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Wie wollen wir leben?

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„Eine lebenswerte Zukunft bedeutet für mich

aber auch, diesen Planeten zu schützen.“

FOTO: REBECCA CHELBEA

Rebecca Chelbea spricht sich auf den Sozialen Medien für starke und selbstbewusste Frauen

aus und ist für viele eine Inspiration. Zu ihren Hauptthemen gehören Achtsamkeit und Selbstliebe.

Im Interview sprechen wir mit ihr über mehr Nachhaltigkeit im Alltag.

Text Georg Sandmann

Wie stellst du dir eine lebenswerte Zukunft

vor, wie möchtest du leben?

Ein lebenswertes Leben stelle ich mir auf

einer persönlichen ebene sehr simpel vor. Ich möchte

mich um mich kümmern, meinen Hobbys nachgehen,

liebevolle Menschen um mich haben und ein zuhause

schaffen das mein persönlicher Rückzugsort und Spielplatz

ist und mich mit der Natur verbinden. Eine lebenswerte

Zukunft bedeutet für mich aber auch, diesen

Planeten zu schützen.

Du selbst versucht das Thema Nachhaltigkeit in

deinem Alltag einfließen zu lassen. Welche Tipps

kannst du unseren Leser:innen hierfür geben?

Bei mir hat sich das langsam entwickelt. Was kontroverse

klingen mag, jedoch ist mir persönlich „Nachhaltigkeit"

erst auf meinen Reisen zum Begriff geworden. Ich bin

mit einer alleinerziehenden Mama aus dem Iran aufgewachsen,

mit sehr limitierten finanziellen Ressourcen.

Uns war Nachhaltigkeit kein Begriff. Jedoch waren wir

gezwungenermaßen ressourcenschonend unterwegs:

wir waren aus finanziellen Gründen am Flohmarkt

einkaufen, hatten immer eine kleine Wohnung, kein

Auto und auch nur sehr limitierte Möglichkeiten zu

reisen und waren deshalb eher, wenn dann, in Österreich

Unterwegs. Ich denke ich bin in einem sparsamen

Haushalt aufgewachsen und gehe so in gewissen

Punkten schon ressourcenschonender im Alltag um.

Wichtig finde ich, zu

wissen, dass man die

Last nicht alleine als

Individuum trägt.

Es ist wichtig, dass

sich strukturell und

systematisch etwas tut

und verändert und da

brauchen wir die Politik.

Ich lebe seit ungefähr 8 Jahren vegetarisch und großteils

vegan. Ich kann auf jedenfall empfehlen weniger

Fleisch zu konsumieren. Für das eigene Wohlbefinden

und die eigene Gesundheit, weniger Tierleid als auch,

für den Co 2

Fußabdruck. Auch allgemein weniger zu

konsumieren und zu schauen was brauche ich denn

wirklich? Aber es gibt auch ganz einfache und wichtige

Schritte, wie den Stromanbieter auf Ökostrom zu wechseln,

weil man da den Anteil der erneuerbaren Energien

steigert und den Verbrauch von fossilen Energieträgern

reduziert.Generell kann ich es empfehlen, sich einen

Lebensbereich auszusuchen und dann da zu schauen,

was man da nachhaltiger gestalten kann. Sonst ist man

schnell überfordert. Wichtig finde ich es auch, zu wissen,

dass man die Last nicht allein als Individuum trägt. Am

Ende gibt es nur so viel was man alleine dazu beitragen

kann und es ist ganz wichtig, dass sich strukturell und

systematisch etwas tut und verändert und da brauchen

wir einfach die Politik.

Welche Projekte und Themen liegen dir momentan

besonders am Herzen?

Im Moment liegt mir das Wohl der Menschen besonders

am Herzen. Ich spreche auf meinem Instagram Account

@rebeccachelbea viel über Selbstliebe, mentale Gesundheit,

Achtsamkeit und gebe auch Retreats wo sich

Menschen für eine Woche zurückziehen und aufladen

können. Ich denke, dass zum Thema Nachhaltigkeit

auch dazu gehört nachhaltig mit sich selbst umzugehen:

Gedanken zu sortieren und sich Zeit für das

eigene Wohlbefinden zu nehmen. Denn wenn man sich

selbst vergisst und auf leere Batterien läuft, kann man

niemandem helfen.

Seit einigen Jahren lebst du vegan. Wie kam es

dazu? Was sind deine Beweggründe gewesen?

Ich lebe seit ungefähr 8 Jahren vegan, wobei ich in der

Ernährung auch vegetarische Phasen hatte. Zuerst habe

ich aus gesundheitlichen Gründen angefangen. Als ich

angefangen habe mich zu informieren und Dokus zu

schauen, bin ich dabei geblieben wegen des Tierleids

und den umweltlichen Gründen. Inzwischen sehe ich

das ebenso holistisch aus allen Gründen.

Es ist nicht leicht mit eingesessenen Gewohnheiten

zu brechen. Welche Tipps kannst du unseren

Leser:innen daher geben, um eine pflanzlichere

und nachhaltigere Ernährungsweise Stück für

Stück in den normalen Tagesablauf zu integrieren?

Ich finde Challenges sehr hilfreich. Im Jänner gibt es

zum Beispiel den Veganuary, wo man per Mail Tipps

bekommt und sich einen Monat vegan ernährt. In so

einem Monat kann man sich gut umgewöhnen und jede

Veränderung ist am Anfang ein bisschen unangenehm.

Wenn man nicht so der Typ für Challenges ist, kann ich

auch empfehlen den Fleischkonsum einfach mal um die

Hälfte zu reduzieren und wirklich mal, wenn dann, sehr

bewusst tierische Produkte zu konsumieren.

@rebeccachelbea

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