AUTOMOTIVE EXCELLENCE
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
6
Lesen Sie mehr auf zukunftstechnologien.info
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit FREUDENBERG SEALING TECHNOLOGIES entstanden.
Gamechanger:
Innovativer Druckausgleich für
Batterien von Elektrofahrzeugen
Für die Automobilindustrie
birgt
der Übergang zur
E-Mobilität viele neue
Herausforderungen
– insbesondere Batterien
stehen hier im
Fokus. Freudenberg
Sealing Technologies
hat mit der
Kombination von
zwei Vliesstoffen in
einem innovativen
Druckausgleichsventil
einen echten
Gamechanger geschaffen,
der Batterien in
Elektroautos deutlich
sicherer macht.
Text Miriam Rauh
Lithium-Ionen-Batterien
für Elektrofahrzeuge, die
mit einer Spannung von
mehreren Hundert Volt
betrieben werden, müssen
gut geschützt sein.
Die elektrischen Komponenten sind
in einem dünnwandigen, aber stabilen
Metallgehäuse untergebracht,
damit sie nicht durch Spritzwasser
oder Steinschlag beschädigt werden.
Allerdings kann das Gehäuse nicht
völlig hermetisch abgeschlossen werden,
denn wenn ein Elektroauto z. B.
die Alpen überquert oder bei starker
Hitze gefahren wird, würde sich das
Gehäuse aufgrund von Luftdruck- und
Temperaturschwankungen verformen.
Aus diesem Grund sind Batteriegehäuse
von Elektrofahrzeugen mit mindestens
einem Druckausgleichsventil
ausgestattet – meist in Form einer mikroporösen
Folie. Ein zweites Ventil dient
als Sicherheitsmaßnahme: Es öffnet
sich nur, wenn durch eine Fehlfunktion
eine oder mehrere Batteriezellen beschädigt
werden und die angesammelten
Gase abgelassen werden müssen.
DIAvent vereint zwei Funktionen in
einem Bauteil
Unter dem Namen „DIAvent“ hat
Freudenberg Sealing Technologies
eine Reihe intelligenter Ventile entwickelt,
die beide Funktionen in einem
einzigen Bauteil vereinen und
so Elektrofahrzeuge zuverlässiger
und wirtschaftlicher machen. Die
Aus zwei mach eins
Das Druckausgleichselement DIAvent vereint gleich mehrere Funktionen in einem Bauteil:
den Druckausgleich im Normalbetrieb, das schnelle und verlässliche Öffnen für eine
Notentgasung im Worst-Case-Fall – dem thermischen Durchgehen einer Zelle – und
das darauffolgende Schließen nach erfolgtem Druckausgleich. Damit sorgt das Element
nicht nur für deutlich mehr Sicherheit, sondern ist darüber hinaus noch robuster als
herkömmliche Lösungen.
Produktlösungen reichen vom kombinierten
Druckausgleich und der Notentgasung
bis hin zur wechselseitigen
Entlüftung in einer öligen Umgebung.
Die Kombination aus Druckausgleich
im Normalbetrieb und Überdruckabbau
mit Notentgasung ist technisch
anspruchsvoll. Der Grund dafür: Unter
üblichen Druckausgleichsbedingungen
werden nur wenige Liter Luft pro Minute
in beide Richtungen ausgetauscht.
Aber im Notfall muss das gesamte Gas,
das eine beschädigte Zelle abgibt, in
wenigen Sekunden abgelassen werden
können. Das verhindert, dass das
Gehäuse aufgrund des starken Innendrucks,
der ein Vielfaches des normalen
Luftdrucks erreicht, platzt. Hier werden
bislang vor allem Ventile eingesetzt,
die sich kontrolliert selbst zerstören.
Herausforderung: Batteriesysteme
mit hoher Energiedichte
Der Trend zu Batteriesystemen mit
immer höherer Energiedichte im
Gehäuse erschwert die Zusammenführung
der Funktionen. Denn eine
hohe Energiedichte erhöht sowohl
die Gasmenge, die schnell abgelassen
werden muss, als auch die
Geschwindigkeit des Druckausgleichs,
der im Normalbetrieb erforderlich ist.
Das DIAvent von Freudenberg löst
den Widerspruch zwischen der Notwendigkeit
einer hohen Luftdurchlässigkeit
und gleichzeitig einer sehr hohen
Wasserdichtigkeit auf: Im Notfall wird
die Entgasung durch ein Schirmventil
ermöglicht, das ringförmig um das Vlies
angeordnet ist. Es öffnet sich zuverlässig,
sobald der Druck im Gehäuse den
Atmosphärendruck um mehr als 40
Millibar übersteigt und kann dann 92
Liter Gas pro Sekunde bei einem Druckunterschied
von 300 Millibar ablassen.
Ein großer Vorteil der Lösung ist,
dass sich das Schirmventil im Anschluss
schließt. Das erleichtert in der
Praxis die sichere Entnahme beschädigter
Batterien. Da es sich vollständig
reversibel öffnet und schließt, kann
es auch den Druckausgleich im Normalbetrieb
unterstützen, z. B. wenn
Batterien mit hoher Energiedichte
schnellen Temperatur- und Druckschwankungen
ausgesetzt sind.
Druckausgleich in Sekundenschnelle
Die Herausforderung für den Ernstfall:
Druckausgleich in Sekundenschnelle,
ILLUSTRATIONEN: FREUDENBERG SEALING TECHNOLOGIES
Fremdkörper in der Batteriezelle,
interne und externe Kurzschlüsse,
fehlerhaftes Überladen oder die
Zerstörung der Batterie bei einem
Unfall führen zur Freisetzung großer
Mengen an Energie und Gasvolumen.
Das entstehende Gas strömt
dann direkt in das Batteriegehäuse.
Um den entstehenden Druck so
schnell wie möglich abzubauen, haben
Batteriegehäuse in der Regel eingebaute
Berstscheiben als Sollbruchstellen, um
das Gas schnell und kontrolliert abzulassen.
Diese verhindern zwar, dass das Gehäuse
beschädigt wird, aber die zerstörte
Scheibe lässt nach der Notentgasung
eine Öffnung nach außen. Das hat erhebliche
Nachteile. Umgebungsluft kann
nach dem Druckausgleich in die Batterie
gesaugt werden und ein brennbares Gas-
Luft-Gemisch erzeugen, das weitere exotherme
Reaktionen im Inneren des heißen
Batteriegehäuses verursachen kann.
Im Notfall viermal schneller
Anfang 2020 startete Freudenberg die
erste Serienproduktion von „DIAvent“,
dem Belüftungsventil speziell für Batteriesysteme
mit hoher Energiedichte,
das reguläre Gehäuseentlüftung und
schnelle Notentgasung in einem einzigen
Bauteil vereint. Nur ein Jahr
später präsentierte der Zulieferer
eine neue Generation des Ventils, das
die Notentgasung viermal schneller
macht. Selbst bei einem Überdruck von
300 Millibar im Gehäuse ermöglicht
„DIAvent Highflow“ einen Durchfluss
von 92 Litern pro Sekunde.
DIAvent – die sichere und zuverlässige
Lösung
Die DIAvent-Druckausgleichselemente
von Freudenberg Sealing Technologies
verändern die Branche nachhaltig. Sie
sind nicht nur äußerst robust gegenüber
mechanischer Beanspruchung, sondern
schließen auch sofort die Membran, die
bei einer Notentgasung geöffnet wird.
Einerseits wird so eine mögliche Umweltverschmutzung
verhindert. Zum anderen
erhöht sich die Sicherheit für alle,
die sich im Fahrzeug oder in unmittelbarer
Nähe des Fahrzeugs aufhalten. Auch
beim Transport des beschädigten und
brandgefährdeten Batteriesystems
kommt die neue, durch das Ventil gewonnene
Sicherheit zum Tragen.
Mehr Informationen unter:
fst.com/de/sealing/
produkte/spezialdichtungen/diavent