25.05.2022 Aufrufe

prima! Magazin – Ausgabe Juni 2022

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www.prima-magazin.at

GESAMTER BEZIRK OBERWART UND

OSTSTEIERMARK MIT GROSSRAUM HARTBERG

Foto © LEXI

Bunt wie der

Garten Eden

Die Künstlerin Agostina Suazo.

Ihre malerischen Spuren und welche

Rolle der Baum der Erkenntnis in

ihrem Leben spielt

Projekt

„Lebensfreude“

Aus der ehemaligen OSG-Zentrale in

Oberwart wird eine Wohngemeinschaft

für Seniorinnen und Senioren. Das Konzept

basiert auf gegenseitiger Unterstützung

Neue Premium-

Standards beim

prima! Magazin

Die Hintergründe zum großen Relaunch

der regionalen Qualitätszeitung

prima!

G‘sundheit

in Kooperation

mit der FH

Burgenland

JUNI 2022


WERBUNG

Oberwarter

einkaufsnacht

24. Juni 2022

bis 21 Uhr im Stadtzentrum

Einkaufen - Genießen - Freunde treffen

OHO

JUNI &

JULI 2022

Detaillierte Informationen zu diesen

Veranstaltungen auf www.oho.at

Kartenreservierung unter

+43 3352 38555 oder [email protected]

Alle Veranstaltungen finden im

Offenen Haus Oberwart, Lisztgasse 12 statt.

* Ermäßigte Kartenpreise gelten für:

OHO-Mitglieder, Ö1-Club-Mitglieder, AK-Card,

Schüler*innen, Lehrlinge, Student*innen,

Zivil- & Präsenzdiener*innen.

SA., 4.6. 18:00 Uhr

JUNGE KUNST IM OHO Vernissage und Performances

mit John Petschinger, Maximilian Braun, Fabian Jankoschek,

Johanna Lea Lassnig, Laura Schoditsch, Christian Anutoiu,

Josepha Edbauer, Isabella Mischka, Vale Zimmermann, Hanna

und Lea Neckel, Johanna Spitzmüller, Katharina Wenty,

Schüler*innen der HBLA Oberwart

Eintritt frei

so., 5.6. 20:00 Uhr

PSYCHO TOASTER, GREAT RIFT, DUNE DINGOS

Konzert: Alternative, Stoner Rock

Eintritt: VVK € 5, / AK € 8,

Fr., 1.7. 20:30 Uhr

JIM KAHR

Blues Musiker aus Chicago mit Oberwarter Wurzeln

Eintritt: VVK € 20, / AK € 24, (ermäßigt VVK € 18, / AK € 22,)

Fr., 8.7. 20:30 Uhr

SOMMERKONZERT IM GASTGARTEN

Gerhard Altmann und Band

Eintritt: VVK € 12, / AK € 15, (ermäßigt VVK € 10, / AK € 12,)

4 JUNI 2022

www.prima-magazin.at


INHALTSVERZEICHNIS

EDITORIAL

28

6

16

Ein bisschen mehr …

Wir haben es bereits in der vorigen

Ausgabe angekündigt: Das prima!

Magazin hat ein neues Erscheinungsbild

bekommen. Wir haben einen großen

Relaunch vorgenommen und das Ergebnis

ist eine Premium-Qualität, die wir zum

Standard von prima! machen. Die

Hintergründe dazu lesen Sie im Magazin

auf Seite 9.

Die Herausforderungen werden immer

mehr. Corona, Preiserhöhungen, Ressourcenknappheit

alles ist in Veränderung.

Daneben bricht im Alltag der Frust der

Menschen ungebremst hervor. Meist in den

sozialen Medien. Es wird ausgekotzt und

angepatzt, ohne sich einer direkten

Konfrontation stellen zu müssen. Es reicht,

dass der Nachbar zu laut atmet und die

Toleranzgrenze ist überstrapaziert.

Wir haben für diese besondere Ausgabe

deshalb bewusst ein Cover auf unserem

Premium-Umschlag gewählt, das aus dem

Rahmen fällt. Die Künstlerin Agostina

Suazo hat den Garten Eden für das Schloss

Kohfidisch gemalt. Frech und bunt.

Lassen wir wieder ein wenig Leichtigkeit

in unser Leben! Wer lacht, kann sich nicht

ärgern, fürchtet sich nicht und kann

nicht beißen. In einem bekannten Gedicht

wünscht sich Peter Rosegger ein bisschen

mehr Friede, mehr Güte, ein bisschen

mehr Liebe und Mut. Viel mehr Blumen.

Und vergessen wir bitte auch nicht ein

bisschen mehr Gelassenheit. Wenn wir

darauf achten, dann werden wir auch

wieder ein bisschen mehr leben.

Viel Freude mit unserer neuen prima!.

Nicole Mühl

www.prima-magazin.at

Porträt

6 Bunt wie der Garten Eden

Die Künstlerin Agostina Suazo. Ihr Weg.

Ihre Werke

Reportage

10 Von der Hand in den Mund

Der Sonnenmarkt in Oberwart und der

Kampf gegen Stigmatisierung der Armut

16 Herkommen und dazugehören

Ein Besuch in Neustift an der Lafnitz

28 Parallelwelt Wilder Westen

Die Westernstadt im Südburgenland

Kommentar

9 Neue Premium-Standards beim

prima! Magazin

Hintergründe zum Relaunch der regionalen

Qualitätszeitung

Bericht

14 Projekt „Lebensfreude“

Die ehemalige OSG-Zentrale wird zu einer

Wohngemeinschaft für Senior*innen

umgebaut

20 Leistbarer Sonnenstrom

Alternative Energieformen statt Gas

doch wie finanzieren?

Interview

24 „Ich halte mich aus politischen

Auseinandersetzungen heraus“

Ein Gespräch mit Gerald Goger,

Geschäftsführer der Landesimmobilien

Burgenland GmbH

IMPRESSUM: prima! Magazin, Herausgeberin: Nicole Mühl MA • 0664-4609220, redaktion@prima-magazin.at,

www.prima-magazin.at, Verwaltung, Anzeigen: Tina Trobits, verwaltung@prima-magazin.at; Anzeigenleitung: Elke Ifkovits

0664-9198969, anzeigen@prima-magazin.at; Anzeigenberatung: Christina Stefanits, werbung@prima-magazin.at;

Redaktionsleitung/Satz: Nicole Mühl; Redaktion: Eva Maria Kamper BA MSc, Dr. Olga Seus; Kommentar: Feri Tschank;

Rubriken: „Rede & Antwort“: Walter Reiss; „So geht vegan“: Karin Weingrill MA; Titelfoto: LEXI • Verlags- und Herstellungsort:

7400 Oberwart • Büro: Röntgengasse 28 Top 1, 7400 Oberwart • Offenlegung §25 Mediengesetz unter

www.prima-magazin.at • Druck: Styria GmbH & Co KG • Nachdrucke nur mit schriftl. Genehmigung

des Verlages. Für Manuskripte und Fotos von Dritten übernehmen wir keine Haftung und Garantie für

ihr Erscheinen. Bezahlte Artikel sind oben und unten mit einer Linie begrenzt und unten mit der

Bezeichnung „Werbung“ gekennzeichnet. Für den Inhalt dieser Artikel zeichnet der Auftraggeber

verantwortlich. Druck- und Satzfehler vorbehalten. Fotos werden teilweise von

www.shutterstock.com verwendet. Die Kennzeichnung ist neben dem Foto platziert.

9

201920010

JUNI 2022

5


PORTRÄT

Bunt wie der

Garten Eden

Sie beherrscht die Technik der präzisen Pinselführung für kleine Detailarbeiten und Porträts ebenso

wie die Wandmalerei, die vollen Körpereinsatz erfordert. Die Werke von Agostina Suazo sind jedoch

unverkennbar: bunt mit einem Hauch von Vintage. Der Weg einer Künstlerin über rund 18.000 Kilometer

bis ins Südburgenland und welche Rolle der Baum der Erkenntnis gerade in ihrem Leben spielt.

Nicole Mühl

Agostina Suazo hat ihre Werkstätte und ihr

Atelier im Schloss Kohfidisch ein kraftvoller

Ort, an dem sie gut arbeiten kann

Foto © Agostina Suazo

Foto © LEXI

Eine Wandmalerei von Agostina Suazo:

Green Leisure Apartments in Wien

Niemals hätte sie gedacht, dass das

Südburgenland ihre Heimat wird. In Chile

geboren und aufgewachsen, in Mexico

City gelebt und von dieser neun Millionen

Einwohner Stadt ins südburgenländische

Edlitz mit knapp 100 Einwohnern

gezogen. „Das war nie mein Plan“, sagt

Agostina Suazo und ihre ohnehin schon

großen Augen treten noch deutlicher

hervor. „Mexiko ist ein gefährlicher Ort

für eine Frau“, sagt sie. Aber ihren Beruf

als Restauratorin für Wandmalerei im

„Museo Regional de la Revolución

Mexicana“ hat sie dort geliebt und diese

Detailarbeit, die die Restaurationstechnik

erfordert, lässt sie auch in ihre eigenen

künstlerischen Werke einfließen. Mit

einem kleinen Pinsel viele Feinheiten

herauszuarbeiten wie etwa das Fell eines

Tieres, ist eine Technik, die ihre Werke

prägen. Aber nicht alle. Diese präzise

Arbeit ist nur der eine Teil ihrer Kunst.

6 JUNI 2022

www.prima-magazin.at


PORTRÄT

Foto rechts: Für die Gartentage im Schloss

Kohfidisch hat Agostina Suazo eine Holzwand mit

der biblischen Szene von Adam und Eva und dem

Baum der Erkenntnis im Garten Eden bemalt.

Mit ihrem Umzug nach Edlitz der Liebe

wegen war es, als hätte das Leben einen

Reset-Knopf gedrückt.

Wenn dir das Leben

Zitronen gibt, mach

Limonade daraus.

Willkommen sein, fühlt sich anders an. Mit

ihrem „dunklen Teint und dem dichten,

langen, schwarzen, gelockten Haar“ sei sie

sich „wie ein Paradiesvogel im Südburgenland

vorgekommen“, berichtet die

zierliche Agostina Suazo. Als ihr Motorrad

einmal direkt auf der Straße den Geist

aufgab und sie beim nächstgelegenen

Haus um Hilfe bat, wurde sie verscheucht.

„Dieses Erlebnis erzählt alles über mein

erstes Gefühl hier“, sagt sie. Die Blicke, die

ihr verstohlen zugeworfen werden,

bemerkt sie heute noch. „Aber es stört

mich nicht mehr“, behauptet sie. Auch

nicht, dass sie in den Geschäften beinahe

immer den Inhalt ihrer Tasche herzeigen

muss. Das ist auch nach sieben Jahren so.

Die ersten drei Wochen in diesem neuen

Land waren für sie eine Art Kulturschock.

Dann trat der Neuberger Künstler Norbert

Art-Uro in ihr Leben und Agostina wurde

neugierig, nun selbst die Wandmalerei zu

erlernen. „Zeig mir, wie das geht!“, hat sie

ihn bei ihrer ersten Begegnung in ihrem

spanischen Akzent aufgefordert. Er tat es

und vier Jahre lang lernte sie von ihm

diese Technik, die so konträr ist zu der

delikaten Restaurationskunst und feinpinseligen

Malerei, die sie bisher kannte. „Ich

brauche viel Kraft, wenn ich eine Wand

bemale. Die Bewegung zieht sich durch

den ganzen Körper. Es ist so völlig anders

als meine Bilder. Ich liebe beide Techniken.

Ich bin eben eine bipolare Künstlerin“,

lacht sie.

Üblicherweise steht die zierliche Frau auf

einem Gerüst, die dichten Haare versucht

sie vergeblich durch einen Zopf zu

bändigen. Ihre Latzhose sieht aus, als

würde sie den Pinsel daran abstreifen.

„Ich bin immer schmutzig“, lacht sie.

Derzeit arbeitet sie an einem vierstöckigen

Gebäude in Wien und stellt sich der

Herausforderung, dieses graue Objekt mit

gemalten Reliefs zu verschönern.

Inzwischen sind die Wandgemälde von

Agostina Suazo auf vielen Hausfassaden

des Pinkatals zu sehen. Sie malt sich

durch die Dörfer und hinterlässt ihren

eigenen Fußabdruck in der Welt. „So bunt

wie möglich“, sagt sie. Weil Malen für sie

Freude ist.

Aber es gibt noch einen dritten Teil ihres

Kunstschaffens. Agostina Suazo malt

Porträts. Knallig, mit einem Hauch von

Vintage. Sie liebt diese Auftragsarbeiten

und die Reaktion der Porträtierten, wenn

sie das erste Mal ihr Bild sehen. Und da

sind auch die anderen Porträts. Ihre frei

gestalteten Werke der letzten Jahre, in

denen sie Frauen darstellt. Anfangs, in

ihrer ersten Zeit im Südburgenland,

waren die Gesichter verdeckt. Heute sind

sie zu sehen. Es sind starke Frauen, die

dem Betrachter entgegenblicken. Es ist

ihre eigene Verwandlung, die sich darin

spiegelt, sagt Agostina. Ihr eigener Weg

des Ankommens.

Dann kam das Schloss

Edlitz ist nicht mehr ihr Zuhause. Ihr

Radius hat sich erweitert. Zurück nach

Mexiko möchte sie aber nicht mehr.

Selbst Wien wäre ihr zu groß. Ihre

Heimat ist letztlich doch das Südburgenland

geworden. Einzig ihre Muttersprache

fehlt ihr. „Aber mit meinem Sohn

Diego spreche ich Spanisch“, sagt sie. Das

Leben habe es doch gut mit ihr gemeint.

Die Begegnung mit Sarah Keil, der

Besitzerin vom Schloss Kohfidisch, sei so

eine wunderbare Wendung in ihrem

Leben. Eine halbe Stunde haben sie

Adam und Eva im Garten Eden

Foto © LEXI

„Der Garten Eden der erste Garten der

Menschheit“ ist das Motto der heurigen

Gartentage im Schloss Kohfidisch am 4.

und 5. Juni 2022 jeweils von 10 bis 18 Uhr.

Die Veranstalterinnen Schlossherrin Sarah

Keil und Gartenfreundin Martina Schabhüttl

haben zu diesem besonderen Thema

die Künstlerin Agostina Suazo beauftragt,

die bekannte Szene der Verführung im

Garten Eden darzustellen. Die Figuren

werden auf Holz gemalt und am Eingang

des Schlosses platziert. Die Gesichter von

Adam und Eva sind ausgeschnitten und

die Besucher*innen können dies zum Anlass

nehmen und ihr eigenes persönliches

Selfie machen.

prima! hat dieses starke symbolische Motiv

als erstes Cover der neuen prima! gewählt.

Mit Schlossherrn Gunhard und Schlossherrin

Sarah Keil als Adam und Eva. Ein Cover,

so bunt wie das Leben!

gebraucht, um einander kennenzulernen

und zu besiegeln, dass sich Agostina mit

ihrem Atelier im Schloss einmietet. Für

die Gartentage im Schloss arbeitet sie

gerade an der biblischen Szene von Adam

und Eva und dem Baum der Erkenntnis

im Garten Eden. Es wird nichts Sündhaftes,

verrät sie. Vielmehr soll es neckisch

sein, vielleicht ein wenig frech, aber vor

allem bunt wie sie das Leben immer

sieht.

JUNI 2022

7


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denn das sonst noch?

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8 JUNI 2022

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IN EIGENER SACHE

Neue Premium-Standards

beim prima! Magazin

Das ist es das „neue“ prima! Magazin. In den letzten Wochen

und Monaten haben wir einen Relaunch durchgeführt und das prima!

Magazin neu aufgesetzt. Noch auffallender. Noch qualitätsvoller.

Warum wir das

getan haben?

Die steigenden Papierkosten haben viele

Medienunternehmen enorm unter Druck

gesetzt. Die Papierindustrie gehört zu

jenen Branchen, die durch den Krieg

Russlands gegen die Ukraine und den

dadurch explodierenden Gaspreisen am

stärksten betroffen sind. Zum Teil ist

grafisches Papier auf welchem prima!

bisher gedruckt wurde derzeit nicht

mehr verfügbar und wenn, dann wird

von den Papierproduzenten der doppelte

Preis verlangt.

Eine Situation, die für ein Medienunternehmen,

das auf ein qualitativ hochwertiges

Erscheinungsbild besonderen Wert

legt, beinahe ausweglos scheint. Das war

unsere Ausgangssituation im März.

Aufgeben war für uns aber ebenso keine

Option wie einfach nur auf billiges

Zeitungspapier umzusteigen oder

günstiger im Ausland drucken zu lassen.

Nein, denn wir haben uns selbst drei

Bedingungen auferlegt:

1) Wir müssen noch auffallender und

qualitätsvoller werden, indem wir ein

einzigartiges Format schaffen, das

nicht zu übersehen ist

2) Wir lassen in Österreich drucken,

denn wir setzen auf Regionalität

3) Wir halten die Inseratpreise für

unsere Anzeigenkund*innen!

Uns ist bewusst, dass für Inseratkund*innen

nur jenes Printmedium

interessant ist, das sofort aus dem

Briefkasten hervorsticht und auffällt.

Das sichert auch unser wirtschaftliches

Überleben, denn prima! ist in keinen

Konzern eingegliedert und erhält

keinerlei Förderungen. Daher wollen und

müssen wir das Beste liefern, das

möglich ist. Sie halten mit dieser Ausgabe

das Ergebnis unsers Relaunches in

den Händen, bei dem uns die Druckerei

„Styria Print Group“ begleitet hat.

Ressourcenschonung und

der bewusste Umgang mit

der Umwelt.

Die Umwelt und der Klimaschutz haben

in unseren Entscheidungen eine zentrale

Rolle eingenommen. Diesem Thema

möchten wir einen eigenen Absatz

widmen, denn Tierschutz und Umweltschutz

sind wichtige Kernwerte und

Kernthemen von prima!.

Diesen Weg sind wir nun im Zuge

unseres Relaunches konsequent im

Sinne der Umwelt weitergegangen.

Was das bedeutet?

Ressourcenschonung ist uns wichtig

beim Druckverfahren unseres Magazins.

Deshalb drucken wir bei der Styria Print

Group. Diese garantiert uns:

• Unser Papier stammt aus österreichischer

Produktion. Das Gütesiegel

„Printed in Austria“, das Sie in

unserem Magazin finden, weist

darauf hin, dass der Druck zu 100

Prozent in Österreich durchgeführt

wird, österreichische Arbeitsplätze

gesichert werden und die Wertschöpfung

im Land bleibt.

• Sämtliche Altstoffe und Abfälle

werden recycelt.

• Strom kommt zu 100 Prozent aus

Wasserkraft und Ökoenergie.

• Das Coldset-Druckverfahren, auf das

wir umgestiegen sind, erfordert im

Vergleich zum vorherigen Hochglanz-

Druck deutlich weniger Energie.

• Die Transportwege werden so kurz

wie möglich gehalten.

• Eine spezielle Kühlung im Druckprozess

sorgt zusätzlich dafür, dass

bei der Styria Druckerei jährlich 45

Tonnen CO 2

eingespart werden im

Vergleich zu traditionellen Anlagen.

• Die Lieferanten der Styria Print

Group sind umfassend zertifiziert,

unter anderem mit dem EU-Umweltzeichen,

EMAS, FSC® und PEFC.

Das ist prima!

Das Ergebnis all dieser Überlegungen ist

ein Magazinformat, das es so noch nicht

gab. prima! wird zukünftig auf hochwertigem

recyclebarem Volumen-Zeitungspapier

produziert und umhüllt von

einem eigens produzierten Premium-

Umschlag. Das gab es vereinzelt bei

Zeitungen bislang nur für bestimmte

Sonder- oder Jubiläumsausgaben.

Wir machen diese Premium-Qualität

zum Standard von prima!

Viel Freude beim Lesen!

Nicole Mühl, Herausgeberin

Foto © Styria Print

Das prima! Magazin trägt das Gütesiegel „Printed in

Austria“ und wird auf recyclebarem Papier gedruckt

JUNI 2022

9


REPORTAGE

Von der Hand

in den Mund

Wer kennt’s nicht. Kaum ein paar Sachen im Einkaufswagerl und trotzdem

schnauft man an der Kassa über die stolze Rechnung. Die Preise für Lebensmittel

steigen, manche (Lieblings)-Produkte werden mehr und mehr zum Luxus.

Eva Maria Kamper


Im Sonnencafé treffen alle sozialen Schichten aufeinander und geben

im gesellschaftlichen Austausch bei Kaffee und Kuchen der drohenden

Ausgrenzung keine Chance. Adelheid Rutter (li.) ist ehrenamtliche

Helferin, Gabriele Binder leitet den Sonnenmarkt in Oberwart.

Im Burgenland sind knapp 50.000

Menschen an der Grenze zur Armut, für

sie ist der tägliche Einkauf von Grundnahrungsmitteln

eine ständige Zerreissprobe

im Geldbörsel. Die Alternative ist

der Gang zum Sonnenmarkt. Die Hemmschwelle

ist allerdings groß.

Foto ©Eva Maria Kamper

Unzählige verschiedene Fruchtjoghurt-

Sorten stehen fein säuberlich im Kühlregal.

Die Sonnenmarkt-Mitarbeiter*innen

prüfen jedes einzelne, ob sich der Deckel

wölbt. „Die Ware ist großteils knapp über

dem Mindesthaltbarkeitsdatum. Wobei

vieles ja bekanntlich viel länger haltbar

ist. Wir checken daher immer bestmöglich,

ob nichts davon verdorben ist. Und

Fleisch- und Fischwaren werden von uns

sofort nach Erhalt eingefroren“, schildern

sie. Der große helle Markt direkt an

Mit dem Sonnenmarkt und

Sonnencafé möchten wir allen

Menschen, denen es nicht so

gut geht, Wertschätzung

entgegenbringen. Hier können

sie zu stark reduzierten

Preisen einkaufen.

Verena Dunst, ehrenamtliche


Präsidentin der Volkshilfe Burgenland

Foto ©LMS Bgld

der Oberwarter Hauptstraße

erinnert ein bisschen an

einen Greißler von früher.

Auch die ehrenamtliche

Präsidentin Verena Dunst

schaut hier immer wieder

vorbei, wenn sie in der Stadt

ist. Ein Rundumblick macht ersichtlich,

dass die Sortimentsbreite eine ordentliche

Versorgung mit allen nötigen

Grundnahrungsmitteln und Drogerieprodukten

zulässt.

Von Gebäck- und Frischwaren, über

Milchprodukte, Eier, Nudeln, Reis,

Gewürze und natürlich auch Naschereien

findet man alles in den Verkaufsregalen

des Oberwarter „Sonnenmarkts“.

Unvorstellbar, wenn man all diese guten

Lebensmittel einfach wegwerfen müsste.

Der einzig erkennbare Unterschied ist

der Preis: „Ungefähr ein Drittel des

10 JUNI 2022

www.prima-magazin.at


REPORTAGE

Viele Menschen können sich den nötigen Einkauf

im Supermarkt nicht mehr leisten. Der Sonnenmarkt

richtet sich an sozial benachteiligte Menschen und

versorgt sie mit besonders günstigen Lebensmitteln.

Normalpreises zahlt man hier für die Lebensmittel“, sagt Verena

Dunst und zeigt eine Stange Extrawurst. Eineinhalb Euro für

400 Gramm. Wenn also ein Einkauf im herkömmlichen Supermarkt

20 Euro kostet, wird man hier um sechs bis sieben Euro

fündig.“

„Davon sind mehr Menschen

betroffen als man glaubt“

Und das ist für viele Menschen eine enorme Erleichterung, auch

wenn der Gang zum Sonnenmarkt vorerst schwer fällt. „Vielen

ist die Überwindung ins Gesicht geschrieben, wenn sie den

Markt zum ersten Mal betreten, um sich zu registrieren. Aber

das legt sich schnell, da hier die Hilfe im Vordergrund steht“,

sagt die Marktleiterin Gabriele Binder. Wer nicht mehr als 1.240

Euro im Monat zum Leben hat, ist berechtigt im Sonnenmarkt

einzukaufen. „Und davon sind mehr Menschen betroffen als man

glaubt, egal ob Berufstätige, alleinerziehende Elternteile oder

Foto ©Eva Maria Kamper

Menschen mit Mindestpension.“ 40 bis 50 Kundinnen und

Kunden nutzen täglich die Einkaufsmöglichkeit im Sonnenmarkt,

wobei die Sonnenmarkt-Angestellten und die ehrenamtlichen

Helfer*innen alle beim Namen kennen.

Viele Menschen nutzen auch das integrierte Sozialcafé für ihren

gesellschaftlichen Austausch, wobei hier jeder kommen darf.

„Mit Registrierkarte kostet der Kaffee einen Euro, für alle

anderen zwei Euro fünfzig. Das Café trägt auch dazu bei, das

Stigma zu entkräften. Denn Armut kann jeden treffen und Hilfe

anzunehmen ist nichts, wofür man sich schämen braucht“,

wissen die Sonnenmarkt-Mitarbeiter*innen. Der Sonnenmarkt, das

österreichweit einzigartige Modell zur Armutsbekämpfung, für

mehr Nachhaltigkeit und gegen soziale Ausgrenzung, wird von der

Volkshilfe Burgenland betrieben und vom Land gefördert. Die

Lebensmittel und Drogerieprodukte sind Spenden von diversen

Supermärkten, Bäckereien oder auch Privatpersonen. Bis 2023 soll

es in jedem Bezirksvorort einen Sonnenmarkt geben.

Lassen Sie sich beraten:

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7350 OBERPULLENDORF

TEL. 02612/42528

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JUNI 2022

11


BIO ERDE von SONNENERDE

Die Mikrobiologie der Erde bestimmt unsere Darmgesundheit. Achten Sie auf die Erde, denn diese ist beim Anbau unserer Lebensmittel entscheidend

UNTERNEHMENSPORTRÄT

SONNENERDE geht durch den Darm

Wissen Sie, was SONNENERDE mit einem gesunden Darm zu tun hat?

Und Bitte wissen mehr Wiesenblumen Sie, dass statt sich eines englischen die Mikrobiologie Rasens, denn diese der sind lebenswichtig Erde in unserem für Insekten. Darm widerspiegelt?

Logisch, dass wir deshalb beim Kauf der Erde unbedingt zur

fruchtbarsten unter der Sonne greifen sollten!

BIO ERDE von SONNENERDE

Foto © shutterstock / Christian Schwier

SONNENERDE übernimmt damit

Verantwortung für unseren

Planeten. Mit dem Kauf der

SONNENERDE-Produkte sind

auch Sie automatisch Klimaschützer

und legen gleichzeitig

die Basis für Ihre Gesundheit!

Über 11.000 Wissenschaftler*innen

warnen vor dem Klima-

in der Erde ist verantwortlich für

falt aufweisen. Das Mikrobiom

Die 4:5 Regel, um die

Welt zu retten

Notfall. Das ist nicht nur eine

das Mikrobiom im menschlichen

Schlagzeile in den Medien, die am Verzicht auf (4):

Darm. Man kann also sagen: Das

nächsten Tag wieder verschwunden

der ist. Erde Fakt bestimmt ist: Die Klimaerwär-

unsere Darmgesundheit. le Kohle Achten 4. Torf Sie (achten auf die Sie Erde, denn sich diese im ist Darm beim des Anbau Menschen unserer Lebensmittel entscheidend

1. Erdöl | 2. Erdgas | 3. fossi-

Mikrobiom in der Erde spiegelt

e Mikrobiologie

mung zeigt massive Auswirkungen.

Unser Ökosystem kollabiert dass sie torffrei ist!)

(siehe Kasten links) einhalten,

beim Kauf der Erde darauf, wider. Wenn wir die 4:5 Regel

SONNENERDE übernimmt damit

Verantwortung für unseren

und damit die Lebensgrundlage

verhindern wir nicht nur den

ONNENERDE geht Das ist zu durch tun (5): den Darm

des Menschen. Verursacht haben

Klimakollaps. Auch unser Darm

1. Bäume pflanzen | 2. Holz

wir Die den Mikrobiologie Klimawandel der Erde selbst, bestimmt weil unsere Darmgesundheit. Achten Sie auf die Erde, und denn folglich diese ist unsere beim Anbau Gesundheit Planeten. Mit dem Kauf der

unserer Lebensmittel entscheidend

als Baustoff verwenden

issen Sie, wir was zu viel Kohlendioxid SONNENERDE (CO 2

) mit bleiben im Gleichgewicht. Kein

3. Organische

einem gesunden

Abfälle stabilisieren

| 4. Kompostieren

Darm zu tun hat? SONNENERDE-Produkte sind

in Der die Atmosphäre Weg zu einem ausstoßen. Garten mit saftigem Rasen ist nicht unergründlich. Virus, kein Pilz und Zwei kein Bakterium

den kann sich Darm in

auch SONNENERDE Sie automatisch übernimmt Klimaschützemit

Verantwortung und legen gleichzeitig

für unseren

nd wissen

da-

Unser SONNENERDE

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Dinge

Ziel dass

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2-

Ausstoß

um 50 Prozent senken. In

Mikrobiom vorherrscht.

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Unser Videokanal

Wissen Sie, was SONNENERDE mit einem gesunden Darm zu tun hat? SONNENERDE-Produkte sind

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Klimakollaps Vom verhindern. Unkrautgartl

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Foto © Poligoone_shutterstock.com

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12 JUNI 2022

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KOMMENTAR

KOMMENTAR

Was wir vergessen

Erinnerungen an die eigene (Nach-)Kriegsvergangenheit. Schicksale,

Entwicklungen und Geheimnisse, die mit ins Grab genommen werden.

EIN KOMMENTAR VON FERI TSCHANK.

Und immer noch ist Krieg in der Ukraine

und kein Ende abzusehen. Am 8. Mai 1945

hat die Deutsche Armee kapituliert. Was

dieser Krieg mit unserem Land und den

Menschen angerichtet hat, ist schon

längst aus dem Bild der Öffentlichkeit

verschwunden. Die Kriegsversehrten.

Männer mit einer oder keiner Hand, mit

Blindenschleifen am Arm in skurrilen,

selbstkonstruierten Behindertenfahrzeugen

sitzend, Beinstummel in schweren

ledernen Prothesen. Allesamt mit dem

Versuch, trotz ihrer Behinderungen noch

wie ganze Männer zu wirken. Mühsam

aufgebautes Selbstbewusstsein ausstrahlend,

das oft nur mit Alkohol aufrechterhalten

werden konnte. Frauen, die ohne

arbeitsfähige Männer ihren Betrieb

bewirtschaften und die Kinder versorgen

mussten, verzweifelte Eltern, die jahrelang

auf die Rückkehr ihrer Söhne aus

der Gefangenschaft hofften. Ich kann

mich noch dunkel daran erinnern. Ich

habe als kleiner Bub im Krankenhaus, in

dem es seinerzeit noch keine Kinderabteilung

gegeben hat, die Bein- und

Armstummel der Veteranen gesehen, die

nicht heilen wollten und Tag und Nacht

geschmerzt haben. Da hat mir auch einer

erzählt, dass er immer noch die Finger

seiner verlorenen Hand spürt, was ich

natürlich nicht geglaubt habe.

Ich kann mich noch dunkel an die

Heldengeschichten mancher Kriegsteilnehmer

erinnern und auf andere, die

aufgehört haben zu reden und als

Spinner bezeichnet wurden. Junge

Männer, die ihre Jugend im Krieg verbracht

haben, die man gezwungen hat,

Menschen zu töten, die ihnen nichts

angetan haben. Die man dazu gebracht

hat, andere zu hassen und ihnen damit

die Legitimation zum Töten gegeben hat.

Wir Kinder haben diese Geschichten

gehört und unsere Ohren gespitzt, wenn

vom Krieg die Rede war. Über Gräueltaten

wurde nicht gesprochen, auch nicht

über die Ermordung von Juden. In den

Büschen haben wir nach Gewehren,

Bajonetten und Helmen gesucht. Damit

haben wir gespielt, auch mit Munition

und es ist einiges davon in die Luft

geflogen und immer wieder gab es

Verletzte. Was aber alle nach dem Krieg

verbunden hat, war die gemeinsame

Armut. Keiner hatte besonders viel, alle

versuchten recht und schlecht durchs

Leben zu kommen. Schokolade, Orangen

und Bananen gab es, wenn, dann zum

Geburtstag oder zu Weihnachten. Sonst

Selbstgemachtes und Fleisch, wenn,

dann einmal die Woche. Männer ausgenommen,

die mühsam ihr im Krieg

verlorenes Gewicht wieder hinaufgegessen

und nicht selten damit auch übertrieben

haben. Neid und Missgunst gab es

nicht. Autobesitzer wurden nicht

beneidet, sondern bewundert. Fernsehgerätebesitzer

haben die Fernseherlosen

bei sich mitschauen lassen. Ende der

60er und Anfang der 70er-Jahre waren

wieder alle gut im Futter oder auf gut

österreichisch „blad“. Alles hat geraucht

und getrunken, Sport gab‘s nur auf dem

Fußballplatz. Ein paar Privilegierte

spielten Tennis. Das war‘s dann auch

schon. Mein Vater hat damals einmal zu

mir gesagt: „Immer, wenn ich einen

Dünnen sehe, glaube ich, der ist krank.”

Das Wirtschaftswunder kam, die Leute

haben immer weniger miteinander

geredet und mit steigender Fernseherdichte

hat die Zahl jener abgenommen,

die abends auf der Gasse miteinander

getratscht haben.

Irgendwann verschwand das Leid aus

den Gesichtern der Menschen, der

Witwen und Kriegswaisen, der Soldaten.

Sie sterben und nehmen ihr Geheimnis

mit ins Grab. Zu schrecklich wäre es, das

Erlebte zu erzählen und es noch einmal

erleben zu müssen. Die Generation, die

nicht im Krieg war, beginnt ihr eigenes

Leben zu leben. Frei von den Dämonen

der Vergangenheit.

All das steht den Menschen in der Ukraine

noch bevor. Bis dahin werden noch viele

sterben. Unschuldige, die nichts anderes

wollen als das, was alle vernünftigen

Menschen dieser Erde wollen in Frieden

und Sicherheit ein menschenwürdiges

Dasein haben.

Zum Abschluss noch einige Zeilen aus

einem Gedicht des russischen Nationaldichters

Jewgeni Jewtuschenko:

Tropfen von Blut

Die zur Erde fallen

Sind die giftigen Samen

Aus denen Bäume des Todes wachsen

Die mit denselben Blutstropfen

Befleckt sind.

Nicht Menschen sterben:

Welten hören auf

Ich hoffe auf eine bessere Zukunft für die

Ukraine und wünsche mir von unseren

Politikern den Mut zu haben, auch

Unpopuläres zu sagen, wenn es der

Wahrheit entspricht.

Wir leben nicht auf einer Insel der

Seligen, wir leben in geänderten Zeiten.

In diesem Sinne:

Möge es Frieden für diese, unsere einzige

Welt geben und uns möge ein schöner

Sommer bevorstehen.

Alles Liebe, Ihr Feri Tschank

JUNI 2022

13


BERICHT

Projektpräsentation der Wohngemeinschaft

„Lebensfreude“ für Senior*innen vor der

ehemaligen OSG-Zentrale in Oberwart

Foto © OSG

Projekt „Lebensfreude“

Der Name des neuesten Projektes der OSG mit der Evangelischen Pfarrgemeinde

A.B. Oberwart ist Programm. Aus der ehemaligen OSG-Zentrale soll „Lebensfreude“,

eine Wohngemeinschaft für Seniorinnen und Senioren, entstehen.

Nicole Mühl

Es habe viele Ideen zur Nachnutzung dieses Objektes gegeben,

eröffnet OSG-Geschäftsführer und Obmann Alfred Kollar die

Projektpräsentation Mitte Mai vor der einstigen Unternehmenszentrale.

Das Projekt „Lebensfreude“ der Evangelischen Pfarrgemeinde

A.B. Oberwart mit Sieglinde Pfänder, Pfarrerin und

Geschäftsführerin der Diakonie Burgenland, habe letztlich

überzeugt.

Das Konzept hat der Oberwarter Palliativ-Mediziner Dr. Peter

Schuh entwickelt, der für seine hohe Expertise zum Thema

Demenz bekannt ist. Die Pfänder-Kollar-Schuh Zusammenarbeit

hat in Oberwart in der sozialen Verantwortung gegenüber der

älteren Generation bereits maßgebliche Spuren hinterlassen.

Die Tagesbetreuungsstätte Seniorengarten oder die Wohngemeinschaft

„Demenz im Zentrum“, ein österreichweites Pionier-

projekt, sind nur die Spitze dieser Arbeitsverbindung. Nun steht

ein weiteres Projekt in den Startlöchern.

Lebensfreude durch die Gemeinschaft

In der Wohngemeinschaft „Lebensfreude“ sollen Seniorinnen

und Senioren so selbstständig wie möglich leben, indem sie ihre

Begabungen und Fähigkeiten einbringen und miteinander teilen.

„Wesentlich ist, dass sie sich mit den vorhandenen Ressourcen

unterstützen, damit ein gemeinsames Leben gut gelingen kann.

Im Ruhestand zu sein, heißt nicht, einsam zu sein“, erklärt der

Mediziner Peter Schuh. Es bestehe jederzeit die Möglichkeit, sich

in den eigenen Wohnbereich zurückzuziehen. Aber die bewusst

gelebte Gemeinschaft soll die Leere und Einsamkeit verhindern

und durch Lebensfreude ersetzen. „Wer sich hier einmietet, dem

muss bewusst sein, dass er bzw. sie nicht allein lebt, sondern

14 JUNI 2022

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BERICHT

auch eine verbindliche Verantwortung für das gemeinsame

Lebensumfeld übernimmt“, ist ein wesentlicher Punkt des

Konzepts. Durch die gegenseitige Unterstützung soll eine

schwere Pflegebedürftigkeit verzögert werden.

„Wenn der Bedarf nach Unterstützung und Pflege im Einzelfall

auftritt, steht die Hauskrankenpflege der Diakonie zur Verfügung.

Sollte ein selbstständiges Alltagsleben in der Gemeinschaft

nicht mehr möglich sein, ist die Aufnahme in eines der

beiden Pflegeheime der Diakonie Südburgenland möglich“,

erklärt Pfarrerin Sieglinde Pfänder.

Nachhaltige Nutzung

Die ehemalige OSG-Zentrale wird im Wesentlichen in ihrer

Struktur belassen. 24 Wohneinheiten zwischen 30 und 55 m 2

mit Ein- bzw. Zweibettzimmern werden entstehen. Im Erdgeschoß

ist auch ein Café geplant, das durch Tagesgäste den

Kommunikationscharakter und die Lebendigkeit des Hauses

hervorheben soll. „Wir wollen diesen Teil von Oberwart in das

Haus miteinbeziehen“, erklärt Architekt Martin Schwartz.

Die OSG verfolgt auch bei diesem Projekt den Green Way. Die

Nutzung leer stehender Gebäude ist ein Kernthema des größten

burgenländischen Wohnbauträgers. Eine PV-Anlage und der

Anschluss an das Fernwärmenetz sind Teil des ökologischen

Bauens. „Wir planen hier mehr Grünflächen. Auch die wunderschöne

alte Linde am Areal muss erhalten bleiben“, so Kollar.

Baubeginn ist im heurigen Sommer. Die Fertigstellung erfolgt im

Herbst 2023.

Soziale

Verantwortung

à la OSG

Die Lieferengpässe bei Baumaterialien

und die unkontrollierbaren

Preissteigerungen haben die

Bauwirtschaft in den letzten

Monaten unter Druck gesetzt.

Betroffen ist die gesamte Branche.

„Die OSG sieht auch weiterhin

den sozialen Wohnbau als

Kerngeschäft des Unternehmens.

In unmittelbarer Zeit kann es aber

dazu kommen, dass das eine oder

andere Projekt aufgrund der

Kostenunsicherheit zurückgestellt

werden muss. Wir werden aber

auch weiterhin im sozialen

Wohnbau tätig sein. An dieser Unternehmensphilosophie hat

sich nichts geändert“, lautet die Botschaft von OSG-Geschäftsführer

Alfred Kollar.

Foto © Andi Bruckner

OSG-Geschäftsführer

KR Dr. Alfred Kollar

Soziale Verantwortung

über Grenzen hinaus

Soforthilfe hat die OSG für Geflüchtete aus der Ukraine geleistet.

„Als der Aufruf zur Hilfe vom Land Burgenland kam, war für

die OSG klar: Wir müssen helfen!“, so Kollar. In einer Nacht- und

Nebelaktion wurden die ersten leerstehenden OSG-Wohnungen

bezugsfertig gemacht. Mittlerweile konnten 160 Menschen, die

aus der Ukraine flüchten mussten, in 43 OSG-Wohnungen

untergebracht werden. Diese Wohnungen wurden kurzerhand

vom Markt genommen und stehen diesen Menschen unentgeltlich

zur Verfügung, gibt die OSG bekannt. „Und eines ist klar“, so

Kollar, „sollte der Krieg andauern, werden die Unterkünfte

selbstverständlich auch für längeren Zeitraum zur Verfügung

gestellt. Keine Frage! Wir helfen so lange wie nötig.“

Foto: Bergmann

Wald- u. Sonnenbad

St. Johann in der Haide

ab Samstag, 4. Juni

bei Schönwetter geöffnet

Info im Gemeindeamt unter 03332/62882

JUNI 2022

15


REPORTAGE

Herkommen

und dazugehören

Neustift an der Lafnitz

Direkt an der Grenze zur Steiermark liegt

die kleine, aber feine südburgenländische

Gemeinde Neustift bei Lafnitz. Ein

besonders idyllischer Ort.

Foto © zVg

Neustift an der Lafnitz kennen viele

durch den Badesee und den St. Ilgener

Kirtag. Aber die kleine burgenländische

Gemeinde an der Grenze zur Steiermark

hat noch einige Trümpfe im Ärmel.

Immerhin ist sie gerade dabei, ihre

Einwohnerzahl seit 1990 zu verdoppeln

und das hat viele gute Gründe.

Olga Seus

Fotos © Olga Seus

Was war

Wenn es um Grenzen und Eigenständigkeiten

geht, hat Neustift an der Lafnitz

eine besondere Geschichte. Im Zuge der

burgenländischen Gemeindereform wurde

Neustift 1970 mit den Nachbargemeinden

Kroisegg und Grafenschachen zusammengelegt.

„Doch für die Neustifter hat das

einfach nicht gepasst“, fasst Bürgermeister

Johann Kremnitzer (SPÖ) zusammen. Am

1.1.1990 schließlich wurde die Gemeinde

mit damals gerade einmal 475 Einwohner*innen

erneut selbstständig. Das neue

Gemeindeamt, das 2019 fertig gestellt

wurde, ist sichtbares Zeichen der wieder

erlangten Selbstständigkeit des heutigen

Neustift an der Lafnitz.

Was ist

Seit weit über zehn Jahren wird nachmittägliche

Kinder- sowie Sommerferienbetreuung

angeboten. Dazu gibt es eine

Volksschule, einen Kindergarten und ab

Herbst 2022 wird eine Krippe eröffnet, in

der Kinder ab einem Jahr betreut werden.

„Das Kinderbetreuungsangebot und

unsere gute Lage zwischen Wien und

Graz, unsere rege Vereinstätigkeit und die

idyllische Natur sind sicherlich mit dafür

verantwortlich, dass wir eine starke

Zuzugsgemeinde sind“, weiß der Bürgermeister

zu berichten. So bietet die

Seesporthalle nicht nur Tennisplätze,

sondern auch Stocksportlern ein Zuhause.

Auch die Pensionist*innen veranstalten

Der Badesee in Neustift an der Lafnitz ist

besonders beliebt und bietet für jede*n etwas.

Natürlich auch für Kinder.

Seit 32 Jahren ist Johann Kremnitzer (SPÖ)

Bürgermeister von Neustift an der Lafnitz. Sein

Einsatz und seine Energie für die Gemeinde sind

wie am ersten Tag.

regelmäßig Treffen. Die SPÖ und die

Jugend Neustift halten die Tradition hoch

mit Brauchtumsfeuern, Maibaumaufstellen

und Ausflügen in die Umgebung.

„Man hat hier die Natur direkt vor der

Tür“, schwärmt Kremnitzer, der selbst

gerne Ausflüge zu Fuß oder mit dem Rad

in die Umgebung unternimmt. Aber das

beste Argument für einen Umzug in die

gemütliche Gemeinde sind die Neustifter

selbst. „Wir sind hier alle gute, freund-

16 JUNI 2022

www.prima-magazin.at


REPORTAGE

liche Leute. Und ab Anmeldung gehört man dazu. Da gibt es

keine Unterscheidung in Zugezogene und Einheimische.“ Gut,

dass die OSG derzeit gerade Wohnanlagen mit insgesamt 24

Wohneinheiten baut.

Was sein wird

Langzeitbürgermeister Johann Kremnitzer sprüht vor Ideen, um

Neustift weiter zu bringen. „Straßensanierungen waren ein

großes Thema bei uns. Aber vor allem wollen wir in Zukunft die

Möglichkeiten für betreutes Wohnen von Senior*innen schaffen,

damit wir wirklich eine Gemeinde für alle Generationen sind. Auch

der Weiterausbau und die Sicherung der Trinkwasserversorgung

stehen auf der Agenda“, so seine Pläne. Ansonsten freut man sich

in der Gemeinde schon sehr darauf, die coronabedingt aufgeschobene

Segnung des Gemeindeamtes am 31.7. festlich nachholen zu

können und auch auf den St. Ilgener Kirtag, der nach zweijähriger

Pause dieses Jahr endlich wieder stattfinden kann.

Ga r ten tage

IM SCHLOSS

KOHFIDISCH

Typisch

Auch wenn er mit 32 Amtsjahren der am längsten amtierende

Bürgermeister des Burgenlands ist und zu den TOP 10 von

Österreich gehört, zeigt Johann Kremnitzer nach wie vor Freude

an seinem Amt. Wenn es nötig ist, ist er quasi „Tag und Nacht“ für

die Neustifter da. Was Neustift auch ausmacht, ist der Badesee,

der idyllisch direkt neben der Lafnitz liegt, von der er gespeist

wird. Im Winter wird er entleert und jedes Frühjahr neu angefüllt.

Vor dem Parkplatz steht ein über fünf Meter hoher, von

Sträuchern umrankter Rundbogen, mit der Aufschrift „Tor zum

Paradies“. Hier beginnt nämlich die „Paradiesroute“, ein 260

Kilometer langer Radwegenetz durchs Südburgenland. Betritt

man das Seeareal, glaubt man sich wirklich im Paradies. Der See

bietet auf seiner rund zwei Hektar großen Fläche für jeden etwas:

einen Kinderspielplatz, eine Breitwasserrutsche, einen Wasserpilz

und ein Sprungbrett, dazu Tretboote und ein Restaurant.

Wer es ruhiger mag, zieht sich ans hintere Seeende zurück und

lässt auf einem der beiden Stege sitzend Beine und Seele baumeln,

während er einem schwanenförmigen Tretboot zusieht.

Auch die Jugend ist in Neustift gut organisiert und

hält an traditionellen Bräuchen fest

Foto © zVg

4.& 5. Juni 2022

10 18 Uhr

Paradiesische Pflanzen für Liebhaber & Kenner!

Der Garten Eden

Der erste Garten der Menschheit

Die Gartentage im Schloss Kohfidisch sind fixer Anziehungspunkt für

Gartenbegeisterte und Naturliebhaber.

Hier findet man seltene Stauden und Blühsträucher, Kakteen,

Sukkulenten und Orchideen, Steingarten- und Schattenpflanzen, alte

Obst- und Gemüsesorten, Kräuter, Speisepilze, Gräser und Farne u.v.m.

Ausgewählte Aussteller bieten eine umfangreiche Pflanzenauswahl,

Nützliches und Schönes für Haus und Garten, dazu gibt es regionale

Kulinarik und südburgenländische Weine.

Umrahmt mit Musik vom Feinsten: Am Samstag ab 13 Uhr erfreuen uns

Lejtsim mit Klezmermelodien, am Sonntag die Long Beard Brothers mit

feinem Irish-Country-Acoustic-Rock.

HIGHLIGHTS

• Fotowand Adam und Eva beim Baum der Erkenntnis

• Pflanzenraritäten

• Biblische Pflanzen: Linse, Hirse, Dattelpalme, Manna-Esche,

Granatapfel, Rizinus, Papyrus, Olive, Flachs, Myrte uvm.

• Lukullische Genüsse

• Schauvortrag von Steppenduft tgl. um 11 und 14 Uhr

• Zuagroast Tour und Lesung am Sonntag, 5. Juni um 15 Uhr mit der

südburgenländischen Gartenkrimiautorin Martina Parker

JUNI 2022

17


UNTERNEHMENSPORTRÄT

Nudeln & Gewürzoase!

Einkaufen ohne Verpackung

Das Fachgeschäft „Nudeln & Gewürzoase“ in Oberwart bietet das

Einkaufserlebnis der Zukunft: Hochwertige, regionale Produkte in Gläsern

ohne Verpackung, ohne Müll!

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Rumsorten

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erhältlich

Regionalität und Nachhaltigkeit

sind gelebte Praxis im Oberwarter

Fachgeschäft „Nudeln &

Gewürzoase“, denn die Kund*innen

bekommen hier alles ohne

Verpackung in wiederverwendbaren

Rex- und Schraubgläsern.

Inhaber Peter Stival setzt damit

in Oberwart eine Geschäftsidee

um, die in Großstädten bereits

eingeschlagen hat. Die Kund*innen

sparen Müll für eine

saubere Umwelt.

Über 100 verschiedene offene Gewürze

und Gewürzmischungen

sind in dem innovativen Geschäft

erhältlich. Ebenso Teigwaren, die

aus Österreich stammen. Auch

diese sind in wiederverwendbaren

Gläsern je nach Mengenwunsch

erhältlich.

Das Fachgeschäft, das im März

eröffnet hat, ist auch bekannt für

seine verschiedenen Öle Olivenöl,

Kernöl, etc. und Balsamici.

Suppen, Suppeneinlagen und

diverse Beilagen werden ohne

Geschmacksverstärker in einer

eigenen Bio-Linie angeboten.

Und es gibt eine Vinothek mit

Weinen aus dem Burgenland

auf Wunsch auch gerne mit

Verkostung. Das Fachgeschäft

„Nudeln & Gewürzoase“ erinnert

ein bisschen an die liebliche

Greißler-Atmosphäre von früher,

jedoch mit der bewusst nachhaltigen

Lebenseinstellung, die wir

heute dringend brauchen für ein

sauberes Morgen.

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Herzlich willkommen im DAZUMAL

Freilichtmuseum & Arkadenheurigen

Bad Tatzmannsdorf

DAZUMAL liegt zauberhaft

zwischen alten Obstbäumen und

Wiesen inmitten des südburgenländischen

Kraftortes Bad

Tatzmannsdorf. Genau genommen

ist es heuer 50 Jahre her, wo

DAZUMAL als Freilichtmuseum

Bad Tatzmannsdorf von Besucher*innen

erstmalig bestaunt

worden ist. Alte Gemäuer, die das

Hofleben des 18. Jahrhunderts

noch atmen. Strohgedeckte

Bauernhäuser, Brauchtum und

traditionelle Kulinarik laden zu

einer Reise in die südburgenländische

Vergangenheit ein. Echtes

Slow-Food von regionalen Bauern

und Top-Qualität von burgenländischen

Winzern. Ein wunderbarer

Ort für ein geselliges Miteinander.

Öffnungszeiten

Arkadenheuriger:

Montag Samstag

16:00 22:00 Uhr

Sonn- & Feiertags

12:00 22:00 Uhr

Musik & Tanzabende

Montag, Dienstag & Donnerstag

ab 19:00 Uhr

Öffnungszeiten

Freilichtmuseum:

ganzjährig geöffnet,

Eintritt 2 EUR

DAZUMAL FREILICHTMUSEUM

& ARKADENHEURIGER

Josef Hölzel-Allee 1

7431 Bad Tatzmannsdorf

+43 3353 8200 7360

www.dazumal-burgenland.at

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JUNI 2022

19


BERICHT

Leistbarer

Sonnenstrom

Angesichts der Auswirkungen des Ukraine-Konflikts ist uns unsere

Abhängigkeit vom russischen Gas schmerzhaft bewusst geworden.

Ein Wechsel auf alternative Energieformen ist das Gebot der Stunde.

Olga Seus

Statt Gasheizungen sind beispielsweise

Wärmepumpen ein angestrebtes Ziel. Der

Strom kommt am besten von der PV-Anlage

vom Dach. Doch nicht jeder Haushalt

hat jetzt so schnell das Kapital, um in eine

Photovoltaikanlage zu investieren. Es

gibt aber Möglichkeiten, dennoch an

Sonnenstrom zu kommen.

Leasing-Modelle

Richtig gehört: Leasing! Was beim

Fahrzeug funktioniert, geht auch auf dem

Dach. Hierbei wird die Photovoltaik-Anlage

von einer Firma errichtet, kann vom

Kunden gegen ein monatliches Entgelt

genutzt werden und geht nach einer

mehrjährigen Laufzeit des Leasing-Vertrages

schließlich in Kundenbesitz über.

Die Energie Burgenland nun auf

„Burgenland Energie“ umbenannt beispielsweise

bietet je nach gewünschter

Größe „SonnenMax“ oder „SonnenMarie“

an. Das bedeutet, das Unternehmen

installiert die Anlage. Wird bei der

Installation mitgezahlt, sinkt der monatliche

Tarif. Für die Errichtungssumme

wird in der Regel eine Bundesförderung

gewährt. Nach zehn Jahren gehört nach

einer Endablöse die Anlage dem Kunden.

Die Energie-Kompass GmbH von Andreas

Schneemann wiederum bietet ein

flexibles Leasing-Modell an. Hier wird die

Anlage komplett auf Firmenkosten

errichtet und am Ende jeden Jahres wird

errechnet, wie viel durch Stromeinsparung

und Netzeinspeisung im Vergleich

zum öffentlichen Strom eingespart

wurde. Diese Einsparung geht als

Leasingbetrag an die Firma. Somit wird

bei einem höheren Verbrauch und damit

verbunden einer höheren Einsparung

das Leasing schneller abbezahlt. Der

Kunde zahlt keinen höheren Stromrechnungsbetrag

als ohne Umstellung. Nach

spätestens 12,5 Jahren endet das Leasing;

ist noch ein Restbetrag übrig, muss diese

Differenz nachbezahlt werden.

Erneuerbare

Energiegemeinschaften

Wer selbst keine eigene Anlage errichtet,

kann Teil einer sogenannten „Erneuerbaren

Energiegemeinschaft“ werden.

Durch eine Gesetzesänderung im Juni

2021 wurde die Grundlage für solche

Gemeinschaften geschaffen. Innerhalb

dieser können Privatpersonen ihre durch

PV-Anlagen gewonnene Energie direkt

verkaufen. Der Austausch erfolgt über

das öffentliche Netz. Vorteil einer

Foto © shutetterstock / Fit Ztusio

20 JUNI 2022

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BERICHT

solchen Gemeinschaft ist, dass, auch

wenn man selbst nicht genug Dachfläche

oder keine günstigen Bedingungen für

eine eigene PV-Anlage hat, man sich an

einer beteiligen kann und damit neben

„grünem“ durchaus auch günstigeren

Strom erhält. Der Vorteil für die Anbietenden

innerhalb einer solchen Gemeinschaft

besteht darin, dass überschüssiger

Strom zu einem besseren Preis als an

den Netzbetreiber verkauft werden kann

und eine Anlage sich schneller rechnet.

„Ein großer Gesamtnachteil für alle

Beteiligten ist, dass innerhalb des

Systems keine Speicherung vorgesehen

ist. Nur während Strom tatsächlich

erzeugt wird, kann er über die Gemeinschaft

abgerechnet werden. Also liefert

z.B. die Anlage mittags Überschuss und

benötigt der Nachbar mittags (etwa für

ein Haushaltsgerät) Strom, wird dieser

abgerechnet. Braucht der Nachbar

Vor- und Nachteile

des Leasings kurz

zusammengefasst

Von Vorteil ist, dass die Anlage installiert

wird und man sich auch bei einem

kleinen Budget eine Anlage leisten kann,

da nicht auf einmal der Gesamtbetrag

gezahlt werden muss. Zusätzlich helfen

die meisten Anbieter bei Förderanträgen,

die die Gesamtsumme noch einmal

reduzieren.

Dazu muss aber gesagt werden, dass

durch ein Leasing natürlich die gesamte

zu zahlende Summe durch die Verzinsung,

die aufgerechnet wird, steigt. Viele

Verträge sind zudem beim monatlichen

Vertrag marktangepasst, sprich bei

steigender Inflation steigt der Betrag mit.

Zusätzlich müssen die Wartung bzw. die

Kosten von Wartung und Instandhaltung

bei den meisten Leasing-Angeboten

selbst übernommen werden. Grundsätzlich

sollte man aufgrund der schlechten

Speichermöglichkeit darauf achten,

keine zu große Anlage zu nehmen, von

daher ist es wichtig, vor Anschaffung und

Installation erst einmal sehr genau zu

ermitteln, wie hoch der tatsächliche

Bedarf ist, um die Größe daran zu

orientieren.

allerdings abends bzw. zu einer Zeit

Strom, zu der die Anlage nicht liefert,

muss er diesen ganz normal vom

öffentlichen Netz beziehen, selbst wenn

es zu einer anderen Zeit einen ungenutzten

Überschuss gab“, erklärt Anton

Schuller von den Stadtwerken Hartberg,

der selbst Teil der ersten erneuerbaren

Energiegemeinschaft in Hartberg ist.

Auch Andreas Schneemann drängt zur

Optimierung: „Wir brauchen mehr

Flexibilität in den Speichersystemen,

sonst haben solche Gemeinschaften

keine breite Basis für die Zukunft.“

Bürgerbeteiligungsmodelle

Da bei den Leasing-Modellen eine

Verzinsung von etwa zwei bis drei

Prozent eingerechnet ist, kann es für

Private durchaus lohnend sein, sich bei

der Finanzierung einer PV-Anlage nach

dem Leasing-Modell zu beteiligen.

Solche Modelle werden häufig bei

gemeindeeigenen PV-Anlagen eingesetzt.

Vor Aufstellung gibt es eine

Ausschreibung, bei der sich die Bürger

beteiligen können und entweder mit

einer fixen oder auch einer flexiblen

Laufzeit ihren Betrag rückerstattet

bekommen, zuzüglich der Zinsen. Nach

Ende der Laufzeit geht die Anlage dann

in Gemeindeeigentum über.

Zusammenfassend muss gesagt werden,

dass das Problem der Speicherung jede

PV-Anlage betrifft. „Im Endeffekt werden

nur 30 Prozent des Gesamtstromverbrauches

über eine Photovoltaikanlage

abgedeckt“, erklärt Csukker-Schwarzbauer

von Burgenland Energie, „was

damit zusammenhängt, dass man eben

nicht jede benötigte Stromleistung in die

produktiven Stunden einer Anlage legen

kann.“ Natürlich kann man versuchen,

Haushaltsgeräte wie Geschirrspüler,

Waschmaschine oder Staubsauger

mittags zu benutzen. Aber andere Dinge

wie Kühlschränke, die über Nacht laufen,

Licht, das abends und morgens angemacht

wird, Kaffeemaschinen, die früh

am Morgen laufen und viele andere

Stromabnehmer im Haushalt, die nicht

zur Produktionszeit einer PV-Anlage

passen, sorgen dafür, dass eine PV-Anlage

nicht jeden benötigten Strom

abdecken kann bzw. auch nicht zu 100

Prozent genutzt werden kann.

Foto © Nancy Horowitz

Fotos: ©Flagshipmedia ©Bwag

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An der Stiftsorgel spielt der aus Pinkafeld

stammende Peter Tiefengraber, Musikdirektor

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G‘sundheit

in Kooperation

mit der

FH Burgenland

Wenn das Liegen

zu Wunden führt

FACHARTIKEL

Es ist das, wovor so ziemlich jede und jeder, der mobil schwer eingeschränkt ist, Angst

hat: ein Dekubitus, im Volksmund auch Wundliegen genannt. Die Behandlung ist langwierig

und ohne Fachpersonal nicht durchzuführen. Daher ist es wichtig, Präventivmaßnahmen

zu setzen, appelliert Christine Guttmann von der FH Burgenland.

Nicole Mühl

Zuerst ist nur die Haut betroffen. Im

weiteren Verlauf kann es zu einem

Verlust aller Hautschichten kommen und

im vierten und letzten Stadium können

auch Muskeln, Sehnen und Knochen

betroffen sein. Ein Dekubitus tritt

besonders an Stellen auf, wo Knochenvorsprünge

dicht unter der Haut liegen

Steißbein, Fersen, Hinterkopf oder

auch Schulterblätter.

Wer in seiner Mobilität eingeschränkt ist,

gehört zur Risikogruppe, denn ein

Dekubitus ist ein sogenanntes Druckgeschwür,

das allein schon durch das

eigene Körpergewicht verursacht wird.

Auch sogenannte Scherkräfte können

einen Dekubitus auslösen also wenn

Bettlägerige beispielsweise durch eine

falsche Technik im Bett hochgezogen

werden. „Ältere Menschen sind stärker

betroffen, doch grundsätzlich kann es bei

jeder Person auftreten, die in ihrer

Mobilität eingeschränkt ist“, erklärt

Christine Guttmann, Hochschullehrerin

für Gesundheits- und Krankenpflege an

der FH Burgenland. Und das kann

innerhalb von ein bis zwei Stunden

passieren.

So stellen Sie einen

Dekubitus fest

Ob es sich um ein Druckgeschwür handelt,

kann leicht durch die Fingerdruckmethode

festgestellt werden. „Man drückt den

Finger für ein paar Sekunden auf die

bereits gerötete Stelle. Wenn die Haut nach

dem Loslassen rot bleibt, handelt es sich

um einen Dekubitus Grad I“, erklärt

Christine Guttmann. Ist das zweite Stadium

erreicht, kommt es bereits zu ersten

Hautschädigungen bzw. zur Ablösung der

Oberhaut. „Das Risiko einer Infektion

steigt“, warnt die Hochschullehrerin.

Maßnahmen

Wurde ein Dekubitus festgestellt, ist

unbedingt medizinisches Fachpersonal

hinzuzuziehen. Die Versorgung der

Wunde muss fachgerecht durchgeführt

werden etwa durch


einen zertifizierten

Mobilität ist die beste

Prävention, um einen

Dekubitus zu vermeiden.


Wundmanager bzw. eine zertifizierte

Wundmanagerin. Die richtige Positionierung

des Patienten bzw. der Patientin ist

von entscheidender Bedeutung für die

Genesung bzw. um ein Fortschreiten zu

verhindern. Der Druck auf diese Stelle

muss sofort weggenommen werden.

„Wichtig ist jedoch, es gar nicht so weit

kommen zu lassen“, appelliert Guttmann.

Das bedeutet, die Mobilität so gut es geht

aufrechtzuerhalten. „Gehstöcke und

Rollatoren sind hier wichtige Hilfsmittel.

Wer bettlägerig ist bzw. im Rollstuhl sitzt,

muss regelmäßig die Position wechseln.

„Bitte keine Sitzringe oder Wasserkissen

verwenden“, warnt Guttmann. Es gibt

dafür spezielle druckverteilende Hilfsmittel

im Fachhandel. Bettlägerigen empfiehlt

die Expertin eine Liegeposition in einem

Winkel von 30 Grad. Hautpflegeprodukte

sollten ph-neutral

und feuchtigkeitsspendend

sein.

„Aber bitte kein

Puder oder Vaseline

verwenden. Das

verstopft die Poren.

Das beste Mittel ist

die Bewegung. Die

Selbstständigkeit

unserer alten

Angehörigen

fördern! Liebevoll

gemeinte Übernahmen

von alltäglichen Tätigkeiten erreichen

oft das Gegenteil nämlich die

Verringerung der Mobilität und das ist

der direkte Weg zur Bettlägerigkeit.

Intertrigo

Christine Guttmann, MSc

Hochschullehrerin für

Gesundheits- und

Krankenpflege an der FH

Burgenland

Die Intertrigo ist abzugrenzen von einem

Dekubitus. Es handelt sich hier um eine

Reizung und einen Zerfall der Haut (Mazeration),

die in Hautfalten auftritt und

durch Scheuern und Feuchtigkeit entsteht.

Die Haut ist offen, gerötet und juckt und

die betroffenen Stellen können sich leicht

infizieren. „Dies ist eine Eintrittspforte für

einen Pilz“, warnt Christine Guttmann.

Besonders wichtig ist es, die betroffenen

Stellen trocken zu halten und Kompressen

einzulegen, damit nicht Haut an Haut

liegt. „Auch hier sind Puder zu vermeiden“,

warnt Guttmann. Im Bedarfsfall erfolgt

die akute Behandlung je nach Schwere

mit antibakteriellen Lotionen oder Salben

gegen Pilzbefall. Eine medizinische Abklärung

ist auch hier unbedingt erforderlich.

Foto © zVg

JUNI 2022

23


INTERVIEW

„Ich halte mich

aus politischen

Auseinandersetzungen

heraus.“

Er kommt aus der Privatwirtschaft, arbeitet an der TU Wien für die Wissenschaft und seit zweieinhalb

Jahren auch für das Land Burgenland. Gerald Goger ist als Geschäftsführer der Landesimmobilien

Burgenland (LIB) für über 100 Objekte des Landes verantwortlich. Auch für das Krankenhaus Oberwart,

das trotz Lieferengpässe in der Baubranche wie geplant 2024 in Betrieb gehen soll.

Nicole Mühl

Wozu benötigt das Land Burgenland

eine eigene Immobiliengesellschaft?

Gerald Goger: Ich habe die Geschäftsführung

der LIB im Jahr 2019 mit dem Auftrag

übernommen, die Kompetenz im Haus zu

stärken. Das bedeutet, dass wir die

Planungsleistungen, die örtlichen Bauaufsichten

und Projektsteuerungen nicht

ausschließlich von externen Dienstleistern

abhängig machen, sondern dies nach

wirtschaftlichen Gesichtspunkten selbst

durchführen. Da gehen wir sicherlich

einen ungewöhnlichen Weg, denn außer

uns macht das kein öffentlicher Auftraggeber.

Damit einher gehen auch personelle

Verstärkungen. Wir haben jetzt 120

Mitarbeiter*innen, die die über 100 Objekte

des Landes bewirtschaften. Dazu gehören

die Landhäuser in Eisenstadt, die Kulturzentren,

die Straßenmeistereien des

Landes, die Bezirkshauptmannschaften,

die Burgen und Schlösser, die Bühne

Mörbisch es ist ein bunter Strauß und

das macht die Arbeit auch spannend.

Wenn die Politik selbst Unternehmen

gründet, wie es in sämtlichen Bereichen

mittlerweile der Fall ist, dann

gehen der Wirtschaft dadurch

Aufträge verloren.

Diese Kritik kann ich nicht nachvollziehen.

Wir haben den Auftrag, auf unsere

Objekte bestmöglich zu schauen. Das ist

legitim. Diesen Vorwurf würde man ja

auch keinem Unternehmer machen.

Gerald Goger, Geschäftsführer der LIB

Die LIB ist für den Bau des Krankenhauses

in Oberwart verantwortlich. Es

ist das größte Bauprojekt in der

Geschichte des Burgenlandes. 150

Firmen sind daran beteiligt. Rund 250

Personen sind täglich auf der Baustelle.

Was ist das für eine Herausforderung?

Der Bauherr des Krankenhauses ist die

KRAGES. Die LIB hat im Krankenhaus

Oberwart die Projektleitung und diese ist

so aufgestellt, dass sie aus zwei fachlich

hochkompetenten Personen besteht. Das

ist auf der einen Seite Christian Hofstädter,

der wie gesagt für die LIB tätig ist.

Auf der anderen Seite agiert Josef

Strohmaier für die KRAGES. Diese zwei

Projektleiter haben eine hohe Entscheidungskompetenz

auf der Baustelle. Ihre

Tätigkeiten werden durch einen übergeordneten

Lenkungsausschuss überwacht.

Im Gegensatz zu anderen Krankenhausprojekten

in anderen Bundesländern

haben wir nicht den Weg gewählt, dass

wir eine Vielzahl an externen beratenden

Experten hinzugezogen haben. Wir

haben das intern gelöst und aufgrund

Foto © Nicole Mühl

24 JUNI 2022

www.prima-magazin.at


INTERVIEW

dessen kurze Entscheidungswege. Dadurch können wir Kostenund

Qualitätskontrollen durchführen und vorausschauend

agieren. Das hebt die Planungsqualität.

Schafft man diese Zeitvorgaben jetzt, wo die Baubranche

über Lieferengpässe und Preissteigerungen klagt?

Das sind Probleme, die alle betreffen und hier vor allem neue

Projekte. Beim Krankenhaus Oberwart haben wir bestehende

langfristige Verträge, wo genau festgelegt ist, wann geliefert

werden muss.

Aber wenn die Firmen die benötigten Materialien nicht

bekommen, können sie einfach nicht zeitgerecht ihre Arbeit

auf der Baustelle durchführen Vertrag hin oder her.

Natürlich haben wir mit Lieferschwierigkeiten auch zu tun. Wir

haben beim Krankenhaus Oberwart erst kürzlich Gleichenfeier

gehabt und den Rohbau abgeschlossen. Es ist uns dort bislang

gut gelungen, Lieferengpässe und Kostenexplosionen zu umschiffen.

Es gibt mit Sicherheit bei einzelnen Gewerken Probleme,

aber wir versuchen mit unseren Projektpartnern Alternativen

zu finden, wie man das jeweilige Problem löst.

Wie kann man partnerschaftliche Lösungen finden, wenn

nicht geliefert werden kann und branchenweit alle von

Verzögerungen reden?

Wir haben beim Krankenhaus Oberwart eine große Arbeitsgemeinschaft.

Wir haben eine ARGE mit den Bauunternehmen

Strabag und Granit. Das heißt, die ARGE hat andere Möglichkeiten

Material zu bekommen als ein Kleinbetrieb. Es gibt extrem

große Vorlaufzeiten. Die Betriebe wissen seit Jahren, was

erforderlich ist und haben dementsprechend bereits Material

einkalkuliert und bestellt. Und deshalb ist es uns gelungen, dass

wir im Zeitplan bleiben. Bei anderen Projekten können durchaus

Verzögerungen vorkommen.

Wird es beim Krankenhaus Oberwart bei den Kosten von

235 Millionen Euro bleiben und bleibt auch die Inbetriebnahme

2024 aufrecht?

Ja.

Haben Sie schon einen Auftrag für das alte Krankenhaus?

Es laufen Gespräche mit der KRAGES und da möchte ich mich

gar nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Was sich zeigt, ist, dass

das Objekt de facto keine wirtschaftlich darstellbare Nachnutzungsmöglichkeit

liefert. Und was immer damit passiert, ist

Aufgabe der Politik und wird im Landhaus entschieden.

Es gibt im Burgenland keine aktiv lebende jüdische Gemeinde.

Dennoch hat das Land zwei Synagogen in Kobersdorf

und in Stadtschlaining saniert. Das sind schon alleine

aufgrund ihrer Geschichte keine Alltagsprojekte. Ist hier

Ihr Zugang emotionaler?

Landeshauptmann Doskozil hat mit diesen Synagogen ein

Zeichen gesetzt. Es war der Wunsch der Politik etwas zu machen.

Das finde ich ausgesprochen wertvoll und richtig. Die Synagoge

in Kobersdorf war eines meiner ersten Projekte bei der LIB. Das

war eine Ruine. Jetzt nach zweieinhalb Jahren ist es ein

Univ.-Prof. DI Dr. Gerald Goger (51)

ist Vorstand am Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement

der Technischen Universität Wien. 2019 hat er die Geschäftsführung

der Landesimmobilien Burgenland (LIB) übernommen. Er war

außerdem über 13 Jahre lang bei der Swietelsky Baugesellschaft tätig

zuletzt als Leiter des Unternehmensbereiches Baubetrieb und Baustellenmanagement.

Gerald Goger wohnt in Wien, hat seine Wurzeln

durch seinen Vater aber in Buchschachen, wo er mit seiner Frau und

seiner Tochter immer wieder gerne die Wochenenden verbringt.

2004 wurde die BELIG gegründet und 2020 in Landesimmobilien Burgenland

GmbH (LIB) umbenannt. Sie ist eine Tochtergesellschaft vom

Land Burgenland.

Schmuckstück. Das ist ein großer Verdienst von unserem Team.

Wir sind im Budget- und Zeitplan geblieben. Wir sind stolz, dass

wir diese Aufgabe übernommen haben und die Sanierung in

Absprache mit dem Bundesdenkmalamt durchführen durften.

Aber für mich ist es bei Projekten wie mit Kindern. Man macht

keine Unterschiede. Man hat alle gleich lieb. So ist es bei mir mit

den Objekten, für die wir verantwortlich sind.

Das Land Burgenland hat in wesentlichen Kernbereichen

wie eingangs erwähnt eigene Gesellschaften gegründet

und der Vorwurf der Unkontrollierbarkeit steht immer

wieder im Raum. Wie begegnen Sie dieser Kritik?

Ich halte mich aus politischen Auseinandersetzungen heraus.

Das ist Sache der Parteien im Landtag. Aber was die Firmenkonstrukte

und Gesellschaften betrifft, kann ich als jemand

antworten, der aus der Privatwirtschaft kommt. Wie gesagt, hier

würde auch niemand einem Unternehmen einen Vorwurf

machen, wenn es neue Geschäftsfelder aufmacht und neue

Firmenstrukturen schafft.

Wer prüft die LIB?

Der Landesrechnungshof.

Ist die Politik nicht auch manchmal bei Ihrer Arbeit hinderlich?

Nein.

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JUNI 2022

25


BERICHT

Neue Technik schützt

Wildtiere in der Mähsaison

Frühling. Es wird warm, das Gras wird länger und die

Mähsaison beginnt. In der Landwirtschaft nichts Neues

dennoch birgt dies jedes Jahr Gefahren. Rehkitze und

andere Wildtiere sind immer wieder von Mähunfällen

betroffen. Nun gibt es neue Techniken, um die Arbeit

rund um Wiese und Feld sicherer zu machen und Tiere

rechtzeitig zu erkennen. Jessica Geyer

Die Wiese als Zuhause

Durch regelmäßiges Mähen kann man der Verwaldung und

Verbuschung von Gebieten entgegenwirken. Jedes Mal jedoch birgt

das die Gefahr, ob sich im hohen Gras nicht das ein oder andere

Rehkitz befindet. Die Tiere werden vom Mähwerk getötet oder

schwerst verletzt und verenden qualvoll. Egal, wie sehr man auch

darauf achtet, die Kleinen sind einfach schwer zu erkennen.

Jungtiere finden im hohen Gras Schutz vor Fressfeinden. Muttertiere

sind tagsüber selbst auf Nahrungssuche und lassen ihre

Jungen deswegen an diesem „sicheren“ Ort zurück. Diese machen

bei Gefahr zwar durch Geräusche auf sich aufmerksam, bei den

Mäharbeiten ist das aber fast unmöglich zu hören.

Mehr Sicherheit durch Assistenzsysteme

Man kann die Gefahr nicht gänzlich nehmen, man kann jedoch

gegensteuern. Das ist mit der neuen Technik „SENSOSAFE“ der

Firma Pöttinger möglich. Dieses Assistenzsystem scannt

während des gesamten Mähvorganges die Fläche und erkennt

somit Tiere und Hindernisse im Gras. Die Technik arbeitet mit

Hilfe einer Drohne und hat den Vorteil, dass sie temperatur- und

witterungsunabhängig eingesetzt werden kann. Selbst die

kleinsten Tierchen können erkannt und in weiterer Folge in

Sicherheit gebracht werden.

Foto © Jessica Geyer

Mit der neuen Technik „Sensosafe“ werden Tiere im hohen Gras erkannt und

können vor dem qualvollen Tod gerettet werden. Christoph Haller (Bildmitte)

ist einer der ersten Landwirte, der diese Technik den Tieren zuliebe anwendet

Einzigartig im Burgenland

Christoph Haller, Tierarzt, Inhaber des Bullinarium und

Landwirt in Markt Allhau, ist Vorreiter. Er ist der Erste im

Burgenland, der diese Technik fürs Bewirtschaften seiner

Nutzflächen verwendet. Sein System ist für Großbetriebe

ausgelegt. Die Gefahr besteht aber auch für Klein- und Kleinstbetriebe,

deswegen soll es hier auch preisliche Anpassungen

geben. Zukünftig werde den Landwirt*innen die Arbeit damit

erleichtert und noch viel wichtiger: den Tieren werde ein

sichereres Zuhause gegeben.

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Rock-Oper in

Hartberg

Erdbeerzeit

Jesus Christ Superstar steht heuer

auf dem Programm der Musical

Festspiele Hartberg.

Foto © Eva Maria Kamper

Das Musical-Festspiel-Ensemble Hartberg bei den

Proben zur Rock-Oper Jesus Christ Superstar.

Rund 80 Interpret*innen rocken den Schlosshof

Das Musical-Festspiel-Ensemble Hartberg

bringt die Originalfassung von „Jesus Christ

Superstar“ von T. Rice und A.L. Webber auf

die Open-Air Bühne im Hartberger Schlosshof.

Dabei werden die letzten sieben Tage

von Jesus Christus aus der Sicht von Judas

aufbereitet. Die Intendanz dieser weltberühmten

Rock-Oper führt Alois Lugitsch,

der 2005 die Musical-Festspiele Schloss

Hartberg gegründet hat. Die rund 80

Interpret*innen aus Hartberg und Umgebung

sind ausgezeichnete Amateure und

teils professionelle Sänger*innen und

Musiker*innen das Musical-Festspiel-Ensemble

Hartberg ist weit über die Landesgrenzen

hinaus bekannt. Seit Jänner 2022

wird intensiv für die Produktion geprobt.

Die Premiere ist am Freitag, den 15. Juli

2022. Weitere Termine sind am Sa. 16.,

Do. 21., Fr. 22., Sa. 23, Mi. 27., Do. 28.,

Fr. 29. Juli 2022

Karten und Infos:

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Erdebeeren zum Superfood. Die Hauptsaison

der österreichischen Erdbeeren beginnt

im Juni und dauert auch nur bis Mitte Juli.

Alles, was in den Herbst- und Wintermonaten

angeboten wird, stammt aus dem

Ausland oder dem beheizten Gewächshaus.

Problematisch sind hierbei die klimabelastenden

Transportwege, der hohe Wasserverbrauch

beim Anbau in ohnehin trockenen

Ländern und die hohe Schadstoffbelastung

durch Pestizide und Fungizide.

Erdbeerliebhaber sollten deshalb die kurze

Saison nutzen und danach wieder geduldig

aufs nächste Jahr warten.

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27


REPORTAGE

Geschäftsführer und Lucky Town „Sheriff“ Sascha Wurglits ist

seit 25 Jahren mit Leib und Seele der Hüter der Ordnung in der

südburgenländischen Westernstadt. Das Cowboy-Flair ist ein

Besuchermagnet für eine immer größer werdende Publikumsschar.

Parallelwelt

Wilder Westen

Foto © Eva Maria Kamper

Viele unserer Kindheitserinnerungen sind geprägt

vom abenteuerlichen „Cowboy und Indianer“ spielen.

Eine österreichweit einzigartige Location in Großpetersdorf

vereint ein buntes Unterhaltungsangebot

mit dem Flair des Wilden Westens

Eva Maria Kamper

Immer montags öffnet „Lucky Town“ im Sommer seine Tore und

zieht die Gäste seit 25 Jahren magisch an. Und es scheint, als ob

in Zeiten wie diesen das Eintauchen in eine ganz andere Welt ein

besonderes Erfolgsgeheimnis wäre. Denn quer durch alle

Altersgruppen erlebt die „Lucky Town“ einen ganz neuen

Aufwind. prima! auf Besuch in der südburgenländischen

Westernstadt, kurz vor der großen Saisoneröffnung.

Die letzten Dielenbretter, die jährlich witterungsbedingt ausgetauscht

werden müssen, sind bereits vernagelt. Geschäftsführer

und „Sheriff“ Sascha Wurglits macht sich bereit für den finalen

Endspurt, damit die „Lucky Town“ am 28. Mai auf Hochglanz

erstrahlt. „400 m 2 Bretter im Freibereich wurden erneuert,

sämtliches Inventar gewartet. Heuer haben wir besonders viel

investiert. Jetzt wird noch für den Feinschliff geputzt und zu

guter Letzt 150 Heurigentische aufgestellt“, lacht Sascha Wurglits

und lässt seinen Blick einmal ringsum durch die noch menschenleere

Westernstadt schweifen. Die Vorfreude, dass die Saison

nun wieder beginnt, die ist ihm ins Gesicht geschrieben.

Viel Liebe zum Detail

Denn bald wird hier ganz viel Leben einkehren. Das Unterhaltungsprogramm

ist so bunt wie die Stadt selber, die mit ganz viel

Liebe zum Detail eine typische Stadt des Wilden Westens optisch

darstellen soll. Essen und Trinken in Saloon und Bars, neben dem

Büro des Sheriffs mit obligatorischem Gefängnis. Dazu Country-

Musik, Lagerfeuer, Linedance, Bogenschießen, Bullriding,

Hüpfburg, Schminkstationen, einen Western Store für Fan-Artikel,

und und und. Es wird wohl mehrere sommerliche Montage

benötigen, bis man als neuer Gast die „Lucky Town“ tatsächlich

ganzheitlich kennengelernt hat. Und die Gäste kommen regelmäßig

und scharenweise aus der Region, den angrenzenden

Bundesländern und gerne auch von weiter her. „Besonders zur

Eröffnung locken wir viele ‚waschechte‘ Cowboys und -girls an,

zum Beispiel von Oberösterreich oder Deutschland, die diesen

Lebensstil ganzjährig leben und hier die perfekte Location

vorfinden“, schildert Sascha Wurglits das Highlight zum Saisonstart,

bei dem mit Fahnen und Trompeten der Einzug in die

Westernstadt gefeiert wird.

Familienprojekt

Begonnen hat alles 1997, als die Großpetersdorfer Gastronomenfamilie

Wurglits eine ihrer innovativen Ideen hatte, um wieder

etwas Neues auszuprobieren. „Montags hatte das Wirtshaus

immer Ruhetag. Da kam die Lust auf einen offiziellen Grillabend

und eine Erlebnisgastronomie beziehungsweise irgendwas mit

Western, da die Familie einen leidenschaftlichen Bezug zu

Amerika pflegt“, erzählt Sascha Wurglits, Wirt der dritten

28 JUNI 2022

www.prima-magazin.at


REPORTAGE


In all den Jahren war nicht

eine einzige Rauferei. Es herrscht

eine Art Urlaubsstimmung.


Fotos © Eva Maria Kamper

ein volles Haus. Die Tanzgruppe des „Linedance“ hat einen ganz

neuen Tanz-Hype in der Region erschaffen. Auch Hochzeiten im

stilechten Reifrock werden in der Westernstadt abgehalten.

Taxiunternehmer*innen haben bis in die frühen Morgenstunden

einige Kilometer zu bewältigen, um die Westernfreunde sicher

nach Hause zu bringen.

Mit viel Liebe zum Detail ist das Lucky Town einer richtigen

Kleinstadt des Wilden Westens nachempfunden.

Generation. Den geeigneten Platz fand man beim alten Bahnhof

in Großpetersdorf. „Mein Vater hatte als gelernter Tischler die

Begabung, alles selbst aus Holz zu gestalten. Aber anfangs

trauten wir uns gar nicht zuzugeben, dass wir hier eine ‚Westernstadt’

bauen, neugierigen Anrainern sagten wir augenzwinkernd,

wir bauen einen Taubelkobel“, kann Sascha Wurglits

herzlich über diese Erinnerung lachen. Die rustikal gemütliche

Location im Stil des Wilden Westens war aber schlagartig ein

gastronomischer Erfolg. „Da haben wir uns selbst übertroffen“,

spricht Sascha Wurglits seiner Familie große Dankbarkeit aus.

Schon im Jahr 2000 musste die Westernstadt umsiedeln, da sie

aus allen Nähten platzte und aufgrund der hohen Frequentierung

schon für Anrainerbeschwerden sorgte.

Wirtschaftsfaktor

Heuer geht die Lucky Town in die 26. Saison und ist als großer

Wirtschaftsfaktor in der Region nicht mehr wegzudenken. Fast

50 Personen haben in einem der unterschiedlichen Tätigkeitsfelder

einen Arbeitsplatz, um die 2000 Gäste zu versorgen. Für die

Kulinarik werden Produkte wie Kartoffeln, Gebäck, Würschteln,

Getränke und Co. ausschließlich aus der Region bezogen. Jeden

Montag werden 300 Kilo Spare Ribs verspeist. Für die Instandhaltung

der Westernstadt sind zahlreiche regionale Firmen

involviert. Fast 60 Unterhaltungsmusikgruppen stehen jede

Saison auf der Liste, die ihren Auftritt in der „Lucky Town“

absolvieren möchten. Namhafte Austropopgrößen wie Wolfgang

Ambros oder Opus waren schon zu Gast. Schlagerlieblinge wie

Chris Roberts, „Die Draufgänger“ oder „Die Lauser“ sorgen für

Aufwärtstrend

Bereits in der letzten Saison hat sich abgezeichnet, dass die

„Lucky Town“ selbst nach all den Jahren nichts an Beliebtheit

verloren hat. Im Gegenteil, sie scheint sich nochmal im Aufwind zu

befinden. „In allen Altersgruppen erleben wir einen Zuwachs.

2019 musste ich zum ersten Mal Security-Personal anstellen,

damit die Obergrenze von 2.000 Gästen kontrolliert und eingehalten

wird“, sagt der Westernstadt-Sheriff Sascha Wurglits. Denn

Sicherheit ist natürlich oberstes Gebot. „Obwohl noch nie etwas

passiert ist, nicht einmal eine Rauferei in all den Jahren“, schmunzelt

er, wobei er natürlich alle schauspielerischen Darbietungen

von Banküberfall bis Verfolgungsjagden zu Unterhaltungszwecken

ausschließen muss. In dieser Parallelwelt, à la „Wilder

Westen“, ticken die Menschen doch ein bisschen anders. „Es

herrscht eine Art Urlaubsstimmung“, freut sich Sascha Wurglits

über dieses beispiellose Flair mit dem Credo: „Cowboyhut an, Welt

aus!“ Wenn es nur immer so leicht wäre, um sich mit ganz einfachen

Mitteln ein bisschen Ablenkung vom Alltag zu ermöglichen

und sich in die Kindheitsfantasie zurückversetzen zu lassen. Denn

wer erwachsen wird, ist selber schuld.

An

manchen

Freitagen bis

22.00 Uhr geöffnet!

Start der Badesaison in Großpetersdorf:

26. Mai 2022

Unter Einhaltung der aktuellen COVID Maßnahmen

Infos: Gemeindeamt Großpetersdorf 03362/2311-0 • www.grosspetersdorf.at

JUNI 2022

29


UNTERNEHMENSPORTRÄT

Burgspiele Güssing 2022

Ein märchenhaft bis schaurig-humorvoller Sommer mit Biss!

Aladdin und

die Wunderlampe

Das Jugendensemble macht den

Anfang auf der Festwiese, mit

dem orientalischen Märchen aus

der Sammlung „Tausendundeine

Nacht“: 19 Mädchen und Burschen

im Alter zwischen 7 und 17 Jahren

sind mit viel Freude bei der Sache.

Premiere: 9. Juli, weitere

Vorstellungen am 10., 16., 17.,

24. und 31. Juli 2022. Beginn:

jeweils 19:30 Uhr

Fotos © zVg

Dracula

Mit dem Schauspiel „Dracula“ aus

der Feder von Sabine James

frei nach Bram Stokers faszinierender

Gothic Novel steht das

Erwachsenen-Ensemble der

BURGSPIELE GÜSSING an acht

Abenden auf der Bühne am Fuß

der Burg. 7 Damen und 8 Herren

mit teils großer Theatererfahrung

sind mit viel Engagement und

Vorfreude am Werk.

Premiere: Mittwoch, 20. Juli,

weitere sieben Vorstellungen

am 22., 23. Juli, sowie 5., 6.,

12., 13. und 14. August 2022,

jeweils um 19.30 Uhr.

Spielfassungen der beiden Serien

(Texte, Songs, Musik), Inszenierung,

Choreografie: Sabine James

Kartenvorverkauf:

www.burgspiele.eu (Bestellformular)

oder per e-mail

[email protected]

Kartenbüro am Festivalgelände:

Jeden Freitag von 9 bis 11 Uhr

Sabine James

Harfe einmal anders

Unter diesem Motto erleben Sie

die Künstlerin in ihrem ureigenen

Metier: „La Harpe Blanche“,

„Die Weiße Harfe“ ist längst zu

ihrem Markenzeichen geworden.

Mit dieser gibt sie auch heuer

ein Konzert am 20.8. 2022 im

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der Natur und tragen uns

durch unser gesamtes Leben.

Deshalb sollten wir ihnen

besondere Aufmerksamkeit

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Beschwerden auftreten,“

empfiehlt der Experte Dietmar

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das WIE und WO bei der Produk-

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erwähnenswert ist hier der seit

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durfte das gesamte Peinsipp-Team

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UNTERNEHMENSPORTRÄT

ÖFFNUNGSZEITEN:

Di. Fr. 9 - 18 Sa. 9 - 17 Uhr

durchgehend geöffnet, Montag Ruhetag

Anlassmode mit

italienischem Flair

Seit September 2016 gibt es LOMA LINDA FASHION

am Hauptplatz in Oberwart. Die Boutique mit

italienischer, eleganter bis glamouröser Mode wird

von Mathias Lang geführt.

ÖFFNUNGSZEITEN:

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LOMA LINDA FASHION punktet

nicht nur mit italienischer Mode,

sondern auch mit Anlassmode

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Firmungen/Konfirmationen.

Maturaballkleider und Brautmoden

zählen ebenso zum Sortiment.

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Preisen“: Firmeninhaber Mathias

Lang ist eine fachmännische

Stilberatung und eine interessante

Preisgestaltung sehr wichtig.

Konfektionsgrößen von 34-60

werden angeboten. Jedes

Kleidungsstück kann durch

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angepasst werden. Das Team von

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Kundinnen. Von der Tasche, dem

Schuh bis zu den Accessoires

wird ein umfangreiches Sortiment

angeboten.

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JUNI 2022

31


BERICHT

SONNENERDE gehört

zu den 60 innovativsten

Forschern

Foto © SONNENERDE

SONNENERDE wird noch heuer seinen Standort für eine neue Anlage zur

Produktion von Pflanzenkohle ausbauen. Das Unternehmen gehört weltweit zu

den innovativsten Entwicklungs- und Forschungsstätten für den Klimaschutz

Die X-Prize Foundation wurde

1995 gegründet, mit dem Ziel,

innovativen technischen und

wissenschaftlichen Entwicklungen

zum Nutzen der

Menschheit zum Durchbruch

zu verhelfen. Dafür werden

Preiswettbewerbe ausgeschrieben.

Im Februar 2021

gab die Stiftung mit Kurator

Elon Musk bekannt, den mit

100 Millionen US-Dollar

dotierten Wettbewerb der

Reduktion von CO2 in der

Erdatmosphäre zu widmen.

Die besten wissenschaftlichen

Lösungen matchen sich hier.

1132 Teams haben bei diesem

weltweit anerkannten Wettbewerb

ihre Konzepte und Ideen

eingereicht. Unter ihnen ist

auch das Erden produzierende

Riedlingsdorfer Unternehmen

SONNENERDE, das es

tatsächlich unter die Top 60

geschafft hat. Eingereicht

wurde von SONNENERDE die

selbst entwickelte Pyrolyse-

Anlage zur Produktion von

32 JUNI 2022

Pflanzenkohle (prima! hat in

der April Ausgabe 2022

berichtet) jene Technologie,

mit der CO2 mit sehr hoher

Stabilität gebunden werden

kann. Erden, die Pflanzenkohle

beinhalten, sind extrem

fruchtbar. Zudem gilt die

Anlage als das Heizwerk der

Zukunft.

Vor wenigen Wochen wurden

die TOP 15 nominiert, die

jeweils ein Preisgeld von einer

Million US-Dollar erhalten.

„Auch wenn SONNENERDE

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KOLUMNE

Dr. Stefan Makk, Augenarzt

Gesunde Augen

Das Auge ist unser wichtigstes

Sinnesorgan. Deshalb müssen

hier nicht weitergekommen wir es gesund erhalten.

ist, haben wir immer noch

Dr. Stefan Makk verfügt im

gute Chancen auf den Hauptpreis

von 50 Millionen Dollar in Pinkafeld nicht nur über die

„Augen Zentrum Burgenland“

oder auf einen der vorderen neuesten, modernsten Geräte

Plätze, denn hier kann jeder wie z.B. das revolutionäre

nochmals einreichen“ erklärt Augen-CT, sondern auch über

Firmenchef Gerald Dunst.

die Erfahrung einer mehr als

Gewinner ist in jedem Fall das 20jährigen Tätigkeit als

Klima, denn durch die stabile Augenarzt.

Bindung von CO2 durch die

Pflanzenkohleanlage hat

SONNENERDE mit Sicherheit

schon mehr für das Klima

getan als manche Idee, die bei

X-Prize bislang eben nur eine

Idee ist.

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wieder gefragt: Kann man blind

werden, ohne dass man je

Beschwerden hatte? Die Antwort

ist: Ja! Denn eine der heimtückischsten

Augenkrankheiten ist

der gefürchtete „Grüne Star.“

Dieser zerstört unwiederbringlich

den Sehnerv, ohne dass der

Patient Schmerzen hat. Vereinbaren

Sie unbedingt einen Termin

beim Augenarzt! Dort wird nicht

nur bei Diagnose „Grüner Star“

intensiv behandelt, damit es nicht

zur Erblindung kommt. Es wird

auch überprüft, ob ein „Grauer

Star“ oder gar ein Augenkrebs vorhanden

sind. Dieser muss sofort

behandelt werden. Nicht weniger

wichtig ist die genaue Bestimmung

der Sehschärfe. Oft bemerkt

man selbst kaum, daß man z.B.

am Abend schon schlechter sieht.

Da hilft eine gute Brille, um

Hindernisse oder Passanten

rechtzeitig zu erkennen. Oder man

sieht das Bild beim neuen HDTV-

Fernseher nur unscharf. Der Grund:

ein nicht bemerkter Sehfehler von

vielleicht nicht einmal einer Diop-

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UNTERNEHMENSPORTRÄT

NEU: E-Mountainbike-Verleih

in Mönichkirchen

Die mit Anfang Dezember 2021 in

Betrieb gegangene neue

Service- und Verleihstation bei

der Talstation der Sonnenbahn in

Mönichkirchen beherbergt im

Sommer die Ticketkassen,

Pick-up Automaten (für vorab

online gekaufte Tickets), einen

kleinen aber feinen Shop, ein

Stehbistro mit SB-Automaten

und den Verleih der neuen

E-Mountainbikes.

Insgesamt stehen 20 E-Mountainbikes

der Marken Husqvarna,

Kellys und ben-e-bike, sowohl für

Erwachsene als auch Kinder im

Verleih zur Verfügung. Mit den

neuen E-Mountainbikes stehen

einem gemeinsamen Familien-

Radausflug, ob entlang des

Wexltrails oder anderer Radwege,

nichts mehr im Wege. Den

Abschluss eines gelungenen

Familien-Ausfluges auf die

Erlebnisalm Mönichkirchen bietet

die Fahrt mit einem robusten

Roller oder schnittigen Mountaincart.

Tickets für die Roller- und

Mountaincartbahn und der

Verleih der E-MTB´s können

bequem vorab online gebucht

werden.

© Schischaukel Mönichkirchen-Mariensee GmbH, Fotograf: Kessler Werbung

ÖFFNUNGSZEITEN:

bis 3.6.: Samstag, Sonntag,

Fenster- und Feiertag jeweils

9.00 bis 17.30 Uhr

4.6. bis 18.9.: täglich 9.00 bis

17.30 Uhr

19.9. bis 25.10.: Samstag und

Sonntag jeweils 9.00 bis 17.30 Uhr

26.10. bis 29.10.: täglich 9.00

bis 17.30 Uhr

30.10.: letzter Sommerbetriebstag

von 9.00 bis 16.00 Uhr

KONTAKT:

Schischaukel Mönichkirchen-

Mariensee GmbH

2872 Mönichkirchen 358

Telefon 02649/20906

[email protected]

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UNTERNEHMENSPORTRÄT

Die Sichtbar-Macher

Verschwindenlassen ist ein Zaubertrick, Sichtbarmachen jedoch das wahre Kunststück.

seier.com setzt Produkte und Marken digital wie analog wirksam in Szene und

bringt Kunden nach vorne.

Fotos © seier.com

Modernes

Full Thinking

seier.com bietet als persönlich

geführte Full-Service-Agentur ein

breites Leistungsspektrum an.

Neben Logo- und Corporate

Design, Branding, Packaging,

PR-Arbeit und Event-Betreuung

ist auch die digitale Schiene voll

ausgebaut. Webdesign, Webshop,

Online Marketing und

Social Media gehören wie die

Video-Produktion zum vielfältigen

Portfolio. So entstehen

Marketing- und Content-Strategien

sowie crossmediale

Kommunikationskonzepte, die

optimale Lösungen bieten.

Maßgeschneiderte Konzepte und

die individuelle Betreuung sind

selbstverständlich. Für Kundinnen

und Kunden zählt die

Gewissheit, dass sie in allen

Disziplinen die beste Leistung

bekommen und ihnen ein

zuverlässiger Partner mit

Erfahrung, Know-how und

modernem Full-Thinking zur

Seite steht.

Spezialisten und

Universalkreative

eder kann für sich interessante

Leistungen selektieren oder ein

„All-in-one“-Paket mit

360°-Branding und Rundumbetreuung

in Anspruch nehmen.

„Kein Kunde ist uns zu groß,

keiner zu klein. Wir helfen,

Visionen umzusetzen. Bei uns

sind Strategie, Design und

Entwicklung unter einem Dach

vereint. Gerade unsere überschaubare

Größe, flache

Hierarchien sowie rasch und

individuell zusammenstellbare

Teams aus Spezialisten machen

uns flexibel“, so Robert Seier,

Inhaber und Creative Head von

seier.com.

„Teamwork ist

unsere Superkraft“

Das Kreativ- und Web-Team

besteht derzeit aus zwölf

dynamischen, handverlesenen

Mitarbeitern, die Menschen,

Marken und Märkte verstehen

und mit visuellen wie auch

strategischen Konzepten

innovative Maßstäbe setzen.

„Teamwork ist unsere Superkraft“,

freut sich Robert Seier, der

die Stärke seiner Agentur in der

engen Zusammenarbeit sieht.

„Aktuell soll unser Team durch

Web- & Graphic Designer sowie

Senior Web Developer ergänzt

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UNTERNEHMENSPORTRÄT

Uhudler: Mit einem Komplett-Relaunch

und der Kampagne „Wir sind

Uhudler“ wurde das Markenversprechen

für Uhudler „Das Original“

gestärkt.

Utb: Image Spot für utb Laser und

Vermessungstechnik GmbH. seier.com

setzte in Kooperation mit den

Oberwart Gunners Idee, Storyboard,

Organisation sowie Regie um und

damit die neueste Laser-Technik in

einer sportlich spannenden

Screen-Laser-Show rasant in Szene.

Old Raven: seier.com macht seit 30

Jahren Verpackungsdesign sehr viel

im Food und Beverage-Bereich und

geben jeder Marke ein unverwechselbares

Erscheinungsbild.

werden. Im solar.one in Stegersbach

steht ein zweites Büro als

Arbeitsplatz zur Verfügung,

außerdem gibt es die Möglichkeit

zum Homeoffice und immer

wieder Team-Events“, streicht er

die Vorzüge heraus. „Gratis Kaffee

und Getränke, einen Wuzler sowie

einen After-Work-Kühlschrank

haben wir auch“, weist Seier

schmunzelnd auf die weiteren

Benefits für Mitarbeiter hin.

www.sonnenerde.at:

Durch den Website-Relaunch mit

ansprechendem Design inklusive

hochwertigem Video-Content ist

„Sonnenerde“ nicht nur im gesunden

Garten, sondern auch digital

Hauptdarstellerin.

www.seier.com

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35


Foto © Karin Weingrill

Zurück zu den

Wurzeln

Am 1. Juli spielt der in

Chicago lebende Blues-

Musiker Jim Kahr im OHO in

Oberwart eine Art Heimkehr

zu seinen Wurzeln.

Nicole Mühl

Foto © Aleksandra Prünner

GESUNDER

GENUSS

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Expertin für vegane Ernährung

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Pizzamuffins

Vegan, laktosefrei, herzhaft

Zutaten für 12 Muffins:

250 g Dinkelmehl

½ Packung Backpulver

3 EL Olivenöl

100 g Sojajoghurt

100 g Sojadrink

100 g Wasser

1 TL Salz

1 Prise Pfeffer

100 g veganer Feta

½ Paprika rot oder gelb

1 Tomate frisch

60 g Tomaten getrocknet

50 g Oliven oder Kapern

Kräuter frisch oder

getrocknet (Oregano,

Basilikum, Majoran)

Veganer Streukäse

Zubereitung: Backofen auf 190°C Umluft vorheizen.

Veganen Feta, Tomaten frisch und getrocknet, Paprika und

Oliven oder Kapern jeweils in kleine Würfel schneiden.

Dinkelmehl mit Backpulver, Salz und Pfeffer verrühren.

Sojajoghurt mit Olivenöl, Sojadrink und Wasser zusammenrühren

und mit dem Mehlgemisch vermengen, sodass ein

homogener Teig entsteht. Vegane Fetawürfel und die Gemüsewürfel

zusammen mit den Kräutern in den Teig rühren.

Teig in die Muffinförmchen verteilen, mit veganem Streukäse

bestreuen und bei 190°C Umluft ca. 25 Min. backen. ENJOI!

Diese Muffins eignen sich hervorragend fürs Picknick oder

als Snack beim Wandern oder Rad fahren!

Jim Kahr am 1. Juli 2022

im OHO, ab 20.30 Uhr

„Chicago ist die größte Stadt des

Burgenlandes.“ Warum dies

scherzhaft immer wieder

behauptet wird, liegt daran, dass

in den 1970er-Jahren in Chicago

etwa drei Mal so viel Burgenländer

lebten wie in Eisenstadt. Der

Grund ist in der großen Auswanderungswelle

Ende des 19. Jahrhunderts zu finden. Heute noch

haben viele Amerikaner Wurzeln im Burgenland manche

ohne dies überhaupt zu wissen. Einer davon ist der Musiker Jim

Kahr. Er wurde 1952 in Chicago geboren und schon sehr früh

war er von der Bluesmusik eingenommen. Bereits mit 16 Jahren

spielte er in den Clubs der Stadt und konnte sich damit Geld

verdienen. Er nahm ein Album mit Freddie King und Jimmy

Rogers im Hollywood der 70er-Jahre auf und war Teil vom

legendären Bobby „Blue“ Bland Orchestra. Er begleitete auch

John Lee Hooker mit der Coast-To-Coast Blues Band durch

Europa. Als Songwriter ist Jim Kahr für seinen eigenen,

unverwechselbaren Stil bekannt. Sein Album „Incredibly Live“

wurde mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik für das

beste Bluesalbum 1994 ausgezeichnet.

Am 1. Juli ist Jim Kahr im OHO in Oberwart zu hören. Für ihn ist

es ein besonderer Auftritt, denn er spielt hier in der Heimatgemeinde

seiner Großeltern. Es war sein Nachname, der nicht

dem anglo-amerikanischen Sprachidiom entspricht und Jim

Kahr nach seinen Wurzeln forschen ließ. „Heute weiß er, dass

seine Großeltern aus Oberwart stammen. So weit sind seine

Nachforschungen bereits fortgeschritten“, erzählt Peter

Guschelbauer, Musikproduzent und Inhaber des Labels Alessa

Records. Jim Kahr war es ein Anliegen, ein österreichisches

Label für seine Songs zu finden, um im Land seiner Ahnen mehr

Bühnenpräsenz zu finden und kam so zu Guschelbauer. Im

heurigen Jahr hat Kahr bereits in Wien beim Vienna Blues

Spring gespielt. „Jim Kahr war auch in den 1980er-Jahren

mehrmals in Österreich, aber er hatte damals keine Ahnung

davon, dass hier seine Wurzeln sind“, erzählt Guschelbauer.

Wenn er am 1. Juli in Oberwart spielt, wird er die Gelegenheit

nutzen, um über seine burgenländische Herkunft, seine

Oberwarter Großeltern und seine Wurzeln mehr zu erfahren.

„Back to the roots“ heißt seine CD. Es wird eine Art Heimkommen

und wir werden es in seiner Musik mitfühlen.

36 JUNI 2022

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Ihr Profil:

• Abgeschlossene technische Ausbildung HTBL

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• Teamfähigkeit, Flexibilität

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