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04‘23 Genuss

DAS MAGAZIN FÜR DIE REGION

Rhabarber:

BELIEBTER MUNTERMACHER IM FRÜHLING

Bekannt war die Rhabarberpflanze (Rheum rhabarbarum)

bereits vor 3000 Jahren in Asien, wo in erster Linie

Chinesen die Wurzeln der Staude als medizinisches

Heilmittel verwendeten. Seinen Weg nach Europa

fand der Rhabarber erst im Mittelalter. Als "Wurzel der

Barbaren" übersetzt, gehört das Knöterichgewächs

nach botanischer Gruppierung zum Gemüse. Das erklärt

auch, weshalb nicht der Fruchtstand, sondern die

Stängel verzehrt werden. Also ein durchaus interessantes

Gemüse, das vor allem in Desserts beliebt ist.

Von April bis Juni haben die roten und grünen Stangen

Hauptsaison. Auch ohne große Pflege gedeihen sie problemlos

in kalten und gemäßigten Klimazonen. Jung geerntet,

schmeckt Rhabarber recht mild und wird erst mit zunehmendem

Alter saurer und faseriger. In den großen Blättern ist

besonders viel Oxalsäure enthalten, weshalb sich der Verzehr

des Gemüses auf die Stängel beschränkt. Mit zunehmender

Reifung steigt der Säuregehalt in der gesamten Pflanze auf

gesundheitlich bedenkliche Konzentrationen an. Daher sollte

ab Ende Juni kein Rhabarber mehr geerntet und gegessen

werden. Der Erntestopp erlaubt zudem der Pflanze, sich in

der restlichen Zeit zu regenerieren, um im nächsten Frühjahr

wieder auszutreiben. Beim Ernten sowie beim Kauf sollte

man darauf achten, dass die Stangen glatt (und nicht wellig)

sind: Ein Zeichen für seine Reife.

Giftig oder bekömmlich?

Es gibt tatsächlich etwa 40 verschiedene Rhabarber-Arten.

Wobei die Farben der äußeren Haut und des Fruchtfleisches

meist schon Aufschluss über den Geschmack geben. Besonders

sauer sind grüne Stangen mit grünem Fruchtfleisch;

etwas weniger jene, die innen grün und außen mit

einer rötlichen Schale umgeben sind. Sehr

mild schmeckt der so genannte Himbeerrhabarber

mit seinem zartrosa Fruchtfleisch

und roten Stängeln. In erster Linie

sind es Anthocyanine, die dem

Gemüse die rötliche Färbung

verleihen. Das Aroma von

Rhabarber wird vorrangig

durch die C6-Verbindungen

Hexenal und Hexensäure

hervorgerufen. Auch

Foto: womue, fotogal – stock.adobe.com 24

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