Insights Quarterly - Issue N° 3
Issue N° 3
Issue N° 3
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GENUSS
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Das Trader Vic’s im Bayerischen Hof ist mehr als nur ein Restaurant.
Sein von der Südsee inspiriertes Interieur, die exotischen Drinks und
eine Vielzahl an frisch-fruchtigen Gerichten stehen in der
Tradition der Tiki-Kultur und sorgen für Pazifik-Flair mitten in München
TEXT TIM BRÜGMANN
FOTOS MICHAEL WENIGER
FOTO HOTEL BAYERISCHER HOF
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Mit Bambus ausgekleidete
Bars und tropisch angehauchte
Restaurants
erfreuten sich schon im
Amerika der 1930er-Jahre
großer Beliebtheit. Doch die polynesische
Gottheit, gemeinhin als Tiki
bekannt, wurde erst Mitte der 50er zum
Botschafter eines wahren Südsee-Eskapismus.
Kurz bevor Hawaii Mitglied der
Vereinigten Staaten wurde, ereilte die
USA eine wahre Faszination für alles
Exotische. Bars und Restaurants wurden
im polynesischen Stil dekoriert, wobei
sich die amerikanischen Barbesitzer dabei
allerdings vermehrt auf ihre eigene
Fantasie verließen, traditionelle Stammesmodelle
neu interpretierten und damit
eine Popkultur erschufen. Der Kontrast
zwischen den primitiv anmutenden
Schnitzereien und dem Modernismus
der Jahrhundertmitte sorgte für eine einzigartige
ästhetische Reibung.
Doch wem war diese neue Popkultur
zu verdanken? Ernest Raymond Beaumont-Gantt
war seinerzeit so etwas wie
ein überlebensgroßer Charakterkopf.
Weitgereist, vor allem die Karibik hatte
es ihm angetan, eröffnete er seine erste
Bar, die er mit Souvenirs und Dekor aus
aller Welt ausschmückte. Don the Beachcomber
lautete der Name seiner Bar
auf dem Hollywood Boulevard und aus
Beaumont-Gantt wurde schließlich die
Kultfigur Donn Beach, Begründer der
Tiki-Kultur. Die Konkurrenz ließ jedoch
nicht lange auf sich warten und brachte
den ebenfalls Rum- und Karibik-Begeisterten
Victor Bergeron auf den Plan.
Bergeron, der für seine Tauschgeschäfte
von pazifisch inspirierten Gegenständen
bekannt war, gilt als Erfinder des Mai Tai
und gab die Initialzündung für das Trader
Vic’s, ein Gastronomie-Konzept, das
THASIN PELHEVAN
Seit 1971 „herrscht“ er über das
Tiki-Reich im Bayerischen Hof
exotische Cocktails mit
dem Charme der Südsee
und ihrer Küche kombiniert.
Ein Konzept, das
bald schon seinen Weg in
die ganze Welt fand.
Falk Volkhardt brachte die Idee für das
Trader Vic’s im Bayerischen Hof ebenfalls
aus den USA mit und eröffnete 1971 die
bis heute einzige Filiale in Deutschland.
Und während die Tiki-Kultur in den Staaten
allmählich in Vergessenheit geriet,
schienen seine Geschmackswelten für
viele Besucher von einem anderen Stern
zu kommen. Dafür zuständig zeichnet
sich Küchenchef Tahsin Pehlevan, den
Volkhardt mit nur 21 Jahren zum Teil der
Küchenbrigade machte. Talentiert und
neugierig arbeitete sich Pehlevan allmählich
hoch und machte sich mit den
fremden Geschmäckern und Gewürzen
vertraut. Sein großes Potenzial führte
den Schützling zu Fortbildungen rund
um den Globus, nach Tokio, San Francisco,
Singapur und eben auch nach Hawaii,
wo er seinen Kochstil für das Trader
Vic’s perfektionierte.
Wer heute die verwinkelten Räumlichkeiten
im authentischen Tiki-Style mit
Schnitzereien aus Tahiti und Hawaii,
Kappi-Muscheln aus den Lagunen von
Luzon und handgearbeiteten Tikis aus
Fidschi betritt, öffnet das Tor in eine
andere Welt. Mitten in München lodert
das Herz der Südsee und fasziniert mit
exotischen Cocktail-Kreationen wie dem
Originalen Mai Tai von 1944 oder dem
heimtückischen Dr. Funk’s Son mit feinstem
braunen Rum und Pernot. Und auch
die Speisekarte des Trader Vic’s lässt
seine Gäste bereits in der dritten Generation
ihr Ticket ins Reich des Tiki lösen.
Ob hawaiianisches BBQ-Chicken aus
dem chinesischen Ofen, Butterfisch-Filet
oder die legendäre Peking-
Ente, Tahsin Pehlevan und
sein Team nehmen Sie mit
auf ein geschmacksintensives
Insel-Hopping durch die
Karibik.
Also, nehmen Sie Platz auf
dem Pfauenthron und geben
Sie sich zum meditativen
Klang der Steel Drums
ganz den Sinnesfreuden
des Trader Vic’s hin. Ein Erlebnis,
dem sich auch Stars
wie Mick Jagger, Robbie Williams
und Mireille Mathieu
nicht entziehen können.
ÖFFNUNGSZEITEN:
SO – MI 18 BIS 1 UHR,
DO – SA 18 BIS 2 UHR
RESERVIERUNG UNTER:
089-2120995
MITTEN IN MÜNCHEN LODERT
DAS HERZ DER SÜDSEE UND FASZINIERT MIT
EXOTISCHEN COCKTAIL-KREATIONEN
IN THE REALM OF THE TIKI
Trader Vic’s at Bayerischer Hof is more than
just a restaurant. Its South Seas-inspired interior,
exotic drinks and a variety of fresh, fruity
dishes are in the tradition of Tiki culture and
create a Pacific flair in the middle of Munich.
Bamboo-lined bars and tropical-inspired
restaurants were already popular in
1930s America. But the Polynesian deity
commonly known as “Tiki“ only became
an ambassador of true South Seas escapism
in the mid-1950s. Shortly before
Hawaii became a member of the United
States, a real fascination with all things
exotic hit the US. Bars and restaurants
were decorated in the Polynesian style,
although American bar owners increasingly
relied on their own imagination,
reinterpreting traditional tribal models
and thus creating a pop culture. The contrast
between the primitive-looking carvings
and mid-century modernism created
a unique aesthetic friction.
But to whom was this new pop culture
due? Ernest Raymond Beaumont-Gantt
was something of a larger-than-life character
head in his time. Well travelled, he
was particularly fond of the Caribbean,
and opened his first bar, which he decorated
with souvenirs and décor from all
over the world. Don the Beachcomber
was the name of his bar on Hollywood
Boulevard, and Beaumont-Gantt eventually
became the cult figure Donn Beach,
founder of tiki culture. Competition was
not long in coming, however, and brought
Victor Bergeron, also a rum and Caribbean
enthusiast, onto the scene. Bergeron,
who was known for his bartering of Pacific-inspired
items, is considered the inventor
of the Mai Tai and provided the
initial spark for Trader Vic’s, a gastronomy
concept that combines exotic cocktails
with the charm of the South Seas and its
cuisine. A concept that soon found its way
around the world.
Falk Volkhardt also brought the idea for
Trader Vic’s in the Bayerischer Hof with
him from the USA and opened the only
branch in Germany to date in 1971. And
while tiki culture gradually fell into oblivion
in the States, his worlds of taste were
from another star for many visitors. Chef
Tahsin Pehlevan, who Volkhardt made
part of the kitchen brigade when he was
only 21, is still in charge. Talented and
curious, Pehlevan gradually worked his
way up and made himself comfortable
with foreign tastes and spices. His great
potential led the protégé to further trainings
around the globe, to Tokyo, San
Francisco, Singapore and even Hawaii,
where he perfected his cooking style for
Trader Vic’s.
Whoever enters the winding premises in
authentic Tiki style with carvings from
Tahiti and Hawaii, kappi shells from
the lagoons of Luzon and handmade
tikis from Fiji, opens the door to another
world. In the middle of Munich, the
heart of the South Seas blazes and fascinates
with exotic cocktail creations such
as the original Mai Tai from 1944 or the
insidious Dr. Funk’s Son with the finest
brown rum and Pernot. And the Trader
Vic’s menu, now in its third generation,
also lets its guests punch their ticket to
the realm of the tiki. Whether Hawaiian
BBQ chicken from the Chinese oven, butterfish
fillet or the legendary Peking duck,
Tahsin Pehlevan and his team take you
on a taste-intensive island hopping trip
through the Caribbean.
So, take a seat on the peacock throne and
give yourself over completely to the sensual
pleasures of Trader Vic’s to the meditative
sound of the steel drums. An experience
that even stars like Mick Jagger,
Robbie Williams and Mireille Mathieu
cannot resist.
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