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Unsere Lunge

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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET

NICHT VERPASSEN:

Leben mit Allergien

Tipps zur Linderung

der Symptome

Seite 06 – 07

Auf den Kölner Dom trotz COPD

Josef Brandl im Interview

Seite 10 – 11

Unsere Lunge

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Lungenkrebs-Screening

Experten über die

Chancen und Risiken

Seite 14 – 15

Meine Wegbeglei terin, die Mukoviszidose,

hat mich das Leben gelehrt. Sie hat mir

gezeigt, wie kostbar unsere Zeit

auf dieser Erde ist.

Ein Einblick in die Gedankenwelt von Denise Yahrling.

Asthma – COPD – Lungenkrebs

Wir behandeln Ihre Lunge hochkompetent nach den

neusten Forschungsergebnissen und sind darauf spezialisiert, weil

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• wir das einzige Lungenzentrum (G-BA) in Norddeutschland,

LungenClinic Grosshansdorf

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• unsere Ärzt:innen und Pflegekräfte über eine hohe Fachexpertise verfügen. LUNGENCLINIC.DE


2

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VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT

IN DIESER AUSGABE MÄRZ 2023

Gulaim Steinrötter

Ich bin dankbar

für das Asthmaspray,

das es

meinem Sohn und

mir als Mutter

ermöglicht, sein

(Kinder-)Asthma

unter Kontrolle zu

halten.

Personalisierte Medizin

lässt wieder durchatmen

Neue Behandlungsmethoden bei Asthma, COPD und Lungenkrebs

erhöhen die Lebensqualität zunehmend.

IN DIESER AUSGABE

11

Alpha-1-Antitrypsin-Mangel

Jens Wittling im Interview über die

Herausforderung der Diagnostik.

12

Asthma bronchiale

Der DAAB e. V. über die Kriterien für ein

kontrollier tes, ein teilweise kontrolliertes

und ein unkontrolliertes Asthma.

Industry Development Managerin Health: Gulaim

Steinrötter, Geschäftsführung: Richard Båge (CEO),

Philipp Colaço (Managing Director), Alexandra Lassas

(Content and Production Manager), Henriette Schröder

(Sales Director), Grafik & Illustration: Lea Hartmann

artstudiolh, Cover: Privat,

Mediaplanet-Kontakt: [email protected]

Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“

gekennzeichnet sind, sind keine neutrale Redaktion der

Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die

gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich,

weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche

Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle

Geschlechter.

facebook.com/MediaplanetStories

@Mediaplanet_germany

Prof. Dr.

Klaus F. Rabe

Ärztlicher Direktor

der LungenClinic

Grosshansdorf,

Chefarzt Pneumologie,

Direktor des

Standorts Airway

Research Center

North (ARCN) des

Deutschen Zentrums

für Lungenforschung

(DZL)

Text

Prof. Dr.

Klaus F. Rabe

Atmen ist das Natürlichste im

Leben. 12 bis 14 Mal pro Minute

atmen wir, also rund 20.000-

Mal am Tag. Und doch gibt es

immer mehr Menschen, denen die natürlichste

Sache im Leben schwerfällt.

Ich weiß, wovon ich rede. Die Diagnose

„Spastische Bronchitis“ führte mich bereits

als Kind zum Pneumologen. Damals

wurden noch Lebertran und Kalciumtabletten

verschrieben, aus heutiger Sicht

eine zweifelhafte Behandlungsmethode.

Zumal sich Jahre später herausstellte,

dass ich in Wirklichkeit unter Asthma litt.

Salbutamol war dann das Medikament

für alle, und auch das ist aus heutiger

Sicht zu hinterfragen. Meine Krankheit,

so lästig sie auch war, weckte mein Interesse

für die Medizin und für das Organ

Lunge, das mich heute, nach 40 Berufsjahren,

noch immer fasziniert.

Als Ärztlicher Direktor der LungenClinic

Grosshansdorf, die im Jahr 1900 als Genesungsheim

für Frauen, die an Tuberkulose

erkrankt sind, eröffnet wurde, kenne ich

die vielfältigen Erkrankungen der Lunge

mit all ihren Facetten und die Entwicklungen

bei deren Behandlung. Als

Standortleiter des ARCN im Deutschen

Zentrum für Lungenforschung (DZL)

sehe ich anhand der vielen Studien, an

denen wir in der LungenClinic beteiligt

sind, wie die Medizin ständig mehr über

diese Erkrankungen lernt. Auch wenn

wir Asthma, COPD und Lungenkrebs oft

nicht heilen können, so können wir sie

inzwischen besser kontrollieren und den

Patient:innen bei verbesserter Lebensqualität

noch gute Lebensjahre bescheren.

Die Zukunft zu denken, das ist mehr

als herausfordernd. So untersuchen wir

z. B. in der HANSE-Studie, inwiefern

eine Lungenkrebs-Früherkennung mittels

Niedrig-Dosis-CT bei Menschen

im Alter zwischen 55 und 79 Jahren,

die früher geraucht haben oder immer

noch rauchen, sinnvoll ist. In der Telementor-Studie

wird geprüft, ob digitale

Kontrolle von Gesundheitsdaten via App

bei COPD-Patient:innen eine Verschlechterung

der Erkrankung rechtzeitig verhindern

kann.

Atmen ist das Natürlichste

im Leben. Und doch gibt

es immer mehr Menschen,

denen die natürlichste Sache

im Leben schwerfällt.

Die LungenClinic ist eine von 29 Forschungseinrichtungen,

die im Verbund

des DZL gemeinsam zu Erkrankungen der

Lunge forschen. Unser Wissen wird somit

ständig größer, und davon profitieren

Sie, liebe Leser:innen. Ich will Ihnen

mit meinen Ausführungen Mut machen,

denn viele Lungenerkrankungen sind

dank aktuellem Erkenntnisstand so zu

behandeln, dass sie ein verlängertes

Leben mit verbesserter Lebensqualität

ermöglichen. Die folgenden Beiträge in

dieser Publikation haben auch genau

das zum Ziel: Lungenerkrankten durch

Erfahrungsberichte und Tipps von Expert:innen

das Leben zu erleichtern.

Ihnen eine gute Lektüre!

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Das Raumklima bei

Atemwegserkrankungen

Gereizte Augen, eine triefende Nase und

Kopfschmerzen: Sobald die wärmere

Jahreszeit beginnt, sind das die typischen

Symptome für eine Pollenallergie. Die

klimatischen Veränderungen führen dazu,

dass die Heuschnupfensaison immer

länger andauert und gar früher beginnt. Je

nach Region und Pollenart startet diese im

März und kann sogar bis in den November

andauern.

Text Charlie Schröder

Pollenfreie Zone in den eigenen vier Wänden

durch Luftreiniger

Die lästigen Beschwerden einer Pollenallergie

sollten zumindest im eigenen zu Hause

verhindert werden, damit man durchatmen und vor

allem durchschlafen kann. Es gibt einige Wege, wie Betroffene

das Eindringen der Pollen in die eigenen vier

Wände eindämmen können: Regelmäßiges Duschen und

Haarewaschen – besonders vor dem Schlafengehen –

zum Beispiel. Außerdem sollten Anziehsachen, die draußen

getragen wurden, nicht im Schlafzimmer liegen

bleiben, weil diese noch Pollen an sich haben können.

Zudem können Luftreiniger in vielen Fällen eine gute

Lösung sein, da Pollen auch durch Fenster- und Türspalten

in die Räume hineingeweht werden. Ohne

Luftreinigung würden sich eine Vielzahl an Allergenen

in der Raumluft sammeln. Durch Luftreiniger

können so nicht nur Pollen gefiltert werden, sondern

auch Hausstaub oder gar Tierhaare. Allerdings können

Luftreiniger nur Pollen, Staubpartikel und Co. erwischen,

die in der Luft schweben. Jene, die gegebenenfalls

doch auf der Bettwäsche, der Sofadecke oder

dem Fußboden zum Liegen gekommen sind, können

nicht gefiltert werden und bleiben weiterhin im Raum.

Demnach können sich die Allergie-Beschwerden daheim

durch einen Luftreiniger verbessern, werden aber

höchstwahrscheinlich nicht vollständig verschwinden.

Raumklima bei weiteren Atemwegserkrankungen

FOTO: SHUTTERSTOCK_1126189856

Es gibt noch weitere Atemwegserkrankungen, auf die das Raumklima einen Einfluss hat. Die Erkrankung

muss nicht so schwerwiegend wie COPD oder Asthma sein, selbst eine bloße Erkältung mit Husten kann durch das

richtige Klima beeinflusst werden. Generell lässt sich sagen:

• Lüften – auch im tiefsten und kältesten Winter muss ausreichend gelüftet werden. Hierbei wird nicht das

Fenster in die Kippstellung gesetzt, sondern es wird vollends aufgerissen. Noch besser ist es, wenn Durchzug

geschaffen werden kann; täglich zwei bis drei Mal. Dieses Lüften garantiert einen vollständigen Luftaustausch

und schützt zugleich vor Schimmel. Die Dauer sollte ungefähr fünf bis zehn Minuten betragen.

• Temperatur – zu warme Luft schadet den Atemwegen. Pauschal kann die Temperatur auf 21 Grad, eventuell

auch 22 Grad eingestellt werden, wobei das Schlafzimmer eine empfohlene Temperatur von maximal 18 Grad

hat.

• Luftfeuchtigkeit – sie sollte immer zwischen 40 und 60 Prozent liegen, eine Luftfeuchte von circa 50 Prozent

ist ideal. Denn dann bindet die Luft Staub, trocknet die Atemwege nicht aus und erhitzt sich recht gut.

• Chemische Reize – vielleicht kennt das der eine oder andere von der letzten Erkältung. Die Duftstecker oder

Lufterfrischer reizen während der Atemwegserkrankung besonders, obwohl sie sonst nicht auffallen. Wer an

Atemwegserkrankungen leidet, der sollte schauen, ob die künstlichen Erfrischer nicht gegen andere Methoden

ausgetauscht werden können.

POLLEN

Etwa 15 Prozent der

Bevölkerung leiden unter

der Pollenallergie. Ausgelöst

werden die allergischen

Beschwerden hauptsächlich

durch Pollen von Bäumen,

Sträuchern, Gräsern und

Kräutern.

FOTO: SHUTTERSTOCK_1190136373

HAUSSTAUB-

MILBEN

Am wohlsten fühlen sich

die kleinen Tierchen

überall dort, wo es warm

und feucht ist: vor allem

im Schlafbereich. Bis zu

10.000 Milben pro Gramm

Hausstaub leben in Kopfkissen,

Bettdecke und

Matratze.

TIERHAARE

Der Körper reagiert nicht

nur auf die Tierhaare selbst,

sondern auf Proteine, auf

Hautschuppen oder auf

Reste von Schweiß, Talg,

Speichel, Kot oder Urin, die an

den Haaren haften.

SCHIMMEL

Wenn der Schimmel

erst einmal in den Wänden

sitzt, können einige

Schimmelpilze bis zu

20 Millionen Sporen pro

Minute bilden. Diese sind

es auch, die allergische

Reaktionen hervorrufen.


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Wie man sein Leben meistert,

wenn der Körper Allergien liebt

Text Romina

Ein Niesen hier, ein tränendes und gerötetes Auge

da, vor allem in den Frühjahrsmonaten – danke,

Heuschnupfen! Allergien und Intoleranzen beeinträchtigen

den Alltag und die Gesundheit,

und auch ich versuche, damit mein Leben zu gestalten.

Ich bin Romina, 25, Erzieherin in einer Jugendhilfe

und wohne im Fichtelgebirge in Bayern. Die Gegend ist

vor allem für ihre reichhaltige Flora bekannt, und diese

löst bei mir Allergien aus. Wurde der Schnupfen, das

Niesen und die tränenden Augen von meiner Mama

anfangs als Erkältung abgetan, fanden wir bald heraus,

dass es sich um einen Heuschnupfen handelt, der mich

fortan von Februar bis Herbst begleiten sollte. Je älter

ich wurde, umso mehr Allergien reihten sich ein.

Auch der Allergietest schlug bei vielen Indikatoren an.

Mit der Pollenallergie sind auch Kreuzallergien verbunden,

die Lebensmittel betreffen und nun auch meine

Auswahl einschränken. Da hier keine Antiallergika helfen,

entschied ich mich für eine fünfjährige Hyposensibilisierung.

Doch auch diese konnte meine Diagnose im

Jahr 2020 – Asthma bronchiale – leider nicht mehr entgegenwirken.

Nach so vielen Tests und dem Ausprobieren

von tausend Dingen, die man von anderen Allergikern

oder aus dem Internet oder Ratschlägen von Ärzten aufnimmt,

war diese Entwicklung ziemlich frustrierend.

Gerne hätte ich früher gewusst, was helfen kann oder

Geld- und Zeitverschwendung ist. Aus diesem Grund rief

ich 2021 meinen Blog „mein-intolerantes-Leben.de“ ins

Leben, um anderen Betroffenen von meiner Erfahrung

zu berichten und bei dem ein oder anderen Problem

Unterstützung und Tipps zu geben.

TIPP 1

Sauberkeit. Regelmäßige Reinigung wie Staubsaugen,

Putzen und Waschen ist bei einer Allergie unerlässlich.

TIPP 2

Kleidung bitte nicht draußen trocknen und diese auch

fern vom Schlafzimmer halten, damit sich dort keine Partikel

befinden, die den Schlaf stören.

TIPP 3

Besonders in den Sommermonaten, wenn die Temperaturen

und der Pollenflug auf dem Höchststand sind,

neigen wir dazu zu lüften. Für Allergiker ein großer

Fehler, denn nicht nur frische Luft, sondern auch Pollen

finden ihren Weg in die Wohnung. Hierfür habe ich einen

Luftreiniger, der die Anzahl der Allergene in der Luft

verringert. Und lüften sollte man vorzugsweise nachts

oder bei Regen, denn dann ist die Konzentration der

Pollen zumindest etwas niedriger.

TIPP 4

Da nächtliche Allergieanfälle schlimm sind, habe ich

eine wichtige Regel, die für mich die Nächte ertragbar

macht: Direkt vor dem Schlafengehen duschen und die

Haare waschen. Damit werden die Pollen abgespült und

gleichzeitig auch die Atemwege gereinigt.

TIPP 5

Der Wechsel des Outfits vor dem Betreten des Schlafzimmers

ist genauso wichtig.

Insekten- und Lebensmittelallergie

An pollenintensiven Tagen musste ich dann aber auch

nach dem Mund-Nasen-Schutz greifen, um eine Verbesserung

zu bekommen. Die Maske filtert die Pollen

und mein Sommer lief mit weniger Symptomen ab.

Eine weitere Problematik im Sommer ist der Besuch

von Insekten. Mit einer Insektengiftallergie ist nicht zu

spaßen und sie endet meistens nach einem Stich mit

dem Besuch im Krankenhaus.

FOTO: SHUTTERSTOCK_2094007717

FOTOS: PRIVAT

Worauf sollte man also achten, wenn einem die Pollenallergie

die Freude am Draußen sein und dem

Sommer nimmt? Oder man sich gemütlich ins Bett kuscheln

will, aber eine Hausstaub- und Milbenallergie dies

nicht zulässt? Zunächst einmal schlechte Nachrichten:

Sowohl Hausstaub als auch Pollen sind überall. Jedoch

gibt es auch gute Nachrichten: Die Dosis macht das Gift.

Alle drei Stoffe setzen sich besonders gern an Textilien

fest. Dies kann nicht nur das Bett sein, sondern auch der

Teppich und die Gardinen, aber auch in Kleidung und

Haaren setzen sich Pollen und Co. gerne fest.

Allergien und Asthma

können ein Leben ganz

schön verändern.

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3

Fakten zur

Nasenspülung

in der Pollensaison:

• Die befeuchtende und reinigende Wirkung einer schonenden

Nasenspülung lindert die Symptome des allergischen

Schnupfens. Häufiger am Tag angewandt,

befreit die Nasenspülung von Pollen und anderen Allergenen,

so dass diese sich auf der Nasenschleimhaut

erst gar nicht entfalten können.

• Auch in Zusammenhang mit Corona ist eine Nasenspülung

sinnvoll. Zwar schützt sie nicht vollends vor

einer Infektion, aber sie verflüssigt das festsitzende

Nasensekret, so dass die Flimmerhärchen das Sekret

zusammen mit den Krankheitserregern besser abtransportieren

können und die Virenlast sinken kann.

• Gerade für Allergiker ist es empfehlenswert ein Produkt

ohne Konservierungsstoffe zu verwenden, um so

anderen Allergenauslösern aus dem Weg zu gehen.


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So auch für mich, und seitdem habe ich immer ein Notfallset

dabei, was ich nach meinem Krankenhausaufenthalt

bekam. Pollen weisen im Körper ähnliche Eiweiße

auf wie Nüsse, so verwechselt der Körper diese und eine

Kreuzreaktion wird ausgelöst. So kam ich zu meiner

Nussallerige, die ich bei dem Verzehr eines Gebäcks

spürte. Doch wie kann man solche Zwischenanfälle vermeiden?

Zunächst beginnt dies beim Einkauf: Zutatenliste

lesen! Nicht jedes Lebensmittel hat Bestandteile,

die logisch sind. Lieber zweimal nachschauen, E-

Nummern genau nachschlagen oder bei Unsicherheit

direkt die Finger davonlassen. Ähnliches gilt für das

Essen im Restaurant und in Lokalen. Lieber einmal

mehr nachfragen, da gerade bei der Nutzung von Fertigprodukten

oft Dinge verarbeitet sind, auf die man als

Allergiker reagiert.

Mit der Zeit findet

man jedoch Strategien

und Rituale, die

einem guttun und

die Symptome

nachhaltig lindern

beziehungsweise in

Schach halten.

Und im sichersten Fall: einfach etwas anderes essen.

Doch oft gibt es auch in den Speisekarten schon eine

Liste mit den aufgeführten Allergenen. Am besten

bereitet man seine Speisen jedoch selbst zu. Man

kann über die Zutaten bestimmen, unverträgliche Produkte

austauschen (z. B. können statt Haselnüsse

Mandeln verwendet werden) und ist vor unangenehmen

Überraschungen bewahrt. Außerdem verzichtet man auf

Chemie und Fertigprodukte.

Das Leid mit der Luft

Nicht nur Allergiker haben Probleme mit der Luft,

auch Menschen, die an Asthma leiden. Bei einigen Betroffenen

ist Asthma das Resultat eines Etagenwechsels

der Allergien, bei anderen ist die Erkrankung angeboren

oder auf sonstigem Wege entstanden. Die chronische

Atemwegserkrankung mit Luftnot kann den Alltag besonders

in der Anfangszeit deutlich einschränken. Dies

war auch bei mir so. Die stete Angst vor einem neuen

Anfall stresste mich, was zu mehr Anfällen führte. Mit

einigen Strategien und Techniken habe ich jedoch gelernt,

entspannt mit meiner Erkrankung umzugehen und

die Symptome deutlich zu lindern.

• Das Notfallmedikament, meist ein Inhalator, der

mit einem Gas gefüllt ist, das die verkrampfte

Atemmuskulatur entspannt, sollte immer am

Körper getragen werden! Während eines Anfalls

sollte man keine Minute damit vergeuden, das

Spray erst suchen zu müssen. Da es im Alltag

jedoch oft stressig zugeht und man diese Art

von Dingen gerne mal vergisst mitzunehmen,

habe ich jeweils einen Inhalator zusätzlich an

den Orten gelagert, an denen ich oft bin, wie z. B.

meinem Arbeitsplatz, im Haus meiner Eltern oder in

meiner Sporttasche.

• Regelmäßige Bewegung bzw. Ausdauersport ist

für Asthmatiker so wichtig wie auch unangenehm.

Für mich war dies am Anfang der Horror.

Ich wusste, dass ich bei der kleinsten Steigung

in Atemnot ausbrechen würde, und im Allgemeinen

war es auf der Couch ja auch viel schöner.

Doch genau das war das Problem. Meine körperliche

Ausdauer war minimal, was die Symptome des Asthmas

jedoch noch verschlimmerte. Bis zur Marathonläuferin

ist es zwar noch ein weiter Weg, aber beim

Wandern halte ich mittlerweile schon ein gutes Tempo.

Und mein Asthma halte ich damit gut im Griff.

Allergien und Asthma können ein Leben ganz schön

verändern. Mit der Zeit findet man jedoch Strategien

und Rituale, die einem guttun und die Symptome

nachhaltig lindern bzw. in Schach halten. Man gewinnt

Sicherheit im Umgang mit diesen Symptomen. Wenn

nicht, bieten sich immer noch die Polregionen an.

Weitere Tipps von Romina im Umgang mit Allergien

und Asthma auf www.mein-intolerantes-leben.de

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Einatmen, ausatmen!

Tipps zum richtigen Atmen und wie sich die Übungen auf die Gesundheit auswirken –

nicht nur für Asthma- und COPD-Patient:innen empfohlen.

Text Sabine Materlik

Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen

fällt das Atmen, das für viele eine

Selbstverständlichkeit ist, oft schwer. Die

Hintergründe hierfür sind je nach Erkrankung vielfältig.

Ein typisches Problem ist dabei häufig ein eher

krampfhaftes Einatmen sowie eine allgemein zu hoch

sitzende Atmung, die zu wenig in den Bauch geht.

Aus der Symptomatik heraus erscheint es schwer

vermittelbar, dass das Atmen auch und im Grunde

besser von alleine geschieht. Um die Atmung wieder

leichter werden zu lassen, bedarf es unter anderem

zunächst einer größeren Beweglichkeit des Brustkorbes

und einer verbesserten Elastizität des Gewebes. So

kann mehr Weichheit im Brustkorb und mehr Weite in

der Atemerfahrung entstehen. Neben den klassischen

Übungen wie „Kutschersitz“ und „Lippenbremse“, die

den meisten Patient:innen bekannt sind, sollte der

Fokus generell auf einer Verlängerung der Ausatmung

und der damit ermöglichten vertieften Einatmung liegen.

Diese Übungen unterstützen neben der ganzheitlichen Atmung auch die Entspannung

und Ruhe und sind gleichzeitig ein Achtsamkeitstraining.

Viel Freude beim Üben!

1

Versuchen Sie folgende Übungen so langsam wie

möglich:

Im Sitzen spüren Sie Ihre Füße am Boden und geben

mit einem Fuß langsam Druck in den Boden, danach

lösen Sie den Druck wieder. Anschließend vergleichen

Sie Ihre beiden Beine/Füße sowie deren Verbindung

zum Boden und Rumpf. Nun üben Sie das Gleiche mit

dem anderen Fuß und vergleichen wieder. Spüren Sie

schon den Atem in Ihrem Bauch?

Sabine Materlik

Vorsitzende, ATEM –

Der Berufsverband

e. V.

Hand auf den Bauch: Tönen Sie ein „sch“ mehrmals

hintereinander, kurz oder lang. Dadurch spüren

und trainieren Sie Ihren größten Atemmuskel, das

Zwerchfell. Auch nach dieser Übung sollten Sie die

Wirkung nachträglich in Ruhe erspüren.

2

Kutschersitz: Im Kutschersitz werden beide

Füße hüftbreit auf den Boden gestellt, wobei die

Fußspitzen nach außen zeigen. Der Oberkörper

wird im Becken nach vorn gebeugt, die Wirbelsäule

bleibt gerade und die Arme sind auf die

Oberschenkel gestützt.

Lippenbremse: Die Lippenbremse ist eine Ausatembremse

für Menschen mit Atemproblemen.

Sie entsteht, wenn Sie die Lippen locker aufeinanderlegen

und die Luft langsam ausströmen

lassen.

www.bvatem.de

3

Atemzeit:

Spüren Sie beim Einatmen achtsam,

wie die Luft in die Naseneingänge

strömt, das Ausatmen darf sich seinen Weg

durch Ihre locker geschlossenen Lippen

suchen. Warten Sie mit geschlossenem Mund,

bis der nächste Einatem wieder seinen Weg

durch die Nase findet, und empfangen Sie

den kommenden Atem mit Genuss.

Studio lh

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Fotos: © BBM Dominik Ketz

Durchatmen und entspannen

Bad Bevensen ist eine wahre Wohlfühloase in der Lüneburger Heide! Das

warme Heilwasser der Jod-Sole-Therme, der traumhaft schöne Kurpark mit

angrenzenden Wäldern und gemütliche Unterkünfte laden zum Entspannen

ein. Das kleine Städtchen mit der hübschen Fußgängerzone wird flankiert von

kleinen, inhabergeführten Geschäften und Lokalen, die zum Bummeln und

Shoppen einladen. Der Kurpark und die Altstadt sind in den Sommer monaten

Schauplatz ganz unterschiedlicher Open-Air-Veranstaltungen. Diverse

Gesundheits- und Sportangebote halten den Kreislauf sanft in Schwung und

ein großes Wander- und Radwegenetz durchzieht die Region rund um Bad

Bevensen. Bei einer Radtour lässt sich die liebliche Heidelandschaft entlang

von Wäldern, urigen Bauerndörfern und Flussläufen gut erkunden.

Termine, Beratung und Buchung

bei der Tourist-Information unter

Telefon +49 5821 976830.

www.bad-bevensen.de

Eintauchen in die Welt der Jod-Sole-Therme

Die Jod-Sole-Therme Bad Bevensen ist eines der modernsten

Heilbäder Norddeutschlands. Feiner Jod-Sole-Nebel verwöhnt

die Lungen, und das 32 Grad warme, von der Sole gespeiste

Wasser lädt zum geruhsamen Schwimmen in den großen

Außen- und Innenbecken ein. Entspannung garantiert auch

der große Saunabereich und exzellente Therapeuten verwöhnen

die Gäste mit wohltuenden Anwendungen und sanften

Massagen.

Unterkünfte zum Wohlfühlen

Viele Unterkünfte liegen in direkter Nähe

des Kurparks und des Waldes, so können

Ausflüge, Wanderungen oder Radtouren

direkt ab der Haustür starten. In den

sogenannten THERMEplus-Unterkünften

profitieren Gäste pro Übernachtung und

Tag vom freien Eintritt in die Jod-Sole-

Therme und die Saunalandschaft.


Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 9

Asthmakontrolle

Die Asthmakontrolle ist ein wichtiger

Baustein der Asthmabehandlung.

Die Diagnose Asthma bronchiale ist für

viele Menschen zunächst beunruhigend.

Aber: Heute ist es für die meisten Kinder

und Erwachsenen mit Asthma möglich,

ein ganz normales Leben (mit Aktivitäten

und Sport, sogar Leistungssport) zu führen,

wenn die Erkrankung gut kontrolliert

ist und einen stabilen Verlauf zeigt.

Text Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V.

Asthma kann durch eine kontinuierliche Therapie

in Zusammenarbeit mit der behandelnden

Ärztin/ dem Arzt und durch ein gezieltes

Selbstmanagement gut beherrscht werden. Die

behandelnden Ärzte überprüfen im Idealfall regelmäßig,

ob der Patient ein kontrolliertes, ein teilweise kontrolliertes

oder ein unkontrolliertes Asthma aufweist.

Bei Kindern und Jugendlichen ist das Asthma gut

kontrolliert, wenn innerhalb der letzten vier Wochen

• tagsüber keine Asthmasymptome

• kein nächtliches Erwachen durch das Asthma

• kein Gebrauch der Bedarfsmedikation

• keine Einschränkung in der kindlichen Aktivität

durch das Asthma

beobachtet wurden.

Bei Erwachsenen ist das Asthma gut kontrolliert, wenn

innerhalb der letzten vier Wochen

• tagsüber nicht häufiger als zwei Mal pro Woche Symptome

• kein nächtliches Erwachen durch das Asthma

• die Bedarfsmedikation nicht häufiger als zwei Mal

pro Woche gebraucht wurde, ausgenommen zur

Anwendung vor sportlicher Aktivität bei Belastungsasthma

• keine Aktivitätseinschränkung durch das Asthma

beobachtet wurden.

Außerdem soll eine normale Lungenfunktion bestehen

und keine Verschlechterung des Asthmas vorliegen.

Das Asthma ist teilweise unkontrolliert, wenn ein bis

zwei Kriterien der oben genannten Punkte nicht erfüllt

sind, eine Atemwegsverengung vorliegt und es mindestens

einmal pro Jahr zu einer Verschlechterung gekommen

ist.

Das Asthma ist unkontrolliert, wenn drei bis vier Kriterien

der oben genannten Punkte nicht erfüllt sind, eine

Atemwegsverengung vorliegt und eine Verschlechterung

in der aktuellen Woche besteht.

Symptome wie die Zunahme von Atemnot, Husten, pfeifenden

Atemgeräuschen, Brustenge und der Abfall der

Lungenfunktionswerte zeigen immer eine Verschlechterung

der Erkrankung hin zu einem nur teilweise oder gar

unkontrollierten Asthma an. Die Asthmawirkstoffe und

deren Dosierungen können im Verlauf der Erkrankung

variieren, da sie an den Erkrankungszustand des Patienten

angepasst werden müssen. So kann sich beispielsweise

– zeitlich begrenzt – die Medikation ändern, wenn

beim Asthmapatienten eine akute Erkältung vorliegt.

Das Ziel der medikamentösen Behandlung besteht darin,

die Beschwerden so gering wie möglich zu halten, also im

Idealfall ein gut kontrolliertes Asthma mit der geringstmöglichen

Medikamentenmenge zu erreichen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.daab.de

FOTO: DEUTSCHER ALLERGIE- UND ASTHMABUND E. V.

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem

Bundesverband der Pneumologen, Schlafund

Beatmungsmediziner e. V. entstanden.

PATIENT:INNEN

MIT ASTHMA

KÖNNEN

AUFATMEN!

Text Michaela Wilde

Asthmatiker kennen das nur zu gut: ständige

Atemprobleme, Zwangspausen wegen akuter

Atemnot, Asthmaanfälle und in jeder Tasche

ein Notfallspray – aber eine finale Besserung tritt

nicht wirklich ein. Ihnen kann geholfen werden!

Der Bundesverband der Pneumologen, Schlafund

Beatmungsmediziner e. V. (BdP) setzt sich

mit seiner Kampagne asa – aktionsforum

schweres asthma für Menschen ein, die an

unkontrolliertem schwerem Asthma leiden.

Das Expertenteam rund um asa will Betroffene

informieren und für eine erfolgversprechende

moderne Therapieform beim Pneumologen

motivieren, da es heute neue hochwirksame

Alternativen zur Behandlung von Asthma gibt.

Im Vorfeld ist dazu allerdings eine genaue Diagnostik

beim Lungenspezialisten erforderlich.

Sprechen Sie Ihren Hausarzt beziehungsweise

Pneumologen an!

Mehr Informationen unter

www.asa-asthma.de

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PULMONALE HYPERTONIE E. V.

GEMEINNÜTZIGER SELBSTHILFEVEREIN

Lungenhochdruck

Pulmonale Hypertonie?

Die pulmonale Hypertonie (PH) ist eine seltene, tückische

Krankheit, bei der die Lunge und das Herz betroffen sind.

Die Blutgefäße der Lunge sind stark verengt, wodurch der

Blutdruck in den Lungengefäßen zwischen rechter und

linker Herzkammer ansteigt. Dies führt zu einer Durchblutungsstörung

der Lunge, zu einer verschlechterten Sauerstoffaufnahme

und zu einer zunehmenden Überlastung der

rechten Herzkammer bis hin zum Herzversagen.Menschen

mit dieser Krankheit sind chronisch kurzatmig und körperlich

wenig belastbar. Während noch bis vor wenigen Jahren

eine Transplantation der Lunge oder von Herz und Lunge als

nahezu einzige Therapieoption betrachtet wurde, lässt sich

heute durch einige andere, wirkungsvolle Therapieoptionen

die Lebensqualität von PH-Patienten verbessern. Eine

Heilung der Krankheit ist allerdings bis heute nicht möglich.

Die Ursachen von Lungenhochdruck sind nur unzureichend

bekannt.

Der gemeinnützige Selbsthilfeverein pulmonale hypertonie

e. v. (ph e.v.) hat einen Informationsdienst zum Krankheitsbild

Lungenhochdruck für Betroffene, Angehörige und Interessierte

eingerichtet. Er gibt Informationen über Symptome

und Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie weiter und

vermittelt Kontakte zu spezialisierten Ärzten und Kliniken.

Der Verein gibt Rat und Hilfe bei Fragen zur sozialen Versorgung,

Schule, Ausbildung und Beruf.

Am 31. März 2001 wurde durch den Selbsthilfeverein pulmonale

hypertonie e.v. die René Baumgart-Stiftung gegründet.

Durch die Förderung der klinischen Forschung im Krankheitsbild

pulmonale Hypertonie möchte die Stiftung dazu

beitragen, die Ursachen von Lungenhochdruck zu ergründen

und neue Kenntnisse über die Krankheit zu erlangen.

Der pulmonale hypertonie e. v. veranstaltet bundesweite

Patiententreffen mit Angehörigen. Auch die Homepage des

Vereins (www.phev.de) bietet viele Informationen und Service-Angebote.Der

Verein ist bundesweit tätig und pflegt

internationale Kontakte zu PH-Organisationen. Landesverbände

bestehen in fast allen Bundesländern oder sind entsprechend

koordiniert.

Weitere Informationen unter

www.phev.de und www.rene-baumgart-stiftung.de

Selbstbetroffene

helfen Ihnen weiter!

Selbsthilfeverein pulmonale hypertonie e.v. • Rheinaustr. 94 • 76287 Rheinstetten

Tel.: +49 (0)7242 9534 141 • E-Mail: [email protected] • Internet: www.phev.de


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Mit COPD

auf den Kölner Dom

Im Jahr 2004 erhielt der damals 54-jährige Josef Brandl die

Diagnose COPD im Stadium 3. Wie es ihm trotz der Krankheit gelingt,

ein aktives Leben zu führen, eine Selbsthilfegruppe zu leiten, und wie er

es im Jahr 2015 sogar schaffte, den Kölner Dom zu besteigen, verrät er

im Interview.

Text Miriam Rauh

Sie waren ursprünglich wegen etwas

anderem beim Arzt, als Sie die Diagnose

COPD erhielten. Hatten Sie bereits

Symptome bemerkt?

Heute weiß ich, dass ich die Krankheit schon

länger hatte. Ich habe mit Glaswolle und mit

Asbest gearbeitet. Wir schnitten die Asbestblöcke

ohne Mundschutz, auch lackiert haben wir ohne

Masken, außerdem habe ich geraucht. Ab etwa

Ende der 90er-Jahre bekam ich Atemnot, aber es

dauerte, bis ich realisierte, was ich habe und dass

ich das Beste daraus machen muss.

Wie ging es weiter?

Ich bekam ein CT und wurde zur Entnahme einer

Gewebeprobe aus der Lunge an eine Klinik in

Leverkusen überwiesen. Es ging mir aber zu der

Zeit so schlecht, dass zunächst nicht operiert

werden konnte, ich bekam dann erst mal eine

Atemschulung und Lungensport. Zwei Jahre später

kam ich zur Reha nach Borkum, im Anschluss

daran bekam ich einen Erwerbsminderungsbescheid.

Dass ich nicht mehr arbeiten sollte, war

ein Schock für mich. Ich war 37 Jahre im Betrieb,

auch fühlte ich mich nach der Reha auf Borkum

zunächst viel besser. Aber die Krankenkasse hat

nicht mit sich reden lassen – zum Glück, wie

ich rückblickend sagen muss, denn nach einem

halben Jahr waren die Beschwerden zurück.

Welche Behandlungen erhielten Sie und

welche Erfahrungen haben Sie damit

gemacht?

Durch die Atemschule und die Lungensportgruppe

habe ich die reflektorische Atemtherapie

kennengelernt, die zwar schmerzhaft ist, aber

sehr gut hilft. Meine Ärzte überredeten mich

auch, zu einer Selbsthilfegruppe zu gehen. Dort

bin ich seit 2010 regelmäßig, mittlerweile bin

ich sogar Vorsitzender. 2011 bekam ich Ventile

in die Lunge eingesetzt; schon nach einigen Monaten

spürte ich, dass es mir deutlich besser geht.

Natürlich sind es nicht nur die Ventile, auch die

Atemschulung und der Lungensport sind sehr

wichtig, zudem spielen Medikamente, Freunde

und Familie eine Rolle. Aber die Ventile haben

sehr viel gebracht, zwischen 2011 und 2020 hat

sich die COPD bei mir nicht verschlechtert.

Dann kam die Besteigung des Kölner Doms

im Jahr 2015. Damit haben Sie bundesweit für

Aufmerksamkeit gesorgt. Wie kam es dazu?

Als ich 2014 auf Borkum war, sprach ich mit den

Therapeuten, ob wir dafür trainieren können,

dass ich den Leuchtturm besteige. Das war schon

immer ein Traum von mir und kurz vor der Abreise

habe ich es tatsächlich geschafft. Da sagte

ich zu meinem Hausarzt: “Als kölsche Jung muss

ich jetzt auf den Dom.“ Er rief Unternehmen

an, von denen wir Sauerstoff, Medikamente etc.

bekommen haben. Die Firmen haben mich unterstützt

und es wurde ein Riesenevent. Mir war

vorher gar nicht klar, was alles dazugehört – der

Dompropst muss angefragt werden, die Feuerwehr

muss vor Ort sein, es wurde auch gefilmt …

Meine ganze Familie war da, meine Therapeutinnen

kamen, meine Ärzte – und dann ging es

in einer Stunde hoch auf den Dom. Das war ein

wirklich wunderschöner Tag, und bis heute kommen

Anfragen von anderen COPD-Betroffenen,

die etwas Ähnliches machen möchten.

Ich lebe das, was

der Körper mir

erlaubt. Trotz der

Krankheit Dinge für

andere Menschen

zu tun, gibt mir

Kraft.

Wussten Sie?

Atemtherapiegeräte können vom

behandelnden Arzt als medizinische

Hilfsmittel auf Rezept verordnet

werden.

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FOTO: BOZICA BABIC

Viele verstehen

nicht, wenn

ich sage, dass

ich trotz der

Krankheit

die beste Zeit

meines Lebens

habe.

Seit 2017 leiten Sie die Selbsthilfegruppe Atmen e. V.

unter dem Motto „Lebenslust trotz(t) Atemnot“ –

worum geht es Ihnen?

Wir unternehmen viel zusammen, machen Ausflüge,

auch zum Karneval gehen wir. Begleitpersonen sorgen

dafür, dass unsere Mitglieder bei Bedarf geschoben werden

können. Mal rauszukommen, das tut allen gut.

Dann veranstalten wir in Leverkusen unsere COPD-Tage

mit Betroffenen, Ärzten und Herstellern für medizinische

Geräte; in diesem Jahr am 6. Mai zum ersten Mal

wieder nach der Corona-Pause.

Wie gelingt es Ihnen, mit der Erkrankung gut zu

leben?

Ich lebe das, was der Körper mir erlaubt; ich bin

der Boss und mein Körper legt gegebenenfalls sein

Veto ein. Wenn ich etwas zu tun habe, blühe ich auf.

Das ist meine Art, mit der Erkrankung umzugehen.

Viele verstehen nicht, wenn ich sage, dass ich trotz

der Krankheit die beste Zeit meines Lebens habe.

Ich traue mich vieles, was ich mich vorher nicht getraut

hätte. Und trotz der Krankheit Dinge für andere Menschen

zu tun, gibt mir Kraft. Wenn jemand aus der

Gruppe zu mir sagt “Ach Jupp, das war so schön“ –

was will man mehr?

Weitere Informationen finden Sie unter

www.shg-atmen.de

Nicht verpassen:

Der Leverkusener COPD-Tag findet am

06. Mai 2023 statt. Betroffene, Angehörige

und Interessierte sind herzlich

willkommen. Der Eintritt ist frei.

Studio lh

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Pulmonx GmbH entstanden.

Ein Ventil gegen die Atemnot bei COPD

Patienten mit chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) kommen im Verlauf ihrer Erkrankung an einen Punkt, an dem optimierte medikamentöse Therapie und

Physiotherapie nicht mehr ausreichen. Atemnot tritt bereits bei geringer Belastung und Alltagsaktivitäten auf. Ursache ist häufig eine Überblähung der Lunge – Luft wird im

erkrankten Teil der Lunge eingeschlossen wie in einem Ballon. Im Interview erklärt Dr. Stephan Eisenmann die Funktionsweise der minimal-invasiven Behandlungsoption mithilfe

des Zephyr®-Ventils bei schwerer COPD/Emphysem.

Für welche Patienten sind Ventile bei COPD geeignet?

Es gibt verschiedene Formen der COPD. Emphysem-Patienten mit Atemnot,

einer Überblähung, kaum Schleim und wenigen Infekten sind oft für

Ventile geeignet. Rauchstopp ist ein Muss. Bei Atemnot und Engegefühl in

der Brust sollte auch der Pneumologe aufgesucht werden.

Wie wirken sie bei Patienten mit Atemnot und einer Lungenüberblähung?

Ventile sind Luftblocker, die das Einströmen der Luft in den erkrankten

Lungenbereich verhindern. Luft und Schleim können entweichen. Dies

führt in kurzer Zeit zu einer Entlüftung des Bereichs und die gesünderen

Lungenanteile können wieder besser arbeiten. Die Ventile werden endoskopisch

ohne Schnitt so platziert, dass sie nicht verrutschen und die Atemwege

nicht beeinträchtigen. Sie lassen sich leicht wieder entfernen.

Welche Erfahrungen haben Sie mit Zephyr®-Ventilen gemacht?

Das Wissen, welche Patienten von der Therapie profitieren, ist über die

Jahre stetig gewachsen und die Entscheidungskriterien sind klar definiert.

Bei geeigneten Patienten können Funktion und Lebensqualität durch die

Ventile innerhalb kurzer Zeit deutlich verbessert werden. Patienten, die

aktiv und motiviert sind, können von diesen Verbesserungen über Jahre

profitieren und gegebenenfalls länger leben. Die Ergebnisse sind durch

Studien sehr gut belegt, internationale Leitlinien empfehlen die Therapie

und sie ist Teil des deutschen Disease Management Programms (DMP)

COPD.

Wie können Patienten prüfen, ob die Ventile für sie in Frage kommen?

Patienten können sich von ihrem Hausarzt / Pneumologen an eine spezialisierte

Klinik überweisen lassen. Erfahrene Kliniken in der Nähe findet man

z. B. über Selbsthilfegruppen oder im Internet unter bit.ly/copd-de. In der

Klinik werden alle notwendigen Tests durchgeführt und den Patienten die

minimal-invasive Behandlung mit Ventilen oder andere geeignete Therapien

angeboten.

Weitere Informationen

finden Sie unter

www.copdhilfe.de

Dr. Stephan

Eisenmann

Leiter Abteilung

Pneumologie, Universitätsklinik

und

Poliklinik für Innere

Medizin I, Universitätsklinikum

Halle (Saale)

KOMPLIKATIONEN BEI DER BEHANDLUNG MIT DEM ZEPHYR ENDOBRONCHIALVENTIL KÖNNEN U. A. SEIN: PNEUMOTHORAX, VERSCHLECHTERUNG DER COPD-SYMPTOME, HÄMOPTYSE, PNEUMONIE, DYSPNOE UND IN SELTENEN FÄLLEN TOD. WICHTIGE SICHERHEITS-

INFORMATIONEN FINDEN SIE UNTER: WWW.COPDHILFE.DE/SICHERHEITSINFORMATIONEN © 2023 PULMONX CORPORATION ODER VERBUNDENE UNTERNEHMEN. ALLE RECHTE VORBEHALTEN. ALLE WARENZEICHEN SIND EIGENTUM IHRER JEWEILIGEN INHABER.

EMEA-DE-1795-V1 MARCH 2023


12

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Verwechslungsgefahr: COPD

oder Alpha-1-Antitrypsin-Mangel?

Die Diagnose von seltenen (Lungen-)Erkrankungen stellt selbst Fachärzte vor Herausforderungen – wie auch der

leidenschaftliche Reiter Jens Wittling erfahren musste: Vor acht Jahren wurde er von zwei Lungenärzten als

Asthma- und COPD-Patient therapiert. Erst der dritte Facharzt veranlasste eine Blutuntersuchung und stellte fest,

dass ihm ein bestimmter Blutwert fehlt. Wie es dazu gekommen ist und wie er heute mit Alpha-1-Antitrypsin-Mangel,

einem Defizit an einem wichtigen Schutzeiweiß, lebt, erfahren Sie im Interview.

Text Charlie Schröder

Wann sind Sie das erste Mal mit Atemnot

in Berührung gekommen?

Vor etwa acht Jahren ist mir aufgefallen,

dass es mir immer schwerer

fiel, die drei Stockwerke in meine

Wohnung hochzukommen. Und dann

ging ich zum Arzt. Der Hausarzt verschrieb mir Ni-trospray

und überwies mich zum Kardiologen, weil wir das Herz in

Verdacht hatten. Der hatte keine Befunde und hat mir daraufhin

empfohlen, einen Lungenspezialisten aufzusuchen.

FOTO: PRIVAT

Marion Wilkens

Vorsitzende der Gesellschaft für Alpha-1-

Antitrypsin-Mangel Erkrankte e. V.

WAS IST ALPHA-1?

Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (AAT) ist eine Stoffwechselerkrankung,

deren Ursache in einem

genetischen Defekt liegt. Weltweit zählt der AAT-

Mangel, auch Alpha-1 genannt, zu den häufigsten

Erbkrankheiten. Man vermutet, dass allein in

Deutschland bis zu 20.000 Menschen an einem

schweren AAT-Mangel erkrankt sind. Doch die

Dunkelziffer ist hoch, gerade mal ca. zehn Prozent

werden diagnostiziert.

Welche Tests haben die Lungenfachärzte bei Ihnen

durchgeführt? Und mit welchem Ergebnis?

Die ersten beiden Lungenärzte haben einen Lungenfunktionstest

gemacht und meine Lunge geröntgt. Da stellte sich

der Verdacht auf COPD und Asthma heraus.

Wie sah die anschließende Therapie aus?

Ich habe Medikamente verschrieben bekommen, die keine

Wirkung zeigten. Bei einem Routinetermin in der Gemeinschaftspraxis

meiner Lungenärzte bestand ich auf die

Behandlung durch den dritten Kollegen, der dann die

Diagnose Alpha-1-Antitrypsin-Mangel stellte.

Wie kam es dazu?

Der dritte Lungenarzt hat eine Blutuntersuchung veranlasst,

und da fiel ihm auf, dass mir ein bestimmter Blutwert

fehlt, was auf die seltene Stoffwechselerkrankung deutete.

Was waren Ihre ersten Gedanken in diesem Augenblick?

Hatten Sie zuvor etwas von der Krankheit

gehört?

Ich hatte bis dahin noch nie etwas davon gehört. Ich weiß

auch nicht, von wem ich das geerbt habe. Da ich aber PiZZ

(Das Gen des Betroffenen kann entweder normal sein (M)

oder Mutationen (die häufigsten sind S oder Z) aufweisen.

Die meisten Personen mit Alpha-1-Antitrypsin-Mangel

haben die Z-Mutation sowohl vom Vater als auch von der

Mutter geerbt; man spricht vom PiZZ-Typ.) bin, sehr wahrscheinlich

von beiden Elternteilen.

Wie sehen Ihre Therapie und Ihr Alltag heute aus?

Ich nutze regelmäßig zwei verschiedene Sprays und ein

Bedarfsspray, das ich aber versuche so wenig wie möglich

zu nehmen. Im Alltag muss ich meine Kräfte einteilen.

Wenn ich mich zu sehr belaste – physisch wie auch psychisch

–, bekomme ich Luftnot. Ich habe schon zweimal

versucht, einen Antrag auf EM-Rente (Anm. der Redaktion:

Der FEV-Wert beurteilt die Lungenfunktion) zu stellen; beide

wurden abgelehnt. Da geht es mir laut Rentenversicherung

mit einem FEV-Wert von 48 % wohl noch zu gut. Das

kann ich nicht verstehen.

Sie sind leidenschaftlicher Reiter. Wie lässt sich das mit

der Krankheit verbinden?

Wenn man sich seine Kräfte einteilt, ist das Reiten kein Problem.

Auch der Hund ist eine sehr gute Therapie.

Haben Sie Tipps und Ratschläge für andere Betroffene?

Regelmäßig die Arztbesuche wahrnehmen, Bewegung,

versuchen, einen GDB zu bekommen. Ich habe nach einer

Widerspruchsklage einen GDB von 50 bekommen. Und

natürlich versuchen, mit der Krankheit zu leben.

Alpha-1 macht sich bemerkbar durch Atemnot,

starken Husten und/oder auffällige Leberwerte.

Die Ursache liegt in der Fehlbildung (Mutation)

bei der Herstellung des AATs in der Leber. Das

veränderte Eiweißmolekül kann nicht mehr ungehindert

in die Blutbahn abfließen. Es ist somit zu

viel AAT in der Leber, was langfristig zu einem

Umbau der Leber führen kann, und zu wenig im

Blut. Der Mangel im Blut sorgt für eine ungenügende

Schutzfunktion in der Lunge, womit es zu

einer Schädigung kommen kann. Die Symptome

der daraus entstehenden chronischen Lungenerkrankung

gleichen denen der COPD (Chronic

Obstructive Pulmonary Disease) oder anderen

häufigen Lungenerkrankungen. Bis zur richtigen

Diagnose vergehen oft sechs bis acht Jahre, dabei

ist der Test auf den Alpha-1-Mangel einfach.

Die Patientenorganisation Alpha1 Deutschland e. V.

setzt sich seit 22 Jahren für eine frühe Diagnose,

eine individuelle, bestmögliche Therapie

sowie für ein selbstbestimmtes Leben mit der

Erkrankung ein.

www.alpha1-deutschland.org

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Grifols entstanden.

Detektive aufgepasst:

Einer Erkrankung mit Verwechslungsgefahr auf der Spur

FOTO: GRIFOLS

Der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (AATM) ist

eine genetische Störung, die sich gerne als

Chamäleon hinter einer COPD (chronisch

obstruktiven Lungenerkrankung) versteckt. 1

Eine Veränderung im Erbgut, ein Gendefekt, kann die

Ursache für die Entwicklung einer schweren COPD

sein. Die Symptome eines Alpha-1-Antitrypsin-Mangels

ähneln denen einer COPD, die Ursache ist aber angeboren.

Man spricht hier auch von einer genetischen

COPD, insbesondere wenn Menschen mit Atemnot bei

Belastung, Husten und Auswurf nie oder nur wenig

geraucht haben. 2,3

Die Experten empfehlen, dass jede/r COPD PatientIn

Europaweit zählt der AATM zu einer der häufigsten einmal im Leben auf AATM getestet werden sollte. Das

vererbbaren Erkrankungen, die mit einer schweren Gleiche gilt auch für PatientInnen, die an einem Asthma

leiden, das schwer therapierbar ist. 6 Eine frühe und

Lungenerkrankung einhergehen können. Schätzungen

gehen davon aus, dass in Deutschland bis zu 20.000 korrekte Diagnose ermöglicht eine gezielte Therapie,

Menschen von einem schweren AATM 4 betroffen sind. die nicht umkehrbare und schwerwiegende Lungenschäden

mit ausgeprägtem Verlust der Lungenfunktion

Entdeckt und bestätigt wurden allerdings bisher nur ca.

2.500 Fälle. 4,5 verzögern kann. 7,8,9

Suchen, Testen, Therapieren. Sprechen Sie bitte mit

Ihrem Arzt. Eine frühzeitige Diagnose ist äußerst wichtig,

da der Abbau des Lungengewebes bei Vorliegen eines

Alpha-1-Antitrypsin-Mangels fortschreitend verlaufen kann.

Bei Verdacht auf AATM wird die Konzentration von

Alpha-1-Antitrypsin im Blutserum bestimmt. 6 Ein Test zur

Bestätigung der Diagnose kann von Ihrem Arzt kostenlos

angefordert werden, da weitere Tests auf genetischer

Ebene durchgeführt werden müssen. Der AlphaID® ist

einfach und kann per Wangenabstrich gezielt die Fehlbildungen

im verantwortlichen Gen „detektieren“.

Leiden Sie unter einer diagnostizierten COPD, haben aber

den Verdacht, dass bei Ihnen ein Alpha-1-Antitrypsin-

Mangel vorliegen könnte? Oder haben Sie Beschwerden,

die Sie nicht einordnen können, wie z. B. Atemnot, Kurzatmigkeit,

Husten, Auswurf? Wenn Sie unsicher sind, ob

Sie sich auf Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (Alpha-1) testen

lassen sollten, kann Ihnen ein Online-Selbsttest helfen.

Sie erfahren hier, ob für Sie ein Risiko besteht.

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erfahren, ob für Sie

ein Risiko besteht.

www.pro-alpha.de

DE-UBD-2300006 // Quellenangaben: 1 Sandhaus Ra et al., The diagnosis and management of alpha-1 antitrypsin deficiency in the adult. Journal of Chronic Obstructive Pulmonary Disease. 2016; 3: 668-82. 2 Stoller JK et al. Cleve Clin J

Med. 1994; 61(6): 461–7. 3 Biedermann A. und Köhnlein T. Dtsch Arztebl. 2006; 103(26): A1828–32. 4 Blanco et al., Alpha-1 antitrypsin Pi*Z gene frequency and Pi*ZZ genotype numbers worldwide: an update. International Journal of COPD.

2017 5 Schroth S et al. Alpha-1-Antitrypsin-Mangel: Diagnose und Therapie der pulmonalen Erkrankung. Pneumologie. 2009; 63: 335–345 6 Greulich, T. et al.: Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (AATM) – Ein Expertenstatement. Positionspapier der

DGP, 03.06.2020 7 The Alpha-1-Antitrypsin Deficiency Registry Study Group. Am J Respir Crit Care Med. 1998; 158: 49–59. 8 Lieberman J. Chest. 2000; 118: 1480–5. 9 Stockley RA et al. Resp Res. 2010; 11: 136


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Das Leben mit meiner Begleiterin,

der Mukoviszidose

FOTO: FLORIAN SCHULZ

Text Denise Yahrling

Mukoviszidose. Ein Wort, das für

mich vieles beinhaltet. So lautet

der Name der genetischen Stoffwechselerkrankung

und der Wegbegleiterin,

mit der ich von Geburt

an lebe.

Die Diagnose erhielten meine Eltern, als ich zwei Jahre

alt war – zu einer Zeit, in der man noch nicht viel über

die Krankheit wusste. Fest stand damals, dass man

mit dieser Krankheit nicht sonderlich alt, ja womöglich

nicht mal das Erwachsenenalter erreichen würde.

Mit der Diagnose haben sich dunkle Wolken vor der bis

dahin rosig erscheinenden Zukunft meiner Familie zugezogen,

aber sie haben die Hoffnung nie losgelassen.

Mit Mitte 20 schrieb ich mein erstes Buch, „Das Leben

passiert für dich“, mit dem ich anderen Betroffenen Mut

machen und mich selbst ein Stück weit heilen durfte.

Und ich schreibe bis heute beinah jeden Tag – mittlerweile

an meinem dritten Buch. Mein vermutlich größter

Helfer auf dem Weg bis hierher ist der bewusste Blick in

die eigene Innenwelt. Jeder Mensch hat sein Päckchen

zu tragen – aber dieser Blick nach innen, diese Verbindung

zum “Selbst“, der eigenen Essenz zu kultivieren,

zeigt uns, dass nichts und niemand uns wirklich etwas

wegnehmen kann. Denn es gibt einen Teil in uns, der unkaputtbar

ist. Der stille Beobachter, der immer frei ist.

Diese manchmal tückische, aber auch weise Wegbegleiterin

hat mich Tränen und Schmerz gekostet. Aber sie

hat mich auch das Leben gelehrt. Sie hat mich gelehrt,

das Lachen zu schätzen sowie die Momente der Freude

und der Gesundheit. Sie hat mir gezeigt, wie kostbar

unsere Zeit auf dieser Erde ist.

Dank einer Neuerung in der medizinischen Forschung

vor zweieinhalb Jahren bin ich heute gesundheitlich so

stabil wie noch nie. Es hat sich mir, gefühlt, ein zweites

Leben eröffnet. Und ich freue mich unendlich darauf,

die nächsten Seiten dieses wahrhaft magischen Lebens

zu füllen.

Wenn ich die Jahre vor meinem inneren Auge vorbeiziehen

lasse, sehe ich glückliche Zeiten. Eine mehr oder

weniger „normale“ Kindheit trotz täglicher Therapiemaßnahmen,

Antibiotikakuren, zahlloser Medikamente

und Physiotherapie. Aber ich sehe auch ein Kind, das

spürt, dass etwas mit ihm nicht in Ordnung ist. Ich sehe

ein Teenager, der seine Gefühle nicht so recht zu greifen

kriegt, sich fehl am Platze fühlt und sich im Strudel des

Lebens verliert. Ich sehe eine junge Frau, die irgendwann

realisiert, was es bedeuten kann, mit dieser Wegbegleiterin

zu leben. Sie fühlt sich manchmal so, als

würde ihr das Leben einen Streich spielen. Sie soll hart

daran arbeiten, dass sie gesund bleibt, soll alles richtig

machen, aber der Blick in die Zukunft bleibt verschleiert

und ungewiss. Obwohl sich die gesundheitliche Versorgung

und die durchschnittliche Lebenserwartung

über die Zeit stark bessern, spürt sie den Wettlauf mit

der Zeit.

Mit Anfang 20, nach einer depressiven Episode, begann

ich zum ersten Mal, meiner eigenen inneren Stimme

zu lauschen. Sie flüsterte mir zu, dass ich mit meinem

Rucksack losziehen solle. Das Reisen half mir, mein Leben

und die Welt aus einer neuen Perspektive zu betrachten.

Auch das Schreiben half mir, meine Gefühle

und Gedanken zu kanalisieren und mich mitzuteilen.

Mein vermutlich

größter Helfer auf

dem Weg ist der

bewusste Blick in die

eigene Innenwelt.

Einschneidende Erfahrungen, wie medizinische Eingriffe

und gesundheitliche Rückschläge, haben mir gezeigt,

dass das Leben nicht immer in unserer Hand ist.

Dass wir aber unsere Perspektive auf diese Erfahrungen

in der Hand tragen. Und es ist wahr, was man sagt: An

den gebrochenen Stellen ist man hinterher oft stärker.

Ich durfte dank meiner Wegbegleiterin Resilienz lernen.

Und ich erfahre immer wieder, wozu das gut ist.

Ich bin vielleicht nicht angstbefreit, aber vertrauensvoll

dem Leben gegenüber, dass alles immer genau so

kommt, wie es soll, und wir immer etwas daraus lernen

dürfen.

Als Schreibmentorin begleitet Denise Menschen

dabei, den Traum vom eigenen Buch zu realisieren,

und ist selbst leidenschaftliche Autorin.

Mit ihrer Arbeit, ihren Worten und ihrem Sein

möchte sie dazu beitragen, dass mehr Menschlichkeit,

Offenheit und Tiefe in der Welt gelebt

wird. Mehr Informationen unter

www.deniseyahrling.com

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Screening auf Lungenkrebs

FOTO: SHUTTERSTOCK_1841111164

Knapp

60.000

Menschen

erkranken jährlich an

Lungenkrebs

34.700

betroffene Männer und

25.000

betroffene Frauen

in 2019

Rauchen und

Passivrauchen

sind die häufigsten Ursachen für

Lungenkrebs. Rund 85 Prozent

aller Betroffenen sind bzw. waren

Raucher*innen

Die Anzahl der

Packungsjahre

ist entscheidend für das Lungenkrebsrisiko

und ergibt sich aus der Zahl der pro Tag

gerauchten Zigarettenpackungen (20 Stk./

Packung) multipliziert mit den Raucherjahren:

Pro Tag gerauchte Zigarettenpackungen ×

Anzahl Raucherjahre = Packungsjahre

Text Prof. Dr. Torsten Bauer und Dr. Torsten Gerriet Blum

Weiterhin erkranken jährlich in Deutschland

knapp 60.000 Menschen an Lungenkrebs. Damit

ist Lungenkrebs bei Männern nach Prostatakrebs

die zweithäufigste Krebsneuerkrankung,

bei Frauen nach Brust- und Dickdarmkrebs

die zweithäufigste. Trotz vieler bahnbrechender

Neuerungen bei der Diagnostik und Therapie

in den letzten zehn Jahren ist der Lungenkrebs

die Tumorart mit den meisten Todesfällen pro

Jahr – 44.881 Tote im Jahr 2019 in Deutschland.

Lungenkrebs wird nämlich in mehr als der Hälfte

der Fälle in einem fortgeschrittenen Stadium

diagnostiziert, das nicht mehr heilbar ist.

Lungenkrebs bei Risikogruppen frühzeitig

erkennen

Große kontrollierte Studien konnten hingegen

zeigen, dass ein Screening mittels Niedrigdosis-

Computertomographie (CT) in Risikopersonen

Lungenkrebs in früheren, potenziell heilbaren

Stadien entdeckt und damit die Sterblichkeit

durch Lungenkrebs signifikant senkt.

Lungenkrebs-Screeningprogramme mit jährlicher

Niedrigdosis CT in Australien, Europa und

Amerika werden derzeit nur in Bevölkerungsgruppen

mit einem hohen Risiko für Lungenkrebs

durchgeführt. Ein hohes Lungenkrebsrisiko

wird hierbei in der Regel durch ein höheres

Alter von minimal 50-55 Jahren und maximal

75-80 Jahren sowie gleichzeitig einen starken

Tabakkonsum von 20 bis 30 Packungsjahren in

aktiven bzw. ehemaligen Rauchern definiert. Ein

Packungsjahr bemisst die Zahl der konsumierten

Zigaretten, also eine Packung Zigaretten täglich

über ein Jahr ergeben ein Packungsjahr. Mit

diesen beiden Risikokriterien Alter und Tabak-

konsum können über die Hälfte aller Fälle von

Lungenkrebs frühzeitig durch Screening entdeckt

werden. Leider werden damit aber nicht

Lungenkrebsfälle bei Personen erfasst, die nie

oder nur wenig geraucht haben. Denn würden

wir alle Personen ab einem bestimmten Alter unabhängig

vom Tabakkonsum in ein CT-basiertes

Lungenkrebs-Screeningprogramm einschließen,

überwiegen Risiken und Kosten dessen Nutzen.

Lungenkrebs-

Screening rettet

Menschenleben!

Chancen und Risiken des Lungenkrebs-

Screenings

Die größte europäische Lungenkrebs-Screeningstudie

NELSON mit 13.195 Risikopersonen, die

ein Screening mit Niedrigdosis CT gegen kein

Screening als Kontrolle verglich, konnte in der

Screeninggruppe eine signifikante Verringerung

der Lungenkrebssterblichkeit um 33 % bei Frauen

und 24 % bei Männern zeigen. Ein vergleichbarer

Effekt konnte bereits zuvor in der US-amerikanischen

Studie NSLT mit über 53.000 Teilnehmern

demonstriert werden. Beide Studien wiesen

ursächlich in den CT-Screeninggruppen einen

Stadienshift hin zu den frühen, operablen Stadien

auf.

Dr. Torsten

Gerriet Blum

Oberarzt der Klinik

für Pneumologie,

Lungenklinik

Heckeshorn, Helios

Klinikum Emil von

Behring

Prof. Dr.

Torsten Bauer

Präsident der Deutschen

Gesellschaft

für Pneumologie

und Beatmungsmedizin

e.V. und Chefarzt

der Lungenklinik

Heckeshorn,

Helios Klinikum Emil

von Behring

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Mehrere Studien konnten belegen, dass Raucherentwöhnung

in einem Screeningprogramm deutlich erfolgreicher

als außerhalb ist. Darüber hinaus schlussfolgerten

gesundheitsökonomische Studien für mehrere

Länder, so auch für Deutschland, aus ihren Modellen

eine Kosteneffektivität von CT-basierten Lungenkrebs-

Screeningprogrammen.

Falsch-positive Befunde stellen hingegen ein ernst zu

nehmendes Risiko dar. Hierunter werden CT-Befunde

verstanden, die radiologisch zunächst als verdächtig auf

ein Lungenkarzinom befunden, nach weiterer Abklärung

aber als gutartig eingestuft werden, insbesondere

wenn die Abklärung mit vermeidbaren invasiven Eingriffen

einhergeht.

Ein weiteres Risiko stellen Überdiagnosen dar. Hierunter

versteht man, dass ein Lungenkrebs mittels CT entdeckt

wird, der bei der betreffenden Person zu Lebzeiten zu keinerlei

Symptomen oder Komplikationen geführt hätte,

nun aber unnötige, belastende Behandlungen nach sich

ziehen kann. Moderne strukturierte Niedrigdosis-CT-

Lungenkrebs-Screeningprogramme reduzieren beide

Risiken auf ein normales Maß durch eine sorgfältige

Auswahl der Risikopersonen sowie strikte Algorithmen

zur Abklärung von verdächtigen CT-Befunden.

Das Risiko für strahlungsbedingte Folgeschäden ist auch

bei dem Einsatz der Niedrigdosis-CT-Technik in Personen

mit dem o.g. Risikoprofil gegeben, wird aber durch

das höhere Lungenkrebsrisiko gerechtfertigt. Ebenso

eine psychische Belastung von Screeningteilnehmern,

die aber innerhalb von Studien in der Regel tolerabel war

und sonst durch psychologische Unterstützung gelindert

werden konnte.

Lungenkrebs-Screening mittels Niedrigdosis-CT rettet

Menschenleben und ist unter Beachtung der genannten

Risiken im Rahmen eines strukturierten, qualitätsgesicherten

Programms wirksam, sicher und kosteneffektiv

– dies ist wissenschaftlich unstrittig. Der Beginn eines

solchen Programms sollte daher nicht verzögert werden.

Ein Ausblick: Deutschland im internationalen Vergleich

Einerseits laufen bereits weltweit in einigen Ländern

nationale Lungenkrebs-Screeningprogramme, beispielsweise

in der EU seit mehr als zwei Jahren erfolgreich in

Kroatien und neu in Polen und der Tschechischen Republik.

Andererseits hat die Mehrzahl der europäischen

Länder noch kein eigenes nationales Programm.

Moderne

strukturierte

Niedrigdosis-CT-

Lungenkrebs-

Screeningprogramme

reduzieren das Risiko

falsch-positiver

Befunde oder von

Überdiagnosen.

In Deutschland sind aktuell Gesetzgeber und Kostenträger

in Zusammenarbeit mit den medizinischen Fachgesellschaften

dabei, ein entsprechendes strukturiertes

und gleichzeitig qualitätsgesichertes Programm aufzubauen.

Hierzu ist trotz der gebotenen Zeit eine sorgfältige

Planung notwendig.

Das Lungenkarzinom

ist nach

Prostatakrebs bei Männern

und Brustkrebs bei Frauen die

zweithäufigste Krebsart.

TNM

Die Größe des Tumors (T1 – T4)

Die Zahl und die Lage befallener

Lymphknoten (N0 – N3)

Das Vorhandensein (M1) oder das

Fehlen (M0) von Metastasen

Lungenkrebs unterscheidet

man in nicht kleinzellige

und kleinzellige

Lungenkarzinome.

INFORMATIONEN IN DEN ROSA BLÄSCHEN: HTTPS://WWW.

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LUNGENKREBS/#C26726

T

N

M

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA entstanden.

Lungenkrebs im Fokus

Das interdisziplinäre Expertenteam des zertifizierten Lungenzentrums in Gauting im Interview über Fortschritte in der Früherkennung

und Behandlung von Lungenkrebs.

Welche Möglichkeiten zur Früherkennung

von Lungenkrebs gibt es?

Dr. Gesierich: Lungenkrebs verursacht im Frühstadium

meistens keine Symptome und wird

daher oft zu spät erkannt. Zur Früherkennung

ist radiologische Diagnostik erforderlich. Große

Studien in den USA und Europa haben gezeigt,

dass regelmäßige Computertomographien in

Niedrig-Dosis-Technik bei Risikopersonen Frühstadien

erfassen und die Sterblichkeit an Lungenkrebs

verringern können. Ein entsprechendes

Früherkennungsprogramm wird momentan in

Deutschland in Zusammenarbeit von medizinischen

Fachgesellschaften und Institutionen des

Gesundheitssystems etabliert.

Was lässt sich mit Hilfe der Bronchoskopie

erkennen?

Dr. Gesierich: Ergeben sich in der Computertomographie

tumorverdächtige Befunde, ist

meistens eine Lungenspiegelung der nächste

Schritt. Wir können Tumore in den großen

Atemwegen direkt sichtbar machen und mit

ultradünnen Geräten und Biopsie-Sonden tief in

die Lungen hineinfahren und peripher gelegene

Herde erreichen.

Mit Ultraschallbronchoskopen können wir außerdem

die Lymphknoten punktieren, die an der

Lungenwurzel und um die Luftröhre den großen

Atemwegen anliegen. Die Methode erlaubt so,

einen Tumornachweis zu führen und gleichzeitig

die Tumorausdehnung in den Organen des

Brustkorbs zu erfassen.

W

elche Fortschritte hat die Medizin in

der Behandlung von Lungenkrebs

erreicht?

Prof. Dr. Reinmuth: Fortschritte sehen wir sowohl

bei der Chemotherapie, der zielgerichteten

Therapie als auch bei der Immuntherapie.

Ziel ist es, nicht einfach allen Patienten eine

Standardtherapie zu bieten, sondern sowohl

den Tumor als auch die Patienten so gut wie

möglich kennenzulernen. Entscheidend ist die

frühe, umfassende Untersuchung des Tumors.

Jeder Tumor weist ein eigenes genetisches Profil

auf und auf dieser Grundlage können wir dann

eine Therapie maßschneidern – mit oralen Medikamenten,

Chemotherapie oder eine Immuntherapie.

Gibt es aktuelle oder künftige Therapien, die

aus Ihrer Sicht besonders vielversprechend

sind?

Prof. Dr. Reinmuth: Als besonders viel versprechend

sehe ich die Weiterentwicklung der systemischen

Therapie wie zielgerichtete Therapie als

auch Immuntherapien. Hier gibt es zahlreiche neue

Therapieansätze, die aber unbedingt zunächst in

klinischen Studien untersucht werden müssen.

Gerade die Immuntherapie erlaubt die Möglichkeit,

eine langfristige Therapiekontrolle zu erreichen

und das vor allem bei Patienten, bei denen keine

zielgerichtete Therapie möglich ist. Daher werden

derzeit zahlreiche Maßnahmen entwickelt, um diesen

Therapieansatz zu verbessern und mit anderen

wie der zielgerichteten Therapie, zu kombinieren.

W

ann ist ein chirurgischer Eingriff zur

Entfernung von Tumoren in der Lunge

sinnvoll?

Prof. Dr. Hatz: Ein chirurgischer Eingriff ist immer

dann sinnvoll, wenn der Tumor primär operabel

ist, d.h. dass der Tumor komplett entfernt werden

kann. Man unterscheidet zwischen „offenen“ und

„minimal-invasiven“ Operationsverfahren an der

Lunge. Ist der Tumor eher klein und ohne lokalen

Befall der Lymphknoten der Lunge, wird minimal-invasiv

operiert. Hierbei kommt meistens die

Videothorakoskopie (VATS) zum Einsatz. Auch

der Roboter wird als Operationstechnik eingesetzt.

Das „offene“ Operationsverfahren kommt bei allen

anderen lokal begrenzten Lungentumoren zur

Anwendung.

Wie profitiert der Patient von einem ganzheitlichen

und individuellen Ansatz in der

Behandlung?

Prof. Dr. Hatz: Die Behandlung des Lungenkrebses

hat auf Grund des enormen Erkenntnisgewinns und

schnellen Fortschritts in den angewandten Therapiekonzepten

in den letzten 10-15 Jahren stark an Komplexität

gewonnen. Die Pneumoonkologie hat in den etablierten

Lungenkrebszentren zu einem noch differenzierteren

und explizit individuellen Ansatz in

der Behandlung geführt. Hierbei wird auch der ganzheitliche

Ansatz in den Mittelpunkt gerückt: die

zertifizierten Lungenkrebszentren sind nicht nur

der Behandlung, sondern auch der Nachsorge und

jahrelangen Begleitung des Patienten mit seinen

psychischen und sozialen Problemen verpflichtet.

Dr. W. Gesierich

Ärztlicher Direktor

und Chefarzt der

Klinik für Pneumologie

Prof. Dr.

N. Reinmuth

Chefarzt Thorakale

Onkologie

Prof. Dr. R. Hatz

Chefarzt Thoraxchirurgie

Asklepios Lungenklinik Gauting Robert-Koch-Allee 2 82131 Gauting Tel.: 089 – 85791 – 0 [email protected] www.asklepios.com/gauting


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