prima! Magazin - April 2023
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REPORTAGE
schließlich die Frage: Wenn die Ergebnisse
im Labor so gut sind, warum probiert
es niemand in der Praxis? „Es war für uns
ein wenig die typische Henne-Ei-Frage“,
lacht Dominik Dunst heute. „Wir haben
uns gedacht: Alle reden davon. Wir tun es
einfach.“ Doch bei solchen Pionierprojekten
müsse man die richtigen Firmen an
seiner Seite haben, die ebenfalls mutig
genug sind, den Schritt auf neues Terrain
zu wagen.
Die Sache mit der Ö-Norm
Warum dieser Bau als Pilotprojekt gilt, ist
schnell erklärt: Technischer Kohlenstoff
ist als Zuschlagstoff (Clim@Add) in Beton
und ebenso in Asphalt noch nicht in der
ÖNORM aufgenommen. Bei diesem
Pionierprojekt bleibt die Letztverantwortung
somit bei SONNENERDE. „Aber wir
vertrauen der Wissenschaft und sind von
Kohlenstoff überzeugt. Wir wollen etwas
bewegen und glauben daran“, sind sich
die beiden Geschäftsführer einig. Das Ziel
ist, dass technischer Kohlenstoff durch
dieses Pionierprojekt als Zuschlagstoff in
die ÖNORM aufgenommen wird. Damit
wäre der klimaschutzgerechte Weg für
zukünftige Bauprojekte geebnet.
Teil von etwas Großem
Mit der Firma Wopfinger Beton GmbH
hat SONNENERDE ein Bauunternehmen
gefunden, das über ein eigenes Labor
verfügt. „Und das ist notwendig, denn
wenn wir technischen Kohlenstoff dem
Beton beimengen, müssen im Vorfeld
SONNENERDE Geschäftsführer DI Dominik und
Gerald Dunst (Bildmitte) beim Spatenstich mit
den beteiligten Firmen sowie der Landes- und
Bezirkspolitik
„
Die Zukunft der Baubranche
liegt in der Nachhaltigkeit.
diverse Tests durchgeführt werden
– etwa für die Festigkeit“, beschreibt
Dominik Dunst den Vorgang.
Bislang wurde durch den Zuschlagstoff
der CO 2
-Abdruck um ein Drittel reduziert.
„Wir wollen aber die Halle völlig
CO 2
-neutral bauen. Das heißt, wir
müssen die Menge an eingebrachtem
technischen Kohlenstoff verdreifachen“,
erklärt Dominik Dunst. Was ihm dabei
besonders wichtig ist: „Wenn wir von
Klimaneutralität reden, reden wir davon,
dass dabei alles berücksichtigt wurde –
bis hin zur Anlieferung und dem Transport.
Auch diese Emissionen werden wir
kompensieren.“
Nicht nur beim Beton wird technischer
Kohlenstoff beigemengt. Auch im Asphalt
in der gesamten Außenanlage wird er
zugefügt. Die Oberwarter Firma Klöcher
SONNENERDE wagt mit diesem
Meilensteinprojekt einen großen
Schritt in die richtige Richtung.
Wir sind stolz darauf, hier
mitarbeiten zu dürfen
Florian
„
Tiefenbacher,
Gaulhofer Bauplanung GmbH
Bau hat hier bereits in den ersten
Versuchsreihen beeindruckende Ergebnisse
erzielt. „Auch im Asphalt gehen wir
davon aus, dass die Rissbildung durch
den Zuschlagstoff reduziert wird“, ist
Dominik Dunst überzeugt. Die Vision von
CO 2
-bindenden Straßen scheint noch
groß, mit diesem Projekt wird sie aber ein
Stück realistischer. „Und Visionen haben
SONNENERDE immer vorangetrieben“,
wissen die Geschäftsführer.
Foto © LMS Burgenland
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GAULHOFER
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