INSITE 2018
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INSITE
HOTEL BAYERISCHER HOF – DAS MAGAZIN
8
DREI STERNE
FÜR MÜNCHEN
Jan Hartwig
INTERVIEW
Sofia Coppola
Raum &
Zeit
Fashion im neuen
Süd-und Nordflügel
GESCHICHTE
120 Jahre Volkhardt
TRAVEL
Die Liga der
außergewöhnlichen
Gentlemen
Ikonen
Szenen, Interviews, Premieren und Geschichten
EDITORIAL
ENGLISH VERSION
FOTO ANJA WECHSLER
DEAR GUESTS
Mother Earth keeps on turning and
perhaps we spend too much time
looking into the future, not really
heeding the fact that it’s the past
that harbours most of our treasured
fellow human beings as well as
trail-blazing events performed by
pioneers, scientists or role models,
not forgetting our own personal
heroes. The latter might change in
the course of a lifetime but what
they have achieved remains for us
to emulate. Like beacons they light
the way ahead for us and prove
that is worthwhile to pursue our
dreams and to do our utmost to fulfil
them. As our guests you are fortunate
enough to be entering the
world of de luxe hotels which is
also brimming with such personalities.
This issue of our magazine is
dedicated to introducing you to
trailblazers who have impressively
created completely new worlds.
Here on the Promenadeplatz we too
are bent on regaling you with a
continuous stream of innovations
so that the Hotel Bayerischer Hof,
now run by the fourth generation of
my family, embodies the present
giving you a taste of the future.
Iconic visionaries who have influenced
our thinking and enterprises
here at the hotel include our chef
de cuisine Jan Hartwig who has
hung on tight to his dreams, bringing
honour upon us in the form of
three Guide Michelin stars for our
hotel’s Restaurant Atelier. I’m also
pleased to tell you that our latest
refurbishment project has been
completed: 28 new guest rooms
and junior suites and a to date
unique complex, our Penthouse
Garden Suite with over 350 square
metres high above Munich’s rooftops,
await you in the recently renovated
south and north wing of the
Hotel Bayerischer Hof (please go to
the detailed description further on).
Hopefully our icons will inspire you
too. Let the past be your wellspring
and please enjoy all the pleasures
that life has to offer.
Liebe Gäste,
die Welt dreht sich unaufhörlich, unsere Blicke
sind meist in die Zukunft gerichtet, dabei vergessen
wir oft und gerne, dass unsere Schätze nicht selten
in der Vergangenheit liegen: Personen und deren
bahnbrechende Taten, geschaffen von Pionieren,
Forschern oder Leitfiguren – bis hin zu unseren ganz
persönlichen Helden. Diese mögen sich im Laufe
eines Lebens zwar ändern, was bleibt, ist aber stets
deren Schaffen, das uns animiert, es ihnen gleichzutun.
Wie Leuchtfeuer zeigen sie uns den Weg und
beweisen, dass es sich lohnt, an unsere ganz persönlichen
Visionen zu glauben und alles daranzusetzen,
dass diese ebenfalls zur Realität erwachen.
Sie als Gäste können sich somit glücklich schätzen,
denn auch die Welt der großen Hotellerie ist
reich an solchen Persönlichkeiten. Dem Motto dieser
Ausgabe folgend, stellen wir Ihnen einige dieser
Persönlichkeiten vor, die auf eindrucksvolle Art und
Weise ganz eigene, neue Welten geschaffen haben.
Aber auch am Promenadeplatz stehen die Uhren
nicht still. Es ist unser Bestreben, Sie mit kontinuierlichen
Neuerungen zu erfreuen, damit man im Hotel
Bayerischer Hof, dem Haus, das meine Familie für Sie
in der nun mittlerweile vierten Generationen führt,
heute schon das Morgen spürt.
Ic on s
Dass es sich lohnt, an Träumen festzuhalten, zeigt
auch unser Chef de Cuisine Jan Hartwig. Ihm ist gelungen,
worauf München, nach Eckart Witzigmann
und seit nun fast einem Vierteljahrhundert, gewartet
hat: Für unser Restaurant Atelier hat er die höchste
kulinarische Auszeichnung erkocht – drei Sterne im
Guide Michelin. Unser ganz persönlicher Held!
Auch freut es mich, Ihnen an dieser Stelle mitteilen
zu können, dass wieder einmal eine weitere
große und zukunftsweisende Umbaumaßnahme Gestalt
angenommen hat: 28 neue Zimmer und Junior
Suiten, sowie ein beispielloses Ensem ble: unsere
Penthouse Garden Suite, mit über 350 Quadratmetern,
hoch über den Dächern Münchens, warten auf
Sie im neu geschaffenen Süd- und Nordfügel, welchen
wir Ihnen auf den folgenden Seiten ausführlich
vorstellen möchten.
Lassen Sie sich somit von unseren Ikonen inspirieren,
schöpfen Sie aus der Vergangenheit und genießen
Sie bitte das Leben, wie und wo auch immer
es Ihnen begegnet.
IHRE / YOURS
INNEGRIT VOLKHARDT
2018 INSITE 3
CONTENT
content
ISSUE 2018
48
6 SHOPPING GUIDE
Masters & Pieces
14 POINT OF VIEW
Volker Schlöndorff
16 INTERVIEW
Sofia Coppola
20 HOTEL NEWS
Heaven’s Gate
28 FOOD & WINE
Zwei hoch Drei
Two times Three
46
20
34 TRAVEL
Die Liga der außergewöhnlichen
Gentlemen
Premier league hotels
40 HOTEL STORIES
Ikonen zu Gast
Iconic attraction
48 FASHION
Durch Raum & Zeit
56 HEALTH
Bruno Reichart
46 HOTEL STORIES
Thomas Wildfeuer
28
58 TRAVEL
Kitzbühel – Hole in One
64 HOTEL STORIES
120 Jahre Familie Volkhardt
Guardians of tradition
68 POINT OF VIEW
Nina Ruge
70 ART
Exhibitions 2018
74 JAZZ
Jazz Legenden
Jazz Legends
76 INTERVIEW
Thomas Pekny
78 HOTEL STORIES
Anton Mertl
80 FOOD & WINE
Living Legends
64
82 GUESTBOOK
Hoffentlich bis bald
We hope to be back soon
90 POINT OF VIEW
Marie Waldburg
92 SOCIETY
Get Together
STANDARDS
3 Editorial
88 Auszeichnungen / Awards
89 Impressum / Imprint
98 Latest news
FOTOS JOACHIM BALDAUF, STEFAN BRAUN TITEL JOACHIM BALDAUF MODE TALBOT RUNHOF & CADA
INSITE 2018
CELEBRATING 50 YEARS
OF DESIGN COLLABORATION
“TO BE, NOT TO SEEM”
VIVIANNA TORUN BÜLOW-HÜBE
GEORG JENSEN FLAGSHIP-STORE MAFFEISTRASSE 4 MÜNCHEN GEORGJENSEN.COM +49 89 24 20 46 90
Tischleuchte TOM DIXON, über ambientedirect.com
SHOPPING
MASTERS
&PIECES
Photography KOSTA POTEZICA
Still Styling ALEXANDER HOFMANN
Schuhe RIANI
Tasche CANDICE BAGS
von AIGNER
2018 INSITE
SHOPPING
FOR
L O V E R S
Und alles nur einige wenige Schritte entfernt
vom Hotel Bayerischer Hof
Black&
White
Dieser Ring stammt aus der Kollektion
Ventaglio von DE GRISOGONO,
in Fächerform aus Weißgold mit
schwarzen und weißen Diamanten
A sophisticated start to the season:
this fan-formed white-gold ring
with black and white diamonds from
the Ventaglio Collection by
DE GRISOGONO
Golden
GEORG JENSEN feiert die 50-jährige
Age
Zusammenarbeit mit Vivianna Torun
Bülow-Hübe, einer der prägendsten
Silberschmiedinnen aller Zeiten.
Ihre Savannah Kollektion kombiniert
wunderschön geschliffene Edelsteine
mit klassischen, reinen Formen.
Anlässlich des Jubiläums hat Georg
Jensen die bestehende Kollek tion
erstmalig in 18 Karat Gelbgold und
Roségold aufgelegt
Georg Jensen celebrates 50 years in
partnership with silversmith Vivianna
Torun Bülow-Hübe by complementing
the exquisitely cut jewels and classical
purist lines of her Savannah
Collection
GEORG JENSEN
Flagship-Store,
Maffeistraße 4,
Tel. 089/24204690,
georgjensen.com
DE GRISOGONO,
gesehen bei Wempe,
Maximilianstraße 6
Tel. 089/291299,
degrisogono.com
SAFARI
Time!
In strahlenden Grüntönen und trendig exotischen Mustern ziehen
RIANISTAS diesen Sommer alle Blicke auf sich. Dezent und zurückhaltend
oder bunt und auffällig kombiniert bietet der Trend unzählige Kombinationsmöglichkeiten.
RIANI erhältlich im RIANI Store München, bei
Lodenfrey, Ludwig Beck und weiteren exquisiten Partnern
Brilliant shades of green and trendy exotic patterns are sure to make
RIANISTAS an eyecatcher this coming summer. Sundry combinations
possible. Can be viewed at the RIANI store, Lodenfrey and Ludwig Beck
in Munich
RIANI, Windenmacherstraße 2, Tel. 089/46257799, riani.de
LOVE!
#AIGNERLOVE An einem Modell kommt man in der Kollektion von AIGNER nicht
vorbei: die „Jada Bag“. Mit dem trapezförmigen Format knüpft sie an AIGNER’s
charakteristische Bestsellerlinien an. Die Special-Variante der „Jada“ kommt in
Black, mit bunten, kontrastierenden Lederbesätzen, LOVE-Schriftzug aus Strasssteinen
und markanten Stitchings. Sie ist laut und extravagant – leise geht anders!
Love with sequins. Latest AIGNER eyecatcher: a trapezoid “Jada Bag” which reflects
Aigner’s characteristic styling. The special black version blows its own trumpet with
variegated braiding, sequined LOVE lettering and distinctive stitching.
AIGNER, Theatinerstraße 45, Tel. 089/30702066, aignermunich.com
FOTOS PR
INSITE 2018
SHOPPING
Vase Alvar Aalto von IITTALA, gesehen bei Ambiente Direct
Ringe und Kette aus der Collection ICONIC von POMELLATO
2018 INSITE
Vase ALFREDO
von GEORG JENSEN
Ring und Ohrringe von
DE GRISOGONO
SHOPPING
Tasche Marlene von Maison HÉroÏne
2018 INSITE
SHOPPING
Uhr „Diamond Twister WAVE“ von RICHARD MILLE aus Weißgold mit Diamanten und Onyx,
Socken von FALKE
Acqua di
BAVIERA
Inspiriert durch die Jahrtausend alte
bayerisch-italienische Verbundenheit, steht
ACQUA DI BAVIERA für eine neue Parfumkultur
aus Bayern. Das exklusive Eau de
Parfum „Monaco Donna“ ist eine Hommage
an die Münchner Dame – eine elegante Komposition
aus spritzigen Zitrusnoten, geheimnisvollem
Weihrauch und würzigem Zimt,
abgerundet durch unwiderstehliche Moschusnoten
und süße Vanille. Ein unverwechselbarer
Duft voller Wärme und Sinnlichkeit!
ACQUA DI BAVIERA symbolises the long lasting
bond between Italy and Bavaria. Exactly that is
represented in its fragrance “Monaco Donna”
– a beautiful homage to Munich’s ‘grande dame’.
An elegant blend of fruity lemon with a hint
of mysterious incense and spicy cinnamon,
rounded up with an irresistible touch of musk
and sweet vanilla.
A wonderfully distinctive fragrance – full of
warmth and sensibility!
ACQUA DI BAVIERA, acquadibaviera.com
N°1
Diese Kaschmirstrumpfhose von FALKE
ist aus feinstem, zweifädigem Kaschmir
gearbeitet und damit besonders weich
und angenehm zu tragen. Fußspitze
und Ferse sind für besonders lange
Haltbarkeit zusätzlich verstärkt,
die feine handgekettelte Spitze sorgt
für eine optimale Passform
These finely woven, twin-thread cashmere
tights by FALKE are wonderfully supple and
a perfect soft fit, with a reinforced toe-tip
and heel for durability
FALKE, im gutsortierten Fachhandel,
falke.com
Home
Sweet home
Im Living Department des OBERPOLLINGERS findet man von Porzellan,
Papeterie, Reiseartikeln, bis hin zu Entertainment Gadgets, alles was das Interior-
Herz begehrt. Und wer zwischendrin eine Kaffeepause einlegen möchte, kann
das an der eigenen Milchbar machen
The department store Oberpollinger’s “Living” section stocks tableware, stationery,
travel items and every entertainment-linked gadget to make a geek’s day.
When browsing and purchasing reach saturation point, a welcome break at the
Milk Bar beckons
OBERPOLLINGER, Neuhauser Straße 18, Tel. 089/290230, oberpollinger.de
FOTOS PR, ROMAN THOMAS
INSITE 2018
SHOPPING
STATE
of the
ART
Im 250. Jahr der MAISON HENNESSY
gestaltete der britische Designer Tom
Dixon den Hennessy X.O für eine sehr
exklusive Auflage und bereichert so
die Tradition des Cognac-Hauses mit
dieser kühnen wie modernen und
eindrucksvollen Kreation
Maison Hennessy, in its 250th year,
British designer Tom Dixon creates
the exclusively limited edition of
Hennessy X.O in a daring, modern
and impressive creation and enriches
the tradition of this cognac house
MAISON HENNESSY, nur im
ausgesuchten Fachhandel erhältlich,
hennessy.com
AS
TIME
GOES BY
Für RICHARD MILLE ist ein Zeitmesser dann perfekt,
wenn es ihm gelingt, das Innere und das Äußere der Uhr
auf komplexe und vollständige Weise miteinander zu
vereinen. Die neue RM030 EMEA EDITION verbindet
ikonisches Design und Technik auf das Vortrefflichste
For Richard Mille the height of perfection is attained if a
timepiece’s interior and exterior intricately dovetail.
The new RM030 EMEA EDTION combines it in perfection
RICHARD MILLE, Maximilianstraße 34,
Tel. 089/ 45221300,
richardmille.com
The
EXCLUSIVE
Shopping experience
Außen dezentes Understatement, im Inneren begeisternde Vielfalt: Nur wenige Schritte
vom Hotel Bayerischer Hof, in einem Ensemble aus denkmalgeschützter und moderner
Architektur, verbergen sich die FÜNF HÖFE – Münchens eleganteste Shoppingpassagen, mit
mehr als 60 Stores, Bars und Restaurants. Über 40 davon finden Sie in München nur hier –
von internationalen Fashionlabels bis zu ehrwürdigen Traditionsgeschäften. Ein weiteres
Highlight: die renommierte Kunsthalle München, 2018 mit der theaterhaft inszenierten
Ausstellung „Du bist Faust“ (23. Februar bis 29. Juli)
Close to the Hotel Bayerischer Hof, in Munich’s core of listed Baroque buildings, is an elegant
complex of shopping arcades, the “Fünf Höfe” with 60 stores, restaurants and bars, and nearby,
for a break from shopping, the Kunsthalle with the exhibition “Du bist Faust” (23.2. – 29.7.)
FÜNF HÖFE, Theatinerstraße 15, Tel. 089 / 24449580, fuenfhoefe.de
POINT OF VIEW
MEIN MÜNCHEN
Wer einmal in München gelebt oder gewirkt hat, hat nicht selten eine ganz besondere
Beziehung zu unserer Stadt aufgebaut. In dieser Ausgabe von InSite erinnert sich
Regie-Legende Volker Schlöndorff an seine Zeit in der bayerischen Landeshauptstadt
VON VOLKER SCHLÖNDORFF
München ist für mich immer noch die
heimliche Hauptstadt der 1960er Jahre,
die Wiege des jungen Deutschen
Films, ein kleiner intimer Ort, in dem jede Zufallsbegegnung
schicksalsträchtig wurde. Als
Claude Chabrol 1960 im Hotel Bayerischer Hof
einen Deutschen Filmpreis für sein Erstlingswerk
Schrei wenn Du kannst entgegennahm,
sagte er, dass er dem Deutschen Film viel verdanke.
Die versammelte Crème de la Crème
brach daraufhin in schallendes Gelächter aus.
Chabrol meinte natürlich Murnau, Pabst und
Fritz Lang, und die vielen anderen berühmten
deutschen Exilanten.
Ich war aus Paris gekommen, als Regieassistent
bei Letztes Jahr in Marienbad. Zuerst
kam ich mir in München wie ein Außenseiter
vor, aber immerhin gab mir dieser Sommer einen
Vorgeschmack auf die permissive society,
die sich mit Erfindung der Pille anbahnte und
sich in München schneller ausbreitete als im
großbürgerlich strengen Paris.
Die Leute schienen ihre Zeit in Biergärten
und in den Isarauen zu verbringen. Die Malerin
Hanna Axmann unterhielt in Schwabing
eine Art bajuwarischen Mini-Salon, wo Siggi
Sommer, der Bildhauer Brenninger, der Schriftsteller
Herbert Asmodi, der noch unverheiratete
Fürst von Thurn und Taxis und eine schier
endlose Reihe gut aussehender junger Frauen
verkehrten.
Volker Schlöndorff, Ikone des Deutschen Films
Ermutigung empfand ich durch den überall
spürbaren Beginn des jungen Deutschen Films,
Alexander Kluge empfahl mir, einen anderen
Neuling kennen zu lernen: In einem Kellerraum
steht ein Schneidetisch, der Leni Riefenstahl
gehören soll. Ein junger Mann, Typ romantischer
Jüngling, dem Idealismus, Ekstase
und Witz, besser Aberwitz, auf die hohe Stirn
geschrieben stand, zeigte mir Sequenzen aus
einem seiner ersten Kurzfilme. Es ist Werner
Herzog. Beide sind wir sehr erregt, fast feierlich,
aber keine Spur ängstlich bei dem Gedanken,
bald unserer Berufung zu folgen und
deutsche Regisseure zu werden.
Ein paar Jahre später. Schäumendes Bier,
Weißwürste in dampfenden Schüsseln und
ein paar junge Leute an einem Holztisch. Es
sind neben Werner, seine Frau Martje, Herbert
Achternbusch, Margarethe von Trotta, Hans
Prescher vom Hessischen Rundfunk und ich,
wahrscheinlich auch Reinhard Hauff und Peter
Fleischmann. Werner hat uns gerade im Kino
Leopold die erste Kopie von Aguirre, der Zorn
Gottes gezeigt. Inzwischen waren wir eine Art
verschworene Bruderschaft, München unser
Spielplatz. Meine Darsteller für den Jungen
Törless fand ich im Big Apple auf der Leopoldstraße,
eine angesagte Disco. Margarethe von
Trotta traf ich in Landshut bei der Premiere von
Peter Fleischmanns Jagdszenen aus Niederbayern.
Sie trug einen sehr knappen Minirock
aus grünem Samt und ein eng anliegendes gestreiftes
Leibchen, Carnaby Street am Siegestor.
Anita Pallenberg hat diese Röcken plus Federboa
dann zu einem Stil erhoben, den auch Brian
Jones trug, wenn er nicht gerade in einer Nazi-
Uniform über die Leopoldstraße ging.
Ein paar Tage vorher hatte ich ihn bei einem
Theatertreffen in den Kammerspielen in
seinem Stück Bremer Freiheit gesehen. Seine
ganze Anti-Theater-Truppe gefiel mir. Es war
ein Ensemble, das anders agierte und anders
sprach, als sonst in einem Theater üblich. Es
war wie im Film, aber auf der Bühne. Am selben
Abend noch hatte er mich in ein Kino im
Stadtteil Lehel mitgenommen, wo er nach Mitternacht
seinen ersten Film Liebe ist kälter als
der Tod zeigte.
Ich weiß, ich weiß, das klingt alles sehr
nostalgisch, aber so war das München von damals
nun mal.
MY MUNICH – BY VOLKER SCHLÖNDORFF
To me, Munich will always remain the cosy
Murnau and Fritz Lang. I had arrived from
Werner Herzog, an imaginative idealist at
Wrath”. The “Big Apple” disco abounded
little capital of the Swinging Sixties and the
Paris as director’s assistant on “Last Year in
the cutting edge of the young German film
with amateur talent for my own “Young Tör-
young German Film, where every chance
Marienbad”. At first I felt an outsider but
scene. We were both excited but not over-
less”. At a Fleischmann première I got to
encounter smacked of destiny. When in
that summer gave me a foretaste of the
awed by the prospect of a career as film di-
know Margarethe in a scant green velvet
1960, in the Hotel Bayerischer Hof, Claude
Chabrol thanked the jury for his German Film
Award for “Les Cousins”, saying he was indebted
to German film-makers, there was
laughter from cinema’s upper crust gathering.
But he was referring to emigrés like
“permissive society” that was brewing faster
in Munich than Paris.
Painter Hanna Axmann hosted a salon for
the likes of columnist Siggi Sommer, sculptor
Brenninger and lots of pretty young
women. Alexander Kluge introduced me to
rector. A few years later: a bunch of us
round a wooden table, quaffing beer and
munching veal sausages. Werner, his wife
Martje, Margarethe von Trotta and probably
Peter Fleischmann. Werner had treated us
to a first showing of his “Aguirre, God’s
miniskirt – a look complemented by Anita
Pallenberg with a feather boa, and sometimes
worn by Brian Jones when he was not
striding down Leopold Strasse in Nazi uniform:
Carnaby Street goes to Munich.
A different Munich from today.
FOTO AGENTUR SABINE BRAUER
INSITE 2018
www.riani.de
INSITE 2018
FOTO PR
INTERVIEW
Der Stern von Sofia Coppola ist schon längst
S
über Hollywood aufgegangen. Und strahlt
heller denn je. Im Sommer 2017 kam sie an
die Isar, weil das Münchner Filmfest die
Regisseurin mit einer Retrospektive ihrer sechs
Spielfilme ehrte. Aber natürlich auch, um
über ihren neuesten Film „Die Verführten” zu
sprechen. Eine gute Gelegenheit, im
Gespräch ihr durchaus bewegtes Leben
Revue passieren zu lassen
INTERVIEW ULRICH LÖSSL
O
FA I
COPPOLA
2018 INSITE
INTERVIEW
Lautlos wie eine Katze betritt Sofia Coppola
die Suite des Hotels Bayerischer Hof in München.
Freundlich lächelnd nimmt sie Platz und bestellt
beim Zimmerservice einen Espresso. Sie ist gertenschlank
wie ein Model, trägt eine weiße Bluse mit
feinen blauen Streifen und schwarze Jeans. Im
Interview untermalt sie ihre Antworten gerne mit
graziösen Gesten. Sie wirkt völlig unaufgeregt, ja fast
sanft. Und es dauert nicht lange, da öffnet sie sich
trotz ihrer Introvertiertheit auch privaten Fragen.
Mrs. Coppola, Sie scheinen ein Faible für Luxushotels
zu haben. Zumindest was Ihre Filme betrifft:
„Lost in Translation“ spielt fast ausschließlich im
Park Hyatt von Tokio, „Somewhere“ im Chateau
Marmont …?
… nicht zu vergessen der Episoden-Film New York
Stories: Als Teenager habe ich im Filmsegment meines
Vaters (Francis Ford Coppola; A.d.Red.) mitgespielt,
Leben ohne Zoe. Gedreht wurde im berühmten
New York Plaza. Ein tolles Hotel. Aber meine
Vorliebe für schöne Hotels beschränkt sich nicht nur
auf Filme! (Lacht) Auch im wirklichen Leben genieße
ich den Luxus und die Exklusivität eines so wunderbaren
Hotels, wie zum Beispiel hier gerade. Und wissen
Sie, was das Beste daran ist? Meine Mutter Eleanor
ist auch hier. Ich werde sie nach unserem
Gespräch treffen, habe sie schon länger nicht gesehen
und ich freue mich sehr auf unser Wiedersehen.
Ihre Mutter ist mit ihrem eigenen neuen Film „Paris
kann warten“ auf dem Filmfest. Sie hat gerade erzählt,
dass sie durch Ihren Film „Lost in Translation“
ermuntert wurde, endlich einmal selbst Regie zu
führen. Und das mit 80 Jahren! Bewundernswert.
Das ist aber lieb von ihr. Das hat sie mir noch gar
nicht gesagt. Es hat mich schwer beeindruckt, dass
sie sich in ihrem reifen Alter diesen Traum erfüllt
hat.
In Ihrer Familie scheinen die Künstler-Gene sehr rege
zu sein. Ihr Vater wurde als Filmemacher fünf mal mit
dem Oscar ausgezeichnet; Sie selbst haben einen für
„Lost in Translation“ bekommen. Ihr Großvater war
Musiker und Komponist, Ihre beiden Cousins Nicolas
Cage und Jason Schwartzman sind Schauspieler …
Ja, in meiner Familie scheint die Kreativität und der
Hang zum künstlerischen Schaffen irgendwie in
unserer DNS eingeschrieben zu sein.
Sie waren schon als Kind sehr oft bei Dreharbeiten
Ihres Vaters dabei. Was haben Sie denn in der „Filmschule
Francis Ford Coppola“ gelernt?
REGAINED IN TRANSLATION
Sofia Coppola is one of Hollywood’s
brightly shining stars. At the Film Festival
in 2017 a retrospective of her six
films to date was held, and she talked
about her latest, “The Beguiled”. She
glides into the suite in the Hotel Bayerischer
Hof with noiseless feline
grace and with a friendly smile. Her
manner is calm, friendly and gentle.
She is said to be introverted but soon
she opens up about her private life.
InSite: You seem to have a soft
spot for grand hotels in your films.
“Lost in Translation” was set almost
entirely in Tokyo’s Park Hyatt
and “Somewhere” in the Chateau
Marmont …?
Sofia Coppola: In real life too I love the
luxury of a great hotel, like the one
we’re in now. My mother is staying
here too. I haven’t seen her for ages
and we’ll be able to have a long chat.
Your mother’s busy promoting her
very own debut as director,
“Paris can wait”. At the age of
eighty – amazing! She told us that
“Lost in Translation” encouraged
her to do so.
That’s kind of her. She never told me
that.
Creativity runs in your family. Your
father with his five Oscars, you
with yours for “Lost in Translation”,
your grandfather was a
composer …
Creative talent seems to be imprinted
in our DNA.
As a child you experienced your
father on set. What did the
Francis Ford Coppola School of
Movies teach you?
Everything! In particular all the technical
details. And I heed his key piece
of advice: always be authentic!
Has the name Coppola helped you?
It’s been a case of pros and cons.
Essentially my work has to convince
people.
In “The Godfather, Part III” your
father cast you as Mary Corleone.
Why didn’t you stick to acting?
I pretty well stumbled into that part
because my father needed a substitute
for Winona Ryder. But I already
knew then that my real talent lay in
writing and directing.
Have other directors or actors influenced
you?
(Lacht) Alles! Ich habe meinem Vater jahrelang beim
Filmemachen über die Schulter schauen können. Da
habe ich wirklich alles gelernt, was man in Punkto
Film lernen kann. Natürlich haben wir auch sonst
immer sehr viel über das Filmemachen geredet.
Über die technischen und theoretischen Dinge. Aber
nichts geht über die Praxis. Als ich meinen ersten
Film machte, wusste ich tatsächlich genau, was ich
zu tun hatte. Der vielleicht wichtigste Ratschlag, den
mir mein Vater bezüglich meiner Arbeit jemals gegeben
hat, lautet: „Sei immer so authentisch wie möglich“.
Diesen Rat versuche ich bei allem zu beherzigen,
was ich tue – ob es Schreiben, Fotografieren
oder Filmen ist.
Es gehört sehr viel Mut dazu, in die Fußstapfen eines
so berühmten Vaters zu treten.
Sicher, aber jedes Kind muss sich doch von den
Eltern emanzipieren. Das ist also nichts Besonderes.
War es eigentlich immer ein Vorteil, den Namen
Coppola zu tragen?
Das kann ich nicht sagen. Es gab Vor- und Nachteile.
Aber ich heiße nun einmal so. Ich kann ihn ja
schwerlich ändern. Mir war wichtig, dass ich durch
meine Arbeit überzeuge. Und das ist mir bisher,
glaube ich, ganz gut gelungen.
Mit 17 Jahren haben Sie auch unter der Regie Ihres
Vaters in „Der Pate III“ Mary Corleone gespielt. Warum
sind Sie eigentlich nicht bei der Schauspielerei
geblieben, sondern Regisseurin geworden?
In diesen Film bin ich mehr oder weniger hineingestolpert.
Mein Vater brauchte sehr schnell Ersatz für
Winona Ryder, denn die hatte kurzfristig absagt. Also
hat er mich gefragt, ich habe ihm den Gefallen getan.
Aber ich habe schon damals gespürt, dass meine
Interessen und Stärken wohl eher anderswo liegen,
nämlich im Schreiben und Regieführen.
Das Filmfest in München
ehrte Sofia Coppola 2017 mit
einer Retrospektive
INSITE 2018
INTERVIEW
Sie haben dann ziemlich schnell Ihren ganz eigenen,
oft sehr intim wirkenden Stil gefunden.
Es war mir sehr wichtig, eine eigene Handschrift zu
haben. Und die formt ja bekanntlich das Leben. Ich
war immer offen für andere Menschen und Dinge
und habe mich dadurch sicher auch beeinflussen
lassen. Außerdem habe ich schon immer sehr viel
gelesen, Musik gehört und mich für Kunst interessiert.
Auch das viele Reisen.
Hatten Sie je Vorbilder?
Sicher gab es Filmemacher und natürlich auch
Schauspieler, die ich bewundert habe. Doch das ging
nie so weit, dass ich darüber meine eigene Persönlichkeit
vernachlässigt oder gar aufgegeben hätte.
Ich finde diese geistige Unabhängigkeit sehr wichtig.
Vor allem, wenn man selbst etwas Originelles schaffen
will.
Bei Ihrem Vater waren sicher unzählige Hollywoodstars
zu Gast. Wer hat sie denn als junge Frau
am meisten beeindruckt?
Sie werden lachen: Das waren nicht die bekannten
Hollywood-Ikonen, sondern eher Kameramänner,
Drehbuchautoren oder Produktionsdesigner. Ich
habe mich schon sehr früh für die praktische Seite
des Filmemachens interessiert.
Kein Filmheld, bei dem Sie schwach wurden?
Nein, nicht wirklich. Wie gesagt, ich habe viele Menschen
für ihr Talent bewundert. Und mit einigen
hatte ich inzwischen ja auch das große Vergnügen
zusammenarbeiten, wie zum Beispiel mit Nicole
Kidman, Colin Farrell und jetzt auch wieder Kirsten
Dunst in Die Verführten.
Und natürlich mit Scarlett Johansson und Bill Murray
in Lost in Translation. Okay, für Bill Murray
schwärme ich immer noch über die Maßen. (Lacht)
Ich gestehe: Wenn ich ein Mann wäre, dann wäre ich
gerne Bill Murray.
Stimmt der Eindruck, dass Sie nur die Filme machen,
die Sie auch wirklich machen wollen?
Ja! Danke, dass Sie das ansprechen.
Eine Familie, der das Genre
Film im Blut zu liegen
scheint: Eleanor, Francis
Ford und Sofia Coppola
The ones I admire, but art, music, my
travels, in other words life in general,
have honed the style I’m known for.
Being intellectually independent is
paramount.
Plenty of Hollywood stars were
guests at your father’s. Which of
them impressed you most in your
youth?
Not the famous icons but rather camera
men, script writers and
designers.
Did you never fall under the spell
of any of those matinée idols?
Not really, but if I were a man, I’d
want to be like Bill Murray.
You seem to follow your principles
when making a film. Is it hard to
keep one’s integrity in Hollywood?
That’s always tricky, but I’m like my
„Wenn ich ein Mann
wäre, dann wäre ich
gerne Bill Murray. “
ich mit Leidenschaft führe, solange es Sinn macht.
Ich habe mich allerdings auch schon mit Studio-
Bossen überworfen und bin aus Projekten ausgestiegen.
Aber bei Die Verführten war alles so, wie ich es
wollte. Deshalb bin ich auch sehr glücklich darüber.
Denn worum geht es beim Filmemachen, wenn
nicht darum, seine künstlerischen Visionen umzusetzen?
Welche ist wohl Ihre seelische Grundtönung?
Süße Melancholie. Ich glaube, ich bin gern melancholisch.
Und ich bin immer noch ziemlich schüchtern.
Ich öffne mich nur sehr engen Freunden wirklich.
FOTO AGENTUR SABINE BRAUER, PR
Schwierig, in Hollywood Integrität zu bewahren?
Ich bin fest davon überzeugt, dass man Integrität
einfach hat – oder nicht. Und ich kann eben nicht
anders. Wenn ich einen Film mache, dann muss ich
voll und ganz hinter ihm stehen können.
Das heißt auch, dass ich mir die Kontrolle darüber
nicht aus der Hand nehmen lasse. Bitte keine faulen
Kompromisse! Integrität habe ich bei meinem Vater
gesehen und höchstwahrscheinlich auch von ihm
geerbt. Aber einen Film genau so machen zu können,
wie man ihn sich künstlerisch vorstellt, das ist
immer sehr schwer. Das ist immer ein Kampf, den
father: no compromising! I’ve walked
out on studio bosses, but in the case
of “The Beguiled” no one tinkered
with my vision.
What’s your prevalent mood?
Sweet melancholy. Nothing lasts forever.
Even the beautiful flowers in my
mother’s garden wither.
How do you relax?
Perhaps in a bubble bath. Here in my
suite right after our chat.
Woher rührt denn Ihre Melancholie?
Vielleicht weil ich weiß, dass alles einmal ein Ende
hat. Nichts ist ewig. Ein Beispiel: Meine Mutter hat
einen wunderschönen Garten, in dem ich mich,
wenn ich Zeit habe, sehr gerne aufhalte. Aber auch
da verblühen die Blumen, und die Pflanzen beginnen
zu welken.
Und wie regenerieren Sie sich nach einem langen
Arbeitstag am liebsten?
(Lacht) Vielleicht mit einem duftenden Schaumbad
gleich hier, in meinem Hotelzimmer?
2018 INSITE
HOTEL NEWS
HEAVEN’S
Nach eineinhalbjähriger Umbauphase eröffnet das Hotel Bayerischer Hof
den neuen Süd- und Nordflügel. Das Ensemble, gestaltet von Axel Vervoordt,
erstrahlt über fünf Stockwerke und wird von der einzigartigen
Penthouse Garden Suite gekrönt
GATE
PHOTOGRAPHY BENJAMIN MONN C/O KRISTINA KORB AUTOR MAXIMILIAN VON DORFEN
PENTHOUSE GARDEN SUITE
Eine neue Dimension des Wohnens.
350 Quadratmeter, mit eigenem
Spa-Bereich, zwei Schlafzimmern,
einer Küche und Bar, umschlossen
von einer Rund-um-Terrasse.
Auf Wunsch auch mit persönlichem
Butler-Service
2018 INSITE
HOTEL NEWS
M
an kann sich den guten Dingen im Leben auf ganz
unterschiedliche Art und Weise nähern. Der Deutsche
geht dabei sehr gerne empirisch vor, ein Essen
in einem besternten Restaurant wird dabei gerne
komplett in seine Bestandteile zerlegt, analysiert, um
dessen Aromenwelten fast schon wissenschaftlich zu
erforschen. Kann man so machen, muss man aber
nicht. Denn, die guten und schönen Dinge haben nur
eine Aufgabe: Sie müssen die Seele berühren. Nicht
mehr, nicht weniger. Und genauso verhält es sich
auch mit der Architektur, dem Design oder der Innenausstattung
neuer oder renovierter Räume. Man
sieht es, man fühlt es – Perfektion spricht seine ganze
eigene Sprache, jenseits aller Worte.
Und so versteht es sich auch, warum zwischen
Hotelinhaberin Innegrit Volkhardt und Axel Vervoordt
in den letzten Jahren eine Liaison entstanden
ist, die zum wiederholten Male in einer großen Umbaumaßnahme
des Hotels Bayerischer Hof zum Ausdruck
kommt. Dem Alten neues Leben einhauchen –
Denken und Handeln zweier Personen vereinen sich
ARTEMPO – wenn aus
Zeit Kunst wird.
Natür liche Materialien,
die reich an Geist sind,
symbolisieren die philosophischen
Überzeugungen
von Wabi:
Schönheit findet sich
in Unvollkommenheit
und Authentizität
MAGIC TOUCH
In architecture, interior design and
fashion there is a German tendency
to analytically break a success story
down to its very last detail -
which perfection can do without. It
touches the soul. One can see and
feel it.
That is why hotel proprietor Innegrit
Volkhardt and interior designer
Axel Vervoordt have cooperated yet
again in a massive project which
meant complete restructuring of
the Hotel Bayerischer Hof's south
and north wing. The latter's fourth
to seventh storeys were demolished
and replaced above the
Komödie theatre by an entirely new
five-floor block, including an eighth
storey with its unique rooftop Penthouse
Garden Suite. Axel Vervoordt's
design is a departure from his
former refurbishments. The colour
schemes for the linen on beds, sofas
and armchairs etc. use subdued
shades of blue, beige and terracotta.
Single pieces of antique furniture
seem to have been dipped in a
well of eternal youth. The individual
simplicity of each room is further
heightened by lamps designed by
Japanese ceramic artist Kosi Hidama
and a smattering of matching
vessels.
Thanks to ten years of Vervoordt's
„magic touch regarding historical
projects“ (Innegrit Volkhardt) there
was no need for architectural tenders.
Vervoordt has a portfolio full
of other prestigious clients, including
Yves St. Laurent, Calvin Klein,
Sting and the Tribeca Penthouse
Suite in Robert De Niro's Greenwich
Hotel, his own Renaissance
palace 's-Gravenwezel and his Kanaal
studios in Antwerp.
Falk Volkhardt, the present owner's
father, had the 500-seat Komödie
built in honour of his mother, operetta
singer Irene Schachinger.
Vervoordt's masterpiece above the
theatre, topping the five new storeys,
is the 350-square-metre Penthouse
Garden Suite. This gem, with
its own separate entrance and
auf unnachahmliche Weise in diesem Credo. Der
neueste Coup dabei: Der neue Süd- und Nordflügel.
Ein Mammutprojekt, das in seinen Dimensionen
eher einen kompletten Neubau assoziiert, Begriffe
wie Umbau oder Renovierung umschreiben
das, was hier passiert ist, nur sehr unzulässig. Denn
die bestehenden Stockwerke, von der vierten bis zur
siebten Etage, wurden zur Gänze abgetragen, ein
komplett neuer Gebäudeteil mit fünf Stockwerken
wurde oberhalb des Theatersaals der Komödie statt
derer errichtet, eine achte Etage kam zusätzlich neu
hinzu. Hoch über den Dächern Münchens entstand
so dort die einzigartige Penthouse Garden Suite.
Axel Vervoordt
Es wundert also nicht, dass Innegrit Volkhardts Entscheidung
auch bei diesem Bauvorhaben von
Anfang an feststand, denn nach den erfolgreichen
Kooperationen mit Vervoordt in den letzten zehn Jahren
war ein sonst üblicher Architektenwettbewerb
nicht mehr nötig. „Sein Feingefühl für historische
Bausubstanzen, seine Intuition für Farben und Materialien
und seine professionelle Art und Weise, Projekte
anzugehen und durchzuführen, waren nur einige
der Gründe, welche zu einer wiederholt erneuten
Zusammenarbeit führten“, so die Hotelinhaberin.
Bei diesem Projekt heben sich die neuen Räumlichkeiten
in ihrer Stilgebung jedoch deutlich von der
bisherigen Gestaltungssprache der in den letzten
Jahren renovierten Zimmer und Suiten im Hotel Bayerischer
Hof ab – Axel Vervoordt implementiert hier
bewusst ein eher dezentes und zurückgenommenes
Design. So sind beispielsweise die Leinen stoffe der
Betten, Sofas, Sessel, Stühle und der Kissen in hellen
oder dunklen Natur- und Erdtönen, von beige bis
taupe, gehalten. Bei dem aus antikem Holz gefertigten
Mobiliar, ob Tisch, Kommode, Nachtkästchen,
Schreibtisch oder Regal, kamen nur Einzelstücke
zum Einsatz, die Künstler aus Vervoordts Werkstatt
haben jedem Möbelstück neues Leben eingehaucht.
Die unterschiedlichen Lampen, gestaltet von dem japanischen
Keramikkünstler Kosi Hidama, sind ebenfalls
Einzelstücke und wurden in Vervoordts Werkstatt
speziell angefertigt. Jedes Zimmer besticht somit
durch Individualität in seiner Gestaltung und Farbgebung;
die Schlichtheit und die Ruhe, welche diese
Räume ausstrahlen, werden jeweils durch einige wenige
Keramikvasen und Gefäße akzentuiert.
Zwar ist Axel Vervoordt eher dafür bekannt, eigentlich
nur private Häuser, Wohnungen und Schlösser
zu gestalten, mit der Realisierung der Tribeca
Penthouse Suite in Robert De Niros Greenwich Hotel
und den zahlreichen Umgestaltungen im Hotel Bayerischer
Hof vervollständigt er nun die Liste seiner raren,
öffentlich zugänglichen Projekte.
Doch was macht den diskreten, den unverwechselbaren
Stil eines Axel Vervoordt so begehrenswert?
SWEET DREAMS
Im Herzen der Stadt aufwachen, hoch
über den Dächern und mit Blick auf die
Türme der Frauenkirche: eine neue, wie
auch einzigartige Dimension Münchens
Einer der Schlüsselbegriffe hierbei lautet: Authentizität.
„I love everything that is very real“ vertraute Vervoordt
der internationalen Ausgabe des Magazins AD
Architectural Digest vor einigen Jahren an. Die Magie
und das sichere Gespür Axel Vervoordts entstehen
aus tiefer Überzeugung. Er selbst ist dabei, mit seinem
von ihm kreativ gestaltetem Umfeld und Wirkungsbereich,
das beste Aushängeschild für diese
Auffassung von Stil. Sowohl auf seinem Privat-Schloss
’s-Gravenwezel, einem Renaissance-Anwesen, als
auch in seinen Werkstätten, dem Kanaal in Antwerpen,
zeigen Einrichtung und Charakter dieser Räume
die Intensität, Raffinesse und Gemütlichkeit, die seine
Interieurs so unverkennbar machen.
Die Liste seiner Kunden ist somit nicht nur lang,
sondern auch besonders illuster: Yves Saint-Laurent,
Rudolf Nurejew, Calvin Klein, Sting und viele mehr
schätzen seine leisen, gemütlichen und vor allem inspirierenden
Inszenierungen.
flanked by a terrace with a spectacular
rooftop panorama, encompasses
the whole of the eighth floor and
comprises spacious living and dining
rooms with an adjacent kitchen,
an open fireplace with a comfy
sofa, two de luxe bedrooms, each
with its own bathroom, as well as a
spa zone which includes a sauna,
steambath, a massage & rest area
and a cardiocross-trainer. The terrace
on three sides of the penthouse,
has a Japanese-style hot
tub and a profusion of plants, some
of them climbers - an ideal refuge
for a spot of soothing relaxation.
Dieses neue Projekt beschreibt Axel Vervoordt selbst
mit den Worten: „Jedes Zimmer soll einen Ruhepol
darstellen. Die Möbel und die ausgewählten Objekte
sind sehr einfach und diskret, alle aber authentisch.
Die Farben des Teppichs und der Wände harmonieren
perfekt, wie eine monochromatische Box. Die
Wände sind mit natürlichen, erdigen Pigmenten bedeckt
und neues Leben wurde alten, minimalistischen
Möbeln eingehaucht.“
Penthouse Garden Suite
Das Highlight des neuen Gebäudeteils ist mit über
350 Quadratmeter die Penthouse Garden Suite – ein
Juwel, den gesamten achten Stockwerk umfassend,
mit eigenem, separaten Zugang und umgeben von
einer weitläufigen Dachterrasse samt spektakulärem
Blick über Münchens Dächer. Diese Suite verfügt über
einen großzügigen Wohn- und Essbereich mit eigener
Küche und angeschlossener Bar, einem offenen
2018 INSITE
INSITE 2018
LEINEN, HOLZ & STEIN
Alle Stoffe sind in hellen oder dunklen Natur- und Erdtönen, von beige bis taupe, gehalten. Das Mobiliar, alles Einzelstücke, wurde aus
einem abgeschnittenen Baumstamm und einer Steinplatte gefertigt. Für die Bäder kam exklusiver Valverde-Naturstein zum Einsatz
HOME AWAY FROM HOME
Der große Esstisch aus Axel Vervoordts Werkstatt bietet für sechzehn Personen Platz und wurde mit dem Gedanken geschaffen,
alle Gäste dieser Suite an einem Ort zu vereinen. Der offene Kamin sorgt für Gemütlichkeit vor der einladenden Sofa-Landschaft
HOTEL NEWS
FIT FOR LIFE
Neben Sauna, Dampfbad,
Massageliege
und Hot Tub sorgt ein
Kardiocrosstrainer
für Entspannung und
Gesundheit
Kamin vor einem lauschigem Sofa, zwei luxuriösen
Schlafzimmern mit direkten Zugängen zu den eigenen
Badezimmern, sowie einem persönlichen Spa-
Bereich inklusive Sauna, Dampfbad, Massage- und
Loungebereich und einem Kardiocrosstrainer.
Die eigene Terrasse, die die Suite auf drei Seiten
umschließt, weist einen Hot Tub nach japanischen
Vorbild auf und bietet dank der großflächigen Begrünung
mit zahlreichen Kletterpflanzen und Sitzlandschaften
viele gemütliche Rückzugsmöglichkeiten.
Bei der Auswahl der Farben und Materialien lehnt
sich die Einrichtung der Suite an die Räume im Südflügel
des Gebäudes an. Lediglich die Bodengestaltung
unterscheidet sich maßgeblich, acht Meter lange
Holzlatten aus Eichenholz verleihen den Fluren
und den Wohnbereich einen ganz eigenen Charakter.
Durchgäng auch die Fenster, die alle großzügig
bis zum Boden reichen. Die Metallfensterrahmungen
sind in Bronze gehalten, Jalousien ermöglichen mittels
eines elektrischen Mechanismus auf Wunsch
eine komplette Abdunkelung der Räume, ansonsten
akzentuiert ein heller Vorhang aus Leinenstoff das
einfallende Licht.
Die Penthouse Garden Suite kann auch inklusive
The Seventh Floor als das Penthouse Garden Ensemble
The suite's colour scheme and materials
are in keeping with those in
the south wing of the building. Only
the flooring differs, the eight-foot
long oakwood boards imparting a
unique character to the hallways
and living area. There is a generous
sweep of window pane, with
bronze framework, right down to
the floor. If so wished, Persian
blinds operated by an electric
mechanism can plunge the interior
into complete darkness. Otherwise,
daylight that enters is enhanced by
a brightly hued linen curtain.
The Penthouse Garden Suite can
also be booked in combination with
the whole of the seventh floor,
bringing living space in nine rooms,
with their own entrance, to a total
of 575 square metres.
You see it, you feel it!
gebucht werden und verfügt dann über einen eigenen
Zugang, mit neun Schlafzimmern, bei einer finalen
Gesamtfläche von 575 Quadratmetern.
Ein Ort, der Geschichte atmet
In der Nachkriegszeit lies Falk Volkhardt zu Ehren seiner
Mutter Irene Schachinger, eine gefeierte Operettensängerin
ihrer Zeit, an dieser Stelle ein Theater mit
über 500 Sitzplätzen erbauen – die heutige Komödie.
Der gesamte Gebäudeteil fiel allerdings dem Zweiten
Weltkrieg zum Opfer, beim Neuaufbau kamen dann
in den darüberliegenden Stockwerken gleich eine
Vielzahl neuer Zimmern hinzu, welche letztmalig
1994 renoviert wurden.
Doch was in den letzten Monaten hier nun entstanden
ist, sprengt schon einmal die eine oder andere
Vorstellungskraft – dank Axel Vervoordts Stärke,
Neues zu verdeutlichen, ohne am zeitlosen Geist des
Hauses Verrat zu üben. Liegt es doch der Inhaberin
Innegrit Volkhardt besonders am Herzen, dass sich
das Hotel Bayerischer Hof als großes und preisgekröntes
Luxushaus mit den Besten messen kann, um sich
stets im Dienst am Gast immer neu zu erfinden, um
sich ständig weiterzuentwickeln.
Man sieht es, man fühlt es …
INSITE 2018
RUHE UND SCHLICHTHEIT
wohnt den Räumen inne.
Unterstrichen wird dies durch
ein Kunstwerk von Dominique
Stroobant und einem Stalagmiten
aus der chinesischen
Provinz Gansu
2018 INSITE
FOOD
ZWEI hoch3
Staffelübergabe auf höchstem kulinarischen Niveau:
1994 verlor München die drei Sterne, Eckart Witzigmann schloss
seine Aubergine – 2017 holte Chef de Cuisine Jan Hartwig
diese Auszeichnung, die renommierteste, die der Guide Michelin zu
vergeben hat, für das Atelier im Hotel Bayerischer Hof zurück.
InSite lud beide zu einem exklusivem Gespräch ein, Rückblicke
und Ausblicke inklusive …
TEXT ANDREAS M. JUCHELKA FOTOS STEFAN BRAUN
2018 INSITE
FOOD
J
an Hartwig: Sehr verehrter Herr Witzigmann, wenn
ich eines vorwegnehmen darf, mir ist es sehr, sehr
wichtig, dass Sie heute einen vergnüglichen Abend
haben werden. Es ist mir eine Freude und eine Ehre,
dass Sie unserer Einladung gefolgt sind.
Eckart Witzigmann: Und … wir werden sicherlich
gut essen und uns auch gut unterhalten.
InSite: Herr Witzigmann, was ist Ihnen spontan durch
den Kopf geschossen, als Sie gehört haben, dass Jan
Hartwig vor einigen Tagen den dritten Stern bekommen
hat?
EW: Ich muss ganz ehrlich sagen, ich war gar nicht
so überrascht. Ich hatte aber nicht auf dem Schirm,
dass er das in bereits in nur drei Jahren geschafft hat.
Ich glaube, nur noch Joël Robuchon ist dies auch
gelungen, bei mir hat das etwas länger gedauert.
TWO TIMES THREE
IIn 1994, after Eckart Witzigmann
closed his Aubergine, Munich lost its
only restaurant with three Michelin
stars. In 2017 Jan Hartwig, chef de cuisine
of the Hotel Bayerischer Hof’s Atelier,
won the top Michelin award back
for the Bavarian capital. InSite invited
both chefs to a tour d’horizon through
past, present and future.
JH: It’s an honour to welcome you, esteemed
Mr. Witzigmann, to an evening
which, hopefully, will be to your satisfaction.
EW: I’m pretty sure we’ll enjoy
good food and conversation. InSite:
Mr. Witzigmann, how did you react to
the news a few days ago that Jan
Hartwig had been awarded a third star?
EW: I wasn’t at all surprised, colleagues
had predicted it. I hadn’t realised it took
him only three years, only equalled I
think by speedy Robuchon. I was slower
(laughs). JH: Though I hadn’t done anything
particularly different between
second and third star. Michelin’s man in
Germany, Flinkenflügel by name, just
repeated what he said the time before:
“carry on the great work”. EW: Hear,
(lacht) Aber man hat sich immer wieder im Kollegenkreis
hochlobend über Jan geäußert, viele haben
dies prognostiziert.
JH: Obwohl ich eigentlich zwischen dem zweiten
und dritten Stern eklatant nichts anders gemacht
habe. Ich glaube auch nicht, dass dies das Richtige
gewesen wäre. Herr Flinkenflügel, Chef des deutschen
Guide Michelin, hat zu mir beim dritten Stern
das Gleiche gesagt, wie, als ich den zweiten erhalten
habe: „Machen Sie einfach so weiter, Sie sind auf
einem super Weg.“
EW: Was ich nur bestätigen kann …
JH: Sicherlich versucht man, sein Profil zu schärfen,
versucht fokussierter zu arbeiten, man entwickelt
sich und vertieft dabei sein Können. Ich möchte jeden
Tag lernen.
EW: Die Drei-Sterne-Welt ist für Jan ja nicht so neu.
Schließlich war er bei Sven Elverfeld, Klaus Erfort
und Christian Jürgens – drei mal Drei.
InSite: Herr Witzigmann, Sie sagten einmal in einem
Interview, bei den Gebrüdern Haeberlin und bei
Paul Bocuse haben Sie gelernt, worauf es wirklich
ankommt.
EW: Bei beiden wurde mir vermittelt, dass das Produkt
das Wichtigste in der Küche ist. Ohne Bewußtsein
für gute Qualität, Liebe zum Detail und für die
Ernsthaftigkeit bei der Arbeit ist auch der ambitionierteste
Koch zu nichts fähig – und natürlich darf
die Gastfreundschaft nicht vergessen werden.
Sicherlich einer der
Höhepunkte in Jan
Hartwigs Karriere:
Der Besuch von
Eckart Witzigmann
im Atelier, seiner
Wirkungsstätte
Die ersten Amuse-Bouche werden serviert: ein Profiterole
mit Kräutercreme und gebeizter Makrele, ein
Passionsfruchtbaisser mit Rauchfischmousse, Staudensellerie
und Felchenkaviar, sowie Erdartischocke
(Topinambur), rote Zwiebel und kandierter Orangenschale
in knusprigem Frühlingsrollenteig.
JH: Ein kleines kulinarisches Statement zum Anfang,
wobei man sich da aber auch zurücknehmen muss.
Ich hatte einmal, ganz am Anfang meiner Zeit hier
im Atelier, den Fehler gemacht, ein Falafel zum Auftakt
zu servieren, richtig kräftig, zu kräftig. Das wurde
mir auch seitens des Guide Michelins mitgeteilt, ich
finde es gut, dass solche Hinweise erfolgen.
EK: Sie sind im Dialog mit dem Guide?
JH: Die Möglichkeit gibt es, Herr Flinkenflügel bietet
an, sich die Dossiers gerne persönlich anzusehen,
um Einblick in die Testberichte zu nehmen. Hatte
ich nach dem zweiten Stern gemacht, werde ich jetzt
auch wahrnehmen. Ich möchte wissen, wie kongruent
meine mit deren Ansichten sind. Schließlich will
ich mich weiterentwickeln, möchte morgen besser
sein als gestern.
EW: Das ist die richtige Einstellung. Die drei Sterne
zu bekommen ist eine Sache, ab jetzt gilt es, diese
auch zu behalten.
INSITE 2018
Da werden Kindheitserinnerungen wach: Spinat und Ei, geadelt duch feinsten Alba-Trüffel
InSite: Und das jenseits jeglicher Modeerscheinungen
EW: Apropos, ich muss bemerken, dass es (leider)
heute den Trend gibt, dass vieles nur lauwarm auf
die Teller kommt.
JH: Liegt mit Sicherheit an der Konzeption, ein Teller,
der mit 40 Handgriffen angerichtet wird, ist logistisch
gar nicht anders machbar. Ich bin auch kein Freund
davon, aber wenn das bei acht von zehn Gängen
passiert, vermisse ich da in der Tat etwas – etwas
Wärmendes.
EW: Besonders die skandinavische Küche ist dafür
anfällig.
JH: Wenn ich kurz unterbrechen darf, der nächste
Gang, wenn wir schon beim Thema sind, sollte bitte
heiß genossen werden.
Aufgetragen wird ein Kalbsherz auf Kapernschaum
mit Perlgraupen, gepickelten Perlzwiebeln, Edamame-
Boh nen und Gemüse-Brunoise in einer Champagner-
Velouté mit Pommerysenf.
EW: Das klingt gut, für mich das erste Mal, dass ich
so eine Kombination esse, Herz mit Graupen. Man
muss eben eine eigene Handschrift haben, diese
kann man hier klar erkennen.
JH: Ein Gericht aus dem aktuellen Menü, der Jahreszeit
entsprechend, deftig und doch elegant. Kalbsherz
ist für mich einfach ein ganz wunderbares Produkt.
EW: Wie man sieht, einen subtilen Geschmack kann
man sich nicht antrainieren, den muss man haben,
das ist eine Gabe. Zwar ist es heute durchaus ein
Trend, internationale Stile zu fusionieren …
JH: … was aber schnell zu Lasten der Klarheit gehen
kann. Generell mache ich mich gerne von regionalen
Grenzen frei, die Welt hat soviel tolle Produkte,
warum sollte ich beispielsweise auf eine Sojasauce
verzichten?
EW: Heimat und Region, alles wunderbar und schön,
aber man sollte das Korsett nicht zu eng schnüren.
Das hier ist ein wunderbarer Einstieg, es ist einfach
hear. Jan’s no stranger to the three-star
world. After all he had Sven Elverfeld,
Klaus Erfort and Christian Jürgens as
mentors: three times three. InSite: Mr.
Witzigmann, you once said that brothers
Haeberlin and Paul Bocuse taught
you cooking’s nitty-gritty. EW: I learnt
the essentials from them: the all-important
product, an eye for detail, diligence
and the skill to be a caring host. – The
hors d’oeuvres are served: profiterole
with herbal crème and pickled mackerel,
a passion fruit meringue with smoked
fish mousse, narrow-leaved celery with
caviar, as well as artichoke à la
Topinambur, red onions and candied
orange peel in crisp spring roll dough –
JH: A brief culinary statement for starters.
Nothing too hefty – like the falafel
I once served as Atelier newcomer.
That mistake was pointed out to me by
the Guide Michelin. EW: Do you keep
in touch with the Michelin people?
JH: Mr. Flinkenflügel let me have a look
at my test file after the second star.
I’ll use the opportunity this time too. It
shows me to what extent their view
and mine tally. EW: What counts is
keeping those three stars. EW: One of
today’s new trends seems to be serving
food lukewarm. JH: That’s probably because
a dish in the making is handled
some forty times. My cue: the next dish
should be eaten nice and hot. – Veal
heart on caper foam is served, with
pearl barley, pickled pearl onions, Edamame
beans, and vegetable brunoise
wichtig, ein Menü dramaturgisch aufzubauen, dieser
Gang macht neugierig. Wunderschön.
JH: Danke.
InSite: Es fällt auf, das einst klassisch exklusive Produkte,
wie französische Foie gras, Kaviar oder Hummer
immer mehr von den Karten der internationalen
Spitzenrestaurants verschwinden, dafür findet sich
zunehmend eher Unbekanntes auf den Tellern, wie
das Kalbsherz hier, oder ein Nierenzapfen, krosser
Schweinebauch etc.
EW: Ich habe das schon 1970 im Tantris gemacht,
und in der Aubergine mit drei Sternen habe ich
Schelte und Kritik dafür bekommen, aber von den
Gästen auch Lob. Nose to Tail, wie das heute heißt,
ist und war für mich nie neu.
JH: Ich begrüße diese Rückbesinnung sehr, ein Steinbutt
mag großartig sein, eine Makrele oder eine
Sardine aber eben auch. Generell: Einfache Produkte
gibt es nicht, nur gute oder schlechte.
Als nächster Gang wird eine Demeter-Ei serviert, mit
Alba-Trüffel, kross gebratener Hendlhaut, Lardo di
Colonnata, Spinat und einer Fontina-Creme.
EW: Herrlich. Da werden Erinnerungen wach – anfangs
der 1980er mein Klassiker. Es freut mich, dass
dieses Gericht immer noch auf den Karten zu finden
ist und von meinen Kollegen modifiziert wird, einmal
gebackenes Ei, ein anderes Mal pochiertes Ei oder
wie hier bei Herrn Hartwig jetzt, mit Trüffel.
JH: Ei, Spinat, so kennt man es von zu Hause, ein
Leibgericht meiner Jugend, der Trüffel adelt diesen
Gang lediglich.
EW: Wunderbar, das hier könnte eines meiner Leibgerichte
werden!
JH: Ich bin der Meinung, ich kann nur Dinge kochen,
die mir auch selber gut schmecken, sonst könnte ich
es nicht mit Liebe zubereiten, könnte ansonsten
nicht dahinterstehen.
2018 INSITE
RUBRIK
EW: Es dauert seine Zeit, seinen Stil zu finden. Am
Anfang ist man gerne ein wenig überkreativ, man
darf aber nie am Gast vorbeikochen.
JH: Wie man sieht, das Produkt ist und bleibt der
Star. Was der Unterschied zu Ihrer Zeit ist, Herr
Witzigmann, ist die Tatsache, dass man sich heute
ganz andere Produkte beschaffen kann …
EW: … wir mussten die guten Dinge damals sogar
dann und wann schmuggeln, da gab es noch einen
Zoll zwischen Deutschland und Frankreich, im
Flieger, ein Wahnsinn aus heutiger Sicht. Und wir
mussten sogar noch unseren eigenen Kräutergarten
im Tantris anlegen.
„
Jan Hartwig – einer
meiner heraus -
ragendsten Schüler!
-SVEN ELVERFELD-
Als nächster Gang wird eine mild geräucherte Seeforelle
eingesetzt, mit kross gebratener Haut, Schwarzer
Rettich, auf einem Gurkensud aus Apfel, Schnittlauch
und Dill, dazu eine Zitronen Beurre-blanc.
Zwei, die sich wirklich gut verstehen,
und das nicht nur kulinarisch …
in a champagne velouté with Pommery
mustard – EW: Sounds good, the first
time I’ve ever sampled heart with barley.
JH: A seasonal dish. Veal heart is a
wonderful product. EW: A discerning
palate like yours is something one’s
born with. It’s the done thing nowadays
to blend international favourites…
JH: … but often at the cost of clarity. In
general I steer clear of regional demarcation.
The world’s full of great products,
why should I give soya sauce a miss?
EW: Indeed, you don’t have to shackle
yourself. Every menu needs a dramatic
build-up. This is a wonderful intro
which whets the curiosity. JH: Thanks.
InSite: It’s noticeable that former classics
such as foie gras, caviar and lobster
are giving way to unsung dishes like
the veal heart here, or pork-belly crackling.
EW: That was my policy at the
Tantris back in 1970. I’ve alway been
familiar with “nose to tail”. JH: Turbot’s
well and good, but mackerel or sardine
are just as tasty. There are no simple
products, just good and bad ones. The
next course consists of an organic egg
with Alba truffles, crisp fried chicken
skin, lardo di colonnata, spinach and
crème alla fontina. EW: Terrific! This
dish brings back memories, it was one
of my classics in the early 1980s. I’m
glad my colleagues have concocted
their own variations: baked egg,
poached egg and Jan’s with truffles.
JH: Egg and spinach, a staple in my
youth, the truffles just embellish it.
EW: Wonderful, it could become one of
Jochen Benz
Gastgeber und Sommelier: Jochen Benz weist nicht nur den richtigen
Weg durch die weite Welt der Weine, der vielfach ausgezeichnete
Sommelier übernimmt zusätzlich auch die Rolle des Gastgebers im
Atelier. Für die Fachpresse zählt er zu den besten Weinfachleuten
Deutschlands, seine Stationen im Schloss Elmau, der MS Europa und
im Drei-Sterne-Restaurant von Christian Jürgens, in der Überfahrt am
Tegernsee, sowie zahlreichen weiteren renommierten Adressen, ließen
ihn zu einem Fixstern in der deutschen Spitzen-Gastronomie werden.
Jochen Benz is not just a sommelier but an attentive host who guides
guests through the wide world of familiar and sometimes exotic
vintages with friendly and never patronising aplomb. The specialist
media rate him one of Germany’s leading wine stewards. Experience
gained at Schloss Elmau, on board the MS Europa, at Christian
Jürgens’ three-star restaurant on thebanks of the Tegernsee and a
variety of other prestigious posts have made him a fixture in Germany’s
gastronomic pantheon.
EW: Ist das nicht schön! In dieser Kombination
macht alles Sinn, Harmonie herrscht. Denn viele
machen oft den Fehler, dass sie zu viel Mut bei der
Armomengebung zeigen.
JH: Bauch und Kopf spielen hier zusammen. Klar, es
muss schmecken, aber man macht sich natürlich
auch viele Gedanken, wie man es auf dem Teller
platzieren und vor allem portionieren kann. Proportionen
sind für mich essentiell.
EW: Der Rettich-Salat ist wunderbar, da habe ich
wieder etwas dazugelernt.
Mit dem nächsten Gang, einem glasiertem Kalbsbries
unter einer Wirsinghaube, formuliert Jan Hartwig
eine Homage an seinen Gast und erinnert damit an
das einst legendäre Kalbsbries Rumohr Witzigmanns.
EW: Ich muss Ihnen, lieber Jan, applaudieren. Wirklich
phantastisch!
JH: Vielen Dank.
EW: Was ich an Jan Hartwig und seinen Tellern so toll
finde, ist die Tatsache, dass alles so logisch ist, geradlinig
und dabei doch unendlich raffiniert.
InSite: Sie werden also öfters hier in Atelier kommen?
EW: Wir fangen schon mal mit dem Sparen an. (lacht)
Dem Kalbsbries folgt ein Poltinger Lammrücken, mit
Taboulé, Don Bocarte Anchovis und einem würzigen
Spitzpaprikasud.
EW: Wenn das keine drei Sterne sind …
JH: Erwartet hatte ich das alles eigentlich nicht, aber
ganz ehrlich, gehofft habe ich schon. Im Vorfeld gab
es ja, gerade im Internet, einen aus meiner Sicht
etwas überzogenen Hype, mit Tipp-Spielen und
ähnlichen Fragwürdigkeiten. Gerade wenn einige
Personen die Stimme dazu erheben, die bei uns
noch gar nicht zum Essen waren.
So entstand eine Stimmungsmache, die mich aber
schlussendlich dennoch hoffen lies.
INSITE 2018
RUBRIK
EW: Gottseidank hatten wir früher nicht die heutige
digitale Welt, in der jeder alles publik machen kann,
unabhängig, ob zu Recht oder nicht. Kritik muss
fundiert und berechtigt sein, dann aber muss man
sie auch ernst nehmen und ihr Gehör schenken.
InSite: Mit dem dritten Stern wächst natürlich auch
das mediale Interesse an Ihnen, Einladungen jedweder
Couleur werden auf Sie niederprasseln. Lassen Sie
Ihren Herd ab jetzt öfters alleine?
JH: Definitiv nicht! Mein Platz ist hier und ich werde
versuchen, allen Anfragen auch von hier aus nachzukommen.
Es gab bis heute keinen einzigen Tag, an
dem ich nicht hier im Atelier war.
EW: Ich war relativ wenig unterwegs, damals war der
Platz eines Kochs bei seinen Gästen. Heute würde
ich sicherlich anders handeln.
Christian Hümbs
Seit Mitte 2017 sorgt er als neuer Chef Pâtissier für die süßen
Schlussakkorde zu Jan Hartwigs Menüs. Die Liste seiner
bis herigen Stationen ist genauso beeindruckend wie die
Auszeichnungen, die er für seine Kreationen erhalten hat. Als
Pâtissier des Jahres 2014 weiß er nicht nur zu überraschen,
nachhaltig beeindruckend ist sein Stil, sein unverwechselbares
Marken zeichen, mit dem er für seine Zunft zukunftsweisende
Maßstäbe gesetzt hat. Denn Christian Hümbs
begeistert mit einer phantasievollen Integration von Gemüsen
bei seinen Dessert-Kreationen: Erbsen, Pilze, Tomaten,
Kopfsalat oder Rotkohl – all dies kann Bestandteil seiner
mehr oder weniger süßen Nachtische sein.
Since mid-2017 head pâtissier Christian Hümbs has composed
the sweet final chords to chef de cuisine Jan Hartwig’s
menus.The list of posts he has held is as impressive as his
collection of awards. In 2014 he was named Pâtissier of
the Year, becoming a hard act to follow. His unmistakable
style is not only full of surprises but has set high standards
for his colleagues to emulate. One of the hallmarks of his
approach is the imaginative way he blends vegetables
such as peas, mushrooms, tomatoes, lettuce or red cabbage
into more or less sweet desserts.
my favourites! JH: I can only cook
and justify what I myself love and find
tasty. EW: It takes time to find one’s
own style. Initially one tends to be
over-creative and forgets the recipient.
JH: Excellent products are still paramount
but nowadays it’s probably easier
for us to procure them than in your
day. EW: There was still duty to be
paid at the French border, so sometimes
we smuggled stuff in by plane. And we
planted our own herbal garden at the
Tantris. – The next course is mildly
smoked lake trout with crisp roasted
skin and horse radish on cucumber
stock of apple, dill and wild chives,
garnished with lemon beurre blanc –
EW: What a delight! A harmonious
combination, especially as regards aroma.
JH: Apportioning everything properly
was essential too. EW: And your
radish salad is something to write
home about. The next course, glazed
veal sweetbread under a savoy cabbage
hood with Riesling herbage and a
caper & currant sauce, elicits applause
from Witzigmann. EW: Everything Jan
Hartwig does is so logical and straightforward,
however so subtle too. InSite:
So you’re about to become an Atelier
regular? EW: I need to save up for that
(laughs). – Now the two tackle saddle
of lamb with taboulé, Don Bocarte
anchovies and stock of spicy horny
pepper – EW: Bravo! Definitely a
three-star dish. InSite: Does the PR
work triggered by your three stars take
you away from the kitchen a lot? JH: I
haven’t left my pots and pans a single
day so far. EW: I spent very little time
away from the Aubergine. That might
be different today. Where are your
guests from? JH: Forty per cent are
local, the rest from all over the world.
– Head pâtissier Christian Hümbs in
person serves the dessert: honeybread,
chervils and fruit soaked in rum for several
weeks – InSite: Christian Hümbs
and sommelier Jochen Benz have
helped to make this a memorable culinary
journey. Many thanks. JH: My
curiosity drives me on, and I’ll never
stop learning. EW: Thinking you know
it all is a sure sign of stupidity.
So sieht wahrer
Genuss aus: Jan
Hartwigs Kalbsbries
hat dem
Jahrhundertkoch
sichtlich gut
geschmeckt
InSite: Welche Gästestruktur haben Sie denn im
Atelier? Viel international?
JH: Natürlich viel Ausland, aber, verglichen mit dem
Aqua bei Sven Elverfeld, wo ich vorher war, gibt es
hier wesentlich mehr Stammgäste.
EW: Die Aubergine hätte rein von den Münchnern
nicht leben können. 40 Prozent lokale Gäste, der Rest
kam aus aller Herren Länder.
Das Dessert wird von Chef-Pâtissier Christian Hümbs
persönlich serviert, auf dem Teller findet sich ein
Honigbrot, Kerbel und diverse Rumfrüchte, angesetzt
über mehrere Wochen.
EW: Sein Ruf eilt ihm voraus, er ist der Pâtissier
Deutschlands. Wie man sieht, hat sich in diesem
Bereich viel getan. Immer öfters kommt sogar Gemüse
zum Einsatz …
JH: Ich bin kein großer Freund davon, wenn man das
übertreibt – Tomaten, Karotten haben eine natürliche
Süße – da macht es Sinn, aber Brokkoli als Dessert
zu reichen, nein danke. Somit ist der Dialog zwischen
uns beiden ganz, ganz eng, wir sprechen da glücklicherweise
die gleiche Sprache.
InSite: Wir haben wunderbar gegessen und getrunken,
dank der vorzüglichen Auswahl seitens Jochen
Benz, Sommelier und Restaurantleiter des Ateliers.
Ende oder Anfang einer kulinarischen Reise?
JH: Man lernt nie aus, definitiv. Es ist die Neugier, die
einen treibt, niemals stillstehen lässt und das ist
doch was Schönes …
EW: Wer glaubt, dass er alles weiß, bleibt dumm.
InSite: Und wer nichts weiß, der muss alles glauben.
In diesem Sinne, wir bedanken uns bei Ihnen beiden
ganz herzlich für diese genussvolle Gespräch.
2018 INSITE
TRAVEL
DIE LIGA DER
AUSSERGEWÖHNLICHEN
GENTLEMEN
München, im Jahr 1959. Falk Volkhardt übernimmt die Leitung des Hotels Bayerischer
Hof. Zu diesem Zeitpunkt ist das ehrwürdige Hotel, in dem schon Kaiserin Sissi
nächtigte, längst eine Münchner Institution. Er aber macht es in den folgenden
Jahren mit kühnen Investitionen zur ersten Luxus-Adresse der Stadt. Seit einem
Vierteljahrhundert führt nun die vierte Generation der Familie das Traditionshaus am
Promenadeplatz. Anlass genug für Reinhardt Modritz*, einen Blick auf weitere
legendäre Persönlichkeiten der Luxushotellerie zu werfen
*DER AUTOR IST HERAUSGEBER UND CHEFREDAKTEUR DES PREMIUM REISEMAGAZINS TRAVELLER’S WORLD
FOTOS PR
INSITE 2018
TRAVEL
SONEVA
Sonu Shivdasani, Gründer der Six
Senses-Hotels, Brite mit indischen
Wurzeln, zählt zu den drei revolutionären
Figuren, die die Luxushotellerie
seit den 80er-Jahren des vergangenen
Jahrhunderts hervorgebracht hat. Er
beweist mit seinen minimalistisch
gestalteten Hotels, dass Luxus auch
die Reduktion auf das Wesent liche
sein kann. Mit Ehefrau Eva liegt ihm
der weltweite Öko-Gedanken in der
Hotellerie besonders am Herzen.
2018 INSITE
TRAVEL
Es gibt weltweit nur wenige Hotelpaläste,
deren Name gleichermaßen mit Glamour
sowie Geschichte verbunden sind. Zweifelsohne das
Hotel Bayerischer Hof hier in München, das Hotel
Sacher in Wien, sicherlich auch das Waldorf Astoria
in New York. Als der Schweizer César Ritz ein herrschaftliches,
1705 errichtetes maison particulière an
der mondänen Pariser Place Vendôme erwarb, wusste
er genau, was er tat. Zwar nannte er sein im Sommer
1898 eröffnetes Hotel mit typisch schweizerischer
Understatement: Ein kleines Haus, das ich stolz mit
meinen Namen verbinde, doch das kleine Haus vereinte
wie kein zweites französischen Lebensstil und
PREMIER LEAGUE HOTELS
In 1959 Falk Volkhardt took over
management of the Hotel Bayerischer
Hof and by dint of bold investment
turned a genteel establishment
which had enjoyed royal
patronage into Munich’s top de
luxe address. Promotion to the premier
league of hotels, where four
generations of the Volkhardt clan
have kept it to this day, followed
soon afterwards. Falk Volkhardt
took his rightful place alongside
other great hoteliers. One such was
César Ritz who in 1898 had opened
his hotel on the Place Vendôme in
Paris. What, with typical Swiss
CÉSAR RITZ
Aus einem Schweizer Bergbauernsohn wurde einer der berühmtesten
Hoteliers, dessen Stil und Handschrift bis heute noch die großen Häuser
weltweit prägt. Er gilt als König der Hoteliers und Hotelier der Könige,
sein Haus am Place Vendôme wurde kürzlich aufwändig renoviert.
britischen Komfort. Es war grandios, verschwenderisch
luxuriös, hoch elegant und bei alldem ziemlich
lässig. Das Ritz Paris wurde schnell zum Party-Palast
der High Society, in einer Zeit des grenzenlosen
Lebensgenusses und einer fröhlichen Sorglosigkeit,
die man nicht umsonst Belle Epoque taufte.
Die Lobby diente Marcel Proust als Inspirationsquelle,
an der Bar saßen die Fitzgeralds, Barbara Hutton,
Charlie Chaplin, Cole Porter, Rudolph Valentino
und Eva Peron; in den Zimmern schliefen Könige,
Künstler und Kurtisanen. Das Ritz galt nicht nur als
eines der prächtigsten Hotels weit und breit, sondern
auch als das modernste. Vor allen anderen bot es aber
Heizung, Bad und Telefon auf jedem Zimmer.
Wie Monsieur Ritz das geschafft hat? Wenn die
Legende stimmt, dann stammt der weltberühmte
Hotelier aus einer Schweizer Senner-Familie. Seine
Eltern müssen allerdings Großes für das jüngste ihrer
dreizehn Kinder vorausgesehen haben, denn welcher
Hirtenjunge hört schon auf den Namen César? Dass
ihr Junge im zarten Alter von fünfzehn Jahren aus seiner
Sommelier-Lehre in einem Walliser Hotel mit den
Worten gefeuert wurde: „Du wirst nie etwas werden
im Hotel-Geschäft. Dazu braucht es ein besonderes
Talent, ein besonderes Flair, und Du hast das nicht“,
entmutigte sie nicht. Ihr Sohn wurde Etagenkellner,
arbeitete in diversen Hotels und schaffte es irgendwann
an die Spitze des renommierten, aber finanziell
angeschlagenen Hotels Savoy in London. Unterstützt
vom genialen Küchenchef Auguste Escoffier, brachte
er das Traditionshaus in wenigen Jahren auf Erfolgskurs.
Dann, 1898, der Moment, der ihn unsterblich
machte, als sein erstes eigenes Hotel in Paris seine
Pforten öffnete. Heute, bald 100 Jahre nach seinem
Tod, steht der Name Ritz noch immer für Luxus und
Eleganz: ganz offiziell, nämlich unter ritzy im Collins
English Dictionary. Und für immer bleibt auch das
Wort von Prinz Edward von Wales, der César Ritz als
König der Hoteliers und Hotelier der Könige adelte.
Das Four Seasons – einst ein Motel
Ein halbes Jahrhundert nach Ritz tritt in Kanada ein
weiterer Visionär auf den Plan: Isadore Sharp. Der
Sohn eines Bauarbeiters aus ärmlichen Verhältnissen
hatte allerdings anfangs „keine Ahnung, welchen Weg
ich einschlagen wollte.“ Aber dann machte Sharp seinen
Weg – und was für einen: vom Straßenkind zum
Multimillionär und zur lebenden Legende der Luxushotellerie.
Und von einem kleinen Motel namens
Four Seasons zur gehypten Hotelgruppe mit rund
hundert Fünf-Sterne-Häusern. Sein Erfolgsgeheimnis
von damals? „Goldene Wasserhähne sind nicht
wichtig. Wichtig ist, den Menschen mit besonderen
Ansprüchen und Eigenheiten zu sehen und nicht als
Reservierungsnummer.“ Das A und O seiner Gastgeber-Philosophie:
der perfekte Service. Dazu gehörten
für ihn von Anfang an kleine Aufmerksamkeiten –
INSITE 2018
TRAVEL
FOTOS PR
vom Duschgel über den Bademantel bis zur Minibar.
Alle exzellenten Hotels bieten diese Amenities heute
an – Sharp hat sie erfunden.
Als Erfinder im weitesten Sinne könnte man
auch von Adrian Zecha sprechen. Und wie viele Erfinder
hat man ihn anfangs auch für verrückt erklärt,
als er 1987 das Amanpuri auf Phuket eröffnete, damals
noch ein weißer Fleck auf der touristischen
Weltkarte. Die Anlage mit nur 40 Zimmern gilt heute
als die Mutter aller Resorts, Zechas kühne Idee, seine
Aman Resorts in entlegenen Paradiese zu eröffnen,
entwickelte sich zum Mega-Trend und alles, was
seither in diesem Segment konzipiert wurde, hat sich
am Aman-Stil orientiert. Zur Jahrtausendwende umfasste
Zechas Kollektion weltweit achtzehn Resorts,
alle an magischen Flecken unserer Erde, wie das
Amandari auf Bali oder das Amanbagh in Rajasthan.
Mittlerweile kümmert er sich um neue Projekte, wie
seine Azerai Hotels, die im Februar dieses Jahres mit
einem Resort in Laos gelauncht wurden. Und somit
stellt sich die Frage, gibt es ein spezielles Hotel seiner
understatement, he called his “little
place”, was in fact a superbly appointed
blend of French lifestyle
and plush British comfort which included
mod cons such as a phone.
During the Belle Epoque its regulars
included Marcel Proust, Cole
Porter and Eva Peron. César Ritz
worked his way up from goatherd
on his parents’ Valais farm to wine
steward in one of that region’s
hotels. Later he salvaged London’s
Savoy Hotel. “Ritzy”, standing for
elegant luxury, has entered the English
language. 50 years on, Isadore
Sharp, son of a Canadian construction
worker, went from owner of a
motel, the Four Seasons, to multi-
DIETMAR MÜLLER-ELMAU
Einst hatte er ein Schloss geerbt, das für ihn wie ein Gefängnis war.
Dann hat er es verwandelt, in eines der besten Hotels der Welt. Heute sagt
er, dass es ein Geschenk des Himmels für ihn war. Und für seine Gäste …
ADRIAN ZECHA
Das Konzept „Edel, stilvoll, klein“ hat Zecha erfolgreich
gemacht. Vielen diente sein vor 20 Jahren eröffnetes
Amanpuri in Phuket als Vorbild. Die Liebe zur Natur
bestimmt Zechas Schaffen. Alles, was im Luxussegment
danach konzipiert wurde, hat sich am Aman-Stil orientiert.
Denn Adrian Zecha, der in Indonesien geborene Weltbürger
mit holländischem Pass, hat neue Maßstäbe gesetzt.
Kollektionen, das er besonders liebt? „Immer das
neueste, das ich eröffnet habe“, sagt er schmunzelnd.
Intelligenter Luxus
Die heutigen Visionäre in Sachen Stil, Authentizität
und Nachhaltigkeit sind die Shivdasanis und Müller-
Elmaus dieser Welt. Vor allem Sonu Shivdasani, einst
Eton-Zögling mit besonderem Interesse für Literatur,
gilt mit seinen Malediven-Resorts Soneva Fushi und
Soneva Jani, sowie Soneva Kiri in Thailand als Pionier
des Intelligent Luxury. Der Barfuß-Luxustourismus
auf hohem Niveau, unter dem Motto No News, No
Shoes trägt seine Handschrift – und die seiner schwedischen
Ehefrau Eva Shivdasani, die ebenso konsequent
auf Nachhaltigkeit gepolt ist. Die Soneva Foundation
der Beiden zählt zu den Vorreitern der
weltweiten Öko-Bewegung in der Hotellerie.
Intelligenter Luxus, könnte auch auf dem Banner
stehen, das über dem oberbayerischen Schloss Elmau
weht. Nur, dass dieser Luxus sich hier auch auf
einen kulturellen und literarischem Anspruch bezieht.
Zu Recht nennt Schlossherr Dietmar Müller-
Elmau deshalb sein Refugium für Freunde der Kultur
Luxury Spa & Cultural Hideaway Resort. Aber nicht
nur Kulturbeflissene, sondern auch Liebhaber der
Macht fanden den Weg nach Elmau: Im Juni 2015 logierten
die Regierungschefs des G7-Gipfels im kurz
zuvor eröffneten Schloss Elmau Retreat, einem Nebenbau
aus acht Traumsuiten von fernöstlicher
Leichtigkeit, die den Geist des Hauses nochmals neu
definierten.
Als Kind hatte sich Müller-Elmau noch wie ein
Gefangener in dem Schloss gefühlt, wo man sich
2018 INSITE
TRAVEL
millionaire with a chain of over
100 hotels. His service credo: gold-
KIT KEMP
Kit Kemp fühlte sich in Hotels nie wirklich wohl.
Die Konsequenz: Sie designte sie einfach selbst.
1985 gründete sie in London das Interiordesign-Studio
Firmdale Hotels. Ihre belebenden, unkonventionellen,
sehr britischen Interiors zitieren charmant traditionelle
Elemente und vereinen diese mit modernem Handwerk.
plated faucets don’t matter as
much as token takeaway gifts such
as bathrobes. When, in1987, Adrian
Zecha opened his first resort, the
40-room Amanpuri in then remote
Phuket,experts rated it a misguided
move. Since then he has amassed
18 Aman-style resorts worldwide,
rund um die Uhr in gezierten Ritualen erging: In
geistreicher Runde herrschte Streitverbot, nach Konzerten
durfte nicht geklatscht werden. Kaum volljährig,
machte sich Müller-Elmau auf und davon – und
in den USA mit IT ein kleines Vermögen. Zurück in
der Heimat übernahm er 1997 sein Erbe am Fuß des
Wettersteingebirges, kehrte zurück nach Hause in die
Welt, aus der er einst geflüchtet war.
Der neue Schlossherr lüftete, entkernte, investierte.
Die einst kleinen Zimmer verwandelte er in
großzügige Suiten, außerdem ließ er eine traumschöne
Spa-Landschaft und fünf Pools anlegen. Wie einst
sein Großvater holte er auch Künstler, Musiker und
Literaten ins Haus – aber ab sofort durfte auf Symposien
leidenschaftlich gestritten und nach Konzerten
begeistert geklatscht werden. Da bleibt nur noch zu
sagen: Applaus!
Kreativer Krimskrams
Die Erfolgsgeschichte der gefeierten Interior-Designerin
Kit Kemp begann ganz ohne Schloss. Vielmehr
mit einem Studentenhotel am Londoner Dorset
Square, das sie und ihr Mann Tim vor über 35 Jahren
führten, die Nacht im Stockbett zu 2,40 Pfund. Eine
Goldgrube war das nicht, also musste man was daraus
machen. Mangels Geld versuchte sich Kit Kemp
selbst als Einrichterin, und weil die Möbel möglichst
including the Amandari in Bali and
the Amanbagh in Rajastan. The first
of his new Azerai chain opens in
Laos in February 2018. Today’s visionaries
include Old Etonian Sonu
Shivdasani who favours guests with
a yen for “barefoot de luxe holidays”
big on sustainability at his Soneva
resorts in the Maldives and Thailand.
Whilst converting his Upper
Bavarian Castle Ellmau, where he
used to feel a prisoner as a boy,
Dietmar Müller-Ellmau gave his imagination
free rein. At his Luxury
Spa and Cultural Hideaway guests
can go physical in one of the spa’s
five pools but also exercise their IQ
at one of the regular symposia
here. Kit Kemp and her husband
Tim’s first project, a student hotel
on Dorset Square, got off to a poor
financial start. So Kit started designing
the guest rooms with items
from street markets. Now there are
ten genteel Firmdale Hotels in leafy
areas like Knightsbridge.
billig sein mussten, kaufte sie in Trödelläden ein und
stellte das Zeug nach eigenem Gusto zusammen.
Heute managen beide zehn Häuser ihrer Nobelmarke
Firmdale Hotels, sieben davon in London (Ham Yard,
Haymarket, Charlotte Street, Covent Garden, The
Soho, Knightsbridge und Number Sixteen), zwei in
New York (Crosby Street und The Whitby), sowie eines
in der Karibik, das Rossferry. Keine Adresse ähnelt der
anderen, und doch haben sie Eines gemein: das Markenzeichen
Kit-Design. Sie selbst nennt ihren Stil
Contemporary English, und ihre Ästhetik beschreibt
sie so: „Farbenfroh und frei von Sorgen.“ Das trifft es,
denn niemand mixt Farben und Texturen so fröhlich
wie sie, und niemand kombiniert Unpassendes auf so
anheimelnde Art. Konkret sieht das so aus: Edle Vasen
prangen unter einem kitschigen Kronleuchter
aus Glasperlen, schwere Vorhänge umfangen kreativen
Krimskrams, den Kemp auf Vernissagen von
Kunststudenten findet, wie die winkende Plastik-
Queen unter einer Käseglocke im Foyer des Ham
Yard. Stil hat bei Kit Kemp eben viele Gesichter, ist
aber in jedem ihrer Hotels auf alle Fälle bunt.
FOTOS PR
INSITE 2018
Allegra
MAXIMILIANSTRASSE 6 - 80539 MUNICH
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HOTEL STORIES
JOACHIM FUCHSBERGER
DANIEL CRAIG
ROMY SCHNEIDER
INGRID BERGMAN
MICHAEL JACKSON
KLAUS KINSKI
CURT JÜRGENS
ARMIN MUELLER-STAHL
BENNY GOODMAN
GRACE KELLY
KIRK DOUGLAS
ARTHUR MILLER
JEAN SIMMONS
ROGER MOORE
NINA RICCI
KARLHEINZ BÖHM
MICHAEL DOUGLAS
SOPHIA LOREN
IKONEN ZU GAST
INSITE 2018
Aus einer Zeit, als Stars noch
wirklich Stars waren und sich alle im
Hotel Bayerischer Hof trafen:
Romy Schneider mit Curd Jürgens,
Horst Buchholz, Michael Douglas mit
Begleitung und Kirk Douglas
mit Erika Volkhardt
Wer hier eincheckt, kommt immer nach Hause – hier setzt man einen seelischen Anker.
Wer hier eincheckt, steht unsichtbar auf dem Roten Teppich
AUTOR DAVID BLIESWOOD
FOTOS HOTEL BAYERISCHER HOF
Neben Dir steht plötzlich die deutsche TV-
Ikone Thomas Gottschalk – lächelnd, Malibu gebräunt,
relaxte Körpersprache – nur mit einem kleinen
Rollkoffer. „Meinen Smoking und mein anderes Zeug
habe ich meinem Privatschrank in meiner Gottschalk-
Suite!“ Surreal – aber real: Du kannst die Gottschalk-
Suite buchen – mit Pop-Art, TV-Statuen (Bambi),
Gottschalk-Andenken, Fotos – und einem Gemälde
über dem großen Bett!
Im Bayerischen Hof checkst Du
mit Legenden ein!
Für Stars: Home away from home. Ich bin ein ergrauter
Reporter – und trinke seit 40 Jahren mein kühles
Bier in den Bars des Bayerischen Hofs. Ich habe hier
mehr Ikonen getroffen als in Hollywood – na ja fast.
Der Bayerische Hof ist das Beverly Hills Hotel Deutschlands.
Die Bars sind Meeting Points. Die Lobby ist
Bühne. Die Drehtür ist eine Schleuse in eine glitzernde,
geheime mysteriöse Welt der Stars.
ICONIC ATTRACTION
Checking in at the Hotel Bayerischer
Hof’s front desk is like treading onto
an invisble red carpet. As often as
not you’re elbow to elbow at the
counter with some celebrity, like TV
presenter Thomas Gottschalk. To
borrow from pop classic “Hotel California”,
Gottschalk can check out
but he can never really leave: one of
the hotel's suites is full of Gottschalk
memorabilia, probaby for generations
to come.
As a seasoned reporter for the past
40 years I've quaffed countless cool
beers at the hotel bars where Hollywood
icons congregate to almost
the same degree as at the Beverly
Wenn ich meine Augen schließe, flimmert ein Thriller
der Erinnerungen. Im Pool zieht morgens bei Sonnenaufgang
ein einsamer grauhaariger Mann seine stillen
Bahnen – er trägt eine gelbe buddhistische Kette
um den schlanken Hals. Es ist Leonard Cohen – einer
der größten Sänger und Poeten der Welt. Er entspannt
sich, vor und nach dem Konzert, in der
Dampfsauna – und keiner erkennt den Weltstar in der
weißen Badehose.
Oscar-Star Russell Crowe (Gladiator) sitzt in der
Kaminbar des siebten Stockes, im lichtdurchfluteten
Blue Spa, und blickt bei Sonnenuntergang über die
erglühende Skyline von München. Im Wein-Menü
entdeckte er einen Neuseeländer Riesling aus seiner
Heimat – und ordert eine Flasche: „Aber nur, wenn
Du sie austrinkst!“
Welt-Star Robert Downey jr. (Iron Man, Sherlock
Holmes) zeigt mir, wie er jeden Tag zweimal meditiert
– einfach mit offenen Händen zum Himmel, in seiner
Suite im Palais Montgelas.
2018 INSITE
INTERVIEW
Feiern im Bayerischen Hof,
bis die Sonne wieder aufgeht:
Uwe Carstensen, Hannelore
Elsner und Bernd Eichinger,
Kaiserin Soraya, Karlheinz
Böhm mit Freunden, Benny
Goodman, Klaus Kinski mit
Frau Minhoï und Romy
Schneider mit Daniel Biasini
FOTOS AGENTUR SABINE BRAUER, PR
HOTEL STORIES
FOTOS HOTEL BAYERISCHER HOF
Jugend-Ikone Miley Cyrus (Hannah Montana) war
fasziniert von dem Morgen-Konzert der zahlreichen
Kirchenglocken rund um den Bayerischen Hof : „Ich
bin früh aufgewacht – und habe so etwas noch nie
gehört! Warum gibt’s diese vielen Glocken?“ Antwort:
Im Mittelalter hatten die Menschen noch keine
Uhren! Durch die Glocken erfuhren sie die Zeit zum
Aufstehen, zum Arbeiten, zum Feierabend – und die
Zeit für das Gebet.
Warum ist der Bayerische Hof
ein so großer Magnet für Ikonen?
Gleich mehrere Geheimnisse!
Seit 45 (!) Jahren gibt es hier den Deutschen
. Filmball – mit 1.000 VIPs. Wer einmal mitgefeiert
hat, bis in den Morgen, mit Weißwürsten,
kommt immer wieder.
München ist die Heimliche Hauptstadt Deutschlands.
.
Seit 1810 gibt es das Oktoberfest – und der Bayerische
Hof ist quasi das . VIP-Hotel.
Seit 55 Jahren trifft sich die Welt-Politik hier
. zur Münchener Sicherheitskonferenz (MSC –
Munich Security Conference) – von Putin bis Kissinger.
Keine VIP-Suite ist identisch– jede hat ihren
. eigenen Charme! Vom Kachelofen bis zur
Wendeltreppe. Von der Sonnenterrasse bis zum Bodyguard-Fluchtraum.
Vom 360-Grad-Panorama-Turmzimmer
bis zu mehreren Präsidenten-Suiten. Ein
Paradies der Suiten. Es gibt Stars, die waren zehn Mal
da – und schliefen nie im selben Bett!
Das Hotel liegt im Herzen der City – man
. braucht eigentlich kein Auto. Dom, Oper, Rathaus,
Viktualienmarkt, Briennerstraße, Maximilianstraße,
Stachus, Bräustüberl, Franziskaner, Schu mann’s,
H’ugo’s, Lodenfrey, etc. – alles ist um die Ecke.
Gastfreundschaft. Einmal Gast – immer Freund.
.
Der 7. Stock. Es gibt keinen schöneren Panorama-Blick
über München, mit Pool und . Eis-Bar.
Ein zufälliger Schmelztiegel der wichtigen
. Menschen und Freunde, die man lange nicht
mehr gesehen hat – das Erste Haus am Platz.
Der Schutzengel des Hauses – Innegrit
. Volkhardt. Guter Geist, En t re pre neur und
Chefin dieses einmaligen und traditionsreichen
Familien-Hotels – Made in Bavaria.
Hills Hotel. All the hotel world’s a
happy-hour stage, not least the Hotel
Bayerischer Hof. When I close
my eyes I can picture the all-time
greats it’s been mostly a thrill to
meet.
There in the hotel pool at sunrise is
a grey-haired gent wearing white
trunks and a Buddhist necklace: supreme
singer-cum poet Leonard Cohen
unobtrusively ploughing his
aquatic furrow. Before and after
concerts he chills out in the Blue
Spa sauna. Russell Crowe, of gladiator
and Oscar fame, sits in front of
the Blue Spa’s fireplace lapping up
the Munich skyline’s spreading glow
in the sunset. The Kiwi has found a
Riesling from back home on the
wine menu and orders a bottle –
“but only if you polish it off”.
To Miley Cyrus I explain that the
mass “heavy metal” sound from
nearby churches which woke her up
so early hails from mediaeval times
when church bells’ chimes and peels
told the burghers what time it was.
What attracts these icons to the
Hotel Bayerischer Hof?
1. It hosts the annual German Film
Ball to which more than 1,000 VIPs
flock. 2. It’s in the heart of Germany’s
unofficial capital city. 3. Since 1810
it’s been “the place” to stay during
the Oktoberfest. 4. It’s the venue
for the Munich Security Conference.
5. Each suite has its own unique design.
There are stars who’ve stayed
here a dozen times and not once
slept in the same bed. 6. It’s in the
middle of the Baroque Old Town,
with opera, town hall, cathedral,
central market and all major eateries
and retail outlets close by. 7. Its
hospitality is unequalled: once a
guest, always a friend. 8. The 8th
floor with pool and ice bar – from
where there’s no better view of Munich.
9. The city’s premier address is
a melting pot of the great and the
good. 10. Innegrit Volkhardt is the
guardian angel and also prime mover’n’shaker
in this genteel icons’ retreat
steeped in memories and family
tradition made in Bavaria.
Es atmet Memories
Früher, als die Fotos noch schwarzweiß waren, war der
Bayerische Hof schon der Meeting-Point der Stars.
Kult-Star und James-Bond-Bösewicht Curd Jürgens
(007 – Der Spion, der mich liebte) war ein Stamm-Gast
von der Cote d’Azur – ein geborener Münchner:
„Wenn ich hier bin, bin ich zuhause. Ich setze mich
an die Bar, trinke ein Glas Champagner und bin wieder
Münchner.“ Er reiste immer mit einem Geld-Etui
für fünf Währungen – mit fünf Reißverschlüssen, es
gab den Euro noch nicht.
Alle, alle kamen. Kult-007 Roger Moore (acht mal
James Bond), Michael Douglas (Wallstreet) und sein
jetzt 100-jähriger Papa Kirk Douglas (Spartacus): „Ich
liebe Münchner Bier!“
Sophia Loren empfing und bezirzte alle Reporter
(mich auch) in ihrer sonnendurchfluteten Suite in
einem atemberaubenden weiß-geblümten Seiden-
Wickel-Kleid und hauchte ihr berühmtes Schönheits-
Rezept: „Alles, was Sie sehen, verdanke ich den Spaghetti
– und der Liebe!“
Hollywood & Monte Carlo-Ikone Grace Kelly war
ein Lieblings-Gast von Hotel-Patriarch Falk Volkhardt
(1925 – 2001).
Falk Volkhardt begrüßt Fürstin Gracia Patricia von Monaco
Welt-News war der exzentrische Besuch von
Pop-Idol Michael Jackson (1998). Der Bayerische Hof
wurde zur Fan-Meile – zu seinem Fan-Schloss. Als
diese Ikone elf Jahre später tragisch starb – mit nur
50, wurde das Orlando di Lasso-Denkmal vor dem
Bayerischen Hof zum Pilger-Denkmal – und zum Jackson-Memorial-Altar
– vis-à-vis seines Stamm-Hotels.
2018 INSITE
Unvergessen, was alles
los war, als Pop-Ikone
Michael Jackson im
Hotel Bayerischer Hof
Station machte
INSITE 2018
Zur Europa-Premiere ihres Films
Schadenfreundinnen kamen
Leslie Mann, Cameron Diaz und
Kate Upton in das Hotel Bayerischer
Hof und stellten sich der
versammelten Presse auf der
Dachterrasse.
Daniel Craig besuchte den Filmball
2009
Memories of hotel regulars like Bond
movie villain Curd Jürgens, a northern
German born in Munich. Lover of Munich
beer Michael Douglas (“Wallstreet”)
and his father Kirk (“Spartacus”),
now a centenarian. Hollywood
star and Monaco princess Grace Kelly,
a favourite guest of hotel patriarch
Falk Volkhardt (1925 – 2001). Italy’s
icon Sophia Loren who put her curva-
Gérard Depardieu (Asterix & Obelix) reist nur mit
einer Louis-Vuitton-Tasche im Privat-Jet an: „Mehr
brauche ich nicht – hier gibt’s ja alles!“
Tom Cruise (Mission Impossible) überfiel mich
mal von hinten auf der Dach-Terrasse: „Warum warst
Du gestern nicht mit in diesem tollen Biergarten?“
(Augustiner)!
Die Ikonen kommen und gehen – der Bayerische
Hof bleibt. Er wurde selbst zur Ikone.
Wer einmal eincheckt, dessen Seele checkt nicht
mehr aus …
FOTOS HOTEL BAYERISCHER HOF
Leben und Feiern bis die Sonne
morgens wieder aufgeht
Es atmet Memories. Die alte Lobby-Bar war der Nabel
der Münchner Schickeria. Hier residierte in seinem
Zweit-Büro der erste Society-Kolumnist Deutschlands
– Hannes Obermaier (Abendzeitung). Mit eigenem
Telefon und eigenem Briefkasten. Er thronte in
der rechten Ecke in seinem Kaschmir-Jacket (von
Dietl) und empfing die Stars – wie Romy Schneider,
Klaus Kinski, Joachim Fuchsberger und, und, und …
Er und sein genialer Nachfolger Michael Graeter
wurden Vorbild für Helmut Dietl’s Kult-TV-Serie Kir
Royal. Co-Star? Der Bayerische Hof !
Star-Alarm auch beim Filmball. 1.000 bis 2.000
VIPs und Halb-VIPs auf U-Bahn-Nähe im Festsaal
und im Palaiskeller. Mehr Stars geht nicht. Da fährt
Til Schweiger mit einem Audi R8 vor. Da schüttet
Star-Produzent Bernd Eichinger (Das Parfum) Champagner
in die High Heels von Ex Hannelore Elsner.
Und nur Matthias Schweighöfer und Teenie-Star
Elias M’Barek (Fack Ju Göthe 1 – 3) bleiben nüchtern.
ceous figure down to “lashings of spaghetti
and love”. Moonwalker Michael
Jackson who saw the hotel as his “fan
palace” (the sculpture opposite the
main entrance has become a flower-draped
memorial to him). Asterix
rolypoly Gérard Depardieu who arrives
with nothing but a Louis Vuitton bag:
“I’ve got everything I need at the Hotel
Bayerischer Hof”.
Not forgetting gossip columnists like
myself in this icon of a hotel. Once,
turning the tables on me, Tom Cruise
waylaid me in the roof garden and
asked why I hadn’t been at the bash in
the Augustiner beer garden the
evening before.
Icons come and go, the Bayerische
Hof, an icon in its own right, stays put.
In spirit, guests can never check out.
BEGEGNUNGEN
– ZWEITE AUFLAGE –
Erinnerungen, Highlights, Geschichten, Anekdoten, Interviews,
filmische Szenen und viele, viele Bilder aus dem Gestern
und dem Heute. Das Buch zu der Geschichte und dem
Leben im Hotel Bayerischer Hof erfährt seine zweite Auflage,
zuviel ist seit der Erstausgabe passiert – schnell ist das Leben
in einem Hause wie diesem. Erhältlich im Hotel-Shop
Memories, highlights, anecdotes, film scenes and countless
images of bygone and present times packed into a beautifully
presented tome. A second edition of the historical book
documenting life at Hotel Bayerischer Hof's has gone into
print – because time flies and so much has happened since
the first edition. Available at the hotel shop
2018 INSITE
HOTEL STORIES
THOMAS
WILDFEUER
Es ist weit mehr als nur ein geflügeltes Wort: Ein Hotel schläft nie. Ein lebendiger Kosmos,
der nie zur Ruhe kommt, der ständig nach Aufmerksamkeit verlangt.
Und damit alles reibungslos und ohne Störungen abläuft, dafür ist er verantwortlich,
als Technischer Direktor des Hotels Bayerischer Hof
Mag man der berühmt-berüchtigten Chaostheorie
Glauben schenken, so unterliegen
Ordnungen einer unvorhersagbaren Entwicklung,
obwohl die dafür gültigen Gleichungen
deterministisch sind. Dies kommt besonders dann
zum Tragen, wenn komplexe Systeme empfindlich
von ihren Anfangsbedingungen abhängig sind.
Willkommen in der Welt von Thomas Wildfeuer,
dem Technischen Direktor des Hotels Bayerischer
Hof, möchte man sagen, wenn besagte Theorie mit
den alltäglichen Herausforderungen eines Hotels wie
diesem abgeglichen wird. Der studierte Ingenieur
kümmert sich nun seit achtzehn Jahren um alle technischen
Belange, die in dem berühmten Haus am
Münchner Promenadeplatz anfallen. Dies können
natürlich auch tropfende Wasserhähne oder defekte
Glühbirnen sein, in erster Linie aber steht er der Besitzerin
des Hauses zur Seite, wenn, wie fast in einem
jeden Jahr, aus einer architektonischen Vision zukunftsorientierte
Realität werden soll. Hat ihr Vater
Falk einst aus den Ruinen, die der Zweite Weltkrieg
hinterlassen hat, sein Hotel komplett neu wieder aufgebaut,
führt seine Tochter Innegrit Volkhardt dessen
Werk weiter und saniert und renoviert den ihr überantworteten
Prachtbau aufwendig. Zahlreiche neue
Zimmer und Suiten sind so entstanden, genauso wie
komplexe Ensembles, wie der Dachgarten, die Palaishalle
und jüngst der neue Süd- und Nordflügel.
Für Thomas Wildfeuer heißt das, Bindeglied zwischen
der Hotelleitung und allen am Bau Beteiligten
zu sein. Er koordiniert, kontrolliert und wacht mit
kritischem Blick darüber, dass alle Gewerke die gesetzten
Zielen erfüllen.
WILDFEUER’S UNIVERSE
The chaos theory, that order is
preceded by unpredictable turmoil,
can be applied to the running of a
hotel: a living cosmos in a permanent
state of flux.
As technical director Thomas Wildfeuer
is master of the Hotel Bayerischer
Hof’s universe. The qualified
engineer tackles minor problems
such as leaking taps or spent light
bulbs, but primarily he aids and
abets owner Innegrit Volkhardt in
restructuring and renovating the
hotel by dint of well-nigh annual
projects, thus fulfilling the architectural
vision of her father Falk
Volkhardt who took over the hotel
as a World War II ruin. Wildfeuer,
re. new suites, Palais foyer, roof
garden, and now two hotel wings,
shuttles between hotel management
and building firm. Personal
wishes are met too: a kitchen in his
suite for tenor Pavarotti, floating of
a car in the Blue Spa’s pool as a
promotional stunt. His hotel universe
spans 40,000 square-meters
and he has a budget of 1.5 million
Euros p.a. at his disposal.
Getreu seiner Devise: Geht nicht – gibt’s nicht, kennt
er mittlerweile in jeder noch zu ausweglos erscheinenden
Situation die passende Antwort, die geeignete
Lösung. Denn es gilt das Motto, der Gast ist König,
sein Wunsch Befehl. Und so wurde schon mal für den
berühmten Operntenor Luciano Pavarotti eine eigene
Küche in dessen Suite installiert, inklusive aller
technischen Anschlüsse wie Wasser und Starkstrom
– für gerade einmal zwei Tage. Oder bei einer Autopräsentation
sollte die neueste Edelkarosse im Pool
des Blue Spas schwimmen; gesagt, getan – Gäste und
Kunden waren von diesem Bild sichtlich beeindruckt,
die Presse hatte viel zu schreiben.
Es sind diese und zahllos weitere Herausforderungen,
die Thomas Wildfeuer an seinem Beruf so
schätzt, denn hier kann er, muss er sogar, den Beweis
antreten, dass nüchterne Technik sich sehr wohl mit
Kreativität und Improvisationstalent zu einem neuen,
wie eindrucksvollen Ganzen vermählen lässt.
Dank Mut, hinreichend Fantasie und dem berühmten,
nötigen Quäntchen Humor.
So spannend wie innovative Großprojekte auch
sein mögen, nicht zu vergessen ist die generelle Instandhaltung
des weit über 150 Jahre alten Ensembles.
Thomas Wildfeuer steht hierfür ein jährlicher Etat
von eineinhalb Millionen Euro zur Verfügung, angesichts
der fast 40.000 Quadratmeter, die es zu hegen
und pflegen gilt, heißt es aber, damit mit Bedacht
umzugehen. Doch dies kennt er von seiner einstigen
Leidenschaft, dem alpinen Klettern, nur mit Respekt
und Sinn für das Detail erreicht man dabei sein Ziel.
Heute ist dieses Ziel ein anderes geworden, seine Herausforderungen
findet er jetzt am Promenadeplatz.
FOTO HOTEL BAYERISCHER HOF
INSITE 2018
Sheer
Freude am Fahren
Driving Pleasure
ELEKTRISIERT.
DER NEUE 7ER PLUG-IN-HYBRID.
BMW Group
Vertrieb an Direkt- und Sonderkunden
Embassy and Diplomat Sales
Kraftstoffverbrauch BMW 740Le iPerformance Limousine in l/100 km (kombiniert): 2,2 – 2,1;
CO 2 -Emission in g/km (kombiniert): 51– 49; Stromverbrauch in kWh/100 km (kombiniert): 13,3 –13,1.
Die Angaben zu Kraft stoffverbrauch, CO 2 -Emissionen und Stromverbrauch sind bei Spannbreiten
abhängig von der gewählten Rad- und Reifengröße.
Die Verbrauchswerte wurden auf Basis des ECE-Testzyklus (NEFZ) ermittelt.
Abbildung zeigt Sonderausstattungen.
FASHION
DURCH
RAUM
ZEIT
Mode, Architektur und Design vereinen sich in einem
Punkt: Sie sind Ausdruck ihrer Epoche, ihrer Zeit.
Sind sie einzigartig, überdauern sie und werden zu
Symbolen bis in alle Ewigkeit. InSite zeigt namhafte
Mode-Designer in den Räumen des neuen Süd- und
&Nordflügel getaltet on el Veroordt
Photography JOACHIM BALDAUF Creative Director DIRK MEYCKE
Model ELENA PETER c/o Miha Model Management
Hair & Makeup ALEXANDER HOFMANN c/o Uschi Rabe using Chanel and Iles Formula
Styling CAROLINE BUCHOLTZ c/o Uschi Rabe, Retouching AGNES FECKL
Location NORD- UND SÜDFLÜGEL / HOTEL BAYERISCHER HOF
INSITE 2018
FASHION
Jacke Jacquemus,
über mytheresa.com
Collier Georg Jensen
Ring Bulgari
FASHION
Samthemd,
Hose und Rock
Talbot Runhof
Pumps
Prada
5 INSITE 2018
FASHION
Kleid Jil Sander
Collier Wempe
2018 INSITE
FASHION
Bluse Karl Lagerfeld Kette Tiffany & Co.
INSITE 2018
FASHION
Bluse
Balenciaga,
gesehen bei
Marion Heinrich
Hose
Karl Lagerfeld
Kette
Bulgari
2018 INSITE 53
FASHION
Mantel
Belstaff
Tasche
Karl Lagerfeld
Ring
Bucherer
5 INSITE 2018
FASHION
Lederhose Helmut Lang, gesehen bei Woman / Man
Schuhe Céline, gesehen bei Marion Heinrich Uhr Richard Mille
2018 INSITE 55
HEALTH
BRUNO REICHART
Ein Leben gewidmet der Medizin, Bruno Reichart
rettete unzählige Leben mit seiner Kunst der Herztransplantation,
in München und am Groote
Schuur Hospital in Kapstadt. Über seine Zeit dort
hat Ehefrau Elke Tagebuch geführt und jetzt in einem
Buch veröffentlicht, erschienen bei S. Fischer
1967 führte ein südafrikanisches
Transplantationsteam
unter der Leitung von
Christiaan Barnard die
weltweit erste Herztransplantation
durch
Als Chirurg hat er Medizin-Geschichte geschrieben. Als Nachfolger von Christiaan Barnard
sorgte er in schwierigen Zeiten des Apartheidsregimes für aufsehenerregende Fortschritte
in der Herz- und Herz-Lungen-Transplantation. Zurückgekehrt nach München-Großhadern
konnte er viele Menschenleben retten. Exklusive Einblicke in das Tagebuch seiner
südafrikanischen Jahre dort …
TAGEBUCH ELKE REICHART
Pettenkofer, Nußbaum, Alzheimer, Sauerbruch
– viele bekannte Namen finden sich in
der Münchner Medizingeschichte. Eine der
jüngeren Erfolgsgeschichten: Bruno Reichart
etablierte in den Jahren ab 1980 die Herztransplantation
und verpflanzte als erster Chirurg in Deutschland
Herz und Lunge gleichzeitig. 1984 holte ihn
Christiaan Barnard als seinen Nachfolger nach Südafrika,
1990 kehrte Reichart als Ordinarius an die
Münchner Universität zurück. Bis heute forscht er,
längst für viele junge Ärzte zum Vorbild geworden, an
neuen bahnbrechenden Methoden in der Transplantationsmedizin.
Gemäß seinem Credo als Arzt: Keinen
Menschen verlorengeben!
InSite veröffentlicht Auszüge aus den Südafrikanischen
Tagebüchern seiner Ehefrau, der Journalistin
Elke Reichart, aus dem Buch Herzensangelegenheiten
(S. Fischer Verlage), erschienen im Dezember 2017
zum 50. Jahrestag der ersten Herztransplantation.
MATTERS OF HEART
Munich’s medical annals abound
with famous names like Alzheimer
and Sauerbruch.
A recent success story: Bruno
Reichart who from 1980 put heart
transplants on the map in Germany
and achieved the “double” of
transplanting heart and lungs. In
1984 Christiaan Barnard fetched
him to South Africa as his successor.
Since 1990 he has been back at
Munich University doing transplant
research. With his credo “neversay
die” he is a hard act to follow
for younger surgeons. On the 50th
anniversary of the first heart
Die Berichte sind spannende Erinnerungen an eine
Pionierzeit der Transplantationschirurgie vor dem
Hintergrund der letzten Tage der Apartheid.
Kapstadt 1984,
kurz vor Heiligabend
Das kleine Haus gehört der Universität, es heißt
Cydonia und wird neu berufenen Professoren für die
ersten Wochen in Kapstadt zur Verfügung gestellt.
Cydonia – die Quitte. Symbol für Liebe, Glück, Klugheit,
Schönheit, Beständigkeit und Unvergänglichkeit.
Ein gutes Omen.
Unser erstes Weihnachten in Südafrika. Unser
erstes Fest als Paar. Als ich gestern aus dem Flugzeug
steige, treffen mich der heiße Wind und eine Lautsprecher-Stimme:
„Urgent! Professor Reichart! Please
call Groote Schuur Hospital!“ Bruno Reichart ist der
Mann, von dem ich hoffe, dass er mich in der Halle
erwarten wird. Bruno Reichart ist zugleich aber auch
INSITE 2018
HEALTH
FOTOS ELKE REICHART, PRIVAT
der Herzchirurg, der schon daheim in Deutschland
24 Stunden am Tag im Dienst war. Die University of
Cape Town hatte ihn zum Herbst 1984 als Nachfolger
des Pioniers der Herztransplantation, Christiaan
Barnard, berufen. Und ich habe meinen Reporterjob
gekündigt, mich zur freien Journalistin erklärt, mein
bisheriges Leben aufgelöst und bin ihm nach Südafrika
gefolgt.
Januar 1985
Die unvermeidbaren Erfahrungen mit der Südafrikanischen
Apartheid hatte Bruno gleich nach der Ankunft
gemacht. In seiner Klinik wurden im August
1984 weiße Patienten nur von weißen Schwestern
betreut, von denen es jedoch viel zu Wenige gab. An
farbigen Schwestern dagegen herrschte kein Mangel.
Ein absurder Zustand, den er schnell abschaffte.
Inzwischen kümmert sich auf seinen Stationen
keiner mehr um Hautfarben, sondern jede Pflegekraft
um jeden Patienten. Und das sollte nur der erste
Schritt sein: In Brunos zweitem Jahr wird auch die
Rassentrennung auf den Zimmern abgeschafft.
August 1985
Überall in den Townships wird jetzt gekämpft. Überall
Aufruhr, Tränengas, Polizisten, Hunde. Bruno sagt,
im Groote Schuur geht es zu wie im Krieg.
September 1985
„Schreib alles auf, auch die unwichtigsten Kleinigkeiten,“
sagt mir der zur Berichterstattung eingeflogene
Chefreporter der Süddeutschen Zeitung, Hans Ulrich
Kempski, beschwörend, „Du lebst eine ganz außergewöhnliche
Zeit mit, das ist Dir doch klar?“ Er sagt
auch: „Faszinierend, in einem Land zu leben, in dem
das Dach noch nicht einstürzt, aber die Erde so sehr
wackelt.“
Freitag, der 13., Brunos 13. Herztransplantation
in Südafrika. Der Spender ist ein 42jähriger Diakon
der holländisch reformierten Groote Kerk, ihn hatte
während der Unruhen ein Ziegelstein am Kopf getroffen.
Der Empfänger ist überglücklich, dreimal gab es
bereits ein Herz für ihn, jedes mal konnte er wegen
Infektionen nicht operiert werden.
Die Operation verläuft gut.
Dezember 1985
Erster Advent, unvorstellbare 35 Grad im Schatten,
die Schokoladen-Engel im Adventskalender sind geschmolzen.
Die Patienten kämpfen. Am Bett einer Herz-
Lungen-Patientin treffe ich deren Mutter, sie strömt
ungeheuer viel Kraft aus und überträgt die Energie
auf die gesamte Familie.
Alle sind optimistisch: „Unsere Kleine ist ein
Kämpfer.“
transplant in December 2017 the
S. Fischer Verlag published his wife
Elke Reichart’s account of his stint
in South Africa, based on her diaries
from which InSite has taken
some excerpts.
Cape Town, just before Christmas
Eve 1984: The small house belongs
to the university. Its name, “Cydonia”
is a good omen meaning
quince, which stands for love and
happiness. Our first Xmas together
in South Africa. At the airport there
was an urgent PA message for
Bruno: “Please call Groote Schuur
Hospital!”. In Germany he was on
standby round the clock too. When
he was appointed Christiaan Barnard’s
successor I gave up my
steady job as reporter and followed
him to South Africa. January 1985:
when Bruno first started here only
white nurses were allowed to tend
white patients. But he has already
done away with apartheid’s
skin-colour nonsense on his wards.
August 1985: trouble is brewing
in the townships. Bruno says the
Groote Schuur clinic is like a war
zone. September 1985: Bruno’s
13th heart transplant in South
Africa. The donor was killed by a
brick thrown during a riot. The operation
was a success. December
1985: first Advent Sunday, 35 degrees
in the shade. Bruno did a
heart & lung op on a young girl with
lots of fighting spirit. 28th of December:
Sadly, the young patient
has died from an infection. Bruno:
“These ops are still in their infancy.
Our follow-up medication has to be
improved.” February 1986: 50 hellbent
Mandela supporters marched
into our overcrowded assembly
hall. August 1986: German patient
Frank is in good shape after his
heart & lung transplant. After a
12-hour-op Gerlinde needed a retransplant.
October 1986: Bruno’s
13th heart & lung transplant.
Easter 1989: Bruno has got the post
he applied for, as research prof
back in Munich.
28. Dezember 1985
Kurz danach erliegt die Patientin einer Infektion, ich
trauere um die tapfere junge Frau. Bruno versucht,
meine Emotionen mit Argumenten in den Griff zu
kriegen. „Herz-Lungen-Transplantationen werden
erst seit vier Jahren durchgeführt, wir sind noch ganz
am Anfang, vergiss das nicht! Ich denke gar nicht daran,
aufzugeben. Die Technik funktioniert, die Patienten
überleben, sie überleben inzwischen immer
länger! Wir müssen die medikamentöse Therapie optimieren.“
Wir schweigen. Ich denke an die Worte Walt Lilleheis,
der in den 1950er Jahren in Amerika die ersten
Operationen am offenen Herzen durchführte: „Wenn
du in die Wildnis gehst, erwarte keine gepflasterten
Straßen.“
Februar 1986
„Viva Mandela!“ – der Bus aus der Township ist eingetroffen.
Mit erhobenen Fäusten trampeln etwa 50 Jugendliche
in den überfüllten Saal, der gewünschte Respekt
wird ihnen gezollt. „Es hat keinen Sinn, auf einen
heroischen Tag irgendwann in der Zukunft zu warten!“
ruft der Vorsitzende, „Jetzt ist die Zeit zum Handeln!!“
Die Stimmung kocht, alle Fäuste sind nun in der Luft.
August 1986
Bruno macht weiter mit seinem Herz-Lungen-Programm.
Frank, einem weiteren deutschen Patienten,
geht es gut. Gerlinde bekommt ihre Organe in einer
12-Stunden-Operation, sie muss sehr kämpfen. Als kurz
darauf wieder ein passender Spender gemeldet wird,
entschließt sich Bruno bei ihr zur Re-Transplantation.
Danach ist er zufrieden: Diese Lungen passen besser.
Oktober 1986
Ein perfekter Frühlingssonntag, von dem Bruno
nichts mitbekommt: Er transplantiert heute seinen
13. Herz-Lungen-Patienten. Ein 20jähriger aus Johannesburg.
Neuer OP-Rekord: fünf Stunden.
Mai 1988
Die hiesige Ludwig-Maximilians-Universität München
sucht für das nächste Jahr einen Herzchirurgen.
Jetzt wird es ernst. Bruno wird sich bewerben.
Juni 1988
Am 24. Juni wird im südafrikanischen Parlament zum
allerersten Mal „Amandla“ gerufen – auf Xhosa und
Zulu ungefähr für Macht! – der Gruß der Anti-Apartheid-Kämpfer.
Die Zeiten ändern sich.
Ostern 1989
In der Woche nach Ostern kommt der Telefonanruf:
Bruno wird zum 1. Januar 1990 zurück an die Münchner
Universität berufen. Die letzten Monate im fernen
Südafrika haben begonnen.
2018 INSITE
TRAVEL
Eine Eldorado für
Golfspieler aus der
ganzen Welt. Die
Kulisse des Wilden
Kaisers vermittelt
ein einzigartiges
Golferlebnis
FOTO MICHAEL WERLBERGER
INSITE 2018
TRAVEL
OLE IN ONE
H
KITZBÜHEL
Nicht nur im Winter ist Kitzbühel ein ganz besonderer Hotspot für einen Urlaub in den
Bergen – wer in den Sommermonaten hierher kommt, erfährt ein Angebot,
das in seiner Art in Europas Alpen mit Fug und Recht als einzigartig bezeichnet werden darf
– besonders für sein Golfspiel
TEXT ANDREAS M. JUCHELKA
2018 INSITE
TRAVEL
W
ie in Zeitlupe spannt sich langsam und bedächtig
je der einzelne Rückenmuskel, die Finger der rechten
Hand lockern und lösen immer wieder den Griff des
Drivers, die Kanone unter den Golfschlägern, bis
Druck und Ausrichtung perfekt sitzen, gefolgt von
ei nem
final meditativen Ein- und Ausatmen, das
an satzlos in eine Rotation der Schulter übergeht, um
die Einheit aus Armen und Schläger fast senkrecht in
die Luft zu führen. Noch ein kurzes, kaum wahrnehm
bares Innehalten am höchsten Punkt des Schwungs,
bis dann der Schläger mit gefühlter Lichtgeschwindigkeit
und mit einem scharfen Zischen die noch
morgendliche Ruhe des idyllischen Lärchenwalds
zerschneidet. Fast lehrbuchmäßig schlägt Brian
Ferguson den kleinen, weißen Ball zu seinen Füßen
ins ... Nichts ... ins bodenlose Leere. Es dauert fast
drei Se kunden, eine kaum enden wollende Ewigkeit,
bis ein dumpfes Plopp zu vernehmen ist. Der gebürtige
Schotte, Stammgast im Hotel Zur Tenne seit nun
über 25 Jahren, und Kenner sowie Liebhaber der Kitzbühler
Golfwelt, lächelt, der Ball ist da, wo er ihn hinhaben
wollte – Mitte Fairway, fast 50 Meter senkrecht
unter ihm, rechts von dem alten Heustadl mit seinem
wettergegerbten Holz.
Signature-Hole nennt man heutzutage ein Loch
wie dieses, das besonders charakteristisch für einen
Golfplatz steht, quasi das Aushängeschild einer jeden
Anlage, alleinstehend in seiner Art und Weise, mit absolutem
Wiedererkennungswert. Und so einzigartig
dieser Abschlag auch ist, genauso einzigartig ist auch
der Golfplatz, zu dem er gehört. Eichenheim, einer
von zahlreichen Plätzen in und rund um Kitzbühel,
lässt die Herzen der Golfspieler aus aller Welt höher
August Walde ist es wie kaum einem anderen Künstler gelungen,
die Bergwelt Kitzbühels auf die Leinwand zu bannen
Das Hotel zur Tenne war schon immer
Dreh- und Angelpunkt großer Namen.
Der damalige Bundespräsident Walter
Scheel kam regelmäßig zu Besuch
TOP OF THE COURSE
Each one of his back muscles tautens,
seemingly in slow motion, the
fingers of his right hand clench and
then unclench the handle of club
with the greatest oomph, the driver,
till pressure and direction dovetail
perfectly, followed finally by a meditative
intake and exhalation of air
that flows seamlessly into gyration
of the shoulder, so that arm and
club simultaneously swing upwards
almost vertically. At the highest
cyclical point there is an almost
imperceptible pause, and then, with
what seems like the speed of light
and a sharp hiss, the club shreds
the early-morning tranquillity of the
surrounding larchwood idyll. With
the skill worthy almost of a pro,
Brian Ferguson has hit the little
white ball at his feet into the back
of beyond. A full three seconds later,
seemingly an eternity, it plops
down on the turf. The dyed-in-thewool
Scot, these past 25 years a
regular guest at the Hotel Zur
Tenne and a connoisseur of Kitzbühel’s
golf world, smiles. The ball
has landed where he wanted it to,
mid-fairway, some 50 vertical metres
below him, to the right of an
ancient, weatherbeaten barn. We
are at the signature hole of Eichenheim,
one of numerous golf courses
near Kitzbühel. Its neatly trimmed
ambiance blends with rugged terrain
as portrayed by local artist
schlagen, denn hier zeigt sich in vollendeter Form,
wie sich urtümliche Berglandschaften mit moderner
Golfarchitektur zu einer neuen und eigenständigen
Einheit verbinden, die weltweit wohl ihresgleichen
suchen dürfte.
Wenn Könige und Kaiser kommen
Es kommen einem die Bilder des berühmten Kitzbüheler
Malers August Walde in den Sinn, wenn man
seinen Blick über die saftigen Grüns schweifen lässt,
über denen die majestätische Tiroler Bergwelt thront
– dort die schneebedeckten Gipfel des Großvenedigers,
gegenüber die schroffen, sonnenbeschienenen
Felswände des Wilden Kaisers, dazwischen zahllose
Almen mit friedlich grasenden Kühen. Wir können
heute nicht mit Bestimmtheit sagen, ob es diese
Motive waren, die der Maler einst so eindrucksvoll
auf Leinwand bannte, dass seine Königliche Hoheit,
Edward VIII., Duke of Windsor, Herrscher des Vereinigten
Britischen Königreiches, von 1935 das damals
noch sehr verschlafene Kitzbühel mehrfach mit seiner
Anwesenheit adelte. Was aber einem touristischen
Ritterschlag gleich kam, denn von da waren die
Reisebüros in London und im Rest des Commonwealth
in Sachen Urlaub in den Bergen auf Kitzbühel
abonniert – sommers wie winters.
War der Anfang erst einmal gemacht, ließ der
Rest der High Society auch nicht mehr lange auf sich
warten. Damals galten ja noch ganz andere Zeitachsen
als heute, aber mit Blick in die Vergangenheit
kann man heute mit Fug und Recht behaupten, dass
sich danach einer wahre Flut an prominenten und
illusteren Namen in Kitzbühel ein Stelldichein gaben
– Personen, die der Rest der Welt wohl eher von den
Titelblättern der großen Magazine wie Life, Paris
Match oder Oggi kannte. Davon zeugen bis heute
noch die Bilder an den Wänden des Hotels Zur Tenne,
traumhaft schön gelegen inmitten des historischen
Altstadtkerns von Kitzbühel. Bing Crosby mit Tirolerhut,
die ehemalige Kaiserin von Persien, Soraya
INSITE 2018
TRAVEL
FOTOS KITZBÜHEL TOURISMUS, MICHAEL WERLBERGER, HOTEL BAYERISCHER HOF
Esfandiary Bakhtiary, Hollywoodgrößen wie Robert
Redford oder die legendäre Sängerin Josephine Baker;
selbst Alt-Bundespräsident Walter Scheel war regelmäßig
zu Gast im Hause des Münchner Hote liers Falk
Volkhardt, Vater der heutigen Besitzerin. Dieser hatte
das Anwesen 1969 gekauft, um es für sich, seine Familie
und seine zahlreichen Freunde in das Renommier-Hotel
zu verwandeln, das bis heute alle von
Rang und Namen beherbergt, wenn es um Ruhe und
Erholung in den Bergen geht – direkt vor den Toren
Münchens, gerade mal gute 90 Autominuten entfernt.
18 Golfplätze rund um Kitzbühel
Doch die Zeiten ändern sich, wurde Kitzbühel damals
eher noch als ein Geheimtipp gehandelt, avancierte
die Alpenstadt dank eines Skiläufers, Olympiasiegers
und Schauspielers schon in den 1960er Jahren
zu einem regelrechten Hot-Spot: Toni Sailer, der legendäre
Blitz von Kitz und Gründer der berühmten
Skischule Die Roten Teufel, lockte die ersten Massen
nach Tirol, sein sportlicher Nachfolger Franz Klammer
aber erst sorgte mit seinen vier sensationellen Siegen
auf der Streif, zwischen 1975 und 1984, für den Wahnsinn,
der sich bis heute jedes Jahr in der Arena am
Hahnenkamm abspielt. Was Monte Carlo für die Formel
1 ist, ist seitdem Kitzbühel für den Wintersport
und lockt am Streif-Wochenende
„
sagenhafte 100.000
begeisterte Zuschauer an die Strecke.
Ob Triumph oder
Niederlage – im
Hotel Zur Tenne
finden Wirtschaft,
Sport und Glamour
Ruhe und Erholung
Aber weil bekanntlich nicht das ganze Jahr
Schnee liegt, hat sich in Kitzbühel ein sommerliches
Angebot geformt, das neben den Klassikern Wandern,
Klettern oder Mountainbiken, als ein Eldorado
für Golfspieler bezeichnet werden muss. Den Anfang
machte 1956 der Golfclub Kitzbühel am Kasper
Schlossgelände, mittlerweile aber können Spieler, die
aus der ganzen Welt kommen, zwischen fünf Clubs
wählen, alle direkt in Kitzbühel; im Umfeld der Alpenstadt
sind es sogar 18 Anlagen – eine Konzentration,
die in der europäischen Bergwelt einzigartig ist. Ein
August Walde. From 1935 on the
Duke of Windsor, Britain’s future,
short-lived monarch, was a regular
Kitzbühel visitor too, followed by
the likes of crooner Bing Crosby,
former Persian empress Soraya,
Hollywood star Robert Redford and
legendary singer Josephine Baker.
Photos of them hang in the Hotel
Zur Tenne. Former German president
Walter Scheel was also a regular
as guest at the farmstead of Falk
Volkhardt, the present owner’s father.
He bought it in 1969 in order
to convert it into today’s prestigious
hotel, only 90 minutes by car from
Munich. But times are forever
changing. Two skiers put Kitzbühel
on the map: local Olympic champ
and later actor Toni Sailer, the resort’s
“streak of lightning”, and
his successor Franz Klammer who,
between 1975 and 1984, won
“Kitz”’s Hahnenkamm run, with its
spine-tinglingly steep “Streif” gradient,
four times. The lack of snow
in the summer in no way detracts
from Kitzbühel’s sporting pedigree.
Besides classic leisure activities
such as hiking, rock-climbing and
mountain-biking, golf has become a
prime mainstay. To begin with there
was just the Golfclub Kitzbühel,
founded in 1956 in the town’s
Kasper Schloss grounds. Meanwhile
golfing visitors from all over
the world have five municipal clubs
to choose from. Including clubs in
Kitzbühel’s hinterland there are 18
in all: a density of courses unequalled
by any other European
mountain region. Plenty of time is
needed to check out the merits of
each course. That is why the Hotel
Zur Tenne has put together a tempting
array of golfing all-in packages.
They range from an extended golf
weekend to a whole physically
challenging golf week. Tee-off and
green fees are seen to, rounds with
a pro booked, and as an option one
can even compete in one of the
tournaments staged between May
and Octobre. Meanwhile a satisfied
Brian Ferguson has completed his
Angebot, für das man sich aber Zeit nehmen muss,
will man die Vorzüge der einzelnen Plätze in aller
Ruhe genießen. Und so hat das Hotel Zur Tenne zahlreiche
Golf-Arrangements formuliert, vom verlängertem
Wochenende bis hin zur sportlich, ambitionierten
Golfwoche, bucht Abschlagszeiten, bündelt
Green-Fees, vereinbart Trainerstunden mit einem
der international renommierten Pros und sorgt auf
Wunsch auch für eine Teilnahme an den zahlreichen
Tunieren, die zwischen Mai und Oktober rund um
den Hahnenkamm ausgetragen werden.
Mittlerweile hat Brian Ferguson seine Runde erfolgreich
beendet, mit 22 Punkten, somit hätte er sein
Handicap verbessert. Und so gesellt sich zur Euphorie
eine gepflegter Appetit, gute fünf Stunden in frischer
Bergluft rufen nun mal alle Lebensgeister wach.
Die Tenne, Herzstück
des gleichnamigen
Hotels
und exklusiver
Veranstaltungsraum.
Unten: Die neue
Winter Lounge, in
Kooperation mit
Moët & Chandon
und Stone Island,
ein Hot-Spot für die
kalte Jahreszeit
Wenn es um Gemütlichkeit in den Alpen geht,
bietet das Hotel Zur Tenne mit seinem authentischen
Landhausstil ein einzgartiges Refugium
Seit 2016 steht das
Hotel Zur Tenne unter
einer neuen Leitung:
Thomas Lechner sorgt
in diesem historischen
Ensemble von nun an
für das Wohlergehen
seiner Gäste
Später im Clubhaus wird er sich mit der Küche des
Hotels Zur Tenne verbinden lassen, als ausgewiesener
Genussmensch weiß er nicht die Schönheit der hießigen
Golfplätze zu schätzen, einer der Hauptgründe,
warum er Jahr für Jahr nach Tirol reist ist nämlich das
kulinarische Angebot seines Lieblingshotels. Ausgezeichnet
mit 14 Punkten im Gault & Millau, sowie
einer kulinarischen Haube, weiß man hier Tradition
und Moderne kulinarisch perfekt zu verbinden und
hat sich darauf eingestellt, die hohen Ansprüchen der
Gäste nicht nur zu erfüllen, sondern auch mit saisonalen
und regionalen Angeboten zu überraschen und
Seen, Berge,
einsame Wanderrouten,
idyllische Almwiesen
zu begeistern. Und so macht sich Euphorie breit, als
Mr. Ferguson hört, dass man heute etwas ganz Besonderes
vorbereitet hat: Auf ihn wartet ein Kotelett
von einem Tiroler Kaiserkalb, geboren und aufgewachsen
auf einem der umliegenden Höfe, dazu
reicht der Küchenchef frische Steinpilze. Diese hat
die Pâtissière des Hauses, Birgit Noak, am Vormittag
einhändig gesammelt, sowie eine Handvoll frischer
Beeren, aus denen sie für den Gast aus dem fernen
Schottland ein fruchtiges Dessert zubereiten wird.
Wie man sieht, das Golfspiel hier kann auch die
kulinarischen Horizonte ungeahnt erweitern – Dreh-
und Angelpunkt ist und bleibt dabei aber stets das
Hotel Zur Tenne, im Herzen Kitzbühels, im Herz einer
ganz besonderen, wie einzigartigen (Golf-)Welt auf
internationalem Top-Niveau.
round with a 22-stroke improvement
on his handicap. Five hours of fresh
mountain air have made him feel
euphorical and increased his already
healthy appetite. Later in the club
house he intends to phone the Hotel
Zur Tenne’s kitchen. For what has
him returning year for year is not just
the region’s attractive golf courses
but also his favourite hotel’s cooking,
catering to discerning diners’
desire for a seasonal and regional
blend of traditional and innovative
dishes, which has earned the Hotel
Zur Tenne 14 points and a toque
from Gault-Millau. The Scot is delighted
to hear that today’s culinary
treat is Tyrolean veal cutlet à la
Kaiser, from a calf reared on one of
the nearby farms. The meat will be
garnished with ceps which pâtissière
Birgit Noak picked this morning,
along with fresh berries with
which she will conjure up a juicy
dessert for the guest from faraway
Scotland. Thus playing golf becomes
an unexpected way of
broadening one’s culinary horizon,
with the Hotel Zur Tenne, in the
heart of Kitzbühel, as the pivot of a
unique, topnotch golfing paradise
of international repute.
Events 2018
16. – 21.1. Hahnenkammrennen
20.1. Goldrausch Afterrace Party im Hotel Zur Tenne
14.2. element3 Air & Ski Shows auf der Rasmusleiten
17.2. Sick Trick Tour – Freeski-Event im KitzSkiSnowpark
24.2. Streif Vertical Up – Die Schlacht am Hahnenkamm
9. – 11.3. „Fireball“ – Ian Fleming Ski Challenge
18. – 21.5. Int. FußballCup – Europas größtes Nachwuchsturnier
6. – 9.6. 31. Kitzbüheler Alpenrallye
15. – 17.6. Triathlon Kitzbühel
17. – 23.6. Golf Festival Kitzbühel
7.7. Klassik in den Alpen. Mit Elina Garanca & Friends
13. – 15.7. Kitz on wheels supported by Harley Davidson
7. – 14.7. Österreich Rad-Rundfahrt
26.7. – 17.8. Sommertheater Kitzbühel
28.7. Internationales Kitzbüheler Horn Berg-Radrennen
28.7. – 4.8. Kitzbüheler ATP Tennisturnier – Generali Open
4.8. Jahrmarkt der Stadtmusik Kitzbühel
15.8. Internationales MTB -Rennen zum Hahnenkamm
17. – 18.08. Kitzbüheler Musikfestival mit Andreas Gabalier
21. – 27.8. Filmfestival Kitzbühel
25.8. Internationaler Kitzbüheler Horn Bergstraßen Lauf
26.8. Französischer Fischmarkt
1.9. Kitzbüheler Hopfenfest
7. – 8.9. Kitzbüheler Weinfest
27. – 30.9. Internationales Sportwagenfestival Kitzbühel
29.11. – 26.12. Kitzbüheler Weihnachtsmarkt
24.12. Stub’nmusi, Harfenklänge und
Kitzbüheler Weisenbläser im Hotel Zur Tenne
31.12. Silvestergala im Hotel Zur Tenne
April – November Jeden Samstag
Genussmarkt auf dem Kitzbüheler Marktplatz
INSITE 2018
GET TOGETHER
Filmfestival
KITZBÜHEL
1
1
KARPFENESSEN
1. Susanne und Stephan Heller mit Innegrit Volkhardt 2. Otto und Beate Rehagel
3. Chefkoch Jürgen Bartl, Erika und Innegrit Volkhardt, Heino und Hannelore
Kramm, Thomas Lechner und Marco Unterhauser
2
2
3
4
5
1. Patricia Riekel und Gottfried Langenstein 2. Birgit Muth und Joseph Vilsmaier 3. Alexandra Ortmair und Max von der
Groeben 4. Max Tidof mit Lisa Seitz 5. Sybille Beckenbauer und Marlis Schwan 6. Gruppenbild der Filmfestival-Jury
6
Welcome to KITZ
Heather Milligan und Arnold Schwarzenegger
FOTO AGENTUR SABINE BRAUER, AGENTUR MICHAEL TINNEFELD
Eröffnung WINTER LOUNGE
Christian Hattig, Haddaway, Innegrit Volkhardt und Max Schautzer
2018 INSITE
& KONSTANTE
VARIABLEN
JAHRE FAMILIE VOLKHARDT
Das Hotel Bayerischer Hof ist
gelebte Münchner Geschichte,
seit 120 Jahren und dank vier
Generationen der Familie
Volkhardt. Gleich einer Parabel,
die zum Ausdruck bringt:
Wer eine Vergangenheit hat,
hat auch eine Zukunft!
Ein Rückblick mit Ausblick und
vier unerwartet, wie verführerisch
süßen Überraschungen, den
Lieblings-Desserts der jeweilgen
Generationen, damals wie heute
Ikonen der deutschen Hotellerie
TEXT MAXIMILIAN VON DORFEN ILLUSTRATIONEN LAUREN MORTIMER
seit 1992
Innegrit Volkhardt
Hermann Volkhardt
1909 - 1955
1897 - 1909
Herrmann Volkhardt
1955 - 1992
Falk Volkhardt
INSITE 2018
HOTEL STORIES
W
ie so oft im Leben ist es meist nur
eine Frage der Sichtweise: Für die
einen sind es lediglich Familiengeschichten,
für die anderen hingegen
sind es Familien, die Geschichte schrieben – und bis
heute weiter schreiben. Die einen vergehen, verblühen,
die anderen aber werden dank ihres Œuvre zu einem
integralen Bestandteil unserer Zeit, beeinflussen bisweilen
sogar unser tägliches Leben, denn das was sie
geschaffen haben, bleibt präsent in der allgemeinen
Wahrnehmung, sei es real oder auch nur medial.
Der Unterschied dabei? Für weitsichtige Visionäre,
die Denker und Lenker unserer Zeit, war bereits
gestern das Heute schon das Morgen – sie haben begriffen
und verstanden, dass sich alles ändern muss,
wenn alles so bleiben soll, wie es ist. Mit der Devise,
zu agieren, statt bloß zu reagieren, denn nur wer in
der Vergangenheit aufbricht, der kommt auch in der
Zukunft an.
HERRMANN
VOLKHARDT
Der ehemalige
Zuckerbäcker
leitete einst das
Café Prinzeß,
die von ihm so
geschätzte
Prinzregententorte
ist somit
eine Reminiszenz
an diese
Zeit
Bewahrer der Traditionen
Sicherlich kann man sich dabei die Frage stellen,
rückwärtsgewandt, was wäre wohl gewesen wenn ...?
Wenn Herrmann Volkhardt das Hotel Bayerischer Hof
nicht erworben hätte? Und so einem einst formulierten
Wunsch König Ludwigs I. nachkam, der sich immer
schon für München ein Haus von Stand wünschte.
GUARDIANS OF TRADITION
Why is the perquisite for maintaining
tradition a certain amount of
adaptation and even change? Not
even hindsight provides an answer
to this conundrum. What if Herrmann
Volkhardt, in the year 1897,
had ignored King Ludwig I’s wish
and not bought the Hotel Bayerischer
Hof? Or what if, after bombs
nearly destroyed the building in
1944, Herrmann’s son Hermann and
grandson Falk hadn’t rolled up their
sleeves and salvaged a grand hotel
which is synonymous with all that
Munich stands for today? A symbol
of cosmopolitan openness and at
the same time a guardian of tradition.
And had Munich not become
the venue for the Olympic Games in
1972, would Falk and Erika Volkhardt
have been spurred on to purchase
Count Montgelas’s historical
palais and integrate it into the Hotel
complex? In the 1990s the present
owner’s father, Falk Volkhardt,
fell seriously ill. Whereupon Innegrit
Volkhardt, representing the
family’s fourth generation, took
over full management of the renowned
hotel. She viewed the succession
as a historical family obligation
and has since followed her
calling with widely acclaimed skill.
This fortunate decision has since
been rewarded with plaudits for
the innovative initiative she has
taken with projects such as the
Blue Spa, the new Palais foyer, the
three-star Atelier restaurant, falk’s
Bar, south and north wing, the
Genauso wenig lässt sich die Frage beantworten, ob
schmerzvolle wie tragische Ereignisse nicht auch ihre
guten Seiten haben, aber als 1944 fast alles bei einem
Bombenangriff zerstört wurde, erschufen dessen
Sohn Hermann und sein Enkel Falk aus eben diesen
Trümmern das Haus, das wie kein anderes Münchner
Hotel zu einem der Symbole unserer Stadt wurde. Einem
Symbol von Weltoffenheit einerseits, Hüter und
Bewahrer von Traditionen andererseits – unverwechselbar
und in seiner Art wohl einzigartig.
Und hätten die Olympischen Spiele 1972 nicht
in München stattgefunden, hätten Falk und Erika
Volkhardt dann auch das historische Stadtpalais des
Grafen Montgelas erworben, um es aus diesem Anlass
in das Ensemble des Hotels Bayerischer Hof zu
integrieren?
Als Ende der 1990er Jahre der Vater der heutigen
Besitzerin Falk Volkhardt unerwartet schwer erkrankte,
trat Tochter Innegrit dessen Nachfolge an, die vierte
Generation übernahm die Leitung des renommierten
Hauses. Für sie war die Fortführung einer solchen
historischen Familientradition eine Berufung, der sie
seitdem mit Leidenschaft nachkommt.
HERMANN
VOLKHARDT
Die Schaumrolle
erinnert an
Hermann Volkhardt,
der
seinem Sohn
Falk immer
wieder aus
einem Kinderbuch
vorlas,
in der eine
Schaumrolle
eine tragende
Rolle spielte
FAMILIENBANDE – 120 Jahre Familie Volkhardt
Herrmann Volkhardt kauft das
Hotel Bayerischer Hof für die
stolze Summe von 2.850.000
Goldmark und modernisiert es
1909
Nach dem überraschenden Tod von
Herrmann Volkhardt übernimmt sein
Sohn Hermann in der zweiten Generation
das Hotel Bayerischer Hof
Nach der fast völligen Zerstörung
beginnt Hermann Volkhardt mit
dem Wiederaufbau, das Hotel soll
schöner werden als je zuvor
1945
Die Familie Volkhardt
beginnt das Hotel wieder
Schritt für Schritt aufzubauen,
Sohn Falk eröffnet bald
darauf Münchens erstes
Speiserestaurant
1897
Herrmann Volkhardt purchases
the Hotel Bayerischer Hof for no
less than 2,850,000 goldmarks
and has it modernised
After the untimely death of Herrmann
Volkhardt his son Hermann, of the
second Volkhardt generation,
takes over at the helm of the hotel
1944
Following the total destruction
Hermann Volkhardt starts with the
rebuilding project, destined to render
it even more stately than before
Step by step the Volkhardt
family continues rebuilding
the hotel; son Falk opens
Munich‘s first à la carte
restaurant
2018 INSITE 65
HOTEL STORIES
FALK VOLKHARDT
Ein Holunderstrauch gegenüber seines Hauses ist verantwortlich dafür,
dass Hollerkücherl zu Falk Volkhardts Leibspeise avancierten
Aus heutiger Sicht eine mehr als glückliche Entscheidung,
denn gäbe es sonst so viele gefeierte, wie
richtungsweisende Neuerungen: das Blue Spa, die
neue Palaishalle, das Drei-Sterne-Restaurant Atelier,
die falk’s Bar und der neue Süd- und Nordflügel,
mit einer für München einzigartigen Penthouse
Garden Suite? Ganz abgesehen von den aufwendigen
Umbauten des Dachgartens, des Festsaals, des
Atriums, des renommierten Restaurants Garden, sowie
den zahlreichen Updates von Zimmern und
Suiten …, alles entstanden unter ihrer Ägide.
Mythos Hotel Bayerischer Hof
Und so hat jede Generation, manchmal nolens volens,
meist aber in weiser Voraussicht und selbst bestimmt,
Entscheidungen getroffen, die nicht nur die
bauliche Substanz des Hauses veränderten, erweiterten,
sondern die in erster Linie dem Gebäude das
gaben, was es bis heute ausmacht: eine Seele. Denn
je schneller die Zeit rast, desto größer wird der Ruf
nach Beständigkeit und so erklärt es sich auch, dass
die großen Geister unserer Zeit in dem Haus am Promenadeplatz
einen Ort sahen, und bis heute sehen,
in dem sich privates Leben, sowie berufliches Wirken,
in kongenialer Weise vereinen lassen – losgelöst
von schnelllebigen Modeerscheinungen und rasch
verglühenden Design-Hypes.
unique Penthouse Garden suite,
extensive renovation of the roof
garden, festival hall, atrium, the
popular Garden restaurant and regular
refurbishment of rooms and
suites. Thus the cannily foresighted
decisions taken by each generation
of the Volkhardt family have not
only been of benefit to the hotel.
Above all they have imparted what
makes it so special: a soul. That is
why, the more our way of life has
accelerated, society’s leading lights
have seen it as a refuge where private
needs and business can be
combined without pandering to the
flash-in-the-pan hype postulated by
fashion and the done thing in general.
Thanks to the 120 years of
Volkhardt stewardship and accumulated
entrepreneurial savvy the
Hotel Bayerischer Hof exudes, from
the cellars to the rafters, that special
Munich blend of Bavarian hospitality
from the heart and cosmopolitan
laissez-faire to a degree
which does not preclude caring, reciprocal
respect for one another
and for key traditions. For over a
century each member of the
Volkhardt clan in charge of the hotel
has heeded an ancient adage of
their profession: if you fail to go with
the times, you’ll end up having to go.
The result is a success story, but
weaving the hotel’s legendary magic
remains an ongoing challenge. Plans
for redesigning the foyer, Palais cellar
and Palais Montgelas itself are
already on the drawing board.
In 120 Jahren ist dieses Haus dank der zahlreichen
historischen Entscheidungen zu einem Manifest geworden,
erschaffen und weitergeführt von vier Generationen
der Familie Volkhardt, das vom Keller bis
unter das Dach mit jeder Fuge zum Ausdruck bringt,
was die Welt an München im Speziellen und an uns
Bayern im Allgemeinen so schätzt: Gelebte, aufrichtige
Gastfreundlichkeit mit bajuwarischem Laissezfaire,
stets gepaart mit fürsorglichem Verantwortungsbewusstsein
für sich und andere, im
gegenseitigen Respekt, und das nicht nur unseren
althergebrachten Traditionen gegenüber.
Jeder Vertreter der Familie Volkhardt hat in den
über 100 Jahren erkannt, dass es eine Lebensweisheit
gibt, die für uns alle gilt, der wir nicht entkommen:
Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen …
Der Mythos Hotel Bayerischer Hof, bisweilen und in
so mancher Augen ein magischer Ort, zeigt und beweist,
dass die Familie es sehr wohl, und besser als
manch andere, verstanden hat, die richtigen Entscheidungen
zum richtigen Zeitpunkt zu treffen, damit
aus dem Heute auch ein Morgen werden kann.
Müßig also somit zu erwähnen, dass in den
Schubladen der Hotelleitung bereits zahlreiche weitere
Pläne liegen, denn in der nächsten Zeit steht die
Umgestaltung des Palaiskellers, des Foyers und des
Palais Montgelas an. Überrascht uns das?
Nicht wirklich, oder …?
INNEGRIT VOLKHARDT
Der Kaiserschmarrn ist Innegrit Volkhardts
süßer Favorit, seitdem sie als Kind ihre
Ferien in Kitzbühel verbrachte, wo ihr
Vater einst das Hotel Zur Tenne kaufte
Falk Volkhardt übernimmt in der
dritten Generation, das Hotel
erstrahlt mit neuem Glanz und
alter Gloria am Promenadeplatz
1969
Das Hotel Bayerischer Hof
wird um das Palais Montgelas
erweitert, im selben
Jahr erwirbt Falk Volkhardt
auch noch das Hotel Zur
Tenne in Kitzbühel
Die Renovierung des Palais
Montgelas wird zur Eröffnung
der Olympischen Spiele abgeschlossen
und feierlich eröffnet
1992
Innegrit Volkhardt übernimmt
die Leitung des
Hotels Bayerischer Hof
in der vierten Generation
und entwirft einen
10 Jahres-Plan
1959
Falk Volkhardt, representing
the family’s third generation,
takes charge of the hotel
which has now been restored
to its former glory on the
Promenadeplatz
The Hotel Bayerischer Hof
gains the Palais Montgelas
as its handsome annexe, in
the same year Falk Volkhardt
purchases the Hotel Zur
Tenne in Kitzbühel
1972
Refurbishment of the Palais
Montgelas is completed
just in time for the start of
the Olympic Games and is
opened with much pomp and
circumstance
Following family tradition,
daughter Innegrit Volkhardt,
of the fourth generation,
takes charge of the
Hotel Bayerischer Hof
INSITE 2018
BAYERISCHE
STAATSOPER
KOMMENDE PREMIEREN
OPER
Les Vêpres siciliennes 11.03.18
Aus einem Totenhaus 21.05.18
Parsifal 28.06.18
Orlando Paladino 23.07.18
BALLETT
Portrait Wayne McGregor 14.04.18
Ballettabend – Junge Choreographen 04.07.18
Karten / Infos
Tageskasse der
Bayerischen Staatsoper
Marstallplatz 5
80539 München
www.staatsoper.de
POINT OF VIEW
MODERNE HEILIGE
Wer immer nur am Leben anderer teilnimmt, verliert nicht selten
sein eigenes aus den Augen. InSite Autorin Nina Ruge plädiert
für eine Änderung der Sichtweise und stellt die Frage, wer heute
wirklich noch als Vorbild gilt
T
op-Fußballmanager, Lichtgestalten des
Sports – im Fegefeuer der Presse. Sympathieträger
der Politik stürzen wegen fehlerhaften
Zitierens in ihren Doktorarbeiten.
Ein Bundespräsident musste zurücktreten – ja,
weswegen eigentlich genau?
Ikonen sehen anders aus. Laut Definition sind
sie sowieso aus der Zeit gefallen. Eine Ikone ist ein
Heiligenbild, das streng einer bestimmten Tradition
der Darstellung entspricht.
Ikonen waren also Leuchtfeuer längst vergangener
Zeiten, die dem gemeinen Volk in engen Bahnen
Orientierung vorgeben sollten.
Heilige galten als makellos. Natürlich waren sie
es nicht. Doch es scherte keinen. Heute sprechen wir
von Vorbildern. Was sie nicht vor einem 24/7-Durchleuchtung
bewahrt. Zu schnell gefahren? Das Blitzer-
Foto landet sofort in der Presse. An der Schlange im
Supermarkt nicht ganz korrekt gewartet? Der Leser-
Reporter postet das Handyfoto prompt in die Redaktion.
Fremd-geschmust? Für Paparazzi-Fotos werden
Unsummen gezahlt. Dazu kommt die hohe Kunst des
Durchsickerns. Staatsanwaltschaftliche Vorermittlungs-Informationen
– schwupps!
NINA RUGE
Moderatorin, Autorin und Unicef-Botschafterin weiß, dass alles gut wird
Wie sind die wohl an die Öffentlichkeit gelangt? Allein
das Scannen und Abgleichen der Doktorarbeiten
von eben – ein Schelm, der sich aufrichtig im Sinne
der hehren Wissenschaft zu empören meint.
In Zeiten der Shitstorms, des Datenabgleichs,
von Videoüberwachungen und einer Öffentlichkeit,
die geradezu skandalversessen ist, dürfen wir getrost
alles, von der Ikone bis zum Vorbild, zu Grabe tragen.
Wenn es denn makellos sein muss.
Und so haben wir es heute mit einer ganz neuen
Generation von Role Models zu tun. Entweder sie dirigieren
als Blogger, Influencer oder Kardashians ein
digital designtes Begeisterungs-Orchester. Oder sie
sind echte Menschen, wie Bastian Schweinsteiger zum
Beispiel. Was er verkündet in den sozialen Medien,
muss streng unverbindlich sein. Aber nah am Menschen:
„Kannst du wirklich noch richtiges Bayerisch
sprechen?“ (Carina aus Tiefenbach) Bastian: „Eigentlich
nicht – es sei denn, ich wäre mal zwei oder drei
Tage am Stück mit richtigen Ur-Bayern zusammen.“
Aber da gibt es zum Glück noch eine dritte Sorte
moderner Helden, die echten, die wahren. Nach
einem von ihnen ist ein Münchner S-Bahnhof
benannt: Dominik Florian Brunner.
MODERN SAINTS
Does German society have any
iconic figures for people to emulate?
They seem to have gone out
of fashion. Erstwhile idolized soccer
managers are castigated by the
media, a recent German president
was hounded by the press till he
resigned, as was a young cabinet
minister, accused of plagiarism in
parts of his doctoral thesis. In the
past the painting of icons adhered
rigorously to tradition. The saints
they portrayed were shining beacons
of unblemished character to
guide common folk. Their flaws
were overlooked by all concerned.
Today’s role models lead more vulnerable
lives. Caught speeding they
can be sure that the incriminating
police photo is immediately relayed
to the press. A celebrity jumping
the queue in a supermarket is
papped by someone with a mobile
who is assured a small fortune
for the photo from some magazine.
Information is leaked before a
case goes to court. Alone the scans
and comparisons of said doctoral
texts – it would be hypocritical to
condemn them. Our age of social
media, shitstorms and closedcircuit
surveillance is fixated on
scandal. Far short of perfection,
former icons are reeling on the
ropes. Today’s role models wield
their digitally orchestrated influence
as bloggers, opinion leaders
and Kardashians. Or else they are
full-blooded human beings like
soccer player Sebastian Schweinsteiger
of recent Mancunian fame.
His comments in the social media
are lightweight but congenial. Has
he kept his broad Bavarian accent,
asks Carina. Not really. He’d have
to spend a day or two with dyedin-the
wool Bavarians to reactivate
it. One of today’s real heroes:
Dominik Florian Brunner. The station
where he was killed defending
a fellow passenger against thugs
has been named after him.
FOTO AGENTUR SABINE BRAUER
68 INSITE 2018
EXKLUSIVE PARFUMS AUS MÜNCHEN
w w w. A c q u a D i B a v i e r a . c o m
ART
KUNST ?
UNSERE EMPFEHLUNGEN!
1. Welche Ausstellungen aus Ihrem Hause möchten Sie den Gästen des
Hotels Bayerischer Hof für das Jahr 2018 ans Herz legen?
2. Auf welche Ausstellungen, national wie international, freuen Sie sich am meisten?
Frank Cadogan Cowper
Eitelkeit, 1907
51,1 x 31,1 cm, Öl/Leinwand
Royal Academy of Arts, London
© Royal Academy of Arts, London
FOTO JOHN HAMMOND
INSITE 2018
PORTRAITS PR
KUNSTHALLE MÜNCHEN
ZU : Aufsehen erregen wird ganz sicherlich Du bist
Faust. Goethes Drama in der Kunst, die wir vom 23.
Februar bis 29. Juli 2018 in der Kunsthalle München
zeigen werden. Die theatralisch inszenierte Schau
zeigt Kunstwerke von Delacroix über Murnau bis
Anselm Kiefer und Karl Lagerfeld. Das bekannteste
Werk der deutschen Literatur hat schon immer bildende
Künstler, Komponisten und Regisseure inspiriert.
Und auch heute bleibt es von größter Aktualität:
Alle sind wir verführbar und täglich lockt uns irgendein
Teufel mit einem verführerischen Pakt … Du bist
Faust nimmt die Besucher mit auf eine Reise durch
das Drama und macht sie zu Weggefährten Fausts,
auf seiner rastlosen Suche nach Sinn und Ziel des
modernen Lebens.
Parallel zur Ausstellung findet in ganz München
ein Faust-Festival statt. Zahlreiche Institutionen, wie
Theater, Oper oder das Kulturzentrum Gasteig machen
mit; aber auch Künstler, Gastwirte, und sogar
eine Boxschule, engagieren sich und stellen ein buntes
Faust-Programm auf die Beine. Es wird von Hochkultur
bis zu einer Walpurgisnacht-Techno-Party für
Jung und Alt alles geben.
Informationen zum Programm finden Sie unter:
www.faustfestival.com
Roger Diederen,
Kunsthalle der
Hypo-Kulturstiftung
GALLERY NEWS
1. Which of your exhibitions
would you recommend to the
Hotel Bayerischer Hof’s guests?
2. Which of your national and
international exhibitions are
you looking forward to most?
KUNSTHALLE MÜNCHEN
1. Our show “You are Faust, Goethe’s
drama in the field of art” (from 23
February to 29 July 2018) is certain
to cause a stir. Works of art by
Delacroix, Murnau, Nam June Paik
and Anselm Kiefer will be featured.
“Faust” has inspired artists, composers
and theatre directors and its
message is pertinent today: Why
are we all continually tempted to
do a deal with all sorts of devils?
Faust guides visitors through the
drama in a search for the meaning
of modern life. The whole of Munich
will be in thrall to a Faust Festival
involving not only theatres and
opera house, but also individual
artists, gasthaus landlords and even
a school of boxing. Events range
from topnotch culture to a Walpurgis
Night techno party.
2. As a keen hiker I’ll enjoy the
exhibition “The wanderer, a 19thcentury
motif”, at Berlin’s Alte Nationalgalerie
from May 2018 on,
featuring artists from Caspar David
Friedrich to Van Gogh. Highlight is
Friedrich’s “Wanderer above the Sea
of Fog”. The wanderer was a central
figure of the Romantic Period.
From 1800 on rural hiking became a
new way of attaining self-knowledge
and worldliness by tackling the imponderables
met in undiscovered
territory.
BAY. STAATSGEMÄLDESAMMLUNG
1. We possess many wonderful
treasures, by artists from Dürer to
Rubens, from Caspar David Friedrich
to Vincent van Gogh, Claude
Monet and Joseph Beuys. It would
take days to view them all. Not to
mention, in a separate building, the
charming Schack collection with
works to do with historism and the
Paul Klee, Pastor Kohl, 1932,
Ölfarbe auf Nesseltuch auf Sperrholzplatte, 50 × 65 cm
Erworben 2015 von den Erben nach Paul und Lily Klee mit Unterstützung von PIN.
Freunde der Pinakothek der Moderne, der Ernst von Siemens Kunststiftung und
der Kulturstiftung der Länder, Pinakothek der Moderne, Saal 12
Bayerische Staatsgemäldesammlungen – Sammlung Moderne Kunst in der
Pinakothek der Moderne München
ZU : Da ich selber gerne verreise und gerne auch
wandere, werde ich mir sicherlich ab Mai 2018 in der
Alten Nationalgalerie zu Berlin Der Wanderer – Ein
Motiv des 19. Jahrhunderts von Caspar David Friedrich
bis Van Gogh anschauen. Neben bedeutenden
Werken der dortigen Sammlung wird Friedrichs berühmtes
Gemälde Wanderer über dem Nebelmeer im
Mittelpunkt dieser Ausstellung stehen. Der Wanderer
ist eine zentrale Figur der Romantik. Um 1800 wurde
das Wandern durch die Landschaft als eine neue Art
der Welterkundung und Welterkenntnis kulturbestimmend.
Wandern steht aber auch für die Einlassung auf
das Unwägbare und die Konfrontation mit dem
Fremden, die sowohl zur Selbsterkenntnis als auch
zum Erlangen von Welt-Läufigkeit führt.
Bernhard Maaz,
Bayerische Staatsgemäldesammlungen
BAYERISCHE
STAATSGEMÄLDESAMMLUNGEN
ZU : Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen
sind reich an wunderbaren Schätzen, an Werken von
Dürer bis Rubens, von Caspar David Friedrich über
Vincent van Gogh bis zu Claude Monet, von Franz
Marc bis Joseph Beuys. Eigentlich sollte ich erstmal
nur empfehlen, diesen reichen Bestand auszukosten
– das allein lohnt tagelanges Schauen; unsere Sammlungen
sind die Blockbuster! Nicht zu vergessen wäre
hier auch der Charme der Sammlung Schack mit ihren
Werken der Spätromantik und des Historismus,
ausgestellt in einem eigenen Gebäude an der Prinzregentenstraße,
das ein Refugium bietet.
Doch Ihre Frage war ja ganz anders gestellt:
Wenn es um die Sonderausstellungen geht, die wir
2018 INSITE
ART
2018 zeigen, dann ist vor allem ein Projekt zu nennen,
das zweifellos überregional wahrgenommen wird,
weil es einen gut bekannten Künstler in unbekannter
Weise vor Augen führt: Paul Klee. Unter dem Titel
Konstruktion des Geheimnisses wird diese Ausstellung
sich einem der bedeutendsten deutschen Künstler
des 20. Jahrhunderts widmen, insbesondere seinen
Werken der 1920er Jahre. Damit wird ein Maler, dessen
Werke in der Pinakothek der Moderne einen bedeutenden
Schwerpunkt bilden, beziehungsweise
sein ungemein phantasievolles Schaffen erstmals
und in großem Umfang hier gezeigt. Das wird ein Fest
für die Sinne, reizvoll, anregend, vielseitig.
ZU : Im Herbst 2018 wird das Kunsthistorische
Museum in Wien, eine der schönsten Sammlungen
alter Meister, zum 450. Todestag Pieter Bruegels des
Älteren eine große Ausstellung seiner Werke zeigen.
Man kennt diesen legendären Künstler Bruegel als
Maler von Jahreszeiten- und Sprichwörterbildern, als
gewitzten Schöpfer von Werken, denen man sich
gleichsam stundenlang widmen kann. München besitzt
das Gemälde Schlaraffenland, das aus konservatorischen
Gründen nicht mehr reisen darf. Aber die
Alte Pinakothek wird das bizarre Bild mit dem Kopf
Paul Klee, Auserwählte Stätte, 1927,
Büttenpapier auf Pappe, 57,7 x 40,8 cm
Bayerische Staatsgemäldesammlungen – Sammlung Moderne Kunst
in der Pinakothek der Moderne München (Inv.-Nr. 14228)
Ausstellungsansicht Rodney Graham, Galerie Rüdiger Schöttle, 2017
early Romantic Period. One of our
“specials” in 2018 is an exhibition
featuring the lesser-known paintings,
from the 1920s, by Paul Klee whose
main body of work is in the Pinakothek
der Moderne.
2. Vienna’s Kunsthistorisches Museum,
which houses one of the finest collections
of Old Masters, plans an exhibition
of Peter Bruegel the Elder’s
paintings in 2018, to commemorate
the 450th anniversary of his death.
Browsing through the show, enhanced
by the artist’s favourite sayings and
his portrayal of landscape in varying
seasons, should be pleasurably
time-consuming. Munich owns his
“Land of Cockaigne” which cannot be
released, but his portrait of an old
peasant woman will travel to Vienna.
The exhibition illustrates the painter’s
work process half a millennium ago.
GALERIE RÜDIGER SCHÖTTLE
1. Right at the beginning of 2018 we
will be featuring the latest output of
Canadian Rodney Graham, with whom
our gallery has been associated since
1985. Very wittily he explores psychic
phenomena which indicate that appearance
can be deceptive. In order
to dismantle clichés he uses light
boxes as a stage on which he himself
plays various roles.
2. I was very impressed by Pierre
Huyghe’s “A Life Ahead” and I am
now looking forward to a further exhibition
of his work this summer at
the Serpentine Gallery in London. I’ll
also take in Goshka Macugas’ show
at the Sprengel Museum in Hanover
(and also in Hamburg’s Kunsthalle and
Nürnberg’s Neues Museum).
einer alten Bäuerin dorthin leihen, und all das, was
dort zu sehen sein wird, umschreibt das Lebenswerk
eines unglaublich phantasiereichen, erzählerischen
Malers. Wie wichtig die Kunst ist, die vor einem halben
Jahrtausend entstand, kann jene Ausstellung mit
Sicherheit auf heitere und lehrreiche Weise vor Augen
führen.
Und die Sammlungen von Wien und München
haben noch manche andere Verbindung: Es sind brillante
Museen, die sich einer jahrhundertelangen
Sammlertradition verdanken und die durch schönste
Schätze glänzen.
GALERIE RÜDIGER SCHÖTTLE
ZU : Wir zeigen gleich zu Beginn des Jahres 2018
neue Arbeiten des Kanadiers Rodney Graham, der seit
dem Jahr 1985 mit der Galerie Rüdiger Schöttle verbunden
ist. In seinen Werken, in denen sich sein Interesse
an psychischen Phänomenen und verschiedenen
Bewusstseinszuständen widerspiegelt, ist nichts
so, wie es zunächst scheint. Mit viel Humor wischt
Rodney Graham so manch ein Klischee beiseite, seine
Fotoleuchtkästen dienen ihm dabei als Bühne, in
denen der Künstler selbst in die unterschiedlichsten
Rollen schlüpft, um die vermeintlich sichere Stellung
in der Welt auf abenteuerliche Weise zu unterlaufen.
ZU : Da die Arbeit After A Life Ahead (2017) von
Pierre Huyghe bei den Skulptur Projekten in Münster
bei mir einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat,
freue ich mich besonders auf die Pierre Huyghe Ausstellung
im Sommer 2018 in der Serpentine Gal lery in
London.
Rüdiger Schöttle
Ebenfalls mit großer Freude blicke ich den kommenden
Einzelausstellung Goshka Macugas im Sprengel
Museum in Hannover, in der Kunsthalle in Hamburg
und im Neuen Museum in Nürnberg entgegen.
FOTO WILFRIED PETZI
INSITE 2018
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2018 INSITE 73
JAZZ
JAZZ
LEGENDEN
Man glaubt es kaum, wer sich hier schon
alles blicken ließ. Über die Jahre gaben sich
beim Jazzsommer des Hotels Bayerischer Hof
Newcomer, aber auch Legenden ihres
Fachs die Klinke in die Hand
TEXT UND FOTOS RALF DOMBROWSKI
Legenden sind Projektionsflächen der Erinnerung.
Manchmal sind es die Erzählungen
selbst, die Identität für einzelne, für Gruppen
oder ganze Völker bilden. Zumeist aber
sind es markante Persönlichkeiten, um die sich diese
Geschichten ranken, und die im Laufe der historischen
Distanz zu schillernden Gestalten der Verehrung
werden. Der Jazz brauchte diese Legenden von
Anfang an. In den frühen Jahren war seine Entwicklung
besonders eng mit einzelnen Sonderlingen verknüpft,
die mit Mut und Eigenheiten aus der Reihe
JAZZ LEGENDS
Legends are the memory’s projection
screens. Sometimes the narrative
itself provides the identity for
individuals, groups or whole nations.
But as a rule the outstanding
personalities steeped in such stories
turn into dazzling figures to be
venerated. Jazz needed these legends
from the outstart. Initially eccentrics
changed the way their music
was received. Louis Armstrong,
a pistol-packing teenager, landed in
a borstal where the gift of a cornet
triggered his genius. Art Tatum
tanzten und auf diese Weise die Musik und ihre Wahrnehmung
veränderten: Louis Armstrong zum Beispiel,
der als Teenager mit einer Pistole in die Luft
ballerte, dadurch in einer Besserungsanstalt landete,
wo man ihm ein Kornett in die Hand drückte und damit
sein Genie so entfesselte. Art Tatum, dessen Klavierspiel
so atemberaubend war, dass selbst Meister
des Stride-Pianos wie Fats Waller verstummten, wenn
er den Raum betrat. Charlie Parker, dem der Drummer
Jo Jones ein Becken vor die Füße warf, weil er so
grottig spielte, und ihn damit zum Üben anspornte.
Ornette Coleman, der mit einem verstimmten Plastiksaxofon
in der Szene antrat, und daher von Anfang
an ganz anders klang.
Solche Figuren, deren Geschichten und Experimente
haben den Jazz zu einer Kunstform gemacht,
INSITE 2018
JAZZ
die man mit kaum etwas vergleichen kann. Denn in
ihm greifen Innovation und Originalität, spieltechnische
Perfektion und Authentizität ineinander, im Idealfall
vereint in einzelnen, nicht immer einfachen
Musikern, die dieses Bündel der Impulse verkörpern.
Es kann daher schon mal ein Risiko sein, solche
Lichtgestalten des Geschäfts zu Festivals wie dem
Jazzsommer zu laden. Friedrich Gulda zum Beispiel,
Klaviergenie und Jazzaficionado, liebte es in seinen
späten Jahren, sein Publikum auf die Probe zu stellen,
was im Festsaal in eine Woge der Entrüstung mündete,
als er statt Kunst eine Disco-Party präsentierte.
Buddy Guy, Blues-Gitarrist mit herbem Rockeinschlag,
drehte seinen Sound derart orkanartig auf, dass man
played the piano so brilliantly that
even Fats Waller was awestruck.
Ornette who a new sound with his
plastic out-of-tune saxophone.
Blending such a motley assortment
of unorthodox luminaries at festivals
like the Jazzsommer has always
been risky. Brilliant pianist
and jazz aficionado Friedrich Gulda
tormented his audiences by presenting
disco parties instead of art.
Blues and rock guitarist Barry Guy
turned the sound up to hurricane
volume.
The breathtaking list of jazz stars
hosted by hotel owner Innegrit
Volkhardt includes Lester Bowie,
Abbey Lincoln, Cassandra Wilson,
Diana Krall, George Benson, Larry
Coryell, Mike Stern, Marc Ribot,
Arturo Sandoval and Gilberto Gil.
Legendary Al Jarreau has given
perhaps his best performances at
the Jazzsommer.
Last Spring the latter featured Bob
Geldorf. The Hotel Bayerischer Hof
remains at the cutting edge of contemporary
jazz.
damals noch auf dem Weg nach oben, auch Betty
Carter, die Stimme der elegisch swingenden Moderne.
Joe Zawinul, Fusion-Pionier und Sound-Genie,
machte gleich mehrmals Station, Jim Hall bezauberte
im Trio, der legendäre George Benson rockte den
Festsaal, Michael Brecker begeisterte durch Eleganz
und jazzende Noblesse, Larry Coryell durch die Lässigkeit
seiner Linien. Manche Musiker wurden quasi
zu Stammgästen, Gitarristen wie Mike Stern, John
Scofield, Robben Ford, Arto Lindsay, Marc Ribot, so
wie auch die Klangwelt Südamerikas und der Karibik,
mit großartigen Künstler von Tito Puente und Arturo
Sandoval, bis Gal Costa und Gilberto Gil, immer umfassend
vertreten war.
Denkt man zurück, haben einige Legenden wie
etwa Al Jarreau im Hotel Bayerischer Hof ihre vielleicht
schönsten Münchner Konzerte gespielt. Aber
auch die Gegenwart hat herausragende Persönlichkeiten
der Musik zu bieten. Im Frühjahr 2017 erst
stellten der Klarinettist Michel Portal und der Gitarrist
John McLaughlin ihre aktuellen Projekte vor. Und
beim Jazzsommer standen unter anderem der Sänger
Bob Geldof und der Trompeter Roy Hargrove auf dem
Programm. Denn Tradition verpflichtet, wenn es um
die Größen der improvisierenden Musik geht. Dem
Hotel Bayerischer Hof ist es gelungen, über mehr als
zwei Jahrzehnte hinweg, in der ersten Liga der Jazzadressen
mitzumischen. Bislang ist auch keine Änderung
dieses Kurses in Sicht.
Angst um die Statik hätte bekommen können. Ginger
Baker, Schlagzeug-Visionär mit einst locker sitzender
Faust, mutierte wiederum vom bösen Buben zum
Rhythmus-Rentner, der mehr rumpelte als polterte.
Im Laufe der Jahre gab es beim Jazz im Hotel Bayerischer
Hof so ziemlich alles, vom kleinen Skandal bis
zu den stehenden Ovationen, und das wurde möglich,
weil Hotelbesitzerin Innegrit Volkhardt keine
Angst vor den Legenden hat, was auch immer für Gerüchte
sie umwehen.
Das Defilee der Legenden, die sich im Laufe eines
Vierteljahrhunderts im Hotel Bayerischer Hof die
Ehre gaben, ist beeindruckend. Man entdeckt unter
den Namen sowohl die Berühmtheiten der ganz großen
Säle, wie auch die Koryphäen für fortgeschrittene
Hörer. Lester Bowie war dabei, Trompeter und
Chef-Ironiker der Avantgarde. Abbey Lincoln konnte
man erleben, die lakonisch eindringliche Sängerin,
Cassandra Wilson und Diana Krall, heute Superstars,
Bleibende Momente mit
Larry Coryell, Divinity
Roxx, Ginger Baker,
Till Brönner & Arturo
Sandoval, John
McLaughlin und
Al Jarreau
2017 INSITE 75
LEICHT IST
SCHWER WAS
Thomas Pekny hat als Nachfolger von Margit Bönisch die Intendanz der Komödie im
Hotel Bayerischer Hof übernommen. Ein Gespräch über Humor und den Mut
eines Theatermachers, der verstanden hat, dass – wenn alles so bleiben soll wie es ist –
sich alles verändern muss …
INTERVIEW ANDREAS M. JUCHELKA
Uns Deutschen werden zahlreiche Tugenden nachgesagt,
Humor gehört nicht unbedingt dazu. Wie
sehen Sie das, als gebürtiger Österreicher?
Ich habe gerade eben erst den Theatermacher meines
Landsmannes Thomas Bernhard gemacht, ein klassisches
Bühnenthema, das eher keinen Spaß vermittelt
und umso erstaunlicher war es, dass das deutsche
Publikum sich dennoch bestens amüsiert hat.
Auch ein Stück für die Komödie?
Ich würde das hier wahnsinnig gerne machen, traue
mich aber eigentlich nicht, denn Theaterthemen, die
ja zum Teil oft skurril und komisch sind, werden
aber als solches vom Publikum nicht immer so empfunden.
Ein Humor allerdings, der mir selbst viel
Spaß macht.
Und Ihrem Publikum?
Ich weiß, dass unsere Gäste hier eine ungeheure
Lachbereitschaft mitbringen, aber eine Komödie
lebt oft vom Kontrast zwischen Ernsthaftigkeit und
Lustigkeit, das Komödiantische entsteht eben auch
dadurch, dass es immer wieder ganz ernste, fast
tragische Momente gibt.
THE SENSE OF HUMOUR
Thomas Pekny has succeeded Margit
Bönisch as theatre director of the
Komödie im Hotel Bayerischer Hof.
InSite: Allegedly we Germans
don’t have a sense of humour. As
an Austrian, do you agree?
Thomas Pekny: I’m fresh from my latest
challenge, a piece by my compatriot
Thomas Bernhard. It’s anything
but a barrel of laughs. All the more
surprising that it amused the German
audience.
Would it slot into the Komödie’s
repertoire?
I’d love to produce it, but don’t think
I’d dare to. Partially funny material
doesn’t always come across as such
with the audience. But that type of
humour’s right up my street.
Does that apply to your audience
here?
Dann doch lieber der klassische Schenkelklopfer?
Ich will mit Behutsamkeit versuchen, Stücke zu machen,
die nicht vordergründig oder auf einem Niveau
lustig sind, wofür ich mich eigentlich genieren muss.
Und das würde ja nicht zum Bayerischen Hof passen.
Man könnte ja auf die bewährten Klassiker setzen …
Shakespeare hat Komödien geschrieben, Moliere
ebenfalls, allesamt ganz großartig, es ist aber nicht
unbedingt die Zeit dafür. Dennoch haben wir ein
ganz tolles Stück 2018 im Programm, Mirandolina
von Carlo Goldoni, von dem Lord Byron einst gesagt
hat, dass dieses Stück eines der besten ist, die Europa
jemals hervorgebracht hat.
Wie sieht es denn bei Ihrer Spielplanung mit dem
Münchner, mit dem Bayerischen Lokalkolorit aus?
Ich werde zum Oktoberfest ein Stück spielen, mit dem
Titel: Landeier – Bauern suchen Frauen. Wahnsinnig
skurril, abgedreht, so anders, dass ich gerne so etwas
auch mal wagen möchte. Mit einem Schauspiel-Paar
vom Chiemgauer Volkstheater, das unseren hiesigen
Humor 1:1 verkörpert, das dabei auf den typischen
norddeutschen Humor treffen wird.
INSITE 2018
INTERVIEW
Humor ist also, wenn man trotzdem lacht?
FOTOS HOTEL BAYERISCHER HOF, AGENTUR SABINE BRAUER
Sie sind Bühnenbildner, haben eine Professur für
experimentelle Gestaltung inne und sind nach dem
unerwarteten Tod ihrer Vorgängerin Margit Bönisch
bei der Komödie nun als Intendant tätig. Wie geht es
Ihnen dabei?
Es ist eine Wellenbewegung mit Aufs und Abs, oft
innerhalb eines Tages, ein ständiges Lernen neuer
Dinge, die richtigen Schauspieler zu finden, sie auch
für unser Tourneeprogramm zu bekommen, Rechteverhandlungen
mit den Verlagen, unerwartete Umbesetzungen
in letzter Minute, krankheitsbedingte
Ausfälle – ein pausenloser Kampf, mit durchaus
positiven Momenten aber.
Wie weit geht Ihre Experimentierbereitschaft als
neuer Intendant der Komödie?
Wir werden auch Stücke spielen, bei denen ich mir
nicht sicher bin, ob meine Vorgängerin Margit
Bönisch sie auf die Bühne gebracht hätte. Beispielsweise
das Stück Josef und Maria von Peter Turrini,
mit Jutta Speidel und August Schmölzer. Nicht unbedingt
eine Komödie, eher ein Stück, das die Frage
nach Existenzen stellt, tieftragisch bis urkomisch –
ein großes Experiment.
They’re definitely ready to have a good
laugh, but comedy thrives on alternating
funny and serious moments.
Serious, almost tragic interludes often
pave the way for comic relief.
So preferably classic rib-ticklers?
Lowering standards wouldn’t fit the
Bayerische Hof bill.
What about classic comedies?
Shakespeare and Molière have written
great comedies, but the time isn’t
ripe for those. But we have “Mirandolina”
by Carlo Goldoni in our 2018
programme.
Are any plays with Munich and
Bavarian local colour planned?
There’s a particularly burlesque one,
set in a farming community, with two
actors loaned from a folk theatre in
the Chiemgau region.
You’re professor for experimental
stagecraft and also, after the untimely
death of Margit Bönisch,
the Komödie’s director. How are
you faring?
All the admin is the biggest challenge.
Finding the right actors, dealing
with publishers etcetera.
To what extent can you incorporate
your experimental work into
the Komödie’s productions?
A good example is the play “Joseph
and Maria” by Peter Turrini. Not exactly
a comedy but rather an existentialist
tragicomedy. An experiment if
ever there was one.
Tear-jerking humour?
Comedy can only work if it is flanked
by serious moments. That’s why
every tragedy is essentially a comedy
too. In ancient times tragedy preceded
comedy, the resulting interplay is
the name of the game.
So we can expect some sensitive
changes from you?
I’ve watched comedies that haven’t
made me laugh once. The humour’s
been too ostensible. I prefer the more
subtle and cryptic kind. So there will
be changes, but not too daring ones.
Sounds courageous.
I have Margit Bönisch’s example to
live up to. I’ll be featuring Rosamunde
Pilcher and a musical starring
Angelika Milster.
We wish you the best of luck.
Eine Komödie funktioniert nur, wenn tragische
Momente sie begleiten. Deswegen ist jede Tragödie
letztendlich auch eine Komödie. In der Antike gab es
ja zuerst die Tragödie, die Komödie kam später dazu,
das daraus resultierende subtile Wechselspiel macht
es final aus.
Es sind also Veränderungen zu erwarten, wenn auch
moderat, entsprechend feinfühlig?
Ich sehe nicht selten Komödien, da muss ich nicht
ein einziges Mal lachen, zu vordergründig, da fühle
ich mich intellektuell betrogen. Mein Humor ist eher
ein subtiler, lebt sogar dann und wann davon, was
man eben nicht sagt, hintergründig und fein. Somit
ja, es wird Veränderungen geben, in der Hoffnung,
dass sie nicht zu gewagt sind.
Klingt mutig!
Das ist ein Vermächtnis von Frau Bönisch, sie hat
dieses Theater mit so viel Enthusiasmus und Akribie
geleitet, das sind wir ihr schuldig. Ich hoffe, dass
dieser Mut vom Publikum auch belohnt wird, mein
Anspruch ist diesbezüglich sehr hoch, ich möchte da
die Zuseher auch fordern.
Werden Sie auch gänzlich neue Wege beschreiten?
Ja, es wird demnächst auch ein Rosamunde Pilcher
Stück zu sehen sein, eine Uraufführung, ein Musical
mit Angelika Milster in der Hauptrolle: Wechselspiel
der Liebe. Sicherlich ein Highlight der kommenden
Spielzeit.
Wir wünschen viel Erfolg und das dafür nötige
Quäntchen Humor!
Publikumsliebling
Heiner Lauterbach
wird nach
vielen Jahren der
Bühnenabstinenz
2018 wieder in der
Komödie spielen
Thomas Pekny, der neue
Intendant der Komödie im
Bayerischen Hof
HOTEL STORIES
ANTON MERTL
Präzise wie ein Uhrwerk, gepaart mit unnachahmlichen Improvisationstalent:
Jeder Tag ist für ihn als Director of Rooms Division des Hotels Bayerischer Hof
eine Urauf führung ohne vorherige Probe. Free-Jazz-Momente für einen Liebhaber
klassischer Musik
Gesetzt den Fall, Lachen sei nicht nur eine
ansteckende, sondern auch noch eine gefährliche
Krankheit, wäre es Anton Mertl
wohl nicht erspart geblieben, ein wahrscheinlich einsames
und tristes Leben in strenger Quarantäne erdulden
zu müssen. Ist es aber nicht, also gefährlich.
Ansteckend aber sehr wohl. Und das kann jeder bezeugen,
der einmal das Glück hatte, von dem heutigen
Empfangsdirektor des Hotels Bayerischer Hof als
Gast begrüßt worden zu sein.
Den Bayern im Allgemeinen und den Münchnern
im Speziellen wird ja eine besonders herzliche
Gastfreundschaft nachgesagt, nicht nur sprichwörtlich
wird man bei uns gerne mit offenen Armen in
Empfang genommen. Wahrscheinlich würde dies Anton
Mertl auch gerne tun, die Etikette aber eines Hauses
wie diesem lässt so etwas freilich nicht zu.
Schließlich steht er mit Inhaberin Innegrit Volkhardt
zur Begrüßung in der ersten Reihe, wenn Staatschefs
wie Wladimir Putin, Kanzlerin Angela Merkel oder
der amerikanische Vizepräsident Mike Pence München
besuchen und im Hotel Bayerischer Hof Quartier
beziehen. Und die Protokollchefs der gekrönten
Häupter, wie jüngst das Königspaar der Niederlande,
Willem-Alexander und Máxima, fänden dies wohl
auch ein wenig übertrieben.
Doch man fühlt es, wie es gemeint ist, denn seine
lachenden Augen, gepaart mit der für ihn typischen
Herzlichkeit, verleihen dem Gefühl Ausdruck,
dass er sich wirklich freut, seine Gäste zu sehen. Ganz
egal, ob zum ersten Mal oder ob ihn mit dem einen
oder anderen Stammgast eine über die Jahre gewachsene
Freundschaft verbindet.
FRONT DESK VIRTUOSO
Like a classical musician dabbling in
free jazz, head porter Anton Mertl tempers
clockwork precision with a dash of
improvisation to keep business at the
Hotel Bayerischer Hof’s front desk nicely
tuned. If smiles were not just infectious
but lethal, reception's friendly
maestro would have to be kept in quarantine.
Bavarians, and particularly
those in Munich, have a well-founded
reputation for welcoming guests with
open arms. Mertl would do so literally,
were it not for the hotel’s strict code of
behaviour which kicks in for instance
when heads of state come to stay and
hotel owner Innegrit Volkhardt greets
them with Mertl by her side. The likes
of Vladimir Putin, chancellor Angela
Merkel, US vice-president Mike Pence
or King Willem-Alexander and Queen
Máxima of the Netherlands would
doubtless be taken aback by too much
effusiveness. Innegrit Volkhardt has always
known that Mertl, who started at
the hotel under her father in 1985, was
born for the job. With the aplomb of a
versatile conductor the opera buff orchestrates
concierge desk, front office,
telephone switchboard, doorman, garage
and housekeeping.
Ein Beziehungsgeflecht, das Zeit hatte langsam und
somit gesund zu wachsen. Seit 1985 ist Anton Mertl
nun im Hause und wurde schon früh seitens des
Vaters der heutigen Besitzerin, Falk Volkhardt, geprägt
und gefördert. So wundert es auch nicht, dass
er diesen bis heute noch, teils liebevoll, teils ehrfurchtsvoll,
immer noch Der Chef nennt und dessen
Präsenz für ihn bis heute deutlich spürbar ist.
In diesen Jahren ist er zielstrebig und mit Bedacht
in die Rollen gewachsen, die er heute so vorbildlich
ausfüllt. Als Director of Rooms Division, so
seine offizielle Bezeichnung, arbeitet er nicht nur am
Gast, ihm unterstehen zusätzlich auch noch eine
nicht minder große Zahl an unterschiedlichen Bereichen:
der Concierge-Desk, das Frontoffice, die Telefonzentrale,
die Reservierungen, der Doorman, die
Garage, die Hausdamen und das Housekeeping – bis
hin zum Bell-Boy.
Freundlichkeit, gepaart mit Organisations- und
Improvisationstalent, Stressresistenz und Vorbildfunktion
für seine zahlreichen Mitarbeiter, all das hat
auch seine Wurzeln im Privatleben. Seine große Liebe
gilt der klassischen Musik, dem Konzert und der
Oper, mittlerweile ist er ein profunder Kenner aller
relevanten Bühnen Europas. Hier findet er Ruhe, füllt
seine Reservoires, um seine Gäste hingebungsvoll
durch deren Aufenthalt begleiten zu können.
Zu verdanken ist das Glück Mertl Hotelbesitzerin
Innegrit Volkhardt, denn sie war es, die schon früh erkannt
hatte, dass er für seine heutige Rolle quasi geboren
wurde. Er selbst hätte es sich dies nicht wirklich
zugetraut, die Hotelbesitzerin dafür um so mehr
und … behielt Recht. Zum Wohl aller Gäste.
FOTO HOTEL BAYERISCHER HOF
INSITE 2018
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oberpollinger.de
Der Romanée-Conti
gilt als der teuerste
Wein der Welt. Doch
es gibt zahlreiche
Alternativen, die ihm
im Geschmack sehr
nahe kommen
LIVING LEGENDS
TEXT ANDREAS M. JUCHELKA
Sie sind rar, nahezu unbezahlbar und oft nur noch
eine Wertanlage. Bei Volkhardt’s Wein finden sich aber
Alternativen, die diesen Legenden sehr, sehr nahe
kommen. Und das für kleines Geld …
Als an einem grauen Novembertag im Jahre
2010 eine Flasche Cheval Blanc 1947 in
den heiligen Hallen des Auktionshauses
Christie’s in Genf zur Versteigerung kam,
konnte im Vorfeld noch keiner ahnen, dass an diesem
Tag der höchste, jemals erzielte Preis für einen Wein
zustande kommen würde: 304.000 US-Dollar! Bis
heute ist dieser Rekord ungebrochen und zeigt in eindrucksvoller
Art und Weise auf, dass Wein dann und
wann nicht einfach nur Wein ist.
Wie in vielen anderen Bereichen sind ikonenhafte
Namen auch in der Weinwelt das Leuchtfeuer,
welches den Weg weist und die gesamte Branche auf
ein historisches Niveau hebt, das aber eher von Sehnsucht
als von Erfüllung geprägt sein dürfte. Äußerst
unwahrscheinlich, dass die von Angebot und Nachfrage
in Schwindel erregende Höhen getriebenen
Etiketten der Allgemeinheit die Frage nach deren Geschmack
beantworten, viel zu hoch sind diese Preise
für solche Bouteillen – ganz zu schweigen von der
LIVING LEGENDS
The record still stands: in November
2010 a bottle of Cheval Blanc
1947 was auctioned at Christie’s in
Geneva for 304,000 US dollars –
the highest sum ever paid for a
vintage wine. Such mercantile hype
cannot indicate an iconic wine’s
quality to the general public. However
one can acquaint oneself with
the characteristics of an iconic vintage:
by turning to Torsten Kuhne,
manager of wine merchant’s
Volkhardt in the Pasing district of
Munich. Kuhne is an acclaimed
connoisseur of Bordeaux and Burgundy
wines. Both regions are the
cradle of viticultural produce which
Tatsache, trotz eventuell vorhandenen Budgets,
überhaupt eine solche Flasche erwerben zu können,
da die Nachfrage ohnehin das zur Verfügung stehende
Kontingent um ein Vielfaches überschreitet.
Und dennoch gibt es Möglichkeiten, sich diesen
Ikonen nahe fühlen zu können oder zumindest prinzipiell
die Erfahrung machen zu dürfen, welche Geschmacksstrukturen
sie zu dem gemacht haben, was
sie heute sind. Torsten Kuhne, Leiter der Weinhandlung
Volkhardt's in München-Pasing ist ein profunder
Kenner von Bordeaux und Burgund, beides Wiegen
einiger großer Namen einer hochdekorierten
Weinwelt, der er mit Ehrfurcht und Respekt begegnet.
Denn als einer von wenigen ist ihm bereits dann
und wann die Ehre zuteil geworden, den einen oder
anderen Mythos verkosten zu dürfen. Seitdem ist er
ständig auf der Suche nach adäquaten Pendants, die
in einem überschaubaren Preisgefüge ein durchaus
vergleichbares Aromenspiel in Nase und am Gaumen
hervorzaubern.
INSITE 2018
FOOD & WINE
FOTOS HOTEL BAYERISCHER HOF, PR
Château Pétrus vs.
Château L’Eglise-Clinet
Das legendäre Weingut Pétrus liegt im Herzen der
Gemeinde Pomerol, sein Name wurde mit dem Jahrgang
von 1945 weltbekannt, gilt bis heute als ein
Jahrhundertwein. Gekeltert wird er meist aus 100 %
Merlot, von bis zu 70 Jahre alten Reben mit einer
extremen Ertragsbeschränkung.
Der Ausbau erfolgt 18 bis 22 Monate zu 100 Prozent
in neuen Barriques. Dabei finden laufend sensorische
Prüfungen statt, nur die besten Fässer gehen in
den Grand Vin. Ein besonderes Merkmal des dunklen
und ungeheuer konzentrierten Rotweins ist die geringe
Säure, was ihn weich, rund und geschmeidig
macht. Trotz einem hohen Tanninanteil ist der Wein
zart und ölig, so dass man ihn förmlich beißen und
kauen kann. Man attestiert ihm Aromen nach
schwarzen Johannisbeeren, Brombeeren, Maulbeeren
und Pflaumen, zu denen sich mit den Jahren
Tabaknoten hinzugesellen.
Dieser Ikone steht das Château L’Eglise-Clinet
gegenüber, ebenfalls aus dem Pomerol und veranlasste
den berühmten Weinkritiker Robert Parker bei
dem Jahrgang 2005 sagenumwobene und äußerst
seltene 100 Punkte zu vergeben. Torsten Kuhne
empfiehlt aus diesem Hause aber den 2011er: Sattes
Purpur, ein Bouquet von reifen roten Beeren, dezenter
Kräuterwürze wie Tee und Minze. Am Gaumen
elegante Säure, viel reife rote Frucht wie Kirschen,
Cassis und Granatapfelkernen – ein finessenreicher
Begleiter zum Träumen und dem berühmten Vorbild
in vielen Bereichen sehr nahe. Bei Volkhardt’s
für 175 Euro.
Domaine de la Romanée-Conti vs.
Domaine Ponsot
Ähnlich Ehrfurcht einflößend auch das berühmte
Haus aus dem Burgund, mit seinen Lagen Corton,
Montrachet, La Tâche und eben ganz oben, Romanée-Conti.
Dieser kostet mindes tens 10.000 Euro pro
Flasche und gilt als der teuerste Wein der Welt, 5.000
Exemplare davon werden handverlesen und nur unter
strengsten Auflagen auf die gesamte Welt verteilt.
Das Geheimnis der Qualität begründet sich durch
viele Fakten. Dazu zählen das hohe Alter der Rebstöcke,
extreme Pflanzdichte mit 10.000 Stöcken pro
Hektar, eine rigorose Grünernte im Sommer, strengste
Kontrolle des Leseguts, um den Ertrag auf nur
2.500 Liter je Hektar zu begrenzen, sowie eine Gärung
in alten Holzbütten aus dem Jahre 1862, kein Filtrieren
und jährlich neue Fässer für den Ausbau.
Als Pendant führt Torsten Kuhne einen 1997 Clos
de la Roche Grand Cru Vieilles Vignes, denn dank der
Reife entfaltet der Pinot Noir erst seine Finesse. Filigranes
Tannin und dezent eingesetztes Holz liefern die
Bühne des Terroirs, pure, wie schmeckbare Herkunft.
Kraftvoll und dicht, dabei weder zu rustikal, noch zu
he greatly admires and respects,
having been privileged enough to
sample some of their mythical vintages.
Ever since he has dedicated
himself to the quest for comparable
labels providing his customers with
affordable delight .Legendary vineyard
Château Pétrus in the heart of
the Pomerol parish attained worldwide
fame with its 1945 vintage. It
is pressed 100 per cent from Merlot
vines with extremely low yield and
matures for up to 22 months exclusively
in new barriques. After regular
sensory checks only the best
barrels end up in the Grand Vin. A
special characteristic of this dark
red wine is its low acid content
which renders it well rounded and
smooth. Inspite of its high tannin
content its is delicate and oil, with
a hint of various berries and plums
and, with age, tobacco. Pomerol's
Château L’Eglise-Clinet was awarded
rare 100 points by Robert Parker
for its 2005 vintage. But Torsten
Kuhne recommends its 2011 vintage:
velvety purple, an elegantly
acidic bouquet of red berries, spicy
tea and mint. Available at
Volkhardt’s for 175 euros. Top-class
Burgundy wine, matured in barrels
dating from 1862, is produced by
the Domaine de la Romanée-Conti.
One bottle can cost up to 10,000
euros, mainly because the yield
from a single hectare comprising
10,000 vines is restricted to 2,500
litres. Torsten Kuhne’s special, a
1997 Clos de la Roche Grand Cru
Vieilles Vignes is a pinot noir
whose full-bodied clue to its chalk
terroir is underscored by fruity and
filigree intimations of forest berry
and cherry. Available at Volkhardt’s
for 279 euros. Kuhne even stocks a
blanc de blancs to rival that of Dom
Pérignon: a 2010 Grand Cru Special
Club (69 euros at Volkhardt’s) from
the small family vineyard Terroirs
de Chardonnay by Pierre Gimonnet.
All of these treasures can be sampled
at the Hotel Bayerischer Hof’s
restaurants, Atelier and Garden.
feminin. Dezente Würznoten und florale Anklänge,
nebst reifen Waldbeeren und konzentrierten Kirschen
in der Nase, sowie am Gaumen. Strukturiertes
Finish mit vom Kalkstein geprägten, langanhaltenden
Abgang. Bei Volkhardt’s für 279 Euro.
Dom Pérignon vs. Pierre Gimonnet
Das Synonym der gehobenen Champagnerwelt,
wenn sich Prestige und Geschmack im Glas vereinen
sollen. Auch für diesen großen Namen gibt es bei
Volkhardt’s eine sehr empfehlenswerte Alternative:
den 2010 Grand Cru Special Club – Grands Terroirs de
Chardonnay von Pierre Gimonnet. Torsten Kuhne
charakterisiert ihn folgendermaßen: kein Holz, sieben
Jahre Hefekontakt und nur sechs Gramm Dosage.
Im Mund explosiv, mit viel Kraft und Druck und
Aromen von Birne, weißer Pfirsich, mit feinen Tanninen,
kaum süß und doch sehr konzentriert wirkend.
Ein Power-Chardonnay.
Der kleine Familienbetrieb Gimonnet genießt in
Frankreich einen hervorragenden Ruf, viele Sommeliers
halten ihn für einen der besten Erzeuger von
Blanc de Blancs Champagner, die ihren festen Platz in
der französischen Spitzengastronomie haben. Kaum
ein anderer Champagner verfügt über eine derartige
Feinheit und Eleganz wie dieser Blanc de Blancs.
Gimonnet darf sich durchaus einreihen in die
großen Namen der Chardonnay Top-Erzeuger wie
Peters oder Selosse. Bei Volkhardt’s für 69 Euro.
Wer sich also auf die Suche nach dem großen
Geschmack begeben möchte, den führt der Weg zu
Torsten Kuhne nach Pasing, zur Volkhardt’s Weinhandlung.
Die Originale, die Mythen aber, können
auch gerne im Hotel Bayerischer Hof verkostet werden,
die Weinkarte der Restaurants Atelier und Garden
führen nämlich auch den Pétrus und den noch
wesentlich selteneren Romanée-Conti.
Diese und weitere vinophilen Schätze finden
sich bei Volkhardt’s, Kaflerstraße 15, 81241 München.
Das Chateau Pétrus mit Pommerol
wurde einst durch J.F. Kennedy
zur Legende: Bei einem Staatsdinner
bemerkte er, dass dies
wohl der beste Wein sei, den er
je getrunken hätte …
2018 INSITE
GUESTBOOK
„HOFFENTLICH
BIS BALD“
Wyclef Jean
Worte die berühren, Zeichnungen zum Lachen – ein persönlicher Gruß zum Abschied.
Das sind die besten Komplimente. Eine Auswahl der schönsten Gästebucheinträge
des Hotels Bayerischer Hof aus dem letzten Jahr.
Von Schauspielern, Künstlern und Sportlern, allesamt Legenden ihres Metiers …
INSITE 2018
GUESTBOOK
Eleanor Coppola
Persönlichkeiten jedweder
Couleur sind sich einig
und bedanken sich für die
Gastfreundschaft
Guests from all walks of life are
unanimous in their gratitude for the
hospitality they have all experienced
George Foreman
Bill Gates
2018 INSITE 83
GUESTBOOK
Andrzej Duda
Immer wieder gerne, vielen Dank
für alles, es war wunderbar!
Bis zum nächsten Mal
Priscilla Presley
Always great to be here. Many thanks for
everything, it was wonderful!
Already looking forward to being back
Peter Lindbergh
INSITE 2018
GUESTBOOK
Ob Künstler, Schauspieler, deutsch oder international,
wenn in München, dann nur im Bayerischen Hof
A stay in Munich for artists and actors, from home or abroad –
it goes without saying: first choice is always the Hotel Bayerischer Hof
Ennio Morricone
Christian Clavier
Sofia Coppola
2018 INSITE 85
GUESTBOOK
Ken Follett
Isaac Julien
Andreas Gabalier
Das Leben in München ist wunderbar,
am schönsten aber ist es im Hotel
Bayerischer Hof
Life in the Bavarian capital Munich is wonderful, and
particularly so in the Hotel Bayerischer Hof
Anselm Kiefer
86 INSITE 2018
Seth Price
Arnold Schwarzenegger
AUSGEZEICHNET
Hotel, Restaurant und Management erhielten aktuell und in den letzten
Jahren zahlreiche Preise und Ehrungen für ihre herausragende Qualität
Seine Gäste glücklich zu machen und in ihren
Gesichtern zu lesen, dass sie sich wohlfühlen
– das alleine wäre schon Auszeichnung
genug. Eine Aufgabe, die seit jeher im
Hotel Bayerischer Hof an oberster Stelle steht. Wie
erfolgreich, zeigt ein Querschnitt der letzten Jahre.
Hotel Bayerischer Hof
Mit bis zu 66,5 Millionen Euro Gesamtumsatz belegte
das Hotel in den letzten Jahren mehrere Male in Folge
den ersten Platz im Ranking der umsatzstärksten
Häuser Deutschlands, das hat die Allgemeine Hotel-
und Gastronomie-Zeitung (AHGZ) errechnet. Gleich
mehrfach wurde das Haus vom Magazin Der Feinschmecker
geehrt, in einer Ausgabe war zu lesen: „Die
Grande Dame der Münchner Hotellerie bleibt unsere
Nummer Eins …“ Die Auszeichnung als Bestes Grandhotel
ging daraufhin folgerichtig an den Promenadeplatz.
Auch andere Magazine wie Euro, Vanity Fair,
bis hin zur Vogue urteilten sinngemäß.
Innegrit Volkhardt
Unter ihrer Ägide wurden zahlreiche Renovierungs-
und Umbaumaßnahmen mit einem Gesamtvolumen
in Höhe von über 150 Millionen Euro vorgenommen.
Diese Konsequenz und der damit verbundene Erfolg
war für Veuve Clicquot Anlass, sie als Unternehmerin
des Jahres zu ehren. Der Wellness- und Lifestyle-Führer
SENSES verlieh ihr in London den Titel SENSES
Businesswoman of the Year. Das bayerische Staatsministerium
zeichnete sie für ihre Weltoffenheit mit der
AWARDS GALORE
After consistently topping the
hotel-turnover league (with up to
6.5 million euros p.a.), mags such
as Feinschmecker see the Hotel
Bayerischer Hof as Germany’s leading
„Grande Dame“. In view of 150
million euros invested in refurbishment
etc., Veuve Clicquot and the
lifestyle guide SENSES named
proprietor Innegrit Volkhardt “Businesswoman
of the Year”. She also
earned awards from the Bavarian
state and Germany’s Gastromic
Academy. Thanks to the Atelier’s
chef de cuisine Jan Hartwig,
Munich, after an interval of 25
years, again has a restaurant with
three Michelin stars. Gault &
Millau awarded Hartwig 18 points
and called his sommelier Jochen
Benz a “top performer”.
The Atelier’s Christian Hümbs was
named ROLLING PIN’s “Pâtissier of
the Year”.
Medaille für besondere Verdienste um Bayern und
Europa aus. Die Gastronomische Akademie Deutschlands
überreichte ihr darüber hinaus die höchste zu
vergebende Ehrung, die Brillat Savarin Plakette.
Atelier und Jan Hartwig
In einer atemberaubend kurzen Zeit hat Chef de
Cuisine Jan Hartwig das Atelier zu den höchsten
Weihen geführt: Der Guide Michelin verlieh seinem
Essen die Höchstwertung, nach fast einem Vierteljahrhundert
hat München ab jetzt und nach Eckart
Witzigmann wieder ein Drei-Sterne-Restaurant. Der
Gault & Millau wertete mit 18 Punkten, Hartwigs
Teller „seien handwerklich stets ausgefeilt und mit
viel Sinn für Ästhetik angerichtet“. Über Restaurantleiter
Jochen Benz ist dort zu lesen: „Einer unserer
besten Sommeliers, der die Gäste auf seine sympathisch
unpräten tiöse Art mit großartigen Weinempfehlungen
umsorgt.“ Der Führer Gusto adelte das
Atelier ein weiteres Mal mit der Höchstwertung von
zehn Pfannen, Deutschalnds renommierster Gastrokritiker
Jürgen Dollase von der FAZ umjubelte Koch
und Restaurant mehrfach, für seine Zeitung ist Jan
Hartwig Der Koch des Jahres national.
Seit Mai 2017 verstärkt auch Christian Hümbs als
Chef-Pâtissier Hartwigs Team, mit „stets hoch elaborierten
Variationen von Aromen und Aggregatzuständen“.
Dafür erhielt er somit bei den ROLLING PIN-
Awards den Titel: Pâtissier des Jahres. Auch hier ist die
FAZ voll des Lobes, attestiert im Weltklasse und sieht
ihn zum zweiten Mal als deren Pâtissier des Jahres.
FOTO HOTEL BAYERISCHER HOF
88 INSITE 2018
IMPRINT
Herstellernachweis
Sales Points A-Z
ACQUA DI BAVIERA Am Kurpark 23, 82467 Garmisch-Patenkirchen, Tel. 08821/6863870, acquadibaviera.com
AIGNER Theatinerstraße 45, 80333 München, Tel. 089/30702066, aignermunich.com
APROPOS – THE CONCEPT STORE Promenadeplatz 12, 80333 München, Tel. 089/24292141, apropos-store.com
BALENCIAGA gesehen bei MARION HEINRICH Residenzstraße 18, 80333 München, Tel. 089/24214655,
marion-heinrich.com
BELSTAFF Maximilianstraße 16, 80539 München, Tel. 089/23889346, belstaff.de
BUCHERER Residenzstraße 2, 80333 München, Tel. 089/23885460, bucherer.com
BVLGARI Maximilianstraße 17, 80539 München, Tel. 089/2121760, bulgari.com
CADA Maffeistraße 8, 80333 München, Tel. 089/2554270, cada-schmuck.de
CARTIER Maximilianstraße 20, 80539 München, 089/2426700, cartier.com
CÉLINE Maximilianstraße 22, 80539 München, Tel. 089/23237890, celine.com
CHLOÉ gesehen bei STYLEBOP, stylebop.com
DIOR Maximilianstraße 18, 80539 München, Tel. 089/21020971, dior.com
FALKE Oststraße 5, 57392 Schmallenberg, Tel. 00800/22033022, falke.com
FÜNF HÖFE Theatinerstraße 15, 80333 München, 089/24449580, fuenfhoefe.de
FOCHTMANN Maximilianstraße 16, 80539 München, Tel. 089/293251, fochtmann.de
GALERIE RÜDIGER SCHÖTTLE Amalienstraße 41 Rgb, 80799 München, Tel. 089/333686, galerie-schoettle.de
GEORG JENSEN Maffeistraße 4, 80333 München, Tel. 089/24204690, georgjensen.com
DE GRISOGONO über WEMPE Maximilianstraße 6, 80539 München, Tel. 089/291299, wempe.com
HELMUT LANG gesehen bei WOMAN / MAN Kardinal-Faulhaber-Straße 14a, 80333 München, Tel. 089/30904450,
womanman.de
HOTEL ZUR TENNE Vorderstadt 8 – 10, A-6370 Kitzbühel, Tel. 0043/5356/64444-0, www.hotelzurtenne.com
JIL SANDER Maximilianstraße 30, 80539 München, Tel. 089/2112250, www.jilsander.com
JUWELIER HAHN Pacellistraße 5 und Salvatorplatz 2, 80333 München, Tel. 089/222702 und 24203450,
www.juwelenhahn.de und www.hahn-schmuck.de
KARL LAGERFELD Maffeistraße 5, 80333 München, Tel. 089/20095280, karl.com
KUNSTHALLE MÜNCHEN Theatinerstraße 8, 80333 München, Tel. 089/224412, hypo-kunsthalle.de
MOET HENNESSY Seidlstraße 23, 80335 München, Tel. 089/99421-0, moet-hennessy.de
MYTHERESA nur online über mytheresa.com
OBERPOLLINGER Neuhauser Straße 18, 80331 München, Tel. 089/290230, oberpollinger.de
POMELLATO Maximilianstraße 34, 80539 München, Tel. 089/21020382, pomellato.com
RIANI Windenmacherstraße 2, 80333 München, Tel. 089/46257799, riani.de
RICHARD MILLE Maximilianstraße 34, 80539 München, Tel. 089/45221300, richardmille.com
SECOND & FIRST Wurzerstr. 11, 80539 München, Tel. 089/229766
STÄDTISCHE GALERIE IM LENBACHHAUS Luisenstr. 33, 80333 München, Tel. 089/233 320-00, lenbachhaus.de
TALBOT RUNHOF Theatinerstraße 27, 80333 München, Tel. 089/200075220, talbotrunhof.com
TAMARA COMOLLI Maximiliansplatz 12a, 80333 München, Tel. 089/24231757, tamaracomolli.com
TIFFANY & CO. Residenzstraße 11, Eingang Perusastrasse, 80333 München, 089/2900430, tiffany.de
VOLKHARDTS WEIN Kaflerstraße 15, 81241 München, Tel. 089/829212-15, www.volkhardts.de
WEMPE Maximilianstraße 6, 80539 München, Tel. 089/291299, wempe.com
WOMAN / MAN Kardinal-Faulhaber-Straße 14a, 80333 München, Tel. 089/30904450, womanman.de
HERAUSGEBER
Innegrit Volkhardt, Hotel Bayerischer Hof
Promenadeplatz 2 – 6, 80333 München
Tel. 089/2120-0, www.bayerischerhof.de
LEITUNG
Ulrike Barcatta, Director Communications
Hotel Bayerischer Hof
Tel. 089/2120-634, Fax 089/2120-623
CHEFREDAKTION
Andreas M. Juchelka
REDAKTIONSANSCHRIFT
b&w medien, Kranzbergstr. 10
86447 Todtenweis, Tel. 08237/9598277
ART DIRECTION
Dirk Meycke
SCHLUSSGRAFIK
Monika Grötzinger
AUTOREN
David Blieswood, Ralf Dombrowski,
Maximilian von Dorfen, Ulrich Lössl,
Reinhard Modritz, Elke Reichart, Nina Ruge,
Volker Schlöndorrf, Marie Waldburg
FOTOGRAFEN
Joachim Baldauf, Stefan Braun, Sabine Brauer &
Team, Ralf Dombrowski, Sigi Jantz, Benjamin
Antony Monn, Michael Tinnefeld, Anja Wechsler
ÜBERSETZUNG
Peter Hays
ANZEIGENKONTAKT
Miriam Haase, Hotel Bayerischer Hof
Abt. Public Relations
Tel. 089/2120634, Fax 089/2120623
DRUCK
Gotteswinter & Aumaier
Joseph-Dollinger-Bogen 22, 80807 München
Tel. 089/323707-0
www.gotteswinter.de
15. Jahrgang
Es gilt die Anzeigenpreisliste. Für Anzeigenschaltungen gelten die All gemeinen
Geschäftsbedingungen des Hotels Bayerischer Hof. Gerichtsstand ist München
2018 INSITE
POINT OF VIEW
Das Hotel Bayerischer Hof war und ist stets ein Ort der Begegnungen.
InSite-Autorin Marie Waldburg erinnert an die Großen, die sie
hier schon traf und wie sehr deren Einfluss bis heute weiterlebt …
Man verehrt sie, imitiert sie und glaubt an
ihre Vorbildfunktion: Idole. Sie ragen heraus,
bewegen und verändern etwas in
uns, bleiben in Bildern für immer unsterblich.
Welch Zufall, dass ich meine größten Idole
stets im Hotel Bayerischer Hof traf: Sir Peter Ustinov,
Stargast beim Narrhalla-Ball und ein Jahrhundert-
Talent. Seine Zeichnungen, die er mir beim Ball im
Festsaal skizzierte (u.a. Franz Josef Strauß mit Krone
auf dem Kopf) und seine späteren Briefe werde ich
immer hoch in Ehren halten.
Romy Schneider, schön und zerbrechlich auf einem
der ersten Filmbälle. Der Ausnahmeschauspieler
Curd Jürgens, den ich 1977 im Hotel interviewen
durfte. Idole sind Ausnahme-Menschen, die zu kennen
größtes Geschenk bedeutet. Neben diesem Trio
klingen weitere Namen für alle Ewigkeiten weiter:
Maestro Herbert von Karajan, der Münchner Generalintendant
Professor August Everding, Bill Clinton
und Barak Obama, Grace von Monaco, Mutter Teresa,
James Dean und Liz Taylor, die Grande Dame des
Films, die ich bei den Filmfestspielen von Cannes
und in Hollywood treffen durfte.
Was macht diese Menschen so besonders? Ihre
Erscheinung, ihre Worte, ihre Großzügigkeit und
ihre Message. Sie füllen den gesamten Raum, kaum,
dass sie ihn betreten haben. Sie haben nichts Stromlinienförmiges,
schwimmen nicht mit der Masse. An
Curd Jürgens schaute keiner vorbei, auch nicht am
unvergessenen Gunter Sachs, der so trotzig wie
spendabel sein konnte.
LEUCHTFEUER
Im besten Fall, wie Papst Franziskus, bewegen sie uns
bessere Menschen zu werden. Idole klingen nach Vergangenheit,
weil sie heute spärlicher gesät zu sein
scheinen, aber wir finden doch noch welche: Mick
Jagger, der seit Jahrzehnten Milliarden von Menschen
mit seiner Musik Freude macht, Iris Berben, die neben
ihrer Schauspielkunst so viel Engagement für Israel
zeigt, Hannelore Elsner, die uns mit mädchenhaftem
Charme und Temperament die Furcht vor dem 70.
Geburtstag nimmt, Friedrich von Thun, immer Gentleman
und voller Humor, Jonas Kaufmann, schön
und stimmgewaltig, der Dalai Lama mit seinem gütigen
Blick, Königin Máxima der Niederlande, gescheit
und sprühend, Allroundkünstler Bob Wilson oder
Stararchitekt Axel Vervoordt, der dem Hotel Bayerischer
Hof ein unverwechselbares Gesicht gibt.
Lauter Idole, die uns mit ihrem Werk bereichern,
man muss die Anregungen nur annehmen.
Das Hotel Bayerischer
Hof gilt als ein Fixstern
der internationalen
Gesellschaft, die sich
am Münchner Promenadeplatz
die Klinke in
die Hand geben.
Hier Besitzerin Innegrit
Volkhardt bei der
Begrüßung von Jack
Nicholson
MARIE WALDBURG
berichtet als Kolumnistin von allen hochrangigen Events
aus den Metropolen dieser Welt
IDOLS & IDEALS
Idols are there to be emulated, but
it’s not often you actually get to
know them – as I did many of mine,
often by way of an assignment, at
the Hotel Bayerischer Hof. During
the Narrhalla Carnival in the ballroom
actor-cum-philosophical master
of wordplay Sir Peter Ustinov,
who was also a dab hand at drawing,
did me a quick sketch of the
then Bavarian president Franz Josef
Strauß, and I treasure the letters
he later sent me. It was a gift
getting to know celebs such as
fragile and sensitive actress Romy
Schneider, conductor Herbert von
Karajan, German film star Curd Jürgens
whom it was my pleasure to
interview in the hotel in 1977, Bill
Clinton, Barak Obama, Princess
Grace of Monaco, Mother Teresa,
James Dean or Liz Taylor whom I
got to know during the Cannes Film
Festival. What makes these topnotch
people so special? Their demeanour,
their choice of vocabulary,
their generosity and what they
have to say. As soon as they enter a
room, larger than life, you feel the
vibes. They are never run-of-themill.
There was no way of overlooking
Curd Jürgens or playboy Gunter
Sachs. Ideally, they inspire us. To
self-improvement in the case of
Pope Francis. Mick Jagger with his
music that has brought happiness
to billions. Actress Iris Berben with
her commitment to peace in the
Holy Land, and her youthful colleague
Hannelore Elsner who has
taken the sting out of women’s 70th
birthday. Opera singer Jonas Kaufmann
with his uplifting voice,
Dutch queen Máxima with her joie
de vivre and the Dalai Lama with
his aura of unmitigated benevolence.
Not forgetting Axel Vervoordt,
the designer behind the Hotel
Bayerischer Hof’s unique appearance.
Such idols enrich our lives
with “nudges” which it would be a
good thing to heed.
FOTO AGENTUR SABINE BAUER, HOTEL BAYERISCHER HOF
INSITE 2018
Get Together
Rauschende Bälle bis in die
frühen Morgenstunden, internationale
Premieren feiern, gesellschaftliche Top-
Events der Wirt schaft, Politik und Kultur –
seit Jahr zehnten ist das Hotel Bayerischer Hof
ein fester Schauplatz bei den zahlreichen
Ver an stal tungen der Münchner Gesellschaft
1
Grand Balls going on into the early morning hours,
international premiere parties, top society events
– for decades the Hotel Bayerischer Hof has
been the place of many important
celebrity parties in Munich
2
7
5
4
3
8
6
9
FRIEDENS-
PREIS
Filmball 2017
1. Lisa Maria Potthoff und Julia Koschitz 2. Kai Wiesinger und Bettina Zimmermann 3. Alfred Holighaus und
Ilse Aigner 4. Christiane Paul und Vincent de La Tour 5. Aylin Tezel und Clemens Schick 6. Kostja und Janina
Ullmann 7. Detlev Buck und Moritz Bleibtreu 8. Doris Dörrie und Martin Moszkowicz 9. Simon Verhoeven,
Palina Rojinski, Senta Berger, Heiner Lauterbach und Quirin Berg 10. Nova Meierhenrich und Felicitas Woll
11. Harriet Herbig-Matten und Jan Josef Liefers 12. Sibel Kekilli, Elyas M’Barek und Nora von Waldstätten
13. Karin und Horst Seehofer mit Maria Furtwängler 14. Katja Eichinger und Oliver Hirschbiegel 15. Karin und
Edmund Stoiber 16. Gastgeber Alfred Holighaus feiert mit seinen zahlreichen Gästen 17. Heiner Lauterbach
und Uwe Ochsenknecht
10
11
13
12
Elisabeth
Wicki-
Endriss,
Simon
Verhoeven
14 15 16
17
INSITE 2018
SOCIETY
BEST BRANDS
1
1 2 3
5
6
4
2 3
1. Michael Müller, Thomas Wagner, Stephan Nießner, Kirsten Häfner, Bianca Bourbon
und Hildegard Wortmann, Jochen Rudat, Florian Haller, Frank Dopheide 2. Klaas
Heufer-Umlauf 3. Anastacia, Florian Haller 4. Peter und Valerie Haller 5. Thomas
Wagner und Florian Freiherr von Hornstein
Filmfest Eröffnung
1. Sofia Coppola und Diana Iljine 2. Friedrich von Thun und
Tochter Gioia 3. Udo Wachtveitl 4. Maria Furtwängler und Katja
Eichinger 5. Harold Faltermeyer und Birgitt Wolff 6. Eleanor
Coppola 7. Franziska Walser und Edgar Selge 8. Martina Gedeck
und Markus Imboden 9. Karin Boehme und Armin Rohde
10. Natalia Avelon
7
8
4 5
9
1
FOTO AGENTUR SABINE BRAUER, AGENTUR MICHAEL TINNEFELD
2
KOMÖDIE
Premieren
1. Herbert Herrmann, Thomas Peckny und Nora von Collande
2. Marina und Christian Wolff 3. Loredana La Rocca und
Pascal Breuer 4. Horst Janson und Simone Rethel 5. Verena
Wengler und Jürgen Prochnow 6. Claudia und Sigmar Solbach
mit Loni von Friedl
3 4
6
5
PILLOW
TALK
Kunstsammlerin
Julia Stoschek
im Gespräch mit
Moderatorin und
InSite-Kolum nistin
Nina Ruge
10
2018 INSITE
2
3
Sicherheitskonferenz 2017
4 5
6
7
1. Die Sicherheitskonferenz im
Festsaaal des Hotels Bayerischer
Hof 2. Thomas de Maizière
3. Bill Gates 4. Mike Pence
5. Ursula von der Ley en 6. Boris
Johnson 7. Wolfgang Schäuble
8. Angela Merkel 9. Sigmar Gabriel
10. Sergei Wiktorowitsch
Lawrow 11. Bono 12. David
Petraeus 13. Noura Al Jizawi 14.
Jens Stoltenberg 15. Wolfgang
Ischinger
8
9
11
12
13 14 15
10
INSITE 2018
1 2
3
4
Sommerfest
1. Heiner und Viktoria Lauterbach 2. Elke und Bruno Reichart 3. Regine
Sixt 4. Eva und Peter Gauweiler 5. Innegrit, Erika und Michaela Volkhardt
6. Gundula Fuchsberger und Elisabeth Wicki-Endriss 7. Gila Kesten und
Gerd Strehle 8. Florian Langenscheidt 9. Thomas Pekny und Carina Schuller
5 6
7 8 9
1
Polarbar
1. Karsten Engel, Michaela Portner und
Peter Mey 2. Innegrit Volkhardt und
Christian Hattig
2
JAZZ
SOMMER
1. Bob Geldof 2. Klaus Doldinger, Mike
Stern und Georg Dingler 3. Rufus Beck
2
3
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1
SOCIETY
1 2
3 4
1. Sami Khedira, Katja Wunderlich und Jochen
Breyer 2. Kai Pflaume 3. Gina Maria Schumacher
4. Anna Lena Klenke und Lea van Acken
5. Wincent Weiss 6. Philip Greffenius mit Frau
Evelyn, Tochter Olivia und Sohn Luke 7. Carolin
und Thomas Günther
6
AUDI
Generation Award
7
5
McDonald’s
BENEFIZ GALA
1. Fiona Swarovski, Marcus Höfl und Maria Höfl-Riesch 2. Stephanie Schmidt-Hauk
und Willi Palm mit Renate und Holger Beeck 3. Jana Ina Zarrella und Lilly Becker
4. Andreas Gabalier 5. Maren Otto 6. Wayne Carpendale, Ronald McDonald und
Annemarie Carpendale
1 2
1. Anne Gesthuysen und
Frank Plasberg 2. Stefan
Arndt, Nico Hofmann
und Oliver Berben 3.
Axel Milberg, Ann Kathrin
Kramer und Christian
Kohlund 4. Götz Schubert
5. Maria Furt wängler
und Volker Herres
1 2
ARD
Adventsessen
3
6
4
3 4 5
5
INSITE 2018
ERFOLG, DER
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aus aller Welt, um sich zu vernetzen und gemeinsam erfolgreich zu
sein. Willkommen bei der Messe München.
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Connecting Global Competence
HOTEL NEWS
SCHLUSS • PUNKT
Neueste Entwicklungen, exklusive Angebote und neue Genuss-Highlights
im Hotel Bayerischer Hof
falk’s Bar
Adrian Schulz
Seit Sommer 2017 erwartet dort den Genussmenschen
ein neuer Barchef, Adrian Schulz. Nach erfolgreich
absolvierten Stationen quer durch die
Republik, Teilnahmen bei diversen Wettbewerben
und Autorenschaften für Publikationen zum
Thema Bar-Kultur, wird er hinter dem berühmten
Glastresen seine Gäste mit speziell für
dieses Haus entwickelten Kreationen
überraschen oder mit perfekt gemixten
Klassikern durch die
Nacht führen.
Hotel Bayerischer Hof
DIGITAL
Wer sich zwischen den Ausgaben unseres Magazins
InSite auf dem Laufenden halten möchte, zahlreiche
digitale Angebote stehen dafür jederzeit zur
Verfügung. Erfahren Sie tagesaktuell, was sich am
Promenadeplatz alles Neues tut.
Hier die Links dazu:
bayerischerhof.de und hotelzurtenne.com
Palaishalle
AXEL VERVOORDT
Eigentlich lautete das Credo des
weltberühmten Interior-Designers
und renommierten Kunstsammlers:
„Niemals öffentliche Gebäude!“
eindrucksvoll ihre Gäste erfreut.
Er schuf mit seiner unvergleichbaren
Handschrift neue Raumwelten,
wie das Garden, das Dreimit
Doch da er hatte noch nicht Sterne-Restaurant Atelier, die
der Überzeugungskraft seitens
Hotelbesitzerin Innegrit Volkhardt
gerechnet – der Beginn einer
Liaison, die seit einigen Jahren
astor @ CINEMALOUNGE, die neue
Palaishalle, sowie die 29 Zimmer
und Suiten im neu eröffneten
Süd- und Nordflügel.
Mission completed? Keinesfalls!
Denn er arbeitet bereits an neuen
Projekten, demnächst werden unter
seiner Ägide der Palaiskeller
und das Foyer durch seine Handschrift
veredelt, sowie der Spa-
Bereich im Hotel Zur Tenne, in
Kitzbühel.
Never say never again …
LATEST
NEWS
FALK’S BAR
Classics and his own mixes by
Adrian Schulz
HOTEL BAYERISCHER HOF – DIGITAL
Stay tuned: bayerischerhof.de and
hotelzurtenne.com
AXEL VERVOORDT
He designed Garden, Atelier and
astor @ CINEMALOUNGE.
Further projects: Palais foyer and
spa area of Hotel Zur Tenne in Kitzbühel
FOTOS HOTEL BAYERISCHER HOF, PR
INSITE 2018
F A L K E · P.O.BOX 11 09 - D-57376 SCHMALLENBERG / GERMANY
CALIBER RM 030
RICHARD MILLE BOUTIQUE MÜNCHEN
MAXIMILIANSTRASSE 34
+49 89 45 22 13 00
www.richardmille.com