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Fleischguide Schwein „Von Schopf bis Fuß“

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Herkunft ● Qualität ● Kontrolle

SCHWEIN

PORK

PORC

CARNE DI MAIALE

CARNE DE CERDO

FLEISCH

GUIDE

Schwein „Von Schopf bis Fuß“

1


INHALTSVERZEICHNIS

MEHR WERTSCHÖPFUNG DURCH AUSGEZEICHNETE QUALITÄT

Vorwort 3

Die 4 österreichischen Gütezeichen 4

Mit dem AMA-Gütesiegel auf Nummer sicher 6

Transparenz und Kontrolle schaffen Vertrauen 8

Etiketten – Was muss gekennzeichnet werden? 9

Qualitätskriterium Futter 12

Qualitätskriterium Genetik 14

Qualitätskriterium Fett 16

Qualitätskriterium Fleischreife 18

Fehlerlos einkaufen 20

Die richtige Lagerung 22

Vor- und Zubereitung 24

Von Schopf bis Fuß 26

Karkasse Teilstücke 28

Garstufen und Kerntemperaturen 57

Pork-Buddies 58

Herkunftskontrollierte Lebensmittel mit ausgezeichneter Qualität sind keine Selbstverständlichkeit! Dahinter stecken

viel Know-how und eine Vielzahl an aufwendigen Produktionsschritten nach genau definierten Parametern, abgesichert

durch strenge Kontrollen.

Der vorliegende FLEISCHGUIDE blickt hinter die Kulissen der AMA-Gütesiegel-Schweinefleischproduktion und liefert

wertvolle Information, wie Sie durch den bewussten Einkauf mehr Qualität und Wertschöpfung bei der Zubereitung von

Schweinefleischgerichten erzielen.

Das AMA-Gütesiegel zeichnet unabhängig kontrollierte Lebensmittel mit nachvollziehbarer Herkunft und hoher

Qualität aus.

Bei Fleisch, das mit dem rot-weiß-roten AMA-Gütesiegel mit der Inschrift „Austria“ gekennzeichnet ist, handelt es sich

ausschließlich um bestes Fleisch, das von Tieren stammt, die in Österreich geboren,

aufgezogen, geschlachtet und zerlegt worden sind.

Herkunft ● Qualität ● Kontrolle

2 3


DIE 4 ÖSTERREICHISCHEN GÜTEZEICHEN

In Österreich gibt es derzeit vier offiziell genehmigte Gütezeichen.

Die Vergabe ist gesetzlich in der sogenannten Gütezeichen-Verordnung geregelt.

Das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel steht für konventionell

erzeugte Lebensmittel mit hoher Qualität aus Österreich:

• Die Qualitätsvorgaben sind strenger als das Gesetz.

• Die Rohstoffe stammen zu 100% von österreichischen

Bauernhöfen.

• Die Be- und Verarbeitung erfolgt in Österreich.

• Mehr Natürlichkeit der Lebensmittel durch spezifische

Produktionsstandards.

• Regelmäßige Kontrollen der Produkte und Betriebe durch

unabhängige Prüfstellen sichern die Qualität vom Stall/

Feld bis ins Geschäft.

Neben den Frischeprodukten wie Milch und Milcherzeugnissen,

Eiern, Fleisch und Fleischerzeugnissen, Geflügel, Obst,

Gemüse und Speiseerdäpfeln sowie Fisch und Fischerzeugnissen

werden auch Be- und Verarbeitungsprodukte mit dem

AMA-Gütesiegel ausgezeichnet.

Das rot-weiß-rote AMA-Biosiegel steht für biologisch

erzeugte Lebensmittel mit hoher Qualität aus Österreich.

Neben den Anforderungen des EU-Bio-Logos gelten folgende

Kriterien:

• Die Qualitätsvorgaben sind strenger als das österreichische

Gesetz und die EU-Bio-Verordnungen.

• Die biologischen Rohstoffe stammen zu 100% von österreichischen

Bauernhöfen. Die Be- und Verarbeitung

erfolgt in Österreich.

• Mehr Natürlichkeit der Bio-Produkte durch Einschränkung

der Zusatzstoffe.

• Regelmäßige Kontrollen der Bio-Produkte und Betriebe

durch unabhängige Prüfstellen sichern die Qualität und

Herkunft der Bio-Lebensmittel vom Stall/Feld bis ins

Geschäft.

Das ÖGE-Gütezeichen für nährstoffoptimierte Speisenqualität

ist das einzige staatliche Gütezeichen für die Gemeinschaftsverpflegung

und wird von der Österreichischen

Gesellschaft für Ernährung bundesweit vergeben:

• Optimierung und Qualitätssicherung von Speiseangeboten

in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung.

• Gewährleistung einer zielgruppengerechten, optimierten

Nährstoffversorgung im Rahmen einer Teil- oder Vollverpflegung.

Das Austria Gütezeichen kennzeichnet – neben Produkten

und Dienstleistungen – auch Lebensmittel, die folgende

Kriterien erfüllen:

• Die wertbestimmenden landwirtschaflichen Rohstoffe

stammen aus Österreich.

• Be- und Verarbeitungsschritte müssen in Österreich

erfolgen.

• Für nicht in Österreich herstellbare Rohstoffe gilt ein

mengenmäßiger Toleranzbereich (bis maximal ein Drittel).

4 Weitere Infos dazu finden Sie auf www.amainfo.at bzw. www.lebensmittel-guetezeichen.at

5


MIT DEM AMA-GÜTESIEGEL AUF NUMMER SICHER

Bei Schweinefleisch lauten die Richtlinien des rot-weiß-roten AMA-Gütesiegels für

die Sicherung der lückenlosen Herkunft: „Zu 100% in Österreich geboren, gemästet,

geschlachtet und zerlegt.“

Dazu kommen strenge Auflagen hinsichtlich Haltung und Fütterung und deren unabhängige

Kontrollen. Diese regelmäßigen und unangemeldeten Kontrollen finden auf

allen Stufen der Produktion und Weiterverarbeitung bis ins Verkaufsgeschäft statt.

Herkunft ● Qualität ● Kontrolle

Die Teilnahme am AMA-Gütesiegel-Programm ist für den Landwirt freiwillig und mit hohen Ansprüchen an die Produktionsweise

verbunden. Auf Ebene der landwirtschaftlichen Produktion ergibt das den sogenannten „Kreis der Qualitätssicherung“.

Zu den Prüfkriterien zählen unter anderem die artgemäße Haltung, qualifizierte Tierbetreuung, beste

Tiergesundheit, die Fütterung mit geprüften Futtermitteln und die Betriebshygiene. Weiters wird geprüft, ob und wie

der Landwirt den Eigenkontrollaufgaben nachkommt und ob die verpflichtenden Betriebserhebungen durch den verantwortlichen

Veterinär im Rahmen des Tiergesundheitsdienstes durchgeführt werden. Für eine zusätzliche Absicherung

werden Urin-, Kot- und Futtermittelproben gezogen und in einem speziellen Labor analysiert.

Bewerten

Was ist zu korrigieren?


Anpassen

Wann und in welcher Abfolge sind

Korrekturmaßnahmen umzusetzen?

ÜBER-

KONTROLLE

EXTERNE

KONTROLLE



Kontrolle der Kontrollore/-stellen

von der AMA-Marketing beauftragt oder direkt

durchgeführt

Unabhängige und unangemeldete

Inspektionen / Audits

zugelassene Kontrollstelle


TIERGERECHTE BESTE

HALTUNG TIERGESUNDHEIT

GEPRÜFTE

QUALIFIZIERTE

FUTTERMITTEL

TIERBETREUUNG

GUTE

BETRIEBSHYGIENE


BETRIEBLICHE

EIGENKONTROLLE


Eigenkontrollcheckliste / TGD-Betriebserhebung

vom Landwirt bzw. in dessen Auftrag durchzuführen

und zu dokumentieren

Eigenkontrolle

Sind alle Kriterien eingehalten?

Sind Korrekturmaßnahmen umgesetzt?

6 7


TRANSPARENZ UND KONTROLLE

SCHAFFEN VERTRAUEN

ETIKETTEN –

WAS MUSS GEKENNZEICHNET WERDEN?

Gemäß der Tierkennzeichnungsverordnung sind die Tiere vor der Verbringung

zum Schlachthof mit der Betriebsnummer des Bauernhofes

deutlich lesbar (Schulterbereich oder außen im Flankenbereich) zu

tätowieren. Dies ist spätestens 30 Tage vor der geplanten Schlachtung

durchzuführen. Damit ist die Identifikation hinsichtlich der Herkunft der

Tiere jederzeit gewährleistet. Am Schlachthof wird die Herkunft jedes

einzelnen Tieres – und damit die Tauglichkeit für das AMA-Gütesiegel

– noch einmal überprüft. Durch eine strikte Chargentrennung und

lückenlose Kennzeichnung gibt es auch bei der Zerlegung keine Vermischung

mit nicht AMA-Gütesiegel-zertifiziertem Fleisch.

Von der „sus”-Kennzeichnung betroffen sind verpacktes und unverpacktes

frisches, gekühltes, tiefgekühltes Fleisch und Faschiertes.

Verpflichtende und freiwillige Angaben am Beispiel eines

standardisierten „sus“-Zerlegeetiketts bei Schweinefleisch

• Angabe des Staates/der Staaten, in dem/denen das

Schwein/die Schweine aufgezogen wurde(n)

• Angabe des Staates, in dem das Schwein/die Schweine

geboren wurde(n) (freiwillige Angabe) (AT steht

für Österreich)

• Staat, in dem das Schwein/die Schweine geschlachtet

wurde(n)

• Identifikationsnummer

• Staat/Staaten, in dem/denen das Schweinefleisch

zerlegt wurde (freiwillige Angabe)

Schweinefleisch

Schopf

A123456

-- AT

AT -

143/001

AT54321

EG

SCHWEIN

Sämtliche Kennzeichnungsangaben zur Herkunft von Fleisch, aber auch

weiterführende Informationen müssen durch ein nicht näher definiertes

Registrierungssystem hinterlegt sein. Das heißt, dass zusätzlich zur

Kennzeichnung über die gesamte Herstellungskette nachvollziehbare

Aufzeichnungen zu führen sind. Dies sichert das seitens der

AMA-Marketing entwickelte System „sus“ für Schweinefleisch.

• Logo des freiwilligen Kennzeichnungs- und

Registrierungssystems

8 9


URSPRUNG /

HERKUNFT

Geburt, Aufzucht und Schlachtung

in ein und demselben Land

=

„HERKUNFT” bei Rind

„URSPRUNG” bei Schwein,

Lamm, Ziege & Geflügel

GENUSSTAUGLICHKEITS- UND

IDENTITÄTSKENNZEICHNUNG

Ländercode

Mögliche Angabe des

Begriffs „Ursprung“

Mit dem GENUSSTAUGLICHKEITSKENNZEICHEN, das mittels Stempel auf

Schlachthälften aufgebracht wird, bestätigt der amtliche Tierarzt, dass das

Fleisch für den menschlichen Verzehr geeignet ist.

AT 999

99999

EG

Nummer des

amtlichen Tierarztes

Zulassungsnummer

des Schlachtbetriebes

10

AT12345

EG

231253145672457

Die verpflichtenden

Angaben am Beispiel

eines „sus“-Etiketts

Erfolgen Geburt,

Auf zucht und Schlachtung

in ein und demselben

Land, kann statt

„geboren in:“,

„aufgezogen in:“ und

„geschlachtet in:“ auch

der Begriff „Ursprung“

angeführt werden.

Die Richtigkeit der Angaben auf den Etiketten wird durch die zuständigen Behörden

kontrolliert. Über die Systeme „bos“ und „sus“ gekennzeichnetes Fleisch

wird zusätzlich von zugelassenen unabhängigen Kontrollorganen geprüft.

AT12345

EG

231253145672457

Ländercode: Das Zeichen beinhaltet die Abkürzung des Staates, in dem die

Schlachtung stattgefunden hat (z.B. AT für Österreich).

Nummer des amtlichen Tierarztes, der die Genusstauglichkeit festgestellt hat,

und Zulassungsnummer des Schlachtbetriebes

Schriftzug EG: Die Angabe „EG“ steht als Abkürzung, wenn die Schlachtung in

der Europäischen Gemeinschaft erfolgt ist.

Das IDENTITÄTSKENNZEICHEN befindet sich auf Produkten tierischer Herkunft,

die innerhalb der EG in einem zugelassenen Betrieb erzeugt werden. Dieses

Zeichen weist auf eine EG-konforme Produktion und Weiterverarbeitung im Hinblick

auf die Einhaltung veterinärrechtlicher Belange und Hygienerichtlinien hin.

Ländercode: Das Zeichen beinhaltet die Abkürzung des Staates, in dem der letzte

Verarbeitungsschritt oder die Ab packung erfolgt ist (z.B. AT für Österreich).

Zulassungsnummer des Betriebes: Mit dieser Nummer kann der letztverarbeitende

Betrieb identifiziert werden.

Schriftzug EG: Die Angabe „EG“ steht als Abkürzung, wenn die Zerlegung in der

Europäischen Gemeinschaft erfolgt ist.

AT -99999

EG

Schriftzug EG

Die beiden Zeichen geben keine

Auskunft über die Herkunft/

Ursprung des Fleisches!

Ländercode

Zulassungsnummer

des Betriebes

Schriftzug EG

11


QUALITÄTSKRITERIUM FUTTER

FUTTERWEICH

Das AMA-Gütesiegel als anerkannte Basis der Qualitätsfleischproduktion gibt bezüglich Haltung und Fütterung nicht

nur strenge Richtlinien vor, sondern steht auch für deren konsequente Kontrolle.

Auch die Futtermittel fallen unter das strenge Regelwerk des AMA-Gütesiegels, denn der Großteil davon muss im Sinn

der „Flächenbindung“ vom eigenen Bauernhof stammen. Und die zugekauften Ergänzungsfuttermittel müssen ebenfalls

AMA-zertifiziert (pastus+) sein.

Wie kaum ein anderes Produktionskriterium bestimmt das Futter die Qualität von Schweinefleisch. Denn damit werden

nicht nur der Geschmack von Fleisch und Fett, sondern auch deren Textur und Konsistenz maßgeblich beeinflusst.

Speziell die sogenannte „Endmast“, bei der viel energiereiches Kraftfutter verabreicht wird, bringt hier die gewünschten

Erfolge bei der heute wieder sehr erwünschten Fetteinlagerung im Muskelfleisch (Marmorierung).

Bei Schweinen, die vorwiegend mit Mais gefüttert werden, ist das Fett sehr weich, was auf den hohen Gehalt an

ungesättigten Fettsäuren (z.B. Linolensäure) im Futter zurückzuführen ist. Daher wird die Maisration in der Endmast oft

großteils durch andere Getreidesorten ersetzt, damit das Auflagefett weiß und kernig fest wird, was etwa in der Speckproduktion

essentiell ist. Durch den höheren Schmelzpunkt hat dieses Fleisch aber auch in der Pfanne und am Grill eine

wesentlich bessere Formstabilität.

12 13


QUALITÄTSKRITERIUM GENETIK

Nicht nur die Fütterung und die Haltung der Schweine sind relevant für die Qualität des Fleisches, sondern auch die

genetische Veranlagung der Tiere, die auf den Eigenheiten der einzelnen Rassen und Hybriden beruht. Während in den

vergangenen vier Jahrzehnten besonders auf die Magerfleisch-Ausbeute Wert gelegt wurde, sind moderne Zuchtziele

heute wieder eine möglichst starke intramuskuläre Fettmarmorierung und nach wie vor die Stressresistenz der Tiere –

die indirekt auch wieder der Fleischqualität zugutekommt.

DIE WICHTIGSTEN SCHWEINERASSEN IN ÖSTERREICH

In der österreichischen Schweinezucht wird als Muttertier bevorzugt das Edelschwein eingesetzt. Es ist großrahmig, hat

weiße Haut und Stehohren, garantiert eine hohe Zuchtleistung, hohe Tageszunahme in der Mast und eine gute Konstitution.

Die sonst recht ähnliche Landrasse ist an den Hängeohren zu erkennen und zeichnet sich ebenfalls durch eine sehr gute

Zucht- und Mastleistung sowie gute Konstitution aus. In der Vaterlinie wird gern das belgische Pietrain eingekreuzt,

weil es für einen hohen Magerfleischanteil sorgt. Diese Rasse ist eher kleinrahmig, die Haut weiß mit schwarz-grauen

Flecken. Immer häufiger werden als Zuchteber aber auch Duroc-Schweine eingesetzt, die für eine besonders gute

Fleischqualität stehen. Sie sind einfärbig dunkel- bis rothaarig, weisen eine leichte Sattlung der Profillinie auf und haben

kleine Hängeohren.

Turopolje-Schweine sind schwarz-weiß gescheckte Speckschweine mit pigmentierter Haut und gelegentlich gekräuselten

Borsten. Lange Zeit wurde diese Rasse in Kroatien als Weideschwein gehalten. Die Schweine haben dichte

Behaarung mit wollartiger Kräuselung, der Rücken ist dunkel, der Bauch etwas heller (Schwalbenbauch). Ein zweiter

Farbschlag ist blond. Die Ferkel weisen die typische Streifung der Frischlinge auf.

Das Mangalitza-Schwein wird durch seine wollige Behaarung, einen hohen Fett- und geringen Fleischanteil charakterisiert.

Duroc

Deutsche Landrasse

Pietrain

Das Schwäbisch-Hällische Landschwein hat einen lang gestreckten Körper mit langem Rüssel und große Schlappohren.

Die Haut ist hell, Kopf und Hinterteil sind schwarz. Diese Sattelschweinrasse ist bekannt für ihre außerordentlich hohe

Zuchtleistung und die vorzügliche Fleischqualität.

International bedeutende Schweinerassen sind beispielsweise das Yorkshire-Schwein, die Dänische Landrasse

und das Schwarzfußschwein (Porc Noir de Bigorre in den Pyrenäen, Pata Negra in Südspanien).

14 15


QUALITÄTSKRITERIUM FETT

Am allerbesten natürlich als intramuskuläre, feinädrige Fetteinlagerung,

die besonders wichtig für die Fleischqualität ist. Das

intermuskuläre Fett hingegen – also jenes zwischen den Muskelpartien

– schützt das Fleisch auch bei hohen Temperaturen

am Grill oder im Backrohr vor dem Austrocknen. Das Auflagefett

wiederum ist zwar ebenfalls schmackhaft, aber aus diätischen

Gründen am ehesten verzichtbar. Sollte aber dennoch nie gänzlich

entfernt werden, um das Steak oder den Braten saftig und in

Form zu halten.

Mageres Schweinefleisch hat mit 2% Fettgehalt eigentlich nicht mehr Brennwert als eine

Putenbrust. Aber bietet dann auch nicht viel mehr an Geschmackserlebnis. Denn Fett ist ja

nicht nur selbst Geschmacksträger, sondern versorgt auch die angrenzenden Fleischpartien

mit Aroma. Daher ist in der Premiumliga der Schweine-Steaks heute Fett wieder ausdrücklich

erwünscht. Und zwar das kernig feste mit höherem Schmelzpunkt, das auch in der

Pfanne oder am Grill Standfestigkeit beweist.

16

17


QUALITÄTSKRITERIUM FLEISCHREIFE

Bis vor kurzem kaum ein Thema, aber im Premiumsegment aktuell ein Megatrend: Auch bei Schweinefleisch spielt Reifung

eine wichtige Rolle. Zwar nicht ganz so sehr wie bei Rindfleisch – dennoch ist allzu frisches Schweinefleisch kulinarisch

auch hier ein Debakel. Mindestens eine Woche sollte man also seinem Schweinsbraten oder Karree schon zur

Reifung gegönnt haben, bevor es an die Zubereitung geht, besser sind sogar zwei.

Denn auch hier finden während der Reifung bei kontrollierten Bedingungen jene enzymatischen Prozesse statt, die

den Fleischfasern Entspannung und ein Plus an Aroma bringen. Das Fleisch wird dabei also nicht nur schmackhafter,

sondern auch deutlich zarter. Was sich besonders bei mageren Muskelpartien wie der Karreerose sehr stark bemerkbar

macht.

Wie bei Rindfleisch gibt es auch bei Schweinefleisch den Trend zum Dry Aging am Knochen, meist werden die Teilstücke

jedoch ausgelöst und in der Folie (Vakuum), also anaerob gereift. Das minimiert die Verkeimungs-Risken und ist

bei der relativ kurzen Reifedauer von maximal drei Wochen auch geschmacklich kein Problem.

18 19


FEHLERLOS EINKAUFEN

Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser. Das straffe, mehrstufige Kontrollsystem

des AMA-Gütesiegels garantiert nicht nur die lupenreine Herkunft unseres

Schweinefleisches und Sicherheit auf allen Stufen der Produktion, sondern

hat auch qualitativ unübersehbare Vorteile für den Konsumenten.

Einer der vordergründigsten ist die Vermeidung der sogenannten

Fleischfehler durch pH-Wert-Messungen und

tierärztliche Kontrolle nach der Schlachtung. Dadurch

können Problem-Schlachtkörper einwandfrei

identifiziert und aussortiert werden, dem

Kunden erspart dies beim Einkauf unangenehme

Überraschungen wie

beispielsweise DFD- und

PSE-Fleisch.

pH 1

- und pH 2

-Wert

Ersterer wird unmittelbar nach der Schlachtung gemessen und deckt den Fleischfehler

PSE auf, zweiterer wird nach 36 Stunden und bei einer Kerntemperatur von mindestens

7°C gemessen und ist unter anderem zur Vermeidung des Fleischfehlers DFD relevant.

PSE-Fleisch

PSE steht für pale (blass), soft (weich) und exudative (wässrig). Bei Stresssituationen

kurz vor der Schlachtung kann es zu einer Adrenalinausschüttung kommen, die den

Abbau von Glycogen und die Bildung von Milchsäure in der Muskulatur bewirkt. Es

kommt zu einer verfrühten Ansäuerung der Muskulatur, die über die pH-Wert-Messung

nachweisbar ist. PSE tritt vor allem bei stressempfindlichen Schweinen auf.

Während der Kühlung und Lagerung verliert PSE-Fleisch Saft, daraus resultieren auch

verminderte Zartheit und geringere Fleischaromabildung. PSE-Schweinefleisch kann in

drei Tagen bis zu 15% Tropfsaft verlieren.

DFD-Fleisch

DFD ist die Abkürzung für dark (dunkel), firm (fest) und dry (trocken). Dieser Fleischfehler

wird vom Konsumenten auch als sogenanntes „Schuhsohlenfleisch“ bezeichnet.

Das Fleisch ist fest, die Oberfläche ist dunkel, trocken, klebrig oder auch schmierig. Es

hat ein muffiges Aroma und ist nach der Zubereitung zäh. Wegen des hohen End-pH-

Wertes fällt der Effekt der „Eigenkonservierung“ weg. Das Fleisch ist daher besonders

anfällig für mikrobiellen Verderb.

20

21


DIE RICHTIGE LAGERUNG

Stark verlängern kann man die Haltbarkeit des Fleisches durch zwei Maßnahmen: die Verpackung in

Vakuumbeutel, wodurch oxidative Reaktionen verhindert und das Keimwachstum stark reduziert wird.

Und die sogenannte „Null-Grad-Zone“, die viele moderne Kühlschränke bereits anbieten. Bei Lagerung

um die 1°C kann man die Haltbarkeitsdauer gegenüber der Normaltemperatur eines Eiskastens mit etwa

7°C nämlich mit dem Faktor 2 bis 4 multiplizieren.

Faschiertes jedoch sollte unbedingt immer „tagesfrisch“ verarbeitet werden, da etwaige Keime sich auf

der stark vergrößerten Oberfläche des Fleisches sehr schnell vermehren können, auch wenn das Fleisch

olfaktorisch (= Riechwahrnehmung) noch völlig unauffällig bleibt.

Frisches bzw. professionell gereiftes und verpacktes Schweinefleisch

bleibt im Kühlschrank ohne Risiko auch einige Tage über das angegebene

Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus problemlos verwendbar und

sollte dann vor der Zubereitung lediglich mit kaltem Wasser abgespült

und anschließend mit Küchenkrepp abgetupft werden. Ein untrügliches

Kontrollinstrument für eventuelle Anzeichen des Verderbs ist übrigens

unsere Nase, der wir in diesen Dingen ruhig vertrauen sollten.

Schweinefleisch lässt sich auch hervorragend einfrieren und gewinnt dabei (wie bei der Reifung) sogar

noch etwas an Zartheit in der Textur. Wichtig ist es jedoch, das Fleisch schnell und bei möglichst tiefen

Temperaturen zu frosten, damit die Eiskristalle in den Zellen klein bleiben und die Zellwände nicht

zerstört werden. Das führt nämlich bei längeren Lagerzeiten zu Saftverlust und trockenem Fleisch.

Je höher der Fettanteil beim Fleisch, desto kürzer sollte übrigens auch die Lagerdauer sein. Denn Fett

wird auch im Tiefkühlschrank allmählich ranzig.

Aufgetaut werden sollte tiefgefrorenes Schweinefleisch am besten im Kühlschrank – also langsam – und

so, dass der Saft gut abtropfen kann. Ideal ist es also, das Fleisch aus der Vakuumverpackung zu nehmen

und in einen Kunststoffbehälter mit Deckel zu legen, auf dessen Boden man als Abstandhalter ein Gitter

oder ein, zwei Untertassen legt. Ist das Fleisch völlig aufgetaut, wird der Saft abgegossen, das Fleisch

mit kaltem Wasser abgespült und mit Küchenkrepp trocken getupft. So kann es dann im Kühlschrank auf

seine Zubereitung warten.

22

23


VOR- UND ZUBEREITUNG

Egal ob Kotelett oder großer Braten, vor der Zubereitung

sollte jedes Fleisch beizeiten aus dem

Kühlschrank genommen werden und mit einem Küchentuch

abgedeckt auf Zimmertemperatur kommen

– das kann bei einem großen Teilstück schon

zwei Stunden dauern.

So wird nämlich die Differenz der Hitze bei der

Zubereitung zur Kerntemperatur des Fleisches

stark verringert, was dem gleichmäßigen Gargrad

im Fleischinneren sehr zuträglich ist. Ist das Fleisch

hingegen zu kalt, entsteht in der Pfanne oder am

Grill gerne der sogenannte „Wassermeloneneffekt“:

Außen ist das Fleisch knusprig, aber im Anschnitt

zeigt sich ein grauer Rand und ein roher Kern.

An sich ist Schweinefleisch ausgesprochen unkompliziert,

was die Zubereitung betrifft, und eignet

sich hervorragend für alle Garmethoden – vom

Grillen und Kurzbraten bis zum Schmoren und

Backen. Wobei sich hinsichtlich Gargrad in der

modernen Küche doch einiges geändert hat.

Wurde Schweine fleisch früher aus Sorge um gesundheitliche

Aspekte unbedingt immer (sehr)

durchgegart, ist dies heute aufgrund der hohen

Kontrollstandards in Österreich längst nicht mehr

notwendig. Und so ein Schweinsfilet ist um einiges

zarter und schmackhafter, wenn es im Anschnitt

noch rosa („medium“ bis „medium well“) oder zumindest

saftig glänzend bleibt („well done“) und

nicht totgegart wurde. Denn gerade magere und

zarte Teilstücke wie Lungenbraten oder Karreerose

sind sehr sensibel gegen Übergarung.

Auch sollte man Schweinefleisch vor der Zubereitung

nie gänzlich von seiner Fettabdeckung und

dem Bindegewebe befreien. Denn zweiteres hält

das Fleisch in Form, ersteres spendiert Saft und

Aroma. Lediglich einschneiden sollte man das

Bindegewebe von Koteletts, um das bekannte

„Schüsseln“ zu vermeiden.

24 25


VON SCHOPF BIS FUSS

„Nose to Tail“ lautet nicht nur ein überaus populärer Sachbuchtitel, sondern auch das Motto

der globalen Zeitgeist-Gastronomie. Dort hat sich nämlich in den letzten Jahren die Erkenntnis

durchgesetzt, dass gerade die Verwertung sogenannter „unedler“ Fleischteilstücke nicht nur

ethisch korrekt und werbewirksam zugleich ist, sondern auch kulinarisch völlig neue Dimensionen

eröffnet.

Immer populärere Niedertemperatur-Garmethoden wie BBQ und Sous-vide

ermöglichen aber nicht nur der Haubenküche spektakuläre Textur- und Geschmackserfolge,

sondern finden auch immer mehr in den Küchenalltag. Wo

denn auch das Know-how um Charakteristik und Eignung der unterschiedlichen

Teilstücke heute gefragter ist denn je.

26

27


KARKASSE TEILSTÜCKE

8

1 Lungenbraten (Filet)

6

7

4

5

KARREE

2 Karree

3 Schopfbraten

4 Kaiserteil (Schale)

1

SCHLÖGEL

5 Nuss

6 Fricandeau

2

13

7 Schlussbraten

8 Hintere Stelze

9 Dicke Schulter

SCHULTER

10 Dünne Schulter

9

12

11 Vordere Stelze

3

10

11

BAUCH

12 Brust

13 Bauchfleisch

28

29


KARREE

LUNGENBRATEN / FILET

Dieses längliche und eher magere Fleischstück liegt unter den Rippenknochen des „Kurzen Karrees“ am Rücken

des Schweines. Der Lungenbraten wird als das wertvollste Teilstück des Schweins gehandelt, tatsächlich ist

das Fleisch des keulenförmigen „Psoas“, der beidseitig an der Wirbelsäule liegt, besonders zart, da dieser Muskelstrang

kaum betätigt wird und daher weich und „untrainiert“ bleibt.

Aus diesem Grund, aber auch deshalb, weil Filets nur einen sehr kleinen Anteil der gesamten Fleischmasse

eines Schweines ausmachen, sind sie die mit Abstand teuersten Stücke – aber immer noch sehr leistbar.

PRAXISTIPP

Das Filet ist eigentlich viel zu schade, um es durch und durch

zu garen. Denn „medium“, also mit rosa Kern, schmeckt

dieses zarte Fleisch deutlich besser und bleibt auch schön

saftig. Allzu „well done“ jedoch wird es aufgrund seiner sehr

geringen Fetteinlagerungen immer strohiger und fader. Einen

Hinweis für die richtige Kerntemperatur gibt hier ein gutes

Stichthermometer und unsere Tabelle auf Seite 57.

Der Lungenbraten oder Jungfernbraten – wie das Filet in Österreich

auch genannt wird – besteht küchentechnisch gesehen aus

dem Filetkopf, dem Mittelteil und der Filetspitze. Während Filetkopf

und -spitze sich am besten für Kleinteiliges wie Spießchen

oder Geschnetzeltes eignen, kann man aus dem Mittelteil die

schönsten Filets oder Medaillons schneiden. Gerne wird das Filet

aber auch im Ganzen gebraten, weil der ideale Garpunkt so am besten

zu erzielen ist.

AT: Schweinslungenbraten

D: Schweinefilet

CH: Schweinefilet

ENG: Tenderloin

ITA: Filetto di maiale

F: Filet de porc

ESP: Filete

Teilstückgewicht im Ø:

0,45 kg

30

31


KARREE

KARREE

Das Karree bildet den Schweinerücken und schließt kopfseitig an den Schopfbraten und in Richtung Schlögel an

den Schlussbraten an. Das gut mit intermuskulärem Fett durchzogene „Lange Karree“ ist der vordere Teil und

reicht vom Schopfbraten bis vor die letzten Rippen. Dort beginnt dann allmählich das „Kurze Karree“, das von

der mageren „Karreerose“ dominiert wird.

Das Karree wird im Ganzen oder in Koteletts geschnitten

und sowohl mit als auch ohne Knochen angeboten –

letztere werden auch gerne als Karreesteaks bezeichnet.

Im Ganzen mit Knochen und Schwarte (als sogenanntes

„Jungschweinernes“) ist das Karree ein erstklassiger Braten,

die Karreerose wiederum ideal für Schnitzel geeignet.

Als Karreerose oder „Schweinelachs“ wird nämlich das

ausgelöste, zugeputzte Karree bezeichnet. Dieses Fleisch

ist besonders mager und sehnenfrei, jedoch etwas empfindlich

gegen Übergaren. Es lässt sich sehr leicht und

gleichmäßig portionieren.

AT: Karree

D: Kotelett ohne Nacken

CH: Nierstück

ENG: Loin

ITA: Carré maiale

F: Carré de porc

ESP: Chuletas

Teilstückgewicht im Ø:

Standardkarree: ca. 4,5 - 5,5 kg

Karreerose: ca. 3,5 - 4,5 kg

PRAXISTIPP

Die Karreerose ist kulinarisch ein etwas

heikler Muskel, denn sie gerät gerne

recht bissfest und trocken. Abhilfe

schafft hier eine gute Fettmarmorierung,

aber auch eine ausreichende Fleischreifung.

Denn auch Schweinefleisch – und

gerade die mageren Teile – benötigen ein

bis zwei Wochen Reifung unter kontrollierten

Bedingungen, um die Fleischfasern

zu entspannen.

32

33


KARREE

SCHOPFBRATEN

Der Schopf bildet den halsseitigen Anschluss des Karrees und wird zwischen der 4. und 5. Rippe vom Kotelettstrang

getrennt. Er besteht aus einigen kleinen Muskelsträngen, die in intermuskulärem Fett eingelagert sind.

Er ist also ausgesprochen kräftig marmoriert – sein durchschnittlicher Fettgehalt reicht von 10 bis 14 Prozent.

Dies macht ihn zu einem besonders saftigen Teilstück, das am Grill oder in der Pfanne viel Hitze verträgt und

daher sehr knuprig, aber nie trocken wird. Das durchwachsene Fleisch wird aber auch beim Dünsten besonders

weich und aromatisch.

PRAXISTIPP

Dem Schopfbraten stehen Rauchnoten sehr gut. Dafür

braucht es nicht unbedingt einen Räucherschrank oder

Smoker, meist reicht auch eine Handvoll Holzchips auf die

Kohle beim Grillen (mit Deckel!) oder sogar nur ein gutes

Räuchersalz, das man statt des normalen Kochsalzes einsetzt.

Der Schopfbraten wird wie das Karree „wie gewachsen“

(also mit Knochen, Speck und Schwarte),

ausgelöst, abgezogen oder in Scheiben geschnitten

angeboten. Im Ganzen ist der Schopf hervorragend

als Braten geeignet. Portioniert eignet er sich zum

Kurzbraten, Grillen und Backen.

AT: Schopf, Kamm

D: Schweinenacken

CH: Schweinehals

ENG: Pork neck

ITA: Coppa

F: Echine

ESP: Cuello

Teilstückgewicht im Ø:

ohne Knochen: ca. 3 kg

34

35


SCHLÖGEL

KAISERTEIL

Die Schale – in Österreich sinnigerweise „Kaiserteil“ genannt – wird aus der Innenseite des Schlögels geschnitten

und besteht eigentlich aus drei etwas unterschiedlichen Muskeln mit unterschiedlichem Faserverlauf,

in die sie auch tunlichst entlang der Bindegewebe feinzerlegt werden sollte, um optimale und qualitativ einheitliche

Partien oder Tranchen zu erhalten. Die eigentliche „Schale“ ist dann hervorragend als Schnitzelfleisch

geeignet, das zarte „Schalenscherzel“ eignet sich besonders für Spieße sowie Fondues und der etwas langfaserige

„Schalendeckel“ für Ragouts und dergleichen. Die oft gebräuchliche Schnittführung quer durch das ganze

Teilstück, damit also auch oft längs statt quer zur Faser, führt hingegen zu einer Qualitätsminderung.

PRAXISTIPP

Während die eigentliche

Schale große Schnitzel ergibt,

empfiehlt sich beim

Schalenscherzel der sogenannte

„Butterfly“-Schnitt,

um solche zu erhalten.

Dafür werden zwei Scheiben

so geschnitten, dass sie

noch etwas zusammenhängen.

Beim Plattieren wird

dann aus den beiden kleinen

ein großes Schnitzel.

AT: Schale, Kaiserteil

D: Oberschale mit Deckel

CH: Eckstück

ENG: Topside

ITA: Fesa con fascia

F: Noix de jambon

ESP: Pierna

Teilstückgewicht im Ø:

ca. 1,7 kg

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SCHLÖGEL

NUSS

Auch die Nuss stammt vom Schlögel und besteht aus drei Teilen, in die sie auch besser zerlegt werden sollte,

bevor man sich ans Tranchieren macht: die „Runde Nuss“, die „Flache Nuss“ und den „Nussdeckel“. Schneidet

man die Nuss nämlich (wie leider allzu oft praktiziert) direkt quer durch alle Teile in Schnitzel, ergibt das

unweigerlich massive Probleme in der Pfanne, das Schnitzel wird sich werfen und zusammenziehen, wenn die

Bindegewebe unter Hitzeeinfluss kontrahieren.

PRAXISTIPP

Die Nuss ist dunkler als die

anderen Teile des Schlögels,

das Fleisch besitzt einen

besonders kräftigen Geschmack,

der sich sehr für

Fleischgerichte mit Saucen

eignet. Allerdings verdirbt

dieses Teilstück auch etwas

schneller als andere und

sollte daher nicht allzu lange

gereift werden.

Sauber entlang der Bindegewebe zerlegt, kommen die Stärken der einzelnen

Partien jedoch so richtig zum Tragen: Die Flache Nuss etwa ergibt herzhafte

Schnitzel und lässt sich auch als Braten füllen, aus der Runden Nuss schneidet

man ausgezeichnete Steaks oder Medaillons und der geschmacksintensive

Nussdeckel gibt ausgezeichnete Ragouts oder auch kräftige Steaks.

AT: Nuss, Zapfen

D: Nuss, Kugel

CH: Nuss

ENG: Knuckle

ITA: Noce

F: Tranche grasse

ESP: Nuez

Teilstückgewicht im Ø:

1,5 kg

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SCHLÖGEL

FRICANDEAU

Besonders viel Arbeit in der Feinzerlegung macht das sogenannte „Fricandeau“, das sogar aus fünf verschiedenen

Muskelpartien mit unterschiedlichen Faserrichtungen und Eigenschaften besteht – aber es zahlt sich

aus. Mit einer Trennung dieser Partien erzielt man nämlich sehr hochwertige Teilstücke ohne nennenswerte

Bindegewebsanteile.

PRAXISTIPP

Im gewässerten Schweinsnetz oder mit grünem Speck umwickelt,

ergeben die oft eher mageren Teile vom Fricandeau wie Weißes

Scherzel und Spitz sehr delikate und saftige Braten. Ohne diese

Ummantelung muss das Fleisch bei niedrigen Temperaturen

gegart werden, um nicht trocken zu geraten.

Der „Fricandeau-Spitz“ ist dann sowohl für Schnitzel als auch für Braten geeignet,

aus dem Mittelteil des Fricandeaus lassen sich schöne, große Schnitzel schneiden,

die sich auch gut für Rouladen eignen.

Der „Fricandeau-Zapfen“ muss gut von den anhaftenden Sehnen befreit werden,

dann bleibt sein ausgesprochen zartes Fleisch, das ideal für Spieße und andere

kleinteilige Kurzbratgerichte ist. Das „Weiße Scherzel“ ist ein schön geformter,

magerer Braten zum Schmoren, die „Fricandeau-Rolle“ ergibt kleine, sehr zarte

und delikate Steaks oder Medaillons.

AT: Fricandeau

D: Unterschale

CH: Unterspälte

ENG: Silverside

ITA: Sottofesa

F: Gîte

ESP: Fricandó

Teilstückgewicht im Ø:

mit Weißem Scherzel: ca. 2,5 kg

ohne Weißes Scherzel: ca. 2 kg

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SCHULTER/SCHLÖGEL

STELZE

Eisbein, Haxe, Hechse, Gnagl – die Stelze ist ein preiswertes, herz- und schmackhaftes Stück Fleisch mit

vielen gebräuchlichen Namen im deutschen Sprachraum. In Österreich wird bei der Schweinsstelze zwischen

der vorderen und hinteren Stelze unterschieden, letztere hat deutlich mehr Fleisch am Knochen und ist auch

um einiges schwerer. Damit eignet sie sich auch hervorragend zum Pökeln bzw. für Ragoutgerichte, während

die vordere Stelze in der Regel nur im Ganzen verarbeitet wird.

Durch ihr ausgeprägtes Aroma ist sie sowohl

knusprig im Ganzen gebraten als auch als

gekochtes Krenfleisch ausgesprochen beliebt.

Das Fleisch ist besonders zart und

aromatisch, muss aber lange gegart werden.

Gerne wird die Stelze auch gepökelt bzw.

gesurt und anschließend gekocht und macht

so geschmacklich sogar dem Beinschinken

Konkurrenz.

AT: Stelze

D: Eisbein, Haxe

CH: Unterspälte, Wädli

ENG: Shank

ITA: Stinco

F: Jambonneau

ESP: Codillo

Teilstückgewicht im Ø:

1,5 kg

PRAXISTIPP

Durch den hohen Kollagenanteil von

Bindegewebe und Schwarte ist die

Stelze – zusammen mit den Schweinefüßen

– die ideale, weil besonders gelatinereiche

Basis für eine feste Sulz.

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SCHULTER

SCHULTER

Die Schweinsschulter grenzt direkt an den Schopf an und besteht aus dem oberen Vorderbein mit dem

schaufelförmigen Schulterblatt. In Süddeutschland wird das flache Schulterstück daher auch gerne

„Schäufele“ genannt, es eignet sich aufgrund seiner Form sehr gut als Rollbraten. Das Mittelstück wird gerne

„falsches Filet“ genannt, verdient diesen Namen aber höchstens wegen seiner Form. Sein Fleisch eignet sich

nämlich eher für Ragouts als zum Kurzbraten. Die massive, dicke Schulter mit Schwarte schließlich ist

optimal als Schweinsbraten geeignet, der Fettrand schützt das Fleisch dabei im Ofen vor dem Austrocknen.

Im Ganzen – am besten mit Knochen – ist die

Schweinsschulter aber auch die klassische Basis

eines „Pulled Pork“, das über viele Stunden im

Smoker geräuchert wird. Am Ende ist es dann so

weich, dass es mit den Fingern zerzupft werden

kann.

PRAXISTIPP

Für ein stilechtes Pulled Pork

ist die Schweinsschulter

genau das richtige Teilstück.

Besonders dann, wenn sie

im Ganzen und samt eingewachsenem

Knochen (dem

Schulterblatt) am Smoker

geräuchert wird. Dieser

Knochen gibt dem Fleisch

nämlich viel Geschmack und

transportiert auch die Hitze

in das Innere des Bratens.

AT: Schulter

D: Bug, Schaufel

CH: Schulter

ENG: Shoulder

ITA: Spalla

F: Épaule

ESP: Paletilla

Teilstückgewicht im Ø:

im Ganzen: ca. 7 kg

ausgelöst mit Schwarte: ca. 3,5 kg

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BAUCH

SCHWEINSBRUST

Die Brust ist ein Teilstück des Vorderviertels und bildet zusammen mit dem Bauch die Unterseite vom

Schwein. Wie der Bauch ist auch die Brust gut mit Fett durchwachsen und von Rippenknochen bzw. -knorpel

durchzogen. Trotzdem oder auch gerade deswegen bietet sie besonders viel Geschmack fürs Geld. Nicht umsonst

wird dieses Teilstück auch gerne für Spezialitäten wie Rauchspeck, Kaiserfleisch etc. verwendet.

Als Frischfleisch wird die Brust meist im Ganzen mit der Schwarte gebraten oder auch gedünstet, gesotten,

gefüllt oder geräuchert.

PRAXISTIPP

Wenn man in die Schweinsbrust

parallel zu den

Fleischschichten eine tiefe

Tasche schneidet, hat man

besonders viel Platz zum

Füllen. Entweder mit klassischer

Semmelfülle oder

auch mit einem Brät aus

Schweinefleisch, gerösteten

Zwiebeln und Gewürzen.

AT: Schweinsbrust

D: Dicke Rippe

CH: Schmer

ENG: Breast tip

ITA: Punta di petto

F: Plat de côtes

ESP: Pecho

Teilstückgewicht im Ø:

1,5 kg

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BAUCH

BAUCHFLEISCH

Dieses vielleicht aromareichste Teilstück vom Schwein besteht aus mehreren mageren und fettigen Schichten

und der typischen Schwarte. Das vordere Stück wird auch „Brüstl“ genannt, das Mittelstück stellt das klassische

Bauchfleisch dar und das hintere Ende wird oft als „Wammerl“ bezeichnet.

PRAXISTIPP

Der letzte Schrei am Rost des Grillchampions

ist das Flank Steak. Und

zwar auch jenes vom Schwein, das

kundige Metzger inzwischen aus

der Platte herauszulösen verstehen.

Dieser sehr flache, gut marmorierte

Muskel wird dann schnell und heiß

beidseitig am Rost oder in der Pfanne

gebraten und anschließend quer zur

Faser in feine Streifen geschnitten.

Während man dieses Fleisch bei uns früher vor allem als knusprigen Schweinsbraten

oder Krenfleisch kannte, ist die internationale Karriere des delikaten Bauches

weit mannigfaltiger. Gepökelt und/oder geräuchert als Bacon, in Sojasauce am

Teppan geschmort, sous vide über Stunden butterzart gegart – das Bauchfleisch

bietet immer eine Geschmacksexplosion. Es will allerdings mit Geduld gegart werden,

auch ein ganz traditioneller Kümmelbraten braucht seine Zeit, um perfekt zu

werden.

AT: Bauchfleisch

D: Schweinebauch

CH: Schmer

ENG: Belly

ITA: Pancettone

F: Poitrine

ESP: Pancetta

Teilstückgewicht im Ø:

ausgelöst: ca. 4,5 kg

mit Knochen: ca. 5,5 - 6 kg

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BAUCH/KARREE

SPARE RIBS

Das, was bei uns gemeinhin als Spare Ribs bezeichnet wird, nennt der US-Amerikaner ja eigentlich

„Baby Back Ribs“. Gemeint sind in beiden Fällen die sogenannten Karreerippchen, die beim Auslösen der

Karreerose anfallen und bei uns in der Grillsaison begehrt und allgegenwärtig sind. Gerne auch bereits

vorbehandelt (gepoltert) und fertig mariniert.

Als „Spare Ribs“ hingegen bezeichnet der BBQ-Kenner

die dickeren, fleischigen Schälrippen aus dem Bauch, die in

Österreich noch eher selten am Grill zu finden sind. Genau

diese sind es aber, die den legendären Ruf der stundenlang

geräucherten Spare Ribs amerikanischer Art begründet

haben. Für „Spare Ribs St. Louis Cut“ sind daher

immer Schälrippen gemeint, deren knorpelige Rippenenden

so beschnitten sind, dass die Ribs die Form einer

Leiter erhalten. Und immer werden richtige Ribs möglichst

langsam gegart, unter zwei bis drei Stunden geht da gar

nichts.

AT: Karreerippen,

Schälrippen

D: Kotelettrippen,

Bauchrippen

CH: Spare Ribs

Teilstückgewicht im Ø:

ca. 1,5 - 3 kg

ENG: Baby back ribs,

spare ribs

ITA: Costine,

puntine di pancetta

F: Plat de côtes

ESP: Costillas

PRAXISTIPP

Wenn man die dünne Silberhaut auf der

Rückseite der Rippen abzieht, kann die

Marinade bzw. Würzung viel besser in das

Fleisch zwischen den Knochen einziehen.

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INNERE

WERTE

SCHWEINSLEBER

PRAXISTIPP

Die Leber sollte erst kurz vor der Zubereitung gesalzen und schonend gegart werden. Also etwa nicht

zu heiß gebraten oder gegrillt, da sie sonst leicht hart gerät. Sie ist aber sowohl zum Kochen als auch

zum Braundünsten, Schmoren und Braten geeignet. Gerne werden aus ihnen Spezialgerichte wie z.B.

Suppeneinlagen (Leberknödel, Pofesen), Leberpasteten und Leberstreichwurst hergestellt.

Das Thema Innereien polarisiert –

die einen lieben sie heiß, die anderen

wenden sich mit Abscheu. Fatalerweise

reduziert das die Käuferzielgruppe

um mindestens 50%, was der

Präsenz der delikaten Teile im Handel

entsprechend geschadet hat. In der

Gastronomie hingegen profitieren

einige Spezialisten und Haubenköche

von der neugewonnenen Exklusivität

traditioneller Spezialitäten, wie Milzschöberl,

Lungenstrudel, Kuttelsuppe

und sauren Nierndl. Sogar Herz, Leber

und Zunge haben heute bereits einen

Raritätenbonus, auf den man auch

in der Fleischtheke im Sinne unseres

Slogans „From Nose to Tail“ nicht

verzichten sollte.

Die Leber des Schweines enthält große Mengen an den Vitaminen

A, B1, B2, C und D. Da sie das Entgiftungsorgan ist, kann

sie aber theoretisch auch gewisse Mengen von Schadstoffen

oder Medikamenten enthalten, weswegen hier besonders auf

Herkunft und Kontrolle geachtet werden sollte.

Die Schweinsleber ist dunkelbraun bis braunrot, etwas gröber in

der Struktur als die Kalbsleber und besitzt einen ausgeprägten

Eigengeschmack. Im angeschnittenen Zustand wirkt sie leicht

körnig und porös. Oft wird die Leber vor der Verarbeitung in

Milch eingelegt, wodurch sie milder im Aroma wird.

AT: Schweinsleber

D/CH: Schweineleber

ENG: Liver

ITA: Fegato

F: Foie

ESP: Hígado

Teilstückgewicht im Ø:

ca. 1,3 - 2,5 kg

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SCHWEINSZUNGE

Die Zunge besteht aus einem recht fetthaltigen Muskelgewebe, ist sehr zart und von mildem, typischem Geschmack

und wird sowohl frisch (grün) als auch gepökelt verkauft. Sie sollte in jedem Fall vor der Verarbeitung gut gewässert

werden – die Pökelzunge, um ihr Salz zu entziehen, die frische Zunge, um eventuelle Blutreste auszuschwemmen. Danach

wird sie meist in einem Sud gargekocht und dann heiß oder kalt verzehrt. Sie eignet sich aber auch zum Räuchern,

Sous-vide-Garen bzw. fürs BBQ. Verwendet wird die Zunge außerdem auch gerne als Pasteten- oder Blutwursteinlage.

PRAXISTIPP

Wichtig ist das saubere Schälen der

gegarten Zunge, bevor sie aufgeschnitten

oder weiterverarbeitet wird.

Die Haut, die den Muskel umschließt,

ist nämlich sehr hart und dick, auf

der Oberseite der Zunge zudem auch

noch rau genoppt.

AT: Schweinszunge

D/CH: Schweinezunge

ENG: Tounge

ITA: Lingua

F: Langue coupe

ESP: Lengua

Teilstückgewicht im Ø:

0,3 kg

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SCHWEINSHERZ

Unter Kennern wird das Fleisch vom Schweinsherz

als jenes mit dem kräftigsten Aroma beschrieben.

Das ist kein Wunder, denn das Schweinsherz ist

ein stets aktiver und sehr magerer Muskel, der ja

am besten von allen Organen durchblutet wird.

Trotzdem ist dieses Fleisch aber sehr feinfaserig

in der Struktur und eignet sich nicht nur für Ragouts

bzw. als wichtiger Bestandteil des „Wiener

Beuschels“, sondern sogar zum Kurzbraten in der

Pfanne oder am Grill. Dort sollte es allerdings nur

wirklich ganz kurz verbleiben – also maximal bis

zur Garstufe „medium“ –, denn danach verfestigt

sich das Gewebe zu einer elastischen Konsistenz

und wird erst wieder nach langer Garzeit weich.

GARSTUFEN UND KERNTEMPERATUREN

STEAKS VOM SCHWEIN

Garstufe

medium

à point

medium well

demi-anglais

Kerntemperatur in °C

vor dem Rasten

nach dem Rasten

61° - 62° 63° - 64° rosa

Fleischfarbe

63° - 66° 65° - 69° rosa-grau

PRAXISTIPP

AT: Schweinsherz

Es ist wichtig, vor der Zubereitung

D/CH: Schweineherz

sämtliche Knorpel und Blutgefäße

ENG: Heart

samt gestocktem Blut gründlich zu

ITA: Cuore

entfernen. Richtig zugeputzt wird das

F: Coeur

gegrillte Schweinsherz aber dann so

ESP: Corazón

manchen bezüglich seiner Identität

aufs Glatteis führen, der es glatt für

Teilstückgewicht im Ø:

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ein Steak halten wird.

ca. 0,3 - 0,4 kg

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well done

bien cuit

ab 67° ab 70° grau


Honig. Ob Spare Ribs aus dem Smoker oder Bauchfleisch aus dem Wok. Im amerikanischen BBQ sowie im asiatischen

Wok spielt Honig bei Schweinefleisch eine wichtige Rolle. Und tatsächlich passt dessen würzige Süße in Kombination

mit pikanten und scharfen Komponenten wie Chilis, Essig und Knoblauch ganz hervorragend zu Schweinefleisch und

zarten Schwarten.

Knoblauch. Der Klassiker für traditionelle Schweinsbraten in jeder Form, aber auch in der asiatischen Küche bei

Schweinefleisch völlig unverzichtbar. Ein Muss – auch wenn es nicht viel sein muss. Und ideal zur Kombination mit

dem Club Med der frischen Kräuter.

Kümmel. Der Gewürz-Klassiker „Echter Kümmel“ schmeckt nicht nur ganz ausgezeichnet zu Schweinefleisch, sondern

hilft auch bei der Verdauung des delikaten Schweinespecks. Also gilt die Regel: je fetter der Braten, desto Kümmel.

PORK-BUDDIES

Schweinefleisch kommt mit vielen Beilagen und Würzungen bestens zurecht, aber mit manchen noch besser.

Denn einige Gewürze und Kräuter sind wie fürs Schweinerne geschaffen. Wobei sich diese kongenialen Begleiter

weltweit doch erheblich unterscheiden – die wichtigsten in alphabetischer Reihenfolge:

Majoran. Besonders für faschiertes Schweinefleisch eigentlich unverzichtbar – egal ob Braten oder Saucen.

Allerdings ist hier der getrocknete (und gerebelte) Majoran dem frischen geschmacklich eindeutig vorzuziehen.

Paprika. Gemeint ist hier natürlich das Gewürz, und zwar der sogenannte „edelsüße Paprika“, der aus der ungarischen

Küche bekannt ist und dort nahezu jedes Schweinefleischgericht ziert. Allerdings sollte man ihn beim Braten eher spät

und bei nicht allzu hohen Gartemperaturen einsetzen, da er sonst leicht verbrennt und bitter wird.

Rosmarin. Das leicht harzige Aroma des Rosmarins passt ebenfalls hervorragend zu Schweinefleisch und ist besonders

in Kombination mit Knoblauch und etwas Zitrone eine mediterrane Ideal-Kombination im Bratentopf.

Äpfel. Ob als Mus, gegrillte Spalten oder Bratapfel. In den USA zählt dieses Obst nicht ohne Grund zu den beliebtesten

Beilagen für Schweinefleisch, aber auch in Europa kommt man immer mehr auf den Geschmack dieses „Food Pairings“.

Chilis. Schwein mag scharf – ob frische Chilis oder die pulverisierte Version „Cayennepfeffer“. „Chilipowder“ ist hingegen

nur die Bezeichnung für eine Gewürzmischung, die in der Regel deutlich milder ist als die pure Chili-Variante. Und

wenn man Chilis verwendet, kann auch immer eine kleine Prise Zucker dazu – das gibt den Aromenkick.

Salbei. Frischer Salbei macht Koteletts und Naturschnitzel vom Schwein sehr elegant im Aroma, wenn er in der Pfanne

mitgebraten wird, und veredelt auch jede Fülle. Getrockneter Salbei ist hingegen mit Vorsicht zu verwenden, da er leicht

ins Bittere kippt.

Thymian. Das dritte mediterrane Kraut im Bunde ist Thymian, der mit Honig, Salz und Knoblauch kombiniert eine

herrliche Glasur für Spieße und Braten aus Schweinefleisch abgibt.

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IMPRESSUM

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