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Insights Quarterly - Issue N° 3

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GASTGESPRÄCH

RIANI STORE

MUNICH

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You also never found it difficult to reconcile career and family?

No, even when the children were small, I always worked. You would have to ask my

daughter and my sons if that was difficult for them. It wasn’t for me. Of course I took

a break here and there. But giving up my job just because I am a mother would not

have been an option for me.

This March you will be 70 years old and yet you still shoot incessantly, usually

several films a year. Are you a workaholic?

On the contrary, I am quite lazy. I work so much because

acting gives me great pleasure and is really easy for me. Taking on new tasks would

be far too exhausting for me.

Is that another reason why you have never tried your hand at directing yourself?

Maybe. From time to time, this has been brought to my attention from the outside.

And of course I know many colleagues who have these ambitions. I am always

amazed at their energy, for example when I see my colleague Mélanie Laurent, who

is now making her own films. But I am so fulfilled by my profession as an actress,

also thanks to the theatre, that I don’t need anything additional. And just to know if

I could? This curiosity is not enough motivation for me.

You started acting as a teenager. How did your love for this profession and for

cinema develop?

I saw my first film on the big screen as a little girl with my parents, a comedy with

the comedian Darryl Cowl, who was very famous in France. But actually we weren’t

one of those typical Parisian families who went to the cinema at every opportunity.

The fact that I did it regularly certainly didn’t start until I was 18 or 19. And to this

day, I’m not the big cineaste everyone thinks I am, even though I even run two cinemas

with my son and his father. But there are always far too many films I haven’t

seen. But to answer your question: my second cinema film was “My Fair Lady” - and

that made a lasting impression on me. So if there was a trigger for my career already

in childhood, it was certainly this film.

The “New York Times” named you the best actress of our time a few years ago.

What did you think of that?

What a question! It’s nice to get a compliment like that. Definitely nicer than when

someone says I’m the worst. But that’s also part of it. Basically, such a statement is

no different than when someone thinks my cherry pie is the tastiest in the world.

That says something about his taste. But I can be pretty sure that the next one

will like another cake even more.

Sie sagten vorhin, es sei wichtig, dass die Menschen die Geschichte hinter „Die

Gewerkschafterin“ kennen. Ist es für Sie also relevant, dass ein Film seinem

Publikum etwas mitgibt?

Nicht per se. Ich finde nicht, dass ein Film eine Botschaft haben muss. Auch bei

Romanen, Theaterstücken oder anderen Kunstwerken geht es nicht in erster Linie

darum, dass man etwas lernt. Wer sich weiterbilden möchte oder auf der Suche

nach einer politischen Mission ist, wird anderswo fündig. Genauso wenig ist es übrigens

die Aufgabe des Kinos, dass wir uns gut fühlen. Aber natürlich können Filme

einen Einfluss darauf haben, wie wir die Welt wahrnehmen. Und im Idealfall werfen

sie Fragen auf, mit denen man sich dann beschäftigt.

Suchen Sie sich danach Ihre Projekte aus: nach den Fragen, die aufgeworfen

werden?

So pauschal lässt sich das nicht sagen. Es gibt unterschiedliche Gründe für mich,

mich für einen Film zu entscheiden, und das ändert sich auch wirklich von Fall zu

Fall. So viele Faktoren spielen eine Rolle: die Geschichte, die Figur, die Person, die

den Film inszeniert. Ist es ein Regisseur, den ich schon lange kenne, oder jemand,

der gerade seinen ersten Film dreht? Manchmal sage ich ohne lange nachzudenken

zu, manchmal muss ich erst nachdenken und mich überzeugen lassen. Nur eines

ist sicher: Ich mache nur das, worauf ich Lust habe.

Was sich natürlich auch nicht jeder erlauben kann!

Absolut. Ich würde nie einen Hehl daraus machen, dass meine Position eine enorm

privilegierte ist. Und immer schon war. Ich war immer hartnäckig und zielstrebig,

aber hatte in meiner Karriere von Beginn an den Luxus, nicht im klassischen Sinne

für das, was ich liebe, kämpfen zu müssen. Mir ist es bewusst, dass es sehr vielen

Frauen im Berufsleben anders ergeht. Deswegen betone ich immer, welch Privileg

es ist, dass mein Weg ein einfacher war.

Ihnen fiel es auch nie schwer, Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen?

Nein, auch als die Kinder klein waren, habe ich immer gearbeitet. Ob das schwierig

für sie war, müssten Sie meine Tochter und meine Söhne fragen. Für mich war es

das nicht. Natürlich habe ich hier und da mal eine Pause eingelegt. Aber den Beruf

aufzugeben, nur weil ich Mutter bin, wäre für mich nicht in Frage gekommen.

Diesen März werden Sie 70 Jahre alt und drehen trotzdem noch unaufhörlich,

meistens mehrere Filme im Jahr. Sind Sie Workaholic?

Im Gegenteil, ich bin ziemlich faul. Ich arbeite so viel, weil mir die Schauspielerei

große Freude bereitet und wirklich leichtfällt. Mich neuen Aufgaben zu stellen, wäre

mir viel zu anstrengend.

Haben Sie sich auch deswegen noch nie selbst als Regisseurin versucht?

Vielleicht. Von außen wurde das immer mal wieder an mich herangetragen. Und

ich kenne natürlich viele Kolleginnen und Kollegen, die diese Ambitionen haben.

Ich staune dann immer wieder über deren Energie, etwa wenn ich meine Kollegin

Mélanie Laurent sehe, die inzwischen ihre eigenen Filme dreht. Aber mich füllt

mein Beruf als Schauspielerin derart aus, auch dank des Theaters, dass ich nichts

Zusätzliches brauche. Und nur um zu wissen, ob ich es könnte? Diese Neugier ist

mir als Motivation zu wenig.

Bayerischer Hof

RIANI is a fashion label led by the Buckenmaier

family that bridges the gap between contemporary

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and quality as well as materials and design. Vision

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These values have made RIANI a leading

womenswear brand today.

In November 2022 the Grand Opening of the new

RIANI Flagship Store in Munich took place. The

store of the international fashion label is located

in the luxury hotel Bayerischer Hof in the middle

of Munich‘s old town. With an area of 245 sqm,

the store impresses on two floors with an unique

atmosphere in which fashion meets interior design

and love for details. It underlines the value of the

collections and conveys the RIANI attitude to life.

Mit der Schauspielerei begannen Sie schon als Jugendliche. Wie entstand eigentlich

Ihre Liebe zu diesem Beruf und zum Kino?

Meinen ersten Film auf der Leinwand habe ich als kleines Mädchen mit meinen

Eltern gesehen, eine Komödie mit dem in Frankreich sehr bekannten Komiker

Darry Cowl. Aber eigentlich waren wir gar nicht eine dieser typischen Pariser Familien,

die bei jeder Gelegenheit ins Kino gingen. Dass ich das regelmäßig gemacht

habe, fing sicherlich erst mit 18 oder 19 Jahren an. Und bis heute bin ich nicht die

große Cineastin, für die mich alle halten, obwohl ich ja mit meinem Sohn und

seinem Vater sogar zwei Kinos betreibe. Aber es gibt immer viel zu viele Filme, die

ich nicht gesehen habe. Aber um Ihre Frage zu beantworten: Mein zweiter Kinofilm

war dann „My Fair Lady“ – und der hat mich nachhaltig beeindruckt. Wenn es also

einen Auslöser für meine Karriere schon in der Kindheit gab, dann war es sicherlich

dieser Film.

Die „New York Times“ ernannte Sie vor ein paar Jahren zur besten Schauspielerin

unserer Zeit. Wie fanden Sie das?

Was für eine Frage! Es ist nett, ein solches Kompliment zu bekommen. Auf jeden

Fall netter, als wenn jemand sagt, ich sei die schlechteste. Aber auch das gehört

dazu. Im Grunde ist eine solche Aussage auch nichts anderes, als wenn jemand

findet, mein Kirschkuchen sei der leckerste der Welt. Das sagt etwas über seinen

Geschmack aus. Doch ich kann mir ziemlich sicher sein, dass der nächste einen

anderen Kuchen noch viel lieber mag.

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RIANI Store Munich

Bayerischer Hof

Promenadeplatz 2 – 6 | 80333 Munich

MON – FRI 10 am – 7 pm | SAT 10 am – 6 pm

Phone: +49 (0)89 435751667

E-mail: [email protected]

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