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prima! Magazin – Ausgabe Juli / August 2022

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JULI • AUGUST 2022

An einen Haushalt / Österreichische Post AG P.b.b. / RM 06A036811 K / Verlagspostamt 7400 Oberwart Foto © LEXI

Das Beste

am Sommer

Von kulinarischen Hotspots der Region,

dem Geschmack der weiten Welt beim

Street Food Market in Hartberg und

der coolsten Versuchung des

Sommers (mit Gewinnspiel)

Reparieren liegt im Trend

Wie wir unseren Wohlstandsschrott reduzieren


Sommer.

Genuss. Leben.

Eigentlich muss ja nicht unbedingt Sommer sein, um sich kulinarisch verwöhnen

zu lassen. Gut essen lässt es sich zu jeder Jahreszeit. Aber die Sonne scheint,

alles riecht besser, das Leben ist leichter und auch unsere kulinarischen Sinne

sind geschärfter und auf Genuss und Erlebnis ausgerichtet. Also genießen

wir den Sommer an besonderen kulinarischen Orten.

Gasthof Pannonia, Bernstein

Das Restaurant „Pannonia Roth“ besticht durch burgenländische Gemütlichkeit und der

traditionellen ländlichen Wirtshauskultur. Seit jeher wird im Familienbetrieb Gastfreundschaft

großgeschrieben. Die ganze Vielfalt des Südburgenlandes findet sich in der

Speisekarte wieder. Besonderen Wert legt Familie Roth auf heimische, regionale

Produkte, die saisonal verarbeitet werden. Neben täglichen Mittagsmenüs gibt es auch

tolle Angebote für Hochzeiten, Seminare oder Geburtstags- und Jubiläumsfeiern.

www.pannonia-roth.at

Buchtelbar, Wenigzell

In Wenigzell in der Steiermark gibt es die

einzigartigen Riesenbuchteln des Gasthauses

„Buchtelbar“. Das Gasthaus bietet ebenso

traditionelle Hausmannskost mit regionalen

Produkten und ein umfangreiches Programm

für Busreisegruppen und Motorradgäste. Auf

jeden Fall einen Ausflug wert.

Erfahre mehr: buchtelbar.at

Badcafé, Oberwart

Sommerzeit ist Badezeit und da gehören das Eis, der Kaffee oder ein kleiner Imbiss im Oberwarter

Freibad einfach dazu. Badcafé-Betreiber Alexander Osvald bietet auch wochentags täglich Menüs

an. Auch die Sauna ist im Sommer von Montag bis Freitag in Betrieb (Mo, Mi Herrentag; Di, Do

Frauentag; Freitag Familientag) HEURIGER im Badcafé Oberwart: von 5. bis 11. September

Badcafé-Saunastüberl | 7400 Oberwart | 0664-2114413 | Mo-Sa von 7-20 Uhr, So 7-18 Uhr

Der Stadtwirt, Oberwart

Gastlichkeit verbunden mit traditioneller burgenländischer Küche willkommen beim Stadtwirt

Raimund Schmidinger! Als besonderen Tipp hat der mehrfach ausgezeichnete Gastronom ein

typisch burgenländisches Gericht für seine Gäste: Das AMA Gulasch vom Moorochsen. Das

Sommer-Highlight beim Stadtwirt: Bis Ende August wird jeden Freitag und Samstag abends

gegrillt natürlich in der wunderbar kühlen Uhudlerlaube.

Der Stadtwirt | 7400 Oberwart | 03352-315 20 | www.der-stadtwirt.at

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www.prima-magazin.at

GESAMTER BEZIRK OBERWART UND

OSTSTEIERMARK MIT GROSSRAUM HARTBERG

Foto © LEXI

Das Beste

am Sommer

Von kulinarischen Hotspots

der Region und der coolsten

Versuchung des Sommers

Auch Manuela und Kurt Gober genießen den Sommer

Reparieren

liegt im Trend

Wie wir unseren Wohlstandsschrott

reduzieren. Der Reparaturbonus

des Bundesministeriums gibt defekten

Geräten eine „zweite Chance“.

Wettbewerb der

Flugretter muss nun

Gericht entscheiden

Muss bewährter „Christophorus 16“

der „Martin Flugrettung“ weichen?

Fall liegt beim Landesverwaltungsgericht

prima!

G’sundheit

in Kooperation

mit der FH

Burgenland

JULI • AUGUST 2022


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Foto: Bernhard Bergmann

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Herzlich willkommen!

David Pack,

Gastwirt in 4. Generation

Sommerfrische

im Gastgarten

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Tel: 03332/62470

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4 JULI • AUGUST 2022

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INHALTSVERZEICHNIS

EDITORIAL

18

8

Foto © LEXI

20

Hanni

Ich hab sie zum ersten Mal direkt nach ihrer

Operation gesehen. Ihr Kopf war dick

eingebunden der Tierschutzverein „Wir

fürs Tier“ hatte das Streunerkätzchen

gefunden und zum Tierarzt gebracht. Ihre

Augen konnten nicht mehr gerettet werden.

Streunerkatzen, die an Katzenschnupfen

erkranken, leiden Höllenqualen, wenn sie

nicht behandelt werden. Ihre Schleimhäute,

Augen und Atemwege verkleben. Irgendwann

springen dann die Augen aus den

Höhlen förmlich heraus. Meist werden die

Tiere bei lebendigem Leib von Maden

aufgefressen. Ich weiß, viele Leser*innen steigen

bei einem solchen Bild aus. Zu belastend

für die einen. Zu nebensächlich für die

anderen. Aber wichtig für prima! denn ein

Medium hat die Verpflichtung, den

Schwächsten eine Stimme zu geben. Hanni

lag also an diesem Tag apathisch auf einem

Kratzbaum im Tierheim. Als sie meine

Stimme hörte, hob sie den Kopf mit diesem

riesigen Verband und kletterte wie ein

Klammeraffe von ihrem Kratzbaum herunter

und irgendwie an mir hoch. Und so wie sie

dies tat, kletterte sie direkt in mein Herz.

Vor wenigen Tagen hat der Tierschutzverein

„Wir fürs Tier“ einen Hilferuf ausgesendet:

„Aufnahmestopp“, hieß es. Es sind einfach zu

viele Streunerkatzen. Und das, obwohl das

Gesetz vorschreibt, dass jede Katze, die ins

Freie darf, kastriert werden muss.

Eine Bekannte erklärte mir vor wenigen

Wochen, dass eine Katze zumindest ein Mal

Junge bekommen sollte. Solche Mythen

verursachen enormes Leid. Sie sind schlichtweg

falsch. Ich hab die Bekannte zu mir

eingeladen, damit sie Hanni kennenlernt. Wir

warten immer noch.

Bitte lassen Sie Ihre Katze kastrieren!

Nicole Mühl

www.prima-magazin.at

Bericht

6 Wettbewerb der Flugretter muss

nun Gericht entscheiden

Muss bewährter „Christophorus 16“ der

„Martin Flugrettung“ weichen?

14 Reparieren liegt im Trend

Wie wir unseren Wohlstandsschrott

reduzieren

24 Das Beste am Sommer

Eis! Wissenswertes, Trends und ein

prima! Gewinnspiel

Interview

8 „Das kann ja nicht so schwer sein!“

Dr. Dominik Wlazny alias Marco Pogo:

Arzt, Kunstfigur und Politiker

27 Ein genuiner Unbequemer

wird 70. Wolfgang Horwath

Der Epiker des Bildes über das OHO, die

Definition von Kunst und seine Ausstellung

Kommentar

13 Mehr Fleisch und weniger radeln

...oder lieber doch umgekehrt?

Eine Frage des Überlebenstriebes

Reportage

10 Das Leid der Streunerkatzen:

So schlimm wie noch nie!

Mythen und Falsch-Infos, die das Leid der

Tiere verschlimmern

18 Der Geschmack der weiten Welt

Street Food Market: Speisen ferner

Länder ganz nah bei uns

Gesunder Genuss

28 Beereneis am Stiel

Vegan, laktosefrei, glutenfrei

IMPRESSUM: prima! Magazin, Herausgeberin: Nicole Mühl MA • 0664-4609220, redaktion@prima-magazin.at,

www.prima-magazin.at, Verwaltung, Anzeigen: Tina Trobits, verwaltung@prima-magazin.at; Anzeigenleitung: Elke Ifkovits

0664-9198969, anzeigen@prima-magazin.at; Anzeigenberatung: Christina Stefanits, werbung@prima-magazin.at;

Redaktionsleitung/Satz: Nicole Mühl; Redaktion: Eva Maria Kamper BA MSc, Dr. Olga Seus; Jessica Geyer, Peter Sitar;

Kommentar: Feri Tschank; Rubriken: „Rede & Antwort“: Walter Reiss; „So geht vegan“: Karin Weingrill MA;

Titelfoto: LEXI • Verlags- und Herstellungsort: 7400 Oberwart • Büro: Röntgengasse 28 Top 1, 7400

Oberwart • Offenlegung §25 Mediengesetz unter www.prima-magazin.at • Druck: Styria GmbH & Co KG •

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Artikel zeichnet der Auftraggeber verantwortlich. Druck- und Satzfehler vorbehalten. Fotos werden

teilweise von www.shutterstock.com verwendet. Die Kennzeichnung ist neben dem Foto platziert.

22

JULI • AUGUST 2022

201920010

5


BERICHT

Wettbewerb der

Flugretter muss nun

Gericht entscheiden

Nach der Ausschreibung des Landes Burgenland über die Vergabe von zwei Standorten

für Rettungshubschrauber im Burgenland hat der Unternehmer Roy Knaus mit seiner

Martin Flugrettung die Nase vorne. Die ÖAMTC-Flugrettung hat dagegen nun Einspruch

beim Landesverwaltungsgericht (LVwG) eingebracht.

Peter Sitar

Ab 2026 wird die „Martin Flugrettung“

voraussichtlich als Notarzthubschrauber

auch im Landessüden eingesetzt.

Foto © Heli Austria

„Achtung, Alarmierung für Christophorus

16. Motoradunfall auf der L387 bei

Neuberg!“ So tönt es aus den Lautsprechern

des Christophorus 16 Stützpunktes

in Oberwart. Routiniert, aber nicht

hektisch, begeben sich Pilot, Notarzt und

Rettungssanitär zum Hubschrauber und

sind innerhalb kürzester Zeit in der Luft

und am Weg zum Einsatzort. Ein

eingespieltes, hochprofessionelles Team,

unter Führung des Stützpunktleiters

Cpt. Fritz Wallner, das die Abläufe seit

dem Jahr 2005 Tausende Male durchführt

(siehe Kasten). Unfallfrei und mit

großem Rückhalt bei der Bevölkerung,

wie die über 500 Besucher beim

Stützpunktfest am 25. Juni bewiesen.

Alarmglocken beim ÖAMTC

Doch auch in der Zentrale der ÖAMTC-

Flugretter läuten nun die Alarmglocken

schrill. Der Grund: Ende Februar hat das

Land Burgenland ein Ausschreibungsverfahren

für zwei Notarzthubschrauber

im Burgenland, einen im Bezirk

Oberwart und neu, einen in der Nähe des

zu errichtenden neuen Krankenhauses

bei Gols, ausgeschrieben. Am Freitag,

den 17. Juni, wurde das Ergebnis bekannt.

Erstgereihter ist die Martin

Flugrettung des in Pongau in Salzburg

beheimateten Unternehmens von Roy

Knaus. Die Martin Flugrettung ist vor

allem im Westen des Landes aktiv und

betreibt dort mehrere Standorte. Zwar

hatte der ÖAMTC bei drei von fünf

Kategorien die Nase vorne, letztlich gab

aber das finanziell günstigere Angebot

von Martin den Ausschlag, wie seitens

6 JULI • AUGUST 2022

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BERICHT

Foto © Peter Sitar

Chefpilot Fritz Wallner und der leitende Flugrettungssanitäter

Hans Peter Polzer sind

Urgesteine des Christophorus 16 (ÖAMTC)

des Landes betont wurde. „Dagegen

haben wir nun Einspruch beim Landesverwaltungsgericht

eingebracht“,

bestätigt ÖAMTC-Pressesprecher Ralph

Schüller. Das LVwG muss nun innerhalb

von sechs Wochen eine Entscheidung

treffen.

Thema für den Landtag

Sturm gegen diese Vergabe läuft die

Landes-ÖVP. Klubobmann Markus

Ulram spricht von einer leichtsinnigen

Entscheidung und kündigt für die

nächste Landtagssitzung eine dringliche

Anfrage an Landeshauptmann Hans

Peter Doskozil an. Nach Ansicht der

ÖVP sei der ÖAMTC der verlässlichere

Partner und verweist auf Flugunfälle bei

den Unternehmen des Erstgereihten.

Auch soll dessen wirtschaftlicher

Hintergrund durchleuchtet werden.

Große Freude bei Martin

„Wir freuen uns natürlich sehr, die

Ausschreibung gewonnen zu haben“,

sagt Roy Knaus, dessen Vater aus

Rechnitz stammte. Denn es sei gar nicht

so leicht, sich in Österreich gegen den

Platzhirschen ÖAMTC durchzusetzen.

Natürlich werde man jetzt das Verfahren

abwarten und hoffe auf eine Bestätigung

der Erstentscheidung.

Der Vertrag des C 16 in Oberwart läuft

noch bis Ende 2025, bis dahin werde

man auch weiterfliegen. Warum man

beide Standorte gleichzeitig ausgeschrieben

habe, wird seitens des Landes

damit begründet, man wolle für beide

Standorte einen gemeinsamen Ansprechpartner

haben.

Bei den Oberwarter Rettungsfliegern ist

die Stimmung natürlich getrübt. Der

leitende Flugrettungsassistent, Hans

Peter Polzer, der seit 2005 dabei ist: „Wir

haben stets unser Bestes gegeben und

sind in der Region und bei den Menschen

stark verwurzelt. Da tut es schon

weh, wenn man nach 17 Jahren erfährt,

dass man ausgetauscht werden soll.“

Man werde aber weiter mit vollem

Einsatz und hochprofessionell für die

Menschen weiterarbeiten.

Bisher wurde das Nordburgenland von

den Christophorus-Fliegern aus Wiener


Wir hoffen auf eine

positive Entscheidung

des Gerichts in

unserem Sinne.


Ralph Schüller, ÖAMTC

Neustadt oder Wien versorgt. Nun soll

dort ein eigener Standort entstehen. Wo

genau, ist noch unklar, vermutlich bei

Zurndorf.

Notarzt-Heli im Landessüden

Ausschlaggebend für die Errichtung

eines Notarzthubschrauber-Stützpunktes

in Oberwart war eine Serie von

Unfällen zu Beginn der 2000er Jahre in

entlegenen Gebieten im Bezirk. Daraufhin

entschloss sich der damalige

Gesundheits-Landesrat Peter Rezar

(SPÖ), unterstützt vom leider viel zu

früh verstorbenen Oberwarter Bürgermeister

Gerhard Pongracz, dem Roten

Kreuz und Hans Peter Polzer, einen

Rettungshubschrauber für das Südburgenland

auszuschreiben. Ursprünglich

war dieser stationiert bei der Fleckvieh-

Halle in Oberwart, bis 2006 der neue

Stützpunkt vom ÖAMTC fertiggestellt

wurde.

Einsatzbilanz des

Christophorus 16 in Oberwart

2005.................................. 468 (ab 1.5. 2005)

2006................................. 767

2007.................................. 886

2008.................................. 687

2009................................. 730

2010................................... 735

2011.................................... 830

2012................................... 828

2013................................... 807

2014................................... 792

2015................................... 933

2016................................... 914

2017................................... 1.033

2018................................... 1.096

2019................................... 1.053

2020.................................. 936 (Pandemie)

2021................................... 1095

2022.................................. 615 (Stand Juni)

Gesamt bisher 15.206 Stand Juni 2022

45,5 % der Einsätze sind internistische und

11,9 % neurologische Notfälle. 6,2 % sind

Haushaltsunfälle, 7,6 % Verkehrsunfälle, 4,7

% Arbeitsunfälle und 5 % Sport- und Freizeitunfälle.

Ca. 63 % der Notfallorte lagen

im Burgenland, 32 % in der Steiermark und

5 % in NÖ. Bei 77 % handelte es sich um

sogenannte Primäreinsätze, 14 % waren Sekundäreinsätze,

also Transporte von einem

Krankenhaus in ein anderes und nur 9 %

waren Fehleinsätze, das sind Einsätze bei

denen es keine Notfälle zu versorgen gab.

Die 16 Notärzte unter der ärztlichen Leitung

von Dr. Wilhelm Urschl kommen aus diversen

Krankenhäusern, die 12 Notfallsanitäter

unter dem leitenden Flugrettungssanitäter

Hans Peter Polzer sind berufliche oder

freiwillige Mitarbeiter des Österr. Roten

Kreuzes. Die Piloten um Stützpunktleiter

Cpt. Fritz Wallner werden vom ÖAMTC

Flugrettungsverein zur Verfügung gestellt.

Wie es in Oberwart nach 2025 mit dem

Standort weitergehen wird, ist unklar.

Denn in der Erklärung des Landes vom

17. Juni heißt es dazu kryptisch: „Die

genauen Notarzthubschrauber-Standorte

stehen noch nicht fest.“ Ab 2026 wird

es im Bezirk Oberwart einen Standort

geben. Gerüchteweise wird da immer

häufiger etwa Pinkafeld genannt.

JULI • AUGUST 2022

7


INTERVIEW

„Das kann ja nicht

so schwer sein!“

Arzt, Punkrock-Sänger, Politiker, Bierbrauer, Unternehmer, Buchautor, Kabarettist. Und all das in

einer Person. Das ist Dr. Dominik Wlazny alias Marco Pogo, über den spätestens seit der Verkündung

seiner Kandidatur zum österreichischen Bundespräsidenten ganz Österreich spricht.

Eva Maria Kamper

Marco Pogo war mit TURBOBIER live auf dem Nova Rock 2022

zu erleben. Die nächste Chance bietet sich am 16. Juli im

südburgenländischen Wolfau beim Benefiz „Lionheart Festival“.

Politiker im Gemeinderat Wien-Simmering.

Neuester Clou des 35-Jährigen, der

übrigens vegan lebt, ist seine Kandidatur

zum Bundespräsidenten. Wie er einem

Kaliber wie Alexander Van der Bellen

Paroli bieten will darauf wollte er trotz

mehrmaliger Anfrage von prima! zum

Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch

keine Antwort geben. Vielmehr hat er

als Dr. Marco Pogo mit prima! noch vor

seinem Kandidatur-Outing über seine

multi-kreative Ader gesprochen, denn

am 16. Juli kommt er zum Benefiz

„Lionheart-Festival 2022“ ins südburgenländische

Wolfau.

Was auf den ersten Blick inhaltlich als

pure Satire oder eher niederschwelliger

Humor wirkt, lässt bei näherer Betrachtung

eine multi-kreative Herangehensweise

nicht abstreiten. Dominik Wlazny

hat mit 25 Jahren sein Medizinstudium

abgeschlossen und war auch als Arzt im

Krankenhaus tätig. Aber er gab seinen

Beruf auf, um als „Dr. Marco Pogo“ auf

Foto © Eva Maria Kamper

Entdeckungsreise seiner weiteren

zahlreichen künstlerischen Talente zu

gehen. Wie zum Beispiel als Musiker

oder vielmehr „Rampensau“ auf der

Bühne seiner Wiener Punk Band

„TURBOBIER“. Als ein Song seiner Band

von der Gründung einer „Bierpartei“

handelte, wurde schnell ernst daraus

und seither sitzt Dr. Dominik Wlazny als

prima!: Dr. Dominik Wlazny alias

Marco Pogo, Sie sind Arzt, Leader der

Wiener Punkrock-Band „TURBO-

BIER“, Gründer der politisch aufstrebenden

„Bierpartei“, selbst Bierbrauer,

haben ein Handelsunternehmen

namens „Pogo’s Empire“ und sind mit

Ihrem ersten Kabarettprogramm

„Gschichtldrucker“ auf den österreichischen

Kabarettbühnen unterwegs.

Und das mit einem Alter von 35

Jahren.

Dr. Marco Pogo: Ich hab den Vorteil,

dass mir alle Projekte, die ich gestartet

habe, unglaublich viel Spaß machen und

weil es so abwechslungsreich ist, wird es

auch niemals fad. Das ist vielleicht der

Grund, warum ich das nicht als Arbeit

wahrnehme. Ich halt mich da an mein

Lebensmotto „Das kann ja nicht so

schwer sein“.

8 JULI • AUGUST 2022

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INTERVIEW

Lionheart Festival

Foto © zVg

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat die Patronanz der „Burgenlandschule“ übernommen, für die

beim Wolfauer „Lionheart-Festival“ im Zeichen der Musik gesammelt wird. Für über hundert Kinder bietet

dieses Schulprojekt in Nepal eine wichtige Zukunft. Obmann Hans Goger ist dankbar für alle Spenden,

ohne die die Umsetzung nicht möglich gewesen wäre.

Die Bierpartei

Marco Pogo, bürgerlich Dominik Wlazny,

geboren 1986 in Wien, ist Parteivorsitzender

der „Bierpartei“, die 2015 gegründet

wurde. Mit satirischen Inhalten, die

vor allem Bier propagieren, schaffte die

Partei 2020 bei der Wiener Landtags- und

Gemeinderatswahl mit 11 Mandaten den

Einzug in die Wiener Bezirksvertretung. Zu

den ernsthaften Themen der „Bierpartei“

zählen unter anderem die Jugendarbeit

oder Solidarität für Flüchtlinge. Abseits der

Partei setzt sich Marco Pogo auch für die

Hilfe für Betroffene von Alkoholismus ein.

Das neu gesteckte Ziel ist die Bundespräsidentenwahl

2022.

prima!: Die „Bierpartei“ könnte oder

müsste man als Protestwähler-Partei

interpretieren. Ihr habt aber wienweit

bereits über 300 Anträge

eingebracht, die neben humorvollen

Inhalten (zum Beispiel ein Bierbrunnen

in Wien Simmering) durchaus

auch ernste Anliegen zur Verbesserung

des sozialen Miteinanders

haben. Kann aber der Name „Bierpartei“

nicht hinderlich sein, wenn

man politisch nachhaltige Erfolge

erzielen möchte?

Das Erfrischende an der Bierpartei ist ja,

dass sie verstaubte politische Konstrukte

aufbricht und Themen und Probleme

aus einer anderen Perspektive betrachtet

und sie zu lösen versucht. Die

Bierpartei ist die einzige Partei, die

komplett unabhängig ist. Die Bierpartei

wurde aus Spaß heraus gegründet, aber

auch mit dem Willen, etwas zu verändern.

Humor ist halt mein Stilmittel, um

ernste Themen greifbarer oder vielleicht

auch verständlicher zu machen.

Das heißt aber nicht, dass ich ihnen die

Ernsthaftigkeit abspreche im Gegenteil:

Viele Themen werden viel greifbarer,

wenn man ihnen mit Humor begegnet.

Ich hab zum Beispiel einen Antrag

eingebracht, der heißt „(S)Aufenthaltszonen“.

Das klingt im ersten Moment

lustig, hat aber einen sehr ernsten

Hintergrund: Nämlich, dass in Zeiten der

Pandemie keine geeigneten Orte für

Kinder und Jugendliche geschaffen

wurden.

prima!: In Österreich gelten über

370.000 Menschen als alkoholkrank,

die Dunkelziffer ist beträchtlich

höher. Die Bier-verherrlichenden

Texte von „TURBOBIER“ sind amüsant,

aber wie geht man mit der

Verantwortung um, dass sie eventuell

Menschen „triggern“, also negativ

beeinflussen vor allem als Arzt?

Ich bin mir der Brisanz des Themas

durchaus bewusst. Als Mediziner

wahrscheinlich sogar mehr als die

meisten Menschen, die mir unreflektierte

Alkoholverherrlichung vorwerfen. Ich

hab das Thema auch nicht erfunden,

immerhin befinden wir uns in Öster-

Das Lionheart-Festival 2022, das am 15.

und 16. Juli im südburgenländischen

Wolfau über die Bühne geht, ist eine

Benefizveranstaltung zugunsten der

Erbauung einer Grundschule in Dhawa/

Nepal. Eine „geballte Ladung“ von

Künstler*innen aller Genres, darunter

auch „TURBOBIER“ verspricht die

Eventhalle in Wolfau zum Kochen zu

bringen. Und das für einen guten Zweck.

Drei ambitionierte Burgenländer der

Bergsteiger Hans Goger, der Maskenschnitzer

Niklas Koller und der Techniker

Maximilian Igler haben den Verein

„Burgenländer helfen Nepal“ gegründet

und in der Region Gorkha dieses

ehrgeizige Projekt geplant: Mitten in

einem durch Erdbeben und Krisen

zerrütteten Gebiet der hohen Berge

wurde in dem kleinen Dorf Dhawa eine

Schule für circa hundert Kinder mit sechs

Klassenzimmern und einem Raum für

einen Kindergarten errichtet und vor ein

paar Monaten in Betrieb genommen.

Der Erlös des Lionheart-Festivals geht zu

hundert Prozent in den Erhalt dieser

„Burgenlandschule“, deren Patronanz

Anfang des Jahres Landeshauptmann

Hans Peter Doskozil übernommen hat.

Vereins-Obmann Hans Goger ist ergriffen:

„Wir freuen uns, dass wir dieses

wichtige Projekt umsetzen konnten. Ein

großes Dankeschön gilt auch den

Großspendern der Rotarier Oberwart,

dem Weihnachtshaus Bad Tatzmannsdorf,

dem Team der 24-Stunden-Wanderung

mit Gerlinde Kaltenbrunner, der HTL

Pinkafeld und Frau Walburga Flasch aus

Wolfau. Sowie natürlich allen Besucherinnen

und Besuchern des Lionheart

Festivals!“ www.lionheart-festival.at

reich dem Land, in dem man zur

Minderheit gehört, wenn man sein erstes

Bier erst mit 16 trinkt und ein „Damenspitzerl“

zum guten Ton gehört.

Alkoholkonsum ist der österreichischen

Seele einfach inhärent, das lässt sich

nicht leugnen. Wenn das bei Menschen

aus dem Ruder läuft, muss man ihnen

selbstverständlich helfen, das ist auch

keine Schande.

JULI • AUGUST 2022

9


REPORTAGE

Das Leid der Streunerkatzen:

So schlimm

wie noch nie!

Die Tierschutzvereine sind komplett überfüllt und immer noch verstoßen so viele

Katzenhalter gegen das Gesetz der Kastrationspflicht ihres Tieres. Streunerkatzen

vermehren sich rasant, sie erkranken häufig und verenden qualvoll. Die Botschaft ist klar:

Wer seine Katze nicht kastrieren lässt, ist für das Leid der Tiere mitverantwortlich.

Nicole Mühl

Zwei Tage hat Alice Siebenbrunner

gebraucht, um die kleine Leonie von den

Maden zu befreien. Überall sind sie aus

dem winzigen Körper herausgekrochen.

„Alles war übersät mit Fliegeneiern und

Fliegenmaden. Ihre linke Fußinnenseite

war durchlöchert, der hintere Bereich

komplett zerfressen. Aus allen Körperöffnungen

kamen sie. Aus den Ohren,

Augen, Nase, sogar aus dem After.

Leonie wurde bereits bei lebendigem

Leib aufgefressen“, beschreibt die

Obfrau des Tierschutzvereins „Wir fürs

Tier“ den Zustand des Kätzchens. Leonie

schrie aus Leibeskräften. Ein Bild, das

die sonst so beherrschte Alice Siebenbrunner

dazu veranlasste, ein klares

Statement auf der Facebook-Seite des

Vereins abzugeben: „An alle, die ihre

Katzen nicht kastrieren lassen: Ihr seid

verantwortlich dafür! Für Leonie, für die

vielen anderen, die wir nicht mehr

aufnehmen können, weil wir kein Platzerl

für die viel zu vielen Babys finden.“

Es ist jedes Jahr das Gleiche. Die Flut an

Katzenbabys ist enorm. Der Grund sind

unkastrierte Katzen, die sich unkontrolliert

vermehren. Dabei ist jeder Katzenhalter

gesetzlich dazu verpflichtet, sein

Tier kastrieren zu lassen, sobald es ins

Freie darf. „Die Anzeigen und Kontrollen

müssten strenger sein“, betont Siebenbrunner.

Die Besitzer kümmern sich

nicht um die Tiere und die Anrainer

schauen weg oder verjagen sie. Aus den

unkastrierten Hauskatzen entsteht eine

immense Zahl an Streunern. Von einem

10 JULI • AUGUST 2022

Viele Streunerkatzen bekommen Krankheiten wie

Katzenschnupfen. Augen und Schleimhäute

verkleben. Die Tiere sterben qualvoll.


Katzen weiblich

und männlich müssen

kastriert werden, wenn sie

ins Freie dürfen. Dieses

Gesetz gilt auch für Katzen

in bäuerlicher Haltung.


Foto © Wir fürs Tier

einzigen Katzenpaar können in fünf

Jahren bereits über 12.000 Nachkommen

hervorgehen, rechnen Tierschutzorganisationen

wie „Vier Pfoten“ vor. Dabei gibt

es Gutscheine für die Kastration von

diesen herrenlosen Tieren, die das Land,

die Gemeinden und die Tierärzte

finanzieren und die von den Gemeindeämtern

abgeholt werden können.

„Allerdings fordern die Gemeinden in der

Regel zu wenig an“, kennt die Tierschützerin

die Gegebenheiten im Burgenland,

www.prima-magazin.at


REPORTAGE

denn wenn die Gutscheine weg sind, übernimmt „Wir fürs Tier“

die Kosten. Das ist bitter, da sich der Verein ausschließlich von

Spendengeldern finanziert und es sind einfach zu viele

herrenlose Tiere. Auch in der Steiermark gibt es diese Gutscheine.

prima! hat bei der Hartberger Tierärztin Marion Wolters

nachgefragt, wie diese in der Bevölkerung ankommen. „Leider

muss ich als Tierärztin immer wieder feststellen, dass damit

auch Missbrauch betrieben wird. Es gibt Gemeinden, die die

Gutscheine nicht unentgeltlich abgeben. Diese müssen aber

gratis sein. Das ist eine wichtige Botschaft an die Bevölkerung.

Und leider ist vielen Tierhaltern auch der Begriff Streunerkatze

nicht ganz klar. Ein Beispiel ist, wenn Katzenbesitzer mit einer

Katze kommen, die schon seit Monaten bei ihnen wohnt, geimpft

und entwurmt ist ist es keine Streunerkatze. Für solche Tiere

ist der Gutschein nicht gedacht.

Die Gutscheine sind eine tolle Sache, aber sie sollten wirklich

nur für die herrenlosen Tiere verwendet werden“, erklärt die

Tierärztin.

Was tun, wenn man eine

Streunerkatze bemerkt?

Es ist wichtig, dass Streunerkatzen bei der Gemeinde gemeldet

werden (Gutscheine!) und die Anrainer mithelfen, die Tiere

einzufangen. Wer Unterstützung braucht, kann sich an einen

regionalen Tierschutzverein wenden. „Wir unterstützen, wo wir

können, stellen Fallen zur Verfügung und schauen auch, wie die

Kosten gedeckt werden können. Aber ohne die Mithilfe der

Bevölkerung schaffen wir es nicht“, appelliert Alice Siebenbrunner.

„Oft übernehmen auch Tierfreunde die Kastrationskosten

und wir helfen beim Fangen der Tiere mit. Diese Anrainer

Lassen Sie sich beraten:

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Mag. Andreas Jandrisits, Notarpartner

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Das sagt das Gesetz:

Katzen, die regelmäßig Zugang ins Freie haben, müssen von

einer Tierärztin bzw. einem Tierarzt kastriert werden.

Ausgenommen von der Kastrationspflicht sind Tiere, die zur

kontrollierten Zucht verwendet werden. Zuchtkatzen sind zum

Zwecke deren Identifizierung in der Heimtierdatenbank zu

registrieren.

erkennen nämlich das Problem und übernehmen Verantwortung,

weil sie wissen, dass die Katzen von Jahr zu Jahr mehr

werden. Wenn wir hier alle zusammenhalten und helfen, ist das

Problem schnell beseitigt und das Leid der Tiere wird verringert.“

Auch die Gemeinden und das Land müssen stärker eingreifen,

fordert die Tierschützerin und appelliert, saftigere Strafen zu

verhängen für jene, die ihre Tiere nicht kastrieren lassen und

gegen das Gesetz verstoßen. „Viele Gemeinden sind da vorbildlich

und arbeiten mit. Bei manchen stößt das Tierleid auf taube

Ohren“, erzählt Siebenbrunner. Dabei kommt es durch die

unkastrierten Kater auch bei den Anrainerinnen und Anrainern

zu Ärgernissen, denn durch das Markieren verursachen die

Kater eine unangenehme Geruchsbelästigung und sogar

Schäden an den Fassaden. Auch hier ist die Kastration des

Tieres die einzige Möglichkeit, um dem entgegenzuwirken.

Die Kastration sollte vor dem Erreichen der Geschlechtsreife

stattfinden. Diese wird bei Katzen um den 6. Monat erreicht.

„Laut Gesetz dürfte eine Katze davor gar nicht ins Freie“, lautet

der Hinweis von Alice Siebenbrunner. „Und eines ist ganz

sicher“, bringt es die Tierschützerin auf den Punkt: „Die Katzen

vermehren sich weiter. Das Leid wird größer. Wegschauen

verschlimmert die Situation.“

8 Mythen und falsche Infos

rund ums Thema Kastration

Tierärztin Dr. Marion Wolters klärt auf:

1. Katzen müssen zumindest ein Mal Junge

bekommen. FALSCH

Dr. Wolters: Ein Mal Junge bekommen zu haben, hat medizinisch

keinen Vorteil. Im Gegenteil: Eine Katze kann sich bereits beim

Deckakt infizieren (FIV, FeLV, Katzenschnupfen, Katzenseuche),

kranke Kitten gebären und möglicherweise bei der Geburt sterben.

2. Die Katze muss vor der Kastration einmal rollig

gewesen sein. FALSCH

Dr. Wolters: Katzen müssen vor der Kastration nicht rollig

gewesen sein. Die Rolligkeit ist ein extremer Stress für Katze

und Besitzer. Zysten können sich schon bei jüngeren Tieren

entwickeln, Tumore von Gebärmutter oder Gesäuge sieht man

meist erst bei älteren unkastrierten Tieren.

bitte umblättern >>

JULI • AUGUST 2022

11

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REPORTAGE

Vorteile der Kastration

• doppelt so hohe Lebenserwartung wie unkastrierte Katzen

• kein ungewollter Nachwuchs, für den man kein Zuhause

findet

• keine Rolligkeitssymptome

• keine übelriechenden Markierungen

• stärkere Menschenbezogenheit

• weniger Aggressionen

• geringeres Bedürfnis zu streunen

• geringeres Unfallrisiko

• geringeres Risiko für Infektionen mit FIV (Katzenaids)

oder FeLV (Leukose)

• geringeres Risiko für hormonelle Erkrankungen

3. Kastrierte Katzen fangen weniger Mäuse. FALSCH

Dr. Wolters: Die Kastration hat auf den Jagdtrieb keinen Einfluss.

Es ist genau umgekehrt, die gesunden, fitten, kastrierten

Katzen sind die besseren Jäger.

4. Kastrierte Katzen werden übergewichtig. FALSCH

Dr. Wolters: Die Risikofaktoren für Übergewicht sind bei Katzen

zu wenig Bewegung (häufig bei Wohnungskatzen) und ein

Überangebot an Futter. Dieses Risiko lässt sich recht einfach

durch ein angepasstes Futter und Bewegungsanimation reduzieren.

Unkastrierte Katzen werden bei den gleichen Lebensumständen

auch übergewichtig.

5. Katzen sind arm, wenn ihr Trieb unterbunden wird.

FALSCH

Dr. Wolters: Die Alternative zur Kastration wären doch unkastrierte

Katzen, die entweder ihren Trieb nicht ausleben dürfen,

weil sie eingesperrt werden oder Katzen, die ihren Trieb ausleben,

mit allen dazugehörenden Problemen: Massenvermehrung von

Katzen, kürzere Lebenserwartung aufgrund von Infektionskrankheiten,

Gebärmutterentzündungen, häufigere Autounfälle von unkastrierten

Katzen, da sie weitere Strecken zurücklegen usw.

6. Ab wann kann man Katzen kastrieren?

Dr. Wolters: Hauskatzen werden mit circa 6 Monaten geschlechtsreif,

manche früher, einige auch später. Meist tritt die

Geschlechtsreife kurz nach dem vollständigen Zahnwechsel ein,

die Eckzähne wechseln als Letztes mit circa 6 Monaten. Die

Besitzer können dies gut kontrollieren. Kastriert wird üblicherweise

spätestens, wenn die Geschlechtsreife erreicht ist, d. h. im

Alter von sechs bis acht Monaten. Es gibt auch die Frühkastration,

die bei Streunerkatzen anzuraten ist, da es schwierig ist,

diese vor der Geschlechtsreife einzufangen. Wann die Kastration

der eigenen Hauskatze im Einzelfall durchgeführt werden

sollte, bespricht man am besten rechtzeitig mit dem Tierarzt.

7. Die Pille für die Katze ist unschädlich. FALSCH

Dr. Wolters: Die sogenannte Pille für die Katze birgt ein deutlich

erhöhtes Risiko der Gebärmutterentzündung und für Gesäugetumore.

Sie ist keine Alternative zur Kastration.

8. Katzen werden sterilisiert, Kater kastriert. FALSCH

Dr. Wolters: Bei einer Kastration werden die Keimdrüsen

(Hoden, Eierstöcke) entfernt, bei einer Sterilisation werden der

Samenleiter bzw. die Eileiter abgebunden. Empfohlen wird die

Kastration!

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12 JULI • AUGUST 2022

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KOMMENTAR

Mehr Fleisch und

weniger radeln

KOMMENTAR

... oder lieber doch umgekehrt? Eine Frage des Überlebenstriebes.

EIN KOMMENTAR VON FERI TSCHANK.

Die Grillsaison hat begonnen und endlich

duftet es aus den Gärten nach verbrannten

Koteletts und Würstchen. Der neue

Gasgriller hat zwar 2000 Euro gekostet,

die Investitionen werden aber über

billiges vormariniertes Fleisch wieder

hereingespielt. Ich will Sie ja nicht

beunruhigen, aber 2007 empfahl der

World Cancer Research Fund, auf den

Genuss von Wurstaufschnitt vollkommen

zu verzichten und 2015 schloss das

internationale Krebsforschungszentrum

30 Jahre epidemiologische Studien mit

der Klassifizierung von Wurstwaren in

der Kategorie 1 (mit Sicherheit krebserregend)

ab. Ganz allgemein fördert übermäßiger

Fleischkonsum die Ausbreitung

folgender Leiden: Krebs, (Dickdarm,

Prostata, Rectum), Osteoporose, Diabetes

Typ 2, Gallensteine, Rheuma. Herz-Kreislauf-Krankheiten,

Fettleibigkeit, Bluthochdruck.

Übrigens, auch wenn es so klingen mag,

aber ich bin kein Vegetarier, habe meinen

Fleischkonsum aber drastisch eingeschränkt.

Weil mir die Tiere leidtun und

ich die Massentierhaltung verabscheue.

Aber vor allem, weil die Massentierhaltung

einer der größten Klimasünder

überhaupt ist. Der Bestand an Nutztieren

beläuft sich weltweit auf 28 Milliarden.

Die Produktion von einem Kilo Kalbfleisch

setzt die gleiche Menge an

Treibhausgasen frei wie eine Autofahrt

über 220 Kilometer. Ein Kilo! Nach

Meinung der Welternährungsorganisation

FAO werden 70 Prozent der landwirtschaftlichen

Fläche für die Viehzucht

verwendet.

Allein Deutschland isst so viel Fleisch wie

Indien! Ganz Indien.

Übrigens: Zu viel Cholesterin ist für 8,6

Prozent aller Todesfälle und 28 Prozent

der Herz-Kreislauf-Sterblichkeit verantwortlich.

Die jährlichen direkten und

indirekten Kosten belaufen sich auf 1,166

Milliarden Euro.

Wie viele Radwege könnte man um dieses

Geld bauen? Aber Radfahren führt zum

langsamen Tod des Planeten, zumindest

aus der Sicht eines Bankers, der da meint:

Ein Radfahrer ist eine Katastrophe für die

Wirtschaft des Landes, denn er kauft

keine Autos und leiht sich kein Geld zum

Kauf. Er zahlt keine Versicherungsbeiträge.

Kauft keinen Treibstoff, zahlt nichts

für die Wartung des Autos und die

nötigen Reparaturen. Er benutzt kein

bezahltes Parken, verursacht keine

großen Unfälle. Keine Notwendigkeit für

mehrspurige Autobahnen. Er wird nicht

fettleibig. Gesunde Menschen sind für die

Wirtschaft nicht notwendig oder

nützlich. Sie kaufen die Medizin nicht. Sie

gehen nicht in Krankenhäuser. Sie fügen

dem BIP des Landes nichts hinzu.

Siehe auch folgendes Beispiel:

1 Kilometer Autobahn kostet 7.500.000

Euro

1 Kilometer Bundesstraße 5.000.000

Euro

1 Kilometer zweigleisige Bahnstrecke

2.000.000 Euro

1 Kilometer Radweg 125.000 Euro

Das geht ja gar nicht. Was das an Arbeitsplätzen

kostet.

Fazit: Mehr Fleisch und weniger radeln

und die Welt bleibt so, wie sie ist.

Blöd genug wären wir ja, das zu glauben.

Übrigens: Putin verursacht allein mit

seinem Panzergefahre 50.000 Tonnen

CO2, in etwa so viel wie zehn Prozent des

gesamten Autoverkehrs Deutschlands.

Abgesehen von den brennenden Gebäuden

und abgefeuerten Raketen. Wie kann

ein Einzelner die ganze Welt derart in

Schach halten?

Eine fossile Diktatur, die wir leider auch

mit unserem Geld stützen. Keine Idee, wie

wir da wieder rauskommen.

Mit dem Aufsperren von Kohlekraftwerken

sicher nicht. Und leider geht es nicht

nur um Gas, wie man versucht, uns

einzureden. Wladimir Selenskyj meint:

Putin hasst die Idee eines freien und

vereinten Lebens in Europa und wir

halten dagegen. Also sagt, was ihr wollt

und wie ihr es wollt. Aber bitte helft uns!

Einer erfolgreichen Grillsaison steht also

nichts im Wege. Vielleicht ein wenig das

schlechte Gewissen, sofern man so was

wie ein Gewissen hat. Angeblich kann

man auch Gemüse grillen. Ich kann da

nicht mitreden, denn ich hab keinen

Griller.

Einmal, es ist ein paar Jahrzehnte her, hab

ich im Garten meiner Eltern, während sie

auf Urlaub waren, gegrillt und habe

partout keine Glut zustande bekommen,

und dann hab ich den Kardinalfehler

begangen. Ich nahm den Kanister mit dem

Rasenmäherbenzin und goss davon etwas

über die Kohlen. Zisch hat es gemacht.

Also, habe ich das ganze Zeug jetzt auch

noch gelöscht, hab ich mir gedacht und

schütte noch einen Schwall drüber. Fauch

hat es dann gemacht und ich stand ohne

Augenbrauen da, der brennende Benzinkanister

landete in Mutters Lieblingsrosenstrauch.

Griller und ich sind daraufhin

nie mehr Freunde geworden.

Lassen Sie sich von mir den Sommer aber

nicht verderben. Passen Sie auf sich auf.

Alles Liebe,

Ihr Feri Tschank

JULI • AUGUST 2022

13


BERICHT

Nicht gleich entsorgen, wenn das Elektro-Gerät defekt ist.

Das Reparieren wird jetzt gefördert.

Reparieren

liegt wieder

im Trend

Foto © Shutterstock / Billion Photos

Hochwertige Elektrogeräte, die auf dem Müll landen,

sind Spiegel unserer Wegwerfkultur und Ausdruck

einer Gesellschaft, die planlos Wohlstandsschrott

produziert. Der Reparaturbonus soll Anreize schaffen,

ein defektes Gerät zum Fachbetrieb in der Region zu

bringen. Eine nachhaltige Aktion im Sinne der Umwelt

und der regionalen Wirtschaft.

Nicole Mühl

Die Kinder der 1980er-Jahre! Sie sind aufgewachsen mit Großmüttern,

die jedes Loch in der Socke und Strumpfhose gestopft

haben und mit Müttern, die Mickey Mouse und Smileys auf Jeans

aufgebügelt haben, um abgewetzte Stellen zu überdecken.

Wer heute der Meinung ist, dass alles teurer geworden ist, hat

vergessen, was ein Staubsauer in den 1980er-Jahren gekostet hat.

Oder ein Fernseher. Die Waschmaschine ist so oft zur Reparatur

gebracht worden, bis sie sich selbstständig bei jedem Schleudergang

in der Waschküche zu bewegen begann. Aber das Ding hat

gehalten. Oft 20 Jahre lang.

Das hat sich geändert. Es ist die „Nimm zwei zahl eins“-Mentalität,

die uns dazu verleitet, mehr zu kaufen, als wir brauchen. Bei

neuen Handyverträgen gibt es das neueste Mobiltelefon gratis

dazu. Irgendwann hat sich die Meinung eingeschlichen, dass das

14 JULI • AUGUST 2022

Reparieren teurer, umständlicher und die schlechteste Lösung sei

kein Wunder, wenn das Neugerät zu Aktionspreisen erhältlich

ist. Diesem Trend will das Bundesministerium für Klimaschutz

nun entgegenwirken und hat in Form der Aktion Reparaturbonus

den Start eines Umdenkprozesses gegeben.

Warum das wichtig ist?

In der EU fallen jährlich rund 12 Millionen Tonnen Elektroschrott

an. Laut Europäischem Parlament werden weniger als 40 Prozent

recycelt. Doch was passiert mit dem Rest? Dieser landet meist in

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BERICHT

afrikanischen Ländern, in Indien oder

China auf illegalen Mülldeponien. Es ist

unser Wohlstandsschrott. Agbogbloshie

in Ghana wird auch Sodom genannt. Er

gilt als einer der verseuchtesten Orte der

Welt. Auch Kinder suchen auf dieser

illegalen Müllhalde nach Rohstoffen wie

Gold oder Kupfer und nehmen dafür den

giftigen Elektroschrott mit bloßen

Händen auseinander. Die Giftstoffe, die

beim Verbrennungsprozess entstehen,

werden von den Menschen ungeschützt

eingeatmet. Böden und Gewässer, die

gesamte Umwelt, sind verseucht. Wer sein

Elektrogerät einfach in der Natur „zurücklässt“,

unterstützt dieses kranke

System. „Dabei besteht in Österreich

absolut kein Grund zur illegalen Entsorgung.

Elektro-Geräte können gratis bei

den Sammelstellen in den Gemeinden

abgegeben werden. Wir haben ein

engmaschiges System, damit die defekten

Geräte richtig entsorgt werden“, erklärt

Ernst Leitner vom Burgenländischen

Müllverband.

Die zweite Chance

Einer der wichtigsten Punkte, den

Elektroschrott überhaupt zu reduzieren,

ist, defekte Geräte reparieren zu lassen.

Und genau dafür gibt es jetzt einen

Anreiz. Mit dem Reparaturbonus erhalten

Privatpersonen eine Förderung von 50

Prozent bzw. bis zu 200 Euro für die

Reparatur von Elektro- und Elektronikgeräten.

Auch Rasenmäher, E-Bikes,

Haarföhn und Handy fallen in diese

Aktion. Der Vorgang ist einfach und

schnell erklärt.

Auf der Website www.reparaturbonus.at

kann der Bon beantragt werden. Drei

Wochen ist er gültig und kann bei einem

Partnerbetrieb bei Bezahlung der

Der Reparaturbonus.

Das wird gefördert:

Alle elektrischen und elektronischen Geräte,

die mit Netzkabeln, Akkus, Batterien

oder Solarmodulen betrieben werden.

Dazu zählen u.a.:

• Küchen- und Haushaltsgeräte

(Kaffeemaschine, Waschmaschine, …)

• Werkzeuge und Gartengeräte (Bohrmaschine,

Hochdruckreiniger, Rasenmäher …)

• IT- und Kommunikationsgeräte

(Smartphone, Notebook, …)

• Unterhaltungselektronik (Fernseher, …)

• Geräte für Freizeit, Sport und Gesundheit

(E-Bike, Blutdruckmessgerät, …)

Gefördert wird die Reparatur (50 Prozent

bis maximal 200 Euro) und/oder der

Kostenvoranschlag für Reparaturarbeiten

(max. 30 Euro).

Neben der Verminderung des Elektroschrotts,

der Reduktion von Emissionen

und der Schonung der Ressourcen unterstützt

der Reparaturbonus die kleinen

und mittleren Unternehmen und trägt zur

Arbeitsplatzbeschaffung und -erhaltung

bei. Für die Aktion stehen 130 Millionen Euro

bis zum Jahr 2026 zur Verfügung. Die Anzahl

der Bons pro Person ist nicht begrenzt.

Mehr Infos: www.reparaturbonus.at

Rechnung eingelöst werden. Man hat dort

dann nur mehr den Differenzbetrag zu

zahlen. Und nicht zuletzt wird durch diese

Aktion auch der Kleinbetrieb unterstützt,

der es im Wettbewerb gegen die großen

Konzerne ohnehin schwer hat, der aber

letztlich für Arbeitsplätze sorgt.

Bürgermeister Georg Rosner

KOLUMNE

Stadtgemeinde Oberwart

„Wir sind auf einem

guten Weg zur

Energieunabhängigkeit“

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine

hat die energiepolitische Weltkarte

verändert. In Oberwart hat sich die

Stadtgemeinde bereits seit Jahren um

die Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit

der Stromerzeugung

gekümmert. Zentrale Gebäude sind

bereits mit Photovoltaikanlagen

ausgestattet. Ein Überblick:

Der Wirtschaftshof die PV-Anlage auf

diesem Gebäude wird auch vom Wasserverband

südliches Burgenland (WSVB)

genutzt. Das Rathaus. Das Feuerwehrhaus.

Die Europäische Mittelschule (EMS).

2015 startete Oberwart ein großes

Bürgerbeteiligungsprojekt: Die Gemeinde

errichtete auf dem Dach der Sporthalle

und der Berufsschule Photovoltaikanlagen

mit einem Stromertrag von rund 75.000

kWh. Interessierte Bürger*innen aus

Oberwart und St. Martin/Wart hatten die

Möglichkeit, sich finanziell durch Anteilsscheine

zu je 500 Euro zu beteiligen und

eine attraktive Rendite von jährlich 3

Prozent bei einer Laufzeit von 13 Jahren zu

sichern.

Oberwart ist auch Teil des Energiemanagementsystems

„Urbaner Speicher Cluster“

und hat damit die Ausfallsicherheit der

Energieversorgung erhöht (im Falle eines

Blackouts). Außerdem ist die Stadtgemeinde

am Konzept „Smart City“ beteiligt, das

darauf abzielt, die Stadt effizienter,

technologisch fortschrittlicher, grüner und

sozial inklusiver zu gestalten. Die Energieunabhängigkeit

Oberwarts ist weiterhin

zentrales Thema der Stadtführung.

www.oberwart.gv.at

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JULI • AUGUST 2022

15


UNTERNEHMENSPORTRÄT

Sommerfeste in Hartberg

www.hartbergerland.at

Foto © Bernhard Bergmann

Sommer in Hartberg

„Music in the City“: An allen Freitagen im Juli

und August gibt es Musikabende am Hauptplatz.

Junge dynamische Musikgruppen sorgen für beste

Unterhaltung an heißen Sommertagen.

Heuer zum ersten Mal und ein

besonderes Event ist das Samba-

Festival vom 12.-14. August. Das

erste Event dieser Art in Österreich.

Samba Tänzer*innen und Musik aus

aller Welt werden brasilianisches

Klarinettenfestival

ClariArte Hartberg

20.28. August 2022! Die ClariArte feiert Geburtstag!

Flair nach Hartberg bringen. Neben

dem Karnevalsumzug gibt es ein

umfassendes Rahmenprogramm

für alle Altersgruppen.

Am 30. Juli um 21 Uhr findet das

Sommerkino am Hauptplatz statt.

Gezeigt wird nach Dreharbeiten in

Hartberg die Vorabpremiere des

Landkrimis „STEIERERGELD“, der im

Herbst im ORF ausgestrahlt wird.

Weitere Termine:

1.-3. Juli: Sommerfest der

Freiwilligen Feuerwehr Hartberg,

Hauptplatz

8. Juli: Stadtfest der Stadtkapelle

Hartberg, Hauptplatz

15.-29. Juli: Musical Festspiele

„Jesus Christ Superstar“, Schlosshof

22.-24. Juli: MEVZA Beachvolleyball

Championships, Beachbox Hartberg

5.-7. August: Verkaufsausstellung

Gartenlust, Schlosspark

19.-21. August: Street Food Market,

Hauptplatz

20.-28. August: ClariArte Hartberg,

Innenstadt

ClariArte

Klarinettenfestival

in Hartberg

20.28. Aug. 2022

Stadt.Land.Garten

Tauch ein in die Natur der

Stadt Hartberg

Beliebt bei Jung und Alt sind die

attraktiven Stadt.Land.Garten

Rundgänge durch die Innenstadt.

Diese führen vorbei an der

Open-Air-Fotogalerie im Stadtpark,

der neu gestalteten

Grüninsel mit lebenden Sonnenschirmen

und Wasserspiel am

Hauptplatz bis hin zu den

schwimmenden Bildern im

Stadtteich. Historische Bauten wie

die Stadtpfarrkirche, der Karner

oder der Reckturm laden zum

Verweilen ein. Am Ende eines

Stadtrundganges lohnt es sich, die

erstklassige Kulinarik bei den

zahlreichen Gastronomiebetrieben

zu genießen.

Bereits zum fünfzehnten Mal in

Folge verwandelt sich die Stadt

Hartberg für eine Woche in die

Klarinetten-Metropole schlechthin.

15 Jahre beeindruckende

Konzerte rund um die Klarinette,

15 Jahre junge Menschen aus aller

Welt, die Musik und Freude in die

Stadt bringen.

Bei der diesjährigen ClariArte

erwartet Sie ein vielfältiges und

hochkarätiges Programm.

Eröffnet wird das internationale

Musikfestival am Samstag, 20.

August 2022, um 19.30 Uhr im

Schlosspark Hartberg von der

Vienna clarinet connection

gemeinsam mit der Reinhard

Summerer Big Band. Zu hören ist

unter anderem die „Rhapsody in

Blue“ von George Gershwin.

Beim Konzert am Donnerstag,

25. August 2022, um 19.30 Uhr,

ebenfalls im Schlosspark, wird

mit „Federspiel“ ein sehr

angesagtes Brass-Ensemble zu

Gast sein, das für unvergessliche

Klangerlebnisse sorgen wird.

Hochkarätige Blechbläser treffen

bei diesem Konzert im wunderbaren

Schlosshof auf die

vielseitige Klarinette.

Im Museumshof gibt es wieder

ein Kinderkonzert mit Kinderklarinettenensembles,

die Session

Foto © Sieglinde Tunner

Night mit dem „Murtal Jazztrio“,

eine Klarinettenmatinee und das

Abschlusskonzert mit den

Teilnehmern zu hören.

In diesem Jahr wird bereits der 3.

Ari Kummer Preis beim Abschlusskonzert

vergeben.

Genießen Sie die musikalischen

Klänge, das Flair der wunder-

schönen Stadt und die erstklassige

Kulinarik!

Vorverkaufskarten sind im

Bürgerservice der Stadtgemeinde

Hartberg und bei allen Ö-Ticket-

Verkaufsstellen erhältlich.

Nähere Informationen unter

www.hartberg.at

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16 JULI • AUGUST 2022

www.prima-magazin.at


prima!

G’sundheit

in Kooperation

mit der

FH Burgenland

Mehr barfuß

durchs Leben

FACHARTIKEL

Unsere Füße sind die Basis für unsere Körperhaltung und unsere Motorik. Damit wir

unseren Füßen Gutes tun, ist es wichtig, dass wir möglichst viel barfuß gehen. Es ist

Sommer: also raus aus den Schuhen und den Boden bewusst unter den Füßen spüren!

Nicole Mühl

Die Basis für eine gesunde Fußmuskulatur

wird in der Kindheit gelegt. Bis zum

Alter von sechs Jahren formt sich der

Fuß und wird die Muskulatur ausgeprägt.

„Um diese Entwicklung zu

unterstützen, ist es wichtig, dass der Fuß

vielen Reizen ausgesetzt ist. Das ist

automatisch gegeben, wenn das Kind

viel barfuß läuft und sich auf verschiedenen

Bodenoberflächen bewegt“, weiß

Marlene Szupper von der FH Burgenland.

Ein spezielles Training sei dabei

nicht notwendig. Es reicht, wenn die

Füße spielerisch viele sensorische Reize

durch das Barfußgehen empfangen.

Immerhin verfügen unsere Füße über

eine hohe Anzahl an Rezeptoren und

ebenso über eine „Greiffunktion“.

Papierknäuel oder ein Tuch mit den

Zehen aufzuheben, ist nicht nur für die

Entwicklung von Kinderfüßen förderlich.

Auch Erwachsene sollten mehr

barfuß unterwegs sein und diese

Fähigkeiten der Füße zum Einsatz

bringen. Beim Barfußgehen haben

Kinder volle Fußbeweglichkeit aller

Gelenke und Zehen, können mit ihrer

Umwelt in Interaktion treten und sich

optimal entwickeln. „Kinder, die regelmäßig

barfuß gehen, haben laut Studien

eine verbesserte Motorik, speziell von

Sprung- und Gleichgewichtsfähigkeiten“,

erklärt die Hochschullehrerin.

Das richtige Schuhwerk

Die Modetrends sind vielfältig. Blinkende

Schuhsohlen mögen vielleicht stylisch

sein, durch das steife Material ist der

Abrollmechanismus des Fußes beim

Gehen jedoch gehemmt. Die Biegsamkeit

der Füße in Schuhen sei ohnehin um

mehr als 30 Prozent vermindert, weiß

Marlene Szupper. „Deshalb ist darauf zu

achten, dass Kinder ein möglichst

flexibles Schuhwerk tragen, um ein

‚Barfußgefühl‘ vermittelt zu bekommen“,

erklärt Marlene Szupper. Dabei weist sie

daraufhin, dass die Füße der Grundbaustein

für eine korrekte aufrechte

Körperhaltung sind. „Spannt sich die

Fußmuskulatur nicht an, drehen die

Unterschenkel gleichzeitig einwärts und

die Knie fallen in eine X-Stellung.


Beim Barfußgehen haben die

Kinder volle Fußbeweglichkeit

aller Gelenke


und Zehen.

Zusätzlich entsteht ein Hohlkreuz und in

weiterer Folge leiden die darüberliegenden

Wirbelsäulenabschnitte.“ Der Schuh

sollte der Fußform des Kindes entsprechen.

Dabei ist nicht nur die richtige

Schuhgröße wichtig. Auch die Breite des

Schuhs ist entscheidend. „Sitzt der

Schuh nicht richtig, rutschen Kinder im

Schuh nach vorne und es kommt zur

Druckschädigung der Zehen“, erklärt die

Hochschullehrerin. Die Form sollte nicht

zu spitz sein, das Material muss luftdurchlässig

sein. Als Richtwert für die

Größe gilt, dass die große Zehe einen

Daumen breit Platz haben sollte. Schnürschuhe

oder Schuhe mit Klettverschluss

sind meist ideal, da sie je nach Rist

angepasst werden können.

Flip-Flops sind für Kinder kein geeignetes

Schuhwerk, da sie keine Stütz und

Schutzfunktion bieten. „Besser sind

Sandalen, die dem

Fuß mehr Stabilität

geben“, empfiehlt

Marlene Szupper.

Aber nichts ist

vergleichbar mit

den positiven

Effekten des

Barfußgehens,

lautet die Botschaft

der Expertin.

Neben den positiven

Auswirkungen

auf unsere Motorik

tut es auch der Seele gut, wenn wir den

Boden, auf dem wir stehen, fest und

intensiv mit unseren Füßen wahrnehmen.

Barfuß gehen

Marlene Szupper, MSc

Hochschullehrerin für

den Bachelorstudiengang

Physiotherapie

an der FH Burgenland

• fördert die taktile Wahrnehmung, die

Füße lernen besser zu „spüren“

• unterstützt die physiologische

Fußbeweglichkeit

• trainiert die Fußmuskulatur

• steigert die Durchblutung der Füße

• beeinflusst motorische Fähigkeiten

(speziell die Sprung- und Gleichgewichtsfähigkeit)

positiv

• fördert ein starkes, ausgeprägtes

Fußgewölbe

Tipps nicht nur für Kinder:

• Fußmassage: zwischendurch den Füßen

eine Massage gönnen (Bürsten,

Malerrollen, etc)

• Blumen angeln: auf einer Wiese mit den

Zehen Gänseblümchen, Löwenzahn,

etc. pflücken

Foto © zVg

JULI • AUGUST 2022

17


REPORTAGE

Der Geschmack

der weiten Welt

Sommerzeit ist Open-Air-Zeit. Eine ganz besondere Veranstaltung dieser Art ist der Street

Food Market. Viele verschiedene Erzeuger treffen bei einem solchen Markt aufeinander und

bereiten Speisen verschiedenster Geschmacksrichtungen in sogenannten Food Trucks zu.

Auch in Hartberg kann man sich von 19.-21. August wieder durchkosten.

Olga Seus

Foto © Olga Seus

Eine nicht ganz ungewohnte Szenerie in

Hartberg: Der Hautplatz ist autofrei, vor

etlichen Trucks herrscht geschäftiges

Treiben. Es riecht nach verschiedenen

Gewürzen, nach Gegrilltem, Saucen,

verlockendem Süßen. Das ist die Zeit, in

der der Street Food Market in Hartberg

gastiert. Für Betreiber Stefan Roth und

seinen Kompagnon Sigi Goufas ist dies nur

eine von etwa 30 Stationen in ganz

Österreich und Slowenien, dazu kommen

Einzeltage in Kroatien und Süddeutschland.

Die Nachfrage und das Interesse sind

ungebrochen. Bis zu 3.000 Besucher sind

an einem gewöhnlichen Markttag zu

verzeichnen: „Die Faszination liegt in der

Möglichkeit, exotische Speisen ausprobieren

zu können, ohne in das entsprechende

Land reisen zu müssen“, erklärt Stefan

Roth. Doch wie klimabewusst ist eine

solche Veranstaltung überhaupt, wo wir

doch beim Einkauf unserer Lebensmittel

explizit auf ausländische Produkte mit

weiten Transportwegen verzichten

18 JULI • AUGUST 2022

www.prima-magazin.at


REPORTAGE

sollten? Mit diesem Thema hat sich auch

der Veranstalter auseinandergesetzt und

versucht den CO2-Abdruck so gering wie

möglich zu halten. Doch völlig reduzieren

wird man diesen ehrlicherweise nicht

können, wenn man beispielsweise asiatische

Spezialitäten verkosten will. „Regionalität

und Nachhaltigkeit stehen im

Vordergrund, dennoch bedingt die

Foto © Olga Seus

überdies einen eigenen Leitfaden erstellt,

worauf zu achten ist. Laut Referatsleitung

Christian Kaltenegger „gibt es eigentlich

keine Probleme“, ebenso wenig in Bezug

auf Hygiene. Er warnt allerdings vor nicht

sofort verzehrten Spezialitäten, welche

dann oft über Stunden im warmen Auto

gelagert werden. Dass es hier leicht zu

verdorbenen Lebensmitteln kommen kann,

liegt auf der Hand. Der Experte rät

überdies: „Oft kann man schon als Laie den

Betreibern bei der Arbeit zusehen und

feststellen, wie der Umgang mit Lebensmitteln

ist.“

Problem Müll?

Wo viel gegessen wird, fällt auch viel Müll

an. „Es kommen hier schon einige Kubikmeter

Abfall zusammen“, so Hannes Köck

von den Hartberger Saubermachern.

Schwierig sei vor allem die Mülltrennung,

denn, so Köck weiter: „Die Trennung des

anfallenden Mülls ist zum großen Teil auch

nicht mehr sinnvoll, da das mit den

Essensresten verschmutzte Papier

(Einwegteller, Servietten, etc.) nicht mehr

einer Wiederverwertung zugeführt

werden kann. Der Abfall aus solchen

Events wird aus hygienischen Gründen

einer thermischen Verwertung (Verbrennung

unter Nutzung der Wärmeenergie)

zugeführt.“ Aber natürlich werden

verschiedene Behälter für die Mülltrennung

zur Verfügung gestellt, gefragt ist

hier der einzelne Konsument. Lösungen

über Mehrweggeschirr sind bei einem

solchen Event kaum umsetzbar, weil es

sich um viele kleine unabhängige Trucks

handelt (in der Regel etwa 20, die aber je

nach Markt unterschiedlich aus einem

Pool von 100 Ausstellern zusammengestellt

werden). Von daher wird versucht, die

Speisen in recyclingfähigen Gebinden zu

servieren. Oft wird aber auch einfach „von

der Hand in den Mund“ gegessen.

Wer also im Sommer etwas erleben

möchte, die heimische Landschaft mit dem

Flair der weiten Welt und ihren Geschmäckern

genießen will, kann sich hier einen

kulinarischen Kurzurlaub gönnen. Der

CO2-Abdruck ist bei einer kurzen Anfahrt

innerhalb der Region allemal geringer als

bei einem langen Flug.

Foto © Olga Seus

Authentizität mitunter den Einsatz von

exotischen Produkten, jedoch mit der

Vorgabe auf Verzicht von Problemprodukten

wie z.B. Palmöl“, erklärt Roth. Auf den

bunten Menütafeln werden zusätzlich

allergene Inhaltsstoffe sowie Bioprodukte

ausgewiesen.

15 Jahre Ökoregion

3. Juli

Kaindorf

Am besten

gleich vor Ort essen

Wer nun an einem heißen Tag Angst

wegen der Kühlketten hat, dem sei versichert,

dass dies „über die Jahre eingespielt

ist und nahtlos läuft“, so der Betreiber. Die

Lebensmittelaufsicht Steiermark hat

• E-Mobility Ausstellung und Testmöglichkeiten

• Nachhaltige Wirtschaftsmesse

• Rahmenprogramm 1017 Uhr, Kinderanimation uvm.

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JULI • AUGUST 2022

19


REPORTAGE

Wo man singt, da lass

dich ruhig nieder …

Ebersdorf

Ebersdorf ist traditionell eine eher

ländlich strukturierte Gemeinde

Foto © Olga Seus

„Man wohnt ruhig, umgeben von einer

bezaubernden Landschaft, ist aber durch

die nahegelegene Autobahn schnell in der

Großstadt“, so umschreibt die Sopranistin

Nina Bernsteiner ihre Heimat-und

Wohngemeinde Ebersdorf. Außerdem liebt

man hier auch die Kultur und wie wir ja

von einem bekannten Sprichwort wissen,

ist vor allem die Liebe zur Musik ein

Indikator für ein gutes Menschengemüt.

Olga Seus

Was war

Vor 852 Jahren, also 1170, wurde Ebersdorf

das erste Mal urkundlich erwähnt.

Insgesamt ist die Gemeinde von Beginn an

ländlich strukturiert. „Erst in den letzten

30, 40 Jahren gab es einen Wandel und

wir wurden zu einer typischen Wohnsitzgegend“,

so Bürgermeister Gerald Maier

(ÖVP), der schon 32 Jahre im Amt ist.

1968 wurde die Gemeinde durch die

Zusammenlegung mit den Nachbargemeinden

Wagenbach und Nörning in

ihrer heutigen Größe konstituiert.

Foto © Nina Bernsteiner

Was ist

Nina Bernsteiner hat Gesang an der Universität für

Musik und darstellende Kunst in Wien studiert und

hat Engagements an internationalen Opern- und

Konzerthäusern und Festivals. Ihr Repertoire reicht

von Barockopern über Operette bis hin zur

modernen Oper, Musical- und Jazz-Gesang.

Der Kultursaal bietet Platz für bis zu 300 Personen.

Gerald Maier (ÖVP) ist seit 32 Jahren

Bürgermeister der Gemeinde Ebersdorf

Sowohl durch die gute Infrastruktur als

auch durch die Lage besticht Ebersdorf.

Es gibt eine Volksschule mit Schwerpunkt

auf ökologische Maßnahmen mit Nachmittagsbetreuung,

ebenso einen Kindergarten,

der eine längere Betreuung anbietet.

Der Breitbandausbau wird gerade

vorbereitet und der Hochwasserschutz,

der Ende der 1990er-Jahre errichtet

wurde, wurde den heutigen intensiveren

Niederschlägen angepasst. Das Gewerbegebiet

besticht durch eine interessante

Mischung von Betrieben. Die Gemeinschaft

zeichnet sich auch durch das

Projekt „helfende Hände“ aus Ehrenamtliche,

die eine Art „Essen auf Rädern“ für

die älteren Einwohnerinnen und Einwohner

organisieren. Einmal im Monat

veranstaltet die Gemeinde einen gemein-

Fotos © zVg

20 JULI • AUGUST 2022

www.prima-magazin.at


REPORTAGE

samen Mittagstisch für diese Seniorinnen und Senioren. „Das wird

gerne angenommen. So verhindern wir, dass jemand vereinsamt“,

weiß Maier. Als Teil der „Ökoregion Kaindorf“ legt Ebersdorf

besonderen Wert auf Nachhaltigkeit. So ist die Gemeinde nicht nur

selbst eine „Natur im Garten“-Gemeinde, sogar die Zentrale von

„Natur im Garten Steiermark“ ist hier angesiedelt. Das bedeutet

unter anderem, dass von öffentlicher Seite aus keine Spritzmittel

verwendet und nur ökologische Putzmittel eingesetzt werden.

Aber es gibt noch weitere Maßnahmen: Der Bürgermeister erzählt,

dass auch beim Parkplatzbau darauf geachtet wird, die Flächen

nicht vollständig zu versiegeln und es werden sogenannte

„klimafitte“ Bäume verwendet, die sich besser an die veränderten

klimatischen Bedingungen anpassen können. Auch im Sinne der

Stromerzeugung steht Ebersdorf vorbildlich da und kann im

Verhältnis zu den Haushalten die zweitgrößte Dichte an Photovoltaik-Anlagen

steiermarkweit aufweisen.

Fotos © Olga Seus

Das Hutterbod ist ein Schwimmbiotop ohne jegliche chemische

Zusätze und nur eine der Freizeitmöglichkeiten der Gemeinde

Was sein wird

Fürs nächste Jahr ist ein Generationenhaus geplant, in dem in

einer Art Dreikanthof sowohl die Kinderkrippe, der Kindergarten

als auch eine Tagesbetreuung mit Schwerpunkt Demenz für

Seniorinnen und Senioren entstehen soll. Die durch die Kindergartensiedelung

freien Räume in der Volksschule werden dazu

genutzt, mehr Betreuung anzubieten. Mittelfristig angedacht ist,

eine Ganztagesklasse zu errichten.

Ebersdorf ist idyllisch gelegen

Typisch

Ein Platz, der Ebersdorf wie kein anderer repräsentiert, ist das

Gemeindezentrum, das zugleich als Kommunikationszentrum

fungiert. Kein Wunder, dass jährlich zwischen 5.000 und 10.000

Besucherinnen und Besucher zu verzeichnen sind.

Im großen Saal, der Platz für bis zu 300 Personen bietet, kann

man mindestens einmal jährlich auch Nina Bernsteiner erleben.

Die Sopranistin, die in Wien Gesang studierte, hat auf vielen

internationalen Bühnen geglänzt und auch den Hartbergerinnen

und Hartbergern ist sie von etlichen Konzerten bekannt. Ihre

Heimatgemeinde hat sie dabei nie ganz verlassen: „Ich habe

meinen Ebersdorfer Hauptwohnsitz auch während meines

Gesangsstudiums in Wien nie aufgegeben“, sagt sie. Sie unterstützt

die Volksschule und den Kindergarten in Ebersdorf mit

einem selbst entwickelten Englisch-Lernangebot, das spielerisches

Lernen unter anderem mit Musik bietet. Auch für ihr

eigenes Kind sieht Nina Bernsteiner Ebersdorf als wunderbaren

Lebensraum: „Ich bin sehr glücklich darüber, dass auch unsere

jetzt siebenjährige Tochter hier aufwachsen kann. Die Bildungseinrichtungen

für Kinder sind optimal, das pädagogische Team ist

äußerst kompetent, innovativ, liebevoll und wertschätzend und

die Infrastruktur bietet ein abwechslungsreiches Angebot an

sportlichen und kulturellen Gegebenheiten, die seinesgleichen in

der Umgebung sucht.“

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JULI • AUGUST 2022

21


REPORTAGE

Das Brett, das die

Welt bedeutet

Ein lauer Sommerabend, dezente Reggae-Musik aus den Boxen. Das Surren und Klacken am

Asphaltboden übertönt das Zirpen der Grillen am angrenzenden Fluß. Anlauf, Sprung,

Landung Jubel! In Riedlingsdorf trifft sich eine bunte Gruppe junger Menschen, die eines

gemeinsam haben: die Leidenschaft am Skateboarden. Mit vereinten Kräften haben sie sich einen

professionellen Hindernispark geschaffen, um mit waghalsigen Tricks und Manövern auf dem

„rollenden Surfbrett“ über sich selbst hinauszuwachsen

Eva Maria Kamper

Sebastian Wilhelmi, Daniel Neuwirth, Leonie Huber, Jan Tomsits, Günther Meista

und Samuel Klepits (v.l.n.r.) sind Teil der Skateboard-Clique in Riedlingsdorf.

Beim Skateboarden finden sie Ausgleich, Anker und Antrieb im Alltag.

Wer sich zum ersten Mal mit noch so

minimalem Schwung auf ein Skateboard

stellt, wird merken: Oha! Da gehört schon

einiges an Können dazu, um das Gleichgewicht

zu halten. Umso beeindruckender

das Schauspiel, das sich im Riedlingsdorfer

Skaterpark bietet. Mit dynamischer

Geschwindigkeit widmet man sich den

Schanzen, um einen Sprung zu erzielen

und bestenfalls wieder auf dem Board

oder zumindest auf den Füßen zu landen.

Learning by Doing

Diese Gemeinschaft der Skateboarder

zeichnet sich vor allem durch eins aus:

gegenseitiges Anfeuern und „Learning by

Foto © Eva Maria Kamper

Skateboarden

Das weltweit beliebte Hobby findet seinen

Ursprung in den 1950er-Jahren an der

Küste Kaliforniens/USA, da die Menschen

dort auf dem Trockenen die körperlichen

Anforderungen der Wellenbewegungen

des Meeres trainieren wollten. In den

1960er-Jahren entwickelte sich das Skateboarden

am Asphalt zur unabhängigen

Sportart weiter. In Europa schaffte die

Sportart gegen Ende der 1970er-Jahre den

Durchbruch. Brauchbare Anfängerboards

sind ab 80 Euro im Fachhandel erhältlich.

22 JULI • AUGUST 2022

www.prima-magazin.at


REPORTAGE

doing“. Und mit dem Rückhalt

der Gruppe wachsen auch der

Ehrgeiz und der Mut eines

jeden Einzelnen. „Die Gruppe

ist sehr offen für alle und wir

unterstützen uns gegenseitig,

auch wenn die Alterspanne von

12 Jahren bis Ende 30 geht“,

sagt Jan Tomsits. Wer mit

einem Skateboard ankommt,

gehöre einfach dazu.

Für die Lernkurve auf dem

Skateboard brauche man „Biss“

und Geduld. Wer einen „Olli“, also den puren Sprung vom Boden

inklusive Abheben des Skateboards, in sechs Monaten sauber

schaffe, gelte schon als Naturtalent. Wehleidig sollte man nicht

sein, wie Sebastian Wilhelmi mit seinen Schürfwunden demonstriert:

„Man ist auf jeden Kratzer und blauen Fleck stolz“, lacht der

Bursch. Ellenbogen- oder Knieschützer tragen sie alle nicht.

Frauenquote

Leonie Huber ist eines der wenigen Mädchen der Riedlingsdorfer

Skateboard-Clique. Die Frauenquote ist in der Sportart auffallend

gering. Die 18-Jährige ist vor zwei Jahren auf das Outdoor-

Hobby gestoßen und hat in der Gruppe schnell Anschluss und

die Begeisterung fürs Skateboarden gefunden. Für Leonie steht

fest: „Ich kann es jedem Girl nur ans Herz legen, das Skateboarden

auszuprobieren!“

Grundausstattung

„Für die Ausübung des Sports ist die minimale Grundausrüstung

ein vernünftiges Skateboard und stabiles Schuhwerk, dann ist

man schon dabei. Danach muss man sich nur mehr um die

Verschleißteile kümmern“, sagt Jan Tomsits und dreht mit seinem

Spezialwerkzeug aus Amerika an den Schrauben des Skateboards.

Wer viel fährt, müsse auch öfters in Ersatzteile wie Räder,

Radlager oder letztendlich „Decks“ investieren. Bereits 27

zerkratzte Decks, also Skateboard-Bretter, habe er zuhause als

Erinnerungsstücke an der Wand hängen. „Den professionellen

Skaterpark mit allen Hindernissen hat die Gruppe als gemeinsames

Projekt großteils selbst gebaut“, schildert Günther Meista.

Wobei sie auch schon die schmerzliche Erfahrung machen

mussten, dass wertvolle, mobil transportierbare Hindernisse über

Nacht gestohlen wurden, die bis heute verschollen blieben. Daraus

eine Lehre gezogen, sind nun alle Hindernisse massiv verschraubt,

um den zentralen Treffpunkt der Clique zu beschützen.

Bürgermeister als Fan und Förderer

Der Riedlingsdorfer Bürgermeister Wilfried Bruckner ist großer

Fan und Förderer der Skateboard Gruppe: „Die Gemeinde hat

auch 8.000 Euro für die Errichtung der Hindernisse beigesteuert,

weil ich der Meinung bin, dass diese kreative sportliche

Betätigung in Verbindung mit dem Zusammenhalt der Jugend

sehr unterstützenswert ist. Sobald sich die jungen Menschen

dazu entschließen, einen eigenen Verein zu gründen, kann man

auch über die burgenländische Vereinsförderung noch weitere

Hilfestellung bieten“, verrät Bruckner.

Fotos © Eva Maria Kamper

Leonie Huber ist eines der wenigen Mädchen in der Skateboard-Szene.

Umso beeindruckender sind ihre steile Lernkurve beziehungsweise

ihre professionellen Stunts nach nur zwei Jahren.

Skateboards brauchen Zuwendung. Jan hat sein Spezial-Werkzeug immer

dabei und versorgt auch die ganze Clique mit seinem Know-How.

Und finanzielle Unterstützung würde von der Skateboarder-

Gruppe sehnlichst erhofft werden, da für die Erneuerung des

rauen, suboptimalen Asphaltbodens am Riedlingsdorfer Skaterpark

geschätzt 20.000 Euro notwendig wären.

ReUse-Shops:

Retro, Vintage & Oldie but Goldie

Neulich war ich wieder in einem

dieser ReUse-Shops gibt’s eh

im ganzen Burgenland. Ich sage

euch, das ist eine wahre Fundgrube

für Second-Hand-Freaks.

Coole Sachen zum unschlagbaren

Preis von Kleidung über Technik

bis zu Original LPs. Wo gibt’s

denn das sonst noch?

HITS

80 ‘ s

Und alle Sachen

sind tip-top und

in einem super

Zustand. Ich finde

die ReUse-Shops

echt stark und

die Idee

very nachhaltig.

Weitere Infos findest

du unter

www.reuse-burgenland.at

www.bmv.at

JULI • AUGUST 2022

23


BERICHT

Fotos © Shutterstock / Nataliia Pyzhova

Das Beste

am Sommer

Kalt, aber dennoch zum Dahinschmelzen, Gegensätze könnten

nicht schöner sein. Wir sind gerade mitten in der Eissaison

angekommen. Was gibt es Genussvolleres, als sich an

einem heißen Tag mit einer oder mehreren Kugeln seiner

Lieblings-Süßspeise abzukühlen? Ja, zugegebenermaßen,

Eisessen ist schon etwas Feines. Wir möchten die kalte

Kult-Speise aber nicht nur verputzen, sondern auch einen

Blick hinter die Kulissen wagen. Jessica Geyer

Wissenswertes

Das Eis ist heiß natürlich

nicht wortwörtlich.

Über die Sommermonate

boomt das Geschäft in den

Eisdielen. Cremig, so wie

wir es heute kennen und

lieben, war das Eis aber nicht

immer. Angefangen hat es

vermutlich im alten China als

eine Art Sorbet, getoppt mit

Früchten und Honig. Den-Franzosen-sei-Dank,

gibt es seit dem

18. Jahrhundert unser Sahneeis,

wie wir es heute in den Eisdielen finden.

Kurzer Zeitsprung in die heutige Zeit. Herr

und Frau Österreicher schlecken circa

acht Liter pro Jahr. Das sind etwa 64

Kugeln. Dabei stellen sie sich vor der

Eistheke immer wieder die gleiche Frage:

„Und welche Sorte nehme ich mir jetzt?“

Laut Statista Austria haben 2021 die Sorten

Stracciatella, Vanille und Haselnuss das

Rennen um die beliebtesten Eissorten

gewonnen. Achtung, wer es schrill und

außergewöhnlich mag, kann seit neuestem

auch schon zu Sorten wie Zitrone-Wurstwasser,

Pizza oder Wodka-Limette für den

Extrakick greifen. Den Geschmäckern sind

nahezu keine Grenzen mehr gesetzt.

Trendentwicklung

Nachhaltigkeit, Tierwohl und Fitness

sind nicht nur in den sozialen Medien

auf dem Vormarsch. Auch beim Eis

spiegeln sich diese Trends wider. Um es

mit einem Satz zu beschreiben: „Vegan

ist cool“. Hierbei werden für die Erzeugung

Milchalternativen wie Soja, Hafer,

Kokos oder ähnliche verwendet. Die

Testphase wurde trotz aller Vorurteile mit

Bravour absolviert. Veganes Eis ist kaum

bis gar nicht mehr von „normalem“ zu

unterscheiden und findet großen Anklang.

Positiver Nebeneffekt: Durch die Milchalternativen

ist es auch für laktoseintolerante

Menschen perfekt geeignet. Außerdem

wird die Süßspeise nun immer öfter

kalorienärmer, zuckerärmer, dafür aber

proteinreicher hergestellt, um für den

Fitnesslifestyle von Familie Österreicher

geeignet zu sein.

Das Eis und die Gesundheit

Apropos Fitness, man muss natürlich nicht

sofort ein schlechtes Gewissen haben,

wenn man sich eine Kugel Schokoeis

gönnt. Zugegeben, Schoko hat zwar den

höchsten Fettgehalt aller Eissorten,

dennoch ist es vollkommen in Ordnung, es

sich zu genehmigen. Vielleicht trotzdem

gut zu wissen: Eine Portion der Sorte

Schokolade hat circa 120 Kalorien. Achtet

man auf die Figur, sollte man eher zum

Pappbecher greifen und auf Toppings wie

Schlagobers oder zusätzliche Streusel

verzichten. Und schließlich noch ein prima!

Faktencheck: Immer wieder kursiert im

Internet der Abnehm-Tipp, dass man beim

Eisessen Kalorien verbrennt, weil das

Aufwärmen des Eises im Körper Energie

kostet. Seien Sie versichert: Wäre das der

Fall wir würden dauerschlemmen!

Gewinnspiel

Gewinnspielfrage:

Wie viel Eis essen Herr und Frau

Österreicher pro Jahr?

Senden Sie die richtige Antwort

an redaktion@prima-magazin.at

Zu gewinnen gibt es eine Spezialität

vom Stadtwirt in Oberwart:

Crêpe mit Eis und Früchten

Wir verlosen 3 dieser schmackhaften

Desserts für je 2 Personen.

Das Gewinnspiel endet am 10. Juli

2022. Die Gewinner werden

verständigt und erhalten den

Gutschein per Post.

Foto © Der Stadtwirt

24 JULI • AUGUST 2022

www.prima-magazin.at


Kammel investiert rund 2,7 Mio.

Euro in Modernisierung

Mit einer großen Betriebsfeier, zu der neben

den Mitarbeitern auch Partnerfirmen,

Lieferanten und Freunde eingeladen waren,

eröffnete die Firma Kammel Ges.m.b.H. die

neue Produktionsanlage und die vergrößerte

Bürofläche in Grafendorf. Olga Seus

Die Produktionshalle von Kammel, in der sich

die Umlaufanlage befindet, wurde 2001

eröffnet, doch schon seit Längerem war klar,

dass nach 20 Jahren im durchgehenden

Doppelschichtbetrieb eine Erneuerung

dringend notwendig war. Dabei stand im

Fokus, den hohen Kammel-Qualitätsansprüchen

gerecht zu werden und mit der Modernisierung

auch für die Zukunft sicher

aufgestellt zu sein. Vor allem bei der Bewehrung

und bei der Schalung müssen schwere

Teile hochgehoben werden. Diese Arbeit

wurde bis jetzt per Hand erledigt. Dafür

werden nun Roboter eingesetzt, die das

Unfallrisiko minimieren. Das ist nur eines der

Beispiele der Modernisierung. „Die Sicherheit

für die Mitarbeiter war ein wesentlicher

Bestandteil des neuen Konzeptes“, erklärt

Geschäftsführer DI Bernd Strobl die gesamten

Erneuerungen. Beauftragt wurden für

den Zu- und Umbau fast ausschließlich

regionale Firmen, wobei auch vieles von der

Belegschaft selbst erledigt wurde. Hierbei

trat das zutage, was Strobl als den „Kammel-

Geist“ bezeichnet. Diesen „speziellen Zusammenhalt

aller“ lobte er besonders und dankte

dem gesamten Team im Zuge einer Feier. Das

Investitionsvolumen für die Halle belief sich

auf 1,9 Millionen Euro, dazu kamen 750.000

Euro für die neuen Büroräumlichkeiten, die

350 m 2 umfassen. Insgesamt wurden damit in

den letzten drei Jahren bei Kammel 7,2

Millionen Euro investiert.

Foto © Olga Seus

Pfarrer Alois Puntigam-Juritsch, Kammel-Geschäftsführer

Franz Strobl mit Ehefrau Andrea, Vizebürgermeister

von Grafendorf Bernd Winkler und Assistentin

der Geschäftsführung bei Kammel Silke Ehrenhöfler

Get on stage

Modeschau der Modeschule

Oberwart

Foto © LEXI

Die Zeit der COVID-19-Pandemie wurde in

der Modeschule Oberwart nicht nur im

Distance Learning verbracht, der Unterricht

fand auch in dieser Zeit natürlich unter

Einhaltung der jeweils geltenden Sicherheitsbestimmungen

in der Schule statt. Die

designten Modelle wurden nun im Rahmen

einer Schulmodeschau den zahlreich erschienenen

Projektpartnern aus der Wirtschaft,

Eltern und Freunden präsentiert und fanden

großen Anklang. Die Schülerinnen der

Modeschule Oberwart stellten nicht nur ihre

Kreativität, sondern auch ihr solides handwerkliches

Können unter Beweis. Zusätzlich

zeigte sich bei der Präsentation, dass der

Grundsatz „reduzieren, wiederverwenden,

selbermachen“ konsequent umgesetzt wird.

Dass bereits vor der Pandemie dem Handwerk

eine goldene Zukunft vorausgesagt

wurde, sei natürlich auch am Rande erwähnt!

JULI • AUGUST 2022

25


UNTERNEHMENSPORTRÄT

Martin Mößner (utb), Nicole Matsch (seier.com), Ingmar Ulreich (utb), Franz Kaltenecker (seier.com)

Wenn es genau

passen muss

utb Laser und Vermessungstechnik GmbH

setzt auf seier.com und damit auf persönlichen

Rundumservice in kreativen wie strategischen

Marketing-Bereichen.

Die Messlatte liegt hoch

Präzision, Flexibilität, Verlässlichkeit.

Das erwartet der Spezialist

für Laser und Vermessungstechnik

von seinen Geräten aber

auch vom Werbekonzept der

Firma seier.com, der utb seit

mehr als zehn Jahren vertraut.

Die Zusammenarbeit begann

2011 ein Jahr bevor utb die

neue Zentrale in der Industriestraße

26a in Oberwart bezog

und lebt seither davon, dass

beide Seiten genau wissen, was

sie tun.

„Die Messlatte liegt hoch“,

schmunzelt Ingmar Ulreich, einer

der drei utb-Geschäftsführer,

„doch das Seier-Team springt da

locker drüber, denn sie sind

kreativ und innovativ wie wir“.

Langzeitbeziehung

statt „Quickie“

Für Ulreich und seine beiden

Partner Hannes Wagner und

Martin Mößner stehen die

Kundenbedürfnisse und der

Servicegedanke im Fokus. Diese

Einstellung teilt Robert Seier,

Inhaber von seier.com: „Meine

Mitarbeiter und ich sind immer

nah am Kunden, um zu erkennen,

was er braucht. Deshalb ziehen

wir Langzeitbeziehungen einem

Quickie vor“, scherzt er. Denn

Fotos © seier.com

www.utb.at

gegenseitige Wertschätzung und

wechselseitiges Vertrauen sind

für ihn das Produkt des „Sichaufeinander-Einlassens“.

Expertise mit Drive und

persönlichem Touch

Der Leitspruch „Wenn es genau

passen muss“ beschreibt neben

dem Slogan „Unsere Technik

begeistert“ das Credo von utb,

das seier.com in Strategie, Design

und Entwicklung mit dem

richtigen Drive umsetzt. Ob

Website (www.utb.at), Webshop,

Drucksorten, Messestand-Design,

Merchandise-Artikel, Social

Media-Betreuung inklusive

Newsletter oder PR-Texte der

Vermessungsprofi ist beim

Werbeprofi immer gut beraten.

„Mittlerweile haben wir auch

einen coolen Image Spot

produziert, von dem Ingmar

mindestens genauso begeistert

ist wie wir“, freut sich Franz

Kaltenecker, der als Key Account

Manager seit der ersten Stunde

Ansprechpartner für den Kunden

ist und den persönlichen

Umgang schätzt.

Seine Kollegin Nicole Matsch

gibt ihm recht: „Neben

Stabilität und Effizienz,

die sich durch eine

langjährige Zusammenarbeit

ergeben und von

denen beide Seiten profitieren,

ist die Sympathie ein

großer Pluspunkt. Und die passt

bei den Burschen von utb auch.“

Das Kompliment gibt Ingmar

Ulreich gerne zurück. Er möchte

seier.com auch in Zukunft als

starken Partner an seiner Seite

wissen, damit Österreichs

Spezialisten für Verkauf, Service

& Reparatur von Vermessungstechnik

weiterhin messbare

Erfolge verzeichnen.

seier.com

7503 Großpetersdorf

Ungarnstraße 10

T +43 (0)3362 4010

[email protected]

Image Spot für utb in Kooperation mit

den Oberwart Gunners.

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26 JULI • AUGUST 2022

www.prima-magazin.at


INTERVIEW

Wolfgang

Horwath

Ausstellung im OHO

4. Juli 202215. Juli 2022,

916 Uhr & nach Vereinbarung

Persönliche Führung von Er gilt als Epiker

Wolfgang Horwath: des Bildes und

0664/76 55 193 vereint das geschriebene

Wort mit der

Malerei. Wolfgang

Horwath ist einer der Gründungsväter des

OHO. Dieses Haus ist eine Leidenschaft,

sagt er. Seine Arbeiten gehen jedoch weit

über die Provinz hinaus. In Galerien in

Seoul, Paris, London hat er ausgestellt. Im

renommierten Lentos in Linz. Die Liste ist

lang. In der Kleinen Galerie im dritten

Wiener Bezirk ist er ebenso daheim. Die

„Künstlergruppe Burgenland“ hat er nach

Jahren des Stillstands wiederbelebt. Den

70. Geburtstag verbringt Wolfgang

Horwath im OHO mit einem Fest. Und

natürlich zwischen seinen Bildern.

In einem Interview in einer Tageszeitung

haben Sie gesagt: „Das OHO ist

wie mein Kind.“ Das war 2015, kurz

nachdem Sie Obmann des Hauses

wurden und Sie haben diese Funktion

erst Ende des Vorjahres abgegeben. Sie

waren bei der Gründung 1987 dabei.

Gab es Momente, wo Ihnen dieses Kind

über den Kopf gewachsen ist?

Wolfgang Horwath: Diese Zeit, als ich

Obmann war, war davon geprägt, administrativ

und wirtschaftlich einige Dinge

zu verbessern. Der Vorstand war ja mit

Leuten besetzt, die sich gut auskennen

etwa Laurids Schloffer oder Jürgen

Pokorny, der ja noch immer im Vorstand

ist. Wir haben einiges erneuert, aber es

war völlig unkünstlerisch in meiner

Ausrichtung. Denn künstlerisch hatte sich

das OHO positiv entwickelt. Das Haus der

Kunst hat inhaltlich gut funktioniert.

Es gibt ein literarisches Buch über Sie

von Siegmund Kleinl: „Skripturen des

Unbequemen. Der Künstler Wolfgang

Foto © Lexi

Ein genuiner

Unbequemer wird 70.

Wolfgang Horwath

Horwath.“ In der Kurzbeschreibung

heißt es: „Nicht jeder Mensch, der

etwas zu Papier oder auf die Leinwand

bringt, ist ein Künstler, nicht alles, was

ausgestellt wird, ist Kunst. (…) Wer

aber sagt in diesem Land, was Kunst,

was Literatur ist?“ Wer urteilt denn

nun über die Kunst?

Das ist schwierig. Kunst ist unheimlich

komplex und es gibt keine Definition

dafür. Genauso wenig wie für Liebe. Man

sagt, Kunst ist grundsätzlich nutzlos, aber

niemals sinnlos. In einer kapitalistischen

Gesellschaft ist es ein Problem, wenn

Nutzloses produziert wird. Also muss

man Kunst nützlich machen und macht

sie zu Geld. Kunst wird also zu einem

Markt einem spekulativen und deregulierten

Markt. Und da ist es schwierig,

inhaltliche Werte zu setzen. Es ist schwierig,

Kunst zu beurteilen, denn egal, wie

viel man von Kunst versteht, es bleibt

immer eine persönliche Präferenz, ob

einem etwas gefällt.

Dennoch entscheiden Geldgeber

auch politische Geldgeber darüber,

was Kunst ist und was letztendlich

dann auch gefördert wird.

Man geht davon aus, dass der Anteil an

Kunstinteressierten in der Gesellschaft

bei einem Prozent liegt. In einem solchen

Raum wie hier tut man sich unheimlich

schwer. Wien ist da natürlich anders,

denn da schaut ein Prozent anders aus.

Die Bewertung der Kunst von Seiten des

Nicole Mühl

Geldgebers ist mit dem Erfolg verbunden.

Also etwa wie viele Menschen man zu

einer Ausstellung bringt. Was man

verkaufen kann etc. Hier im OHO kann

man Kunst im didaktischen Bereich

ansiedeln. Es geht darum, Kunst zu

vermitteln und den Leuten zu zeigen, was

es hier alles gibt mit einem regionalen,

nationalen und vielleicht auch internationalen

Aspekt. Wir bringen nicht Kunst

aus New York herein, aber Kunst aus

anderen Bundesländern und auch junge

Kunst, wie es erst im Juni in einer

Ausstellung zu sehen war. In diesem Sinn

würde ich mir mehr Interesse wünschen.

„Das Buch“ so heißt die Beschreibung

des Werkes von Siegmund Kleinl

weiter, „will deutlich machen, warum

im Unterschied zu vielem, was produziert

wird, die Arbeiten von Wolfgang

Horwath genuine Kunstwerke sind.“

Wenn ich an Wolfgang Horwath denke,

denke ich besonders an die Werke, wo

sich Text und Bild überlagern. Sie

haben im Juli 2022 hier im OHO eine

Ausstellung, die mit Ihrem 70. Geburtstag

zusammenfällt. Hat dieses

Ereignis die Werke beeinflusst?

Man kann einem solchen Ereignis (70.

Geburtstag) schwer ausweichen. Man

muss etwas machen. Also dachte ich, dass

das OHO das Haus für mich ist, wo ich ein

Fest machen will. Erst in zweiter Linie gibt

es eine Ausstellung dazu.

Nun, ein Fest von Wolfgang Horwath

mit leeren Wänden geht wohl nicht.

Nein, es hätte den Charme eines Bahnhofs.

Also hänge ich meine Arbeiten der

letzten Jahre auf. Der 2. Juli ist ein Tag der

offenen Tür für Freunde und Bekannte.

Ab Montag, dem 4. Juli, ist dann die

Ausstellung zu besichtigen. Ich öffne

sozusagen mein Depot.

www.horwathwolfgang.at

JULI • AUGUST 2022

27


Foto © Karin Weingrill

GESUNDER

GENUSS

von Karin Weingrill MA

Expertin für vegane Ernährung

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Beereneis

am Stiel

Vegan, laktosefrei, glutenfrei

Zutaten für 6 Stück:

300 g Beeren nach Wahl

(Himbeeren, Heidelbeeren,

Erdbeeren, Brombeeren)

Zubereitung:

1. Banane schälen und gemeinsam mit den Beeren, dem

Soja-Skyr, dem Agavendicksaft und der gemahlenen Vanille

im Standmixer pürieren.

2. Das Ganze in die Eis-am-Stiel-Formen füllen, das Holzstäbchen

nicht vergessen und für mindestens 4 Stunden oder am

besten über Nacht im Gefrierschrank lassen. ENJOI!

28 JULI • AUGUST 2022

200 g Soja-Skyr

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Neckenmarkt: Tage der offenen Kellertür!

Die Neckenmarkter Winzer öffnen ihre Keller und

laden zur Verkostung ein. Ausgerüstet mit einem

Weinglas und dem Fahnenschwinger aus Keramik

dem Wahrzeichen des Ortes tauchen Sie in die

spannende und fantastische Welt des Weines ein.

An diesen Tagen kann man hautnah die Gastfreundschaft

der Neckenmarkter Winzer und die preisgekrönten

Weine erleben.

Im Blaufränkischland, dort wo die

Sonne ein bisschen öfter scheint

als anderswo, liegen die Neckenmarkter

Weinberge direkt an

der ungarischen Grenze. Der

Blaufränkische ist hier der Star

unter den Rotweinen und hat

eine sehr lange Tradition.

Eröffnet werden die Rotweintage

Neckenmarkt am Donnerstag,

19.30 Uhr, mit einem Platzkonzert

und der Weinverkostung am

Dorfplatz.

Am Freitag und Samstag gibt es

von 11.00 bis 18.00 Uhr die

Möglichkeit, die Betriebe zu

besuchen und im Rahmen der

offenen Kellertür die feinen

Weine samt typischen Schmankerln

zu verkosten.

Am Abend wird dann bei der

Weinkost wieder feinste Unterhaltungsmusik

geboten.

www.wbv-neckenmarkt.at

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JOSH.

Live 2022

SOMMERSPASS AM

ÖKOPARK HARTBERG

Support: Chris Steger/ Six Gin

19. August

Beginn: 19:00 Uhr

Einlass: 18:00 Uhr

Tickets:

Ö-Ticket

Open Air FÜRSTENFELD, Augustinerplatz

> Interaktive Ausstellungen

> Familienworkshops

> Blick ins Mikroskop

> Fische füttern

> Familienkino

> Ninja Active Area

www.oekopark.at

Foto © Carina Antl

JULI • AUGUST 2022

29


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Geschäftsführerin

Sabina Kasumovic

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Wir lieben alte Häuser.

Sich von einem Haus zu trennen, fällt meist schwer. Deshalb entscheiden sich viele Erben dafür, das Haus lieber leer

stehen zu lassen, bevor sie es verkaufen. Doch der Zahn der Zeit nagt sehr schnell an der Substanz. Das Haus verfällt.

Die KSM Immobilien GmbH kauft mit ihrer Partnerfirma, der IBAU GmbH, auch sehr renovierungsbedürftige Häuser.

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MitarbeiterIn zum Maschinenrüsten (40 Wochenstunden ab € 1.650,33 brutto)

KunststoffformgeberIn (40 Wochenstunden ab € 1.650,33 brutto)

KunststofftechnikerIn (40 Wochenstunden ab € 2.293,08 brutto)

TechnikerIn in der Qualitätssicherung (40 Wochenstunden ab € 1.867,93 brutto, Sebersdorf)

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in Tag- oder Nachtschicht, Sebersdorf)

Einstiegsgehalt/-lohn laut KV mit Bereitschaft zur

Überbezahlung bei entsprechender Qualifikation.

E.L.T. KUNSTSTOFFTECHNIK & WERKZEUGBAU GMBH

A-8240 Friedberg, A-8272 Sebersdorf, Telefon: +43 3339 22820, E-Mail: [email protected]

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JULI 2022

Detaillierte Informationen zu diesen

Veranstaltungen auf www.oho.at

Kartenreservierung unter

+43 3352 38555 oder [email protected]

Alle Veranstaltungen finden im

Offenen Haus Oberwart, Lisztgasse 12 statt.

Fr., 1.7. 20:30 Uhr

„BACK TO THE ROOTS“ BLUES MIT JIM KAHR

Blues-Konzert

Eintritt: VVK € 20, / AK € 24, (ermäßigt VVK € 18, / AK € 22,)

Fr., 8.7. 20:30 Uhr

SOMMERKONZERT IM GASTGARTEN

GERHARD ALTMANN UND BAND

Konzert, Lesung und Weinverkostung

Eintritt: VVK 12, / AK 15, (ermäßigt VVK 10, / AK 12,)

4. bis 15.7.

AUSSTELLUNG „WOLFGANG HORWATH“

Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag zwischen

9:00 und 16:00 Uhr, vor Veranstaltungen und nach

Vereinbarung zu besichtigen.

Eintritt frei

* Ermäßigte Kartenpreise gelten für:

OHO-Mitglieder, Ö1-Club-Mitglieder, AK-Card,

Schüler*innen, Lehrlinge, Student*innen,

Zivil- & Präsenzdiener*innen.

Auf www.oho.at finden Sie einige Veranstaltungen,

Filme, Theaterstücke etc. als Stream zum Nachschauen.

Viel Vergnügen damit!

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