20.03.2023 Aufrufe

Karriere 2023

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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET

Deine Karriere

2023

Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de

“Bei Veränderung tut sich der Arbeitsmarkt,

nicht nur in Bezug auf Behinderung,

noch ziemlich schwer.“

Raúl Krauthausen spricht über Inklusion und

Barrierefreiheit in der Wirtschaft.

NICHT VERPASSEN:

“Meine Stimme in den Medien und auf sozialen

Netzwerken setze ich für mehr Diversität und

Inklusion sowie moderne Kultur- und

Führungsansätze in der Wirtschaft ein.“

Annahita Esmailzadeh beschreibt ihren Weg in die Tech-

Branche und gibt jungen Frauen Tipps, die am Anfang ihrer

Karriere in MINT stehen.

Ihr Schlüssel zu neuen Mitarbeitenden

Persönlichkeit und Verhaltensmuster

statt Lebenslauf

Seite 02

Chancengleichheit

Jasmin Arbabian-Vogel spricht über

Herausforderungen, die Frauen in der

Wirtschaft begegenen

Seite 09


2 Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de

Rachel Apelbaum

Um gesellschaftliche

&

Gleichberechtigung

zu schaffen, ist Vielfalt

und Inklusion auch im

Arbeitsleben unabdingbar.

Patricia Stukenberg

Die Karrieremöglichkeiten sind

heute so vielfältig. Ich freue

mich, wenn mit der Ausgabe

neue Wege für Menschen und

Unternehmen sichtbar werden.

facebook.com/MediaplanetStories

@Mediaplanet_germany

Please recycle

VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT

IN DIESER AUSGABE MÄRZ 2023

Project Manager: Patricia Stukenberg & Rachel Apelbaum,

Business Development Manager: Samantha Wladyko,

Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Philipp Colaço

(Managing Director), Alexandra Lassas (Content and

Production Manager), Henriette Schröder (Sales Director),

Lea Hartmann (Grafik), Cover: Annahita Esmailzadeh

von Sapna Richter und Raúl Krauthausen von Anna

Spindelndreier.

Mediaplanet-Kontakt: [email protected]

Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“ gekennzeichnet

sind, sind keine neutrale Redaktion der Mediaplanet Verlag

Deutschland GmbH.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die

gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich,

weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche

Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle

Geschlechter.

MESSETIPP

19 in Deutschland

Auch in Ihrer Nähe!

JOBWECHSEL

50 & 60 PLUS

WIEDEREINSTIEG

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STUDIUM | TRAINEE

EXISTENZGRÜNDUNG

WEITERBILDUNG

Prof. Dr.

Jutta Rump

Direktorin des

Instituts für

Beschäftigung und

Employability IBE

in Ludwigshafen

Text

Prof. Dr. Jutta Rump

Frau Prof. Dr. Rump schreibt über sich wandelnde

Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt.

Zahlreiche Trends und Entwicklungen bestimmen

die Arbeitswelt. Am Institut für

Beschäftigung und Employability IBE

der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft

Ludwigshafen untersuchen wir aktuell

insbesondere die Umsetzung von New Work sowie

mobilem und hybridem Arbeiten in Unternehmen

und Institutionen, begleiten Arbeitgeber:innen

bei der digitalen Transformation sowie der strategischen

Ausrichtung ihrer Weiterbildungsaktivitäten

und richten den Blick auf die bislang eher

wenig beachtete Gruppe der Basisarbeitenden.

Beherrschendes Thema ist und bleibt jedoch der

Arbeitskräftemangel am Arbeitsmarkt, der bedingt

durch die demografische Entwicklung und den

Eintritt der sogenannten Babyboomer-Generation

in den Ruhestand in den kommenden Jahren an

Dramatik gewinnen wird. Mehr denn je gilt es, alle

Potenziale auszuschöpfen. Dazu gehört zum einen,

die Attraktivität als Arbeitgeber:innen auszubauen.

Hierbei lässt sich gerade bei der jüngeren

Generation insbesondere mit einem nachhaltigen

und transparenten Agieren nach innen und außen,

mit der Vereinbarkeit beruflicher und privater

Belange und mit einem zeitgemäßen Arbeitsumfeld

punkten. Zum anderen lassen sich zusätzliche

Zeitpotenziale bei der bestehenden Belegschaft

durch innovative Modelle in Bezug auf

Arbeitszeit und Arbeitsort generieren. Nicht

zuletzt sollten Arbeitnehmendengruppen stärker

in den Fokus rücken, die bislang vielfach noch

unterrepräsentiert sind. Dazu gehören ältere Beschäftigte

– auch nach Erreichen der Regelaltersgrenze,

beispielsweise in Rollen als „Senior

Experts“ oder in Teilzeitmodellen – ebenso wie

Menschen mit Migrationsgeschichte und Frauen

in den sogenannten MINT-Berufen, also im

mathematischen, ingenieur- oder naturwissenschaftlichen

sowie technischen Bereich.

Neben der Gewinnung neuer Mitarbeitender wird

angesichts der knappen Verfügbarkeit an potenziellen

Arbeitskräften die Mitarbeiterbindung

zum zentralen Erfolgsfaktor eines jeden Arbeitgebers.

Der HR-Report 2023, den wir mit der Hays

AG kürzlich herausgegeben haben, zeigt deutlich,

dass ein gutes Betriebsklima aus Sicht der

Befragten die wichtigste Rolle spielt, um Mitarbeitende

zu binden.

Nicht vergessen werden sollte allerdings, dass

angesichts der Ausgangssituation, mit knapper

werdenden Personalressourcen den Herausforderungen

der Zukunft zu begegnen, auch jede und

jeder Einzelne gefordert ist, über das Erwerbsleben

hinweg die eigene Beschäftigungsfähigkeit aufrechtzuerhalten.

Jede und jeder Einzelne ist

gefordert, über das Erwerbsleben

hinweg die eigene Beschäftigungsfähigkeit

aufrechtzuerhalten.

Dies definieren wir

als die Fähigkeit, Kompetenzen

unter sich wandelnden Rahmenbedingungen

zielgerichtet und

eigenverantwortlich anzupassen.

Beschäftigungsfähigkeit oder Employability –

namensgebend für unser Institut – definieren wir

als die Fähigkeit, fachliche, soziale und methodische

Kompetenzen unter sich wandelnden

Rahmenbedingungen zielgerichtet und eigenverantwortlich

anzupassen und einzusetzen, um eine

Beschäftigung zu erlangen oder zu erhalten. So

lässt sich im Gleichgewicht zwischen Eigen- und

Unternehmensverantwortung eine Arbeitswelt schaffen,

die individuellen, betrieblichen und nicht

zuletzt auch volkswirtschaftlichen Bedarfen gerecht

wird und dabei bewährte und innovative

Handlungsansätze vereint. Ich bin zuversichtlich,

dass dies gelingt, und wünsche Ihnen eine

spannende Lektüre der folgenden konkreten Gestaltungsoptionen!

Ihre Jutta Rump

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der PREDICTA|ME GmbH entstanden.

Der Schlüssel zu Mitarbeitern kommt aus Mainz –

Personalbeschaffung neu gedacht

Wer heute noch Mitarbeiter gewinnen möchte, sollte sich nicht allein auf Online-Stellenanzeigen

fokussieren. Der dort dargestellte „Einheitsbrei“ sorgt keinesfalls dafür, dass

sich gute Kandidaten angesprochen fühlen, und schreckt die Besten eher ab.

Text

Dr. Daniel Nummer

Der epochale Umbruch in der Arbeitswelt

macht sich auch in der Personalbeschaffung

bemerkbar und bringt

viele Unternehmen an Ihre Grenzen.

Der Mangel führt dazu, dass zahlreiche Stellen

monatelang unbesetzt bleiben und bestehende

Mitarbeiter die fehlende Arbeitsleistung

ausgleichen müssen, wodurch sie einer höheren

Belastung ausgesetzt werden. Wird hier nicht

schnell gegengesteuert, machen sich Unzufriedenheit

und Frust schleichend im Unternehmen

breit. Mitarbeiter zu finden, ist keine Sache der

Unmöglichkeit, es bedarf einer Mischung aus verschiedenen

Faktoren. Dabei bildet Anstand das

Fundament jeder Interaktion mit Bewerbern.

In vielen Unternehmen basiert die Entscheidungsgrundlage

für einen Kandidaten meist noch auf

den altbekannten Unterlagen wie Bewerbungsanschreiben,

Lebenslauf und Zeugnissen, welche

meist nur einen retrospektiven Einblick geben.

Nicht so in einer effektiveren Vorgehensweise,

die typische Verhaltensmuster erkennt und

vorausschauend arbeitet.

Persönliche Verhaltensmuster statt Lebenslauf

Der zurzeit herrschende Arbeitnehmermarkt erfordert

neue Strategien und Vorgehensweisen.

Der Fokus der Unternehmen sollte auf das Er-

kennen von typischen persönlichen Verhaltensmustern

gelegt werden - dabei hilft die PREDICTA|

ME GmbH aus Mainz. Aussagekräftiger und zielführender

als Stellenanzeigen ist heutzutage ein

Vorgehen, in dem die Anforderungen, Kompetenzen

und Skills für die Stelle ermittelt werden.

Stellenprofile werden in gewünschte Verhaltensmuster

übersetzt. Diese Verhaltensmuster weisen

darauf hin, wo im Internet sich Menschen mit

diesen Eigenschaften finden lassen. Dort werden

sie von PREDICTA|ME angesprochen – zu ihrem

Verhalten, nicht zu einem Job. Das schärft die

Eindrücke zu einer Person durch das persönliche

Kennenlernen.

Der Kandidat spielt bei Interesse auf seinem

Smartphone eine kurze Simulation des jeweiligen

Joballtags durch, trifft somit auch Entscheidungen.

Resultierende Muster werden automatisch

erkannt und mit den gewünschten Verhaltensmustern

des Vorgesetzten oder des Teams

abgeglichen. PREDICTA|ME folgt der Intention,

ein Bewusstsein für die menschliche Seite des

Geschäfts, den „Faktor Mensch“ im Unternehmen

zu schaffen. Vom Recruiting über die

Entwicklung von Teams und Führungskräften

bis hin zur Organisationsentwicklung wird dafür

gesorgt, dass ungenutzte individuelle und organisationale

Potenziale sichtbar werden. PREDIC-

TA|ME zeigt Unternehmen, wie diese Potenziale

angezapft werden können, um wirtschaftlichen

Erfolg zu generieren.

Dr. Daniel Nummer

CEO der

PREDICTA|ME

GmbH

Weitere Informationen

finden Sie auf

www.predictame.de

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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Union Investment entstanden.

Weil Nachwuchs unser Asset ist

Die Unternehmenskultur von Union Investment ermöglicht

Nachwuchskräften den individuellen Berufseinstieg in die Welt

der Kapitalmärkte. Über Maßnahmen und Möglichkeiten sprachen

wir mit Personalleiterin Margit Lehwalder und Daniela Czybik,

Gruppenleiterin Personalrekrutierung und -betreuung.

Text Miriam Rauh

Union Investment ist Teil der

genossenschaftlichen Finanz-

Gruppe, damit unterschieden Sie

sich von anderen Finanzdienstleistern.

Wie äußert sich das?

Margit Lehwalder: Wenn Menschen ihre Kräfte

bündeln, sind sie gemeinsam stärker. Diese Partnerschaftlichkeit

ist ein wichtiger Aspekt unserer

Kultur. Wir orientieren uns langfristig, legen

Wert auf Gemeinschaft und pflegen - trotz hoher

Leistungsorientierung - einen sehr kooperativen

Umgang.

Wie würden Sie die Arbeit bei Union Investment

beschreiben?

Margit Lehwalder: Wir bieten eine besondere

Unternehmenskultur in einem sehr modernen

Arbeitsumfeld; hier zu arbeiten, macht Spaß. Wir

leben mit der Dynamik der Finanzmärkte und

versuchen die sich hieraus ergebenen Chancen

zu nutzen. All das tun wir mit Augenmaß und

einer gesunden Work-Life-Balance. Dass dieser

Ansatz gelingt, zeigt unser Erfolg der letzten

Dekaden.

Daniela Czybik: Das Arbeiten auf Augenhöhe

ist fest in unserer Kultur verankert. Bei uns kann

man in jeder Position Verantwortung übernehmen,

unabhängig von Erfahrung und Funktion. Wer

sich einbringt, kann mitgestalten – in einem

professionellen wie wertschätzenden Umfeld.

Welche Einstiegsmöglichkeiten bieten Sie?

Daniela Czybik: Zum Angebot gehören ein

ausbildungsintegriertes Studium, ein Traineeprogramm

in sechs verschiedenen Ausrichtungen

sowie studentische Praktika. Darüber hinaus gibt

es unterschiedlichste Direkteinstiegspositionen,

die wir mit einem attraktiven sechsmonatigen

Begleitprogramm versehen.

Welche Eigenschaften müssen Bewerber:innen

mitbringen?

Daniela Czybik: Ein großer Fokus liegt auf

Potenzialfaktoren. Ob Chemiker, Nanowissenschaftler

oder Philosophen – auf den Background

kommt es uns weniger an als auf Offenheit,

Neugierde, Tatkraft und das Interesse am Finanzgeschäft.

Wenn Bewerber:innen teamfähig und

bereit sind, sich zu entwickeln, ist der Hintergrund

zweitrangig. Mit unseren vielfältigen

Einstiegsprogrammen vermitteln wir das nötige

Fachwissen.

Wie kann man sich bei Union Investment

weiterentwickeln?

Margit Lehwalder: Wir investieren bedarfs- und

potenzialorientiert in unsere Mitarbeitenden, vor

Ort und digital. Denn ihr intellektuelles Kapital

ist für die Zukunftsfähigkeit unserer Organisation

maßgeblich. Neben der Sicherstellung der

Beschäftigungsfähigkeit unserer Mitarbeitenden

setzen wir auf Instrumente zur persönlichen

Weiterentwicklung, auf Potenzialförderung durch

individuelle Maßnahmen und auf Leadership-

Initiativen. 80 % unserer Führungsfunktionen

besetzen wir übrigens intern.

Unterstützen Sie Ihre Nachwuchskräfte in der

Work-Life-Balance?

Daniela Czybik: Unsere Nachwuchskräfte profitieren

von speziellen Trainings mit Inhalten wie

Zeitmanagement, Selbstorganisation oder Kommunikation

und können alle Angebote unseres

Gesundheits- und Sportangebots nutzen. Zudem

bieten wir sehr interessante Rahmenbedingungen,

z. B. hohe Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeit und

-ort – und zwar für alle.

Margit Lehwalder: Hinzu kommt die Möglichkeit,

remote im europäischen Ausland zu arbeiten.

Bei aller Flexibilität schätzen wir aber auch die

Begegnungen im Office. Denn das Miteinander

ist unsere Stärke und ein wichtiger Teil unserer

Unternehmenskultur.

Sie sind einer der führenden deutschen Asset

Manager für nachhaltige Geldanlagen.

Wo findet sich die Nachhaltigkeit in Ihrer

Personalpolitik?

Margit Lehwalder: Verantwortungsvolles und

soziales Handeln bestimmen unseren Alltag. Wir

denken langfristig und vorausschauend. Unsere

Mitarbeitenden schätzen die Stabilität, die wir

ihnen dadurch bieten. Darüber hinaus ist Diversität

ein zentrales Thema für uns. Wir leben Vielfalt

und bauen sie für die Zukunft weiter aus.

Die Finanzbranche gilt als Männerdomäne.

Stimmt diese These?

Margit Lehwalder: Tendenziell ja. Aber hier ist

vieles im Umbruch. Die Positionen, die wir anbieten,

sind für alle Geschlechter interessant. Wir fördern

Frauenkarrieren mit verschiedenen Instrumentarien

gezielt. Seit einiger Zeit schreiben wir beispielsweise

alle Stellen sowohl in Voll- als auch in

Teilzeit aus, um einen ausgewogeneren Talentpool

anzusprechen.

Margit Lehwalder

Personalleiterin

Daniela Czybik

Gruppenleiterin


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Pionier der Raumfahrt werden

Arbeiten beim europäischen Raumfahrtunternehmen OHB

Eine Karriere in der Raumfahrt muss kein Traum bleiben.

OHB sucht ständig neue Pioniere – auf der ganzen Welt

und in allen Unternehmensbereichen. Willst du dabei

gewesen sein, wenn wir mit Weitsicht globale Gefahren

verhindert haben? Die Asteroidenmission HERA untersucht

den Effekt des DART-Einschlags, bei dem im Herbst

2022 eine Raumsonde der NASA auf einem Asteroiden

eingeschlagen ist und somit dessen Bahn verändert hat.

OHB ist Hauptauftragnehmer der HERA-Mission und bei

OHB werden Missionen und Projekte wie diese geplant

und umgesetzt. Damit solche Raumfahrtmissionen erfolgreich

realisiert werden können, braucht es nicht

nur Raumfahrtingenieur:innen, sondern auch IT Spezialist:innen,

Software-ingenieur:innen oder Spezialist:innen

für Quality oder Cyber Security.

OHB unterteilt sich in drei Geschäftsbereiche: Space

Systems – hier geht es insbesondere um die Entwicklung

und Fertigung von Satellitensystemen, Instrumenten

und Nutzlasten. Sie finden Anwendung in Navigation,

Telekommunikation, Erdbeobachtung, Aufklärung und

Wissenschaft. Im zweiten Bereich Aerospace werden

Strukturbauteile und Tanks für die Luft- und Raumfahrt

gefertigt. Der dritte Bereich DIGITAL stellt die Verbindung

zwischen Weltall und Boden her, beispielsweise in

den Bereichen maritime und Schienen-Logistik sowie

den Einkauf von Raketenstarts und die Erbringung von IT-

Dienstleistungen. Darüber hinaus ist OHB als erfahrener

Anbieter mechatronischer Systeme für Antennen und

Teleskope an Großprojekten für Radioteleskope beteiligt.

Das größte Tochterunternehmen der OHB SE, die OHB

System AG, mit Hauptsitz in Bremen und einem weiteren

starken Standort in Oberpfaffenhofen bei München, hat

mehr als 40 Jahre Erfahrung mit der Entwicklung von

High-Tech-Lösungen für die Raumfahrt und weitere Anwendungsfelder.

Warum OHB?

Die Kund:innen von OHB haben es mit den großen

Herausforderungen und den wichtigsten Themen unserer

Zeit zu tun: von Klimawandel, Bevölkerungswachstum

und Naturereignissen bis hin zur Digitalisierung und der

weltweiten Vernetzung. OHB unterstützt sie dabei mit

über vier Jahrzehnten aufgebauter Expertise. Gemeinsam

schaffen wir neues Wissen, das das Leben der Menschen

besser und einfacher, gesünder und sicherer, lehrreicher

und komfortabler macht.

Das wichtigste bei OHB sind die Menschen. Daher wird

viel Wert darauf gelegt, gute und gesunde Arbeitsbedingungen

und -Umgebungen zu schaffen. OHB bietet

beispielsweise flexible Arbeitszeiten, mobile Arbeit,

Weiterentwicklungsmöglichkeiten, Sport- und Gesundheitsangebote,

kostenlose Getränke und Obst, Altersvorsorge

und private Krankenversicherungen. Außerdem

engagiert sich OHB bei wichtigen Themen unserer

Gesellschaft und Zeit, wie Initiativen zur Frauenförderung

in MINT-Bereichen. Bei OHB steigt zwar die Zahl der

Ingenieurinnen, aber es ist ein großes Anliegen, Frauen in

MINT-Bereichen weiter zu erreichen und zu fördern.

OHB bildet aus

OHB bildet den Nachwuchs für die Raumfahrtbranche auch

selbst aus: Mit den dualen Studiengängen Informatik und

Mechatronik können junge Menschen zum Wintersemester in

ein facettenreiches Studium starten und somit den Grundstein

für ihre Karriere in der Raumfahrt legen. Außerdem bietet OHB

Ausbildungen zum Fachinformatiker Systemintegration, zum

Fachinformatiker Anwendungsentwicklung sowie zum Kaufmann

für Digitalisierungstechnik an.

Du willst dabei gewesen sein?

Dann bewirb dich jetzt!

www.ohb.de/karriere

FOTO: OHB


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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Kommunalkredit Austria AG entstanden.

Der 6. Sinn

im Bankwesen

FOTO: ADOBESTOCK_234921770

Die Finanzwelt ist längst keine reine Männerdomäne mehr. Zahlreiche Topmanagerinnen haben sich mittlerweile in dieser wettbewerbsintensiven

Branche erfolgreich etabliert. Mehr denn je gestalten sie den Finanzmarkt mit und prägen dessen Zukunft. So auch bei der

Kommunalkredit – Europas Spezialinstitut für Infrastruktur- und Energiefinanzierungen mit Sitz in Wien und Frankfurt.

Birgit Brinda ist Managerin in Doppelfunktion.

Zu Hause schupft sie – wie

man in Österreich gerne sagt – gemeinsam

mit ihrem Mann neben dem Haushalt

die beiden Kinder, in der Bank steht

sie dem Businessbereich „Banking – Structuring &

Execution“ vor und übernahm gerade die Leitung

der Zweigstelle in Frankfurt am Main. Insgesamt

dirigiert sie 24 Mitarbeiter:innen durch die Projektstrukturierung

von Windparks und Photovoltaik-

Anlagen, Wasserkraftwerken und Breitbandinfrastruktur,

Bildungseinrichtungen und Betreuungsfazilitäten.

Langweilig wird ihr dabei selten: „Jeder

Tag wird voll ausgeschöpft. Es macht Freude, Verantwortung

zu übernehmen und sein Wissen gemeinsam

mit dem Team einzusetzen und weiterzuentwickeln.

Man darf keine Scheu haben, neue

Themen anzugehen und Entscheidungen zu treffen.“

So war Birgit maßgeblich an der Transaktion mit

Österreichs internationalem Öl-, Gas- und Chemieunternehmen

OMV beteiligt, mit dem gemeinsam

in die größte Elektrolyseanlage des Landes investiert

wird. „Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle zur

Erreichung der Klimaziele und hat entsprechend

Potenzial für die Zukunft“, ruft uns Birgit noch

rasch zu, ehe sie sich auf den Weg nach Hause

macht. Denn am Abend ist wieder die Familie dran.

Die strategischen Themen der Bank sind in den

Händen von Mariella Huber gebündelt. Als Leiterin

von „Corporate Services“ vereint sie strategische,

rechtliche, personelle und kommunikative

Agenden und steht in direktem Austausch mit dem

Vorstand. Warum hat sie sich in die Finanzwelt

begeben? „Wir beschäftigen uns in der Kommunalkredit

mit den unterschiedlichsten nachhaltigen

Themen – von Energie und Umwelt, Digitalisierung

und Telekommunikation über Verkehr und

Transport, soziale Infrastruktur bis hin zu Natural

Resources. Wir beleuchten dieses Spektrum aus

vielen Perspektiven – von der Projektentwicklung

über die Kapitalbereitstellung in den verschiedensten

Formen bis hin zu Finanzierungslösungen für

die öffentliche Hand oder auch Asset Management.

Mehr Vielfalt in einem Bankenjob gibt es wohl

nicht.“ Diese Vielfalt macht sich auch in der Belegschaft

bemerkbar.

Insgesamt 224 Bankangestellte und 140 Kolleg:innen

in der Förderungsmanagementtochter Kommunalkredit

Public Consulting vereinen 28 unterschiedliche

Nationen im Unternehmen, Tendenz

steigend. Der Frauenanteil liegt bei 43 %. Es verwundert

daher nicht, dass Mariella mit Michaela Zakharian

(Head of Legal Infra Desk), Vera Mikula

(Head of Communication & Investor Relations)

und Nora Steiner (Head of Human Resources)

vornehmlich weibliche Entscheidungsträgerinnen

in ihrem Team vereint.

So vielseitig das Geschäft mit nachhaltiger Infrastruktur

ist, so vielseitig sind auch das individuelle

Wissen und die persönlichen Fähigkeiten der Mitarbeiter:innen.

„Chancengleichheit und Diversity

in den Teams sind uns wichtig“, so Personalchefin

Nora Steiner. „Wir haben hier wirklich spannende

Positionen zu besetzen und achten darauf, unsere

Talente-Pipeline entsprechend ausgewogen zu

füllen, sei es durch Traineeprogramme, dem Young

Transactor Pool, Internships oder Studentenjobs.“

Bis ins Jahr 2025 sollen in der Bank zumindest

30 % der Führungskräfte weiblich und der

Gender-Pay-Gap innerhalb gleicher Berufsgruppen

eliminiert sein. Der eingeschlagene Weg scheint

der richtige: So wurde die Kommunalkredit 2022

in einer österreichweiten Umfrage als einer der

beliebtesten Arbeitgeber ausgezeichnet.

Ob es am gerne strapazierten Ausdruck des (vornehmlich

weiblichen) sechsten Sinnes liegt oder

ganz einfach am entsprechenden Weitblick: In der

Kommunalkredit finden Frauen auf unterschiedlichstem

Senioritätslevel Perspektiven, um die

„Grüne Transformation“ voranzutreiben und einen

Mehrwert für die Gesellschaft zu generieren. Eine

Adresse, die man sich merken sollte.

Man muss sich trauen, die eigene

Komfortzone zu verlassen. Vertrauen in

die eigenen Fähigkeiten ist ein wichtiger

Baustein für den Erfolg, der sich in diversen

Teams mit komplementären Fähigkeiten

und Perspektiven am besten erreichen lässt.

Birgit Brinda

Hat meine Leistung Impact, bewirke ich

etwas Positives? Wenn die Antwort “Ja“ ist,

sollte man sich die Chance nicht entgehen

lassen und selbst etwas bewirken.

Marielle Huber

Wir investieren gezielt in Talente, um

unseren Wettbewerbsvorteil auszubauen.

Ziel ist, ein Umfeld zu schaffen, in dem

Menschen ihre Begabungen und Talente

entfalten und einbringen können.

Nora Steiner

Familie und Karriere sind kein

Widerspruch. Es kommt jedoch sehr auf

die richtige Mischung an. Wichtig ist auch,

dass der Partner diese Entscheidung

respektiert und familiäre Verpflichtungen

mit übernimmt.

Michaela Zakharian

Birgit Brinda

Head of Banking –

Structuring &

Execution, Leiterin

Zweigstelle

Deutschland

Mariella Huber

Head of Corporate

Services

Nora Steiner

Head of Human

Resources

Michaela

Zakharian

Head of Legal

Infra Desk

Kommunalkredit Austria AG

Türkenstraße 9 | 1090 Wien

T +43 1 31631

M [email protected]

Kommunikations- und Marketingthemen

in diesem Umfeld sind spannend

und abwechslungsreich. Und intern

zeichnet die Förderung junger Talente

das Unternehmen aus.

Vera Mikula

Vera Mikula

Head of

Communication &

Investor Relations


6 Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de

Ein strukturelles Problem

Der Inklusionsaktivist und Gründer der SOZIALHELDEN Raúl Krauthausen berät Unternehmen zum Thema

Inklusion. Wie ist die aktuelle Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt und wie ließe sie sich verbessern?

Text Miriam Rauh

Herr Krauthausen, Inklusion im Arbeitsleben –

gibt es sie?

Um das zu beantworten, müsste man zunächst

definieren, was Inklusion eigentlich ist, denn es

gibt keine Checkliste, die sich abhaken ließe. Was man sagen

kann, ist, dass der Arbeitsmarkt durchaus inklusiver werden

kann. Allerdings wird das, was wir heute als Inklusion

bezeichnen, in zehn Jahren etwas anderes sein als heute.

Es geht eher darum, Unternehmenskulturen und Personaler:innen

dafür zu gewinnen, sich dem Thema Vielfalt neu

und anders zu stellen. Das bedeutet Veränderung und bei

Veränderung tut sich der Arbeitsmarkt, nicht nur in Bezug auf

Behinderung, noch ziemlich schwer.

Im Arbeitsmarkt gibt es vielfach noch immer hohe

Hürden für Menschen mit Behinderung, auch hinsichtlich

der Barrierefreiheit. Was muss sich ändern?

Ein großes, strukturelles Problem ist, dass man Menschen

mit Behinderung wenig zutraut, es wird vieles ausgeschlossen,

z. B., dass jemand mit Behinderung Tischler:in werden

kann oder dass jemand, der blind ist, in einem Planetarium

arbeiten könnte. Man sagt oft von vornherein, dass nur eine

Werkstatt für behinderte Menschen als Arbeitsort infrage

kommt. In diesen Einrichtungen werden Menschen mit

Behinderung wenig gefördert. Sie sitzen z. T. acht Stunden

am Tag an einem Fließband, um z. B. Warndreiecke für einen

Automobilkonzern zu verpacken, und erhalten dafür 1,35 €

pro Stunde. Das wird als Qualifizierung für den allgemeinen

Arbeitsmarkt gelabelt, es findet aber so gut wie keine Qualifizierung

statt. Weniger als ein Prozent der Menschen, die in

einer solchen Werkstatt arbeiten, findet den Weg von dort in

den allgemeinen Markt. Wohlfahrtsverbände, die diese Werkstätten

betreiben, bekommen viel Geld vom Staat, es wird

aber kaum geprüft, was mit den Geldern geschieht.

Diejenigen, die über die Budgets entscheiden, sind zu 100

Prozent Menschen ohne Behinderung. Menschen mit Behinderung

werden als billige Arbeitskräfte eingesetzt; nicht als

Angestellte, sondern sogenannte “Beschäftigte“. Das bedeutet,

sie haben einen anderen Arbeitnehmer:innenstatus,

dürfen sich z. B. nicht gewerkschaftlich organisieren, nicht

streiken und haben auch keinen Anspruch auf Mindestlohn.

Sie bekommen, so heißt es auch offiziell, ein Taschengeld.

Begehrt dagegen niemand auf?

Es gibt relativ wenig Menschen, die sich dagegen wehren.

Menschen in den Einrichtungen fühlen sich dem oft nicht

gewachsen und die, die Deutungshoheit haben, sind nicht

behinderte Menschen, Presseabteilungen der Wohlfahrtsverbände,

Heimleitungen, Werkstattleitungen. Auch das

öffentliche Bewusstsein scheint zu fehlen.

Das Thema Vielfalt spielt im Arbeitsmarkt eine wachsende

Rolle. Wie macht sich dies für Menschen mit Behinderung

bemerkbar?

Ich finde interessant, dass viele Unternehmen unseren Rat

suchen, wenn es um die Frage geht, wie sie Bewerber:innen

mit Vielfaltsmerkmalen am Arbeitsmarkt finden können,

auch unter dem Aspekt des Fachkräftemangels. Alle, mit

denen wir sprechen, sagen, sie würden ja behinderte Menschen

einstellen, aber es bewirbt sich niemand. Gleichzeitig

sagen uns Menschen mit Behinderung, sie schicken Hunderte

von Bewerbungen, werden aber noch nicht mal eingeladen.

Wo landen diese Bewerbungen?

...

Lesen Sie das vollständige Interview auf erfolgundbusiness.de

BUCHTIPP

Raúl Krauthausen ist der bekannteste Aktivist für

Inklusion und Barrierefreiheit – und die lauteste

Stimme in Deutschland, wenn es um die Durchsetzung

der Rechte von Menschen mit Behinderung

geht. “Betrachten Sie Behinderung einfach als

eine Eigenschaft wie die Haarfarbe“ ist eine seiner

zentralen Botschaften, und er kämpft auf allen

Plattformen – analog und digital – für Sichtbarkeit

und gegen Diskriminierung. In seinem neuen

Buch wirft er grundlegende und oft unangenehme

Fragen zur Inklusion in Deutschland auf, bringt

seine Leser:innen dazu, sich mit ihrem eigenen

Ableismus auseinanderzusetzen, und entwickelt

eine Idee davon, wie Inklusion auf allen Ebenen

wirklich zu leben ist.

COPYRIGHT: FOTO: ROWOHLT XX VERLAG GMBH.

Annahita Esmailzadeh über die Geschlechterdiversität in der deutschen Tech-Branche

Sie ist Leaderin bei Microsoft und eine der größten Business-Influencerinnen Deutschlands. In unserem Interview erzählt Annahita

Esmailzadeh über ihren Weg in die Tech-Branche und welche Tipps sie jungen Frauen mitgibt, die am Anfang ihrer Karriere in MINT stehen.

Text Donnie Berg

Insbesondere Frauen entscheiden sich häufig erst gar

nicht für eine Ausbildung oder ein Studium im MINT-

Bereich. Was waren Ihre Beweggründe für Ihr Studium

im Bereich Computer Science? War der Weg in die Tech-

Branche schon immer Ihr Wunsch?

Ganz und gar nicht! Ich war in technischen Fächern immer

ganz solide, aber beim besten Willen nicht die größte Leuchte.

Die treibende Kraft war der Wunsch meiner Eltern, etwas

„Handfestes“ mit guten Zukunftsaussichten zu studieren. Ich

bin ein klassisches Arbeiterkind, mein Vater war Taxifahrer,

meine Mutter arbeitete lange Zeit als Verkäuferin. Uns ging

es niemals schlecht, aber Geld war immer ein Thema. Meinen

Eltern war es daher umso wichtiger, dass mein Studium mir

finanzielle Unabhängigkeit ermöglichen sollte und ich konnte

den Wunsch gut nachvollziehen. Ich achtete bei meiner Studienwahl

folglich nur auf zwei Kriterien: gute Berufsaussichten

und ein attraktives Gehalt. So entschied ich mich, ohne jegliche

Vorkenntnisse, für Wirtschaftsinformatik und saß einige

Wochen später in meiner ersten Softwareentwicklungsvorlesung.

Und das, ohne vorher jemals auch nur eine Zeile Code

in meinem Leben geschrieben zu haben. Zu meinem eigenen

Erstaunen fand ich schon nach kurzer Zeit großen Gefallen

an dem Studium und der Grundstein für meinen Weg in die

Tech-Welt war geebnet.

Der MINT-Bereich befindet sich schon nachweislich im

Wandel. Seit 2008 hat sich der Anteil an Frauen, die sich

für einen MINT-Studiengang entscheiden, fast verdoppelt.

Wie steht es Ihrer Meinung nach aktuell um das

Thema Geschlechterdiversität in dieser Branche?

Im Jahr 2021 betrug der Frauenanteil unter den Studienanfängerinnen

und Studienanfängern im MINT-Bereich

lediglich 34,5%. Der Frauenanteil in MINT-Berufen ist nochmals

niedriger und liegt beispielsweise für Frauen im IT-

Bereich bei nur 17,5 Prozent. Dabei ist es vor allem angesichts

der 96.000 offenen Stellen, auf die der Branchenverband der

deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche

(Bitkom) hinweist, für die IT-Branche unabdingbar, Frauen

bei der Besetzung dieser zukunftsfähigen Arbeitsplätze zu

berücksichtigen. Umso wichtiger ist es, dass wir Mädchen

schon während der Schulzeit für Technologien begeistern

und ihnen Digitalkompetenzen vermitteln. Der Informatikunterricht

an deutschen Schulen ist jedoch bis heute lückenhaft

und oft nicht praxisnah gestaltet. Es ist daher notwendig

gezielt in die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften in dem

Bereich zu investieren, um den Anschluss bei der Digitalisierung

zu schaffen. Es ist zudem wesentlich, dass wir

Geschlechterklischees schon von klein auf abbauen, und das

Interesse sowie Selbstbewusstsein von Mädchen für MINT-

Fächer zu stärken.

Mit welchen Kernbotschaften möchten Sie als Business-

Influencerin durchdringen? Gibt es etwas, das Sie jungen

Frauen mit Interesse an MINT-Fächern, die am Anfang ihres

Karrierewegs stehen, mitgeben möchten?

Meine Stimme in den Medien und auf sozialen Netzwerken

setze ich für mehr Diversität und Inklusion sowie moderne

Kultur- und Führungsansätze in der Wirtschaft ein.

Es ist paradox, dass Unternehmen in Zeiten des sich stetig

zuspitzenden Fachkräftemangels und des demografischen

Wandels, in dem der Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte

immer intensiver wird, auf die Chancen von Diversität

und damit nicht nur auf qualifizierte Talente, sondern auch

auf Innovationspotenzial verzichten.

...

Lesen Sie das vollständige Interview auf erfolgundbusiness.de

MESSETIPP

Female Future Festival

Das Female Future Festival kommt zurück nach

München und ist am 25. Mai 2023 im Kohlebunker

und Kesselhaus (Motorworld München) zu Gast.

Das Female Future Festival-Team geht den Fragen

nach: Wie sieht der Arbeitsplatz der Zukunft aus?

Was gehört zum Employer Branding? Was braucht

es, um die Gen Z zu begeistern? Und auch die

Themen Leadership, Karriere, New Work, Diversity

und Co. finden ihren Platz im Programm.

Ticketpreis

Ab 210 Euro / für Studierende: 49 Euro.

Gründer:innen-, Elternzeit- und Diversity-

Tickets gibt es auf Anfrage an

[email protected]

Infos im Internet finden Sie unter:

www.female-future.com


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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Malt | Harms GmbH entstanden.

Digitale Unterstützung

für gehörlose Menschen und ihre Arbeitgeber

Die meisten gehörlosen Menschen haben in der Arbeitswelt erhebliche Kommunikationsprobleme. Das beschränkt oft ihre

berufliche Teilhabe. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) fördert deshalb seit Jahrzehnten die Unterstützung

der beruflichen Kommunikation gehörloser Menschen. Aktuell werden immer mehr beruflich relevante Fachgebärden als digitale

Präsentationen im Auftrag des BMAS ins Netz gestellt.

Text Christiane Harms, Manuela Malt & Dr. Hans-Günther Ritz

Markus Halle

Stellvertretender

Schwerbehindertenvertreter

bei

Airbus Operations

GmbH Hamburg,

koordiniert die

Sammlung von

Fachgebärden der

Luftfahrtindustrie.

Einer der wenigen

gehörlosen Schwerbehindertenvertreter

in Deutschland.

Arbeitgeber können also gehörlose Menschen beruflich immer

qualifizierter einsetzen. Auch komplexe und anspruchsvolle

berufliche Fachsprachen können heute schon für viele Berufe

umfassend in Deutsche Gebärdensprache übersetzt werden.

Gebärdensprachdolmetscher:innen steht mit diesen beruflichen Fachgebärdenlexika

ein schneller Zugriff auch auf sehr spezielle Fachgebärden

jederzeit kostenlos zur Verfügung. So ist zum Beispiel das Fachvokabular

der Informationstechnologie und Datenverarbeitung inzwischen sehr

gut unter https://sign2mint.de/entries;fachgebiet=Informatik

mit derzeit 639 Fachgebärdenvideos dokumentiert:

In diesem Lexikon Sign2MINT kann für ein deutsches Wort die zugehörige

Gebärde gesucht werden, es geht aber auch andersrum als sogenannte

Gebärdensuche. Es kann also auf Basis besonderer Technologie und des

Einsatzes der Gebärdenschrift auch für eine unbekannte Gebärde das

zugehörige deutsche Wort gefunden werden.

Entwickelt wurde Sign2MINT 2019 – 2022 in einer Kooperation des Max-

Planck-Instituts Halle und des Hamburger Softwarehauses Workplace

Solutions WPS GmbH. Gefördert wurde dieses Projekt vom Ausgleichsfonds

beim BMAS und der Max-Planck-Förderstiftung.

Der Ausgleichsfonds nach § 161 SGB IX setzt zweckgebunden für die

berufliche Teilhabe schwerbehinderter Menschen Mittel der Ausgleichsabgabe

ein, die diejenigen Arbeitgeber zahlen müssen, die ihre schwerbehindertenrechtliche

Beschäftigungspflicht nicht oder nicht voll erfüllen.

Was ist für die Zukunft geplant?

Das laufende Projekt des Ausgleichsfonds wird bis 2025 vor allem digitale

Fachgebärdenlexika für Arbeit und Berufsbildung deutlich weiter ausbauen

1 . Hinzukommen Informations- und Weiterbildungsangebote.

Thomas

Heinemann

Langjähriger

Schwerbehindertenvertreter

bei Airbus

Hamburg. Von ihm

ging die Initiative für

die Fachgebärdensammlung

„Luftfahrtindustrie“

aus.

Gebärdensprachvideo und zugehörige Gebärdenschrift für den Begriff

„Datensatz“, vorgestellt von unserer gehörlosen IT-Fachkraft Uta Meissner

https://sign2mint.de/entry/Datensatz/8088731661663380:45

Was können digitale Fachgebärdenlexika heute schon leisten?

Digitale Fachgebärdenlexika gibt es weltweit schon einige Jahre – auch in

Deutschland z. B. das Fachgebärdenlexikon der Berufsbildungswerke mit

etwa 1400 beruflichen Fachgebärden für 10 handwerkliche Berufsfelder.

Die neueren Projekte des Ausgleichsfonds setzen jedoch modernere und

leistungsstärkere Software ein, die von dem Hamburger Softwarehaus

WPS in den letzten Jahren entwickelt wurde. Seit April 2022 steht auf dieser

technischen Basis das weltweit umfassendste naturwissenschaftliche

Fachgebärdenlexikon Sign2MINT mit 5263 Fachgebärden zur Verfügung.

Dieses digitale Lexikon ist nicht nur für Ausbildung und Beruf gehörloser

Menschen im akademischen Bereich relevant. Die dort nachgewiesenen

Fachgebärden können auch im Schul- und Berufsschulbereich sinnvoll

genutzt werden. Es wird also umfassend die Kommunikation in naturwissenschaftlichen

Fächern verbessert.

• Sign4all – also ein digitales berufliches Fachgebärdenlexikon für

alle – soll ausgewählte Berufsfelder der Luftfahrtindustrie, der

Drucktechnologie und weitere Berufsbereiche mit Fachgebärden

unterstützen. Erste Veröffentlichungen stehen bereits unmittelbar

in den Monaten April und Mai 2023 an.

• Für viele Berufe wichtig: Die Fachbegriffe der IT-Tätigkeiten

werden weiter speziell aufbereitet. Die Arbeiten sind bereits weit

fortgeschritten: Über 600 Fachgebärden aus dem Bereich Informatik

des Lexikons Sign2MINT können mit geringer Bearbeitung übernommen

werden – weitere Fachgebärden werden laufend gesammelt und

veröffentlicht werden. Wir prüfen derzeit auch Kooperationsmöglichkeiten

mit den Erasmus Projekt „EU Digital Framework For Sign

Languages“, das in Internationaler Gebärdensprache 500 Begriffe

mit Fachgebärden zu den Bereichen IT und Digitales bereitstellt.

• Für Zielgruppen des Projekts werden ab spätestens Mai 2023

spezielle Einweisungskurse in die Nutzung der Fachgebärdenlexika

möglich sein, die unser Projektpartner Fortbildungsakademie

der Wirtschaft (FAW) anbietet. Spezielles Fachgebärdenvokabular

kann auch als Inhouse-Veranstaltung oder digital für Betriebe oder

Ausbildungsstätten vorgestellt werden.

• Die Sammlung der Fachgebärden erfolgt vorzugsweise mit

Partner:innen aus der Industrie – so besteht unter anderem ein

Kooperationsvertrag mit Airbus Hamburg seit September 2022.

• Das Projekt wird am 17./18. Oktober 2023 eine Fachtagung Digitale

Unterstützung gehörloser Menschen in Fulda durchführen.

Professor Dr.

Sabine Fries

Hochschule Landshut,

ist die erste

deutsche gehörlose

Professorin – Mitglied

der Projektleitung.

Christiane Harms

Geschäftsführerin

Malt | Harms GmbH

Fachdienst für berufliche

Integration

Bremen. Mitglied

der Gesamtprojektleitung.

FOTO: HTTPS://SIGN2MINT.DE/ STARTSEITE

Weitere Informationen finden Sie unter

www.digitale-unterstuetzung-gehoerloser-menschen.de

1

DER JEWEILS AKTUELLE ARBEITS- UND PLANUNGSSTAND DIESES PROJEKTES AGF.00.00001.20 „DIGITALE UNTERSTÜTZUNG DER BERUFLICHEN EINGLIEDERUNG GEHÖRLOSER MENSCHEN“ WIRD FORTLAUFEND AUF

DER PROJEKTHOMEPAGE VERÖFFENTLICHT: HTTPS://DIGITALE-UNTERSTUETZUNG-GEHOERLOSER-MENSCHEN.DE

Und auf den Internetfundstellen

https://www.delegs.de

https://www.faw.de/digitale-berufliche-eingliederunggehoerloser-menschen

https://www.taubenschlag.de/2022/05/innovationspreisfuer-die-wps-workplace-solution-gmbh

Dr. Guido Gryczan

Geschäftsführer

Workplace Solutions

WPS GmbH.

Seit 2010 arbeitet

er an Informatikthemen

zur Digitalen

Unterstützung

der Deutschen

Gebärdensprache.


Der fachspezifische Newsletter für das HR-Management in der D-A-CH-Region

8

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MESSETIPP

4. EXPOFESTIVAL für

Lösungen im Recruiting,

Talentmanagement &

Employer Branding

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Gleiche Chancen

für Frauen in der

Wirtschaft

Text Daniela Grün

Nur knapp 15% der Start-ups in Deutschland

werden von Frauen gegründet. Wieso

sind Frauen in der Gründer:innen-Szene

noch so unterrepräsentiert?

Ein Grund dafür ist der Zugang zu Kapital für frauengeführte

Unternehmen und Start-ups. Frauen geführte

Unternehmen haben im Vergleich zu solchen mit männlicher

Chefetage größere Probleme eine Finanzierung

zu erhalten – insbesondere bei hohen Beträgen.

Somit zeigen sich klare Benachteiligungen von Frauen

durch Gender Bias in Investmentprozessen. Gründerinnen

werden z. B. mit anderen Fragen konfrontiert: Männer

dürfen meist über ihre Visionen sprechen – Frauen

sollen häufiger konkrete Finanzprognosen liefern. Auch

die oftmals rein männliche Zusammensetzung der

Investorenteams trägt dazu bei. Eine weitere Ursache

ist die erschwerte Vereinbarkeit von Familie und Beruf,

fallen doch Unternehmensgründung und Familiengründung

nicht selten zusammen.

Welche strukturellen und gesellschaftlichen Barrieren

existieren noch auf dem Arbeitsmarkt, die Frauen daran

hindern, ihr volles Potential auszuleben?

Wir wollen eine liberale, moderne Gesellschaft sein,

die Frauen und Männern gleiche Chancen bietet, aber

die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Frauen

haben einen großen Anteil an der wirtschaftlichen Leistung

Deutschlands und sind beim Berufseinstieg besser

ausgebildet, dennoch sind sie weiterhin unterrepräsentiert

als Gründerinnen, in MINT-Berufen und sonstigen

Führungspositionen der deutschen Wirtschaft.

Ursachen sind zum einen strukturelle Faktoren in den

Unternehmen, wie eine größtenteils männlich definierte

Unternehmenskultur sowie Faktoren, die die Vereinbarkeit

von Familie und Beruf erschweren und zum anderen

soziokulturelle Faktoren, die die berufliche Entwicklung

von Frauen prägen. Denn überholte Geschlechterstereotype

sind hierzulande noch weit verbreitet.

Was genau verstehen Sie unter Female Empowerment?

Female Empowerment bedeutet für mich, dass Frauen

für ihre Freiheit, Gleichstellung und Rechte selbstbewusst

einstehen. Das lässt sich auch auf den Arbeitsmarkt und das

Unternehmertum übertragen, denn es geht letztlich darum,

Frauen darin zu bestärken, ihren eigenen Weg zu gehen –

frei von überholten Rollenbildern. Wir brauchen mehr

Sichtbarkeit für weibliche Vorbilder, denn diese wirken

sich positiv auf die Bildung und Stärkung unseres

Bewusstseins aus. Sie bieten Orientierung und geben

Kraft, an die eigenen Fähigkeiten zu glauben. Schließlich

können wir nur werden, was wir erleben und uns vorstellen

können.

...

Lesen Sie das vollständige Interview

auf www.erfolgundbusiness.de

Jasmin Arbabian-Vogel ist

geschäftsführende Gesellschafterin

der 1996 von ihr gegründeten Interkultureller

Sozialdienst GmbH,

einem Pflege- und Sozialdienst in Hannover, bei dem

die gesundheitliche Versorgung von Menschen mit

Zuwanderungsgeschichte im Fokus steht. Zudem

engagiert sich Jasmin Arbabian-Vogel in zahlreichen

Ehrenämtern unter anderem für Frauen in Führungspositionen

und fungiert seit Juni 2018 als Präsidentin

des Verbands deutscher Unternehmerinnen e. V.

(VdU).

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Santander Deutschland entstanden.

Santander setzt auf

Diversity, Equity und Inclusion

Olivia Pita González

Head of People & Culture Santander Deutschland

Olivia Pita González gibt uns in einem Interview einen genauen Einblick in die

Unternehmenskultur und erklärt uns, welche Rolle dabei Diversity, Equity und

Inclusion spielen.

Text Lotta Boron

Wie würden Sie die Unternehmenskultur

bei Santander beschreiben?

Santander ist „The place to be

yourself“, das ist unser Anspruch.

Deswegen beruht unsere Unternehmenskultur

auf globalen Werten und ethischen Standards,

die durch unsere unternehmensweit gültigen

Verhaltensweisen, Führungsleitlinien und unsere Diversity,

Equity & Inclusion-Strategie sichergestellt werden.

Diversity, Equity & Inclusion Management ist ein

wichtiger Teil Ihrer Unternehmenskultur. Was

genau bedeutet das für Sie?

Als weltweit tätige Bank wissen wir, dass Teams verschiedenster

Herkunft, Erfahrungen und kultureller

Perspektiven zu Außerordentlichem im Stande sind.

Wir können wirtschaftlich und als Gesellschaft nur erfolgreich

sein, wenn wir die vorhandene Vielfalt sehen,

fördern und nutzen. Bei uns zählt der Mensch – unabhängig

von Geschlecht, Alter, etwaigen körperlichen

Behinderungen, kulturellem Hintergrund oder sexueller

Orientierung.

Bei Santander arbeiten Menschen aus unterschiedlichen

Ländern und Kulturkreisen, welche Vorteile

ergeben sich daraus?

Aktuell arbeiten bei Santander Deutschland mehr als

4.300 Kolleg:innen aus mehr als 50 Nationen – und

jeder Mensch bringt unterschiedliche Fähigkeiten,

Talente und damit unterschiedliche Sichtweisen mit.

Je unterschiedlicher wir sind, desto mehr Chancen für

innovative und kreative Lösungen eröffnen sich. Auch

deshalb begrüßen wir Unterschiedlichkeit, also das, was

jede und jeden von uns einzigartig macht, so sehr.

Inwiefern fördert Santander Vielfalt auf allen

Arbeitsebenen, so dass sich alle Mitarbeitenden

unabhängig von der Herkunft gesehen und

akzeptiert fühlen?

Um die interkulturelle Kompetenz zu stärken und auszubauen,

bieten wir verschiedene länderübergreifende

Austauschprogramme, Sprachtrainings und interkulturelle

Trainings an. Außerdem haben unsere

Mitarbeitenden die Gelegenheit, auf unseren Lernplattformen

sowohl verpflichtende als auch freiwillige

Online-Trainings zu Diversity, Equity & Inclusion zu

absolvieren oder Videos anzuschauen.

Der Anteil weiblicher Führungskräfte ist bei Ihnen

überdurchschnittlich hoch. Wie wichtig ist Ihnen

Gleichstellung und -berechtigung und wie wirkt

sich das auf das Arbeitsklima aus?

Wir setzen uns für die Präsenz aller geschlechtlichen

Identitäten in der Belegschaft ein und haben uns

entsprechend ambitionierte Ziele gesetzt.

Wir bieten weiblichen Führungskräften Weiterbildungsmöglichkeiten

an, die speziell auf ihre Herausforderungen

abgestimmt sind. Das dritte Jahr in Folge führen wir

beispielsweise auch ein Mentoring-Programm durch,

um Frauen zu fördern und ihre persönliche und berufliche

Entwicklung zu stärken. Eine wichtige Maßzahl

für Gleichstellung ist dabei für uns auch die Erhebung

des Equal Pay Gaps. Wir achten darauf, dass Frauen und

Männer für gleiche Arbeit auch die gleiche Entlohnung

erhalten. Hier sind wir heute schon sehr gut unterwegs.

Warum ist Santander ein guter Arbeitgeber in Bezug

auf Diversity, Equity & Inclusion?

Santander unterstützt ausdrücklich alle Aspekte von

Vielfalt. In Deutschland setzen wir eine Reihe konkreter

Maßnahmen zur Förderung der Inklusion um, beispielsweise

durch die Initiative „Betriebsintegrierter Arbeitsplatz“

gemeinsam mit der Evangelischen Stiftung

Hephata in Mönchengladbach, durch die wir immer

wieder Menschen mit Behinderungen einen geeigneten

Arbeitsplatz in unserem Hause anbieten können.

Weitere Informationen finden Sie unter

www.santander-karriere.de


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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Iventa entstanden.

Employer Branding und Recruiting: Das große Ganze im Blick

Iventa verbindet klassisches Recruiting mit Employer Branding & Organisationsentwicklung. Wir sprachen mit Lucas

Weyrer-Unger, Head of Team Strategy & Communications von Iventa Branding & Culture, warum ein ganzheitlicher

Ansatz wichtig ist.

Text Miriam Rauh

Mag. Lucas

Weyrer-Unger

Head of Team

Strategy & Communications

Was genau zeichnet Iventa aus?

Wir sind seit 32 Jahren beratend

im HR-Management tätig. Wir

haben einen ganzheitlichen Blick

auf dieses Thema und sind im DACH-Raum in

vier Bereichen aktiv – Media & Tec, Branding &

Culture, Personalberatung sowie IT-Recruiting.

Womit beschäftigen sich Ihre Kund:innen

aktuell?

Der Fach- bzw. Arbeitskräftemangel macht

Unternehmen quer durch alle Branchen große

Probleme. Die richtigen Leute zu finden, zu rekrutieren

und zu halten wird zunehmend

schwieriger. Aktuell sehen wir eine starke Dynamik

am Arbeitsmarkt, die Wechselbereitschaft

nimmt zu.

Wie unterstützen Sie Unternehmen?

Neben kurzfristigen Maßnahmen wie dem Schalten

von Stellenanzeigen via Schnittstellenlösungen

etc. geht es darum, mittel- und langfristig

in den Aufbau einer identitätsstiftenden

und differenzierenden Arbeitgebermarke zu

investieren. Idealerweise gehen beide Ansätze

Hand in Hand.

Warum wird die Verbindung von Branding &

Culture für Arbeitgeber:innen immer wichtiger?

Marken schaffen Erwartungen. Wenn Markenkommunikation

und erlebte Kultur im Unternehmen

nicht zusammenpassen, steigen Demotivation,

Fluktuation und Recruitingkosten.

Deshalb arbeiten bei uns Markenstrateg:innen,

Organisationsentwickler:innen, Designer:innen

und Social Media Expert:innen zusammen am

stringenten Erleben von Marken im Innen wie

im Außen.

Warum reichen einzelne Stelleninserate

nicht mehr?

Inserate erreichen aktiv suchende Menschen.

Die viel größere Gruppe jedoch sucht nicht

aktiv, ist aber wechselbereit. Wenn es gelingt,

diese Gruppe der „passiv Suchenden“ z. B. via

Social Media oder Online Kampagnen auf sich

aufmerksam zu machen und sich als attraktiver

Arbeitgeber zu positionieren, erweitert das den

Talentpool enorm.

Wodurch unterscheidet sich Iventa von anderen

HR-Dienstleistern?

Wir verbinden verschiedene Welten. Mit unserem

breiten Angebot bringen wir die Themen

Recruiting, Employer Branding, Personal- und

Organisationsentwicklung und Media & Tec

zusammen und nutzen Synergien. Dadurch

gelingt uns ein gesamtheitlicher Ansatz, der

für unsere Kund:innen einen großen Mehrwert

ermöglicht.

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der medi GmbH & Co. KG entstanden.

Karriereperspektiven in der Gesundheitsbranche –

bei medi wird Frauenförderung großgeschrieben

Text Janine Lenhart & Romina Baumgarten

Bereits seit mehr als 70 Jahren ist die

medi GmbH & Co. KG mit Hauptsitz

im oberfränkischen Bayreuth in

der Hilfsmittelbranche aktiv und ist

einer der führenden Hersteller medizinischer

Hilfsmittel. Seit jeher sind kluge Köpfe und

frische Ideen die Basis stetigen Erfolgs, um

das Produkt- und Leistungsportfolio konstant

zu erweitern. Einen elementaren Beitrag an

dieser Erfolgsgeschichte haben von Anfang an

Frauen geleistet, von denen viele im Lauf der

Jahre die Erfolgsleiter nach oben geklettert

sind. HR-Leiterin Kerstin Heim erklärt: „Die

Gesundheitsbranche ist ein spannendes Aufgabenumfeld

und bietet langfristige Perspektiven.

An meiner Arbeit liebe ich vor allem den

Umgang mit Menschen und diese unglaubliche

Vielfältigkeit – jeden Tag zu beobachten, wie

‚medianer‘ sich entfalten und entwickeln und

mit ihren Herausforderungen wachsen. Ich

tauche immer wieder in neue Rollen ein, von

der Strategin über die Projektleiterin, Personalentwicklerin

hin zur Motivatorin oder Verhandlungspartnerin.

Gepaart mit den unterschiedlichen

Charakteren im Unternehmen ist

das meine Leidenschaft.“

An meiner Arbeit liebe

ich vor allem den Umgang

mit Menschen und diese

Vielfältigkeit.

medianerin aus Überzeugung – und das seit

Jahrzehnten

Im Juli 2018 hat Kerstin Heim die Leitung der

Unit Human Resources übernommen. Seit 1995

durchlief sie die unterschiedlichsten Stationen:

Assistenz Forschung & Entwicklung, Qualitätsmanagementbeauftragte,

Personalreferentin, Projektleiterin.

„Ich war lange im Bereich Technik tätig, daher

schlägt mein Herz natürlich auch stark für

Produktion und Logistik. medi hat mir immer

wieder neue Karriereoptionen und spannende

Aufgabenfelder eröffnet – sowohl in Sachen

Führung als auch fachlich. Doch nicht nur

Karriere zu machen, war mir wichtig, ein ganz

zentraler Punkt für meine Treue sind die

‚medianerinnen‘ und ‚medianer‘. In einem Unternehmen

mit diesen facettenreichen Jobwelten ist

es schön, dass Frauen in den verschiedensten

Bereichen und Fachgebieten ihren Weg gehen

können.“

Kerstin Heim

Leitung Human

Resources

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Qualität seit 1873: 150 Jahre

Werkzeugmaschinen aus Saalfeld

Die SAMAG Machine Tools GmbH blickt auf eine lange Tradition in der Herstellung erstklassiger

Werkzeugmaschinen zurück. Das Unternehmen aus Thüringen entwickelt und fertigt Maschinenanlagen

und Einzelmaschinen unter anderem für Tiefbohren und Fräsen – im Mai feiert der Saalfelder

Werkzeugmaschinenbau sein 150-Jähriges.

MARTIN HÜTTMANN (RECHTS) UND DR. FRIEDRICH WENZEL-LUX (LINKS)

GESCHÄFTSFÜHRER DER SAMAG MACHINE TOOLS GMBH

Mitte des 19. Jahrhunderts begann SAMAG mit der Herstellung von Bohrmaschinen und

etablierte die Stadt als Standort für Maschinenbau. Die innovativen SAMAG-Bohrmaschinen

sind heute, ebenso wie das gesamte Produktportfolio, mit Qualität Made in Germany

international gefragt.

Perfekter Mix: Tradition und Innovation

Ob Tiefbohr- und Fräszentren, Fahrständerbearbeitungszentren oder Sondermaschinen

wie mehrspindlige Bearbeitungszentren und Wellenbohrmaschinen – SAMAG kombiniert

Erfahrung mit modernster Expertise. Zu den Stärken von SAMAG zählt die hohe technologische

Lösungskompetenz, mit der das Unternehmen seinen Kund:innen weltweit zu

nachhaltigem Erfolg verhilft.

Beliebter Arbeitgeber

Insbesondere das gute und respektvolle Miteinander der Belegschaft ist für SAMAG ein

wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Das Unternehmen genießt als Arbeitgeber einen hervorragenden

Ruf in der Region. Neben der Tarifbindung (IG Metall), Leistungszuschlägen, Urlaubs-

und Weihnachtsgeld, Zuschüssen für die Kinderbetreuung und einer betrieblichen

Altersvorsorge bietet SAMAG seinen Beschäftigten ein familiäres Betriebsklima. Die Mitarbeiter:innen

sind hoch motiviert, was auch die starke Identifikation mit dem Unternehmen

wiederspiegelt.

Für viel Anziehung sorgen auch die Tätigkeiten, denn ebenso vielfältig wie die Menschen

bei SAMAG, sind auch deren Einsatzbereiche. Ob für Vertrieb und Service mit Innen- und

Außendienst, (Elektro-) Montage oder Konstruktion – SAMAG sucht Sie! Dabei ist dem

Unternehmen auch die Nachwuchsförderung ein wichtiges Anliegen. Neben Angeboten

für eine klassische Ausbildung, bzw. für duale Studiengänge, fördert SAMAG ihre Talente

bspw. mit Weiterentwicklungsmöglichkeiten in Führungs- sowie Spezialisten-Rollen und

unterstützt ein lebenslanges Lernen.

SAMAG hautnah!

Beispielsweise auf (Job-) Messen, in Schulen und Hochschulen, bei einem Besuch vor Ort

oder auch über den virtuellen Kontakt lädt SAMAG zum Austausch ein. Bis dahin können

Interessierte bereits vorab auf LinkedIn, Facebook oder Instagram einen Blick hinter die

Kulissen werfen. Wann schauen Sie vorbei? SAMAG freut sich auf Sie!

SAMAG Machine Tools GmbH @SAMAG_Machine_Tools_GmbH www.samag.com


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Qualifikation ist der Schlüssel

Frau Dr. Lydia Malin beantwortet in unserem Interview die Frage nach der aktuellen Fachkräftesituation

in Deutschland und welche Lösungsstrategien Sie zur Sicherung der stark umworbenen

Fachkräfte für zukunftsweisend erachtet.

Text Miriam Rauh

Dr. Lydia Malin

Referentin im

Projekt Kompetenzzentrum

Fachkräftesicherung

am IW

Frau Dr. Malin, wie steht es aktuell um

die Verfügbarkeit von Fachkräften?

Rein rechnerisch wäre die Anzahl der

Arbeitslosen, ca. 2,5 Millionen, ausreichend,

um die offenen Stellen zu besetzten, die

aktuell mit ca. 1,5 Millionen beziffert sind. Allerdings

richtet sich eine große Zahl der Stellenausschreibungen

an Personen mit einer bestimmten

Qualifikation. Etwa 1 Million Arbeitslose suchen

jedoch eine Helfertätigkeit, weil sie keine entsprechende

Ausbildung haben, bzw. ungelernt

und z. T. sogar ohne Schulabschluss sind. Für

etwa 500.000 offene Stellen gab es bundesweit

keine passend qualifizierten Arbeitslosen.

In welchen Branchen ist ein Mangel an spezifisch

ausgebildeten Menschen besonders

erkennbar?

Insbesondere Gesundheitsberufe und soziale

Berufe sind betroffen. Auch im Handwerk ist

der Mangel gravierend, durch Klimawende und

Wohnungsbau wird er weiter steigen.

Der dritte Bereich betrifft IT-Kräfte, die für die

Digitalisierung nötig sind. Weitere Branchen

haben regional- oder saisonbedingt Probleme,

Personal zu finden, wie Gastronomie und Hotellerie.

Auch in einigen industriellen Metallund

Elektroberufen gibt es schon länger einen

flächendeckenden Fachkräftemangel.

Gibt es Lösungsstrategien, wie dem Fachkräftemangel

begegnet werden kann?

Grundsätzlich sollte ein Umdenken stattfinden.

Wir können es uns nicht leisten, Schüler ohne

Abschluss von den Schulen abgehen zu lassen.

Daher müssen wir früh ansetzen, Bildungsarmut

zu vermeiden. Jeder Schüler muss die Möglichkeit

bekommen, zu einem Abschluss geführt

zu werden, bzw. sich nachträglich zu qualifizieren.

Für 500.000 offene

Stellen gibt es

bundesweit keine

passend qualifizierten

Arbeitslosen.

Auch müssen Ausbildungsberufe wieder attraktiver

werden, damit sich nicht nur Leistungsschwächere

für diesen Weg interessieren,

sondern auch diejenigen, die nach dem

Gesellenbrief den Meister machen oder sich

technisch weiterbilden möchten, um Betriebe

zu übernehmen und in Zukunft selbst auszubilden.

Qualifizierung ist der Schlüssel, in allen

Bereichen.

Was können Arbeitgeber:innen tun, um ihr Unternehmen

auf dem Arbeitsmarkt als möglichst

attraktiv für Bewerber:innen zu präsentieren?

Wir haben heute einen Arbeitnehmermarkt. Es

sind nicht mehr die Arbeitgeber, die aus einer Vielzahl

von Bewerbungen wählen, sondern die Unternehmen

werben um potenzielle Beschäftigte. Gerade

kleine und mittelständische Betriebe haben

in der Regel nicht die gleichen Möglichkeiten, wie

große Unternehmen; aber sie müssen prüfen, was

sie ihrer Belegschaft anbieten können und wie sie

sich abheben von der Konkurrenz. Wichtig ist, auch

die bestehende Belegschaft einzubinden. Zufriedene

Mitarbeiter:innen empfehlen ihre Arbeitgeber

weiter, was ein wichtiges Instrument auf dem heutigen

Arbeitsmarkt ist.

Wie schätzen Sie die Beschäftigungssituation

in Deutschland in fünf Jahren ein?

Der Arbeitsmarkt steht vor einem demografischen

Wandel. Die große Gruppe der Babyboomer (geburtenstarke

Jahrgänge der 1950er und 1960er Jahre)

rückt derzeit ins Rentenalter vor, sodass heute und

in den kommenden 5 bis 10 Jahren mehr Personen

aus dem Erwerbsleben ausscheiden werden als jüngere

nachkommen. Das wird ein Loch in den Arbeitsmarkt

reißen, das nicht so ohne weiteres ausgefüllt

werden kann. Ich gehe davon aus, dass sich

der Fachkräftemangel weiter zuspitzt, insbesondere

in den Bereichen, die schon jetzt betroffen sind.

Karriere im Mittelstand: Ein Hidden Champion

Steffen Kawohl ist Experte für Arbeit und Bildung beim Deutschen Mittelstands-Bund (DMB) und stellt für uns die Bedeutung

des Mittelstandes als "Hidden Champion" für die deutsche Wirtschaft und für Fachkräfte dar.

Text Steffen Kawohl

mmer mehr Unternehmen in Deutschland

I suchen händeringend nach Arbeits- und-

Fachkräften. In den kommenden Jahren dürfte

sich diese Situation noch einmal drastisch verschärfen,

wenn die geburtenstarken Jahrgänge

der sogenannten Babyboomer-Generation

in den Ruhestand gehen und eine Lücke auf

dem Arbeitsmarkt hinterlassen. Gut ausgebildete

Fachkräfte sehen sich so einer Vielzahl an

Möglichkeiten gegenüber, ihre Karriere zu beschreiten.

Während insbesondere große Konzerne,

die in den Ballungszentren sitzen und

überregional oder sogar international bekannt

sind, die Aufmerksamkeit von Fachkräften als

attraktive Arbeitgeber erhalten, werden die

kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)

des Mittelstandes oft weniger beachtet.

Doch allein die zahlenmäßige Bedeutung des

Mittelstandes für die deutsche Wirtschaft verdeutlicht,

welche Karrierechancen in KMU

liegen: Denn kleine und mittelständische Unternehmen

machen mit über 99 Prozent den

größten Anteil der Betriebe in Deutschland

aus und stellen rund 60 Prozent der sozialversicherungspflichtigen

Arbeitsplätze. Darunter

befinden sich viele “Hidden Champions”, die

Weltmarktführer in ihrer Branche sind. Wer bei

der Wahl des Arbeitgebers den Mittelstand ausblendet,

während Konzerne wie Ford, Amazon

oder BASF jüngst den Abbau von Stellen ankündigten,

lässt vielfältige Möglichkeiten ungenutzt.

Der Wettbewerb um gute Fachkräfte

sorgte zudem bereits dafür, dass KMU einiges

unternehmen, um ihre Attraktivität für potenzielle

Bewerber zu erhöhen. Das reicht von

einer höheren Vergütung über individuelle

Arbeitszeitmodelle und Möglichkeiten des mobilen

Arbeitens bis hin zur Bereitstellung von

Betreuungsmöglichkeiten für Kinder. Viele

Instrumente, die in den HR-Abteilungen der

Großunternehmen ihren Ursprung haben, sind

bereits auch in kleineren Unternehmen angekommen.

Gut ausgebildete

Fachkräfte sehen

sich einer Vielzahl

an Karrieremöglichkeiten

gegenüber.

Eigenverantwortung und familiäre Atmosphäre

Doch was erwartet talentierte Fachkräfte im

Mittelstand? Der deutsche Mittelstand ist hinsichtlich

der Branchen und seiner Ausrichtung

auf heimische und internationale Märkte so

unterschiedlich und breit, dass er Bewerbern

mit den verschiedensten Wünschen und Interessen

gerecht wird.

Insbesondere in Familienunternehmen ist die

Arbeit durch kleine Teams und einen persönlichen

Umgang untereinander geprägt. Fachkräfte

erfahren dadurch eine besondere Wertschätzung

und ihre persönliche Leistung wird hier deutlich

sichtbarer als in größeren Betrieben. Diese Strukturen

ermöglichen den Mitarbeitern in der Regel

auch viel schneller, (Führungs-)Verantwortung

zu übernehmen. Grundsätzlich sind Fachkräfte

für den Mittelstand prädestiniert, die eine familiäre

Arbeitsatmosphäre in eher kleineren Teams

bevorzugen und eigenverantwortlich arbeiten

möchten. Außerdem sollte man dazu bereit sein,

Tätigkeiten zu übernehmen, die nicht dem ursprünglichen

eigenen Qualifikations- und Aufgabenprofil

entsprechen.

Selbstständigkeit als Karriereziel

Wer die Pfade eines Angestelltenverhältnisses

verlassen möchte und eine gute Idee oder ein

Geschäftsmodell hat, kann auch den Weg in die

Selbstständigkeit wagen. Ein Unternehmen zu

gründen, erfordert neben Eigeninitiative zwar

eine Menge Durchhaltevermögen und Risikobereitschaft,

allerdings eröffnen sich auch nirgendwo

sonst so gute Möglichkeiten, seine eigenen

Vorstellungen umzusetzen und seine Arbeit und

die seiner Mitarbeiter zu gestalten. Gerade jüngere

Menschen, die frisch ins Berufsleben starten,

schreiben Selbstverwirklichung und Sinn bei ihrer

Arbeit häufig einen hohen Stellenwert zu.

Wo ließe sich dies besser erreichen als in der

Selbstständigkeit?

Steffen Kawohl

Referent Wirtschaft

und Politik des

Deutschen Mittelstands-Bundes


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Empathische Führung und Diversität

Ein Interview mit Lunia Hara

Text Daniela Grün

LUNIA HARA VON BRYAN HAMMERSCHMIDT

Du verstehst dich als empathische Führungskraft.

Was unterscheidet dich von einer

„konservativen“ Führungskraft? War es

schwer sich von den vorherrschenden

Ideen darüber, wie eine Führungskraft zu sein hat,

zu lösen?

Der wichtigste Unterschied ist, dass der Mitarbeitende

mit seinen Zielen und Bedürfnissen im Mittelpunkt

steht. Potenziale erkennen und Mitarbeitende dabei

unterstützen, sich zu entfalten und zu entwickeln. Ist

der einzelne erfolgreich, zahlt das auch auf das Unternehmen

ein.

Das schwierigste war, sich von den gelernten Vorstellungen,

wie eine Führungskraft zu sein hat, zu lösen.

Und die Angst als inkompetent wahrgenommen zu werden.

Es hat Mut gebraucht, mich davon freizumachen.

Was kann empathische Führung positiv für die Mitarbeitenden

und das Unternehmen bewirken?

Die psychologische Sicherheit steigt und damit auch

Kreativität und Innovation, weil Mitarbeitenden vertraut

und mit Fehlern offen umgegangen wird. Der Einzelne

fühlt sich gesehen und unterstützt. Das steigert

die Motivation sowie die Bindung an Führungskraft und

Unternehmen. Empathische Führung wirkt nicht nur

auf die Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden,

sondern auf das gesamte Unternehmen.

Was sind Eigenschaften, die neben Empathie noch

für eine gute Führungskraft wichtig sind?

Neugierde: nie aufhören zu lernen und sich persönlich

weiterzuentwickeln. Aber auch gut zuhören, um andere

zu verstehen. Mut, sich für sich selbst, seine Werte und

für andere einzustehen. Analytisch, dazu gehört für

mich auch sich Zeit zu nehmen und bewusst über sich

selbst zu reflektieren.

Viele Unternehmen möchten mehr Diversität repräsentieren,

aber haben Probleme bei der Umsetzung

im Alltag. Wie kann empathische Führung

dabei helfen?

Alle sollten wertgeschätzt, unterstützt und befähigt

werden, sich weiterzuentwickeln und bessere Arbeit zu

leisten. Das ist nur möglich, wenn ich aktiv auf Mitarbeitende

zugehe, um ihre Herausforderungen und

Bedürfnisse zu erfahren. Empathische Führung hat das

Ziel, das Leid anderer zu verhindern oder zumindest

zu mindern. Aus dieser Perspektive betrachte ich die

Herausforderungen des Einzelnen, aber auch Strukturen

und Prozesse.

Inwiefern profitiert ein Unternehmen von einer

vielfältigen Belegschaft?

Diversität richtig umgesetzt steigert die Leistung eines

Unternehmens deutlich und es werden bessere Lösungen

erzielt. Was aus meiner Sicht vernachlässigt wird, ist die

Auswirkung von Vielfalt auf die Haltung. Fördere ich

Diversität im Unternehmen, bringe ich Mitarbeitenden

bei, sich anders mit sich selbst und anderen auseinanderzusetzen.

Diskussionen nehmen zu, aber damit auch

die Offenheit gegenüber neuem, weil alle lernen. Diese

Offenheit zahlt sich auf andere künftige Herausforderungen

positiv aus.

Neben empathischer Führung sprichst du auch viel

zum Thema Kulturwandel. Was ist Kulturwandel

und warum brauchen Organisationen ihn?

Kulturwandel beschreibt die Veränderung der Kultur

einer Organisation. Ich gehe dabei nicht nur auf die

Frage ein, wie wir arbeiten, sondern auch wie unsere

Denkweise und Einstellung sich verändert oder verändern

muss. Dafür sind Digitalisierung und Diversität

ein gutes Beispiel. Diese Themen scheitern nicht an

Budget oder mangelndem Wissen. Projekte scheitern,

weil einige Akteure nicht die Bereitschaft und Fähigkeit

mitbringen, sich persönlich weiterzuentwickeln und

z. B. alte Gewohnheiten abzulegen.

Wenn der Generationswechsel

Unternehmen und Politik überholt

Text Nils Schmidt

FOTO: SHUTTERSTOCK_1370105699

B

ei den Recherchen zu meinem Beitrag

bin ich auf ein Buch des Deutschen

Handwerksinstituts aus dem

Jahr 2011 (!) gestoßen. 1 Dort heißt

es u.a. im Vorwort: „Der demografische

Wandel ist eine der wichtigsten gesellschaftlichen

Herausforderungen unserer Zeit.

Gesellschaft, Wirtschaft und Politik müssen

sich darauf einstellen. …“

Zwölf Jahre, nachdem kluge Köpfe einen dringenden

Appell formuliert haben, betrachte

ich die aktuelle Situation und stelle mir nun

die Frage, was in der Zwischenzeit geschehen

ist. Bereits 2011 war abzusehen, dass die Demografie

in den kommenden Jahren zu einer

Herausforderung für Gesellschaft, Wirtschaft

und Politik werden könnte, wenn die Weichen

nicht rechtzeitig gestellt werden würden. Anscheinend

fehlte es jedoch an der notwendigen

Ernsthaftigkeit ein sich anbahnendes Problem

mit entsprechend zeitlichem Vorlauf anzugehen.

Wie ließe sich ansonsten der aktuell

bestehende Fach-, aber auch Führungskräftemangel

erklären?

Bis zum heutigen Zeitpunkt wurden und werden

in vielen Unternehmen finanziell äußerst

attraktive „Pakete“ geschnürt, um insbesondere

älteren Mitarbeitenden das vorzeitige Ausscheiden

aus dem Betrieb und damit oftmals

auch aus dem Berufsleben zu erleichtern. Gut

ausgebildete Fach- und Führungskräfte, auf

die die Wirtschaft eigentlich so dringend angewiesen

ist, werden, teilweise beginnend mit

dem 58. Lebensjahr, in die Altersteilzeit geschickt

oder es werden Vorruhestands- oder

aber Aufhebungsverträge angeboten. Das

Unternehmen profitiert dann zumindest noch

innerhalb der aktiven Phase der Altersteilzeit

von dem Know-how der Mitarbeitenden.

In jedem Fall endet das Arbeitsverhältnis jedoch

in einem Alter, das noch lange nicht dem

gesetzlichen Renteneintrittsalter entspricht.

Eine gut qualifizierte Fach- bzw. Führungskraft

steht dem Unternehmen damit nicht mehr zur

Verfügung.

Folge dieser Unternehmenspolitik ist ein Loch,

das die ausgeschiedene Person im Betrieb bzw.

im Betriebsablauf hinterlässt und das nicht

(unmittelbar) wieder geschlossen werden

kann. Dies liegt u.a. an der demografischen

Entwicklung der Generation der geburtenstarken

„Babyboomer“. Langsam, aber sicher

steuern die Babyboomer, also die Geburtsjahrgänge

1946 bis 1964, vollständig auf das

gesetzliche Rentenalter zu. Die nachfolgenden

Generationen, die nicht mehr so stark vertreten

sind, können die ausscheidenden Älteren

nicht mehr ersetzen.

Viele Unternehmen können dadurch offene

Stellen entweder nicht mehr unmittelbar, nur

zeitlich verzögert, mit qualifizierten Personen

nachbesetzen oder müssen sogar eine geringere

Qualifikation der Bewerbenden bei der

Nachbesetzung in Kauf nehmen. Um dies zu

vermeiden, greifen mittlerweile immer mehr

Unternehmen auf eine Maßnahme zurück, die

nur schwer nachzuvollziehen ist. Sie versuchen

die Mitarbeitenden, die sie noch vor einiger Zeit

für viel Geld aus dem Unternehmen „herausgelobt“

haben, wieder einzustellen, in dem sie ihnen

wieder ein finanziell attraktives „Paket“ schnüren.

Finde den Fehler! Der Generationenwechsel, in

dem wir uns alle befinden, muss für die Unternehmen

aber nicht unbedingt mit einem Aufwand

bzw. mit Nachteilen verbunden sein. Dieser bietet

viele Chancen, die jedoch auch ergriffen werden

müssen. Ob nun „Digital Leadership“ oder

„New Work“ genannt, letztendlich dreht sich alles

um Veränderung. Ein wesentlicher Antreiber bei

der Umsetzung des strukturellen Wandels in der

Arbeitswelt war sicherlich der Beginn der Covid-

19-Pandemie im März 2020. Die erforderliche Digitalisierung

in den Unternehmen wurde von jetzt

auf gleich beschleunigt. Flexibilität war plötzlich

gefragt. Und damit einher ging auch das Umdenken

in Bezug auf die veränderten Anforderungen

und Bedürfnisse der nachkommenden Generationen.

Diversität, Equal Pay, einfachere Bewerbungsverfahren,

E-Recruiting, der Abbau von Hierarchien,

flexible Arbeitsorte und -zeiten, Führen

in Teilzeit sind nur einige Punkte, die den Generationswechsel

für die Unternehmen doch noch zu

einem Erfolg werden lassen können und werden.

Es ist noch nicht zu spät zu reagieren, obwohl es

einfacher gewesen wäre, mit dem damaligen Wissen

aktuell besser und effektiver aufgestellt zu

sein.

1

MÜLLER, KLAUS ET AL., DER GENERATIONSWECHSEL IM

MITTELSTAND IM DEMOGRAFISCHEN WANDEL, GÖTTINGER

HANDWERKSWIRTSCHAFTLICHE STUDIEN, NO. 83

FOTO: DIRK SCHUMACHER/ DFK

Nils Schmidt

Vorstand DFK –

Verband für Fachund

Führungskräfte

e. V.


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