Hydrogencarbonat-Heilwasser kann man einfach vorm
oder zum Essen oder zum Wein trinken.
Verdauung verbessern mit Sulfat-Heilwasser
Sulfat hat sich seit Urzeiten bewährt, um die Verdauung
anzukurbeln. Denn Sulfat fördert die Produktion von
Verdauungssäften und regt die Darmtätigkeit an. Eine
deutsche Studie zeigte: Bei Personen mit Verstopfung,
die täglich einen Liter sulfatreiches Heilwasser getrunken
hatten, wurde der Stuhl weicher, sie hatten weniger
Schmerzen und fühlten sich wohler. 1 Um eine Wirkung
zu erzielen, sollte das Heilwasser ab etwa 1.200 mg pro
Liter Sulfat enthalten.
Praktische Tipps zum Trinken
• Natürliches Mineral- oder Heilwasser ist ideal, da
es den Körper kalorienfrei mit Flüssigkeit versorgt,
die nötig ist, damit im Magen und Darm alles reibungslos
läuft.
• Ein Glas lauwarmes Wasser am Morgen auf nüchternen
Magen regt die Darmbewegungen an.
• Achtung, Verdauungshelfer wie Flohsamen oder
Kleie funktionieren nur, wenn man genug dazu
trinkt! Hochprozentiger Alkohol hilft übrigens
nicht beim Verdauen, sondern hemmt den Transport
im Darm und verzögert die Verdauung.
• Natürliches Hydrogencarbonat-Heilwasser kann
helfen, Sodbrennen, Übersäuerung und einen
sauren Magen zu lindern.
• Natürliches Heilwasser mit viel Sulfat kann die
Verdauung fördern und den Darm in Schwung
bringen.
Heilwässer sind natürliche Wässer, die ihre gesundheitlichen
Wirkungen wissenschaftlich nachweisen
müssen. Die meisten in Flaschen verkauften Heilwässer
kann man auch täglich in größeren Mengen
trinken. Man bekommt Heilwässer in gut sortierten
Lebensmittel- und Getränkemärkten.
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Naumann et al, Effects of Sulfate-Rich Mineral Water on Functional Constipation:
A Double-Blind, Randomized, Placebo-Controlled Study; Forschende
Komplementärmedizin, 2016; 23:1-8
Weitere Hintergründe und welche Heilwässer
viel Sulfat oder Hydrogencarbonat enthalten,
finden sich auf www.heilwasser.com
FOTO: INFORMATIONSBUERO-HEILWASSER
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Dann wurdest du operiert?
Ich bekam eine Kolektomie als Not-OP.
Bei dieser Operation wird ein Teil des
Dickdarms entfernt. Zu der Zeit hatte ich
neun Tage nichts mehr gegessen, kaum
noch getrunken. Es war schlimm, jeder
Biss, jeder Schluck führte zu Schmerzen
und Durchfällen. Als die Operation
gemacht wurde, war die Darmschleimhaut
durch die permanente Entzündung
schon durchlässig, es kamen Giftstoffe in
die Blutbahn, ich hatte eine beginnende
Blutvergiftung. Mir wurde dann ein
Stoma gelegt, ein künstlicher Darmausgang
mit einem Beutel am Bauch.
FOTO: PRIVAT, PHILIPP STEHLER, SCHAUSPIELER UND INFLUENCER
Dem Thema das
Tabu nehmen
Philipp Stehler kennen viele aus den Medien. Der Schauspieler und Reality-TV-Star ist
oft im Fernsehen zu sehen, unter anderem in Formaten wie Die Bachelorette, Gute Zeiten,
schlechte Zeiten oder K11. Dass er seit Jahren unter Colitis Ulcerosa leidete, wussten die
wenigsten. Bis er 2019 nicht nur gegen die Erkrankung, sondern sogar um sein
Leben kämpfen musste.
Text Miriam Rauh
Philipp, du bist von Colitis
Ulcerosa betroffen. Wann hast
du gemerkt, dass etwas nicht
stimmt?
Während meiner Polizeiausbildung hatte
ich oft Durchfälle. Ich habe damals viel
Kraftsport gemacht und proteinreich
gegessen; meine Beschwerden schob ich
darauf. Als ich Blut im Stuhl hatte, war
klar, dass es ernster sein könnte.
Wann hast du die Diagnose bekommen?
Zunächst ging ich zum Polizeiarzt,
der vermutete eine Unverträglichkeit.
Die Beschwerden wurden aber immer
schlimmer, ich hatte zum Teil 20 Stuhlgänge
und mehr am Tag. Ich bin deswegen
von Arzt zu Arzt gegangen, keiner
wusste weiter. Irgendwann kam ich dann
zu einem Gastroenterologen, der die
Diagnose stellte: Colitis Ulcerosa.
Wie ging es dann weiter, wie bist du
damit umgegangen?
Ich hatte eine Diagnose und Medikamente
bekommen und habe mich erst mal
nicht weiter darum gekümmert. Eine
Weile später wurden meine Beschwerden
aber wieder schlimmer, verschwanden,
kamen noch schlimmer zurück und
immer so weiter, in unterschiedlichen
Intervallen. Das hat mich fertig gemacht,
weil ich überhaupt nichts mehr planen
konnte. Ich habe viel Gewicht verloren,
hatte Wassereinlagerungen in den Füßen.
Zu der Zeit war ich mit „Die Bachelorette“
in Bangkok, dort kam ich wegen der
Schwellungen ins Krankenhaus, niemand
wusste, woran es liegt. Zurück in Berlin
wurde ich an ein Klinikum überwiesen,
der Arzt sagte mir nach der Darmspiegelung,
dass er einen so schlimmen
Befund wie bei mir noch nie gesehen
hätte. Er hat 56 Biopsien aus der Darmschleimhaut
entnommen. Ich bekam
dann starke Immunsuppressiva. Die
sorgen dafür, dass die Entzündungsreaktion
stoppt, infolge hatte ich aber
auch viele Infekte.
Irgendwann half auch das nicht mehr, es
ging mir sehr, sehr schlecht.
Besonders für
junge Menschen
ist es schwierig,
den künstlichen
Darmausgang zu
akzeptieren, man
denkt eigentlich erst
mal nur daran ihn
loswerden zu wollen.
Dabei ist es wichtig,
das Bewusstsein
zu entwickeln,
dass er dir das
Leben gerettet hat,
und dafür sollte
man Dankbarkeit
entwickeln.
Wie ging es dir nach der OP? Wie
hast du die Zeit mit dem künstlichen
Darmausgang erlebt?
Der Beutel war furchtbar, ich war ja sehr
jung und hatte mich immer stark über
meinen Körper definiert. TV-Formate,
Modelkampagnen, Instagram … von heute
auf morgen war erst mal alles vorbei.
Aber es ging nicht anders, die OP hat mir
das Leben gerettet. Für die Heilung ist
es wichtig, dass man sich immer wieder
sagt: Dank der OP und dem künstlichen
Darmausgang bin ich am Leben. Weil es
schwierig ist, besonders für junge Menschen,
den künstlichen Darmausgang zu
akzeptieren, man denkt eigentlich erst
mal nur daran ihn loswerden zu wollen.
Dabei ist es wichtig, das Bewusstsein zu
entwickeln, dass er dir das Leben gerettet
hat, und dafür sollte man eine Dankbarkeit
entwickeln. Diese positive Einstellung
führt dazu, dass man sich mehr
um sich und die Genesung kümmert als
nur ständig den Beutel zu verfluchen:
Die Situation annehmen, akzeptieren
und dann weiter kämpfen, ist der Weg.
Und heute – wie geht es dir jetzt?
Mir wurde in weiteren OPs ein neuer
Dickdarm (Pouch) aus einem anderen
Darmabschnitt geformt, der Beutel ist
weg. Nach der ersten Operation habe ich
begonnen, mich intensiv damit auseinanderzusetzen,
was mir guttut, auch
meine Ernährung habe ich umgestellt.
Lange Zeit hatte ich nur auf die Symptome
reagiert, mit Anfang 20 hatte ich
noch nicht das Bewusstsein für meinen
Körper, das ich heute habe. Ich hinterfragte
auch nicht groß, was für Medikamente
ich nehme und was sie mit
dem Körper machen.
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Da ich sehr sportlich und trainiert war
und Alkohol, Drogen oder Rauchen nie
Thema für mich gewesen waren, dachte
ich, ich muss mich nicht weiter um
meinen Körper kümmern. Aber so
einfach ist es nicht.
Ich musste lernen, auf meinen Körper
zu hören und habe vieles ausprobiert.
Yoga, Akupunktur, Meditation … hier
muss jeder für sich ausloten, was richtig
ist, das ist individuell verschieden. Mir
helfen CBD-Tropfen sehr gut, deshalb
habe ich aus Überzeugung die Tropfen
herstellen lassen und vertreibe sie, um
auch anderen helfen zu können – Herz-
Blut CBD, aus Schweizer Bio-Anbau.
Du bist dann an die Öffentlichkeit
gegangen, hast auf Instagram über die
Krankheit gesprochen. Wie war das
Feedback?
Es hat lange gedauert, bis ich über das
Thema sprechen konnte, weil es mir unangenehm
war. Das Feedback auf Instagram
war massiv. Viele schrieben, “ich
habe das auch“, darunter 18-Jährige und
Leute, die man aus dem Showgeschäft
oder Fernsehen kennt. Die Resonanz hat
mich umgeworfen. Ich dachte, warum
sprechen alle über Bandscheibenvorfall,
aber niemand spricht über chronisch
entzündliche Darmerkrankungen und
künstliche Darmausgänge?
Du hast es getan – und auch in deinem
Buch ‚Mein Darm ist kein Arsch‘ tust
du es. Worum geht es?
An den Reaktionen auf Instagram hatte ich
gesehen, dass viele in einer ähnlichen Situation
sind wie ich. Aber Betroffene müssen
nicht nur gegen die Erkrankung kämpfen,
sondern auch mit Scham. Ich wollte dem
Thema das Tabu nehmen und transparent
sein. Es hilft, darüber zu sprechen und zu
sehen, dass man nicht alleine ist. Alle denken
immer, sie müssten stark sein – dabei
ist es in Ordnung, einen Gang runterzuschalten.
Es ist wichtig, auf seinen Körper
zu hören und herauszufinden, was einem
guttut. Dafür sollte man ruhig auch mal
neue Wege ausprobieren. Und man kann
sich jederzeit Hilfe holen, auch von Psychologen.
Es ist kein Zeichen von Schwäche,
das zu tun, im Gegenteil. Das Buch soll aber
grundsätzlich auch für alle eine Motivation
sein, die in ihrem Leben gerade durch eine
schwere Phase gehen müssen!
Diese positive
Einstellung
führt dazu,
dass man
sich mehr um
sich und die
Genesung
kümmert als
nur ständig
den Beutel zu
verfluchen:
Die Situation
annehmen,
akzeptieren
und dann
weiter
kämpfen, ist
der Weg.
Buchtipp
"Mein Darm ist
kein Arsch"
Wie aus einer fiesen Diagnose etwas
Wertvolles für Philipps Leben wurde.
Nach Jahren des Verdrängens, des
heimlichen Leidens und der ständigen
Medikamenteneinnahme entschied
sich der Frauenschwarm, mit dem
Tabu zu brechen und offen über seine
Krankheit zu sprechen.
Er hat sich der Herausforderung gestellt
und seinen ganz persönlichen
Weg gefunden, mit Colitis Ulcerosa
zu leben.
Alarm im Darm– Was tun bei
Verdauungsproblemen?
Text Rico Santowski
studiolh
In Deutschland erfüllen schätzungsweise
15 Prozent der Bevölkerung
die Kriterien für die
Diagnose „Reizdarmsyndrom“
(RDS). Anders ausgedrückt: Verdauungsprobleme
hat jeder mal
– etwa jeder sechste Deutsche hat
ernsthafteVerdauungsprobleme.
Die Betroffenen – fast zweimal mehr Frauen
als Männer – leiden unter Darmbeschwerden,
für die auch der Arzt keine eindeutige
körperliche Ursache findet. Zu den Symptomen
zählen wiederkehrende Bauchschmerzen,
Durchfall, Verstopfung sowie
Blähungen. Wenn andere mögliche Ursachen
wie eine chronisch-entzündliche
Darmerkrankung, Magen-Darm-Infekte,
Magengeschwüre, Tumore sowie Nahrungsmittelunverträglichkeiten
durch entsprechende
Untersuchungen ausgeschlossen
wurden, wird „Reizdarmsyndrom“
diagnostiziert; eine ursächliche Therapie
des Reizdarms gibt es daher derzeit nicht.
So wird, je nach individueller Problemlage,
über eine Ernährungsumstellung gesprochen
oder eine Behandlung einzelner
Beschwerden (zum Beispiel mit Schmerzmitteln
und krampflösenden Arzneien)
angedacht. Oft helfen auch psychisch
unterstützende Maßnahmen. Generell
geht es dabei immer eher um die Linderung
der Beschwerden.
Vielleicht ist unser Darm einfach zu komplex,
um ihn zu „verstehen“. Der Darm ist
die Schule unseres Immunsystems.
Rund 100 Billionen Bakterien – über 1.000
verschiedene Arten – wohnen hier und
spalten nicht nur unsere Nahrung auf, sie
bringen auch unseren Abwehrzellen bei,
gute von bösen Eindringlingen zu unterscheiden,
und stärken so unser Immunsystem.
Starke Medikamente können hier
deshalb oft kontraproduktiv wirken; besser
sind oft milde und pflanzliche Arzneimittel,
die die natürlichen Prozesse unterstützen.
Blähungen und Bauchschmerzen,
Verstopfung und Durchfall können also
Auswirkungen vieler verschiedener Phänomene
sein - von schlechter Ernährung bis
zu Stress im Alltag.
In Deutschland
erfüllen circa 15%
der Bevölkerung die
Kriterien für die Diagnose
“Reizdarmsyndrom“.
Empfehlenswert ist darum eine ebenso
umfassende Herangehensweise, wenn
es um die Vermeidung eines Reizdarms
geht: Ausreichend Tee oder Wasser trinken,
regelmäßig bewegen, mehr präbiotische
Lebensmittel und weniger Fertigprodukte
essen, generell viele Ballaststoffe aufnehmen
und tendenziell „locker bleiben“
sind gute Ideen, auf die wir meist von
ganz alleine kommen, wenn wir auf unser
Bauchgefühl hören.
FOTO: SHUTTERSTOCK_2060734295
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Selbstwirksamkeit hilft enorm
Die Ernährungswissenschaftlerin und Ernährungstherapeutin
mit Vertiefung auf Ernährungspsychologie Dominika Králová ist
selbst von Morbus Crohn betroffen. Sie braucht mittlerweile keine
Medikamente mehr, die Krankheit ist bei ihr in Remission. Mit ihrer
Methode konnte sie bereits mehr als 500 Patient*innen mit
chronischen Erkrankungen helfen.
Text Miriam Rauh
Dominika Králová
Ernährungswissenschaftlerin, Ernährungstherapeutin
mit Vertiefung Ernährungspsychologie
www.bauchgeschichten.de
Dominika, wie kamst du zu
deinem Beruf?
Ich war schon immer sehr
an medizinischen Themen und
Gesundheitsthemen interessiert. Letztlich
gab ein Zeitungsartikel den Ausschlag,
der über Ernährungswissenschaften berichtete,
das passte genau. Ich habe
studiert, mit MBA und Master, machte
auch eine Ausbildung zur Yoga-Lehrerin,
auch Achtsamkeitstraining und Ernährungspsychologie
kamen hinzu. Heute bin ich
ganzheitliche Ernährungsberaterin und
unterstütze Menschen mit chronischen
Erkrankungen, nicht nur mit Ernährung,
sondern auch mit mentalem Coaching
und Yogatherapie.
Wie hast du die Behandlung deiner
eigenen Erkrankung erlebt?
Als ich die Diagnose bekam, war ich 17.
Die Zeit davor war schlimm, weil sie voller
Ungewissheit war. Ich hatte starke Magen-
Darm-Beschwerden und viel Gewicht verloren,
ich wog nur noch knappe 48 kg bei
1,70 m Körpergröße. Über eine Spiegelung
kamen die Ärzte dann zur Diagnose.
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit HESCURO KLINIKEN Bad Bocklet entstanden.
Neu: Antientzündliche Ernährung
bei chronischen Erkrankungen
Zivilisationserkrankungen wie Bluthochdruck, Alzheimer oder
Diabetes mellitus sind auf dem Vormarsch. Was nur wenige wissen:
Chronischen Entzündungen wird ein immer größerer Stellenwert
bei der Entstehung dieser Krankheiten zugeschrieben.
Damals hatte ich noch keine Ahnung,
was es bedeutet, chronisch krank zu sein.
Ich hatte auch keine Ahnung von Morbus
Crohn. Gleichzeitig habe ich wenig
hinterfragt, habe mir Broschüren und
Medikamente geben lassen und bin
nach Hause gegangen. Rückblickend
sehe ich, dass ich damals von den Ärzten
kaum aufgefangen oder ernst genommen
wurde, ich musste selbst herausfinden,
was es neben Medikamenten für
Optionen gibt.
Wie geht es dir heute und was hat
dir geholfen?
Es geht mir heute sehr, sehr gut. Seit
mittlerweile zehn Jahren bin ich in
Remission und nehme keine Medikamente,
das ist alles andere als selbstverständlich.
Mich aktiv mit der Erkrankung
auseinanderzusetzen und ein Verständnis
dafür aufzubauen, was es bedeutet, chronisch
krank zu sein und Morbus Crohn
zu haben, hat mir sehr geholfen.
Für mich hat die Gesundheit heute
höchste Priorität. Es ist sehr wichtig, sich
FOTOS: LISA DONEFF
um sich selbst zu kümmern. Seinen Job
auszuüben, Freundschaften pflegen, für
seine Familie sorgen – das alles geht nur
gut, wenn es einem selbst gut geht.
Die Gesundheit hat Auswirkungen auf
alle Bereiche.
Aus deiner Erfahrung – welche Rolle
spielt die Ernährung in der Behandlung
von chronischen Erkrankungen?
Über 90 Prozent meiner Patienten
kommen erst nach vielen Jahren Krankheitsgeschichte
in meine Ernährungstherapie,
oft nachdem sie mehrere medikamentöse
Therapien ausprobiert haben.
Das an sich zeigt schon deutlich, dass
Ernährungstherapie in der Behandlung
leider noch immer eine viel zu kleine
Rolle spielt. Es herrscht auch insgesamt
wenig Bewusstsein dafür, wie stark man
den Krankheitsverlauf über Ernährung
beeinflussen kann. Über die Ernährung,
und das ist ganz wichtig, legt man seine
Erkrankung in die eigenen Hände. Auch
Achtsamkeitstraining und Yoga haben
diesen Effekt. Die Selbstwirksamkeit
beeinflusst nicht nur die Symptomatik
positiv, auch die Psyche und das Immunsystem
profitieren.
Was müsste sich verändern?
Es ist wichtig, Patienten in der Behandlung
auch in Bezug auf die Ernährung
Bausteine an die Hand zu geben, nicht
nur eine medikamentöse Therapie.
Idealerweise sollten Ärzte mit Ernährungstherapeuten
und Psychologen
zusammenarbeiten, um Patienten
optimal zu helfen. Es wäre wunderbar,
wenn dies durch Krankenkassen
unterstützt würde.
FOTOS: CAROLIN JACKLIN
Text Prof. Dr. Monika Reuss-Borst
Stille Entzündung als Treiber von Krankheiten
“Bei chronischen Entzündungen werden im Körper, unter anderem im
Fettgewebe, das die lebenswichtigen Organe umgibt, entzündliche Botenstoffe
gebildet. Diese können in einem komplexen Zusammenspiel unterschiedlicher
Faktoren zu einer Vielzahl weiterer Beschwerden beitragen und auch
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie das Krebs-Risiko deutlich erhöhen“, weiß
Professor Dr. Monika Reuss-Borst. Sie ist Fachärztin für Innere Medizin mit den
Schwerpunkten Internistische Onkologie, Hämatologie, Rheumatologie, Sozialmedizin
und Ernährungsmedizin und Ärztliche Direktorin der HESCURO KLINI-
KEN Bad Bocklet. Ausgelöst und regelrecht befeuert werden diese Entzündungen,
so ihre Erfahrung, vor allem durch unseren Lebensstil mit Bewegungsmangel,
Rauchen, zuckerreicher und ballaststoffarmer Ernährung sowie Stress. “Wir sprechen
hier von einer sogenannten silent inflammation, einer stillen Entzündung als
Treiber von Krankheiten.“
Aktives Gegensteuern möglich
Die gute Nachricht: Mit einer ausgewogenen Ernährung in Kombination mit
Bewegung und Entspannung können chronische Erkrankungen nicht nur vermieden,
sondern auch aktiv dagegen gesteuert werden. “Viele Lebensmittel,
die wir oft täglich konsumieren, wirken entzündungsfördernd. Fleisch und
Wurst etwa enthalten sehr viel Arachidonsäure, aus der im Körper unter anderem
proentzündliche Zytokine gebildet werden, die vorhandene Entzündungsprozesse
befeuern. Das gilt ebenso für gesättigte Fette und einzelne Metabolite“, erklärt
die Ernährungsmedizinerin und benennt die Alternativen: “Omega-3-Fettsäuren
pflanzlicher und tierischer Herkunft hingegen wirken entzündungshemmend.“
Ernährung richtig umstellen
Ein vermehrter Verzehr von Omega-3-Fettsäuren-haltigen Ölen, von Gemüse,
Nüssen, Algen und Fisch ist aus Sicht der Ärztin unbedingt empfehlenswert. Auch
eine Gewichtsreduktion durch eine kalorienreduzierte Ernährung wirke ebenso
wie regelmäßiges Fasten antientzündlich. Letzteres könne sogar Altersprozesse
hemmen. Professor Dr. Reuss-Borst empfiehlt eine pflanzenbasierte,
fleisch- und zuckerreduzierte Ernährungsform wie die traditionelle
mediterrane Ernährung. “Auch regelmäßige körperliche Aktivität
wirkt entzündungshemmend, wie zahlreiche Studien eindrucksvoll
belegen“.
Eine ausgewogenen Ernährung,
ausreichend Bewegung und
Entspannung wirken chronischen
Erkrankungen aktiv entgegen.
Spezielles Präventionsprogramm entwickelt
Gemeinsam mit den Präventionsexperten der HESCURO KLINI-
KEN Bad Bocklet hat sie das Programm “Antientzündliches Fasten“
entwickelt. Die dreiwöchige Intensiv-Kur startet mit einer Woche
Heilfasten, in der der Körper gereinigt wird und zur Ruhe kommt.
Im Anschluss beginnt der Kostaufbau auf Basis von antientzündlich
wirkenden Nahrungsmitteln.
Parallel dazu unterstützen Experten mit theoretischen und praktischen
Fachseminaren und zeigen die Vielseitigkeit der mediterranen
Ernährung. Durch vegetarisch betonte Gerichte, welche reich an
ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und sekundären
Pflanzenstoffen sind, kann nicht nur ein entzündungshemmender
Effekt, sondern auch eine Besserung der Blutwerte erzielt werden.
Daneben umfasst das Programm viel Bewegung im Freien sowie
Kneippanwendungen, Entspannungstherapien und Erholung in der
Balthasar-Neumann-Therme.
Prof. Dr. Monika
Reuss-Borst
Fachärztin für
innere Medizin und
Ärztliche Direktorin
der HESCURO
KLINIKEN Bad
Bocklet
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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Janssen-Cilag GmbH entstanden.
FOTO: MINKA SEIFERT – MINK DESIGN
Sie beraten CED-Patient:innen
ernährungstechnisch:
Wie hilft die Ernährung
beim Krankheitsmanagement
einer CED?
Für mich ist die Ernährung
neben der Medizin und der
Psychologie die dritte Säule des Krankheitsmanagements
chronisch-entzündlicher
Darmerkrankungen wie Colitis
ulcerosa und Morbus Crohn. Denn über
die Ernährung versorgen wir uns auf
dreierlei Ebene mit Lebensnotwendigem
– funktional, emotional, sozial: Nährstoffe
versorgen Körper und Kopf, so dass sie
funktionieren und leistungsbereit sind.
Der Genuss geschmackvoll zubereiteter
und angerichteter Speisen – hier steckt
auch ein ästhetischer Aspekt mit drin! –
entfacht zudem eine ganze Welt von positiven
Gefühlen in uns. Und nicht zuletzt
verschafft uns Essen auch Gesellschaft.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
beeinträchtigen die Ernährung und die
anschließende Verdauung. Und zwar in
einem Maße, dass die Betroffenen auf
allen drei Ebenen mit Ausfällen rechnen
müssen: Sie vertragen bestimmte
Lebensmittel nicht (mehr) und ihr Körper
reagiert darauf mit Bauchschmerzen,
Krämpfen, Blähungen und – teils sogar
Lassen Sie sich von Ihrer CED
nicht das Essen vermiesen!
Die Ernährung spielt bei Patient:innen mit einer
chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) eine
wichtige Rolle für die Bewältigung ihrer Erkrankung
(sogenanntes Krankheitsmanagement). Im Interview
berichtet die Oecotrophologin Karina Jaspert,
wie sie Betroffene dabei unterstützt, ihre individuelle
CED-freundliche Ernährung zu finden.
Text Doreen Brumme
blutigem – Durchfall. Diese Symptome
verleiden das Essen, bescheren Unwohlsein
und machen einen oft auch „gesellschaftsunfähig“
– zumal die Verdauung
für viele noch immer ein Tabuthema
ist. Umso wichtiger ist es, den CED-Betroffenen
Wissen und praktische Hilfe
in Sachen Ernährung zu vermitteln,
denn damit können sie den Verlauf ihrer
Erkrankung positiv beeinflussen.
Mit welchen Fragen wenden sich CED-
Betroffene an Sie als Ernährungsexpertin?
Eine CED trifft oft schon sehr junge Menschen,
viele von ihnen sind gerade auf
dem Weg in ein selbständiges Leben und
haben sich bislang noch nicht tiefgründig
mit ihrer Ernährung auseinandergesetzt.
Sie haben, oft nach einem Leidensweg,
ihre Diagnose bekommen und fragen
mich, was sie jetzt noch essen dürfen und
was nicht.
Was sind große Herausforderungen
für CED-Betroffene?
Ich sehe, dass manche annehmen,
wenn sie gesund – im Sinne der allgemein
als gesund geltenden Ernährung
– essen, dann würde sich die
CED von selbst erledigen. Am eigenen
Leib zu erfahren, dass dem so nicht
ist, beziehungsweise, dass vermeintlich
Gesundes wie Rohkost, insbesondere
Tomaten und Paprika, gerade bei
einer CED Probleme macht, auch im
Zusammenspiel mit Medikamenten,
ist buchstäblich schwer zu verdauen.
Es braucht Akzeptanz und die Bereitschaft,
die bisherige Ernährung nachhaltig
zu verändern, um einen guten
Umgang mit CED zu finden.
Wie gehen Sie vor, damit Ihre Patient:
innen sich CED-freundlich ernähren
können?
Indem ich mir Zeit nehme und zuhöre:
Viele Betroffene haben ja bereits Erfahrungen
dazu gesammelt, welche Lebensmittel
sie nicht vertragen. Für den Austausch ist
von Vorteil, dass ich selbst an einer CED
leide und so nicht nur aus fachlicher Sicht,
sondern auch aus eigener Erfahrung sprechen
kann. Ich bitte meine Patient:innen
grundsätzlich, ein Ernährungstagebuch
zu führen. Das ist eine fundierte Basis,
um die Ernährung nach und nach an die
CED anzupassen. Das Tagebuchführen
ist mitunter nervig, aber der individuelle
Gewinn, den wir aus den alltäglichen
Einträgen über drei, vier Wochen hinweg
schöpfen, ist immens.
Essen ist Genuss: Wie können CED-
Betroffene ihr Essen genießen, ohne
dabei immer zuerst an Einschränkungen
zu denken?
Ich versorge meine Patient:innen nicht nur
mit trockenem Ernährungswissen, sondern
auch mit praktischer Anleitung dazu, wie
das geht, sich entzündungshemmend zu
ernähren. Denn an einer CED zu leiden,
heißt ja nicht, auf das positive Erlebnis
Ernährung verzichten zu müssen. Es geht
vielmehr darum, die Zutaten und Rezepte
individuell passend zu wählen. Ich rate
meinen Patient:innen zudem dazu, im persönlichen
Umfeld offen über ihre Erkrankung
zu sprechen und zu erklären, was
diese mit ihnen macht. Ein informiertes
Umfeld bringt viel mehr Verständnis auf
und fragt bei Einladungen bestenfalls
schon vorab, was aufgetischt werden darf.
Es gibt keinen Grund, sich von der CED das
Essen vermiesen zu lassen!
An einer CED
zu leiden, heißt
nicht, auf das
positive Erlebnis
Ernährung verzichten
zu müssen.
Es geht vielmehr
darum, die Zutaten
und Rezepte
individuell passend
zu wählen.
Tipp: Eine Ernährungstherapie kann
man sich ärztlich verschreiben lassen.
Informieren Sie sich dazu bei Ihrer
Krankenkasse und suchen Sie aktiv das
Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin!
Janssen CED Partner –
Services für Menschen mit chronischentzündlichen
Darmerkrankungen
FOTO: JANSSEN-CILAG GMBH
EM-119482
Janssen CED Partner umfasst ein Serviceangebot, das speziell auf die Bedürfnisse
von Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
zugeschnitten ist. Die Inhalte sollen Betroffene emotional ansprechen, auf
verständliche Weise aufklären und mit Tabus brechen.
Das Serviceangebot möchte Betroffene in jeder Phase ihrer Erkrankung bei Fragen
und Herausforderungen unterstützen. Die Idee ist, Menschen mit CED einen
einfachen Zugang zu wissenschaftlich fundierten und gut verständlichen Informationen
rund um das Krankheitsbild zu bieten und sie auch an den Erfahrungen
anderer Betroffener teilhaben zu lassen. Dafür stehen die Angebote auf der
Webseite www.meineCED.de und die Podcast-Reihe „CED-Klartext“ auf dem
Spotify-Kanal zur Verfügung. Ein Austausch in der Community ist auch über die
Social Media Kanäle Facebook und Instagram (CED_life) möglich.
Zum Thema „CED und Ernährung“ gibt es auf www.meineced.de eine eigene
Rubrik mit vielen Informationen und Rezepten. Im Video-Bereich finden Betroffene
außerdem das Video „Kochen mit Eva“, für das sich Eva von CHRONISCH GLÜCK-
LICH e. V. mit Fabiola (CED-Patientin), Marcus (CED-Patient und psychologischer
Berater mit Spezialisierung CED), Mara und Desiree (beide CED-Patientinnen) zum
gemeinsamen Kochen getroffen hat. Die bauchfreundlichen Rezepte sind natürlich
ebenfalls auf der Website zu finden.
In der „Gerüchteküche“ spricht Eva zudem mit ihren Koch-Partner:innen über
Vorurteile und unangenehme Situationen im Zusammenhang mit einer CED. Die
Teilnehmenden tauschen sich über ihre Erfahrungen aus und geben Tipps und
Tricks, wie sie mit bestimmten Situationen oder unangebrachten Ratschlägen
umgehen. Alle sieben Folgen können auf der Website angesehen werden!
Warum sind gute Gesundheitsinformationen wichtig? Weil Wissen der Schlüssel
ist: Wer seine Erkrankung versteht, die Auslöser kennt und um die therapeutischen
Möglichkeiten weiß, arbeitet aktiv an einer Therapie mit – und das ist der erste
Schritt, um das eigene Leben nicht von der Erkrankung bestimmen zu lassen.
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Der Einfluss von
Nahrungsmitteln auf
Körper und Geist
Unverträglichkeiten gegenüber einigen Nahrungsmitteln verursachen
unterschiedliche Beschwerden, die jedoch am häufigsten
den Magen-Darm-Trakt betreffen. Hierzu gehören Übelkeitsgefühle,
Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfe und Blähungen.
Zudem können auch Schwellungen im Mund- und Rachenbereich,
Hautausschläge, Juckreiz, Atemwegsprobleme und Depressionen
Folgen sein.
Text Fabian Rendel
Für die ärztliche Diagnose einer
solchen Unverträglichkeit stehen
verschiedene Testmaßnahmen wie
ein Pricktest, Atemtest, eine Stuhlprobe
sowie eine Blutuntersuchung zur Verfügung.
Es ist hilfreich, ein detailliertes
Ernährungstagebuch zu führen, das auch
die auftretenden Beschwerden erfasst.
Unabhängig davon, um welche Lebensmittelintoleranz,
Nahrungsmittelunverträglichkeit
oder Allergie es sich handelt,
ist eine konsequente Vermeidung allergener
Lebensmittel erforderlich.
Die vier häufigsten
Lebensmittelunverträglichkeiten
Intestinale Fructoseintoleranz
Durch ein eingeschränktes oder gar
defektes Transportsystem im Dünndarm
wird die Fructose (Fruchtzucker) nicht
ausreichend aufgenommen. Mögliche
Symptome treten hier meist innerhalb
von 24 – bis selten 48 – Stunden nach
dem Verzehr auf: Blähungen, Bauchschmerzen,
Durchfall, Übelkeit und
Völlegefühl. Meiden Sie Fructose und
Saccharose (normaler Haushaltszucker)
und testen Sie Ihre eigene Fructosegrenze
aus. Fenchel-Kümmel-Anis-Tee und
eine Wärmflasche auf dem Bauch helfen
gegen Blähungen und Bauchschmerzen.
Glutenintoleranz und Zöliakie
Eine Kombination aus genetischer Veranlagung
und äußeren Umwelteinflüssen
wird für die Unverträglichkeit der Klebereiweiße
verschiedener Getreidesorten,
des Glutens, vermutet. Zu den Folgen
gehören ein chronischer Durchfall,
Muskel- und Gelenkschmerzen, Blähungen,
Vitamin- und Mineralsalzmangel,
Blutarmut, Müdigkeit, Leistungsminderung,
Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit,
Erbrechen, Juckreiz, Hautrötungen und
Hautausschlag. Vermeiden Sie hier strikt
den Verzehr glutenhaltiger Lebensmittel.
Histaminintoleranz
Ein Enzymmangel oder die eingeschränkte
Funktionsweise von Enzymen
führt zu einem sogenannten „Überangebot“
an Histamin. Symptome treten
meist wenige Stunden nach einer histaminreichen
Mahlzeit auf. Dies können
sein: plötzliche Hautrötungen im Gesicht
oder am Hals, Hautausschlag, Quaddeln,
Schwellungen, Juckreiz, eine verstopfte
oder laufende Nase, Übelkeit, Magen-
Darm-Probleme, Durchfall, Schwindel,
Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme und
Herzrasen. Verzichten Sie auf lange gelagerte
oder verarbeitete Nahrungsmittel
wie Hartkäse, Rohwurst, Alkohol, Energydrinks,
Kaffee, schwarzen und grünen
Tee, fermentierte Getränke, Sojasoße,
Hefeextrakte, Schokolade, Nüsse, Tomaten,
Erdbeeren, Papaya, Zitrusfrüchte
und Sauerkraut.
Alternativen zu histaminhaltigen Lebensmitteln
sind Frisch-, Butter- und
Hüttenkäse, Kochschinken, fangfrischer
Weißfisch und Obstsorten wie Mangos,
Melonen oder Äpfel.
Laktoseintoleranz
Bei einer Laktoseintoleranz fehlt dem
Körper das Enzym Laktase, wodurch der
Milchzucker (die Laktose) nicht aufgespalten
werden kann. Blähungen, ein
Blähbauch, Bauchschmerzen, Übelkeit,
wässrige Durchfälle und kalter Schweiß
zählen zu den Symptomen der Laktoseintoleranz.
Heute existiert eine große
Auswahl an laktosefreien Produkten,
achten Sie dennoch auch auf Laktose in
Brot, Wurst und Fertiggerichten.
Laktas-Tabletten können hier eine Alternative
auf Reisen sein, wenn ein Verzicht
auf Laktose nicht möglich ist.
Leichtes Backen ohne Kompromisse
in Geschmack und Konsistenz mit
japanischen Reismehlen
Text Leon Barau
Backen ohne Gluten stellt den Verbraucher vor Herausforderungen. Oft muss zu verschiedenen
Mehlen gegriffen werden, denn die glutenfreien Sorten wie Buchweizenoder
Maismehl alleine reichen für die ideale Backeigenschaft des Teiges nicht aus.
Auch ergänzende Bindemittel, Zusatzstoffe und Alternativen wie zum Beispiel Chiasamen,
Agar Agar, Leinsamen, Guarkernmehl, Xanthan oder Johannisbrotkernmehl
sind nötig. Doch nicht jedes glutenfreie Mehl braucht Binde- und Verdickungsmittel,
damit die Backware gelingt und nicht als zerbröseltes Etwas aus dem Backofen kommt.
Hierzu zählen japanische Reismehle, die bereits bindende Eigenschaften aufweisen.
„Komeko“, japanisch für Reismehl, enthält von Natur aus keinerlei Spuren von Gluten
und weist eine besondere Klebrigkeit auf, die beim Backen notwendig ist – und stellt
damit eine hervorragende Alternative zu Weizen dar. Diese glutenfreie Mehlalternative
wird je nach Verwendung aus verschiedenen Reissorten gemischt. Jede einzelne weist
hier andere Wasserbindungseigenschaften und einen anderen Amylosegehalt – ein
Bestandteil der Stärke – auf, die einen Einfluss auf das spätere Backergebnis haben.
Auch ist nicht jede Reissorte gleichermaßen für das Backen geeignet.
Bevor der Reis vermahlen wird, stehen wesentliche Produktionsschritte an: die Reiskleie
wird entfernt und das Reiskorn wird poliert, auf Fremdbesatz untersucht und
gewaschen. Durch diese Reinigung nimmt der Reis Feuchtigkeit auf und kann im
Anschluss optimaler verarbeitet werden. Durch die anschließende Wärmebehandlung,
die immer an die aktuellen Wetter- und Temperaturgegebenheiten angepasst werden
muss, sammelt sich die Feuchtigkeit im Inneren des Reiskorns. Dieser Prozess hat einen
elementaren Einfluss auf die Qualität des Reismehls. Nun wird der Reis schonend und
unter Luftstrom zu feinem Mehl vermahlen. Die wohl größte Kunst bei der Herstellung
von dieser Art Mehl liegt darin, die Reisstärke beim Mahlen möglichst wenig zu
beschädigen. Sonst würde etwa ein Brot im späteren Backvorgang nicht das spezifische
Volumen aufweisen, das wir von herkömmlichem Brot gewohnt sind.
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Wie bei anderen glutenfreien Mehlen auch, wird beim Kochen und Backen mit Reismehl
mehr Feuchtigkeit als bei der Verwendung von Weizenmehl benötigt. Das Endprodukt
lässt sich mit Leichtigkeit verarbeiten, ohne zusätzliche Mehle, Stärken oder
andere Zusatzstoffe. Auch die Konsistenz des Teiges überzeugt, er ist gut knet- und
formbar, liefert lockere und saftige Backwaren, die auch nach einigen Tagen nicht ausgetrocknet
sind. Ansonsten ist er, auch aufgrund seines eher neutralen Geschmacks,
vielseitig einsetzbar um beispielsweise Brot, Pasta, Kuchen und Kekse zuzubereiten.
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Was ist eine
Histaminintoleranz?
Die Histaminintoleranz ist ein Krankheitsbild, das
in den letzten Jahren vermehrt beobachtet wird.
In Deutschland sind Schätzungen zufolge ein bis
drei Prozent der Gesamtbevölkerung betroffen.
Text Miriam Rauh
Histamin wurde erstmals im Jahr 1910
pharmakologisch als endogene Substanz
beschrieben. Es wird als basisches, biogenes
Amin aus der Aminosäure Histidin
synthetisiert und ist ein wichtiger und
hochaktiver Botenstoff, der verschiedene biologische
Reaktionen im Körper auslöst. Besonders bekannt ist
Histamin als Vermittler allergischer und pseudoallergischer
Reaktionen. Betroffene leiden unter verschiedenen,
mitunter unspezifischen Symptomen wie
beispielsweise Magen-Darm-Beschwerden und Durchfällen,
Übelkeit, migräneartigen Kopfschmerzen, Hautrötungen
oder Juckreiz. Auch Hitzewallungen, Schnupfen,
Gliederschmerzen oder Müdigkeit treten auf.
Histamin-Abbau durch Enzyme
Wie hoch die Konzentration von freiem Histamin im
Körper ist, wird sowohl intra- als auch extrazellulär
über verschiedene Mechanismen geregelt. Dabei wird
Histamin primär von zwei Enzymen abgebaut, der
Diaminooxidase (DAO) sowie der Histamin N-Methyltransferase
(HNMT). Beide Enzyme lösen unterschiedliche
Katalyse-Prozesse aus und ergänzen sich. Während
die DAO mehr für die Regulation extrazellulär angefallenen
Histamins zuständig ist, steuert die HNMT
vorrangig die intrazelluläre Regulation im Zytosol.
Weder über die Regulierung der beiden Enzyme noch
über die Mechanismen der Steuerung der Histamin-
Produktion, die Histamin-Ausschüttung von Mastzellen
oder über den Histamin-Abbau sind bislang wissenschaftlich
verwertbare Daten vorhanden. Beide Enzyme,
die für den Abbau von Histamin verantwortlich sind,
können auch die meisten anderen natürlich vorkommenden
biogenen Amine verstoffwechseln, wie
beispielsweise Putrescin, Cadaverin, Spermin, Spermidine,
Tyramin und Phenylethylamin.
Was beeinflusst die Histamin-Konzentration?
Die Histamin-Konzentration im Körper kann durch
verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Zum einen
bildet der Körper selbst Histamin, zum anderen wird es
über Nahrung aufgenommen. Zudem können bestimmte
Nahrungsmittel im Körper gespeichertes Histamin
freisetzen.
Die Ausgangskonzentration, auch Basalkonzentration
genannt, von Histamin in biologischen Proben ist hohen
Schwankungen unterworfen. Überlagert wird dieser
Effekt zudem dadurch, dass Histamin unterschiedlich
schnell im Körper abgebaut wird – ein Vorgang, der
bislang wenig erforscht ist. Man weiß zwar, dass die
Histamin-Abbaukapazität u. a. auch stark von den
Ernährungsgewohnheiten der betroffenen Personen
abhängig ist. Allerdings ist es bis heute nicht möglich,
den potenziellen Einfluss anderer biogener Amine, die
weitaus häufiger sind als Histamin, auf den Histamin-
Abbau zu ermitteln. So kommt das Amin Cadaverin am
häufigsten und auch in der größten Menge in Speisen
vor, gefolgt von Putrescin und Tyramin. Im Vergleich
dazu ist Histamin in Speisen mengenmäßig etwa im
Mittelfeld bei den untersuchten Aminen angesiedelt. In
Getränken stellt Histamin jedoch die signifikant höchste
Menge im Vergleich zu den anderen untersuchten
Aminen dar.
Nach derzeitigem wissenschaftlichen Stand geht man
davon aus, dass im Darm und im Blut hauptsächlich die
DAO vorkommt, während die HNMT eher zellulär arbeitet.
Eine Hypothese ist, dass die Konzentration im Blut
und im Darm korrelieren, verschiedene wissenschaftliche
Arbeitsgruppen zweifeln dies aber an. Möglicherweise
finden noch andere unbekannte Abbau- oder Neutralisationsreaktionen
im Blut statt.
MESSETIPP
„BALANCE & SPIRIT“
IM WASSERSCHLOSS KLAFFENBACH
Heilpraktiker, Kursleiter und Händler präsentieren am
11. und 12. Februar 2023 zur Messe „Balance & Spirit“ im
wunderschönen Ambiente des Wasserschlosses Klaffenbach
ihre Angebote und Produkte einem gesundheitsbewussten
und spirituell interessierten Publikum. Die Messe
für bewusstes Leben zielt dabei vor allem auf die Themen
Gesundheitsförderung, Ernährung, Naturheilverfahren,
Alternativmedizin und Spiritualität ab. Kostenfreie, stündliche
Fachvorträge, verteilt über beide Messetage, bringen
mit einer bunten Mischung aus Informationen und Anwendungsmöglichkeiten
die Vielfalt der Angebote näher. Die
perfekte Möglichkeit sich weiterzubilden, auszutauschen
und Inspiration zu holen.
11. und 12. Februar 2023
Wasserschloß Klaffenbach | gesamtes Haus
Samstag: 10.00 bis 18.00 Uhr
Sonntag: 10.00 bis 17.00 Uhr
Messe-Eintritt inkl. Vorträge/Workshops:
7,50 € für Erwachsene
6,50 € für Studenten, Senioren oder Schüler
12,50 € für ein 2-Tages-Ticket
Kinder bis 16 Jahre frei
Ermäßigte Tickets, die Sie zur kostenfreien Nutzung der
Verkehrsmittel des Verkehrsverbundes Mittelsachsen
berechtigen, finden Sie im Vorverkauf unter
www.balance-spirit.de
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der FROST Diagnostika GmbH entstanden.
Neuer Labortest zur Messung der totalen
Abbaukapazität von Histamin(THAK)
Wo die Toleranz bei einer Histamin-Intoleranz liegt, ist je nach Abbaukapazität der jeweiligen Person verschieden.
Wie lässt sich die totale Histamin-Abbaukapazität in einer Probe bestimmen?
Text Miriam Rauh
Für den Symptomkomplex einer Histamin-
Intoleranz, HIT, ist nach aktuellem Wissenstand
ein Ungleichgewicht zwischen Histamin-Freisetzung,
z. B. aus körpereigener
Histaminproduktion und Nahrungsmitteln,
und der Histamin-Abbaukapazität des betroffenen
Systems verantwortlich. Man vermutet, dass dies durch
einen Aktivitätsmangel oder einen Mangel an den
Enzymen DAO und/oder HNTM hervorgerufen wird.
Die Abbau-Kapazität von Histamin scheint mit den
Symptomen der Histamin-Intoleranz zu korrelieren.
Maßgeblich für Beschwerden: Individuelle Histamin-Abbaukapazität
Zu bestimmen, wie hoch die Abbaukapazität der jeweiligen
Patienten ist, stellt eine große Herausforderung dar.
Die Ausgangskonzentration, bzw. Basalkonzentration
von Histamin ist in Blutproben hohen Schwankungen
unterworfen. Hinzu kommt, dass Histamin je nach
Probe in unterschiedlichen Mengen aus Speicherzellen
freigesetzt wird. So ist auch die physiologisch wirksame
Basalkonzentration vor einer Blutabnahme nicht
eindeutig bestimmbar. Die bis dato wenig erforschte
probenspezifische, unterschiedlich schnell ablaufende
intrinsische Abbaukapazität von Histamin stellt ein
weiteres Hindernis dar.
Die klinische Erfahrung zeigt, dass die Histamin-Abbaukapazität
u.a. stark von den Ernährungsgewohnheiten
der Betroffenen abhängig ist. Mögliche Symptome der
der Histamin-Intoleranz bei Aufnahme bestimmter
Nahrungsmittel können diverse Symptome wie z. B.:
Hautirritationen, Kopfschmerzen, Atembeschwerden,
Probleme des Verdauungstraktes und Bluthochdruck
sein. Diese können jedoch auch bei anderen Krankheitsbildern
auftreten. Bislang war es fast unmöglich, durch
Testverfahren eine Histamin-Intoleranz als Ursache für
diese Beschwerden auszuschließen oder zu bestätigen.
Erstmalig möglich: Test zur totalen Histamin-
Abbaukapazität
Mit dem FD THAK / THDC ELISA-Test von FROST
Diagnostika wurde nun erstmalig ein Test-Verfahren
entwickelt, mit dem die totale Kapazität des Abbaus von
Histamin in einer Probe bestimmbar ist – unabhängig
vom Patienten-spezifischen Ernährungsstatus und von
der Art des Abbauwegs bzw. des oder der vorhandenen
Mediatoren.
Die Test-Methode umgeht dabei vorhandene Probleme
indem probenspezifisch jede Probe mit einer Provokationslösung
provoziert wird, und man misst die Probe
vor und nach Provokation. Dazu benötigt man nur eine
Blutproben-Entnahme. Jede Messprobe wird vor der
Messung in eine erste und zweite Teilprobe geteilt. Dem
ersten Teil wird nun sofort eine definierte Menge Histamin-Provokationslösung
zu gesetzt und man lässt die
Probe 24h inkubieren. Nach der Inkubationszeit wird
auch der zweiten Teilprobe die identische definierte
Menge an Histamin-Provokationslösung zugesetzt und
unmittelbar danach die Menge an Histamin in beiden
Teilproben bestimmt. Die Differenz der Messwerte spiegelt
die totale Histamin-Abbaukapazität der Patienten-
probe in 24h wider.
VORTEILE
Histamin
• Provokation der Probe, nicht des Patienten
• Patient kann symptomfrei sein. Diagnostik trotz
histaminfreier Ernährung möglich
• Eine Patienten Probe-Messung VOR und NACH
Provokation, ohne Abnahme einer zweiten Probe
• Stabilität THAK in der Serumprobe sowohl beim
Transport als auch bei der Lagerung
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